Chemie - Bildungsserver Sachsen
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SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2004 CHEMIE (LEISTUNGSKURS) KULTUSMINISTERIUM DES LANDES SACHSEN-ANHALT Abitur Januar/Februar 2004 Chemie (Leistungskurs) Einlesezeit: Bearbeitungszeit: 30 Minuten 300 Minuten Thema 1 Säure-Base-Gleichgewichte Thema 2 Chemische Reaktionen im U-Boot Thema 3 Arten chemischer Reaktionen SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2004 Thema 1: CHEMIE (LEISTUNGSKURS) Säure-Base-Gleichgewichte 1 Säure-Base-Konzepte 1.1 Erläutern Sie Grundaussagen der Theorien von ARRHENIUS und BRÖNSTED mithilfe des angegebenen Schemas. Gehen Sie auf eine Grenze der Theorie von ARRHENIUS ein. Säure Oxonium-Ion Proton Neutralisation Wasser Protonendonator Ionenprodukt des Wassers pH-Wert korrespondierendes Säure-Base-Paar Protonenakzeptor Hydroxid-Ion Base Zeigen Sie unter Verwendung des folgenden Schemas drei Zusammenhänge zwischen Wasser, Chlorwasserstoff, Ammoniak und Ammoniumchlorid im Sinne der BRÖNSTED-Theorie auf. HCl NH4Cl H2O NH3 1.2 Experiment Ammoniumchlorid dient als Salmiakstein zum Blankmachen der Lötkolbenschneide. Glühen Sie einen blanken Kupferdraht als Modell für eine solche Lötkolbenschneide stark in der entleuchteten Brennerflamme. Nehmen Sie ihn aus der Flamme heraus. Reiben Sie diesen noch heißen Kupferdraht auf dem Ammoniumchlorid hin und her. Erklären Sie Ihre Beobachtungen. Berücksichtigen Sie dabei, dass als ein Reaktionsprodukt Stickstoff gebildet wird. 1.3 Eine verdünnte Ammoniumchlorid-Lösung wird an Graphitelektroden mit einer Gleichspannung U = 10 V elektrolysiert. Die Elektrolyseprodukte können mit KaliumiodidStärke-Papier, Universalindikator sowie durch die Knallgasprobe identifiziert werden. Beschreiben Sie unter Einbeziehung der chemischen Zeichensprache die Vorgänge bei dieser Elektrolyse und erklären Sie mögliche Nachweisreaktionen. SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2004 2 CHEMIE (LEISTUNGSKURS) Autoprotolysegleichgewicht des Wassers – pH-Wert-Berechnungen Formulieren Sie die Reaktionsgleichung für die Autoprotolyse des Wassers und leiten Sie eine Formel zur Berechnung des pH-Wertes von Wasser ab. Berechnen Sie die fehlenden Werte der folgenden Tabelle. Interpretieren Sie die Tabellenwerte auch unter Einbeziehung der Abbildung 1.1 „Temperaturabhängigkeit des pH-Wertes von Wasser“ und leiten Sie eine Aussage zum energetischen Verlauf der Autoprotolyse des Wassers ab. Äußern Sie sich begründet zum Wahrheitswert folgender Aussage: „Siedendes Wasser reagiert sauer.“ ϑ in °C 0 KW in mol2/L2 c(H3O+) in mol/L 0,78 ⋅ 10 2,8 ⋅ 10 25 1,00 ⋅ 10 1,00 ⋅ 10-7 50 5,40 ⋅ 10 2,3 ⋅ 10 100 7,40 ⋅ 10-13 -15 -14 -14 c(OH-) in mol/L pH 1,00 ⋅ 10-7 7,0 -8 -7 Abb. 1.1: Temperaturabhängigkeit des pH-Wertes von Wasser 3 Puffersysteme Geben Sie zwei Puffersysteme an und erläutern Sie die Bedeutung eines Ihrer Beispiele. Geben Sie begründet den pH-Wert an, bei dem das von Ihnen ausgewählte Puffersystem die größte Pufferkapazität hat. Begründen Sie auch unter Einbeziehung der chemischen Zeichensprache, dass eine Lösung aus Ammoniumethanoat (Ammoniumacetat) neutral reagiert. Erklären Sie, dass entweder bei Zugabe von konzentrierter Natriumhydroxid-Lösung oder bei Zugabe von konzentrierter Chlorwasserstoffsäure zu einer Ammoniumethanoat-Lösung ein Puffersystem entsteht und erläutern Sie die Pufferwirkung. SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2004 4 CHEMIE (LEISTUNGSKURS) Elemente und ihre Verbindungen in der Lebenswelt In Deodorants, insbesondere in Antitranspirants, sind Aluminiumsalze der Zusammensetzung NH4Al(SO4)2 enthalten. Information: Schweiß ist eine klare, geruch- und farblose, salzig schmeckende Flüssigkeit mit einem pH-Wert von 4 – 6,8. Die sauren Bestandteile tragen zum Säuremantel der Haut bei. Der Schweiß besteht zu 99 % aus Wasser. Der auf der Haut verbleibende Rückstand setzt sich aus anorganischen Verbindungen (hauptsächlich Salze) und organischen Verbindungen (Aminosäuren RCHNH2COOH usw.) zusammen. Entlang der Schweißkanäle existiert ein für den Schweißtransport verantwortliches elektrisches Spannungsgefälle mit negativer Ladung an der Schweißkanalmündung. Kationen sind für die Behinderung der Schweißabsonderung auf elektrochemischem Weg verantwortlich. Schweißkanal Epidermis Abb. 1.2: Querschnitt der Haut Formulieren Sie für zwei mögliche Protolysereaktionen des Aluminiumsalzes NH4Al(SO4)2 die Gleichungen. Entwickeln Sie eine Reaktionsgleichung für die SäureBase-Reaktion von hydratisierten Aluminium-Ionen mit 2-Aminopropansäure. Geben Sie eine Möglichkeit der Behinderung der Schweißabsonderung an. Interpretieren Sie unter Berücksichtigung aller im Deodorant enthaltenen Ionen den Gebrauchshinweis: „Nicht mit Marmor (Calciumcarbonat) in Berührung bringen“. SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2004 Thema 2: CHEMIE (LEISTUNGSKURS) Chemische Reaktionen im U-Boot 1 U-Boote sind auf der einen Seite gefährliche Waffenträger und auf der anderen Seite komplizierte und technisch ausgereifte Systeme. Nicht erst seit dem Untergang der „Kursk“ am 21.08.2000 sind die Gefahren, die Probleme und das zerstörerische Potenzial dieser Waffenträger bekannt. Die Energieversorgung, die Versorgung der Besatzungsmitglieder im System mit Sauerstoff und Trinkwasser sowie die Beseitigung von Kohlenstoffdioxid sind überlebenswichtig. In der „Kursk“ wurde die Energieversorgung durch zwei Druckwasserreaktoren von je 190 MW sichergestellt. So kann durch Elektrolyse von entsalztem Meerwasser Sauerstoff zum Atmen bereitgestellt werden. 1.1 Die Elektrolyse von Wasser wird als ein Modellexperiment zur Sauerstoffversorgung genutzt. Erläutern Sie diese mithilfe einer beschrifteten Skizze unter Einbeziehung der chemischen Zeichensprache. Geben Sie die zu erwartenden Beobachtungen an und beschreiben Sie mögliche Nachweisreaktionen für die Reaktionsprodukte. 1.2 Bei Ausfall der Energieversorgung sind die zeitlich begrenzten Hauptreaktionen von Kaliumhyperoxid (Kaliumsuperoxid, KO2) mit Kohlenstoffdioxid zu Kaliumcarbonat und Sauerstoff sowie die Reaktion von Kaliumhyperoxid mit dem Wasser der Atemluft zu Sauerstoff, Kaliumhydroxid und Wasserstoffperoxid für die Mannschaft lebensnotwendig. Kaliumhydroxid geht eine Folgereaktion ein, welche ebenfalls zur Verbesserung der Atemluft dient. Entwickeln Sie die chemischen Gleichungen für die beschriebenen Reaktionen. Geben Sie für zwei Reaktionen die Reaktionsart an. Berücksichtigen Sie dabei, dass dem Sauerstoff im Kaliumsuperoxid vereinfachend die formale Oxidationszahl – 0,5 zugeordnet wird. Berechnen Sie das Volumen an Kohlenstoffdioxid, das mit einer Masse m = 25 kg Kaliumhydroxid gebunden werden kann. Geben Sie Gründe dafür an, dass auch ein getauchtes U-Boot ein offenes System darstellt. 2 Energetische Betrachtungen chemischer Reaktionen 2.1 Experiment Bauen Sie mithilfe nachfolgender Vorschrift einen Eisenakkumulator auf. Füllen Sie dazu ein U-Rohr mit Eisen(II)-sulfat-Lösung. Setzen Sie die Eisenelektroden ein. Laden Sie den Akkumulator ca. 5 Minuten mit einer Spannung U = 12 V und einer Stromstärke I = 1 A auf. Entnehmen Sie mit der Pipette an der Anode einige Tropfen der Elektrolyt-Lösung und versetzen Sie diese auf der Tüpfelplatte mit Kaliumhexacyanoferrat(II)-Lösung. Tauschen Sie nun das Stromversorgungsgerät gegen ein Voltmeter aus und messen Sie die Spannung Ihres Akkumulators. Erklären Sie umfassend Ihre Beobachtungen unter Einbeziehung der chemischen Zeichensprache und mithilfe einer vollständig beschrifteten Skizze. SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2004 2.2 CHEMIE (LEISTUNGSKURS) U-Boote dienen u. a. als Raketenabschussbasen. In Raketentriebwerken werden neben Benzol auch Hydride, wie Diboran B2H6, durch mitgeführten Sauerstoff vollständig verbrannt. Bei der Verbrennung von Diboran entsteht neben Wasserdampf auch festes Bor(III)-oxid. Geben Sie für beide Verbrennungsvorgänge die Reaktionsgleichungen an. Bei der Verbrennung von einem Mol Benzol entsteht eine Reaktionswärme Q1 = 3,28 MJ und bei der Verbrennung von einem Mol Diboran eine Reaktionswärme Q2 = 1,96 MJ. Beurteilen Sie unter Einbeziehung geeigneter Berechnungen den Einsatz beider Treibstoffe unter den Gesichtspunkten Energiefreisetzung und Sauerstoffbedarf bei gleicher Masse (Hinweis: Vm = 24 L/mol). 3 Wasserstoffperoxid 3.1 Aus Wasserstoffperoxid kann im sauren Milieu Sauerstoff erzeugt werden. Wasserstoffperoxid ist redoxamphoter. Begründen Sie diese Aussagen und erläutern Sie ausführlich das Wesen der Redoxreaktion an diesem Beispiel. 3.2 Die Verlaufsrichtung einer chemischen Reaktion wird durch Triebkräfte bestimmt. Benennen Sie diese Triebkräfte. Begründen Sie damit, dass der Zerfall von Wasserstoffperoxid im sauren Milieu unter Standardbedingungen freiwillig verläuft. 3.3 Katalysatoren beeinflussen den Zerfall von Wasserstoffperoxid. Erläutern Sie am Beispiel des Zerfalls von Wasserstoffperoxid die Wirkungsweise eines Katalysators unter Einbeziehung der Tabelle 2.1 „Angaben zum Zerfall von Wasserstoffperoxid“ Reaktionsbedingung Aktivierungsenergie in kJ/mol Relative Geschwindigkeit ohne Katalysator 75,24 1 Platinkatalysator 50,15 2 ⋅ 10 3 Katalase (Enzym) 22,83 3 ⋅ 10 8 Tab. 2.1: Angaben zum Zerfall von Wasserstoffperoxid SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2004 4 CHEMIE (LEISTUNGSKURS) Bis ins 19. Jahrhundert erkrankten viele Seeleute an Skorbut, weil sie viele Monate mit ihren Schiffen auf See waren und häufig keinen ausreichenden Vorrat an frischem Obst und Gemüse hatten. Später achteten die Kapitäne und Schiffseigner darauf, dass genügend Vitamin C an Bord war. Deshalb bunkerten Sie kistenweise Zitronen und verabreichten jedem Mann täglich mindestens eine halbe Frucht. In der Lebensmittelindustrie wird Vitamin C häufig als Konservierungsmittel eingesetzt. Die Ascorbinsäure reagiert in wässriger Lösung sauer, obwohl sie nicht zu den Carbonsäuren gehört, und wirkt antimikrobiell. Vor allem aber ist die Ascorbinsäure ein starkes Reduktionsmittel und verhindert dadurch die Oxidation der Lebensmittel durch Luftsauerstoff. Asc2- + 2 H+ Kurzschreibweise: AscH2 Abb. 2.1: Dissoziation der Ascorbinsäure Stellen Sie eine begründete Vermutung über den Aggregatzustand der Ascorbinsäure auf. Beschreiben Sie die in Abbildung 2.1 „Dissoziation der Ascorbinsäure“ dargestellte Reaktion. Die Oxidation der Ascorbinsäure lässt sich in der Kurzschreibweise folgendermaßen darstellen: Ascorbinsäure Æ Dehydroascorbinsäure + 2 Protonen + 2 Elektronen AscH2 Æ AscOX + 2 H+ + 2 e - Entwickeln Sie für die Oxidation der Ascorbinsäure die Teilgleichung in der LEWISSchreibweise. Wird Silbernitrat-Lösung mit verdünnter Ammoniak-Lösung versetzt, so bildet sich zunächst eine weiße Trübung, die sich wieder auflöst. Nach Zugabe von Ascorbinsäure sind nach einiger Zeit schwarze Schlieren zu beobachten. Formulieren Sie für die beschriebenen Vorgänge die Reaktionsgleichungen. Gehen Sie dabei für die letzte Reaktion vereinfachend von Silber-Ionen aus. SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2004 Thema 3: CHEMIE (LEISTUNGSKURS) Arten chemischer Reaktionen 1 Komplexe Verbindungen 1.1 Metallkomplexe erfüllen im Organismus an vielen Stellen lebenswichtige Funktionen. Eisenkomplexe bilden die aktiven Zentren im Hämoglobin und in den Cytochromen. Der Cobaltkomplex Cobaltamin ist ein für den Menschen essentielles Vitamin (B12). Ohne den Magnesiumkomplex des Chlorophylls gäbe es keine grünen Pflanzen und damit keine Photosynthese. In der Medizin nutzt man die Bildung stabiler Komplexe zur Behandlung von Vergiftungen und bestimmten Stoffwechselerkrankungen. Platinkomplexe kommen in der Krebstherapie zum Einsatz. Erläutern Sie den Aufbau komplexer Teilchen und das Zustandekommen chemischer Bindungen am Beispiel des entstehenden Kupfer(II)-Komplexes bei der Reaktion von Kupfer(II)-Ionen mit Ammoniak. Formulieren Sie eine Reaktionsgleichung und benennen Sie das komplexe Teilchen. Vergleichen Sie die Funktion der Chlorid-Ionen in Triammin-trichloro-cobalt(III) und in Hexaaquacalcium-chlorid. 1.2 Entnehmen Sie das Arbeitsblatt und kreuzen Sie in der Tabelle 3.1 „Komplexe Verbindungen“ die für die entsprechenden Reaktionen zutreffenden Aussagen an. 2 Reaktionen organischer Verbindungen 2.1 Das im Erdgas vorkommende Methan hat eine große Bedeutung als Energieträger und als Ausgangsstoff für chemische Synthesen. So wird beispielsweise Wasserstoff heute vorwiegend durch Spaltung von Methan und anderen Kohlenwasserstoffen mit Wasserdampf (steam reforming) gewonnen. Durch Reaktion von Methan mit Chlor kann Monochlormethan hergestellt werden, das einer der Ausgangsstoffe für die Herstellung von Methylbenzol (Toluol) ist. Formulieren Sie eine Reaktionsgleichung für die beschriebene Möglichkeit der Gewinnung von Wasserstoff und geben Sie für eine weitere Möglichkeit der großtechnischen Gewinnung von Wasserstoff ebenfalls eine Reaktionsgleichung an. Formulieren Sie die Reaktionsgleichung für die Herstellung von Monochlormethan und erläutern Sie den Mechanismus der ablaufenden Reaktion. 2.2 Die katalytischen Reaktionen von Benzol mit Brom und von Benzol Monobrommethan verlaufen nach ein und demselben Reaktionsmechanismus. mit Stellen Sie für beide Reaktionen die Gleichungen auf und benennen Sie den Reaktionsmechanismus. Erläutern Sie die Teilschritte des Reaktionsmechanismus an einem Beispiel. Experiment Aus Methylbenzol (Toluol) kann Benzolcarbonsäure (Benzoesäure) entstehen. Versetzen Sie 2 mL Toluol mit 5 mL angesäuerter stark verdünnter Kaliumpermanganat-Lösung. Schütteln Sie und erwärmen Sie anschließend vorsichtig im Wasserbad. Geben Sie Ihre Beobachtungen an. Benennen Sie die Art der ablaufenden Reaktion. Erläutern Sie deren Wesen am angegebenen Beispiel. SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2004 2.3 CHEMIE (LEISTUNGSKURS) Benzol reagiert mit Fluor explosionsartig, die Chlorierung und die Bromierung erfordern Katalysatoren. Begründen Sie auch durch Berechnung der molaren Standardreaktionsenthalpie den freiwilligen Ablauf der Reaktion von Benzol mit Fluor. Nutzen Sie dazu die Tabelle 3.2 „Molare Standardbindungsenthalpien“. Die Bindungsenthalpie ist die Energie, die erforderlich ist, um eine Bindung zu spalten bzw. die Energie, die bei der Bildung einer Bindung frei wird. F Cl Br I H C6H5 528 402 339 272 465 F 155 569 243 Cl 432 193 Br 366 151 I 299 Tab. 3.2: Molare Standardbindungsenthalpien in kJ/mol Die Iodierung von Benzol ist ein reversibler Prozess. Das Gleichgewicht liegt nahezu vollständig aufseiten der Edukte. Durch Zusatz von Silbernitrat wird eine höhere Ausbeute an Iodbenzol erreicht. Begründen Sie. 3 Reaktionsarten im Vergleich 3.1 Redoxreaktion, Komplexbildungsreaktion und elektrophile Substitution zeigen eine charakteristische Gemeinsamkeit. Ergänzen Sie auf dem Arbeitsblatt in der Tabelle 3.3 „Reaktionsarten“ die fehlenden Angaben in den ersten drei Zeilen und geben Sie die Gemeinsamkeit an. 3.2 Zur Nitrierung von Benzol wird ein Gemisch aus konzentrierter Salpetersäure und konzentrierter Schwefelsäure (Nitriersäure) verwendet. Es kommt zu folgenden Reaktionen: H O N O + O H O O O S O N O O O H + H O O H O H H O O O S H N O H O N O + O H Beschreiben Sie die dargestellten Vorgänge zur Bildung des Elektrophils ( NO 2+ ). Ordnen Sie die Edukte dieser Reaktion in die Tabelle 3.3 des Arbeitsblattes „Reaktionsarten“ der Aufgabe 3.1 ein und ergänzen Sie die verbleibende freie Zeile. SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2004 CHEMIE (LEISTUNGSKURS) Arbeitsblatt zum Thema 3: Arten chemischer Reaktionen A B [Me(H2O)x]n+ + x L C [Me(L)x]n+ + x H2O D E F G - [Fe(H2O)6]3+ + 2 SCN [Fe(H2O)4(SCN)2]+ + 2 H2O H I K L [Ca(H2O)6]2+ + EDTA4- [Ca(EDTA)]2- + 6 H2O (EDTA = Ethylendiammintetraacetat) M N Me ist das Zentralion der Komplexe. Die Reaktion verläuft unter Ligandenaustausch. Ist der Ligand L neutral, entspricht die Gesamtladung der Komplexe der Ladung des Zentralions. Die Koordinationszahl der Komplexe ergibt sich aus n. Wenn Wasser der Ligand ist, spricht man von Aquakomplexen. Es handelt sich um eine Redoxreaktion. Das Eisen ändert seine Oxidationszahl. Das Eisen ändert seine Koordinationszahl. Es findet ein Ligandenaustausch statt. Die Gesamtladung des Metallkomplexes bleibt gleich. Der Ligandenaustausch ist vollständig. Das Zentralion hat seine Ladung geändert. Das Zentralion hat die Koordinationszahl 6. Tab. 3.1: Komplexe Verbindungen Beispiele Donator / Akzeptor Redoxreaktion / Komplexbildungsreaktion / elektrophile Substitution am Aromaten / / Tab. 3.3: Reaktionsarten ausgetauschte Teilchen Elektronenpaar