Zeitlos Ausgabe November/Dezember 2013

Transcrição

Zeitlos Ausgabe November/Dezember 2013
Ausgabe 6
2. Jahrgang
ZEITLOS
1
Die Zeitschrift der Evangelischen Altenpflege
Bergisch Gladbach
Über den Dächern von Bergisch Gladbach
Mutzbacher Alphornbläser beim Oktoberfest
Apfelernte auf der Dachterrasse
Die rollende Waldschule vom Forsthaus
Steinhaus zu Gast
November / Dezember
2013
22
2
Liebe Bewohnerinnen und Bewohner,
liebe Leserinnen und Leser,
der Sommer verabschiedet sich langsam und wir genießen die
letzten sonnigen Herbsttage bevor der Winter Einzug hält.
In der letzten ‚Zeitlos’ Ausgabe des Jahres erfahren Sie viel über
die tollen Aktivitäten, die in den letzten Monaten in unseren
Einrichtungen stattgefunden haben. Es wird über die diesjährigen
Bewohnerausflüge in den Kölner Zoo oder über den Trend zum
Hausmann berichtet. Herr Heidenreich stellt das fachliche Thema ‚freiheitsentziehende
Maßnahmen’ und das Konzept der Einrichtungen dazu vor. Von ihren Eindrücken und
Erlebnissen nach den ersten sechs Monaten als ehrenamtliche Mitarbeiterin berichtet
Frau Starck-Schmitt.
Der Artikel über die Weihnachtswerkstatt stimmt uns auf die bevorstehende
Weihnachtszeit mit all den vielen Überraschungen und besinnlichen Momenten ein.
Einladen möchte ich Sie an dieser Stelle zu unserem diesjährigen Weihnachtsmarkt, der
vom 6.-10.12.2013 ab 15:00 Uhr auf der Terrasse des Helmut-Hochstetter-Hauses
stattfindet. Während der Adventszeit wird im Eingangsbereich des HelmutHochstetter-Hauses auch wieder ein Wunschbaum stehen, an dem kleine Wünsche von
Senioren hängen, die erfüllt werden möchten.
Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre dieser Ausgabe und eine schöne Winterund Weihnachtszeit!
C. Schulte-Mantel
Einrichtungsleitung
Tanzcafé im Helmut-Hochstetter-Haus
Muckefuck mal selbst
gemacht
Apfelmosten im
Haus Quirlsberg
MIT 91 JAHREN DAS ERSTE MAL IM ZOO
3
Wie in jedem Jahr unternahmen die Senioreneinrichtungen Helmut-Hochstetter-Haus
und Haus Quirlsberg jeweils einen großen Ausflug. In diesem Jahr besuchten die
Senioreneinrichtungen den Kölner Zoo. Bei den meisten BewohnerInnen weckte schon
die Ankündigung in den Zoo zu fahren, Erinnerungen an die eigene Kindheit. Einige
BewohnerInnen erinnerten sich an die Zeit in der sie, mit den eigenen Kindern,
regelmäßig im Zoo waren. Dabei wurde meist gerechnet, wie lange der letzte
Zoobesuch schon zurück lag. Da kamen auch schon mal Jahrzehnte oder ein halbes
Jahrhundert zusammen.
Etwas Besonderes war der Ausflug auch für Frau Bierlenberg. Sie erzählte davon, dass
sie mit ihren 91 Jahren noch nie den Zoo besuchte. Mit noch vier weiteren
Geschwistern war es immer ein Problem, die verschiedenen Interessen unter einen Hut
zu bekommen. Ihre Mutter musste dann immer sagen: „Es fahren alle oder keiner!“
Auch wenn es nicht die ganzen Jahre ihre Mutter zu verantworten hatte, blieb es bis
September 2013 bei „keiner“.
Nach dem Ausflug sagte Frau Bierlenberg: „Ich hatte im Zoo immer einen Ohrwurm
eines selbst ausgedachten Liedes: 91 Johr und is erste mo im Zoo, oho ho.“
Marko Heidenreich
44
4
In Omas Garten und der Weihnachtswerkstatt
Wir nutzten das Angebot kostenlose Äpfel in
Oma´s Garten holen zu können. Mit einer
Fahrt ins Bergische begann unser Projekt.
Wir
erhielten
die
Auskunft,
dass
der
Apfelbaum schon seit den 60 er Jahren steht
und das er 2 verschiedene Sorten Äpfel trägt.
Unsere Bewohner pflückten fleißig, durch das
abreißen fielen einige Äpfel schon von ganz
alleine herunter. Das erleichterte die Ernte
enorm. Schon nach ein paar Minuten war die Kiste voll.
Bei einer Tasse Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen, konnten wir vom
Wintergarten meiner Eltern auf den schönen Apfelbaum schauen. Die wohnliche
Atmosphäre gefiel unseren Bewohnern so gut, dass sie noch einmal wiederkommen
wollten.
Am selben Nachmittag halfen unsere fleißigen „Bienen“, die Äpfel zu schälen, zu
raspeln und mit Gelierzucker zu versehen. Das ganze musste über Nacht in den
Kühlschrank. Für die tolle Vorbereitung möchte ich mich an dieser Stelle bei allen
Beteiligten bedanken!
Am nächsten Tag konnten wir unser Projekt weiterführen, wir kochten Apfel-Gelee
sowie eine Apfel-Vanille-Konfitüre. Viele fleißige Hände halfen dabei mit, so dass wir
am Ende auf viele Gläser zurückblicken konnten.
Aber damit noch nicht genug! Denn nun mussten die Gläser schließlich noch
verkaufsfähig gemacht werden. Das geschah im Rahmen meiner Weihnachtswerkstatt.
Hier
dekorierten
und
beklebten
wir
die
Gläser
weihnachtlich. Mit selbstgekochtem Holunder-Apfel-Gelee
ist die Sammlung nun komplett und der Weihnachtsmarkt
kann kommen.
Anja Schedalke
5
Süßer die Glocken nie klingen
„Fest gemauert in der Erden …“ beginnt
Schillers „Lied von der Glocke“, das viele
Ältere noch in der Schule auswendig
lernen mussten. In diesem Gedicht hängt
Schiller alles, was dem Menschen an
Schicksal begegnen kann, an die große
Glocke, deren Guss er beschreibt. Das
Läuten der Glocke begleitet des „Lebens
wechselvolles Spiel“ – sie schlägt die Stunde und gab damit früher den zeitlichen
Rhythmus des Tages vor: Aufstehen und Schlafenszeit, Arbeitsanfang, Mittagspause und
Feierabend. Und die Glocke läutete zu besonderen Anlässen, durch die Ordnung ihres
Läutens teilte sie Geburten, Trauungen und Todesfälle, Feier- und Festtage ebenso wie
Sturm- und Gewitterwarnungen öffentlich mit.
Ihre Funktion als Zeitansage, Nachrichtenübermittler und Frühwarnsystem haben die
Glocken heute verloren. Und doch berührt uns ihr Klang immer noch in der Tiefe des
Gefühls. Das hängt sicherlich damit zusammen, dass Glocken die unverwechselbare
Stimme einer bestimmten Kirche, Stadt, Dorfgemeinschaft oder Gegend waren. Ihr Klang
weckt das Gefühl der Vertrautheit – oder auch Erinnerungen an die vertraute Welt der
Kindheit. Außerdem verbinden wir das Läuten der Glocken einem friedlichen Gefühl. Auf
vielen Glocken ist der Wunsch nach Frieden sogar ausdrücklich als Inschrift zu lesen. Der
schlimmste Feind der Glocken ist der Krieg – in ihm werden Glocken eingeschmolzen und
Kanonen daraus gegossen.
„Süßer die Glocken nie klingen“ ist das Thema unserer diesjährigen HeiligabendGottesdienste im Haus Quirlsberg (um 14.00 und 15.00 Uhr) und im Helmut-HochstetterHaus (um 16.00 Uhr). Eingeladen sind wie immer nicht nur die Bewohnerinnen und
Bewohner, sondern auch Angehörige, Personal und Besucher, die mit uns vom Klang der
Glocken und vom Frieden auf Erden singen und hören möchten. Bis zu diesen
Gottesdiensten wollen wir – von der Spende eines Angehörigen – für beide Häuser jeweils
ein Glockenspiel anschaffen, mit dem wir zukünftig den Beginn der Gottesdienste
„einläuten“. Wie jede Stimme einen Klang-Körper braucht, so gibt erst unser Miteinander
dem Glockenton den vollen Klang. Denn, so heißt es in der Bibel: „Wenn ich mit
Menschen- und Engelszungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nicht mehr als
ein tönendes Erz oder eine klingende Glocke“ (1 Korinther 13).
Dr. Rainer Fischer
66
6
Backgruppe – Der Trend zum Hausmann hält an
Unglaublich, aber wahr!
In unserer Backgruppe findet man begeisterte
Männer. Unsere Damen können sich gelassen
zurücklehnen und Tipps aus ihrem reichhaltigen
Hausfrauen-Erfahrungsschatz
beisteuern.
Unsere
„Bäckerlehrlinge“ lassen sich gern belehren und
bestätigen, sie ernten Anerkennung für ihren
fleißigen Einsatz. Jahreszeitlich abgestimmt, wurden
leckere
Pflaumenkuchen
gebacken,
die
am
Nachmittag dann gemeinsam verzehrt wurden.
Barbara Vollbach
7
Liebe ehrenamtliche MitarbeiterInnen,
das Jahr neigt sich dem Ende zu und mit dieser Ausgabe unserer Hauszeitung halten Sie
das letzte Exemplar für das Jahr 2013 in der Hand.
Auch in diesem Jahr haben Sie sich als ehrenamtliche Mitarbeiter sehr in unseren
beiden Einrichtungen engagiert. Unseren Bewohnern haben Sie mit unterschiedlichen
Gruppenstunden und Einzelbetreuungen Freude in den Alltag gebracht, unsere
Jahresausflüge wären ohne so viel ehrenamtliches Engagement gar nicht möglich und
auch unser Café Sonnenschein wird durch Sie unterstützt.
Ich möchte mit Ihnen gerne gemeinsam das Jahr in gemütlicher Runde ausklingen
lassen. Das Jahr noch einmal Revué passieren lassen, einen Raum für den Austausch
unter den verschiedenen Ehrenamtlern bieten und einen kleinen Ausblick auf das
kommende Jahr geben.
Daher lade ich Sie ganz herzlich zu unserem diesjährigen Adventcafé am Mittwoch, 27.
November
2013
um
16:30
Uhr
in
den
Gemeinschaftsraum
(ehemaliger
Andachtsraum) des Helmut-Hochstetter-Hauses ein. Damit wir den Nachmittag etwas
besser planen können möchte ich Sie bitten, sich bis zum 15. November 2013 bei mir
anzumelden.
Herzliche Grüße,
Jasmin Wolter
Ehrenamtskoordinatorin
Tel.: 02202 – 122 5903; E-Mail: [email protected]
FÜR FOLGENDE ANGEBOTE WERDEN NOCH HELFER GESUCHT
Unser Weihnachtsmarkt auf der Terrasse des Helmut-Hochstetter-Hauses
In diesem Jahr findet zum dritten Mal unser Weihnachtsmarkt auf der Terrasse des
Helmut-Hochstetter-Hauses statt. Die Mitarbeiter des Sozialen Dienstes stellen im Laufe
des Jahres viele Kleinigkeiten mit unseren Bewohnern her, die in der Zeit vom 06.12. –
10.12.2013 zum Verkauf angeboten werden. Es wird auch eine Weihnachtsbude mit
Glühwein und Waffeln geben. Wir möchten gerne täglich in der Zeit von 15:00 bis 18:00
Uhr unseren Weihnachtsmarkt öffnen und suchen noch ehrenamtliche Helfer die uns
dabei tatkräftig unterstützen.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an:
Jasmin Wolter
Ehrenamtskoordinatorin
Tel.: 02202 – 1225903, Email: [email protected]
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HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM GEBURTSTAG!
Wir begrüßen in unseren Häusern
01. November – Rita Rive
03. November – Sieglinde Kornacker
02. November – Elfriede Becker
04. November – Christoph
03. November – Hans Johannes
Müßigmann-Jahn
06. November – Heinz Bosse
09. November – Käthe Brochhagen
10. November – Thekla Kowalczuk
14. November – Johann Koch
22. November – Dorothea
Gleitsmann
27. November – Sieglinde Bock
06. November – Paul König
06. November – Ingeborg Schubert
12. November – Christiane Hepp
27. November – Milda Wolfram
28. November – Helga Daniels
29. November – Anna Kierdorf
29. November – Bruno Kurczewski
02. November – Eva-Maria Henkel
05. Dezember – Fred Eschler
03. Dezember – Karl-Heinz
06. Dezember – Gertrud Klein
Zimmermann
07. Dezember – Elisabeth Siminski
08. Dezember – Helga Holzapfel
10. Dezember – Elisabeth Schmitz
15. Dezember – Adolf Bareuther
14. Dezember – Ingewalde
21. Dezember – Ilse Anders
Herrmann
23. Dezember – Erna Heiermann
31. Dezember – Anita Enzmann
31. Dezember – Josef Müller
WIR BEGRÜßEN IN UNSEREN HÄUSERN
Helmut-Hochstetter-Haus
Ilse Austen – Adolf Bareuther – Anita Enzmann – Udo Herrmann
Renate Külbs – Bruno Kurczewski – Gisela Müller – Käthe Schiwy
Annemarie Schmidt – Werner Timpe
Haus Quirlsberg
Gisela Egemann – Katharina Giesen
Hermann Hawemann – Werner Parra – Walter Stern
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IN GEDENKEN AN UNSERE VERSTORBENEN
BEWOHNERINNEN UND BEWOHNER
Wenn die Kraft versiegt, die Sonne nicht mehr wärmt
der Schmerz das Lächeln einholt, dann ist der ewige
Frieden eine Erlösung.
Verfasser unbekannt
Anna Elisabeth Frank – Reiner Giesen – Hans Gottschling
Christel Kerlikowski – Margareta Neidert
Viktoria Petritsch – Udo Rosenhaeger
Maria Schucht – Ingeborg Schünke – Anneliese Wolkow
SEELSORGE , HOSPIZDIENST UND TRAUERBEGLEITUNG
Für ein Gespräch und Auskünfte stehen Ihnen die Mitarbeiter des Hospizdienstes
„Die Brücke“ sowie die Mitarbeiter der Katholischen und der Evangelischen
Seelsorge unter den folgenden Telefonnummern zur Verfügung. Für Auskünfte
sprechen Sie auch gerne die Mitarbeiter in den Senioreneinrichtungen an.
• Hospiz Die Brücke – Begleitung am Lebensende und Trauerbegleitung
Luzia Meuser, Georg Kerkhoff
www.hospiz-diebruecke.de – Tel.: 02202/122-7214
• Kath. Seelsorge – Pastoralreferent in Ingrid Witte
02202/122-1088
• Ev. Seelsorge – Dr. Rainer Fischer
02202/122-1088, E-Mail: [email protected]
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NEUES AUS DEN SENIORENEINRICHTUNGEN
Freiheitsentziehende Maßnahmen vermeiden
Freiheitsentziehende Maßnahmen und Fixierungen z.B. durch Bettgitter oder Gurte im
Stuhl
oder
im
Bett
stellen
einen
großen
Eingriff
in
die
Freiheits-
und
Persönlichkeitsrechte eines Menschen dar. Meist wird ihre Anwendung in Erwägung
gezogen um Stürze und gesundheitliche Schäden durch Stürze zu vermeiden. Ob
freiheitsentziehende Maßnahmen angewendet werden oder nicht stellt Pflegekräfte,
Angehörige, Ärzte und Richter regelmäßig vor eine schwierige Entscheidung. Zum
einen gilt es die Freiheitsrechte zu schützen, zum anderen gilt es Gesundheitsschäden
durch Stürze zu vermeiden.
Die Freiheitsrechte einer Person sind fest im Grundgesetz verankert. Über die
Anwendung freiheitsentziehender Maßnahmen darf, außer bei Gefahr in Verzug, nur
ein
Richter
oder
der
Betroffene
selbst
entscheiden.
Im
bisherigen
Genehmigungsverfahren beantragt der Betreuer oder Bevollmächtigte mit seiner
Zustimmung
und
einer
ärztlichen
Stellungnahme
beim
Amtsgericht
die
freiheitsentziehende Maßnahme. Da bei einer ärztlichen Stellungnahme und bei einem
Termin vor
Ort durch den Richter
die Einschätzung
der
Pflegekräfte
ein
ausschlaggebendes Gewicht hat, lag die Last der Entscheidung bisher letztendlich bei
den Pflegekräften. Die Angst war groß! Was ist, wenn doch ein Sturz passiert? Häufig
werden nach Stürzen auch Sturzhergangsfragebögen der Krankenversicherung dann
an die Pflegekräfte herangetragen. Dies trug bisher noch zusätzlich zur Verunsicherung
bei. Im Zweifelsfall hat man sich dann lieber für eine Fixierung entschieden.
Mittlerweile hat ein Umdenken begonnen, um die
freiheitsrechte der Bewohner zu wahren. Ein geeignetes
Verfahren zur Vermeidung von freiheitsentziehenden
Maßnahmen wurde im Landkreis Garmisch-Patenkirchen
mit dem Werdenfelser Weg entwickelt. Der Werdenfelser
Weg ist ein verfahrensrechtlicher Ansatz im Rahmen des
Betreuungs- und Verfahrensrechtes mit dem Gedanken
der Vermeidung von freiheitsentziehende Maßnahmen
und
Fixierungen.
Im
Verfahrensablauf
mit
dem
Werdenfelser Weg wird vom Gericht ein spezieller
Verfahrenpfleger
bestellt.
Er
verfügt
über
ein
pflegefachliches und rechtliches Hintergrundwissen sowie über Maßnahmen zur
Vermeidung von freiheitsentziehenden Maßnahmen. Dieser Verfahrenspfleger überlegt
nun im gerichtlichen Auftrag mit dem Heim und den Angehörigen Alternativen und
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regt im Einzellfall auch die Erprobung von Alternativmaßnahmen an. Ziel ist es
Alternativen zu erarbeiten und zu einer gemeinsamen getragenen Abschätzung des
Verletzungsrisikos und den Folgen einer Fixierung zu kommen. Auf diese Weise finden
neben den Sicherheitsaspekten auch die ansonsten nicht ausreichend beachteten
Folgen einer Fixierung wie ein Verlust der Lebensqualität, eine psychische oder
körperliche Verschlechterung bis hin zu Tötungsrisiken Beachtung. Der Richter trifft
dann unter Einbeziehung dieser Erkenntnisse und im Anschluss einer Erprobungszeit
seine Entscheidung. Dieser Ablauf gilt jedoch nicht für alle Bettgitter oder Bauchgurte.
Es muss immer die Frage gestellt werden, ob die Maßnahme die Freiheit eines
Menschen einschränkt. Für Menschen, die sich aus eigener Kraft nicht mehr
fortbewegen können, gilt ein Bettgitter als Schutzmaßnahme und nicht als Fixierung.
Das
Helmut-Hochstetter-Haus
und
das
Haus
Quirlsberg sind jedoch schon im Vorfeld aktiv, um
freiheitsentziehende Maßnahmen zu vermeiden.
Wichtige
Dinge
geeignete
hierbei
Schuhe,
Hilfsmitteln,
das
wie
sind
Vorhandensein
z.B.
Toilettensitzerhöhungen,
beispielsweise
einem
die
von
Rollator,
Überprüfung
der
Medikamente durch den Hausarzt, Hilfestellungen
beim
Toilettengang,
das
angebotene
Kraft-
Balance-Training oder das Tragen einer geeigneten Brille, was jährlich durch einen
Optiker
im
Haus
überprüft
werden
kann.
Darüber
hinaus
haben
die
Senioreneinrichtungen einen eigenen Verfahrenspfleger Werdenfelser Weg ausbilden
lassen.
Mit
seiner
Kenntnis
werden
schon
im
Vorfeld
Alternativen
zu
freiheitsentziehenden Maßnahmen überlegt. Dies kann im konkreten Fall z.B. die
Nutzung eines Niederflurbettes, die Anschaffung von Hüftprotektoren, Noppensocken
oder eine Sensormatte vor dem Bett sein. Hierbei ist vor allem die Phantasie der
Beteiligten gefragt eine Lösung zu finden. So kann auch schon mal ein kleines
Nachtlicht mit einem Bewegungsmelder die Lösung sein. Hilfestellungen z.B. zum
richtigen und sicheren Aufstehen aus dem Stuhl oder Bett, geben auch unsere MH
Kinaesthetics geschulten Mitarbeiter und unsere MH Kinaesthetics-Trainerin. Viele
Maßnahmen die dazu führen, dass in den Ev. Senioreneinrichtungen HelmutHochstetter-Haus
und
Haus
Quirlsberg
insgesamt
nur
in
einem
Fall
eine
freiheitsentziehende Maßnahme angewendet werden muss.
Marko Heidenreich
1212
12
Herzlich willkommen Frau Pastoralreferentin
Wir heißen die neue Gemeindereferentin Ingrid Witte herzlich
willkommen. Seit September 2013 gestaltet Frau Witte die
katholischen Gottesdienste in den Altenhilfeeinrichtungen. Sie
ist nun die offizielle Nachfolgerin von Pastoralreferent Manfred
Hartmann. Einige Gottesdienste hat sie seit dem schon in
unseren Häusern gestaltet. Dabei liegt ihr der Gesang
offensichtlich am Herzen. Auffallend viele Gottesdienstbesucher
kamen singend aus den Gottesdiensten oder blieben auch schon einfach singend
sitzen. Uns gefällt es gut. Herzlich willkommen!
Marko Heidenreich
Rückblick auf ein halbes Jahr Ehrenamt
Frau Wolter: Mit Blick auf den Kalender musste ich feststellen, dass Sie nun schon
neun Monate bei uns im Ehrenamt tätig sind.
Sie sind zu Beginn des Jahres auf mich zugekommen und haben um ein
Beratungsgespräch gebeten. Warum haben Sie sich für ein Ehrenamt entschieden,
was war ihre Motivation?
Frau Strack-Schmitt: Es gab für mich viele Beweggründe ein Ehrenamt ausführen zu
wollen. Mir war es aber besonders wichtig,
für ältere Menschen ehrenamtlich tätig zu
werden.
Ich
selber
bin
in
einem
Mehrgenerationenhaushalt groß geworden.
Ich habe nie Berührungsängste mit alten
Menschen gehabt. In unserer Gesellschaft
steht meist der junge Mensch im Fokus. Die
Generation die jetzt in Seniorenheimen
wohnt, findet in unserer Gesellschaft keinen
Platz mehr. Dabei wird vergessen, was Sie für die Gesellschaft geleistet haben. Sie haben
unseren heutigen Wohlstand mit aufgebaut. Ich möchte gerne etwas zurückgeben.
Frau Wolter: Wie sind Sie auf unsere Einrichtung aufmerksam geworden?
Frau Strack-Schmitt: Eine Nachbarin von mir arbeitet schon seit einigen Jahren
ehrenamtlich in ihrem Haus. Sie hat mir den Kontakt vermittelt.
13
Frau Wolter: Es gab eine Orientierungsphase, in der ich Sie den Bewohnern und
Mitarbeitern vorgestellt habe und wir gemeinsam in ihrem heutigen Tätigkeitsfeld
gearbeitet haben. Nach und nach habe ich mich aus der Arbeit zurückgezogen und
Sie haben angefangen ihr Ehrenamt selbstständig auszuüben. Wie haben Sie die
erste Zeit erlebt? Was hat sich verändert?
Frau Strack-Schmitt: Es war ungewohnt, weil alles neu war. Ich habe schnell gemerkt,
dass die Arbeit die ich mache sehr flexibel gestaltet werden muss. Es richtet sich nach
den Bedürfnissen der Bewohner. Es ist schön, die Menschen besser kennenzulernen und
der Umgang ist viel vertrauter. Es steht nicht nur die „Beschäftigung“ im Vordergrund,
wir sprechen auch über Ängste und Sorgen.
Frau Wolter: Wie häufig kommen Sie und wie gestalten Sie Ihre Zeit in der
Einrichtung?
Frau
Strack-Schmitt:
Ich
Donnerstagnachmittag.
komme
jeden
Ich
biete
Gesellschaftsspiele an. Die Bewohner spielen
gerne „Mensch ärgere dich nicht“. Doch wie ich
schon sagte, gestalte ich meine Arbeit flexibel,
oft biete ich auch Spaziergänge oder Gespräche
an.
Einmal
monatlich
findet
auch
der
Gottesdienst donnerstags statt, zu dem ich die
Bewohner begleite. Wichtig ist, dass „jemand“
da ist.
Frau Wolter: Wie ist ihr Kontakt zu den
hauptamtlichen Mitarbeitern?
Frau Strack-Schmitt: Sehr gut. Ich spreche mich immer mit dem Pflegepersonal in der
Wohngruppe ab, ob etwas Bestimmtes ansteht oder besondere Vorkommnisse waren.
Ich fühle mich im Haus Quirlsberg sehr wohl.
Frau Wolter: Was ist ihr Fazit nach den er’s
ten Monaten im Ehrenamt
Frau Strack-Schmitt: Die Arbeit ist genau das Richtige für mich. Es ist sehr gut, dass ich
den Schritt ins Ehrenamt gewagt habe. Es ist sehr bereichernd.
Frau Wolter: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Frau Strack-Schmitt: Mehr Menschen in unserer Gesellschaft zu erreichen und für ein
Ehrenamt in der Altenarbeit begeistern zu können.
Jasmin Wolter
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OMAS REZEPTE UND RÄTSEL
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Gedeckter Apfelkuchen
Zutaten für den Teig:
175g Zucker
1 Ei, 1 Prise Salz
200g weiche Butter
375g Mehl
2TL Backpulver
Zutaten für den Zuckerguss:
200g Puderzucker
Saft von ½ Zitrone/Wasser
&
Zutaten für die Füllung:
1kg Äpfel (geschält)
Saft von ½ Zitrone
50g Zucker
5EL Amarettolikör
200ml Apfelsaft
2 Päckchen Vanille-Puddingpulver
1 TL Zimt, 2Tl gemahlenen Piment
zusätzlich wird benötigt: 1 Eigelb
1TL Schlagsahne
Zubereitung der Füllung:
Die Äpfel schälen, entkernen, in kleine Würfel schneiden und mit dem Zitronensaft
vermischen. Zucker, Amerettolikör und Apfelsaft dazugeben und 3-4 Minuten
köcheln. Puddingpulver in 12 EL kaltes Wasser einrühren, in die köchelnden
Apfelstücke einrühren und 1 weitere Minute kochen. Zum Schluss noch die
Gewürze unter die Masse rühren und von der Kochstelle nehmen.
Zubereitung des Teigs:
Zucker, Ei, Salz, Butter, Mehl und Backpulver dieser Reihenfolge verrühren und zu
einem Teig kneten. Den Teig und auch die Füllung ½ Stunde kühl stellen.
Die Hochzeit von Teig und Füllung:
Die Springform einfetten. 2/3 des Teiges ausrollen und die Springform damit
auslegen (Boden und Seite). Die Füllung in die Form geben. Den restlichen Teig
ausrollen und als Deckel auf die Füllung legen. Die Teigränder gut
zusammendrücken. 40 Minuten backen (E-Herd 200°C/Umluft175°C). Kurz vor
Ende der Backzeit ein Eigelb und 1TL Schlagsahne verrühren und den Kuchen
damit bestreichen. Nach dem Backen den Kuchen mit dem Zuckerguss bestreichen
und 6 Stunden (am besten über Nacht) kühl stellen.
WortRad
Das Fragezeichen muss durch einen Buchstaben ersetzt werden, damit ein
sinnvoller Begriff entsteht.
Hinweis zur Lösung: Fischart
Lösung: ……………………………………………………
Name und Anschrift: ……………………………………….
Die Lösung des Rätsels aus der letzten Ausgabe ist Hans Moser. Die Gewinner sind
E. Lenzhölzer, M. Molitor & R. Böhm. Herzlichen Glückwunsch!
&
FESTE , FEIERN UND MUSIKALISCHE HÖHEPUNKTE
15
Helmut-Hochstetter-Haus
Nistkästen bauen
11. November:
Martinssingen mit den Kindergartenkinder des EVK- Zoobesuch
Kindergartens – ab 10:30 Uhr (in den Wohnbereichen) –
13. November:
Schuhmode Muddemann, Schuhverkauf
– 10:30-12:00 Uhr im Foyer –
06. Dezember:
Eröffnung des Weihnachtsmarktes vor dem
Helmut-Hochstetter-Haus – 15:00 Uhr –
06. bis 10. Dez.:
Weihnachtsmarkt vor dem Helmut-Hochstetter-Haus
– täglich 15:00 bis18:00 Uhr –
07. Dezember:
Weihnachtsfeier des Wohnbereiches 1 – 15 Uhr im Speisesaal –
08. Dezember:
Weihnachtsfeier des Wohnbereiches 2 – 15 Uhr im Speisesaal –
09. Dezember:
Ein musikalischer Nachmittag mit dem Refrather Musikkreis
und den SternSingern – 15:30 Uhr im Speisesaal –
10. Dezember:
Weihnachtsfeier der Tagespflege – 14:30 Uhr im Speisesaal –
14. Dezember:
Frau Witoschinskys Märchen mit musikalischer Begleitung
– 15:30 Uhr im Gemeinschaftsraum 4. Etage –
17. Dezember:
Klassisches Weihnachtskonzert mit Hr. Dr. Salyutov
– 15:30 Uhr im Speisesaal –
24. Dezember:
Festgottesdienst – 16 Uhr im Speisesaal –
Haus Quirlsberg
07. November:
Rollende Waldschule
Martinssingen mit den Kindergartenkinder des AWOKindergartens – ab 10:30 Uhr (in den Wohnbereichen) –
03. Dezember:
Ein musikalischer Nachmittag mit dem Refrather Musikkreis
– 15:30 Uhr im Andachtsraum –
05. Dezember:
Frau Witoschinskys Märchen mit musikalischer Begleitung
– 15:30 Uhr im Andachtsraum –
24. Dezember:
Auf der Dachterrasse
Festgottesdienst für den Wohnbereich A – 14:00 Uhr –
Festgottesdienst für den Wohnbereich B – 15:00 Uhr –
Im Anschluss an den Festgottesdienst gibt es in jeder Wohngruppe
einen gemütlichen und familiären Heiligen Abend.
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16
TELEFONNUMMERN UND KONTAKTE
Impressum
Die Hauszeitung der Ev. Altenpflege Bergisch Gladbach ist eine sechsmal jährlich
erscheinende Zeitschrift für Bewohner, Gäste, Kunden, Angehörige, Besucher,
ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter.
Ev. Altenpflege Bergisch Gladbach - An der Jüch 47-49 - 51465 Bergisch Gladbach
Tel. 02202/122-0
Redaktion: Christina Schulte-Mantel, Jasmin Wolter, Barbara Vollbach,
Anja Schedalke, Marko Heidenreich
Titelbild:
E-Mail: [email protected]
Im Internet: www.evk-altenpflege.de
Auflage: 800 Exemplare
Layout: Marko Heidenreich
Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Dr. Harald Januschewski