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GIPFELTREFFEN HARDWARE TEST AV-Receiver der Oberklasse Vier potente AV-Receiver der 1000 EURO-KLASSE verarbeiten 3D-HDMI-Signale Bei den AV-Receivern ist die Preisklasse um die 1.000 Euro dicht bevölkert: Der Pioneer VSX 2020, der Sony STR-DA3600ES, der Marantz SR 6005 und der Onkyo TX-NR 808 versammelten sich zum Vergleichstest in unseren Hörräumen. Allen Probanden gemein ist der Umgang mit HDMI 1.4 und dem dazu gehörenden Rückkanal; mit Ethernet-Signalen über HDMI kann dagegen keiner der vier etwas anfangen. Für 1.000 Euro sollte und kann der Käufer einiges verlangen, und so summieren sich bereits die Austattungslisten zu beachtlichen Längen. 40 • HDTV-PRAXIS 5/2010 • HARDWARE TEST B ei allen Beigaben muss ein AVReceiver der Spitzenklasse vor allem gut klingen. Zudem wird der Umgang selbst mit teureren, leistungshungrigen Lautsprechern verlangt. Zum Hörtest an den Swans RM600 Lautsprecher-Referenzen stellten wir die Equalizer auf neutral und justierten die Lautsprecher-Abstände penibel per Hand. Die Swans liefen in verschiedenen Durchgängen sowohl mit als auch ohne Subwoofer. Dabei wählten wir, passend zu den Full-Size-Lautsprechern, die tiefste zur Verfügung stehende Trennfrequenz, je nach Gerät 40 oder 50 Hertz. Neben den TestKandidaten wurde der Referenz-Receiver Harman Kardon AVR 760 zum Klang-Vergleich hinzugezogen. • www.hdtv-praxis.de • 41 HARDWARE TEST Pioneer VSX-2020 + Pluspunkte: • sehr guter Klang • 3D-fähig inklusive AudioRückkanal • zwei HDMI-Ausgänge • gelungene Konfiguration von Internet-Radiosendern • komplette Ausstattung – Minuspunkte: • teils komplizierte Konfiguration • kein echter Netzschalter • hoher Standby-Verbrauch bei HDMI-CEC • HDMI 1.4a Ethernet fehlt Preisklassengerecht präsentiert sich das Anschlussfeld komplett, analoge Ein- und Ausgänge wurden praxisgerecht zugunsten der digitalen reduziert. Wir vermissen eine Farbkodierung der Lautsprecherklemmen und einen zweiten, regelbaren Subwoofer-Ausgang. 42 Pioneer VSX 2020 Beim Heimkino-Spezialisten Pioneer sind gute AV-Receiver Tradition. Die Japaner steuern mit dem VSX 2020 zum Listenpreis von 1099 EURO einen gewichtigen Boliden mit langer Ausstattungsliste zum Test bei. Ausstattung Der immerhin 13 Kilogramm schwere, voluminöse Koloss wirkt auf den ersten Blick wie aus einem Stück gefräst, erst beim zweiten Hinschauen fällt die in dieser Preisklasse ungewöhnliche KunststoffFront auf. Die großen Regler sind ebenfalls aus diesem Material und lassen beim Betätigen einen satten Eindruck vermissen. Besser gelang das große, helle DOTMatrix-Display, welches im Klartext über den Betriebszustand informiert. Mit sieben Endstufen ist eine 7.1-Wiedergabe möglich. ProLogicIIx und -z sind an Bord, allerdings muss zwischen den Front Height- und Front Wide-Lautsprechern gewählt werden. Wahlweise steht bei 5.1-Betrieb eine Multiroom-Funktion oder der Anschluss der Front-Lautsprecher mit getrennten Verstärkern für den Hoch-, Mittelton- und den Bassbereich zur Verfügung. Neben den HD-Tonformaten werden zudem eine große Anzahl verschiedener Umwandlungen der DTSund Dolby-Familie dekodiert, eine THX se- Aufgeräumt und sauber, mit genügend Luft um den Endstufen-Kühlkörper präsentiert sich der Innenaufbau. Durch das lüfterlose Konzept wird ein geräuschloser Betrieb ermöglicht. lect2-Zertifizierung macht den Aufbau einer entsprechenden Heimkino-Kette leicht. Internet-Radio wird über kabelgebundenes LAN unkompliziert eingebunden; ein besonderes Augenmerk richteten die Entwickler auf die Apple-Gemeinde. So können nicht nur per Kabel iPhone oder iPod angeschlossen werden, es steht sogar ein spezielles App zur Integration von Apple-Geräten zur Verfügung. Komprimierten Tonformaten, die zusätzlich über USB-Speicher in den Formaten MP3, WAV und WMA zugespielt werden können, soll mit der „Advanced Sound Retriever“-Schaltung auf die KlangSprünge geholfen werden. Gleich sechs 3D-taugliche HDMI-Eingänge, tauglich für den Datenrückkanal, aber nicht für HDMI-LAN, und zwei gleichzeitig zu betreibende HDMI-Ausgänge können selbst umfangreiche Heimkinos verbinden und steuern. Der Marvel-Videoprozessor sorgt für ein Skalieren unterschiedlichster Auflösungen und eine Digitalisierung analo• HDTV-PRAXIS 5/2010 • ger Geräte zur Ausgabe via HDMI. Bei 3D-Signalen wird das OSD abgeschaltet. Der RDS-Tuner verarbeitet analoge Signale per Antenne und Kabel, 63 SenderSpeicherplätze stehen zur Verfügung. HDMI-CEC automatisiert die Funktionen entsprechend ausgestatteter Geräte und ermöglicht die Weiterleitung der HDMISignale im Ruhezustand, kostet im Standby allerdings fast 30 Watt Stromverbrauch. Ist HDMI-CEC deaktiviert, sinkt der Verbrauch im Standby auf niedrige 0,5 Watt, im 3D-Heimkino-Betrieb ermittelten wir durchschnittlich 208 Watt. Bedienung Nach der üblichen Anschluss-Orgie eines AV-Receivers stellt der Japaner seinen speziellen MCACC-Einmess-Computer zur Verfügung. Anhand von drei Messpunkten werden dabei Pegel, Abstand und Trennfrequenzen der angeschlossenen Lautsprecher mit drei verschiedenen Entzerrungskurven justiert. Ein neunbandi- HARDWARE TEST Der schmale Geber glänzt mit vielen direkten Funktionen, die sehr zahlreichen Tasten sind jedoch zu klein und zu gleichförmig. Eine Beleuchtung ist vorhanden, nutzt aber nicht viel, da die Beschriftung der Tasten nicht lesbar ist. ger, grafischer Equalizer, ein mehrstufiger Höhenfilter und der DreibandNotchfilter gegen Bassdröhnen ermöglichen eine recht genaue Anpassung der Lautsprecher an die Raumgegebenheiten. Während die Verzögerungsabstände der Lautsprecher zentimetergenau justiert werden, endet die Trennfrequenz für den Subwoofer schon bei 50 Hertz. Die Einstellungen können auf einen USB-Stick geladen und dann mit der „Pioneer Advanced MCACC“-Software, die auf der Firmen-Homepage zum Download angeboten wird, auf dem heimischen PC bequem analysiert werden. Der RDS-Tuner findet schnell und sicher die per Antenne oder Kabel zugespielten Sender, die unkompliziert und intuitiv auf die Speicherplätze verteilt werden. Weitaus mehr Probleme bereiten gemeinhin die unzähligen Internet-Radio-Sender. Hier hilft ein heimischer PC, der, sofern er im selben Netzwerk wie der Receiver läuft, per Eingabe der IP-Nummer des VSX-2020 in einen Browser bequem die Konfiguration und Senderauswahl ermöglicht. HDMISignalquellen werden im etwas unübersichtlichen Setup den Eingängen zugeordnet und konfiguriert und dann auf die entsprechenden Tasten der Fernbedienung verteilt. Die breitbandigen 3D-Signale erfordern die Abschaltung des OSDs, was vom Receiver automatisch erledigt wird. Der Rückkanal der 3D-TVs dieser Ausgabe wurde zuverlässig erkannt und wiedergegeben. Ton- und Bildqualität Der Marvel-Wandler lässt bei der Bildqualität nichts anbrennen: Er skaliert zuverlässig ohne Treppchenbildung hoch, das De-Interlacing braucht manchmal einen Bruchteil von Sekunden, zeigt dann aber ein gutes, ruhiges Bild. 1080p/24Hz-Signale werden nativ an den Bildgeber weitergeleitet, ein Ruckeln konnten wir nicht entdecken. Analoges Radio überzeugt mit feiner Auflösung und vergleichsweiser hoher Dynamik. Internet-Sender und MP3s profitieren hörbar von der „Advanced Sound Retriever“-Schaltung, die Höhen und obere Mitten deutlich runder, weniger harsch erscheinen lässt. Bei HDTonformaten erweist sich der Bolide als Feingeist. Höhen geraten überaus luftig und fein aufgelöst, obere Mitten schon fast zu schmeichelhaft. Ohne Subwoofer wurden tiefste Bässe ein wenig undifferenziert aufgelöst, das konnten der Onkyo und der Marantz, vor allem aber der Harman-Bolide wesentlich präziser und mit mehr knackiger Wucht. Bei sehr hohen Pegeln sprach die Schutzschaltung bei voller Lautsprecher-Bestückung zweimal an, obwohl die Verstärker-Leistung selbst für größere Hörräume mehr als ausreichend ist. Ganz anders dann die Darstellung mit zugeschaltetem Subwoofer. Die Darstellung wirkte merklich entspannter, die Staffelung erfolgte präzise im Raum, wenn auch nicht ganz so eng umrissen wie mit dem Referenz-Receiver. Bei Standard Heimkinoformaten wie DTS oder Dolby Digital setzt sich der Proband dank der von den anderen komprimierten Formaten bekannten ASR-Schaltung an die Spitze des Testfeldes, vor allem Höhen und Mitten profitieren ungemein von der Schaltung. Beim Stereo-Betrieb ohne Subwoofer kann die hohe Dynamik ebenso überzeugen wie die Mitten- und Hochtonauflösung, die Staffelung ist authentisch, Tiefbässe jedoch eher schwammig, wenn auch mit genügend Druck. • www.hdtv-praxis.de • HDTV-PRAXIS Fazit Der Pioneer VSX-2020 stellt sich als gut ausgestatteter, potenter Heimkino-Bolide vor. Seine Konfiguration gerät manchmal ein wenig hakelig, andererseits überzeugen innovative Konzepte wie die Konfiguration des Internet-Radios per PC. Der Klang komprimierter Dateien profitiert von der ASR-Schaltung, hierbei setzt sich der Pioneer zusammen mit dem Sony an die Spitze des Testfeldes, bei den HD-Tonformaten vermissten wir ohne Subwoofer die Präzision im Tiefbass. Sony STR-DA3600ES Brandneu von der IFA landete der Sony STR-DA3600ES unseren Hörräumen. Der japanische AV-Receiver-Bolide steht mit satten 1.299 Euro in der Preisliste, im Fachhandel und im Internet wird er allerdings für knapp 1100 Euro angeboten. Ausstattung Stramme 13 Kilogramm ziehen an den Armen, wenn der massive Brocken aufs Regal gehievt wird. Die dicke Alu-Front ist mit immerhin vier Reglern und zahlreichen Bedienknöpfen bestückt, eine Klappe, hinter der sie sich verbergen könnten, fehlt. Das etwas kleine, aber hell und deutlich lesbare DOT-Matrix-Display zeigt die Betriebszustände an. Die technische Ausstattung mit diskreten 7.1-Verstärkern, dem Faroudja-Video-Wandler und feinsten SHARC Titan-Soundprozessoren macht Appetit auf mehr. Der Empfang von Internet-Radio und das Streamen von Musikdateien aus dem heimischen Netzwerk nach dem DLNA -Protokoll und mit Windows 7 Zertifikat werden ebenso beherrscht wie komfortables Multi-Rooming. Der benötigte Infrarot-Empfänger gehört ebenso zum Lieferumfang wie eine zweite kleine Fernbedienung. Die Hauptfernbedienung kann auf Fremdge- Sony STRDA3600ES + Pluspunkte: • sehr guter Klang • 3D-Funktionalität inklusive Rückkanal • DLNA-Streaming auch als Server • Internet-Radio mit gelungener Konfiguration • Setup über PC möglich – Minuspunkte: • hoher Stromverbrauch im Standby bei HDMI-CEC-Aktivierung • unvollständige HDMI-Zuteilung • nur vier HDMI-Eingänge • kein zweiter SubwooferAusgang 43 HARDWARE TEST Die Haupt-Fernbedienung liegt gut in der Hand, der Wirkungsgrad ist sehr gut. Die Tasten sind etwas gleichförmig, die Beleuchtung der weißen Tasten blitzt nur bei der Betätigung einer Funktion auf. S/P-DIF-Eingänge sind ausreichend vorhanden, MD-Rekorder des Herstellers werden über den optischen Digital-Ausgang versorgt. Sogar an einen Phono-Eingang wurde gedacht, nicht aber an eine Farb-Kodierung der LautsprecherAusgänge oder einen zweiten SubwooferAusgang Trotz ausladender Gehäuse-Größe geht es im Inneren beengt zu, die Verkabelung wirkt unaufgeräumt. Der große Netztrafo und die unterschiedlichen Verdickungen am Kühlkörper, die dafür sorgen, dass sich Resonanzen auf verschiedene Frequenzen verteilen, zeugen dagegen von Liebe fürs Detail. räte programmiert werden. Lediglich vier HDMI-Eingänge und ein Ausgang verknüpfen das Heimkino, sind in dieser Preisklasse allerdings zu wenig. Immerhin können sie mit 3D-Signalen umgehen, der Ausgang beherrscht den Audio-Rückkanal, aber keine Ethernet-Funktionen. Denen stehen immerhin vier LAN-Eingänge mit Switch-Funktion zur Verfügung. Selbstverständlich werden alle HDTonformate gewandelt. Über die DMPorts lassen sich Inhalte von MP3-Playern, Apple-iPods oder Handys abspielen und sogar im Netz verteilen, der Receiver dient dann als Server. Der STR-DA3600ES beherrscht alle digitalen Tonnormen, neu sind Dolby ProLogic IIz und Audyssey DSX, die unter anderem für die zusätzlichen Wide- oder High-Kanäle zum Einsatz kommen können; passende Lautsprecherausgänge sind am Receiver vorhanden. Werden jedoch Lautsprecher an den Wide- oder High-Kanäle angeschlossen, fallen die beiden Surroundback-Ka- 44 näle weg, da die beiden zusätzlichen Endstufen fehlen. Umfangreiche HDMICEC-Funktionalität erlaubt das komplette Einschalten der Kette und das Durchreichen der HDMI-Signale während des Ruhezustandes, dabei werden satte 43 Watt konsumiert, die selbst bei deaktivierter Durchschaltung der HDMI-Signale-Bestand haben. Ein echter Aus-Schalter fehlt, im Standby werden weniger als 0,1 Watt, im laufenden 3D-Heimkino-Betrieb mit 7.1-Bestückung gemittelte 212 Watt konsumiert. Ein RDS-Tuner für UKW und Mittelwelle mit 60 Speicherplätzen komplettiert die Ausstattungsliste. Handhabung Das XMB-Menü ersetzt ein getrenntes Set up, das OSD und einen File-Browser. Die Navigation gelingt schnell und launig, das Setup verzweigt tief in Unterebenen. Noch übersichtlicher geht das Einstellen mit dem beiliegenden Windows-Programm „Setup-Manager“, mit dem be• HDTV-PRAXIS 5/2010 • Die knubbelige Zweit-Fernbedienung lässt die Steuerung der rudimentären Funktionen zu, exklusiv wurden ihr die Direkt-Wahltasten für die verschiedenen Sound-FieldProgramme spendiert. quem vom heimischen PC aus über das Netzwerk die gesamte Konfiguration erledigt werden kann. Bei Bedarf übernimmt die Sony-eigene DCAC Einmess-Automatik die Kalibrierung und die Raum- und sogar die automatische Phasenanpassung der Lautsprecher. Die Trennfrequenz kann sehr fein zwischen 40 und 160 Hertz in Zehnerschritten justiert werden, zudem besitzt jede Lautsprechergruppe eine eigene Klangregelung. Das Ganze ist übersichtlich in ein grafisches Menü gepackt. Die HDMI-Eingänge lassen sich zwar anderen Eingängen zuordnen, dann muss allerdings der Ton analog oder über die S/P-DIF Eingänge zugespielt werden, HDMI-Ton wird nur bei direkter Ansteuerung der vier Eingänge gewandelt. Super gelöst ist die Konfiguration der Netzwerk-Radiostationen, die fein säuberlich nach Musikmaterial und alphabetisch vorgeordnet sind und in persönliche Listen verteilt werden können. Der komprimierten Musik wird wie beim Pio- HARDWARE TEST neer mit einer speziellen Schaltung auf die Klang-Sprünge geholfen. Bild- und Tonqualität Das De-Interlacing würde selbst einem sehr guten Blu-ray-Player zur Ehre gereichen. Per Diagonalprozessor wird SD-Inhalt präzise skaliert, der DVD-Pulldown wird adaptiv am Datenstrom erkannt, die Vollbilder korrekt zusammengefügt. Besonders gut gelingt das bei 1080i-Material, bis auf ein minimales Zittern bei den Burosch De-Interlacer-Testsequenzen überzeugt die Wandlung, was gerade bei externen Sat-Empfängern von Vorteil ist. Der erste Hördurchgang erfolgte ohne Subwoofer. Bei herkömmlichem Dolby Digital und DTS erwies sich der ES-Sony, ähnlich dem Pioneer, als klanglicher Feinzeichner und Schmeichler, jegliches Geräusch ist mit geschlossenen Augen exakt ortbar und erschreckend lebensecht, ohne Aggressivität in den Höhen und Mitten, mit klar konturiertem Bass, der sehr tiefe Frequenzen mit leicht indifferenten Wummern quittiert. Hier behielten der Onkyo und der Marantz besser die Kontrolle. Dennoch kann eine fulminante Lautstärke bei gleichzeitig sehr hoher Dynamik an den Tag gelegt werden, die in der präzisen Klangstruktur dem Testfeld nicht nachsteht, aber minimal weichzeichnet. Mit Subwoofer und einer Trennfrequenz von 40 Hertz fällt dem Sony die Arbeit hörbar leichter; insgesamt erkämpft er sich bei leicht sanfterer Grundfarbe einen Patt mit dem Marantz. Können HD-Tonformate diese Vorstellung nochmals steigern? Die Baraka-BD mit ihrem DTS-HD Master-Audio gibt mit einem nochmals erweiterten Klangraum mit noch breiterer Staffelung eindrucksvoll Antwort darauf. Körperlich deutlich spürbare Bass-Attacken standen zwar jederzeit greifbar im Raum, fein aufgelöst und jederzeit kontrolliert wurden sie aber nur mit dem Harman, ansatzweise vom Onkyo und vom Marantz. Der im Durchgang 2 eingefügte Sub 200A brachte dann wieder die schon bekannte Patt-Situation. Bei Stereobetrieb lösten Höhen sauber auf, ohne jeglichen Hang zum Zischeln oder Zirpen, mit einem Hang zur Weichzeichnung. Die Staffelung gelang wieder analytisch sauber in Breite und Tiefe, das Klangbild war in den Höhen minimal gesoftet, ohne jegliche Aggression. Klassik klang über die analytischen Swans authentisch wie im Konzertsaal, im Stereobetrieb zeigte sich selbst bei tiefster Bass-Auflösung kein qualitativer Unterschied zum Onkyo und Marantz. HDTV-PRAXIS Fazit Neben einer sehr guten Klangvorstellung kann der Sony STR-DA3600ES vorzüglich im Heimnetz per DLNA Audio streamen und ist bei Internet-Radiostationen munter unterwegs. Das HDMI-CEC sollte aufgrund des dann sehr hohen Standby-Verbrauches aber deaktiviert werden. Marantz SR 6005 Stereo-Spezialist Marantz geht mit dem SR 6005 zum Listenpreis von 1099 Euro an den Start. Als einziger im Test verzichtet der Altmeister auf jegliche NetzwerkFunktionalität. Ausstattung Der massiv und wertig wirkende Japaner versprüht den Flair und die Anfass-Qualität alter Stereo-Generationen. Glänzende, dicke Regler aus Metall lassen die Illusion vergangener Schwungrad-Antriebe aufleben, Knöpfe und Regler, verborgen unter einer nicht minder dicken, metallbeschichteten Klappe, die sanft herabgleitet, melden satt mit einem zünftigen „Klack“ jegliche Funktion zurück. Das helle und deutliche DOT-Matrix-Display dokumentiert nicht nur ausführlich die Betriebszustände, sondern informiert bei RDS-UKWSendern per Laufschrift über den gesen- deten Langtext in einer zweiten Textzeile. Die Kunststoff-Wangen der Front passen dagegen weniger ins wertige Bild. Während der Rest des Testfeldes fleißig Features aufgerüstet hat, bietet der SR6005 nun zwar immerhin sechs HDMI-Eingänge, der zweite HDMI-Ausgang wurde gegenüber dem Vorgängermodell aber weggespart. Die HDMI-Schnittstellen sind nun 3D-fähig, können den Rückkanal angeschlossener Geräte verwerten, mit LAN-Daten über HDMI jedoch nicht umgehen. Ein eingebauter RDS-Tuner für UKW und AM bietet Platz für 60 Speicherplätze. Der praktische Bluetooth-Sender, vereint mit einem externen InfrarotAuge, ist nun ebenfalls nicht mehr beigelegt, sondern optional für circa 100 Euro erhältlich. Dafür wird bei der Video-Verarbeitung mit dem Anchor Bay ABT 2015 geprotzt, der sonst nur in höheren Preisklassen verbaut wird. Zudem verrät ein Blick ins Innere einen ausnehmend großen Transformator, der zumindest optisch genügend Stromfluss verspricht. Alle HDTonformate werden verarbeitet; der 7.1Receiver bietet wahlweise die Wide- oder High-Kanäle bei der Front-Bestückung, alternativ kann ein zweiter Raum beschallt werden. Trotz Verzicht auf die Netzwerkfunktionalität finden USB-Speicher, MP3Player oder über ein spezielles Kabel Apple-Geräte Anschluss über den Front-USB. Marantz SR6005 + Pluspunkte: • sehr guter Klang • bester Stereo-Klang im Testfeld • kraftvolle Endstufen • 3D-fähig inklusive Rückkanal • sehr gute Video-Verarbeitung – Minuspunkte: • keine Netzwerkfähigkeit • nur ein HDMI-Ausgang • HDMI 1.4a-Ethernet fehlt Die Reduzierung der analogen Schnittstellen zugunsten der Digital-Fraktion sorgt für mehr Übersicht auf der Geräte-Rückseite. Schön: Ein optischer S/P-DIF-Ausgang ist vorhanden. Nicht so schön: Eine farbliche Codierung der Lautsprecher-Anschlüsse fehlt. • www.hdtv-praxis.de • 45 HARDWARE TEST Die aufwändige Platine zur Videoverarbeitung mit dem AnchorBay-Chip und den Sharc 32-Bit-Wandlern für den Ton fällt beim aufgeräumten Inneren sofort ins Auge. Das lüfterlose Konzept garantiert einen laufruhigen Betrieb. Unter einer Klappe verbergen sich zusätzliche Eingänge, bei der zunehmenden Anzahl von Video- und Fotogeräten mit HDMI-Ausgang würde sich ein entsprechender Eingang hier gut machen. Auf den ersten Blick wirkt die Anzahl der Direkt-Funktionen auf dem Geber unübersichtlich; die gute Gruppierung ermöglicht jedoch schon nach kurzer Eingewöhnung die intiutive Bedienung des Gerätes. Im Gegensatz zum Pioneer ist die Tastenbeleuchtung von echtem Vorteil, die Beschriftungen bleiben lesbar. 46 Die komplette HDMI-CEC-Steuerung lässt sich fein säuberlich im Setup konfigurieren. Neben der „Dauer-Standby-Lösung“, die alle Geräte auf Knopfdruck einschaltet, die Weiterleitung der HDMI-Signale ans TV im Standby gestattet und knapp 7 Watt im Ruhemodus erfordert, gibt es die Möglichkeit, trotz voller HDMI-CEC-Steuerung, bei der die Geräte dann einzeln eingeschaltet werden, einen Standby-Verbrauch von unter 2 Watt zu realisieren. Bei ausgeschaltetem HDMI-CEC liegt der Standby-Verbrauch unter 0,1 Watt. Das ist nötig, denn ein echter Ausschalter fehlt. Unter Heimkino-Bedingungen mit 7.1-Bestückung liegt der mittlere Verbrauch bei 248 Watt. Handhabung Die bei Heimkino-Schaltzentralen umfangreiche Einrichtung ist mit dem grafischen Setup ausgezeichnet gelöst. Will man der Einmessvorrichtung Audyssey Auto Setup die Einrichtung und Justierung der Lautsprecher überlassen, erlaubt die verwendete Version die Abstimmung auf sechs unterschiedliche Hörplätze, was im Ergebnis gut gelingt. Sehr übersichtlich erweist sich die OSD- Tabelle, welche die freie Konfiguration der Audio- und Video-Eingänge in der jeweiligen Zuordnung ermöglicht. So schnell und einfach funktionierte das mit keinem anderen Kandidaten des Testfeldes. Die Videoverarbeitung um den ABTProzessor ermöglicht die Umlegung und Justierung jedes Einganges auf den HDMI-Ausgang, aber auch dessen komplette Deaktivierung per Bypass. Die Funktionalität war im Zusammenspiel mit den TV- und BD-Geräten dieser Ausgabe in vollem Umfang gegeben, irgendwelche Einschränkungen wie ein Ruckeln bei 1080p/24Hz-Signalen konnten wir nicht entdecken. Bei 3D-Signalen wird das OSD abgeschaltet, der Handshake gelang im Testlauf ebenso unproblematisch wie die Auswertung des HDMIRückkanals der entsprechend geeigneten TVs. Die komplexe Fernbedienung lässt sich durch eine etwas umständliche Programmierung von Fremdgeräten für die Bedienung des gesamten Heimkinos einrichten. Bild- und Tonqualität Der ABT-Wandler beweist bei der Bildqualität seine hohe Qualität, er skaliert zu• HDTV-PRAXIS 5/2010 • verlässig ohne Treppchenbildung per Diagonalprozessor hoch, das De-Interlacing reagiert blitzschnell und überzeugt durch gutes, ruhiges Bild. 1080p/24HzSignale können nativ an den Bildgeber weitergeleitet werden. Der Klang des verbauten RDS-Tuners ist klar, jederzeit gut verständlich und homogen in der Abstimmung. MP3-Formate klingen ebenfalls bei Wandlung durch den Receiver neutral, aber ohne den gewissen Schmelz, den der Pioneer und der Sony dabei verbreiten. Insgesamt erweist sich der Marantz als klanglicher Chirurg im Testfeld. Kein anderer Receiver nagelt die Position derart gezielt fest, bröselt feinste Hochton-Auflösungen so sauber auf und hat die Bässe beim Betrieb ohne Subwoofer so souverän im Griff. Gegenüber dem Onkyo klingt der SR6005 bei sehr hohen Lautstärken minimal angestrengt und eine winzige Spur rauher in den oberen Mitten. Dafür schmettert er ohne Subwoofer die brutalsten Bässe des Testfeldes in den Hörraum. Der Harman Kardon-Referenz AVR 760 muss er sich dennoch in der Tiefbass-Auflösung bei hohen Lautstärken unterordnen. Normale Dolby-Digital und DTS-Tonformate werden ebenfalls chirurgisch seziert, Unzulänglichkeiten, die in der Kompression begründet sind, gnadenlos offengelegt. Hier zeigen sich die speziellen Schaltungen des Pioneer und des Sony gnädiger. Zur Hochform läuft der Japaner bei den HD-Tonformaten auf, die er mit Urgewalt bei feiner Auflösung und passender Staffelung in den Hörraum wuchtet. Im Stereo-Betrieb setzt sich der Marantz mit seinem offenem, fein auflösenden Klang und der wie zementiert wirkenden Staffelung an die Spitze des Testfeldes. Es spricht für die Stromfestigkeit der Endstufen, dass zwischen dem Betrieb mit und ohne Subwoofer kaum ein Unterschied zu hören war. HDTV-PRAXIS Fazit Der Marantz SR 6005 ist der Klang-Spezialist des Testfeldes. Er überzeugt durch die hohe Neutralität seiner Darbietung, setzt sich im Stereo-Betrieb eindrücklich sogar an die Spitze des Testfeldes. Selbst für die 1.000-Euro-Klasse ist die Stromfestigkeit seiner Endstufen und sein Umgang mit den Swans-Lautsprechern bemerkenswert. Bei der Ausstattung glänzt er mit seinem aufwändigen Videoteil, muss sich ansonsten aber aufgrund der fehlenden Netzwerk-Funktionalität im Testfeld hinten anstellen. HARDWARE TEST Onkyo TX-NR808 die Netzwerk-Funktionalität über HDMI (HDMI Ethernet Channel), die eine Option von HDMI 1.4a ist, die Integration für die Hersteller aber kein Muss darstellt. So können z. B. zukünftige vollwertige HDMI 1.4a Blu-ray Player mit Ethernet-Kanal ihre Internetdaten nicht über das HDMI-Kabel über den Receiver abrufen. Als Begründung geben die Hersteller an, dass die notwendigen HDMI 1.4a Chips noch nicht fertig sind – keines der getesteten Modelle stellt daher die Maximalfunktionalität von HDMI 1.4a zur Verfügung. Lautsprecheranschlüsse Subwoofer Pre-out LAN-Anschluss USB / RS232 Kopfhörer Phono Video HDMI-Upscaling Video analog-digital Wandlung (HDMI-Ausgang) Ausstattung Tonformate (Bitstream) Einmessautomatik Klangregelung Tuner Besonderheiten Die Einrichtung über das Setup-Menü geht schnell von der Hand, die sehr gute Bedienungsanleitung hilft bei Verständnisproblemen schnell weiter. Für das automatische Einmessen verbaut Onkyo das Audyssey DSX-System; die im Gerät verbaute Version ermöglicht im Raum das Einmessen von bis zu acht Hörpositionen. Das System arbeitet sehr gut, Korrekturen waren bis auf den Subwooferlevel so gut wie keine notwendig. Ebenfalls mit von der Partie ist eine umfangreiche – Minuspunkte: • Internetradio Bedienung ohne Bildschirm etwas umständlich • Hoher Stromverbrauch im Stand-by, wenn die HDMICEC Spannungssteuerung aktiviert ist • Leichte Mikroruckler bei 1080p/24 Hz Bildsignalen über HDMI • HDMI 1.4a Ethernet fehlt 6/1 6/1 3/1 5/2 2/0 3/1 1/0 8/4 2/1 4/2 5/2 Audio FBAS 4/1 2/1 S-Video schwarz /silber ja 18,4 kg 435 x 198,5 x 435,5 mm 2 Jahre YUV schwarz/gold nein 11,8 kg 440 x161 x 389 mm 2 Jahre HDMI schwarz nein 13,0 kg 430 x 158 x 388 mm 2 Jahre 6/2 Onkyo TX-NR808 Audio schwarz ja 13,1 kg 420 x 173 x 433 mm 2 Jahre FBAS 1.099,-- / 900,-- S-Video 1.099,-- / 1.099,-- YUV 1.299,-- / 1.099,-- HDMI www.onkyo.de 1.099,-- / 900,-- Audio www.marantz.de FBAS Marantz SR 6005 www.sony.de S-Video Sony STR-DA3600ES www.pioneer.de YUV Pioneer VSX 2020 HDMI Ein- / Ausgänge Video digital Video analog Digitalton Cinch S/P-DIF Lichtleiter (Optisch) 7.1 Audio analog Audioeingänge Pluspunkte: • Kann HDMI-Signale im Stand-by durchschleifen • Decodiert alle neuen HD-Tonformate inklusive Dolby ProLogic IIz • Audyssey DSX-Einmesssystem • Hohe Leistungsreserven • HDMI 1.4a – 3D-fähig inklusive Audio-Rückkanal Handhabung Audio Internet Listenpreis / Durchschnittspreis (Euro inkl. MwSt. bei Drucklegung) Gehäusefarbe(n) Echter Ein-/Ausschalter Gewicht Abmessungen (B x H x T) Garantie FBAS Hersteller / Modell S-Video Die Front des fast 19 kg schweren Brockens mit einer wertigen Aluminiumklappe, hinter der sich selten benötigte Tasten und Fronteingänge verbergen, ist aalglatt designt und wurde gegenüber den Vorgängermodellen der letzten Jahre nahezu unverändert übernommen. Dennoch ist die Präsentation zeitlos, die Gehäuseverarbeitung liegt Onkyo-typisch auf hohem Niveau. Das Punktmatrixdisplay ist gut abzulesen, ausreichend groß und liefert alle wichtigen Informationen. Eine THX Ultra2 Plus-Zertifizierung ist zwar den nächstgrößeren 2010er Modellen vorbehalten (beim 808 langt es daher nur für eine THX Select2 Plus-Zertifizierung), die aber dennoch in so gut wie jedem Wohnzimmer ausreichende Kraftreserven garantiert; nebenbei ist der Receiver zusätzlich zertifiziert für Windows 7. Unterstützt werden die Formate MP3, WMA, WMA Lossless, FLAC, WAV, Ogg Vorbis, AAC und LPCM – Videodateien können nicht gestreamt werden. Der 808 beherrscht alle digitalen Tonnormen: Neu hinzugekommen ist Dolby ProLogic IIz und Audyssey DSX, die unter anderem auch für die zusätzlichen Wide- oder High-Kanäle zum Einsatz kommen können; passende Lautsprecherausgänge sind am Receiver vorhanden. Werden jedoch Lautsprecher an den Wide- oder High-Kanäle angeschlossen, fallen die beiden Surroundback-Kanäle weg, da dem 808 die beiden zusätzlichen Endstufen fehlen. Als Videochip kommt ein Faroudja DCDi Cinema DSP-Scaler zum Einsatz, wodurch das Hochskalieren von Komponenten-Videosignalen mit dem 808 ohne Probleme möglich ist. InternetRadio ist in dieser Preisklasse mittlerweile ein Muss, hier patzt der Onkyo ebenfalls nicht. Wie bei allen anderen Modellen hier im Vergleich fehlt auch dem Onkyo + YUV Ausstattung Onkyo TX-NR808 HDMI Onkyo hat sich in der Vergangenheit immer zum Ziel gesetzt, mit zu den Ersten zu gehören, wenn es um die Einführung neuer Technologien geht. So bewies Onkyo schon in HDTV-PRAXIS 4/10 mit dem HDMI 1.4 Receiver TX-SR608, dass diese Zielsetzung durchaus funktioniert und die Konkurrenz durch die Bank etwas später dran ist. Mit dem TX-NR808 möchte Onkyo jetzt auch die Mittelklasse aufmischen; als Zugpferd dient auch hier HDMI 1.4. Für einen Durchschnittspreis von ca. 900 Euro liefert Onkyo auch diesmal ein Feuerwerk an Ausstattung ab. 7/2 3/1 5/2 3/0 4/1 7/1 8/3 2/1 3/1 7/1 8/3 Gesamt 9 Kanäle, Bi-Amp, Multi-Room Gesamt 9 Kanäle, Multi-Room Gesamt 9 Kanäle, Bi-Amp, Multi-Room 1x ja 1 x USB / ja ja nein Marvel 1x 4, mit Switch ja/ja ja MM Faroudja DCDi Cinema 2x nein ja/ja ja nein Anchor Bay ABT2015 3/0 3/0 1/0 8/4 Gesamt 11 Kanäle (davon 2 Kanäle für Zone 2 und 2 Kanäle für Zone 3 schaltbar) 2 x (nicht getrennt regelbar) ja 1 x USB / ja ja ja Faroudja DCDi Cinema ja ja ja ja Dolby Digital, Dolby Digtal EX, DTS, DTS ES, DTS-Express, Dolby Digital, Dolby Digtal EX, Dolby Digital, Dolby Digtal EX, Dolby Digital, Dolby Digtal EX, DTS96/24, Dolby Digital Plus, DTS, DTS ES, Dolby Digital Plus, DTS, DTS ES, Dolby Digital Plus, DTS, DTS ES, Dolby Digital Plus, Dolby Digital TrueHD, DTS-HD Dolby Digital TueHD, DTS-HD Dolby Digital TueHD, DTS-HD Dolby Digital TrueHD, DTS-HD Master Audio, PCM 5.1, PCM Master Audio, PCM 5.1, PCM Master Audio, PCM 5.1, PCM Master Audio, PCM 5.1, PCM 7.1, ProLogic Iiz, -Iix 7.1, ProLogic Iiz, -Iix 7.1, ProLogic IIx, -IIz, Neo:6 7.1, ProLogic II/x/z, Neo:6, WMA 9 Pro MCACC DCAC Audyssey MultEQ Audyssey DSX Equalizer alle Kanäle, Equalizer alle Kanäle, Equalizer alle Kanäle, Equalizer alle Kanäle, Bass/Höhen Bass/Höhen Bass/Höhen Bass/Höhen UKW/MW UKW/MW UKW/MW UKW/MW HDMI 1.4a, THX select2, HDMI 1.4a, THX Select2 Plus, HDMI 1.4a, 12-Volt-Trigger, 12-Volt-Trigger, Internet-Radio, 2 x 12-Volt-Trigger, InternetInternet-Radio, DLNA, HDMI 1.4a, VGA-Eingang, Netzwerk Audio Radio, Audyssey Dynamic Windows 7-kompatibel, Streaming, Bluetooth optional, Volume, VGA-Eingang, NetzBluetooth optional zweite Fernbedienung iControlAV App, iPod/iPhone werk Audio Streaming, im Lieferumfang ready Windows 7-kompatibel • www.hdtv-praxis.de • 47 HARDWARE TEST Hinter der Frontklappe befinden sich weitere Tasten sowie die Buchse für das Mikrofon der Einmessautomatik. Ein Front-HDMI 1.4a-Eingang und eine USB-Buchse z. B. für USB-Sticks mit Musikdateien komplettieren die Ausstattung des Onkyo. Mustergültig: Die Anschlussleiste wartet mit gleich 11 Lautsprecheranschlüssen auf. Sechs HDMI-1.4a-Eingänge und zwei Ausgänge lassen genügend Erweiterungsspielraum. Die beiden HDMI-Ausgänge sind als Main und Sub ausgelegt; eine Matrix-Schaltung, über die zwei verschiedene Signalquellen gleichzeitig ausgegeben werden können, ist nicht möglich. Ein Universal-Port kann Zusatzgeräte wie eine iPod-Dockingstation ansteuern. Die beiden .2 Subwoofer-Ausgänge können leider nicht getrennt geregelt und eingemessen werden. Der Fernbedienung fehlt leider eine durchgehende Tastenbeleuchtung. Tastendruck, Wirkungsgrad und Aufteilung sind ausgezeichnet. Über eine interne Datenbank lassen sich viele Geräte anderer Hersteller ansteuern bzw. anlernen – ist der Receiver mit dem Internet verbunden, können weitere Steuercodes für spezifische Geräte abgerufen werden. 48 HMDI CEC-Steuerung, die um eine HDMI 1.4a-Funktionen erweitert wurde. Über den sogenannten Audiorückweg (ARC) können HDMI 1.4a fähige-Fernseher ihr Tonsignal nun an den Receiver schicken, ohne das eine extra Tonverbindung hergestellt werden muss; die Übertragung erfolgt komplett über das HDMI-Kabel. Ist die CEC-Steuerung aktiviert, werden auch im Stand-by-Modus HDMI-Signale durch den Receiver durchgeschliffen, ohne dass er angeschaltet sein muss. Dieser Vorteil wird allerdings mit einem erhöhten Stromverbrauch erkauft. Verbindungen innerhalb einer 3D-Kette klappten problemlos, das 3D-Signal vom BD-Player wurde einwandfrei durchgeschliffen. Ton- und Bildqualität Zu einer reichhaltigen Ausstattung gehört natürlich auch ein guter Ton; dies sollte schließlich die Paradedisziplin eines jeden A/V-Receivers sein. Mit der THX Select2 Plus-Zertifizierung hält sich der On- kyo an die peniblen Vorgaben der Lucasfilm Inc., die eine sichere Niederimpedanzstabilität bis zu 3,2 Ohm gewährleistet. Der Receiver ist ausgezeichnet abgestimmt und liefert ein druckvolles Klangbild. Die Leistung von 7 x 180 Watt an 6 Ohm (laut Spezifikation) lassen große Reserven zu, eine übermäßige Wärmeentwicklung konnten wir, anders als noch beim 1007er Modell, nicht feststellen. Zwei innen verbaute Lüfter sorgen zusätzlich für Kühlung. Gemessen haben Die HDMI-CEC-Funktionalität kann im Setup an- oder abgeschaltet werden. Der Stromverbrauch im Stand-by schnellt bei aktivierter HDMI CEC-Steuerung von 0,1 auf ca. 40 Watt hoch. Gegenüber den Onkyo-Vorgängermodellen wie z. B. dem TXNR1007 konnte der Stromverbrauch dennoch um ca. 20 Watt gesenkt werden. • HDTV-PRAXIS 5/2010 • HARDWARE TEST wir pro Kanal im 7.1-Betrieb 99 Watt bei 8 Ohm und 137 Watt bei 4 Ohm. Der Bass ist präzise und bleibt selbst in hohen Lautstärken impulstreu, die Höhen klingen sauber und natürlich. Wer die zusätzlichen Wide- oder HighKanäle nutzen möchte, kann eine separate Stereoendstufe zwischenschalten, die notwendigen Pre-Outs sind an der Anschlussleiste als Cinch-Ausgang vorhanden. Um das Bild kümmert sich ein Faroudja DCDi Cinema Videoprozessor, dessen Bildverarbeitung auf bekannt hohem Level rangiert. Blitzschnell erkennt der DCDi das eingehende Signal und schaltet zwischen Video- und FilmMode automatisch und präzise um. Auf Wunsch lässt sich der Faroudja im Setup des Receivers ein- und ausschalten, wobei es hier zwei verschiedene Möglichkeiten gibt. Wie sich im Test herausstellt, hat der Videoprozessor in der Einstellung „Signal unverändert weiterleiten” über HDMI ein paar Probleme mit der Umrechnung. So kommt es bei Zuspielung ausschließlich von 1080p/24 Hz-Signalen über einen Blu-ray Player zu unregelmäßigen Mikrorucklern im Bild, was, wenn man sich darauf konzentriert, störend auffällt. Dieses Phänomen zeigt sich immer dann, wenn die auf der Blu-ray vorhandenen Bilder in 23,976 Hz gespeichert sind. Der Faroudja rechnet die Bilder trotz der Einstellung auf unveränderter Weiterleitung wohl trotzdem in volle 24 Hz um, was diese kurzen Mikroruckler entstehen lässt. Wird der Videoprozessor über die Tastenkombination „VCR/DVR und Return“ am Gerät selber hardwareseitig abgeschaltet, also nicht im Software-Setup, sind die Ruckler verschwunden, leider aber auch das komplette Onscreen-OSD, das ebenfalls mit abgeschaltet wird. Auf Nachfrage von Onkyo wird an dem Problem durch ein Firmware-Update gearbeitet, dieses lag bis Redaktionsschluss noch nicht vor. HDTV-PRAXIS Fazit Onkyo bietet im Test das meiste für das sauer verdiente Geld. Die Ausstattung lässt so gut wie keine Wünsche offen, lediglich die fehlende HDMI 1.4a Ethernet- Hilfreich: Über die Home-Taste auf der Fernbedienung kann ein extra Menü aufgerufen werden, das die Schnelleinstellung verschiedenster Parameter ermöglicht, ohne das erst umständlich das Setup-Menü aufgerufen werden müsste. Funktionalität vermissen wir, wäre sie am A/V-Receiver doch am besten aufgehoben, zumal Onkyo seine Receiver „Netzwerkreceiver“ nennt. Am Klang gibt es rein gar nichts auszusetzen, er wird der Preisklasse mehr als gerecht, Leistung gibt es zudem um Überfluss. Für ca. 900 Euro erhält man im Durchschnitt eine Schaltzentrale, die unseren Testsieg mehr als verdient hat. Die leichten Mikroruckler bei 1080p/24 Hz-Signalen muss Onkyo allerdings ausmerzen, das ist ein unbedingtes Muss und Dienst am Kunden. HDTV-PRAXIS Gesamtfazit Die vier AV-Receiver der Spitzenklasse überzeugen durch eine insgesamt sehr hohe Qualität. Die Unterschiede liegen im Test- / Messergebnisse Multikanal-Leistungsmessung (8 Ohm pro Kanal) Multikanal-Leistungsmessung (4 Ohm pro Kanal) Frequenzganglinearität Automatisches Einmesssystem Bildqualität Upscaling HDMI Stromverbrauch (Watt) gemessen Standby/Betrieb Gesamtpunkte Messungen Hörtest Präzision Neben- / Störgeräusche Impulstreue Homogenität Gesamtpunkte Hörtest Praxis / Bedienung Lieferumfang Bedienungsanleitung Material / Verarbeitung Fernbedienung Gesamtpunkte Praxis HDTV-PRAXIS Wertung Punkte gesamt Prozent absolut HDTV-PRAXIS Note Preis / Leistungsverhältnis Detail, entsprechend knapp gerät der ZielEinlauf. Der Pioneer VSX 2020 überzeugt durch seine gute Ausstattung und seinen angenehmen Klang, im Testfeld war er aber der einzige mit Kunststoff-Front. Der Sony STR-DA3600ES ist dem Pioneer klanglich ähnlich mit dem entscheiden Quäntchen mehr Druck im Bass, gut ausgestattet und zieht nach Punkten mit dem Marantz SR 6005 gleich. Dem Marantz fehlt im Testfeld die Netzwerk-Funktionalität, beim Klang kann er sich vom Pioneer und vom Sony etwas absetzen und zieht mit dem Onkyo gleich, bei Stereo-Betrieb ist er sogar unerreicht Spitze im Testfeld. In der Summe seiner Eigenschaften trägt der Onkyo einen knappen Testsieg davon. Er ist nicht nur komplett ausgestattet, sondern auch beim Klang ganz vorn. Pioneer Sony Marantz Onkyo VSX 2020 STR-DA3600ES SR 6005 TX-NR808 Max Ergebnis Punkte Ergebnis Punkte Ergebnis Punkte Ergebnis Punkte 50 97 Watt 41 99 Watt 41 105 Watt 41 99 Watt 41 50 142 Watt 47 125 Watt 46 155 Watt 47 137 Watt 47 50 30 20 0,2 dB sehr gut sehr gut 47 30 18 0,2 dB gut sehr gut 48 30 18 0,2 dB sehr gut sehr gut 47 30 19 0,2 dB gut sehr gut 47 26 18 20 0,5 / 208 17 0,1 / 212 17 0,2 / 248 16 0,1 / 134 220 200 200 200 20 199 50 50 50 50 200 sehr gut sehr gut sehr gut gut 49 46 46 47 188 sehr gut sehr gut gut sehr gut 49 46 45 48 188 sehr gut sehr gut sehr gut gut 50 47 47 46 190 sehr gut gut gut sehr gut 49 45 45 49 188 20 20 20 20 80 sehr gut sehr gut gut gut 20 19 16 17 72 sehr gut gut sehr gut sehr gut 20 17 20 18 75 gut sehr gut sehr gut sehr gut 16 19 19 19 73 sehr gut sehr gut sehr gut gut 20 20 20 17 77 500 100% 460 92% sehr gut gut • www.hdtv-praxis.de • 463 93% sehr gut gut 463 93% sehr gut gut 464 93% sehr gut gut 49