Mediendossier - Tanzhaus Zürich

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Mediendossier - Tanzhaus Zürich
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Medienmitteilung
zürich moves!
1. - 8. März 2014
Festival für zeitgenössischen
Tanz & Performance
Vom 1. - 8. März findet die dritte Edition des internationalen Festivals für zeitgenössischen Tanz und
Performance «zürich moves!», in Kooperation mit dem Tanzhaus Zürich statt. Wieder als
Veranstaltungsort mit dabei ist das Kino Riffraff und präsentiert in Zusammenarbeit mit dem
Amsterdamer Tanzfilm Festival CINEDANS - Dance on Screen Kurzfilm-Tanzraritäten auf Zelluloid.
Als Plattform für renommierte Choreografen sowie aufstrebender Talente beschäftigt sich «zürich
moves!» in dieser Festivalausgabe frei nach dem Motto: „Bring me back to reality - show me how
far I can go!“ mit der Auslotung von Grenzen jenseits multipler Persönlichkeits- und Gender-Fragen.
Vorgestellt werden Performances, teils in Zürcher Erstaufführungen, die sich mit den universellen
Themen des Lebens wie Selbstverwirklichung, Spiritualität, Sexualität und Cybertechnologien
beschäftigen. In Doppelprogrammen präsentiert «zürich moves!» lokale und internationale
Grenzgänger und Aktivisten wie den mit Choreografie-Preisen ausgezeichneten kolumbianischen Live
Künstler Carlos Maria Romero, der sich in seinen Arbeiten u. a. mit dem menschlichem Objekt
Transvestismus, oder mit dem Spektrum der erotischen Praktiken des BDSM beschäftigt.
Xavier Le Roys konzeptuelle Auseinandersetzung mit Tanz, Choreografie und Musik «Le Sacre du
Printemps» in der sich Ursache und Wirkung verkehren, steht an zwei Abenden auf dem
Festivalprogramm.
Die aktuelle Ausgabe eröffnet die franko-schweizerische Choreografin Marie-Caroline Hominal.
Inspiriert von Voodoo-Ritualen, die sie in Haiti entdeckt und erlebt hat, steht in «Froufrou» nicht die
Reproduktion der Zeremonie, sondern der Veränderungsprozess, der die Identität und den Körper
erfasst und die vier Tänzerinnen und ihre Bewegungssprache in neue Formen drängt, im Zentrum ihrer
ersten grösseren Choreografiearbeit.
Wie geht Schuhplatteln auf Italienisch und als zeitgenössischer Tanz? Alessandro Sciarroni, zeigt es
mit seinem Erfolgsstück «FOLK-S will you still love me tomorrow?». Zusammen mit fünf
TänzerInnen packt er diesen weltberühmten und berüchtigten bayrisch-österreichischen Volkstanz bei
dessen archaischen Wiederholungsmustern.
Was unterscheidet den zeitgenössischen Tanz vom urbanen? Wie weit kann die Fusion gehen, wenn
die Choreografen Alida Dors, Jochen Heckmann, Jasmin Hauck & Cecilia Wretemark beginnen
diese zwei Stile in «the space in between» zu mixen? Erste Ergebnisse aus dem TSIB Forschungslabor
im Tanzwerk101 werden während «zürich moves!» als Premiere vorgestellt.
Wie auch in den Vorjahren wird das Bühnenprogramm mit site-specific Performances und ProfiTrainings ergänzt. Zum krönenden Abschluss lädt Festival Kurator Marc Streit zur hysterischen
KUNT Party für durchgeknallte Poser und in Ruhestand getretene Rampensäue mit Acts von Ivan
Blagajcevic aka Evalyn, MC Hominal und «zürich moves!» Stammgast Tarek Halaby.
Pressekontakt:
Alexandra Paul / [email protected] / tel +41 (0)44 350 26 18
PROGRAMM ÜBERSICHT:
Sa 1.3. Tanzhaus - zürich moves! opening night
Nils A. Lange & Teresa Vittucci «YOU BETTA CRY» | 20 Uhr
Marie-Caroline Hominal «Froufrou» | 21 Uhr
So 2.3. Tanzhaus Zürich
Carlos Maria Romero «Sculpture Project» | 18 Uhr
Mo 3.3. / Di 4.3. Tanzhaus Zürich
Xavier Le Roy «Le Sacre du Printemps» | 19 Uhr
Di 4.3. Migros Museum für Gegenwartskunst
Spezialführung mit Xavier Le Roy & Raphael Gygax | 12.30 Uhr
Kino Riffraff
Dance on Screen | Tanz-Kurzfilme: «Off Ground», «Develop/Movement no 1»,
«Altered Route», «One Man Without A Cause», «Lil Buck», «Momentum»,
«Tricky Trigger» | 21.15 Uhr
Mi 5.3. Kunstraum Walcheturm
Ivan Blagajcevic & Melanie Wirz «All Eyes on Us» | 19 Uhr
Lukas Beyeler «Everyone Wants Me It’ s My Biggest Downfall» | 20 Uhr
François Chaignaud & Marie Caroline Hominal «Duchesses» | 21 Uhr
Do 6.3. Tanzhaus Zürich | Premiere
3 Kurzstücke von Alida Dors, Jochen Heckmann, Jasmin Hauck & Cecilia
Wretemark «the space in between» | Premiere | 19 Uhr & 21 Uhr
Diane Gemsch «NaNa» | 20.15 Uhr
Fr 7.3. Tanzhaus Zürich
Andrea Martini «What happened in Torino?» | 20 Uhr
Alessandro Sciarroni «FOLK-S - will you still love me tomorrow?» | 20.30 Uhr
Sa 8.3. Tanzhaus Zürich
Mercé de Rande «Das Tebras as Treboadas» | 19 Uhr
Daniel Kok – Diskodanny «Cheerleader of Europe» | 20 Uhr
EXIL Club
KUNT – Abschlussparty mit Acts von: Ivan Blagajcevic aka Evalyn,
MC Hominal, Tarek Halaby | 23 Uhr
Sa 1.3.
Nils A. Lange & Teresa Vittucci «YOU BETTA CRY»
Based on a damn right story.
Sie werden vielleicht 3 Opfer sehen. Ein Opfer ist doch geschlechtlos oder?
Sie werden vielleicht ein Zitat erkennen, vielleicht finden sie auf einer Internetplattform für
Videos eine Aufzeichnung eines Stummfilms aus dem Jahr 1918 und erkennen plötzlich, dass
die Bewegung des Schauspielers einer Bewegung gleicht, die zu dieser Zeit noch keinen
Namen hatte. Vielleicht hat der Schauspieler 1918 ein Vogue-Solo getanzt. Vielleicht hat eine
berühmte Ausdruckstänzerin aus Deutschland auch gevoguet.Wissen Sie was vogueing ist?
Konzept/Performance: Nils A. Lange, Teresa Vittucci | Licht/Bühne: Stefan Kraft | Coaching: Andrea Boll |
Dramaturgie: Julia Heinrichs || Nils A. Lange & Teresa Vittucci kreierten «YOU BETTA CRY» im Rahmen
der Kurzstück-Plattform 5MIN.20 MAX. 2013 im Tanzhaus Zürich.
Nils Amadeus Lange wurde 1989 in Köln geboren. Er studiert an der Hochschule der Künste in Bern
Schauspiel. Schon vor seiner Ausbildung spielte er am Schauspielhaus Köln u.a. in der Regie von Albrecht
Hirche und Daniel Cremer. 2009 war er in «Die Verwirrungen des Zögling Törless», am Mühlheimer Theater an
der Ruhr und bei Daniel Cremer im Theaterkollektiv no! theater in Berlin. Ausserdem gastierte er am Theater
Heidelberg 2009/ 2010 in «Faustrecht der Freiheit» (Regie: Daniel Cremer). Mit seinen eigenen Performances
tritt er als «Dr. Hanna Füssli» in der Kunsthalle Osnabrück auf und er performte in der Kunsthalle Bern, am
Theater Spektakel Zürich, beim Aua wir leben Festival Bern, am Theater Discounter Berlin, dem Skena up
festival Prishtina, am Südpol Luzern, der Gessneralle und Perla Mode Zürich.
Teresa Vittucci wurde 1985 in Wien geboren. Ihre Tanzausbildung erhielt sie am Konservatorium der Stadt
Wien, an der Alvin Ailey School in New York, sowie an der Experimental Academy of Dance (SEAD) in
Salzburg. Im Frühjahr 2013 absolvierte sie ihr Masterstudium Scenic Arts Prctice (Performative Künste) an der
Hochschule der Künste Bern. Schon während ihres Studiums kreierte sie die Soli knitterfest (Vidmarhallen,
2010), watch (mentoriert von Ivo Dimchev, Vidmarhallen 2011) und unleash (Hauptbühne, HKB 2012). Parallel
dazu kollaboriert sie als Darstellerin mit diversen Schweizer Gruppen – deRothfils, CGDT und Public Privacy.
In beratender Funktion unterstützte sie u.a. Oded Littmann in seiner Produktion "HOMAGE TO MONEY" im
KonzertTheaterBern und Emma Murray in "Made to Order" in der Berner Dampfzentrale. Sie ist Stipendiatin
2013 des Bundesamts für Kunst und Kultur Wien, sowie diesjährige danceWEB Stipendiatin am ImpulsTanz
Festival in Wien.
20 Uhr | Studio A | Kurzstück
Marie-Caroline Hominal «Froufrou»
Vorstellungen von Identität, Verwandlung und Anonymität stehen im Mittelpunkt der
Arbeiten von Marie Caroline Hominal. Während eines Forschungsaufenthalts in Haiti hat sich
MCH mit Voodoo-Ritualen beschäftigt. In der Auseinandersetzung mit diesen Ritualen
untersucht MCH in «Froufrou» multiple Identitäten und geht der Frage nach, wie diese sich
offenbaren und von einer Person auf eine andere übertragen werden. Die Kraft dieser Rituale
entspringt der Gemeinschaft. Im Zentrum von «Froufrou» steht nicht die Reproduktion der
Zeremonie, sondern der Veränderungsprozess, der die Identität und den Körper erfasst und
die vier Tänzerinnen und ihre Bewegungssprache in neue Formen drängt.
Froufrou ist auch der Name eines giftigen Fisches und bezeichnet das Geräusch eines seidigglänzenden Stoffes.
Konzept/Regie: Marie-Caroline Hominal | Choreografie: Marie-Caroline Hominal in Zusammenarbeit mit
Chiara Gallerani, Jasna L. Vinovrški, Pauline Wassermann | Mit: Chiara Gallerani, Marie-Caroline Hominal,
Jasna L. Vinovrški, Rudi van der Merwe | Musik: Clive Jenkins | Bühnenbild: Delphine Coindet | Masken:
Didier Civil | Kostüme: MCH Spirit | Licht: Christophe Bollondi, Delphine Coindet, Marie-Caroline Hominal |
Technische Leitung: Christophe Bollondi | Verwaltung: Stéphane Noël | Produktion: MadMoiselle MCH
association - Genf (CH) | In Koproduktion mit: adc / association pour la danse contemporaine (Genf), tanzhaus
nrw (Düsseldorf), Europäisches Zentrum der Kunst Hellerau (Dresden), El Graner & El Mercat de les Flors
(Barcelona) im Rahmen von Modul Dance, Théâtre de l'Arsenic (Lausanne), Open Latitudes (Lille), PRAIRIE.
Das Koproduktionsmodell von Migros-Kulturprozent mit innovativen Schweizer Tanzcompagnien. Mit der
Unterstützung von: Stadt Genf, Loterie Romande, Pro Helvetia, Migros Genossenschaftsbund Zürich, Modul
Dance & Kulturprogramm der Europäischen Union, Société Suisse des Auteurs (SSA), Fondation Nestlé pour
l’Art
Marie-Caroline Hominal (*1978 in Frankreich), besuchte die Schweizerische Ballettberufsschule in Zürich,
gefolgt von der Rambert School of Ballet and Contemporary Dance in London, zeitgleich tanzte sie bei der
National Youth Dance Company. Seit 1998 tritt MCH als Interpretin für verschiedene Tanzcompagnies auf, u.a.
beim Tanztheater Basel unter Joachim Schlömer, Gisèle Vienne, Gilles Jobin und La Ribot. Sie performte in
William Forsyths «Humain Writes» und in «B.O.B» von Dick Wong. Ihre eigenen choreografischen Arbeiten,
meist Soloperformances - oder Duos sind: «Fly Girl (2008), «Yaksu Exit Number 9» (2010), «Voice Over»
(2011) und «BAT» (2012). In Zusammenarbeit mit François Chaignaud entwickelte sie 2009 «Duchesses» sowie
«OPUS 69», eine Klangperformance mit Clive Jenkins. Sie arbeitete mit Peter Rehberg (Label Mego) track 8 in
«Showroomdummies» und tanzte und choreografierte im Musikvideo «1968 Holes» von Cristian Vogel. Ihre
Videoarbeiten und Kurzfilme wurden in verschiedenen Kurzfilmen Festivals vorgestellt, darunter das Festival
für Film und Technologie im Modern Art Museum in Washington. Seit 2011 arbeitet sie an einer Performance
Serie über Identität und Transformation und zeigte «Patricia Poses by the Pop Machine», «Cindy Punch Pop
Acid» sowie ihre erste Zusammenarbeit mit ihrem Bruder, dem bildenden Künstler David Hominal «Two birds
at swim, at birds two swim, at two birds swim,...» beim Festival Bâtie 2012.
21 Uhr | Saal
So 2.3.
Carlos Maria Romero «Sculpture Project»
Live-Künstler Carlos Maria Romero und Choreograf William Collins erkunden den
theatralischen Moment im Verhältnis zur Macht. Seit Anfang 2013 untersucht Maria Romero
in Zusammenarbeit mit visuellen und darstellenden Künstlern in einer Reihe von Arbeiten,
die Verbindung zwischen Skulptur und Präsenz in erogen geladenen Stresssituationen.
Konzept: Carlos Maria Romero | Performance: Carlos Maria Romero, William Collins | Sound-Konzept: David
González Jiménez | Vorherige Kollaborateure (Editionen): Erik Rodríguez (Bogotá), William Collins (London),
Marcus Baldemar (Stockholm), Luis Garay (Barranquilla, Bogotá), Juan Betancurth (New York), Guillaume
Marie (Paris)
Carlos Maria Romero, 1979 in Kolumbien geboren, studierte Tanz an der Academia Superior de Artes de
Bogotá und Choreografie an der Folkwang Hochschule in Essen und arbeitet als freier Tänzer, Choreograf und
Pädagoge. Sein Interesse gilt kollaborativen Projekten und der Idee, das politische Bewusstsein durch Kunst zu
erhöhen. Romero ist Gründungsmitglied des Vividero Colectivo, einer kolumbianischen Gruppe
multidisziplinärer Künstler, die sich mit Fragen rund um die Aufwertung von Randgruppen und historischen
Situationen befassen und dies als eine Art von kulturellem und politischem Aktivismus verstehen. Für seine
Choreografien und tänzerischen Leistungen wurde er mehrfach ausgezeichnet. , u.a. für "& Co." und "Sero"
beim Choreografenwettbewerb Burghausen sowie 2006 beim Internet-Tanz Festival www.side-by-side.org.
Seine Arbeiten wurden in Europa und Amerika gezeigt, in Räumen, die von Theaterhäusern hin zu nonkonventionellen Orten wie Wohnungen, Partys, Galerien und Museen reichen; u.a.: Museo de Arte Moderno de
Bogotá, Abrons Arts Center in Nueva York, The Tanks / TATE und Serpentine Gallery in London.
William Collins ist ein schottischer Tänzer und Choreograf. Er studierte Choreografie am Laban Center in
London und an der School for New Dance Development in Amsterdam. Seine choreografischen Arbeiten sind
forschungsorientiert. Zurzeit untersucht er die Wirkung von Tanz auf den Zuschauer, nachdem er sich zuvor mit
der Vermittlung von Tanz durch den Performer beschäftigt hat. Sein Interesse an Vermittlung und Wirkung ist
politischen Bewegungen wie Anonymous und der Occupy Bewegung angebunden, die den Meta-Modernen
Zustand verkörpern. Seine Arbeiten wurden u.a. in Opera Estate (IT), Stadsschouwburg Amsterdam
(NL), Juni Festival (GUA) und i- Dance (HK) gezeigt.
18 Uhr | Studio A
Mo 3.3. / Di 4.3.
Xavier Le Roy «Le Sacre du Printemps»
«zürich moves!» und das Migros Museum für Gegenwartskunst präsentieren Xavier Le Roys
Klassiker der konzeptuellen Auseinandersetzung mit Tanz, Choreografie und Musik «Le
Sacre du Printemps» (2007).
Angeregt von der Dokumentation einer Probe der Berliner Philharmoniker unter der Leitung
von Simon Rattle stellt der französische Choreograf und Performer die Frage: Wie bewegt
sich ein Dirigent? Le Roy studierte Rattles Gesten und entwickelte daraus eine SoloPerformance, in der sich Ursache und Wirkung verkehren: Die Bewegungen des Dirigenten –
eigentlich zur Synchronisation der Musiker bestimmt – scheinen von der Musik selbst
hervorgebracht zu werden. Denn das Orchester besteht hier aus Lautsprechern, die im
Auditorium platziert sind. Wann spielt man, wann wird man gespielt? Was hören die Musiker,
der Dirigent, die Zuschauer, wenn das Hören selbst Teil eines verkörperten Erlebnisses von
Bewegung und Klang wird?
Konzept/Performance: Xavier Le Roy | Musik: Igor Strawinsky | Produktion: Le Kwatt (FR) und illusion et
macadam (FR) | Koproduktion: Centre chorégraphique national de Montpellier Languedoc-Roussillon, Les
Subsistances Lyon, Tanz im August - Internationales Tanzfest 2007 Berlin, PACT Zollverein Essen
Xavier Le Roy studierte Molekularbiologie an der Universität in Montpellier und arbeitete seit 1991 als Tänzer
und Choreograf. Le Roy hat den zeitgenössischen Tanz der vergangenen 20 Jahre entscheidend geprägt: Mit
konzeptueller Strenge, diskursivem Forschergeist und hintergründigem Humor hat Le Roy unsere Wahrnehmung
von Tanz verändert.
19 Uhr | Saal
Di 4.3.
Spezialführung mit Xavier Le Roy und Raphael Gygax
Spezialführung (in englischer Sprache) im Migros Museum für Gegenwartskunst mit Xavier
Le Roy und Kurator Raphael Gygax durch die Ausstellung «Sacré 101 – An Exhibition Based
on «The Rite of Spring». Der 45-minütige Rundgang und das anschliessende offene Gespräch
eröffnen verschiedene Perspektiven auf Bildende Kunst und Tanz.
12.30 Uhr | Migros Museum für Gegenwartskunst | Eintritt frei
Dance on Screen | Tanz-Kurzfilme im Kino Riffraff:
«Off Ground»
Director: Boudewijn Koole | Choreography: Jakop Ahlbom | Producer: Jongens van de Wit | NL | 2013 |
12’24``
One space; two people: a man and woman. Two strands of consciousness and time become entwined. In the first,
a mother and son are connected in a loving game. In the second, her body goes into decline and she is drawn off
to the side, their hands slipping from one another’s. This film explores the boundaries between life and death,
body and soul, and reality and imagination.
«Develop/Movement no 1»
Direction & Choreography: David Rodriguez Gimeno | SP | 2011 | 3’
(Winner Cinedans Dioraphte Encouragement Award 2013)
Panoramic world filmed in Antartica. A choreography wherein the real sound has an exceptional timing that is
closer to memory than to real experience.
«Altered Route» A Skate Film
Direction: Brett Novak | Choreography: Kilian Martin | US | 2012 | 4’
A skate choreography: a boy and his skateboard in a deserted tropical aqua park. Made in collaboration with mb!
Magazine published by Mercedes Benz.
«Lil Buck»
Direction: Jacob Sutton | Choreography & Dance: Lil Buck | UK | 2012 | 2’
Dancer Lil Buck moves with great fluidity, it can seem almost unreal. The film is taking this a step further.
Clothes (Givenchy by Richardo Tisci and Conquistador) and styling (Tracey Nicholson) is rich, the set allows
him to defy gravity.
«Momentum»
Direction: Boris Seewald | Choroegraphy & Dance: Patrick Hanna | DE | 2012 | 7’
(Winner Cinedans Dioraphte Jury Award 2013) A tortilla chip triggers a process of self-discovery for Patrick.
With magical passion and exuberant dance he shares his inspiration and invites everyone to join in – even his
mother.
«Tricky Trigger»
Direction: Giorgos Gerasimidis | Choreography & Dance: Sonia Ntova | Composing, Sound editing: Vasilis
Avdelas | GR | 2013 | 5’16``
Trigger is a playful thought of a bomb. A dream inside a dream. A pill-bomb is swallowed and the party begins.
Will it explode? Or is it just playing with a forgotten body? Solitude of the city. Abandoned joy. How we can
survive in the new reality?
«One Man Without A Cause»
Dirctor: Arno Dierick | Choreography: Emio Greco & Pieter C. Scholten | Producer: Caramel Pictures | NL
| 2013 | 12’40``
A man feels himself to be a stranger in his own life but does nothing to change it. The film was inspired by
Albert Camus’ novel “The Stranger” in which the central character sees through the absurdity of life and draws
the correct conclusion. Dierickx’s style focuses on a compelling, well-defined narrative and a psychological
approach to multifaceted characters. Greco and Scholten’s dance idiom draws on the non-psychological human
body, which acquires new meaning in an abstract world. This contrapuntal relationship underlies their joint film.
21.15 Uhr | Riffraff | Vorverkauf: Kino Riffraff
Mi 5.3.
Ivan Blagajcevic & Melanie Wirz «All Eyes on Us»
Ein dynamisches und humorvolles Duett über den weiblichen Run auf Schönheit, Perfektion
und der damit attestierten mangelnden Identität. Die Zuschauer bekommen ein paar Einblicke
davon, wie die vermeintliche fabulöse Glitzerwelt der Popkultur Frauen in unserer modernen
Zeit gerne sieht.
Konzept/Performance: Ivan Blagajcevic & Melanie Wirz
Ivan Blagajcevic studierte an der Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten. Seit 2009 lebt er in Zürich und
arbeitet als freischaffender Tänzer und Tanzlehrer in Kroatien, Polen, Deutschland, Holland und Spanien. Er
wurde als bester Tänzer in Andrea Gotovinas Choreografie "Blue Friday" ausgezeichnet, und den 1.Preis "Beste
Performance" am Danceweek Festival in Zagreb, Kroatien gewann. Ivan arbeitete u.a. mit Jacqueline Pasanisi,
Andrea Boll, flowingdancecompany, öff öff productions, Marisa Godoy, Sanja Tropp Frühwald.
Im Mai 2013 gewann er mit seinem Stück “La d'Ivan Show” bei “Zürich tanzt” den Jury-Wettbewerb Preis.
Melanie Wirz (*1986) ist in Zürich, Schweiz geboren und aufgewachsen. Schon während ihrer Ausbildung an
der Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten hat sie mit verschiedenen Choreografen gearbeitet, u.a. mit
Andrè Gingras, Amos Ben-Tal und Theatermacher Merel de Groot. Ab 2009 arbeitete sie in ganz Holland und in
Belgien mit Choreografen/Tanzkompanien wie DOGWOLF/Chris de Feyter, GOTRA/Joost Vrouenraets, die
theatralische Tanzgruppe T.R.A.S.H., Dance Works Rotterdam/Andrè Gingras und Liat Waysbort. Seit 2013 lebt
Melanie wieder in Zürich und arbeitet als Tanzlehrerin und Choreografin.
19 Uhr | Kunstraum Walcheturm | Kurzstück
Lukas Beyeler «Everyone Wants Me It’ s My Biggest Downfall»
"Es ist das Jahr 20XX, eine neue Krankheit beginnt sich rasch weltweit auszubreiten, sie
verursacht menschliche Fehlfunktionen.“
Eine Videoarbeit über das Leben von einigen Persönlichkeiten, die im eigenen selbst
zentrierenden Universum gefangen sind. Gewohnheiten und Verhaltensweisen, die dem
Protagonisten als eine alltägliche Routine erscheinen, mögen auf die Zuschauer manisch
wirken. Wie viele von uns leben ein Leben, das sie gar nicht vorhatten zu führen?
Und warum ist die Menschheit so jämmerlich? Lassen Sie uns den Herbst des Jahres 20XX
feiern
Video 28,35 Minuten, 16/9 HD | Buch, Regie & Schnitt: Lukas Beyeler © 2012 | Sprecher: Michael Morris (Teil
1 bis 5) | Zusätzliche Kamera: Patrick Mettraux | Mit: Lukas Beyeler (Teil 1 & 6) ''For Everyone Over The 30''
© Messer Chups | Mila Laffers (Teil 2) ''Mijú Mijújság'' © Macskafogó (1986) / Postássy Juli | Daniel Spizzi
(Teil 3) ''Welcome Aboard'' © The Love Unlimited Orchestra | Jake Canuso (Teil 4) ''Diamante'' © Cicciolina
Ilona Staller | Claudia P. (Teil 5 ''Funny Man'' © Messer Chups
Lukas Beyeler, (*1980 in Lausanne) ist ein Foto- und Video Künstler. Er besuchte die Ecole Cantonale d'Art
Lausanne (ECAL) und wurde u.a. 2005 mit dem Prix de la Fondation Ernest Manganel für seine Diplomarbeit
ausgezeichnet. Seine Arbeiten wurden u.a in Zürich, Berlin, Wien, Los Angeles, San Francisco, London und
New York gezeigt.
20 Uhr | Kunstraum Walcheturm | Shorts
François Chaignaud & Marie-Caroline Hominal «Duchesses»
Zwei göttergleiche Figuren in Rahmen aus Licht. Mystisch beleuchtet und nackt wie
marmorne griechische Statuen tun François Chaignaud und Marie-Caroline Hominal etwas,
das den alten Hellenen sicherlich gut gefallen hätte: sie lassen Hulahoop-Reifen wie
Saturnringe um ihre Hüften kreisen. So entsteht eine unwirklich anmutende Stimmung
zwischen erotischem Kitzel und Genderspiel mit Anklängen an sexuelle Revolution und
philosophischen Minimalismus. Vielleicht kommen diese "Gräfinnen" von einem anderen
Stern. Oder sind sie Sufi-TänzerInnen aus der Zukunft?
Konzept/Performance: Marie-Caroline Hominal & François Chaignaud | Produktion: MadeMoiselle MCH &
Vovlajob Pru | Unterstützt von: Pro Helvetia
François Chaignaud, studierte zeitgenössischen und klassischen Tanz am Conservatoire Supérieur de Danse in
Paris und arbeitet als Performer, Tänzer und Choreograf. Seit 2003 hat er mit Choreografen wie Boris Charmatz,
Emmanuelle Huynh, Gilles Jobin, Tiago Guedes, Alain Buffard u.a. gearbeitet. Immer an der äussersten Grenze
der Darbietung verwendet er seinen Körper als Rohmaterial und entwickelt eine einzigartige Kunst: “Aussi Bien
Que Ton Cœur Ouvre Moi Les Genoux” (2008) bis hin zu Operette mit Hula Hoop “Duchesses” (2009),
zusammen mit Marie-Caroline Hominal. Er hat Gemeinschaftsproduktionen mit der San Franciscoer Drag
Queen Rumi Missabu, Performer Benjamin Dukhan und Varieteekünstler Jérôme Marin initiiert “Sous
L’Ombrelle” (2011). 2012 war er an der Schöpfung von “Sacre # 197” von Dominique Brun beteiligt. Als
Historiker hat François Chaignaud “L’Affaire Berger-Levrault: le féminisme à l’épreuve” (1898-1905)
veröffentlicht. 2013 schuf er das Solo "Думи мої - Dumy Moyi". François lebt in Paris und arbeitet seit 2005 mit
Cecilia Bengolea zusammen, gemeinsam präsentieren ihre Stücke weltweit. MCH siehe «Froufrou»
21 Uhr | Kunstraum Walcheturm | Kurzstück
Do 6.3.
Alida Dors, Jochen Heckmann, Jasmin Hauck & Cecilia Wretemark
«the space in between» [Premiere]
Ein europäisches Tanz-Experiment
6 Tänzer, 4 Choreografen, 2 Tanzstile, 1 Experiment: «the space in between» bricht als ein
internationales Tanzlabor die Grenzen des urbanen und des zeitgenössischen Tanzes auf und
bringt so den individuellen Ausdruck der heutigen (Tanz-)Generation auf die Bühne.
Wie gross ist der Unterschied zwischen zeitgenössischem und urbanem Tanz? Gibt es eine
Grenze oder verläuft alles fliessend? Solche Fragen stehen im Vordergrund des neuen
Tanzprojektes «TSIB - the space in between», ins Leben gerufen von Frank Rutishauser,
Direktor des Tanzwerk101 in Kooperation mit Jochen Heckmann (DE), Alida Dors (NL) und
den zwei jungen Newcomer-Choreografinnen Jasmin Hauck (DE) und Cecilia Wretemark
(SE). «zürich moves!» präsentiert als Premiere: «The sound between thoughts» von Jochen
Heckmann, Alida Dors «As long as it lasts» und «Rötter» von Jasmin Hauck & Cecilia
Wretemark.
Choreografie: Alida Dors, Jochen Heckmann, Jasmin Hauck & Cecilia Wretemark | Tanz: Donna Chittick,
Natalie Farkas, Nadine Sieber, Jonas Frey, Benjamin Jonsson, Joseph Simon | Gründung/Projektdirektion:
Frank Rutishauser | Künstlerische Assistenz: Olivia Marinoni | Kostüme: Julie Egli | Licht/Technik: Michael
Eigenmann | Projekt Manager TSIB: Anastasia Deryagina
Alida Dors hat sich in den letzten zehn Jahren von einer Hip-Hop-Tänzerin zu einer Choreografin mir neuen
Stilentwicklungen entfaltet. Ihre Arbeit basiert auf Hip Hop-Elementen, kombiniert mit Urban/Street Dance. Seit
der Kindheit in Holland war sie in verschiedenen Tanz Gruppen aktiv, trat in vielen Tanzaufführungen im
Theater auf und wurde so zu einer stark gefragten Tänzerin mit internationaler Erfahrung. Sie tanzte in
Musikvideos und trat mit Stars wie Eternal, P. Diddy, Usher, Arnhemsgewijs, Ruth Jacott sowie Gordon, auf.
Jochen Heckmann ist Tänzer und Choreograf mit über 20 Jahren Erfahrung in einer Vielzahl von
Bewegungsprache von Klassisch bis Modern. Nach der Gründung seiner eigenen Tanzkompanie Looping im
Jahr 1999 wurde er Ballettdirektor und Chef-Choreograf des Ballett-Theater-Augsburg in Deutschland. Er
verliess Augsburg 2007, um noch einmal um als freischaffender Tänzer und Choreograf zu arbeiten. Bis 2011
war er "Artist in Residence" an der Theater in Kempten in Deutschland
Seit 2013 ist Jochen der künstlerische Leiter des Tanzwerk101.
Jasmin Hauck und Cecilia Wretemark arbeiten seit 2005 als Choreografinnen-Duo zusammen. Mit der
Gründung der Hip-Hop /Modern Company t(w)o busy sammelten sie bereits Erfahrung in der Vermischung
zeitgenössischer und urbaner Tanzstile. Als Tänzerinnen waren sie am Theater Osnabrück unter der Leitung von
Marco Santi, an der Bayerischen Staatsoper München, an dem Bunka Kaikan Theater Tokyo sowie der Opéra de
Lausanne engagiert und arbeiteten mit zahlreichen Choreografen der freien Tanzszene. Beide sind
Mitbegründerinnen des Kreativ-Kollektivs zimmerfrei productions, für das sie seit 2012 als Choreografinnen,
Tänzerinnen und auch Dozentinnen tätig sind. Ihre Arbeiten zeigten sie u.a.bei diversen Festivals und Shows, am
Theater Osnabrück und dem Theater St.Gallen. Seit der Saison 09/10 sind sie feste Ensemblemitglieder der
Tanzkompanie des Theaters St.Gallen.
19 Uhr & 21 Uhr | Saal
Diane Gemsch «NaNa»
Eine Frau, die weiss, was sie will. Getrieben von der Sehnsucht nach Lebensfreude, dem
brennenden Verlangen nach dem grossen Gefühl - Liebe? Nähe? Lust? - einer verzweifelten
Suche nach dem individuellen Glück. Inspiriert von Fritzi Massary Chanson "Warum soll eine
Frau kein Verhältnis haben", beschäftigt sich Diane Gemsch mit den Konventionen und
Normen, die eine Gesellschaft vorschreibt, rund um diese Sache der Liebe und der eigenen
Lust.
Konzept/Choreografie/Tanz: Diane Gemsch | Musikadaption: Sebastian Brunner/tonmanufaktur |
Musikoriginal: Fritzi Massary "Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben" | Lichtdesign: Christa
Wenger/blendwerk | Coaching: Chris de Feyter
Diane Gemsch (*1987 in Zürich), studierte von 2006 - 2010 Tanz an der Fontys Hoogschool voor de Kunsten in
Tilburg, Holland, sowie am Royal Conservatory of Dance in Antwerpen, Belgien, und schloss mit einem BAPerforming arts in Dance ab. Sie tanzte und tourte mit United-C in der Produktion "The glass performance“ und
arbeitet mit Dogwolf und spielte auf Festivals, u. a. beim Trezart in Belgien. In der Schweiz arbeitete sie für die
Cie. Solodanza und tanzte für Andrea Boll/Bollwerk in "Wa(h)rEsGelogen" und bei den Compagnien
flowingdance und MAFALDA. Am Maxim Gorki Theater, Berlin war sie für die Produktion von Armin Petras
"Bahnwärter Thiel" engagiert. Ihre eigenen Arbeiten wurden im Tanzhaus Zürich, in der Chollerhalle Zug und
im Südpol Luzern aufgeführt. Ihr erstes eigenes Kurzstück "tru...d’amour“, entstanden in Koproduktion mit dem
Tanzhaus Zürich, gewann 2012 den KUK-Award als bestes Kurzstück, im Jahr darauf belegte sie den 3. Platz
mit dem Solo "NaNa". 2012 erhielt sie die "Kulturelle Auszeichnungen der Stadt Zürich" und ein
Werkstipendium im Bereich Tanz.
20.15 Uhr | Studio A | Kurzstück
Fr 7.3.
Andrea Martini «What happened in Torino?»
Was würde passieren, wenn jede Zelle meines Körpers von allen anderen Objekten und
Lebewesen im Raum beobachtet werden könnte? Was heisst es, sich auszustellen und zu
entblössen. Ist dies ein grosszügiger oder ein egoistischer Akt. Wie zeige ich meinen Körper,
in seiner exzentrischen und extravaganten Einheit? Martinis Soloperformance zeigt
Gemütsverfassungen und körperlichen Ausdruck, wobei er sich die Freiheit nimmt, seinen
eigenen Regeln zu gehorchen und ihnen den Gehorsam zu verweigern.
Die Performance stützt sich auf einen frei übersetzten Text der italienischen FernsehVerkaufs Ikone Vanna Marchi, einer kontroversen Figur der 90er Jahre, die für ihre
unkonventionellen Verkaufsmethoden und ihren unbändigen Charakter bekannt ist.
Choreografie/Tanz: Andrea Costanzo Martini | Musik: Arvo Part, Moondog, Andrea Costanzo Martini | Stimme:
Einat Betsalel || Das Solo gewann 2013 den 1. Preis für Tanz und Choreografie beim Stuttgarter Solo-TanzTheater Festival
Andrea Costanzo Martini (IT) studierte an der Ballett Academie Heinz Bosl Stiftung in München. Nach
seinem Abschluss pendelte er zwischen Schweden und Israel, und tanzte für die Batsheva Dance Company, das
Cullberg Ballet und Inbal Pinto und Avashalom Pollack Dance Company. Er performte in Stücken von Ohad
Naharin, Sharon Eyal, Jiri Kylian, Crystal Pite, Alexander Ekman, Benoit Lachambre und Inbal Pinto. Zwischen
2007 und 2010 begann er im Rahmen von Batsheva Iotsrim als Choreograf zu arbeiten. 2009 ist aus einem seiner
Stücke eine Tanzvideo Produktion mit dem Videokünstler Ori Golan entstanden. 2011 kreierte er «for men
only», das im Modern Dans Theater in Stockholm gezeigt wurde. 2013 hat er mit seinem Stück «What happend
in Torino?» den 1. Preis für Tanz und Choreografie beim Stuttgarter Solo-Tanz-Theater Wettbewerb gewonnen.
Neben seiner Arbeit als Performer und Choreograf unterrichtet er Gaga und Improvisation.
20 Uhr | Studio A | Kurzstück
Alessandro Sciarroni «FOLK-S - will you still love me tomorrow?»
Wie geht Schuhplatteln auf Italienisch und als zeitgenössischer Tanz? Alessandro Sciarroni,
zeigt es. Zusammen mit fünf TänzerInnen packt er diesen weltberühmten und berüchtigten
bayrisch-österreichischen Volkstanz bei dessen archaischen Wiederholungsmustern. Das ist
keine Persiflage, sondern eine so tiefgehende wie ironische rhythmische Vermessung, eine
Lockerungsübung über den streng geregelten Brauchtumstanz. Die TänzerInnen verausgaben
sich zur Musik von Mahler über Yazoo bis Lil Wayne bis zur totalen Erschöpfung und
erinnern zugleich daran, dass der Schuhplattler ursprünglich ein volkstümlicher Werbetanz
war. Alessandro Sciarroni schafft eine intelligente Performance und ein provoziertes
Experiment mit den ZuschauerInnen: Seine Performance ist erst zu Ende, wenn nur noch ein
einziger Zuschauer im Saal oder ein einziger Tänzer auf der Bühne ist.
Konzept/Dramaturgie: Alessandro Sciarroni | Tanz: Marco D’Agostin, Pablo Esbert Lilienfeld, Francesca
Foscarini, Matteo Ramponi, Alessandro Sciarroni, Francesco Vecchi | Original-Musik: Pablo Esbert Lilienfeld |
Video: Matteo Maffesanti | Licht: Rocco Giansante | Kostüme: Ettore Lombardi | Kommunikation: Lisa
Gilardino | Produktion: Teatro Stabile delle Marche - Progetto Archeo.S | Kofinanziert von: IPA Adriatic CrossBorder Cooperation Program in Zusammenarbeit mit Corpoceleste_C.C.00# | Unterstützt von: Civitanova pro
Danza "Casa della Danza Civitanova" Centrale Fies, Centro per la Scena Contemporanea - Comune di Bassano
del Grappa, ChoreoRoam Europa
Alessandro Sciarroni ist Performer, Choreograf und Regisseur mit einem Hintergrund in bildender Kunst und
langjähriger Theaterpraxis. Seine Stücke wurden bei Tanz und Theaterfestivals in 17 Europäischen Ländern
präsentiert. 2013 wurde er als erster italienischer Künstler von "Modul-Dance", einem mehrjährigen
Kooperationsprojektes, das von 19 Europäischen Tanzhäusern etabliert wurde, ausgewählt. Ebenso erhielt er den
Preis als bester aufstrebender Künstler vom italienischen Tanzmagazin Danza&Danza. Im Mai 2013 eröffnete
sein Stück „Folk-s“ die Rencontres choreographiques internationales de Seine-Saint-Denis. Zwischen 2009 und
2012 nahmen seine Produktionen zweimal am italienischen Netzwerk Anticorpi Explo und bei Aeriwaves teil,
ein grenzüberschreitendes Performancenetzwerk, das die Mobilität von KünstlerInnen in Europa fördert. 2011
wurde er als einer von zwei Künstlern aus Italien für das Choreoram-Projekt ausgewählt und erhielt eine
Einladung, ein Forschungsprojekt in den Städten Zagreb, Kopenhagen, Rotterdam, Bassano del Grappa, Madrid
und London zu entwickeln. Seine Arbeiten werden vom Teatro Stabile delle Marche in Zusammenarbeit mit
Corpoceleste_C.C.00#, einem unabhängigen Kulturverein von Sciarroni selbst kreiert und geleitet. Ebenso ist er
an einer regionalen Plattform zur Förderung von junge KünstlerInnen in der Region von Marche beteiligt.
20.30 Uhr | Saal
Sa 8.3.
Mercé de Rande - Artist in Residence 2014 «Das Tebras as Treboadas»
Die Bedeutung von Steinkreisen ist bis heute unbekannt. Aus Petroglyphen, die in der Nähe
des Heimatortes von Mercé de Rande gefunden wurden, stellt die Künstlerin die Bedeutung
dieser alten Steinkreise wieder her. Um eine mögliche Antwort zu erhalten, arbeitete sie mit
klassischen Geschichtsbüchern, alten Mythen und neuen Erkenntnissen aus der Archäologie.
Diese wissenschaftlichen Theorien werden mit persönlichen Interpretationen gemischt und
von der surrealistische Galizische Tradition beeinflusst. Mit Ironie und einer gewissen
Rebellion gegen die offizielle Geschichte entwirft de Rande ihre ganz eigene Erzählung.
Konzept/Interpretation: Mercé de Rande | Musik: Enea Mangili | dramaturgische- und szenografische
Unterstützung: Marius Kob | Externes Auge: Lipi Hernandez
Mercé de Rande kommt aus Vigo, Spanien und lebt seit 2003 in Zürich. In ihren Arbeiten verbindet die
Regisseurin, Choreografin, Performerin, Tänzerin, Clownin und visuelle Künstlerin zeitgenössischen Tanz mit
bildender Kunst, welches ihr eigentliches Markenzeichen ist. Häufig integriert sie in ihren Werken Video-, Filmoder Fotoaufnahmen, die während der Recherchephase entstanden sind. 2007 gründet sie die Produktionsfirma Á
Mercé das CirKunsTanzias eine Plattform zur Erforschung und Umsetzung interdisziplinärer Projekte zwischen
dem zeitgenössischen Tanz und den szenischen/performativen und bildenden Künsten. Seit 2010 ist sie kreative
Leiterin, Regisseurin und Choreografin der 417 International Theatre Group in Zusammenarbeit mit arabischen
und europäischen Künstlern. 2014 ist Mercé „Artist in Residenz“ im Tanzhaus Zürich.
19 Uhr | Studio A | Work in progress
Daniel Kok – Diskodanny «Cheerleader of Europe»
Europäer sind skeptisch und ungeduldig dem „Projekt Europa“ gegenüber geworden. Ohne
bestimmte ökonomische Erholung in Sicht – aber mit hoher Arbeitslosigkeit,
Sparmassnahmen und steigender Angst vor Immigration – haben die Spektren der Krise einen
grossen Schatten auf den Kontinent geworfen. Der Künstler jedoch - entschieden in seinem
Glauben an die Konstitution von Europa - wünscht sich, die Gemeinschaft in Richtung einer
Einheit zusammenzurücken. Wer würde sich besser dazu eignen, die Cheerleader von Europa
zu spielen, als das neutrale Asien? Aus einem ökonomischen Wunderstaat Singapur
stammend, ist Kok rechts und links, ost und west, in and out and shake it all about. Die
Performance ist ein utopisches Finale, gefüllt mit Konfetti – everyone must be happy!
Choreografie/Performance: Daniel Kok | Dramaturgie: Jorge Gonçalves | Produktion: Fukuen Tang | Unterstützt durch: APASS, Nadine,
Workspace Brussels, PACT Zollverein
Bereits mit 14 Jahren wollte Daniel Kok – er lebte damals noch in seiner Geburtsstadt Singapur – Choreograf
werden. Getrieben von diesem Wunsch schaute er den Film „Dirty Dancing“ so oft an, bis er die Bewegungen
und Dialoge zwischen Patrick Swayze und Jennifer Gray identisch wiederholen konnte. Er studierte jedoch
zunächst Bildende Kunst und Kritische Theorie am Goldsmith Collage in London und machte erst im Anschluss
einen Abschluss in Choreografie am Laban Center. 2010 zog Daniel Kok nach Berlin und absolvierte den Master
in Solo / Dance / Authorship (SODA) am Hochschulübergreifenden Zentrum für Tanz. In seinen Stücken nutzt
Daniel Kok Strategien qualitativer Forschung. Er lässt sich dabei von ethnologischen Feldforschungsmethoden,
Strategien der Marktforschung und der Pädagogik inspirieren. Dabei arbeitet er mit einem sehr weiten
Choreografieverständnis. In seine Arbeiten integriert er Text, Fotografie und Video ebenso wie Poledancing und
Gruppendiskussionen.
20 Uhr | Saal
KUNT
Zum krönenden Abschluss laden Festival Kurator Marc Streit und Lukas Beyeler zur
hysterischen KUNT Party für durchgeknallte Poser und in Ruhestand getretene Rampensäue
mit Acts von:
Ivan Blagajcevic aka Evalyn
MC Hominal «Silver without Gold»
Tarek Halaby «Deep Aerobics»
23 Uhr | EXIL Club
Training für PerformerInnen & TänzerInnen
• Tarek Halaby
3.3. - 7.3 [Mo-Fr / 10-11.30 Uhr] SalsaRica
•
Sonia Ntova
10.3. - 14.3. [Mo-Fr / 10-11.30 Uhr] Tanzhaus
•
Ivan Blagajcevic
7.4. - 11.4. [Mo-Fr / 10-11.30 Uhr] SalsaRica
Ticketreservation
tel +41 (0)44 350 26 11 (Anrufbeantworter)
[email protected] / www.ticketino.com / www.riffraff.ch / www.migrosmuseum.ch
zürich moves! Festival-Pass: 4 x Tanz für Fr. 60.Reservierung erforderlich (Filmprogramm, Führung im Museum & KUNT Party ausgenommen)
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Tanzhaus Zürich, Tram 4 oder 13 bis Haltestelle Dammweg | Bus 46 bis Haltestelle Lettenstrasse | S-Bahn 2, 8
oder 14 bis Bhf. Wipkingen
Migros Museum für Gegenwartskunst
Limmatstr. 270, 8005 Zürich | Tram 4, 13, oder 17 bis Haltestelle Dammweg
Riffraff Kino/Bar/Bistro
Neugasse 57-63, 8005 Zürich | Tram 4,13,17 oder Bus 31 bis Haltestelle Limmatplatz
Kunstraum Walcheturm
Kanonengasse 20, 8004 Zürich | Bus 32 bis Haltestelle Millitär / Langstr.
EXIL Club
Hardstr. 245, 8005 Zürich, S-Bahn bis Bhf. Hardbrücke, Tram 17, Bus 33 oder 72 bis Haltestelle Schiffbau
SalsaRica
Pfingstweidstr. 101 | Tram 4 bis Haltestelle Toni Areal
Mit freundlicher Unterstützung:
Pressekontakt:
Alexandra Paul / [email protected] / tel +41 (0)44 350 26 18

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