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TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
20. Februar 2012
4/12
IM TEST: GUENSTIGER.DE UND GEIZHALS
Gut für Schnäppchenjäger
Filtermöglichkeiten, Auto-Vervollständigung und Testberichte sorgen für mehr Nutzungskomfort
D
ie Preisvergleichsportale „Geizhals“
und „Guenstiger.de“ unterstützen
Schnäppchenjäger beim cleveren Shoppen. Ihre Apps weisen den Weg zum günstigsten Produkt. Wie bedeutsam eine optimale User Experience im Wettbewerb um
die Gunst der Nutzer ist, zeigt der AppUsability Check von Mediascore. Im Auftrag von INTERNET WORLD Business
haben die Medienforscher aus Köln untersucht, wie präzise die iPhone Apps von
Geizhals und Guenstiger.de auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Nutzer
abgestimmt sind.
Einstieg in die Apps
Wer Preisvergleichs-Apps nutzt, weiß im
Regelfall genau, wonach er sucht. Der
Homescreen der Guenstiger.de-App ist
exakt darauf zugeschnitten und überzeugt
durch einen schlanken, reduzierten Aufbau: Suchfenster und Barcode-Scanner
sollen die User rasch ans Ziel führen. Auch
die Geizhals-App bietet diese beiden Features auf der Startseite, ergänzt sie jedoch
um ein Kategoriensystem. Rubriken wie
„Hardware“, „Software“ oder „Games“ laden insbesondere Freunde von Unterhaltungselektronik zum Stöbern ein. Der
Usability-Test zeigt: Kategorien sind insbesondere dann hilfreich, wenn die genaue
Bezeichnung des gesuchten Produkts
nicht bekannt ist.
Darstellung der Suchtreffer
Was wirklich in den Apps steckt, zeigt sich
in der konkreten Nutzungssituation. Hier
kann die App von Guenstiger.de die User
nicht vollends überzeugen. Die nach eindeutiger Sucheingabe ausgelieferte Trefferliste wirkt unsortiert, eine erkennbare
Trennung von Artikel und Zubehör wird
vermisst. Die Darstellung mutet gedrungen und kleinteilig an, die Schrift wird als
schlecht lesbar kritisiert.
Die Suchtreffer-Darstellung der Geizhals-App stößt auf positivere Resonanz:
Suchergebnisse werden automatisch nach
Kategorien sortiert gelistet. Die verfügbare
Displayfläche wird besser ausgenutzt:
Ohne Scrollen sind mehr Ergebnisse sicht-
Produktsuche und
Barcode-Scanner
befinden sich im
Seitenkopf.
Bereits verwendete
Suchbegriffe
werden bei der
Eingabe automatisch vorgeschlagen
Reduziert auf das
Wesentliche:
Produktsuche und
Barcode-Scanner
sollen die User
rasch ans Ziel
führen
Bereits
verwendete
Suchbegriffe
werden nicht
automatisch
vorgeschlagen,
sondern verbergen sich hier
bar. Auch die Schriftgröße wird als angenehmer empfunden.
Pluspunkt Komfort
Zudem wartet Geizhals mit hilfreichen Features für mehr Nutzungskomfort auf. Die
App verfügt über eine Auto-Vervollständigungs-Funktion, die den Zugriff auf zuvor
eingegebene Suchbegriffe erleichtert. Auch
die Schnäppchenjagd über das Kategoriensystem von Geizhals überzeugt durch technische Raffinesse: Innerhalb einer Kategorie kann gezielt gefiltert werden, die angezeigten Produkte werden automatisch
nach Preis sortiert. Darüber hinaus stehen
weitere Sortierungsoptionen (alphabetisch, nach Bewertung etc.) zur Verfügung.
Mobil suchen, vor Ort shoppen
Guenstiger.de punktet durch übersichtlich
und strukturiert anmutende Produkteinzelansichten. Besonders positiv fällt auf,
dass neben dem günstigsten Online-Angebot auch direkt das günstigste Geschäft in
der Nähe ausgewiesen wird. Informatio-
Auffälliger
Unterschied:
Das
Kategoriensystem
auf dem
Homescreen lädt
zum Stöbern ein
nen zur Verfügbarkeit des Artikels sowie
den Öffnungszeiten des Anbieters nehmen
die User ebenfalls als Bereicherung wahr.
Auch bei Geizhals lassen sich die Angebote
nach Entfernung zum Standort sortieren.
Diese Funktion ist jedoch schwerer zu finden und erschließt sich weniger intuitiv.
Beide Apps bieten die Möglichkeit, per
Link zur Produktseite des Anbieters zu gelangen. Besonders elegant ist dies bei Geizhals gelöst: Hier öffnet sich der Online
Shop innerhalb der App. Der Weg zurück
zu den Suchergebnissen steht jederzeit
offen. Anders bei Guenstiger.de: Beim
Klick auf die Anbieter-Homepage wird die
Applikation geschlossen und die Site im
Browser geöffnet. Frustrierend für viele
User: Die Suchergebnisse innerhalb der
App gehen dabei verloren.
Die Autoren
Anika Reimann und Ulrich Kluge sind Projektleiter bei Mediascore in Köln. Die Erforschung multimedialer Angebote stellt einen
Schwerpunkt ihrer Arbeit dar. Neben AppTests führen die User-Experience-Experten
auch Eye-Tracking-gestützte Untersuchungen von Internet-Auftritten, Online Shops,
Mobile-Marketing-Maßnahmen und Multimedia-Kampagnen durch.
Gefragte Zusatzinfos
Enttäuscht reagieren die mobilen Preisjäger bei Guenstiger.de auf die unter „Tests,
Meinungen“ verfügbaren Informationen:
Hier wird zwar die Anzahl der abgegebe-
nen Bewertungen gezeigt, ansehen und lesen lassen sich die Kommentare jedoch
nicht. Gleiches gilt für die Testberichte.
Überzeugender ist auch hier das Angebot
des Wettbewerbers: Bei Geizhals bieten
sich den Nutzern auf Produktebene verschiedene Links zu Testberichten, die sich
innerhalb der App öffnen und lesen lassen.
Fazit
Im direkten Vergleich wirkt die GeizhalsApp insgesamt ausgereifter. Das Plus an
Nutzungskomfort (Auto-Vervollständigung, prägnante Strukturierung der Suchergebnisse, praktische Filter- und Sortierungsoptionen, Wechsel zu Produktanbietern innerhalb der App) sowie das zum
Stöbern einladende Kategoriensystem lassen Geizhals aus User-Sicht hilfreicher und
praktischer erscheinen. Wer schnell nach
dem günstigsten Preis vor Ort suchen
möchte, wird jedoch auch mit der App von
Guenstiger.de problemlos fündig.
❚
Die Methode
Mit App-Tests bietet Mediascore Anbietern
von Mobile Content Unterstützung bei der
Evaluierung und Perfektionierung ihrer Anwendung. Auf unterschiedlichen Endgeräten
und Betriebssystemen wird die App-Performance mithilfe Task-geleiteter Einzeluntersuchungen und videobasierter Verhaltensbeobachtungen dokumentiert. Je nach Fragestellung bieten sich ergänzende In-App-Befragungen an. Aus den Ergebnissen werden BestPractice-Empfehlungen abgeleitet, die Attraktivität, Nutzungsfreundlichkeit und Joy of Use
der mobilen Anwendungen sicherstellen.
Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode
Die Trefferliste von Guenstiger.de wirkt unsortiert, kleinteilig und schwer lesbar
Die automatisch nach Kategorien sortierte
Geizhals-Trefferliste bewerten die User positiver
WEBCODE 1110040
❚ Alle bisher erschienenen Usability Checks als PDF

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