Warum funktioniert der Schwimm

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Warum funktioniert der Schwimm
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INHALTSVERZEICHNIS
1.Biologie
Seite 3
2.Funktion eines Schwimmteiches - ALLGEMEIN
Seiten 4-11
2.1. Einführung
Seite 4
2.2. Reinigung…
Seite 6
2.3. Kalk-Kohlensäure-Kreislauf
Seite 6
2.4. Sauerstoff
Seite 7
2.5. pH-Werte
Seite 9
2.6. I-tronic – nur für private Schwimmteiche
Seite 10
3.Nährstoffhaushalt - ALLGEMEIN
Seiten 11-15
3.1. Stickstoff
Seite 12
3.2. Photosynthese
Seite14
3.3. Nahrungspyramide
Seite15
4. Schwimmteich – Naturpool Definition
Seiten 16-18
4.1. Schwimmteich
Seite 16
4.2. Naturpool
Seite 17
4.3. Fünf Kategorien
Seite 18
5. Bau- und Funktionsweise - RABAGS®
Seiten 18-28
5.1. Funktion
Seite 18
5.2. RABAGS® Technik
Seite 19
5.2.1. Air-Modul
Seite 19
5.2.2. Bodenfilter
Seite 20
5.2.3. Bepflanzung
Seite 24
5.2.4. Mulm, Wassertrübung
Seite 24
5.3. biologische Abläufe
Seite 26
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5.4. Bauweise
Seite 27
6. Wasserwelt - ALLGEMEIN
Seiten 28-53
6.1. Fauna
Seite 28
6.2. Flora
Seite 34
6.3. Microfauna und Microflora
Seite 41
6.4. ALGEN Allgemein
Seite 44
6.5. Algenblüte
Seite 46
6.6. Algen fördernde Faktoren
Seite 47
6.7. Bekämpfung
Seite 49
6.8. Algenarten
Seite 49
7. Jahresablauf ALLGEMEIN
Seiten 53-56
7.1. März bis Mai
Seite 53
7.2. Juni bis August
Seite 54
7.3. September bis November
Seite 54
7.4. Dezember bis Februar
Seite 55
8. Was tun wenn?
Seiten 56-58
9. Pflegemaßnahmen
Seiten 58-63
9.1. Reinigung Naturpool
Seite 59
9.2. Reinigung Schwimmteich
Seite 60
9.3. Wichtigste Frühjahresarbeiten
Seite 61
9.4. Filterpumpe
Seite 61
9.5. Aktivierungstabelle
Seite 63
10. Probleme/Lösungen
Seite 63
11. Arbeit- und Pflege im Überblick
Seite 64
12. Pflegeprodukte im Überblick
Seite 65
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1. BIOLOGIE
Schwimmteiche und Naturpools erfreuen sich allgemein zunehmender Beliebtheit. Sie bereichern die
Gartenarchitektur und bieten zahlreichen Lebewesen im und am Wasser einen neuen Lebensraum.
So schaffen die Besitzer eines Gartenteiches nicht nur eine optische Verschönerung, sondern auch
eine ökologische Nische für viele Tiere und Pflanzen.
In natürlichen gesunden Gewässern besteht ein stabiles biologisches Gleichgewicht. Verschiedene
Pflanzen, Kleinstorganismen, Fische und Mikroorganismen sind über das so genannte Nahrungsnetz
voneinander abhängig. Jeder äußere Eingriff auf einzelne Glieder der Gemeinschaft wirkt sich
zwangsläufig auf alle Lebewesen dieses Ökosystems aus. Ein natürliches Ökosystem ist innerhalb
bestimmter Grenzen in der Lage, Störungen abzupuffern. Künstliche Ökosysteme, wie z. B.
Gartenteiche mit künstlichem Fischbesatz, können schon durch kleine Störungen dauerhaft aus dem
biologischen Gleichgewicht gebracht werden.
Die meisten Probleme in einem Schwimmteich/Naturpool lassen sich auf zu hohen Nährstoffgehalt
zurückführen. Der daraus resultierende Zustand der Überdüngung, vom Fachmann auch
Eutrophierung genannt, führt zu einer Algenblüte mit grasgrünem Wasser und trübt die Freude des
Gartendeichbesitzers im wahrsten Sinne des Wortes.
Zunächst wirkt sich das nicht negativ auf die Lebewesen des Teiches aus. Die Algen produzieren
während ihres Wachstums Sauerstoff (vgl. Abb. 5, Punkt 6), der dann in das Wasser abgegeben wird.
Nach einer Zeit von einigen Tagen bis Wochen sterben die Algen ab und sinken zu Boden. Auf dem
Weg dorthin und im Bodenbereich selber werden sie von Kleinstlebewesen und Mikroorganismen
(Bakterien und Pilzen) „gefressen“. Diese Organismen legen nur einen geringen Teil der Nährstoffe in
ihrer eigenen Biomasse fest, der Rest wird an das umgebende Wasser abgegeben. Der gesamte
Abbauprozess wird als Mineralisation bezeichnet.
Die Mineralisation aber verbraucht die gleiche Menge an Sauerstoff wie die Algen vorher einmal
produziert haben. Der Sauerstoffgehalt im Wasser nimmt rapide ab, so dass die Wasserorganismen
ersticken. An diesem Punkt ist der Gartenteich in einem Zustand, aus dem er sich mit eigener Energie
nicht mehr befreien kann. Um das „Sterben“ durch Sauerstoffmangel zu vermeiden, werden häufig
Umwälz- oder Springbrunnenanlagen für die Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff eingesetzt. Die
Sauerstoffzufuhr von außen kann nur das „Sterben“ der Wasserlebewesen verhindern, während die
unerwünschte Trübung und Grünfärbung des Teiches unverändert bestehen bleibt.
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In den folgenden Kapiteln werden die einzelnen Faktoren, die diesen Prozess verursachen und
vorantreiben, genauer beschrieben und die Wirkweise der RABAGS Technik erklärt.
2. RABAGS® Schwimmteich/Naturpool - Funktion ...
2.1.
Einführung - Allgemein
Ein natürliches Gewässer hat zu seiner Entstehung Jahrhunderte oder Jahrtausende zur Verfügung ein Naturteich sollte das über Nacht erreichen.
Bergsee
Er bezieht frisches, kühles, klares Wasser direkt ab Gletscher oder Quelle und da haben es die
meisten Lebewesen gar nicht so einfach, sich überhaupt anzusiedeln. Das Geheimnis dieses Wassers
ist, dass es nährstoffarm ist. Nährstoffarmut heißt nicht nährstofffrei! Nährstofffreies Wasser ist
destilliertes Wasser!
Algen ...
Sind Pflanzen, die lediglich aus einer oder mehreren Zellen bestehen.
Im Bodensee gibt es rund 16 verschiedene Algenarten. Die einzelnen Algen sind sehr klein, je nach
Art ein hundertstel oder Zehntel mm, und die Kolonien sind auch nicht viel größer, da sie zumeist nur
aus wenigen Algen bestehen.
Mit Ausnahme der Fadenalgen. Diese können fast nicht gefressen werden und entwickeln sich
manchmal ziemlich ungestüm. Sie beginnen sich aber bei rund 25° aufzulösen, so dass diese als
lästig empfundenen Wattebausch im Sommer immer verschwinden.
Algen ernähren sich aus den im Wasser gelösten Nährstoffen: Stickstoff, Phosphor, Eisen, Kali, Kalk,
Magnesium und einigen anderen.
Je mehr nun von diesen Elementen vorhanden ist, desto mehr Algen können entstehen und wachsen.
Im Gegensatz zum Wasser im Gebirge (aber auch dieses kann je nach Gestein, dem es entspringt,
auch nährstoffreicher sein) ist unser Wasser recht gut mit diesen Stoffen versetzt. So kann ein
Trinkwasser gut und gern bis zu 40 mg Stickstoff enthalten und diese Mengen sind für Algen
paradiesisch.
Auch Phosphor ist zumeist reichlich vorhanden. Das zeigt sich auch an unseren Seen. Je mehr wir
uns von den Alpenseen entfernen, desto trüber werden sie (Nährstoffüberschuss).
Zooplankton ... die Algenfresser:
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Die Chiliasten, die Rädertierchen und die ganz kleinen Krebse, sind die besten Algenfresser (man
zählt diese Tierchen zum sog. Zooplankton, während die Algen zum Phytoplankton gehören.)
Nachdem sich das Verhältnis zwischen Fressenden und Gefressenen stabilisiert hat (ein
Gleichgewicht hat sich eingestellt) sollte das Wasser klar sein - wenn es nicht von Haus aus zu viele
Nährstoffe enthält und sich Phyto- und Zooplankton auf hohem Niveau die Waage halten. Das
Nährstoffangebot verringert sich aber auch dadurch, dass die Lebewesen gelegentlich absterben und
den Boden in Form von Schlamm überdecken. Das Gleichgewicht wird immer wieder
durcheinandergebracht:
Da sind einmal die jahreszeitlichen Wechsel mit kaltem und warmem Wasser. Gerade im Frühling
schaffen es die Fresser nicht, sich gleichzeitig und ebenso rasch mit den Algen zu entwickeln, so dass
es im Mai, bei der Temperaturerwärmung, zu einer kurzzeitigen Trübung des Wassers kommen kann.
Dasselbe tritt auch Ende September, Anfang Oktober ein.
Bakterien ...
In jedem Wasser wimmelt es nur von ihnen. Sie sind ebenso harmlos, wie diese, die sich in der Luft
oder auf unserer Haut befinden. Sie lieben den Stickstoff. Gefriergetrocknet sind sie im Pond Saver.
Einmal im Wasser, vermehren sie sich je nach Nahrungsangebot rasant und schnappen den Algen
sämtlichen Stickstoff weg.
Das Ganze hat aber einen Haken! Irgendeinmal sterben auch die Bakterien ab und mit ihnen sinkt
auch der gebundene Nährstoff in den Untergrund. Kurzfristig bleibt er dort, bis er durch
Mineralisierungsprozesse (die Nährstoffe werden aus ihren Verbindungen herausgelöst) wieder für
Bakterien, Algen und weitere Pflanzen verfügbar wird und so beginnt das Spiel von vorne.
Im Konkreten bedeutet das, dass der Schlamm entfernt werden sollte, bevor die Nährstoffe wieder
verfügbar sind.
Resümee – Umsetzung - Abmagerung des Wassers ...
Minimum-Gesetz ...
Die Methode der Abmagerung beruht auch auf dem Prinzip, dass sich eine Pflanze in ihrem
Wachstum immer nach dem Nährstoff richtet, der in geringster Menge verfügbar ist. (sog. MinimumGesetz). Also genügt es grundsätzlich, wenn lediglich ein Nährstoff entfernt wird, um die Algen am
Wachstum zu hindern.
Im Prinzip ist das richtig. Aber in Wirklichkeit sind viele Pflanzen und darunter auch viele Algen
manchmal richtiggehende Hungerkünstler und können sich mit verbleibenden Resten zufrieden
geben. Sie sind aber auch in der Lage, Nährstoffe aus besseren Zeiten zu speichern und sie im Falle
einer weiteren Vermehrung wieder verfügbar zu machen. Im Wesentlichen sind es in der Folge doch
die höheren Pflanzen (Repositionspflanzen), welche die Nährstoffe in ihren Speicherorganen
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(Wurzeln, Samen, Stängel) einlagern und sie erst wieder freigeben, wenn sie absterben. Dabei muss
man wissen, dass beispielsweise Stickstoff nicht eingelagert wird.
2.2. Reinigung ...
Selbst wenn das Wasser noch so stark abgemagert werden kann, Reste an Nährstoffen bleiben
immer erhalten, werden durch den Regen, durch Falllaub, Tiere usw. in den Teich eingebracht. Also
können unsere Algen doch immer wieder wachsen und wir müssen nach anderen Mitteln greifen, um
sie zu eliminieren. Insbesondere den Nährstoff Phosphor kann man ausschließlich durch „entfernen
aus dem Wasser“ dezimieren. Somit ist Reinigung (Absaugen von Bodenmulm, Entfernen von
abgestorbenen Pflanzenteilen, Entfernen von Algen, …) für das Funktionieren Ihres
Schwimmteich/Naturpool unerlässlich.
Je nach Kundenwunsch, Eintrag durch Laubgehölze, Landwirtschaft dgl. sollte ein
Schwimmteich/Naturpool der Kategorie 1-3 zwei- bis dreimal im Jahr bzw. der Kategorie 4-5 einmal
wöchentlich bis einmal monatlich pro Saison am Teichgrund abgesaugt werden. Gleichzeitig muss bei
einem Naturpool der Kategorie 4´-5 der Regenerationsbereich mindestens 2 mal Jährlich rückgespült
und gereinigt werden. Der Plantschbereich am oberen Ende des Spielbaches kann unabhängig von
der Gesamtanlage jährlich gereinigt werden.
2.3.
Kohlensäure - Calciumhydrogencarbonat – Kreislauf ...
Dies ist einer der wichtigsten chemischen Prozess im Wasser.
Im Wesentlichen geht es dabei um die Wechselbeziehungen von Kalk und Kohlensäure im Wasser
und dabei wird der Säuregehalt des Wassers stabil gehalten.
Die Kohlensäure, das C02, ist der wichtigste Baustoff der Pflanzen ist. Daraus entstehen die
Kohlenhydrate, der Zucker. Fehlt nun der Kalk, was in Gebieten mit Granit, Gneis und Buntsandstein
der Fall ist - dort gibt es sog. ‚weiches Wasser', ist das Wasser in Teichen und Seen starken
Säureschwankungen unterworfen (das sog. pH kann sich stark ändern).
Eine Änderung findet dann statt, wenn die Pflanzen sehr viel C02 konsumieren und damit das Wasser
sehr rasch stark alkalisch wird. Diese Änderungen wirken sich auf das biologische Gleichgewicht aus,
einige Arten sterben bei diesen Schwankungen ab und andere entwickeln sich stark.
Dieses Gleichgewicht, das nur unter Anwesenheit von Kalk stabil ist, verfügt über eine sehr gute
Pufferung. Das bedeutet, dass der pH-Wert des Wassers konstant gehalten werden kann. Würde er
schwanken, hätte dies zur Folge, dass z.B. bei tiefen pH Nährstoffe freigesetzt werden können, dass
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der saure Regen seinen negativen Einfluss geltend machen kann aber auch die biologische Aktivität
sehr instabil und schlecht steuerbar wird.
Wird dem Wasser CO2 entzogen wird, kann das jeder beobachten – Steine, Blätter werden mit einem
Überzug, der anfänglich wie kleine Würmchen aussehen, überdeckt.
Ein großer Vorteil dieser Kalkausfällung ist allerdings, dass damit immer auch Phosphor ausgefällt
wird und somit für die Pflanzen (Algen) nicht mehr verfügbar ist.
Neben diesem sehr wichtigen, in allen natürlichen Gewässern vorkommenden Kalk-KohlensäureGleichgewicht, gibt es eine Menge weiterer Kreisläufe wie beispielsweise den Stickstoff, Phosphor
oder Eisenkreislauf.
CO2, Kohlendioxid.
Eigentlich würde man in einem Naturteich darauf liebend gern verzichten, hätten dann die Algen
überhaupt keine Nahrung. Wind und Regen bringen davon auch ohne unser Zutun genügend ins
Wasser, so dass wir damit umgehen müssen. Und durch den Abbau allen abgestorbenen organischen
Materials wird es immer wieder frei. Allerdings wird das im Wasser gelöste Kohlendioxid teilweise zu
Kohlensäure hydratisiert. Je nach pH-Wert ist dieser Vorgang unterschiedlich intensiv. Unter pH 4
kommt fast nur CO2 vor, zwischen pH 7 und pH 10 fast nur HCO3.
2.4.
Sauerstoff
Häufig wird dem Sauerstoff (O2) eine wichtige Bedeutung zugeschrieben. Man spricht von der
Sauerstoffsättigung, die im Idealfall bei 80-100% des Wassers liegen kann. Sauerstoff gelangt auf
verschiedene Arten ins Wasser. Einmal über die Atmosphäre - selbst bei geringer Wasserbewegung
kann er in den See eindringen - und dann durch die Photosynthese der Wasserpflanzen,
hauptsächlich der Algen.
Unter Photosynthese versteht man die Leistung des Chlorophylls, (grüner Farbstoff) aus CO2, Energie
und Wasser Kohlenhydrate herzustellen, wobei als Abfallprodukt reichlich O2 anfällt. So kann es
natürlich vorkommen, dass wir am Tag einen hohen Sauerstoffwert vorfinden und in der Nacht einen
tiefen, bei trübem Wetter wird weniger produziert als bei Sonnenschein.
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Der Sauerstoffgehalt des Wassers ist von mehreren Faktoren abhängig. Verbrauchter Sauerstoff kann
nur durch den Eintrag von Luftsauerstoff oder durch Sauerstoffproduktion aus der
Photosynthese der Pflanzen und Algen ersetzt werden. Die Sauerstoffproduktion aus der
Photosynthese ist auf Zeiten mit genügend hohem Lichteintrag beschränkt.
Temperatur, Luftdruck und vor allem die Größe der Austauschoberfläche im Verhältnis zum
Wasservolumen beeinflussen den Sauerstoffeintrag aus der Atmosphäre in das Wasser.
Die Löslichkeit des Sauerstoffs ist unter anderem von der Temperatur abhängig (Abb. 1). Bei
höheren Temperaturen wie z. B. im Sommer ist die Sauerstofflöslichkeit geringer als bei
tieferen Temperaturen. Gleichzeitig benötigen die Lebewesen umso mehr Sauerstoff, je
wärmer ihre Umgebung ist. Als Faustregel gilt, dass die Geschwindigkeit der
Stoffwechselreaktionen und damit der Sauerstoffverbrauch sich bei einer
Temperaturerhöhung von 10 Grad verdoppelt (Abb. 2). Bei höheren Temperaturen kann es
daher leicht zu einer Sauerstoffunterversorgung kommen.
Der Sauerstoffhaushalt des Schwimmteiches unterliegt starken Schwankungen. Z. B. ist dies
darauf zurückzuführen, dass Pflanzen und Algen, die tagsüber Sauerstoff produzieren,
nachts ihren Stoffwechsel von 'Solarenergie' auf 'Verbrennung' (Atmung) umstellen und
dabei Sauerstoff benötigen. Während der Nacht kann dadurch der Sauerstoffverbrauch so
groß sein, dass vor Sonnenaufgang fast der gesamte gelöste Sauerstoff verbraucht ist.
Diese Veränderung des Sauerstoffgehaltes bezeichnet man als Tag-/Nachtschwankung.
Dadurch ist häufig das Überleben der Wasserlebewesen besonders in den frühen
Morgenstunden gefährdet. Hieraus mag man erkennen, dass es nur wenig sinnvoll ist,
Belüftungssysteme gerade nachts abzuschalten.
Zusätzlich kommt es bei einem hohen Nahrungsangebot durch abgestorbene Algen- und
Pflanzenteile oder überschüssiges Fischfutter vor allem in warmem Wasser zu einer
enormen Sauerstoffzehrung durch die Mikroorganismen. Diese kann so hoch sein, dass der
verbleibende Sauerstoff für das Überleben anspruchsvollen Tieren nicht mehr ausreicht. Sie
sterben und der Teich verwandelt sich innerhalb von Stunden in eine stinkende Brühe: Das
biologische Gleichgewicht ist gestört, der Teich 'kippt um'.
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Abb. 1: Sauerstoffsättigungswerte (100 %) in Abhängigkeit
von der Temperatur
2.5.
Abb. 2: Atmungsaktivität in Abhängigkeit von der Temperatur
PH-Wert
Der pH-Wert des Wassers ist einer der wichtigsten Faktoren für alle Lebewesen im Wasser. Sie
überleben nur geringe pH-Wert-Schwankungen unbeschadet.
Der pH-Wert ist ein Maß für die Stärke einer Säure oder einer Lauge. Er wird in einer Skala von 0—14
eingeteilt. Reines Wasser wird mit einem pH-Wert von 7 als neutral bezeichnet, Leitungswasser hat in
der Regel einen pH-Wert zwischen 7,0 und 8,0.
Alkalische Lösungen haben einen pH-Wert über 7. Je höher der pH-Wert über 7 liegt, desto stärker
alkalisch ist die Lösung. Aus dem Haushaltsbereich sind z. B. Seifenlösungen mit pH-Werten von ca.
10 bekannt.
Saure Lösungen haben einen pH-Wert unter 7. Je tiefer der pH-Wert unter 7 liegt, desto stärker ist die
Säure. Eine starke Säure ist z. B. Salzsäure mit einem pH-Wert von unter 1. Aber auch Getränke mit
Kohlensäure reagieren sauer.
Optimal für vielfältiges Leben im Schwimmteich sind pH-Werte zwischen pH 8 – 8,7. pH-Werte
außerhalb dieses Bereiches können bei vielen Wasserlebewesen zu Haut- und Kiemenschäden und
im Extremfall zum Tode führen.
Wasser hat chemisch gesehen die Formel H2O. Dies bedeutet, in jedem Molekül Wasser befinden
sich zwei Atome Wasserstoff (H) und ein Atom Sauerstoff (O).
Diese Wassermoleküle zerfallen in Hydroxiden mit negativer Ladung (OH -) und Wasserstoffionen mit
positiver Ladung (H+). In der Summe ist das Molekül also trotzdem neutral. Die Definition des pHWertes wurde an der Konzentration der Wasserstoffionen festgelegt. Um nicht mit unhandlichen
Zahlen arbeiten zu müssen, wurde der pH-Wert als negativer Logarithmus der
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Wasserstoffionenkonzentration definiert. Bei einer Wasserstoffionenkonzentration von z. B. 0,01 mol/l
(= 10-2 mol/l) hat die betreffende Lösung einen pH-Wert von 2.
Je höher die Konzentration der Wasserstoffionen ist, desto niedriger ist der pH-Wert. Sinkt der pHWert z. B. von 7 auf 6, so nimmt die Konzentration der Wasserstoffionen um das zehnfache zu.
2.6.
I-Tronic – widerspricht ausdrücklich der ÖNROM L1126!
(nur für Private Schwimmteiche)
Gegen lästige Faden- und Schleimalgen.
Velda liefert ein revolutionäres Produkt, dass das Algenproblem dauerhaft anpackt. Den Kern des ITronic bilden eine Anode aus einer mineralischen Kupferlegierung und eine Kathode aus Edelstahl.
Der Mikroprozessor gesteuerte Bedienungseinheit generiert elektrische Impulse, wodurch positiv
geladene Kupferionen freigesetzt werden. Diese sind ein natürlicher Widersacher der Faden- und
Schleimalgen.
Mit dem I-Tronic, hervorgegangen aus der Raumfahrt Technologie, liefert Velda ein revolutionäres
System, um auf eine für Fische und Pflanzen ungefährliche Art und Weise Faden- und Schleimalgen
aus dem Teich zu entfernen. Der Kern des I-Tronic besteht aus einer Anode, hergestellt aus einer von
Velda entwickelten mineralischen Kupferlegierung und einer Kathode aus Edelstahl.
Mittels des Mikroprozessors gesteuerten Bedienungseinheit werden Impulse generiert, die zum Kern
des I-Tronic geleitet werden. Durch diese Impulse kommt es zu einem Austausch und dabei werden
positiv geladene Kupferionen freigesetzt. Man nennt dies auch Mineralisation. Diese Ionen, oder auch
Mineralien, sind in einer bestimmten Konzentration ein natürlicher Algenvernichter.
Die Konzentration der Kupferionen, um Fadenalgen zu entfernen und deren Wachstum zu stoppen,
liegt zwischen 0,2 und 0,3 PPM. Dieses ist eine für Menschen, Tiere und Pflanzen absolut sichere
Konzentration. Denn beispielsweise sind nach der Europäischen Trinkwasserverordnung 2 PPM als
Höchstwert für Trinkwasser zulässig. In normalem Teichwasser, bei einem pH-Wert von pH 7 oder
mehr, wird die Konzentration, auch bei einem Dauereinsatz des I-Tronic, selten den Wert von 0,3 PPM
übersteigen. Sicher also für die Flora und Fauna im Teich, aber ausreichend um das lästige
Algenwachstum zu stoppen.
Stromverbrauch: IT 05 + 15 = 4Watt und IT 35 + 75 = 5 Watt
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WICHTIG: sollte die I-tronic montiert sein, soll diese maximal 14 Tage im Frühjahr aktiviert
werden. Eventuell zusätzlich noch einmal im Hochsommer für 14 Tage!
3. Nährstoffhaushalt - Allgemein
Allgemein
Alle Lebewesen benötigen Nahrungsbestandteile, die ihnen zur Energiegewinnung dienen und solche,
die für den Baustoffwechsel eingesetzt werden. Als Baustoffwechsel bezeichnet man das Wachstum
allgemein.
Das Wachstum aller Lebewesen im Gartenteich ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Ist einer
dieser Faktoren nicht ausreichend verfügbar, wird das Wachstum begrenzt. Man spricht vom
'limitierenden Faktor'. Der limitierende Faktor ist jeweils für Wasserlebewesen, Wasserpflanzen, Algen
und Mikroorganismen im Gartenteich ein anderer:
 Fische und Tiere brauchen hochwertige energie- und nährstoffreiche Nahrung (z. B. Insekten,
Fischfutter etc.), die gleichzeitig wachstumsbegrenzend ist.
 Wasserpflanzen benötigen Nährstoffe, Kohlendioxid und Licht. Sie können ihren
Nährstoffbedarf aus dem Wasser oder aus dem Boden decken. Wachstums begrenzend ist
hier das Licht.
 Algen haben die gleichen Grundbedürfnisse wie die Wasserpflanzen. Sie können aber mit
Ausnahme der Fadenalgen nur die im Wasser gelösten Nährstoffe nutzen. Wachstums
begrenzend ist in der Regel der Nährstoffgehalt des Wassers.
 Mikroorganismen zersetzen im Zuge der Mineralisation tote organische Biomasse. Die
Nährstoffe können aus der Biomasse direkt oder aus dem Wasser stammen. Wachstums
begrenzend sind hier Energiegehalt und Verfügbarkeit von toter Biomasse.
Bei den Stoffwechselvorgängen werden Zwischen- und Endprodukte gebildet, die dann teilweise als
Nährstoffe in das Wasser abgegeben werden. Stickstoff (Ammonium bzw. Ammoniak, Nitrat, Nitrit)
und Phosphor (Phosphat) sind die wichtigsten Nährstoffe. Die natürliche Wachstumsbegrenzung der
Algen durch den Nährstoffgehalt des Wassers wird durch die Zufuhr zusätzlicher Nährstoffe wie z. B.
Fischfutter aufgehoben. Dies führt zu den bekannten anfangs beschriebenen Nachteilen.
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3.1.
Stickstoff
Ammonium ist die erste anorganische Stickstoffverbindung, die beim Abbau von Eiweiß entsteht. Der
Ammonium-/Ammoniakgehalt ist von Bedeutung, da Ammoniak ein starkes Fischgift ist.
Ammonium und Ammoniak stehen in einem Gleichgewicht zueinander.
Dieses Gleichgewicht ist vom pH-Wert des Wassers abhängig. Bei einem Anstieg des pH-Wertes
verschiebt sich der Schwerpunkt zum giftigen Ammoniak. Bei pH 7 z.B. beträgt das Verhältnis
Ammonium: Ammoniak 99:1. Bei einer Erhöhung auf pH 9 verändert sich das Verhältnis auf 70:30.
Erhöhte Ammonium- /Ammoniakgehalte sind umso kritischer für die Gartenteichfauna, je höher der
pH-Wert liegt.
Die Entgiftung des Wassers von Ammoniak/Ammonium und Nitrit erfolgt durch Mikroorganismen und
wird als Nitrifikation bezeichnet(Abb. 4, unter Punkt 5). Der Abbau ist in zwei Schritte unterteilt, die von
verschiedenen Mikroorganismen durchgeführt werden.
Der erste Schritt beinhaltet den Abbau von Ammoniak/Ammonium zu Nitrit. Diese Oxidation wird von
Bakterien durchgeführt, die als "Nitrifikationen erster Ordnung" bezeichnet werden. Im zweiten Schritt
wird das Nitrit von anderen Mikroorganismen, den "Nitrifikanten zweiter Ordnung", zu Nitrat abgebaut.
Bei beiden Oxydationsvorgängen entziehen die Bakterien den nötigen Sauerstoff dem Wasser. Der
erste Teil der Nitrifikation läuft langsamer ab als der zweite, da die Nitrifikanten erster Ordnung nur
langsam wachsen.
Nitrit (NO2-)
Ammonium wird in der Nitrifikation, die eine Wassertemperatur von mindestens 10°C erfordert, von
speziellen Mikroorganismen über Nitrit zu Nitrat abgebaut (Abb. 4, S 8). Nitrit entsteht als
Zwischenprodukt dieses Prozesses. Es wirkt ab einer Konzentration von 0,2 mg/l für Fische giftig.
Wenn es durch die vorhandenen Mikroorganismen direkt weiter zu Nitrat abgebaut wird, besteht keine
Gefahr für den Fischbestand.
Nitrat (NO3-)
Nitrat ist das vorläufige Endprodukt des Eiweißabbaus und entsteht über den stufenweisen Abbau von
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Ammonium über Nitrit (Abb. 4, S. 8). Es entsteht bei der Nitrifikation durch die Abbauleistung der
Nitrifikanten zweiter Ordnung (Mikroorganismen). Nitrat ist im Gegensatz zu Ammoniak und Nitrit kein
Fischgift und stellt somit keine direkte Bedrohung für den Fischbestand dar.
Vielmehr ist Nitrat ein Düngemittel, welches das Wachstum der Pflanzen anregt. Ein steigender
Nitratgehalt zieht automatisch verstärktes Pflanzenwachstum nach sich. Die Folge davon ist eine
Eintrübung des Teiches durch Algenblüte. Damit ist das biologische Gleichgewicht gestört. Die
abgestorbenen Algen sinken zu Boden und werden dort unter hohem Sauerstoffverbrauch von den
Mikroorganismen abgebaut. Dieser Abbau setzt erneut das vorher in der pflanzlichen Zelle festgelegte
Nitrat frei, wodurch wieder verstärktes Algenwachstum hervorgerufen wird. Der Prozess kann nur
unterbrochen werden, wenn die Mikroorganismen die Nährstoffe in eigene Biomasse oder in den nicht
pflanzen verfügbaren Luftstickstoff umsetzen.
Die Weiterverarbeitung des Nitrats zum Luftstickstoff übernimmt eine weitere Bakteriengruppe, die
Denitrifikanten. Als Denitrifikation bezeichnet man den Abbau von Nitrat über Nitrit (Nitrit bleibt
gebunden und wird nicht freigesetzt) zu gasförmigem Stickstoff (Abb. 3). Gasförmiger Stickstoff ist
chemisch stabil und nicht mehr bioverfügbar. Durch die Denitrifikation wird der Kreislauf von
Nitratproduktion und -verwertung wirkungsvoll unterbrochen. Die Denitrifikation findet ausschließlich in
sauerstoffarmer Umgebung statt.
Abb. 3 Vereinfachte Darstellung der
Denitrifikation
Abb. 4 Vereinfachter Kreislauf des Stickstoffs
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3.2.
Die Photosynthese
Die Photosynthese ist die Lebensgrundlage für alles Leben. Sie ist somit der wichtigste
biologische Vorgang auf der Erde. Alle grünen Pflanzen und einige Bakterien betreiben
Photosynthese für den Aufbau von Biomasse, die dann als Nahrung für andere
Organismen zur Verfügung steht. Bei der Photosynthese wird anorganisches Kohlendioxid
in organische Biomasse umgewandelt (Abb. 5). Organismen, die Photosynthese betreiben,
decken ihren Energiebedarf durch die Aufnahme und Umwandlung der Lichtenergie der
Sonne. Andere Lebewesen, wie z. B. alle Tiere und der Mensch müssen Nahrung
aufnehmen, um ihren Energie- und Kohlenstoffbedarf decken zu können.
Durch die Photosynthese wird das Wachstum von Pflanzen und Algen ohne
"Brennstoffverbrauch" ermöglicht. Dabei kommt es zur Festlegung der Nährstoffe und zum
Sauerstoffeintrag in das Wasser.
Abb. 5 Darstellung von Photosynthese und Atmung (Verbrennung)
Die Atmung
Mit Hilfe der Atmung (Stoffwechsel) ist es den Lebewesen möglich, fremde Biomasse (Nahrung) und
Sauerstoff unter Energiegewinn in Kohlendioxid und Wasser umzuwandeln. Kohlendioxid und Wasser
werden ausgeschieden, sozusagen 'ausgeatmet'. Photosynthese und Atmung bilden einen
geschlossenen Kreislauf (vgl. Abb. 5). Grüne Pflanzen sind in der Lage, diesen Kreislauf vollständig
zu durchlaufen. Tagsüber betreiben sie mit dem Sonnenlicht als Energielieferant Photosynthese und
bauen körpereigene Biomasse auf. Sauerstoff ist dabei ein Abfallprodukt, das an die Umgebung
abgegeben wird. Nachts schalten sie ihren Stoffwechsel um und nutzen ihre Energiereserven unter
Sauerstoffverbrauch. Alle anderen Lebewesen können nur den einen Teil des Kohlenstoffkreislaufes
ausführen. Ihnen fehlt die nötige Ausstattung, um Photosynthese betreiben zu können. Sie nehmen
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energiereiche Nahrung auf und wandeln sie in körpereigene Biomasse um. Diesen Prozess
bezeichnet man als Atmung. Hierbei wird Sauerstoff verbraucht und Kohlendioxid ausgeschieden
3.3.
Die Nahrungspyramide und das Nahrungsnetz
Die Lebewesen in einem Natur-Naturteich sind über vielfältige Beziehungen miteinander verknüpft
(Abb. 7). Pflanzen und Algen als Produzenten bilden die Nahrungsgrundlage für das Ökosystem
Naturteich. Von ihnen ernähren sich Kleinstlebewesen, die ihrerseits wieder von dem nächst größeren
Organismen gefressen werden. Fische ernähren sich von diesen Klein- und Kleinstlebewesen
(Plankton) oder den nachfolgenden Gliedern der Nahrungskette. Es gibt auch reine Pflanzenfresser
unter den Fischen. Die Ausscheidungen der Wasserlebewesen, abgestorbenes Plankton und
Pflanzenteile werden von Bodenorganismen weiter umgesetzt und schließlich von den
Mikroorganismen mineralisiert. Bei der Mineralisation werden organische Verbindungen 'oxidiert' und
gleichzeitig Nährstoffe wie Nitrat oder Phosphat freigesetzt. Diese Nährstoffe stehen dann wieder den
Pflanzen und Algen für ihr Wachstum zur Verfügung.
Damit ist ein vollständiger Kreis geschlossen. Er veranschaulicht, wie sehr die einzelnen Lebewesen
aufeinander angewiesen sind. Man nennt diese Verbindung auch Nahrungskette oder noch besser
Nahrungsnetz. Die Stabilität des Nahrungsnetzes ist für das biologische Gleichgewicht von
entscheidender Bedeutung. Je mehr verschiedene Arten vorkommen, desto stabiler ist das
Nahrungsnetz und damit das gesamte Ökosystem. Wird von außen in einen Teil des Nahrungsnetzes
eingegriffen, so wirkt sich das auf alle Organismen aus.
Weil bei jedem "Fressen" und "Gefressen werden" Energie - und Stoffverluste von bis zu 90 %
auftreten, wird die Nahrungskette oft als Pyramide dargestellt (Abb. 6). Ein einfaches Beispiel soll
diesen Zusammenhang verdeutlichen: Mit 100 kg Sojamehl kann man 10 kg Schweinefleisch
erzeugen, das dann für die menschliche Ernährung genutzt werden kann. Würden die Menschen sich
direkt von Sojamehl ernähren, bräuchten sie nur 1/10 des bei der Fleischerzeugung verwendeten
Sojamehls.
Abb. 6 Die Nahrungspyramide
Stand: 13.01.2013
Abb. 7 Abbau und Kreislauf der Stoffe im Wasser
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4. Schwimmteich – Naturpool
4.1.
Schwimmteich
Ein Schwimmteich ist ein mesotrophes, phosphorlimitierendes künstlich angelegtes Gewässer, ohne
Zufluss und ohne Tiefenschichtung. Die Wasserreinigung erfolgt vorwiegend durch Planktonbildung
und Sedimentation in allen Bereichen.
Schwimmteich sind somit stehende Gewässer, in welchen das Wasser durch Planktonbildung und
Sedimentation gereinigt wird. Sie sind in Nutzungs- und Regenerationsbereich gegliedert. Wobei der
erforderliche Wasseraustausch zwischen den beiden Bereichen gegeben sein muss. Sedimente und
anaerobe Substrate dürfen vorhanden sein. Der Nährstoffaustrag erfolgt vorwiegend über
Pflanzenernte (Schnitt) und Absaugen der Sedimente.
Prinzipiell sind technische Einrichtungen nicht notwendig! Die Regenerationsfläche hat mindestens 50
% der Gesamtfläche zu betragen und ist vollständig zu bepflanzen.
Oftmals wird zur Reinigung zusätzlich ein Skimmer eingebaut – dieser hat eine Betriebsdauer von 2
h / Tag! Das Wasser sollte ausschließlich oberflächig wieder zurückgeführt werden.
Mineralisierender Filter bei Schwimmteichen
Um die Sichttiefe des Wassers zu verbessern, werden mineralisierende Filter zusätzlich eingesetzt.
Wobei maximal 50 % des Wasservolumens der Gesamtanlage pro Tag gefördert werden darf. Am
Ablauf der mineralisierenden Filter sind phosphatbindende Einrichtungen wie
Unterwasserpflanzenzonen, Pflanzenzonen oder Einrichtungen zur mineralischen Phosphatfällung
oder –bindung vorzusehen.
Filtersysteme:
 Langsamfilter: Das Filtermedium hat einen Korndurchmesser von 0,1-0,5 mm aufzuweisen.
Die Filtergeschwindigkeit hat von 0,05 bis 0,5 m/h zu betragen.
 Diskontinuierlich beschickte Filter: die Filtergeschwindigkeit ist beliebig, die Beschickung sollte
jedoch nicht länger als 2 Stunden pro Tag überschreiten
 Rieselfilter: dies sind ungesättigte Filter, welche bis zu 24 h pro Tag betrieben werden können.
 Intervallweise beschickte Filter: dies sind Filter die in regelmäßigen Abständen überstaut und
vollständig entleert werden. Die Entleerung hat mindestens einmal pro Tag stattzufinden.
Stand: 13.01.2013
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4.2.
Naturpool
Ein Naturpool ist ein oligotrophes (Totalphosphor um 10g/l), phosphorlimitierendes künstlich
angelegtes Gewässer, ohne Zufluss und ohne Tiefenschichtung. Die Wasserreinigung erfolgt
vorwiegend durch Biofilmwachstum auf angeströmtem Substraten in Biofiltern.
BIOFILM: sind Mikroorganismen die in eine Matrix eingebettet ist. Der Biofilm entsteht, wenn
Mikroorganismen sich an Grenzflächen anlagern. Er besteht aus Bakterien, Algen, Pilzen, Einzellern
udgl, welche in einer Matrix aus extraplastidären Substanzen eingelagert sind und aneinander oder an
Oberflächen oder Grenzflächen haften.
Der Naturpool ist ein fließendes Gewässer, in welchem das Wasser durch Biofilmbildung auf
angeströmten Oberflächen gereinigt wird. Der Nährstoffaustrag hat regelmäßig über Biofilmernte und
Sedimententnahme zu erfolgen. Zusätzlich werden Skimmer zur mechanischen Reinigung eingesetzt.
Der Teichgrund wird üblicherweise regelmäßig über Teichroboter abgesaugt.
Bepflanzt wird ein Naturpool mit für Hydrokultur geeigneten Wasserpflanzen (Cyperus, Iris pseud.
Lythrum, Mentha, Carex, Eriophorum).
Das Filtersubstrat soll dem Biofilm ein im Verhältnis zu den Oberflächen im Schwimmbereich stark
vergrößerte Oberfläche zum Anwachsen anbieten. RABGAGS® verwendet vor allem Kiesfilter die
mindestens das 50fache aller Oberflächen im Schwimmbereich zu betragen hat. Die
Anströmgeschwindigkeit von > 1,5 m/h wird bei RABAGS® jedenfalls erreicht. Der Filterkörper wird
gleichmäßig komplett über Druckleitungen durchströmt.
Reinigung:
Beckenreinigung erfolgt heute meist mittels Teichroboter.
Stand: 13.01.2013
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4.3.
Fünf Kategorien
5. Bau- und Funktionsweise RABAGS®
Im Laufe der über 700 Schwimmteich/Naturpools, die wir in unserer Firma gebaut haben und die ich
alle persönlich kenne, verfügen wir über einen großen Erfahrungsschatz. Wir haben uns auf die
Planung und den Bau von Naturpools der Kategorie 4 spezialisiert.
Zum Thema Algen, Wasserqualität: es gibt keine Wundermittel, die z.B. Algen vertreiben, weder
Granderwasser, noch EM, noch Bakterien, noch Nährstoffbinder, noch irgend etwas. Das einzige, das
wirkt, ist ein gut gebauter Badeteich, Geduld, Naturverständnis und ein wenig Toleranz.
Der Schüssel zum Erfolg im Schwimmteich/Naturpool liegt in den Nährstoffbilanzen und gezielter
Pflege!
Stand: 13.01.2013
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Einfach gesagt:
Eintrag minus Austrag = Null
5.1.
Funktion
Der Schwimmteich/Natrupool ist als Bioreaktor zu verstehen, dessen Betriebsmittel Licht, Wärme,
Wasser, Kohlenstoff, Stickstoff, Phosphor und Spurenelemente in ausreichender Menge vorhanden
sind. Das hat zur Folge, dass er - einmal in Betrieb genommen - ständig Energie in Form von
Biomasse und davon lebende Konsumenten erzeugt bzw. umwandelt, solange ihn der Motor Licht und
Wärme antreibt.
Die limnologische Anwendungstechnik hat sich darauf zu beschränken, die jeweils günstigsten
Bedingungen für den gewünschten Ablauf der aufeinanderfolgenden Prozesse zu schaffen. Dieser
gesteuerte Prozess Ablauf stellt die Selbstreinigungskraft des Naturteiches sicher.
5.2.
RABAGS® Technik
Der Sauerstoffgehalt des Wassers ist von mehreren Faktoren abhängig. Verbrauchter Sauerstoff kann
nur durch den Eintrag von Luftsauerstoff oder durch Sauerstoffproduktion aus der Photosynthese der
Pflanzen und Algen ersetzt werden. Die Löslichkeit des Sauerstoffs ist unter anderem von der
Temperatur abhängig. Der Sauerstoffhaushalt des Teiches unterliegt starken Schwankungen.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass Pflanzen und Algen, die tagsüber Sauerstoff produzieren, nachts
ihren Stoffwechsel von 'Solarenergie' auf 'Verbrennung' (Atmung) umstellen und dabei Sauerstoff
benötigen. Während der Nacht kann dadurch der Sauerstoffverbrauch so groß sein, dass vor
Sonnenaufgang fast der gesamte gelöste Sauerstoff verbraucht ist. Diese Veränderung des
Sauerstoffgehaltes bezeichnet man als Tag-/Nachtschwankung. Dadurch ist häufig das Überleben der
Wasserlebewesen besonders in den frühen Morgenstunden gefährdet. Hieraus mag man erkennen,
dass es nur wenig sinnvoll ist, Belüftungssysteme gerade nachts abzuschalten.
5.2.1.
RABAGS® Air Modul
basierend auf dem Venturiprinzip wird Luft/Sauerstoff angesaugt, in der Druckleitung mit Wasser
vermengt und über die Druckleitung in den Naturteich in Form eines Wasser-Luft-Gemisches
Stand: 13.01.2013
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transportiert und verteilt. Das im Naturteich definierte Strömungssystem (vertikal und horizontal)
erzeugt gleichzeitig eine optimale Hydraulik.
Bedeutung des Sauerstoffs:
Wasserbewohnern steht nur der im Wasser gelöste Sauerstoff zur Verfügung, der selten Werte von
über 12 mg/l erreicht. Dieser Wert entspricht ca. 0,0012 % des Gesamtgewichts. Im Vergleich zur Luft,
die zu etwa 1/5 aus Sauerstoff besteht, ist das extrem wenig. Ein mit Sauerstoff möglichst gesättigtes
Wasser ist daher lebenswichtig für alle Bewohner des Naturteiches.
Die Sauerstoffproduktion aus der Photosynthese ist auf Zeiten mit genügend hohem Lichteintrag
beschränkt.
Pflanzenwuchs, Temperatur, Luftdruck und vor allem die Größe der Austauschoberfläche im
Verhältnis zum Wasservolumen beeinflussen den Sauerstoffeintrag aus der Atmosphäre in das
Wasser.
In der für natürliche Badegewässer geltenden ÖNORM L1126 wird eine Sauerstoffsättigung vom
mindestens 80-100 % gefordert und eine maximale Sauerstoffzehrung von 2 mg/l berechnet.
Zusammensetzung
Filterpumpe 0,75 kW 230 V mit 18 m3/h
Fördermenge
2 einzeln regelbare Ansaugungen mit
Absperrkugelhahn DN 63
4 einzeln regelbare Druckleitungen mit
Absperrkugelhahn DN 50
1 RABAGS® Air Modul montiert
1 Tiefenansaugung
1 Skimmer
Flexischläuche D 63 mm
Flexischläuche D 50 mm
Strömungsdüsen
5.2.2.
RABAGS®-Bodenfilter vertikal und horizontal durchströmt
Das Teichwasser wird über ein Verteilerrohr gleichmäßig auf der Oberfläche des Filtersubstrates
verteilt. Auf dem Filtersubstrat haftet der biologische Rasen (Bakterienschicht). Die Bakterien
bewerkstelligen den biologischen Abbau der organischen Wasserinhaltsstoffe. Diese sind letztendlich
verantwortlich für den biologischen Um- bzw. Abbau der organischen Verbindungen. Die
Mikroorganismen benötigen für ihre Arbeit neben den Nährstoffen vor allem Sauerstoff. Dieses
Stand: 13.01.2013
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Grundprinzip der biologischen Reinigung kommt auch bei allen biologischen Kläranlagen zur
Anwendung.
Die fermentierten Mikroorganismen bauen Ammonium, Nitrat, Phosphat, Kohlenstoff und
abgestorbenes Pflanzenmaterial ab. Den Algen werden dadurch die notwendigen Nährstoffe
entzogen. Die fermentierten Mikroorganismen sind essentiell für die natürliche Vorsorge gegen
Algenbefall bzw. zur akuten Algenbekämpfung. Die fermentierten Mikroorganismen sind auf ihre
Unschädlichkeit für Menschen, Tiere, auch Fische und Insekten sowie Pflanzen getestet
(Bakteriologisch-Serologische Bundesanstalt Wien).
Über den Biologischen Rasen (Biofilm) werden die vorhandenen Nährstoffe in Nährsalze abgebaut
und entweder auf der Trägersubstanz zwischengelagert oder über die Pflanzen als Nahrung
aufgenommen.
Die Auswahl entsprechender Repositionspflanzen ist damit notwendig.
Entsprechend dem Ökologischen System „Fließgewässer“ können nur bestimmte Repositionspflanzen
in einem Naturteich der Kategorie 3-4 erfolgreich eingesetzt werden. Unterwasser- und
Schwimmblattpflanzen werden in einem solchen System NICHT „überleben“! Somit passiert die
Reinigung über die Röhrichtpflanzen hierbei vor allem über bestimmte Carexgewächste,
Cyperngräser, Menthaarten, ugdl.
RABAGS® unterstützt auf wirkungsvolle Weise die Entwicklung der natürlichen Biomasse im
Naturteich. Die Bakterienkulturen des bepflanzten Bodenfilters entziehen dem Teichwasser
Nährstoffe, wodurch eine hohe optische und hygienische Qualität erreicht wird.
Zu beachten ist jedoch, dass die Leistungsfähigkeit des Filtersystems auch seine Grenzen hat und ein
übermäßiger Nährstoffeintrag den Zustand des Schwimmteichs/Natrupools vorübergehend
beeinträchtigen oder auch dessen Lebensdauer verkürzen kann. Das ist der Hauptgrund, warum jeder
Badeteich unbedingt von Biomasse regelmäßig gereinigt werden muss (Pflege!)
Der Abbau der organischen Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen erfolgt durch die Filterwirkung
und das Bindevermögen des Kiesfilters. Der Zuwachs der Biomasse verbleibt im Filter und wird dort
mineralisiert.
Der Abbau von Phosphor geschieht im Wesentlichen durch chemisch-physikalische Festlegungen im
Kiesfilter. Die Filterwirkung des Kiesbodens sowie die keimtötende Wirkung des Sauerstoffs und der
Wurzelausscheidungen sind für die außerordentlich guten Abbauleistungen von Krankheitserregern
bei Schwimmteich/Natrupool mit verantwortlich.
Stand: 13.01.2013
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Der Filter ist eine technische Konstruktion zur Entfernung von unerwünschten Stoffen aus dem
Wasser. Mittels der Filterpumpen wird Wasser im Tiefbereich und über die Skimmer angesaugt und zu
den Filterbereichen gepumpt (Kreislauf).
Ziel der Filter ist:
Physikalische Filtration
Dabei werden im Wasser vorhandene Partikel im Porenraum des Filterkörpers mechanisch
zurückgehalten.
Sorption
Sind alle Prozesse die über Fällungs-, Adsorptions- und weitere Reaktionen Einfluss auf die
Wasserinhaltsstoffe nehmen. Die Sorptionsvorgänge finden zwischen gelösten Wasserinhaltsstoffen
und den Oberflächen der Filtermaterialien statt.
Biologische Filterung
Hierbei wird die Fähigkeit von lebenden Organismen die Verschmutzung im Wasser umzuwandeln
oder abzubauen. Die Metapolisierung erfolgt durch Mikroorganismen. Diese Besiedeln die
Bodenmatrix. Je größer die Oberfläche dieser ist, desto mehr Mikroorganismen können sich ansiedeln
und desto besser ist deren Leistung.
Für die biologische Umsetzung ist eine bestimmte Zeit erforderlich, so dass zunächst ein Rückhalt
(Filtration, Sorption) im Filterkörper stattfinden muss.
Inhaltsstoffe
Die Belastung des Badewassers erfolgt vorwiegend durch die Badegäste und äußere Einflüsse.
Neben Bakterien werden pro Badegast im Mittel ca. 4 g organische Substanz (Hautpartikel, Haare,
Kosmetika, Texilfasern etc.) und ca. 50 ml Urin durch ungewollte Blasenkontraktion abgegeben
(SAUNUS 1989).
Die Fähigkeit von Pflanzen, die Phosphatkonzentration im Wasser zu reduzieren (Produktion) ist
beschränkt. Das Nährstoffverhältnis C:N:P ist 106:16:1. Bei submersen Pflanzen bedeutet dies ein
Anteil von 1 g Phosphor in 200 g trockener Biomasse bzw. bei einem Wassergehalt von 98 % ein
Anteil von 1 g in 10 kg Biomasse (WISSING 2002).
Die Sorption von Phosphat sinkt mit steigendem pH-Wert, da OH-Ionen um die Sorptionsplätze
konkurrieren. Phosphor kann auch nicht mikrobiell abgebaut werden (wie Stickstoff). Lediglich eine
dauerhafte Festlegung in stabilere Verbindungen (FePO4, Ca3(PO4)2) kann zu einer Reduktion des
verfügbaren Phosphates im Wasser führen. Diese Anreicherung findet vorwiegend im Filterkörper
statt.
Fazit
Stand: 13.01.2013
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Grundmaterial der Filter sind strukturstabile Materialien (Sande, Kiese, Rollierung) zwischen 0/4 bis
8/16 mm. Der Durchlässigkeitsbeiwert des Filters liegt zwischen 10 -3-10-4 m/s (also zB. 2-8 mm
Rundkornkies). Die Filteroberfläche hängt von der Fläche der Regenerationszone und der Aufbautiefe
ab (z.B. 20 m² Fläche x 1,30 m: 26 m³ somit 26.000 m² Filterfläche bei einer Kiesfraktion 4-8 mm)
Der Einsatz von Kalkstein führt über das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht zu einer Stabilisierung des
pH-Wertes um 8,4
Wichtigster Parameter ist der Sauerstoffgehalt. Eine gute Sauerstoffversorgung des Filters ist für die
Phosphatbindung und die mikrobiologische Aktivität notwendig.
Der RABAGS®-Bodenfilter
 Kies- Rollierungsfraktionen in Summe ca. 50-130 cm je Bauweise
 Blähton: Trägersubstanz für Mikrobiologie (biologischer Rasen) und gleichzeitig
Ionenaustausch für Stickstoffverbindungen – je Bauweise
 Phosphatfilter (separates Modul)
 Den fermentierten Mikroorganismen
 Wasserverteilung über die Druckleitung der Pumpe mit gleichzeitiger Anreicherung durch Luft.
 Ausgewählte Repositionspflanzen (Röhrichtbereich) Wasserstand zwischen 5 und 40 cm
Biologischer Rasen
Systematische Darstellung der biologischen Abwasserreinigung
Kohlendioxid (CO2)
Stickstoff (N2)
Nährsalze:
Phosphat, Nitrat,
Sauerstoff
Bakte
rium
Nahrung
Organische
Verbindung
(z.B. Laub)
Das Herz der biologischen Reinigung sind Bakterien (Mikroorganismen). Diese sind letztendlich
verantwortlich für den biologischen Um- bzw. Abbau der organischen Verbindungen. Die
Mikroorganismen benötigen für ihre Arbeit neben den Nährstoffen vor allem Sauerstoff. Dieses
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Grundprinzip der biologischen Reinigung kommt auch bei allen biologischen Kläranlagen zur
Anwendung.
5.2.3. Bepflanzung des Regenerationsbereichs
Makrophyten und Heliophyten (Wasser und Sumpfpflanzen) nehmen den entstehenden Dünger über
ihre Wurzeln auf und verarbeiten ihn photosynthetisch wieder zur Biomasse. Die Wurzelausscheidung
der Makrophyten und Heliophyten tötet schädliche Bakterien ab.
Einige Unterwasserpflanzen wie Potamogeton, Tausendblatt, Wasserhahnenfuss und natürlich etliche
Algen nehmen Nährstoffe direkt aus dem Wasser auf. Dies geschieht allerdings nur in relativ
nährstoffhaltigem Wasser (Kategorie 1-3)
In einem RABAGS® Teichen, in denen dank den groß dimensionierten kalkhaltigen Kiesschichten die
wichtigsten Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor relativ stark festgelegt oder an die Luft (N)
abgegeben werden, haben höhere Unterwasserpflanzen kaum eine Chance.
Verschiedene Algenarten wie die fadenbildende Grünalge Volvox oder die Armleuchteralge Chara
sind typische Zeiger für nährstoffarme Gewässer.
Wird die Chara als bodendeckende Alge mit wunderschöner Form sehr geschätzt, so empfindet man
die Fadenalgen eher als lästig. Diese Grünalgen als Zeiger nährstoffarmer Gewässer sind eine Art
Pionierpflanzen für mulm freie Gewässer und bilden die ersten Sedimente, aus denen sich dann in
natürlichen Gewässern die höheren Sumpfpflanzen entwickeln.
Es konnte festgestellt werden, dass sich diese fadenbildenden Grünalgenarten aus speziellen
Kristallisationspunkten entwickeln. Ausgangspunkte sind Fugen und Spalten zwischen Steinen, wobei
es keine Rolle spielt, ob diese Steine sauer oder alkalisch sind. Auf glatten und harten
Steinoberflächen konnte nie ein entsprechendes Algenaufkommen beobachtet werden. Algen
generieren sich aus den Steinen bestimmte Mineralstoffe (Silikate, Eisen, Aluminium).
5.2.4.Mulm und Wassertrübung
Wie in jedem natürlichen Wassersystem entstehen Ablagerungen durch Ausfällungen und
absterbende organische Substanz (Teichschlamm). Im Schwimmbereich muss der Mulm je Kategorie
1 mal wöchentlich bis 2 mal Jährlich (November, April) absaugen werden, um Wassertrübung durch
Aufwirbelung, sowie Algenbildung am Teichboden zu verhindern.
Stand: 13.01.2013
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Die Absaugung im November ist deshalb angezeigt, weil sich bei kalten Temperaturen und sinkendem
pH Rücklösungen von Nährstoffen aus dem Schlamm ergeben können. Bei zuviel organischer
Substanz, Laub und Dünger aus umliegenden Flächen aber auch durch ergiebige Niederschläge
werden die verfügbaren Nährstoffe im Teich angereichert, was zu einer erhöhten Algenproduktion
führt.
Zur Stabilisierung des Gleichgewichtes bzw. der Selbstreinigungskraft ist es erforderlich, dass keine
Nährstoffe von außen eingetragen werden, bzw. produzierte Biomasse im Teich geerntet wird
(Rückschnitt der Pflanzenteile, absaugen des Schlammes). Bei starker Eutrophierung können mit dem
Schnitt der grünen Pflanzenteile zusätzlich Nährstoffe aus dem System entfernt werden.
Bei der Neuanlage des Teiches kann vorerst Trübung des Wassers auftreten. Dies ist auf eine
Überproduktion von Phytoplankton (Algen) zurückzuführen, dass aufgrund der gelösten Nährstoffe im
Füllwasser (hoher Nitratgehalt des Trinkwassers) und der Sonneneinstrahlung photosynthetisch
produziert wird.
Sobald ein gewisses Angebot an Schwebealgen besteht, vermehrt sich auch das Zooplankton (spez.
Daphnien), die sich im Wesentlichen von den Schwebealgen ernähren. Diese müssen allerdings als
Impfung in den Teich eingebracht werden. Wird das Nahrungsangebot für die Algen (Nitrate,
Phosphate etc) nicht konstant hoch gehalten, z.B. durch Eintrag wegen unsachgemäßem Bau des
Teiches oder durch Niederschläge, verschwindet diese Trübung sehr bald.
Einerseits können sich die Algen nicht mehr vermehren, sterben ab oder werden gefressen.
Abgestorbene Algen oder wegen nunmehr fehlendem Phytoplankton absterbende Daphnien sinken zu
Boden, wobei sie sofort von den sog. Detritusfressern in Empfang genommen werden, die zusammen
mit Bakterien und Pilzen den Mineralisierungsvorgang einleiten.
Diese Destruenten sind kleine tierische Lebewesen und Bakterien, die als spezialisierte Mannschaft
das tote organische Material (Detritus) schrittweise abbauen. Mit der Zeit stellt sich ein stabiler
Kreislauf und ein Gleichgewicht zwischen Phytoplankton (Produzent) und Zooplankton (Konsument)
ein, so dass nach recht kurzer Zeit (max. 1 Monat) die Wassertrübung verschwindet.
Allerdings verläuft dieser Abbauprozess, welcher die Schlammakumulierung stark verlangsamt, nur in
aerobem (sauerstoffreichem) Milieu. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sich beim Baden wesentlich
weniger Schlamm aufwirbelt, die Nährstoffabgabe kontinuierlich und nicht schockartig erfolgt und
wesentlich weniger Schlamm abgesaugt werden muss.
Stand: 13.01.2013
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Unsere Naturpools verfügen über eine totale Wasserdurchströmung und so wird verhindert, dass sich
größere Schlammschichten akkumulieren können. Die beschriebenen Vorgänge laufen dabei mit der
Zeit sehr stabil ab.
5.3. Biologische Abläufe in natürlichen und künstlichen Gewässern.
Das Niederschlagswasser oder der natürliche Zulauf wird oberflächlich abgeführt. Diese Maßnahme
säubert die Wasseroberfläche von Schwebstoffen (Laub, Blütenstaub, Staub), die später auf den
Grund der Anlage absinken und dort Nährstoffe produzieren würden.
Die Folge der biologischen Abläufe im Teich ist immer dessen Verlandung. In der Natur kann dieser
Prozess je nach Umständen bis mehr als 100 000 Jahre dauern. Durch geeignete Bauweise kann die
Verlandungsgeschwindigkeit gebremst werden. In schwach durchströmten See wie beispielsweise
den meisten Mittellandseen, sind die unteren Wasserschichten sauerstoffarm und der Schlamm
reichert sich viel schneller an, resp. wird nicht abgebaut. In einem See in den Bergen, der starke Zuund Abflüsse hat und zudem äußerst nährstoffarm ist, herrschen weitgehend aerobe Zustände und
Schlamm kann sich nur geringfügig anhäufen.
Bei flachen natürlichen Gewässern entsteht im Zuge der Verlandung dicke Schichten mehr oder
weniger gut gebauter Teichschlamm, der in den unteren Schichten unter Sauerstoffmangel leidet.
Badet man in diesen Gewässern, so wirbelt man Teichschlamm auf und übelriechende Unterschichten
vermischen sich mit dem an sich klaren Teichwasser.
Auf Grund der physikalischen Eigenschaften des Wassers ist kaltes Wasser schwerer als warmes
Wasser, sowie Wasser mit gelösten Nährsalzen schwerer als ohne Nährstoffe. Höherer
Nährstoffkonzentrationen beinhaltetes Kaltwasser liegt also ganz am Boden.
Im Gegebenen Fall kann der Schwimmteich/Naturpool infolge der Größe und der Bauweise mit einem
Sauggerät nur schwer gepflegt werden. Geplant ist, dass alle 3-5 Jahre eine Gerneralreinigung durch
Auslassen, durch waschen und wieder befüllen gereinigt wird.
Während Pflanzen in der kalten Jahreszeit ihr Wachstum einstellen, arbeiten die Kleinlebewesen auch
bei tieferen Temperaturen weiter (maximale Leistungsfähigkeit bei 10 - 12 °C) und mineralisieren
abgestorbene Biomasse. Der Teich produziert also auch in der kalten Jahreszeit Nährstoffe und bildet
Reserven für Wachstumsschübe im Frühling.
Die richtige Zusammenstellung sowie die Menge der Nährstoffkonkurrenz (höhere Wasserpflanzen) zu
den Algen bestimmt das Aussehen einer Teichanlage. Bekannt ist ein plötzliches, meist aber
Stand: 13.01.2013
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geringfügiges Algenwachstum nach Eintritt der Wasserabkühlung im Spätsommer (Anfang
September).
Zurückzuführen ist dies auf Licht und Nährstoffzufuhr durch Temperaturumkehr sowie auf die
Fähigkeit der Algen zur Photosynthese auch bei tiefen Wassertemperaturen. Die
Nährstoffkonkurrenten der Algen, die höheren Wasserpflanzen wachsen wesentlich später, deshalb
klären sich die meisten Teiche erst im Mai.
Beim Teich wirken sich auch die thermisch bedingten vertikalen Konvektionsströmungen des Wassers
bei der nächtlichen Abkühlung aus. Flache Gewässer kühlen auch im Sommer so weit aus, dass eine
Voll- oder Teilzirkulation erfolgen kann. Begrenzender Faktor für thermische Zirkulation ist die Tiefe
bzw. das Verhältnis Oberfläche zu Tiefe des Gewässers. Eutrophierung wirken starke Niederschläge
und Wetterumschläge.
Durch das RABAGS® System der gleichmäßigen sanften Durchmischung des Wasserkörpers werden
schockartige Einflüsse bei Schichtungsänderungen ausgeglichen.
5.4. Bauweise
Wir bauen einen Schwimmteich/Naturpool ähnlich wie die Natur einen See hat entstehen lassen. Er
besteht aus einer Tief- und einer Flachwasserzone. Bei Schwimmteich/Naturpool bis 80m2
Wasserfläche sind beide Bereiche im Verhältnis 60:40 (Schwimmzone: Regenerationszone). Der
Prozentanteil der erforderlichen Flachwasserzone verringert sich abhängig von Größe und Tiefe des
Teiches. Auf Grund der besonderen Bauweise sind die Eigenschaften des RABAGS® Naturteiches
nicht unmittelbar mit volumenmäßig gleich großen, natürlichen Gewässern vergleichbar. Grundsätzlich
werden Naturteiche auf die Nutzung ausgelegt. Eine bestimmte Nennbelastung (badende Personen)
sowie die Umgebungssituation bedeuten eine definierten Nährstoffeintrag, dieser muss durch
geeignete Maßnahmen (Filteraufbau, Biofilmgröße, Hydraulik, Repositionspflanzen, Reinigung, …)
wieder aus dem Naturteich entfernt werden. Also Eintrag und Austrag sollten im Idealfall Null sein.
Während natürliche Gewässer in dieser Größenordnung meistens flach und eutroph sind, schafft
Bauweise, Teichprofil und mineralische Füllung innerhalb der Abdichtung Eigenschaften, die in der
Natur erst bei größeren oligotrophen (nährstoffarmen) Gewässern auftreten.
Die Abgrenzung zwischen Tief- und Flachwasserzone erfolgt beim RABAGS® durch Granitblöcke,
Palisaden, Schotterwalze und oder Betonmauer. Der hinter dem Damm eingebrachte Kieskörper wird
durch die Bauweise (Trennelement) gehalten und kann dadurch nicht in den Tiefwasserbereich
abrutschen.
Stand: 13.01.2013
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Das Oberflächenwasser wird Richtung Pflanzbereich hydraulisch abgezogen. Von diesem fließt das
abgesaugte Oberflächenwasser in die nachgeordnete Pumpe. Das gleiche gilt für das Tiefenwasser.
Dieselbe selbstsaugende Pumpe bewirkt über das eingebaute Verteilsystem, dass der Wasserkörper
über den Regenerationsbereich mit dem im Schnitt bis 80 cm starken geschichteten Kieskörper
gefördert wird. Gleichzeitig wird Luftsauerstoff gefördert. Der Pumpendruck und die Durchwirbelung im
Transportschlauch bedingt, dass der Luftsauerstoff im Wasser gelöst wird. Damit wird im Wasser
gelöster Sauerstoff dem Kiesfilter zugeführt. Von dieser Pumpe wird das Teichwasser zur Passage
des Ionenaustauschers (Adsorber) wieder dem Teichsystem zugeführt.
Der Regenerationsbereich ist in verschiedene Kiesgrössen geschichtet, wobei die oberste feinste
Schicht verhindert, dass Feinteile in die unteren Schichten gelangen. Schwebeteilchen werden
herausgefiltert, gelöste organische Verunreinigungen passieren den im Substrat angesiedelten
Bakterienrasen und werden nitrifiziert. In diesem Mineralisierungsprozeß, der unter Anwesenheit von
Sauerstoff und Bakterien (Nitrifikanten) abläuft werden organische Verunreinigungen umgewandelt.
Bei Teichen kleiner bis 80m2 Gesamtfläche sollte der Regenerationsbereich 50% betragen, bei bis
150 m2 ca. 30% und bei größeren Teiche 25% der Gesamtfläche.
Das von uns entwickelte RABAGS® Air Modul, ermöglicht dass sauerstoffreichem Wasser die
Kiesfilter durchströmt wird. Das garantiert gute Wasserqualität. Das sauerstoffreiche Wasser
verhindert anaerobe Zustände, in welchem der Mulm nicht abgebaut würde. Durch dieses von uns
exklusiv und äußerst erfolgreich eingesetzte System fällt viel weniger Bodenmulm an. Dieses von uns
entwickelte sehr effiziente Reinigungssystem hat zusätzlich folgende sehr positive Eigenschaften:
 Die Tiefe des Schwimmbereiches im Badeteich kann variabel zwischen 1.20 m – 3.00 m
gestaltet werden
 Die Reinigungswirkung wird erheblich gesteigert
 Die Regeneratinszone kann auf 40 % reduziert werden.
Die Pumpe läuft während der Badesaison 8-12 Stunden (je Ausgangssituation teilweise auch 24
Stunden) auf 24 Stunden (Zeitschaltuhr) aufgeteilt. Wobei ein Intervall 2 Stunde nicht überschreiten
sollte Die im Zuge der Aktivierung der Pumpe eingesaugte Luft wirkt für die dort angesiedelten
Bakterien als Sauerstoffdusche.
 Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die natürliche Selbstreinigung der Gewässer
durch geeignete Maßnahmen optimiert wird.
 Die besondere Bauweise dieser Anlagen trägt zur Stabilisierung der erforderlichen
Gleichgewichte und somit zur Sicherstellung der Funktion bei.
Stand: 13.01.2013
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 Die Akteure dieses Prozesses sind die Mikroorganismen, die von dem jeweils nächst höheren
Lebewesen gefressen werden. Sie bilden die Grundlage für die im Teich ablaufende
Nahrungskette.
 Die höheren Pflanzen (Makrophyten) haben lediglich die Aufgabe, die von den
Mikroorganismen produzierten Nährsalze durch Photosynthese in Biomasse umzuwandeln.
Diese gebundene Energie kann dem System-Teich durch Ernte von Blattmasse und
Kompostierung entzogen werden.
6. WASSERWELT
6.1.
Fauna
Teichmolch,
Triturus vulgaris
Gartenmolch, Wassermolch, Streifenmolch, Kleiner Wassersalamander.
...
Vorkommen, Lebensraum, Überwinterung
Der Teichmolch ist in ganz Mitteleuropa anzutreffen. Er nimmt ausnahmslos alle Gewässer als
Laichgewässer an. Bevorzugt werden jedoch vegetationsreiche, sonnige kleine Teiche, Tümpel und
Weiher mit pH-Werten zwischen 6 und 8. Im Gegensatz zu vielen veröffentlichten Beobachtungen,
dass sich Teichmolche vorwiegend an flachen Stellen aufhalten, stelle ich seit Jahren fest, dass sie in
meinem Teich lediglich in den späten Nachmittagsstunden, an sonnigen Tagen, für wenige
Augenblicke die flachen Randzonen aufsuchen und sich ansonsten permanent unterhalb von 1 m
aufhalten.
Wenn adulte Molche ihre Laichplätze verlassen haben, verstecken sie sich tagsüber unter allem, was
einen ausreichenden Schutz bietet. Aktiv werden sie dann in der ersten Nachthälfte, zwischen 23.00
und 3.00 Uhr.
Die Tiere, die den Winter nicht im Laichgewässer verbringen, überwintern in den verschiedensten
Verstecken, wie unter Erdaufschüttungen, Baumwurzeln, aufgeschütteten Steinhaufen, Kellern u.a.
Die Winterquartiere sind für gewöhnlich nicht weiter als 50 m, maximal 400 m vom Laichplatz entfernt.
Teichmolche sind sehr standorttreu, so wurde beobachtet, dass verfrachtete Molche aus bis zu einer
Entfernung von 600 m zu ihren Laichplätzen bzw. Wohnbezirken wieder zurückkehrten.
Der Teichfrosch, Rana kl. esculenta
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Der Teichfrosch, Rana kl. esculenta Linnaeus, 1785
wird auch Grüner Frosch, Grüner Wasserfrosch, Essbarer Frosch, Brunnenfrosch genannt und hat
auch noch eine ganze Reihe anderer Namen. (esculenta - lat. – eßbar).
An meinem Teich ist dieses Weibchen (Länge
ca. 6 cm) jedes Jahr nur ein Gast auf Zeit bis
zum Laichbeginn, worüber ich aber durchaus
nicht böse bin. Die durchdringend lauten
Balzrufe der Männchen können nicht überhört
werden.
Wird der Teich von Grasfröschen in Besitz
genommen wurde, die offensichtlich die Gesellschaft
von Teichfröschen nicht besonders schätzen, haben
auch noch nie andere Frösche versucht, zusätzlich in
dem Teich abzulaichen.
Anfang Juli 2002 tauchte plötzlich dieses
Prachtexemplar. Eine genaue Bestimmung war
leider nicht möglich, weil dieser sehr scheue
Frosch, nicht gefangen werden konnte. Dem
Habitus, der Größe und der Farbe nach könnte
es sich jedoch durchaus um einen Seefrosch
Rana ridibunda handeln
Und noch ein Gast, der einige Tage später, im
Juli 2002 auftauchte. Diese junge Kröte
vermutlich eine Erdkröte. Zu einer genaueren
Bestimmung hätte man sie fangen müssen,
womit dieser Gast aber
durchaus nicht einverstanden war und sofort in
der Tiefe ver- schwand sobald er den Kescher
gesehen hatte.
Stand: 13.01.2013
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Schnecken im Gartenteich
Tellerschnecken - Planorbidae, Schlammschnecken - Lymnaeidae.
Von den rund 95 000 Schneckenarten leben lediglich etwas mehr als drei Dutzend Arten im
Süßwasser. Davon werden Sie in Ihrem Teich wahrscheinlich weniger als ein Dutzend finden,
vorausgesetzt, Sie können sie überhaupt unterscheiden. Die beiden Familien Tellerschnecken und
Schlammschnecken sind im Gehäusebau so unterschiedlich, dass sie leicht voneinander zu
unterscheiden sind, doch bereits bei den Gattungen werden selbst Spezialisten unsicher, vor allem
wenn es sich um noch nicht ausgewachsene Exemplare handelt. Obendrein scheinen die
Gehäuseformen auch noch je nach Standort zu variieren.
Im Gegensatz zu den Landschnecken, die - wenn sie in großer Zahl auftreten - erhebliche Schäden an
gesunden Gartenpflanzen anrichten können, sorgen Süßwasserschnecken im Gartenteichteich dafür,
dass vornehmlich das abgestorbene Pflanzenmaterial entsorgt wird. Gesunde Pflanzen werden vom
Aufwuchs befreit und noch als Nahrung verwertbare Überreste im Detritus werden verwertet.
Alle Arten der im Gartenteich vorkommenden Schnecken sind Zwitter, d.h. jedes Tier besitzt
Eierstöcke und produziert gleichzeitig Spermien. Bei der Paarung tauschen jeweils zwei Schnecken
ihre Samenflüssigkeit aus. Die Eier werden hauptsächlich an Blättern und Stengeln von
Unterwasserpflanzen oder an der Unterseite von Schwimmblattpflanzen in kompakten, von einer
Gallertmasse umschlossenen Gelegen abgelegt
Tellerschnecken, Planorbidea
Schlammschnecken, Lymnaeidae
.
Schneckenlaich
Große Pechlibelle, Ischnura elegans.
Alle Hinterleibssegmente der Großen Pechlibelle
sind schwarz bis auf das achte, das leuchtend
blau ist. Sie ist eine der anspruchlosesten und am
häufigsten, an allen Arten von
Gewässern vorkommenden Schlanklibelle.
Allerdings ist sie sehr scheu und setzt sich immer
nur für wenige Sekunden auf ein Blatt. Die
Schlüpf- und Flugzeit beginnt Anfang Mai und
endet Ende September.
Bild rechts ein Paar kurz vor oder nach der
Paarung.
Ablegen der Eier:
Dies geschieht meistens erst in den späten
Nachmittagsstunden an versteckten Plätzen am
Stand: 13.01.2013
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Teich in Wasserpflanzen unter der
Wasseroberfläche
Das kann man nur recht selten beobachten und
auch mir ist bis jetzt nur eine einzige, recht
bescheidene Aufnahme gelungen
Frühe Adonislibelle, Pyrrhosoma nymphula
Die Frühe Adonislibelle,
Pyrrhosoma nymphula, fliegt
bereits ab Ende April bis August
und ist somit eine der frühesten
Libellen.
Links etwa 1 Stunde. nach dem
Schlüpfen an einem FieberkleeStängel. Rechts kurz vor dem
Abfliegen. Es zeichnen sich
bereits deutlich die
schwarzweißen Quer- streifen
des Weibchen ab.
In beiden Fotos ist rechts die
Exuvie zu erkennen.
Blaugrüne Mosaikjungfer, Aeshna cyanea
Unsere häufigste Edellibelle
Blaugrüne Mosaikjungfer, Aeshna cyanea.
Die Schlüpfzeit beginnt Anfang Juni. Leider fallen die meisten der frisch geschlüpften Edellibellen
den Amseln und Sperlingen zum Opfer, die eine wahre Meisterschaft beim Fang - der zu diesem
Zeitpunkt absolut flugunfähigen Tiere - in dem dichten Schilfgestrüpp entwickelt haben. Vor allem
Feldsperlinge, die in manchen Ortschaften die Haussperlinge abgelöst zu haben scheinen, haben sehr
schnell herausbekommen, wie man sich mit dem geringsten Aufwand das meiste Futter für die Jungen
beschafft, sitzen gleich zu mehreren in Büschen und Bäumen und warten darauf, bis eine Libelle frisch
geschlüpft ist.
Stand: 13.01.2013
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Die größten Chancen ihren Jägern zu entkommen, haben die Libellen, die kurz vor einem Gewitter
oder Regenschauer ihre Flügel getrocknet haben. Sie steigen steil nach oben, bis man sie selbst mit
einem Fernglas nicht mehr sieht.
Die Blaugrüne Mosaikjungfer ist eine der anspruchlosesten und am häufigsten bei uns vorkommenden
Groß- oder Edellibellen, die die beachtliche Größe von bis zu 80 mm erreichen kann. Sie kommt an
nahezu allen Gewässern vor. Ihre Larven wachsen schnell und werden sehr groß, sodaß selbst
einzelne Individuen in kleinen Goldfischteichen eine Überlebenschance haben. Die Entwicklungszeit
dauert normalerweise zwei Jahre.
Bei schönem Wetter schlüpfen die meisten Libellen in den Vormittagstunden, bei bestimmten
Wetterbedingungen jedoch zu jeder Tageszeit, selbst bis in den späten Nachmittag hinein. Der
Schlupfvorgang spielt sich genau so wie bei der Vierfleck-Libelle ab, nur dass die Larven an im
Wasser stehenden Sumpfpflanzen raufkriechen, sich festklammern und dann schlüpfen.
Wasserläufer, Gerris spec.
Familie Gerridae
Von Gerris gibt es zehn Arten, die sich sehr ähneln, jedoch in der Größe unterscheiden. Sie sind je
nach Art zwischen 6 bis 20 mm lang.
Sie kommen auf allen stehenden und langsam fließenden Gewässern vor, oftmals in großer Anzahl.
Auf der Wasseroberfläche gleiten sie ruckartig dahin, wobei die Oberflächenspannung des Wassers
verhindert, dass sie mit ihren langen Beinen in das Wasser eintauchen. Wenn sie gestört werden,
können sie auch bis zu einem halben Meter weit springen. Wasserläufer ernähren sich vorwiegend
von Insekten, die auf die Wasseroberfläche gefallen sind.
Man kann Wasserläufer mit völlig ausgebildeten aber auch mit teilweise oder völlig zurückgebildeten
Flügeln beobachten. Die Ursache dafür ist noch nicht bekannt.
Wasserläufer sind mit den ersten Insekten, die man im Frühjahr auf dem Teich beobachten kann.
Rückenschwimmer Notonecta spec.
Stand: 13.01.2013
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Rückenschwimmer, Notonecta spec.
Die Rückenschwimmer zählen zu den Wasser- oder Schwimmwanzen.
Ihren Namen bekamen sie, weil sie fast ausschließlich mit dem Rücken nach unten schwimmen. Das
rührt daher, dass sie unter ihren Bauchhaaren einen Luftvorrat gespeichert haben, sodaß der
Schwerpunkt zum Rücken hin verlagert wird.
Manche Arten legen im Frühjahr ihre Eier ab. Die Larven, die in ihrer Gestalt völlig den fertigen
Wanzen entsprechen, häuten sich im Laufe des Jahres fünfmal und überwintern im Wasser als Imago
(fertiges Insekt).
Eine Winterstarre scheint nicht einzutreten, denn man kann sie auch bei niedrigen WasserTemperaturen, ja sogar bei zugefrorener Wasseroberfläche unter dem Eis rudern sehen.
In den ersten Jugendstadien ernähren sich die Rückenschwimmer von der gesamten Palette des
Zooplanktons. Als sehr gute und schnelle Schwimmer jagen sie auch mit Erfolg Kaulquappen,
Molchlarven.
Doch Rückenschwimmer sind nicht nur gute Schwimmer, sondern auch ausgezeichnete Flieger. Ich
habe sie sogar schon in unserem Wohnzimmer gefunden. Sie starten von Wasserpflanzen aus, die
über die Wasseroberfläche hinausragen, oder direkt von der Wasseroberfläche, meistens am späten
Nachmittag oder Abend.
6.2.
Flora
Filtrierer
Mit sehr durchlässigen Membranen und teilweise sogar eigenen „Ionenfängern“ ausgestattet,
entziehen die Blätter der meisten größeren Unterwasserpflanzen ihre notwendigen Nährstoffe
rechteinfach und wirkungsvoll dem Wasser. Diese Spezialisten filtern selbst geringe Mengen
Mineralstoffe aus dem Wasser. Dazu kommt die Fähigkeit bei Bedarf jederzeit CO 2 aus dem in
kalkhaltigem Wasserreichlich vorhandenen Kalziumbikarbonat abzuspalten. Deshalb sind die
Blattunterseiten mancher Unterwasserpflanzen verkrustet vom dabei übrig gebliebenen Kalk. Das
sieht eher schmutzig aus, sollte den Teichbesitzer aber freuen, denn so verschaffen ihm die
Unterwasserpflanzen ein nicht nur klareres, sondern auch weicheres Wasser.
Laichkraut
Die Laichkräuter verbreiten sich alle eher stark, meist über Ableger. Die Wurzel ist stark reduziert und
hauptsächlich und dient als Sprossachse zur Vermehrung. Die Nährstoffe werden in erster Linie über
die Blätter aufgenommen.
Glänzendes Laichkraut, Potamogeton lucens
Es kann aus mehreren Metern Tiefe bis an die Oberfläche emporwachsen und blüht unscheinbar in
der Form von emporgereckten, grünlichen Kölbchen.
Krause Laichkraut, Potamogeton crispus
Für seichteres Wasser (aber immer noch von 30 bis 100 cm) geeignet. Liebt mehr den Halbschatten
als die volle Sonne.
Das Schwimmende und Flutende Laichkraut, Potamogeton natans bzw. P. fluitans
haben längliche und oft ledrig graubraune dichten Schwimmblätter.
Stand: 13.01.2013
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Tausendblatt, Myriophyllum sp.
Es gibt eine ganze Reihe von Arten der Gattung Myriophyllum, vermutlich etliche Hybriden, die sich
nicht eindeutig bestimmen lassen. Auch das Tausendblatt entzieht dem Wasser über die Blätter die
Nährstoffe, seine Leistungsfähigkeit darin steht dem Laichkraut in nichts nach. Allerdings ist es
manchmal mit den Fadenalgen geradezu verfilzt. Das hängt mit einem seiner wesentlichsten Vorteile
zusammen: Es verschwindet im Winter nicht gänzlich, sondern triebt immer wieder frisch nach, da
aber ein Großteil daneben abstirbt, wird der vordem gebundene Nährstoff wieder frei – und eben auch
von den Fadenalgen benützt. Aber beide produzieren dabei Sauerstoff, der dem Zooplankton bereits
zur Verfügung steht, wenn im Frühling die ersten einzelligen Algen ihre Chance zu ergreifen
versuchen. Das Tausendblatt hat etwas dichtere Wurzelbärte als die Laichkräuter, kommt aber
ebenfalls mit extrem wenig Substrat aus: Manchmal reichen zwei oder drei Millimeter Mulm, die
irgendwo auf den Steinen oder der Rundkies abgelagert sind.
Tannenwedel, Hippuris vulgaris
Er kann in tiefen von mehr als 2,0 m leben. Unterwasser sind die tannenadelartigen Blätter völlig
weich und hellgrün. Sie filtern Nährstoff aus dem Wasser. An der Oberfläche versteift sich der Stiel
und die Blätter wachsen kerzengerade und dunkelgrün aus dem Wasser. Dunkelgrün heißt auch: hier
assimiliert das Blatt, die Photosynthese wird intensiver.
Stand: 13.01.2013
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Wasserhahnenfuß, Ranuculus aquatilis
Er ist sicherlich die schönste der „Klärpflanzen“. Am wohlsten fühlt er sich in 40-60 cm tiefe; er bildet
dort Polster von feinst zerfiederten Blättern aus. Diese Zerfiederung ist nützlich, da das höhere Blatt
den tieferen nicht zu viel Licht für die Photosynthese nimmt. Denn alle Blätter produzieren Sauerstoff
und filtern Nährstoffe.
Besonders wichtig dabei ist, dass sie schon im Frühling damit beginnen – während sich sonst im Teich
noch wenig regt. Und so gehören sie zu den ersten Sauerstoffproduzenten.
Mit höheren Wassertemperaturen sinkt der Wasserhahnenfuß in sich zusammen, so als würde er
absterben; dabei wechselt auch das frische Grün der Blätter zu einem Graubraun. Der Grund für seine
Veränderung – Fortpflanzung.
Im Schwimmteich/Naturpool kann es sein, dass er abstirbt – Nährstoffmangel.
Wasser-Knöterich, Polygonum amphibium.
Der Wasserknöterich wächst in stehenden und langsam fließenden Gewässern sowie in Gräben und
Tümpeln. Er sieht dem Schwimmenden Laichkraut ähnlich, hat jedoch schmälere Blätter und blüht
rot.
Stand: 13.01.2013
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Pfennigkraut, Lysimachia nummularia
Sie ist eine typische Uferpflanze und wird zumeist als Bodendecker benützt. Es wächst dicht und
kriechend, mit goldgelb leuchtenden Blüten. Es liebt stickstoffreiche Böden. Die Richtung der
Ausbreitung scheint zufällig, solang das Substrat feucht genug ist. Doch wenn es ins Wasser wächst
oder überschwemmt wird, schwimmen die flachen Ausleger einfach auf und lassen ihre Wurzeln von
der Oberfläche ins Wasser hängen. Dabei gedeihen sie prächtig weiter.
Bachbunge, Veronica beccabunga
Auch sie bildet, im Wasser schwimmend, besonders reichliche Wurzeln aus. Diese Pflanze sorgt
dafür, dass das Wasser im Uferbereich nährstoffarm wird und es kommt in diesen Bereich so gut wie
nie zu einer Veralgung
Zyperngras, Cyperus longus
Es ist eine hohe, dichte und sehr formschöne Pflanze. Man kann diese Pflanze vom Ufer bis zu
rund 40 cm Tiefe setzten. Sie verbreitet sich kaum aufwärts, sondern seitlich und abwärts ins
Wasser. Dabei gehen ihr die Sprossen und Wurzeln im Substrat voraus, wobei letztere
seltsame braun-schwärzliche Bärte ins Wasser aufsteigen lassen. Diese sind eine eigene Art
von Wurzeln, um zusätzlich zum Substrat auch das Wasser selbst als Ernährungsquelle
aufzuschließen.
Stand: 13.01.2013
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Rohrkolben, Typha-Arten
Finden sie im Substrat nicht genügend Nährstoffe, bilden sie im freien Wasser zusätzliche Wurzeln
aus, die die im Wasser gelösten Nährstoffe aufzehren. Die Thypha-Arten sind große, mächtige
Pflanzen, die durchaus in der Lage sind, den winzigen Algen erfolgreich Konkurrenz zu machen. Sie
entziehen den Algen die Lebensgrundlage.
Igelkolben, Sparganium erectum
Siehe Typha-Arten.
Kommt an den Ufern von stehenden und langsam fließenden Gewässern vor, bis 80cm Wassertiefe.
Segge, Carex-Arten
Sie setzt man auf 40-60 cm Tiefe. Von dort wächst es rasch empor, spätestens im nächsten Frühling,
mit hellem Grün und schwarzbraunen Samenständen. Sie bildet einen sehr dichten, aufrechten Horst
der immer breiter wird. Je mächtiger sie wird, desto mehr ihrer Wurzeln hängen nur noch ins Wasser.
Dabei ist sie enorm konkurrenzstark.
Stand: 13.01.2013
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Kalmus, Acorus calamus
Als Heilpflanze von Alexander dem Großen aus Indien nach Kleinasien gebracht, kam der Kalmus um
1570 auch nach Mitteleuropa.
Bei uns blüht der Kalmus nur nach milden Wintern und in warmen Sommern. Zu einer Fruchtbildung
kommt es allerdings nicht. Er benötigt sonnigen Standort. Es bilden sich rasch dichte Horste mit
dekorativer Wirkung. Je mächtiger die Horste sind, desto mehr ihrer Wurzeln hängen nur noch ins
Wasser – sie entziehen so dem Wasser die Nährstoffe.
Wasser-Schwertlilie, Iris pseudacorus
Auch Sumpf-Schwertlilie genannt, ist eine sehr dekorative, in Sümpfen, Gräben und an Teichrändern
häufig vorkommende Pflanze. Finden sie im Substrat nicht genügend Nährstoffe, bilden sie im freien
Wasser zusätzliche Wurzeln aus, die die im Wasser gelösten Nährstoffe aufzehren.
Stand: 13.01.2013
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Juncus-Arten
Flatterbinse, Juncus effusus.Die Flatterbinse wächst vorwiegend auf kalkarmem, nährstoffreichen
Boden und gedeiht deshalb eher am Teichrand, wenn der Teichboden aus Magersand besteht.
Knäuelbinse, Juncus conglomeratus.
Ebenfalls auf kalkarmem Boden wächst die Knäuelbinse. Die Blüten unterscheiden sich beträchtlich
von denen anderer Binsen, die später auseinandergehen.
Gemeine Teichsimse, Schoenoplectus lacustris.
Kommt im Uferbereich stehender und langsam fließenden Gewässern vor, vorwiegend im Wasser
und verträgt auch Tiefen über zwei Meter. Besonders hübsch sind die Blüten, die in ihrem Aussehen
an Polypen oder Seeanemonen erinnern.
Flatterbinse
Stand: 13.01.2013
gemeine Simse
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Knäulbinse
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Schilf, Phragmites australis
Es ist sehr konkurrenzstark! Schilf zeichnet sich durch enormen Nährstoffverbrauch aus; gleichzeitig
versorgt Schilf die Mikroorganismen im bekiesten Bodenfilter über seine Wurzeln mit Sauerstoff. So
entsteht im Bereich um die Wurzeln ein starke Aktivität: Verzehr alles Anfallenden und Vermehrung
der Mikroorganismen. Und damit beschleunigt die Pflanze indirekt den Zerfall jener Substanzen, die
sie letztlich als Nährstoff zu sich nehmen will.
6.3.
MICROFAUNA UND MICROFLORA IM SCHWIMMTEICH/NATURPOOL
Wenn man um im April/Mai in das meist nicht sehr klare Wasser blickt, kann man gegen einen hellen
Hintergrund massenhaft kleine Striche entdecken, die sich sporadisch, ruckartig nach vorn oder
seitwärts bewegen. Ein Zug mit einem feinmaschigen Kescher genügt, um das Wasser in einem
Marmeladeglas nur so von "Glasstäbchen" wimmeln zu lassen. Schon mit dem bloßen Auge kann
man mehr Einzelheiten der Büschelmückenlarven erkennen, als die bescheidene Qualität eines
JPEG-Bildes jemals wiederzugeben vermag.
Für die meisten der folgenden Tiere und Pflanzen ist zur Erkennung von Einzelheiten mindestens eine
mehr oder weniger stark vergrößernde Lupe (4 bis 10x), ein Stereoskop, Makroskop (auch als
Binokular bekannt, Vergr. bis 50x) oder ein Mikroskop erforderlich.
Das Teichwasser unter dem Mikroskop im Frühjahr
Die aufgeführten Tiere sind nur ein winziger Bruchteil der z.Z. am häufigsten vorkommenden, und
daher auffälligsten Lebewesen.
Büschelmückenlarve, Chaoborus crystallinus
Länge der durchsichtigen Larve 12 bis 17 mm. Die zweite Generation der Larven überwintert im
Schlamm des Teiches, daher kann man sie bereits im zeitigen Frühjahr beobachten. Die Larven
schweben horizontal im Wasser. Sie besitzen zwei mit Luft gefüllte Tracheenblasen auf dem Rücken,
mit denen sie ihr Körpergewicht dem Wasser angleichen und dadurch aufsteigen oder absinken
können. Ruckartige Schwimmbewegungen werden durch seitliches Schlagen des steifen
Schwimmfächers am hinteren Segment ermöglicht.
Die Nahrung der Büschelmückenlarven besteht vorwiegend aus Ruderfußkrebsen, die sie mit ihren
Fangwerkzeugen ergreifen und verschlingen.
Puppe der Büschelmücke, Chaoborus christalinus.
Im Gegensatz zur Larve schwebt die Puppe vertikal im Wasser. Eine sprunghafte Fortbewegung wird
durch Beugung und Streckung des Körpers erzielt. Die Flugzeit der ersten Generation der
Stand: 13.01.2013
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Büschelmücken ist von April bis Juni, die der zweiten Generation von August bis Oktober. Die
Büschelmücken ernähren sich von Nektar, sind also keine Stechmücken.
Die Paarung und Eiablage erfolgt jeweils wenige Tage nach dem Schlüpfen der Imagines (fertigen
Mücken). Die Eier schwimmen in winzigen, durchsichtigen Scheibchen auf der Wasseroberfläche. Die
Larven sind nach dem Schlüpfen mikroskopisch klein, sehen aber aus wie die ausgewachsenen.
Der Wasserfloh Daphnien
Sie sind in allen mitteleuropäischen Binnengewässern mit etwa 90 Arten vertreten. Sie besiedeln alle
Arten von stehenden Gewässern, vom tiefen See bis zur flachen Pfütze. Alle Arten sind
Nahrungsspezialisten und auch hier ist die gesamte Bandbreite vom Räuber bis zum reinen
Pflanzenfresser vertreten.
Die Lebensdauer der Krebschen beträgt max. 3 Monate. Bei reichlichem Futterangebot kann sie auch
bedeutend kürzer ausfallen.
Viele Arten verändern von Generation zu Generation und nach Häutungen ihre Gestalt.
Daphnien zählen zu den Blattfußkrebsen. Durch rhythmische Ruderschläge seiner zwei Antennen
bewegt er sich hüpfend im Wasser fort, was ihm den Namen Wasserfloh eingetragen hat.
Die Färbung der Wasserflöhe reicht von glasklar über gelb und bräunlich bis rötlich. In Gartenteichen
auftauchende Arten sind meist gelb bis rötlich. Die Größe schwankt je nach Art und kann bis zu 4 mm
betragen.
Wasserflöhe sind ausgesprochene Nahrungsspezialisten. Je nach Art leben sie von winzigen Algen,
Microplankton oder sie filtrieren den Schlamm oder Detritus (Schwebeteilchen) nach verwertbarer
Nahrung durch. Massenhafte Vermehrung einer Art tritt immer dann auf, wenn die für die jeweilige Art
spezifische Nahrung reichlich vorhanden ist. Sie spielen dann eine wichtige Rolle als Fischnahrung.
In den Sommermonaten bringen etliche Arten lebende Junge zur Welt. Zum Winter hin werden dunkle,
harte Eier entwickelt.
Stand: 13.01.2013
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Wappen-Rädertier, Brachionus uceolaris.
Größe Panzer ca.220 µm.
Es sind über 2000 Arten von Rädertieren bekannt, von denen nur weniger als vier Prozent im Seeoder Brackwasser vorkommen. Sie sind zwischen 0,04 und 3mm groß und ihre Gestalt ist sehr
vielfaltig. Das Wappen-Rädertier zählt zu den gepanzerten Rädertieren. Es kommt in Gewässern aller
Art vor und ist vom März bis Mai am häufigsten anzutreffen.
Wimperohren-Rädertier, Notommata spec.
hat seinen Namen von den beiden Wimperohren, die manchmal weit ausgestreckt werden. Es sind
mehrere Arten dieser Gattung bekannt, von denen einige in Torf- und Moorgewässern vorkommen.
Größe dieses Rädertieres ausgestreckt 500 µm.
Schwertborsten-Rädertier, Polyarthra dolichoptera
Größe 130 µm.
Rädertiere zählen zu dem Stamm der Schlauchwürmer (Nemathelminthes), Klasse Rädertiere
(Rotatoria), und sind trotz ihrer Kleinheit keine Einzeller. Sie bestehen ab dem Schlüpfen aus dem Ei
aus einer festen Anzahl von Zellen (bis zu etwa 1000) zu denen keine einzige bis zu ihrem Tode nach
etwa einer Woche hinzukommt. Das Schwertborsten-Rädertier kommt in größeren Teichen und Seen
vorwiegend von Dezember bis Anfang Mai vor und das oftmals in großen Mengen.
Rädertier, Collotheca spec.
Mit dem Zungen-Sauginfusor Discophrya buckei
leicht zu verwechseln ist dieses festsitzende Rädertier, zumal wenn das bei dieser Gattung übliche
Gehäuse fehlt.
In Tümpeln und moorigen Gewässern findet man auf Wasserpflanzen, Algen und im Schlamm diese
Stand: 13.01.2013
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Rädertiere wie auch den Sauginfusor. Sie können, je nach Art bis zu 1700 µm lang werden. Dieses
Exemplar misst vom Fuß bis zu dem Tentakelansatz nur 175 µm.
6.4.
Allgen – die ältesten Pflanzen auf der Erde - Allgemein
Vor etwa 3 Milliarden Jahren entwickelten sich als erste Pflanzen die Blaualgen. Sie sind die ältesten
uns bekannten Organismen mit dem Farbstoff Chlorophyll, dem so genannten Blattgrün. Diese
Erfindung, mit deren Hilfe aus Licht Nährstoffe erzeugt werden, ist eine der größten der Schöpfung.
Das Erscheinen der Blaualgen war eng verknüpft mit der Bildung der Sauerstoffatmosphäre. Sie
sorgte für eine Ozonschicht, die wiederum die tödliche ultraviolette Strahlung auffing und somit eine
Besiedlung der Oberflächengewässer ermöglichte.
Die Algen waren nahezu 2,5 Milliarden Jahre die einzigen Pflanzen auf der Welt. Erst vor ca. 500
Millionen Jahren folgten dann die Höheren Pflanzen. In dieser unendlich langen Zeit vollbrachten die
Algen eine nicht hoch genug einzustufende ökologische Leistung für die Weiterentwicklung von Flora
und Fauna der Erde.
Algen sind Pflanzen
Die nahe Verwandtschaft der Algen zu den Wasserpflanzen macht die Algenbekämpfung - wenn sie
nun einmal in großen Mengen auftreten - oft so schwierig. Vieles was den Algen schadet, schadet
auch den Pflanzen. Hinzu kommt dass es sehr viele Arten von Algen gibt mit unterschiedlichen
Auswirkungen auf das Ökosystem Naturteich. Manche Algen sind im Naturteich mehr oder weniger
harmlos, andere äußerst gefährlich, die, wenn sie überhand nehmen, die Lebensbedingungen für
Fische und Pflanzen im Naturteich sehr verschlechtern können.
Algen können im Naturteich oft scheinbar von selbst entstehen. Tatsächlich aber sind die
Fortpflanzungskeime von Algen, winzige Sporen, nahezu in allen Naturteich gegenwärtig.
Es hängt dann von den Lebensbedingungen im Naturteich, besonders für Wasserpflanzen, ab, ob es
zum Ausbruch einer unangenehmen Algenplage kommt oder nicht. Hier liegt andererseits die große
Chance für den Naturteichbauer und -besitzer, sie zu vermeiden: Eine optimale Pflege und Wartung
des Naturteiches und der Aktivierung der Filtersysteme verhindert mit großer Wahrscheinlichkeit den
Algenbefall.
Stand: 13.01.2013
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Funktion der Algen
 Keinesfalls dürfen Algen als „Feinde“ betrachtet werden. Sie haben einen bedeutenden Platz
im Ökosystem Naturteich. Sie stehen am Anfang der Nahrungskette und dienen vielen kleinen
Wassertieren als Nahrung.
 Zudem sind sie hervorragende Sauerstoffproduzenten.
DIE SCHÖNHEIT DER ALGEN
Algen gehören zu einem Naturteich wie der Sauerstoff zur Atemluft des Menschen. Sie sind in jedem
Teich vorhanden, ob wir es wollen oder nicht. Allerdings fallen uns eigentlich bei der oberflächlichen
Betrachtung nur die uns nicht gefallenden Algen auf. Schauen wir uns einen Teich aber etwas
genauer an, so sehen wir sofort die an den Gegenständen, auf den Steine oder den Pflanzen
sitzenden Algenrasen, die Amphibien und Kaulquappen, aber natürlich auch viele Insekten eine
Nahrungsbasis bieten. Sie stören uns jedoch in ihn Regel nicht. So richtig interessant wird es aber
erst, wenn man sich die Algen in einem Wassertropfen des Naturteiches anschaut. Denn Algen
gehören zu den schönsten Gebilden, die Natur im Mikrokosmos hervor gebracht hat.
Mondalge,Closterium sp. Klasse Conjugatophyceae (Jochalgen,
Zieralgen)
Die Hälfte der Grünalgen gehört zu den Jochalgen, darunter sind die
einzelligen Zieralgen. Sie werden meist als Fadenalgen bezeichnet.
Amerikanische Sternchenalge, Micrasterias americana
Die schönsten Grünalgen sind die Joch- oder Zieralgen. Sie leben
durchwegs alle nur im Süßwasser. Die meisten kommen nur in klaren,
nährstoffarmen, leicht sauren Teichen oder in moorigen Gewässern vor.
Borsten-Grünalge, Chaetophora elegans
Man könnte sie für Wasserpflanzen halten.
Stand: 13.01.2013
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Wimperkugel, Volvox autreus var. hemisphaerica
Die einzelnen, bei einigen Arten bis über 1 mm großen Kugeln, sind mit
dem unbewaffneten Auge durchaus zu erkennen, wenn sie langsam,
angetrieben durch den gleichzeitigen Wimpernschlag aller Zellen, durch
das Wasser rollen.
Rosetten-Goldkugel, Synura uvella, schnell schwimmende Algen
Obwohl die Goldkugeln zu den Goldalgen zählen, also Pflanzen sind,
bewegen sie sich mit Hilfe der beweglichen Geißeln sehr schnell rollend
durch das Wasser.
6.5.
ALGENBLÜTE
Neu angelegte Teiche zeigen meist wenige Tage nach dem Einfüllen des Wassers eine grüne
Trübung. Diese so genannte Algenblüte wird durch schwebende Blau-, Kiesel- oder Grünalgen
erzeugt. Diese entwickeln sich in dem nährstoffreichen Füllwasser als Pionierpflanzen massenhaft.
Mit der Entfaltung natürlicher Feinde, insbesondere Wasserflöhe, und der Verarmung an Nährstoffen
wird ein Großteil dieser Algen dezimiert und das Wasser klart wieder auf.
Dieser Zyklus wiederholt sich meist im Frühjahr und eventuell auch im Herbst bei älterem Teiche mit
gleich bleibender Regelmäßigkeit.
Die Wassertrübung in Folge der Algenblüte ist ein ganz normaler natürlicher Vorgang.
WICHTIG:
 Aktivieren der Pumpe – Algen können sich im bewegten Wasser weniger gut entwickeln.
 Auf keinen Fall Frischwasser zugeben oder gar Wasserwechsel vornehmen. Dies ist der
häufigste Fehler der immer wieder gemacht wird. Die Algenblüte tritt innerhalb weniger Tage
wieder auf!
 Sollte die Trübung nicht innerhalb von 30 Tagen nachlassen, kann als mögliche Ursache eine
Sedimentierung des Naturteichgrundes sein – Absaugen!
FADEN- UND NETZALGEN
Wesentlich unangenehmer und hartnäckiger als Schwebalgen sind Arten, die lange Zellstränge
ausbilden. Bei starkem Aufkommen kann die gesamte Teichoberfläche von ihrem grünen Geflecht
überzogen sein.
Stand: 13.01.2013
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Man unterscheidet:
 Wattealgen (Cladophora): sie sind gelbgrüne, dichte Geflechte die meist von Kalkkrusten
überzogen sind und daher sich hart anfühlen.
 Jochalgen (Zygnemaceae): sie bilden schleimige, tiefgrüne bis blaugrüne Zellstränge aus. Sie
fassen sich seifig an. Will man sie aus dem Wasser mit der Hand fischen, so gleiten sie meist
zwischen den Fingern durch.
 Wassernetz (Hydrodictyon reticulatum): besteht aus langen Zellen, die sich maschenbildend
zusammenlagern. Es tritt nur in besonders warmes Wasser mit gleichzeitig sehr hohem
Nährstoffgehalt auf.
Ein gewisser Besatz an Fadenalgen ist in einem Naturteich normal, solange diese sich nur im tiefen
Wasser oder als leichter Wattebelag an den Steinen befinden. Als sehr effiziente
Sauerstoffproduzenten sind sie auch durchaus nützlich für das Ökosystem Naturteich. Erst bei
Störungen des Gleichgewichts im System, oft gefördert durch ungünstige chemische
Wasserbeschaffenheit, kommt es zu den abstoßend wirkenden Fasergeflechten nahe der Oberfläche
des Wassers.
6.6.
ALGENFÖRDERNDE FAKTOREN
Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst das Algenwachstum:
 Die Temperatur des Wassers und deren Schwankungen
 Belichtungsintensität
 Spektralzusammensetzung des Lichtes
 Belichtungsdauer und –zyklen
 Wasserhärte
 PH-Wert,
 Individuelle Ansprüche der einzelnen Algenarten
 Einflüsse der im Teich aktiven Wasserpflanzen, Tiere und Mikroorganismen
Wesentliche Grundvoraussetzung für Massenaufkommen ist das Gleichgewicht der Nährstoffe
zueinander. Egal, ob auf niedrigem oder hohem Gesamtniveau, die einzelnen gelösten Stoffe sollten
in einem harmonischen Verhältnis zueinander vorhanden sein.
Sobald einzelne Salze in wesentlich höheren Konzentrationen auftreten, als es dem
Gleichgewichtszustand entspricht, kommt es sehr schnell zu einer Explosion von Organismen, die
unter diesen Bedingungen besonders gut gedeihen können.
Stand: 13.01.2013
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Grün- oder Blaualgen, die als klassische Pionierpflanzen in der Lage sind, instabile Verhältnisse
schneller und effizienter zu nutzen als viele Wasserpflanzen. Ist der übermäßig angereicherte Stoff
durch diese Organismen wieder auf das Gleichgewichtsniveau abgebaut worden, so nimmt auch der
Besatz an Algen wieder ab.
Bei permanentem Zuführen solcher „Störstoffe“ mit dem zum Beispiel Nachfüllwasser muss man sich
über ein dauerhaftes Algenproblem nicht wundern. Auch durch Bodeneintrag angeregte
Umsetzungsvorgänge können für eine andauernde Gleichgewichtsstörung verantwortlich sein.
Während massive Trübungen durch Schwebalgen meist eine Übergangsphase nach dem Einfüllen
des Naturteiches darstellen und sich nach Erreichen eines ökologischen Gleichgewichtszustandes.
Wieder verlieren, sind Fadenalgen auch langfristig zu beobachten.
Fadenalgen benötigen zur Entwicklung zunächst eine feste Unterlage, an der sie mit Rhizoiden haften.
Von hier aus entwickeln sie die bis zur Oberfläche riechenden grünen Matten.
Als wesentlichste chemische Faktoren für das Massenaufkommen von Fadenalgen sind zu nennen:
 Phosphatkonzentration: Üblicherweise darf dem Trinkwasser bis zu 6,7 mg/l Phosphat
zugemischt werden (Korrosionsschutz für Leitungen). Derart massive PO 4---Konzentrationen
bewirken eine ausgesprochen hypertrophe Wasserqualität.
 pH-Wert und
 Wasserhärte: Je höher die Wasserhärte und damit verbunden der Gehalt an
Hydrogencarbonat des Wassers, umso eher kommt es zu extremer Algenentwicklung
Algen und die biogene Entkalkung
Alle Lebewesen benötigen Kohlenstoff (C). Pflanzen nehmen diesen aus dem Kohlendioxid der Luft
bzw. Wasser.
Hartes Wasser enthält wenig Kohlendioxid (CO 2), da es zu einem gossen Teil mit Kalk (CaCO3) und
Wasser zur Bildung von Calciumhydrogencarbonat Ca(HCO 3)2 übergeht. Im Wasser besteht ein
Gleichgewicht der Komponenten.
Viele Wasserpflanzen sind in der Lage, nicht nur CO2, sondern auch Carbonat (CO3)
und vor allem Hydrogencarbonat (HCO3-) als Kohlendioxidlieferant für die Photosynthese verfügbar zu
machen. Dadurch sind sie auch in hartem Wasser mit geringem Kohlendioxidgehalt lebensfähig. Als
Abfallprodukt dieser als „biogenen Entkalkung“ bezeichneten Prozesse bleiben OH —Ionen zurück.
Diese sorgen tagsüber für einen starken Anstieg des pH-Werts in der Umgebung dieser Pflanzen.
Stand: 13.01.2013
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Grünalgen verwerten bevorzugt HCO3—Ionen. Es ist daher leicht einzusehen, wenn in sehr hartem
Wasser, das viel Hydrogencarbonat und wenig Kohlendioxid enthält, Algen besonders gute
Entwicklungsmöglichkeiten vorfinden.
Der Anstieg des pH-Wertes kann im Lauf des Tages Bereich bis pH 11 erreichen. Nachts kommt es
durch die Atmung wieder zu einem Absinken des pH-Wertes. Viele Wasserpflanzen ertragen diese
extremen Schwankungen nicht.
6.7.
BEKÄMPFUNG VON FADENALGEN
Ursachenforschung ist das wichtigste, daher Kontrolle von:
 PH-Wert
 Sauerstoffwert
 Phosphatgehalt
 Uferausgestaltung
 Filterkontrolle
 Allgemeiner Teichzustand
Aktivitäten
 Mit Hilfe eines Rechen oder per Hand werden die Algenverbände großflächig aus dem
Naturteich
 gefischt.
 Absaugen des Naturteichgrundes
 Wasserhärte einstellen
 Filter aktivieren
 Pumpe aktivieren
 Teichfolie im Uferbereich kontrollieren und eventuelle die Kapillarsperre neu ausgestalten.
 Beigabe von Mikroorganismen
6.8.
ALGENARTEN
Das massierte Auftreten von Algen in Badeteichen und Biotopen gehört zum Unangenehmeren, was
dem Teichbesitzer geschehen kann. Dabei muss festgehalten werden, dass Algen zum lebendigen
Organismus Naturteich gehören. Sie gehen mit Pflanzen vermutlich auch Symbiosen ein und können
sich wie Rasen von den Mineralien der Steine ernähren.
Stand: 13.01.2013
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Es gibt hunderte von Algenarten. Es sind einzellige Pflanzen, die aber Kolonien bilden können.
Schauen wir uns die wichtigsten kurz an:
Algen, die zur Wassertrübung beitragen und im offenen Wasservolumen, dem sog. Plegial,
vorkommen, leben einzeln, haben unterschiedliche Größe und werden von Daphnien (Wasserfloh)
und anderen Tieren des Zooplanktons leicht gefressen. Dazu gehören z.B.
Grünalgen
Sie sind die verschiedenste Algengruppe. Zu den Grünalgen gehören auch die Fadenalgen, die
hellgrüne Algenwatten bilden und in Weihern mitunter dominant werden. gallertartig auftreten, Zebu.
Spirogyra, (eine Schraubenage), Plantosphaeria oder Sphaerocystis und können so von den
Daphnien nicht gefressen werden.
Viele der Grünalgen leben einzeln und können sich mit Hilfe von sog. Geißeln im Wasser bewegen.
Zumeist befinden sich an der hellen Spitze zwei haardünne Fäden. Etliche Arten dieser Gruppe leben
einzellig, andere bilden Kolonien, z.B. besteht die Pandorina morum aus 16 Zellen, die alle zwei
Geißeln tragen. Die Kugelalge (Volvox aureus) besteht aus bis
zu 2'000 Zellen. In diese Gruppe gehören auch die Zieralgen, die als Einzeller wunderschöne Formen
wie Räder oder Sterne bilden. Die Radalge ist ein typischer Vertreter der Moorgewässer.
Die Grünalgen sind hauptsächlich verantwortlich dafür, dass sich Gewässer grün färben können.
Allerdings werden sie von den Daphnien gerne gefressen, was zur Folge hat, dass das Wasser wieder
klar wird. Es stellt sich ein Gleichgewicht zwischen Grünalgen und Zooplankton ein.
Stand: 13.01.2013
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Blaualgen
(genau genommen handelt es sich dabei nicht um Algen, sondern um Bakterien, den sog.
Cyanobakterien, die auf den ersten Blick eine ähnliche Erscheinung wie Algen haben und landläufig
zu diesen gezählt werden). Diese neigen gar dazu, bei starker Eutrophierung (= hoher
Nährstoffgehalt), massive ‚Oberflächenblüten‘ oder Algenblüten zu bilden. Klassische ‚Problemalgen‘
sind die Stickstoff-Fixierer Anabaena und Aphanizomenon sowie die nicht stickstofffixierenden
Gattungen Microcystis und Planktothrix.
Weitere Algen, die im offenen Gewässer freischwebend vorkommen sind die
Kieselalgen
sind braun gefärbt, von einer harten mineralischen Schale umgeben. Manche leben im Plankton,
andere kriechen am Boden von Gewässern. Sie sind für die Badeteiche nicht von Belang.
Augentierchen
Dabei handelt es sich nicht um Tiere, sondern eindeutig um einzellige Pflanzen, die sich nur in
seltenen Fällen zu Gruppen zusammenfinden. Sie bilden ein oder zwei Geißeln und dort, wo diese
entspringen, weisen sie einen Augenfleck auf. Diese Algengruppe der Euglenophyten leben zumeist
im Süßwasser und zwar in nährstoffreichen, stehenden Gewässern. Sie können runde oder längliche
Formen aufweisen und sind von Auge erst zu erkennen, wenn sich massiert auftreten - was ein
Zeichen für nährstoffreiches Wasser ist.
Dass diese Algen aber doch auch tierische Eigenschaften haben, äußert sich darin, dass sich die
Augentierchen auch von Algen, Bakterien und Pilzen ernähren. Daneben sind sie zur Photosynthese
fähig.
Matten fädiger Algen: z.B. Mougeotia = Zeichen von nährstoffarmem Wasser, so dass sich die Alge
die Nahrung aus dem Besetzungsmaterial (Steine, Palisaden, Schlamm) holt. Räuber - Beute - Zyklus
zwischen Daphnien und fressbarem Phytoplankton haben meist eine Periodenlänge von 30-50 Tagen.
Je nach Gestein im Wasser entstehen unterschiedliche Algen. Aus Granitsteinen entwickeln sich in
unserem kalkhaltigen Wasser sehr wenige Algen, aus den Grauwacken (Hartsandstein) scheinen sich
mehr Algen zu entwickeln als aus den Kalksteinen. Demnächst anlaufende Versuche sollen genauere
Resultate hervorbringen.
Wie oben dargestellt, sind Algen nicht gleich Algen. Wir müssen zunächst definieren, welche Algen wir
als störend empfinden. Grundsätzlich gehören dazu wohl alle
Arten, die vor allem im offenen
Wasserbereich (Schwimmbereich) zur Wassertrübung beitragen oder schleimige, quellende oder
Stand: 13.01.2013
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klumpenbildende Systeme bilden, in großen, unappetitlichen Mengen auftreten oder gar unangenehm
riechen.
Sog. Fadenalgen, die sich im bepflanzten Bereich als lockere Bällchen oder Geflechte um die Stängel
winden, können kaum als störend empfunden werden und gehören als integrierter Bestandteil zum
Gewässer. Wer diese in seinem Badeteich oder Weiher nicht toleriert, ist reif für den chemisch
gereinigten, konventionellen Pool. Massiertes Auftreten von Algen hat zumeist folgende Ursachen:
Eintrag von Nährstoffen (vor allem Phosphor) über:
 Niederschläge,
 Hangwasser
 Unvorsichtiger Umgang mit Dünger in der Umgebung (z.B. Landwirtschaft oder im Garten, wo
durch Wind Nährstoffe oft über viele Meter verblasen werden können.)
 Einlauf von Regenwasser
 Kot von Wasservögel (eine Ente kotet im Tag quantitativ und absolut soviel wie ein Mensch)
 Aufwirbelung des Teichschlammes durch Badetätigkeit oder Wasserwalzen hervorgerufen durch
starke Temperaturschwankungen und Wetterkapriolen.
 Absenkung des pH und dadurch Freisetzung von Phosphor aus dem Teichschlamm
Einbringen während der Bauphase von zu nährstoffhaltigen Materialien wie z.B. dem
Pflanzensubstrat. (Erden, Mineralstoffe, Lehme, Tone etc.) – daher werden unsere Teiche vor der
Erstbefüllung so gut als möglich gereinigt.
Einfüllen oder Nachfüllen mit Leitungswasser, das zuvor Jonentauscher oder Enthärtungsanlagen
passiert hat, die möglicherweise mangelhaft eingestellt sind oder aber in ihrem Verfahren P freisetzen.
Ein dauerhaftes Eliminieren der lästigen Algen setzt die Ermittlung der Ursache und deren
Eliminierung voraus. Wasserproben und deren Analysewerte sind erforderlich. Beachtliche Mengen
an Nährstoffen sind im Teichschlamm und in den lebenden Organismen (Algen, Tiere, Bakterien und
Wasserpflanzen) gebunden, die dort zwar festgelegt sind, aber beim Absterben wieder freigesetzt
werden können.
 Eliminieren der Ursache des Nährstoffeintrages
 Gesamtnährstoffgehalt im System tief halten (vor allem P)
 Algen abfischen und damit dem System Nährstoffe entziehen
 Nur nährstoffarme Mineralien und Substrate verwenden
 Nährstoffbelastete Substrate austauschen
 Schlamm regelmäßig absaugen oder durch Bodenablauf abfließen lassen
Stand: 13.01.2013
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 Mineralische Nährstoffbinder einsetzen
 Nährstoffbinder in Form von Bakterienkulturen
 In stark bewachsenen Bereichen (Beschattung) entwickeln sich weniger Algen
Alle diese Methoden (die Liste ist beileibe nicht vollständig) können kombiniert werden. Keine davon
ist allerdings ein Allheilmittel. Diese gibt es nicht. Es sei nochmals betont: eine dauerhafte Lösung
kann nur erzielt werden, wenn eine Gesamtanalyse erstellt wird und wenn es gelingt, den
Nährstoffgehalt (P) im Gesamtsystem nachhaltig zu verringern und zu minimieren. Im Weiteren ist ein
funktionierendes Ökosystem, das sich im gut konzipierten Weiherkomplex einstellen kann,
Voraussetzung für ein Minimum an Algenwachstum. Und wie erwähnt: Algenfreiheit in einem
Gewässer gibt es nicht und sind für ein natürliches System absolut unnatürlich.
7. JAHRESABLAUF
7.1.
März/April/Mai (Ihr Teich wurde frisch gefüllt)
Einmal im Jahr ist die Zeit für eine generelle Reinigung. Die letzten Märzwochen und die ersten
Aprilwochen sind ein günstiger Zeitpunkt dafür. Es werden Laubreste, abgestorbene Pflanzteile, alles
was sich im Laufe des Winters angesammelt hat, aus dem Wasser entfernt. Jetzt ist auch der
Zeitpunkt, um notwendige Veränderungen vorzunehmen, um Pflanzen zu teilen und eventuelle
Neupflanzungen vorzunehmen. Das Frühjahr ist auch die Zeit der „Algenblüte“. Das Wasser Ihres
Naturteichs wird schlagartig grün. Aktivieren Sie die Pumpe (Sauerstoffzufuhr) und das „Problem“ löst
sich von selbst. Frösche, Lurche und andere Amphibien legen ihren Laich in dieser Zeit ins Wasser.
Bald darauf tummeln sich Kaulquappen und die verschiedenen Jungtierstadien im Wasser.
Das Leben am und im Naturteich beginnt
Frösche, Lurche und andere Amphibien legen ihren Laich in dieser Zeit ins Wasser. Bald
darauf tummeln sich Kaulquappen und die verschiedenen Jungtierstadien im Wasser.
Das Frühjahr ist die Zeit der generellen Reinigung
 Es werden Laubreste, abgestorbene Pflanzteile, alles was sich im Laufe des Winters
angesammelt hat, aus dem Wasser entfernt.
 Der Naturteichgrund wird abgesaugt – Schwimmteich (beim Naturpool – Teichroboter für
wöchentliche Reinigung)
 Der Regenerationsbereich wird gereinigt - Filterrückspülung
 Jetzt ist auch der Zeitpunkt, um notwendige Veränderungen vorzunehmen, um Pflanzen zu
teilen und eventuelle Neupflanzungen vorzunehmen.
Stand: 13.01.2013
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Das Frühjahr ist auch die Zeit der „Algenblüte“. Das Wasser Ihres Natur-Naturteichs wird schlagartig
grün. Aktivieren Sie die RABAGS® Klärmodule und das „Problem“ löst sich von selbst.
Aktivieren der RABAGS ® Technik
 Aktivieren der Filterpumpe des Naturteiches
Vorgang:

Einbau der Filterpumpe in den Technikschacht

Kontrolle der Belüftungshähne – diese müssen geschlossen sein

Befüllen der Pumpe mit Wasser

Aktivieren der Pumpe (Anschluss an den Strom)
Algenprophylaxe
Zugabe von Mikroorganismen
AlgoLon und ev. Sedox
0,05 kg Mikroorganismen/100 m3 Wasser alle 1-2 Monate
7.2.
Juni/Juli/August
Die ist die Zeit der Hauptblüte und der Badesaison. Es ist die Zeit in der Sie Ihren Natur-Naturteich
genießen. Die notwendige Arbeit beschränkt sich auf Kontrolle: ob die Wasserwerte in Ordnung
bleiben (pH-Wert um 8,5, Sauerstoff um 5 mg/l, Temperatur um 24 °C), die Pumpe 8-12 bzw. 24
Stunden läuft, die Sauerstoffdüsen nicht verstopft sind. Statt Pflege kann man das Baden genießen,
die Pflanzen- und Tierwelt beobachten und sich daran erfreuen. Steigt die Temperatur Ihres NaturNaturteiches auf 25 Grad und mehr, trübt sich das Wasser – lassen Sie die Pumpe über Nacht laufen,
die Trübung verschwindet so von alleine.
Die notwendige Arbeit beschränkt sich auf Kontrolle:
PH-Wert:
soll um 8,4 liegen
Sauerstoffwert: sollen um 5 mg/l liegen
Temperatur: sollten nicht über 24 °C steigen
Abgestorbene Pflanzen aus dem System entfernen, Bodenschlamm absaugen.
Das Biotop-Luftmodul ist auch und vor allem in der Nacht aktiv
7.3.
September/Oktober/November
Beim ersten Laubfall bemühen Sie sich das Laub mittels eines Keschers abzufischen. Vor dem ersten
Frost, muss die Pumpe entleert werden. Alle Kugelhähne schließen, Entleerungshahn bei der Pumpe
öffnen, Pumpe aus dem Schacht in den Keller verlegen. Kugelhähne wieder öffnen, entleeren der
Stand: 13.01.2013
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Schläuche. Wenn notwendig Belüftungshähne öffnen. Düsen können installiert bleiben. Im Herbst
schneiden Sie die Wasserpflanzen ab.
Beim ersten Laubfall:
 aktivieren des Skimmers, den Feinfilter benötigt man nicht mehr.
 Im Oktober schneiden Sie die Wasserpflanzen ab
 Bodenschlamm vor dem Winter durch absaugen entfernen!
7.4.
Dezember/Januar/Februar
Die Tierwelt Ihres Natur-Naturteiches reduziert ihre Lebenstätigkeit auf ein Minimum. Die Pumpe ist
deaktiviert. Es bildet sich eine Eisdecke auf dem Teich. Das Betreten der Eisfläche sollte im Winter,
sofern sich Fische im Teich befinden, unterbleiben – auch wenn es die Kinder noch so lockt. Fische
reagieren auf Schall sehr empfindlich, und Sie sollten ihre Winterruhe nicht stören.
Alle Pflegearbeiten, die jetzt schon vorgenommen werden, sind eine Vorarbeit für das Frühjahr:
 Schlamm und Laub aus dem Teich entfernen (Absaugen)
 Die Pflanzen des Teichrandes einwintern
 Neupflanzungen um den Teichrand vornehmen
 Wege, Randsteine, Raseneinfassungen erneuern
Vor dem ersten Frost deaktivieren des:
 RABAGS® Technik
 Die Kugelhähne im Technikschacht werden geschlossen (die roten Hähne stehen quer zur
Schlauchrichtung).
 Die Schnellverschraubungen bei der Pumpe werden per Hand geöffnet, die Filterpumpe wird
aus dem Schacht herausgenommen und frostsicher über den Winter gelagert.
 Die Kugelhähne werden etwas geöffnet (ca. 1/5 Drehung) der Schacht wird wieder zugedeckt.
 Die Belüftungshähne werden geöffnet.
Im Winter ist der Naturteich nicht nur leblose Eisfläche, sondern ein durchaus lebendiger
Wasserkörper. Die Aktivität der Wasserlebewesen ist nur reduziert, nicht aber tot.
WICHTIG:
Im Winter muss der Wasserhöchststand im Naturteich gegeben sein. Denn, Schnee ist ein guter
Isolator, aber Frost schadet den Wasserpflanzen.
Stand: 13.01.2013
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Naturteiche laden im Winter zum Eislaufen und Eisstockschießen ein. Dagegen ist nichts
einzuwenden.
In warmen Wintern können bereits im Februar die ersten Gäste auftauchen. Zum Beispiel der
Grasfrosch. Er laicht im Flachwasserbereich ab. Die Kaulquappen sind jedenfalls zu schützen, sie sind
die erste Frühreinigung für den Naturteich.
8. WAS TUN WENN ?
Algen im Teich sind?
Algen werden sicherlich von den meisten Menschen völlig verkannt. Sie stellen die älteste
Pflanzengruppe der Erde dar und sind für unseren Planeten lebensnotwendig. Algen produzieren den
größten Teil des Weltsauerstoffs. Algen sind eine der vielfältigsten Pflanzengruppen der Erde.
Kieselalgen
Im Frühjahr verfärbt sich das Wasser Ihres Naturteiches vorübergehend grünlich – die Kieselalge
blüht. Mit steigender Sonne und zunehmender Lichteinstrahlung verschwindet die Alge wieder.
Fadenalgen
Diese Algen bilden lange dünne Fäden, die frei im Wasser treiben. Ein geringer Bewuchs ist
tolerierter.
Das Wasser trüb ist?
Eine Trübung des Wassers ist meist ein Zeichen für zu wenig Sauerstoff in Ihrem Naturteich.
Aktivieren Sie die Pumpen.
Ablagerungen im Naturteich sind?
Im Laufe der Zeit bilden sich Ablagerungen am Teichgrund des Schwimmbereiches. Mit Hilfe eines
Wassersaugers lassen sich diese leicht und effizient entfernen. Rufe Sie uns an!
Nachdem Erstbefüllen des Teiches treten nach 2-3 Wochen oft „... kleine grüne wurmartige Gebilde
auf den Steinen“ auf. Diese „Würmchen“ ist Kalziumcarbonat (anorganische Substanz – fällt infolge
der sogenannten „biogenen Entkalkung“ aus) des Teichwassers. Mit der Zeit setzten sich diese
Partikel auf dem Teichgrund ab. Dort können Sie diese jederzeit absaugen – bzw. sie sind Teil des
Kohlenstoffkreislaufes.
Stand: 13.01.2013
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Schädlinge im Naturteich sind?
Wachstumsstockungen bei Pflanzen können neben einem Nährstoffmangel auch Krankheiten und
Schädlinge zur Ursache haben. Besonders sind hiervon die Seerosen betroffen. Im Allgemeinen
halten sich derartige Schäden jedoch bei standortgerechter Pflanzenauswahl in Grenzen.
Blattläuse:
Die schwarzen Seerosen-Blattläuse treten im Lauf des Sommers oft auf Schwimmblättern, aber auch
auf weichen Gewebeteilen verschiedener Sumpfpflanzen auf. Besonders die Blattstiele und
Sprossbasen von Pfeilkräutern, Froschlöffel, Rohrkolben oder Blumenbinsen sind davon betroffen.
Eine chemische Bekämpfung muss unterbleiben, um die vielfältige Fauna des Teiches nicht zu
schädigen. Man sollte sich also auf ein regelmäßiges Abwischen oder ein Abspritzen mit einem
scharfen Wasserstrahl beschränken.
Die Pumpe nicht funktioniert?
Die Pumpe saugt nicht?

Kein Wasser im Filter

Nicht sachgemäß angezogener Vorfilter

Beschädigte Dichtung des Deckels

Wasserpegel unterhalb des Skimmers

Vorfilter oder Skimmer verstopft

Geschlossenes Ventil in dem Schlauchsystem

Leckstelle in der Saugleitung
Der Motor dreht sich nicht?

Netzschalter auf „Aus“ (off) eingestellt

Der Sicherheitsschalter wurde ausgelöst

Die Pumpe ist ausgeschaltet – Zeitschaltuhr

Motoranschlüsse sind nicht sachgemäß ausgeführt

Motorachse durch ein ausgeschlagenes Kugellager verklemmt

Laufrad durch Verunreinigung blockiert
Geringer Ansaugfluss – hoher Filterdruck

Verschmutzter Filter

Verschmutzung in der Rücklaufrichtung (Druckleitung)
Geringer Ansaugfluss – geringer Filterdruck

Vorfilter oder Skimmer verstopft

Verstopftes Laufrad
Stand: 13.01.2013
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
Leckstelle in der Saugleitung

Verschmutzung in der Druckleitung

Motor dreht in der entgegengesetzten Richtung (nur Dreiphasenmotor)
Lautes Laufgeräusch der Pumpe

Leckstelle in der Saugleitung

Fremdkörper im Pumpengehäuse

Kavitation
Rufen Sie uns an. Bauen Sie bitte die Pumpe nicht selbst aus. Die Lieferfirma übernimmt nur dann die
Garantie, wenn an der Pumpe nicht experimentiert wurde.
Wir fahren auf Urlaub!
Schließen Sie den Kugelhahn bei der Oberflächenabsaugung.
Der Winter kommt!
Die Pumpe muss im Winter entleert und aus dem Pumpschacht entfernt werden.
Ab Außentemperaturen um die Nullgrad, sollte das Einwintern der Pumpe erfolgen.
9. PFLEGEMASSNAHMEN
Weshalb Pflege
Ganz kurz zusammengefasst, was die Mehrheit der Teichbesitzer stört ist die Alge. Um sie zu
Bekämpfen gibt es eine ganz einfache Lösung, kein Phosphat im Wasser und man hat keine Algen.
Aber genau darin besteht die Schwierigkeit. Sämtliche Phosphateinträge (Blütenstaub, Blätter,
Badegäste, Oberflächenwasser, Füllwasser) müssen auf ein Minimum reduziert werden und ein
entsprechender Austrag (genügend Biofilm, Wasserpflanzen, Skimmer, Teichroboter) muss
gewährleistet sein. Häufig anzutreffen sind verwachsene Kapillarsperren, das heißt, Regenwasser
kann von außen in den Teich einlaufen und bringt somit Phosphate aus den umliegenden Zonen mit.
Deshalb ist eine jährliche Kontrolle der Randuferzonen sehr wichtig.
Eine weitere Möglichkeit Phosphate zu reduzieren ist das Ernten des Biofilms, welcher in sich sehr
viele Phosphate gebunden hat. Dies ist mit einer Filterrückspülung möglich.
Stand: 13.01.2013
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09.1. REINIGEN VON RABAGS Naturpool
REGENERATIONSZONE
Biofilm/Filterrückspülung
Im Frühjahr, wenn das Wasser eine Temperatur von 12° erreicht hat, baut sich der Biofilm im Filter
auf. In der Aufbauphase ist er am aktivsten weil er sich logarithmisch aufbaut. Die Aufbauphase geht
max. 1-2 Monate, bis er im Herbst oder Winter wieder ganz abstirbt und die Nährstoffe wieder ins
Freiwasser gelangen. Um dies zu verhindern, muss der Filter rückgespült/gereinigt werden.
Ablauf einer Filterrückspülung bzw. Filterdurchspülung
1. Wasserumwälzung ca 1 Woche vorher abstellen
2. Biofilm bekommt Sauerstoffmangel und stirbt ab: Eine Rücklösung der Nährstoffe erfolgt
3. Filterpumpe abwechselnd - jeweils eine der vier Druckleitungen inklusiver der Luftzufuhr für rund
15 Minuten aktivieren. Anschließend mit dem RABAGS® Schlammsauger den Biofilm absaugen
bzw. von der Oberfläche abkeschern und gleichzeitig über den Feinfilter/Skimmer abfiltern.
4. Am Schluss Filter wieder wieder auf Normalbetrieb nehmen
5. Je Wasserwerte sollte nun der Naturpool mit Mikroorganismen geimpft werden.
Rückspülen – wie oft?
Normalerweise reicht es, die Rückspülung im Frühjahr und Herbst auszuführen.
Stand: 13.01.2013
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SCHWIMMZONE – RABAGS Naturpool
Wir empfehlen den Schwimmteichgrund mit Hilfe eines Teichroboters einmal pro Woche zu reinigen.
Oft genügt es, wenn 1-mal monatlich manchmal auch nur 2-mal Jährlich pro Saison mit einer
geeigneten Teichroboter bzw. einem Schlammsauger abgesaugt wird. Als Faustregel könnte gelten:
Sobald sich eine 2-3 cm Schlammschicht gebildet hat und womöglich bei Sonnenschein an die
Oberfläche steigt, soll die Reinigung stattfinden.
Grundsätzlich ist dies jedoch abhängig von:

Der Lage des Naturteiches

Der Bauweise

Der Außenbepflanzung (Bäume, Sträucher, ...)

Der Blütenstaubmenge

Der Staubbelastung generell
Vorarbeiten
Bevor mit einem Reinigungsgerät Schlamm, Algen oder Laub entfernt werden können, müssen
bestimmte
Vorarbeiten erledigt werden:

Laub, grobe Verschmutzungen, abgestorbene Pflanzen sollten mit dem Kescher entfernt

werden.

Abgestorbene Pflanzenteile abschneiden und entfernen

Steine die auf dem Naturteichgrund sind möglichst entfernen

Durch die Vorarbeiten entsteht meist eine starke Trübung des Wassers. Daher sollten diese
Arbeiten mindestens einen Tag vor dem eigentlichen Absaugen abgeschlossen sein.
09.2. SCHWIMMZONE – RABAGS Schwimmteich (Kategorie I-III)
Wir empfehlen den Schwimmteichgrund mit Hilfe eines Schlammsaugers 1-mal monatlich manchmal
auch nur 2-mal Jährlich pro Saison abzusaugen. Als Faustregel könnte gelten: Sobald sich eine 2-3
cm Schlammschicht gebildet hat und womöglich bei Sonnenschein an die Oberfläche steigt, soll die
Reinigung stattfinden.
Am günstigsten ist es sicher im zeitigen Frühjahr vor dem Frost im Herbst. Beim Absaugen sinkt der
Wasserspiegel meist um rund 0,15 m. Im Frühjahr lassen sich so die Röhrichtpflanzen und andere
Wasserpflanzen ideal schneiden, umgruppieren, pflegen oder neu pflanzen. Am besten unmittelbar
vor der Badesaison.
Vorarbeiten wie beim Naturpool.
Stand: 13.01.2013
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09.3. Die wichtigsten Frühjahrsarbeiten – Allgemein
1. Rand-Uferzonen, Klärzone
 Alle Pflanzen bis zum Neuaustrieb zurück schneiden
 Abgestorbene Pflanzen (natürlicher Vorgang in einem Teich) entfernen und durch die in Ihrer
 Teichanlage stark wachsenden Pflanzen ersetzen
 Pflanzen düngen, damit ein starkes Wachstum gefördert werden kann
 Ersten Algenbewuchs entfernen
 Kieszonen gründlich absaugen von Laub und Mulch (Klärzone Reinigen)
 Wichtig: Alle Ränder auf kapillare Nährstoffeinträge kontrollieren. Es darf keine Erde oder
 Obenflächenwasser in den Teich gelangen!
2. Schwimmbereich
 Beckenboden und Wände gründlich reinigen
 Ablaufgitter und Skimmer kontrollieren
3. Technik und sonstiges
 Skimmer reinigen
 Pumpenfilter reinigen
 Verschraubungen auf Dichtigkeit prüfen
 Alle Pumpeneinstellungen kontrollieren
 Sprudeldüsen entkalken und Funktionskontrolle machen
 Bachlauf auf Wasserverlust kontrollieren
 Wassernachfüllung einstellen und den Wasserstand kontrollieren
 Niveauregler mit Bürste reinigen und auf Dichtigkeit prüfen
 Alle Entleerungshähne schließen
 Pumpenschacht reinigen, damit der Ablauf von Regenwasser gesichert ist
 Zeituhr, Unterwasserscheinwerfer und Stegspots auf Funktionsfähigkeit checken
 Steg und Einstiege kontrollieren
 Montage der Solardusche
Teich-Pflegemittel (siehe Anhang)
09.4. FILTERPUMPE
Installationsanleitung:

Installation so nahe als möglich am Naturteich.
Stand: 13.01.2013
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
Verwendung von kurzen Ansaugleitungen

Gleichmäßige Neigung des Saugleitungen, um lange Ansaugzeiten zu verhindern

Die Pumpe muss waagrecht auf festem Fundament befestigt sein

Der Motor darf mit Bodenwasser nicht in Berührung kommen.

Die elektrische Steuerung darf nicht auf der Pumpe montiert werden.

Es muss eine ausreichende Belüftung gewährleistet sein

Es muss ein ungehinderter Zugang zur Pumpe zwecks Wartung gegeben sein

Es ist nur die Mindestanzahl von Winkelstücken zu verwenden.

Es ist ein Überdrehen der Anschlusskupplungen zu vermeiden

Es sind ausschließlich für Kunststoffe geeignete Abdichtmassen zu verwenden

Kein Mittel auf Basis von Erdöl verwenden

Die Saugleitung muss dicht sein und muss mindestens den gleichen Durchmesser wie der
Ansaugstutzen der Pumpe aufweisen.
Inbetriebnahme:
Vor Inbetriebnahme muss die Pumpe bis zur Höhe Ansaugstutzen mit Wasser gefüllt sein.

Der Dichtungsring ist jeweils korrekt wieder auf den Deckel zu montieren

Motor einschalten

Die Ansaugdauer hängt von der Ansaughöhe und der Entfernung zum Naturteich ab (5
Minuten sind eine angemessene Dauer bei 2,5 m Höhe).
Wartung und Instandhaltung:
Der Filterkorb muss gereinigt werden. Nie die Pumpe ohne Filterkorb in Betrieb nehmen.
Winterlagerung:

Schützen Sie die Pumpe vor Frost

Die Pumpe ist zu entleeren

Lagerung der Pumpe in einem trockenen, warmen Raum.

Decken Sie die Pumpe nicht mit Kunststofffolien ab

Wird die Pumpe nicht entleert, ist ein Fortwächter zu installieren und ein Forstschutzmittel
beizugeben (40 % Propylenalkohl und 60 % Wasser für Temperaturen von –46°C)

Kein anderes Frostschutzmittel außer Propylenalkohol (nicht giftig)
Wartung:
Die Pumpe ist für einen jahrelangen störungsfreien Betrieb ohne Wartungseingriffe ausgelegt. Bei
Störungen liegen die Ursachen zumeist an einem beweglichen Teil der Pumpe.
Wichtig: Storm vor Wartungsarbeiten abschalten! Motorschäden nur von einem konzessionierten
Elektriker warten lassen!
Stand: 13.01.2013
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09.5.Aktivierungstabelle für das RABAGS®AIR MODUL
JAHRESZEIT
Saisonbeginn ca April
TAGESZEITEN
Die Pumpe soll 8 h auf 24 h aufgeteilt laufen –
Bis Saisonende ca
Intervallschaltungen sodass die Pumpe max. 2 h
September
deaktiviert ist.
Beispiel:
Ideale Aktivzeiten
06.00-07.00
10.00-11.00
13.00-13.30
15.00-16.00
18.00-19.00
21.30.-22.00
24.30.-01.30
03.30.-04.00
05.00-06.00.
Ende der Saison insbesondere im Pumpe ist deaktiviert und die Leitungen sind entleert
Winter
10. PROBLEME MIT DEM NATURTEICH
PROBLEM
Pumpe funktioniert nicht
Selbst
1. Stromzufuhr prüfen
Algen Problem
2. Sicherung prüfen
1. pH-Wert messen
Ablagerungen im Naturteich
1. Service anfordern
Pflanzen sind abgestorben,
2. Abschneiden
Biotop&Technik
3. E-mail senden
[email protected]
4. E-mail senden
[email protected]
5. E-mail senden
[email protected]
6. E-mail senden
verwelkt, verblüht
[email protected]
Serviceteam: Frau Meraner:
0043 699 19060148
Technische Probleme: Herr Meraner
0043 699 12372752
Biologische Probleme: Frau DI Ratzesberger
0043 699 14298639
Stand: 13.01.2013
63
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11. ARBEITEN UND PFLEGE IM ÜBERBLICK
Arbeiten
Kontrolle
Täglich
Wöchentlich
Laub/Wasseroberfläche
x
x
Vorfilter Pumpe Kontrolle
x
Tiefenansaugung Kontrolle
x
Monatlich
x
Regenerationszone absaugen
2x
Schwimmbereich
x (Kategorie IV-V)
abgeblühte Pflanzen entfernen
x
x
x
Pflanzen schneiden
x
Bade- Uferbereich Kontrolle
Oberflächenverschmutzung
x
x
Biofilm von Einstiegen, NS
Fadenalgen entfernen
Jährlich
x
x
x
Holzelemente Kontrollieren
x
Filterpumpen warten
x
Filterpumpen kontrollieren
x
Wassercheck
pH Wert
x
Sauerstoffsättigung
x
Wasser- u. Lufttemperatur
x
Sichttiefe nach Secchi
x
Anzahl der Badegäste
x
Gesamthärte
x
Karbonathärte
x
Nitrit
x
Nitrat
x
Phosphat
x
Ammonium
x
Ammoniak
x
Bakteriologische Parameter
x
Pflegemittel
OptiLake (Frühjahr)
x
x
x
x
Für die Teichbiologie
SeDox (vor u. nach Winter)
Phosphatfällung
AlgoLon (Fadenalgen)
Stand: 13.01.2013
x
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12. PFLEGEMITTEL UND IHRE WIRKUNG
ZEITPUNKT
PRODUKT
Neuanalge
OptiLake
Clear Lake
Aqua Flora
Nach Reinigung
Clear Lake
Aqua Flora
SeDox
Nach Wasserwechsel
Opti Lake
Clear Lake
Aqua Flora
REDUKTION VON:
PRODUKT
Stickstoff
Clear Lake
Silt Ex
OptiLake
Abfallstoffe/Mulm
Clear Lake
Silt Ex
SeDox
Schlammabbau
Silt Ex
Clear Lake
SeDox
KH-Wert Erhöhen
OptiLake
pH-Wert Stabilisieren
OptiLake
Senkung pH-Wert
OptiLake
Gegen Algen
AlgoClear
SeDox
Gegen Fadenalgen
AlgoLon
SeDox
Gegen grünes Wasser
AlgoClear
SeDox
Für Pflanzenwachstum
OptiLake
AquaFlora
Bessere Sichttiefe
OptiLake
Stand: 13.01.2013
Oxy Activ
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AlgoClear

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