Kampfsport im Kino, Meyer
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Kampfsport im Kino, Meyer
Abstract „Kampfsport im Kino“ MARTIN JOH. MEYER Kampfsport im Kino Entwicklung, Merkmale und Helden des Martial-Arts-Films Am Beginn vieler Kampfsportkarrieren stehen einschlägige Filme, in denen GenreGrößen wie Jet Li, Jackie Chan oder Tony Jaa ihre Kampfkunst auf fulminante Art demonstrieren. Das Kampfkunstfilmgenre selbst entsprang der filmischen Pekingoper. In den 60er Jahren adaptierte das aufstrebende Hongkong-Kino erfolgreich Merkmale des japanischen Chambara-Filmes. Studios wie Shaw Brothers und Golden Harvest überboten einander mit unzähligen glanzlosen und grandiosen Martial-Arts-Filmen, die vom Mythos Bruce Lee überstrahlt werden. Weltweite Rezeption erfahren reinrassige Kampfsportfilme gegenwärtig eher selten – abgesehen von Meisterwerken des Mandarin Circuits –, vielmehr dient Kampfsport als erzählerisches, dramatisches oder ästhetisches Stilmittel im gängigen Hollywood-Actionkino, welches wiederum vom klassischen Martial-ArtsFilm gecovert wird. Aus den verschiedenen Richtungen und Kulturen des Kampfsportkinos haben sich fünf Filmtypen herausgebildet, deren Vertreter hinsichtlich ihrer Charaktere, Handlungsverläufe, Heldenzeichnungen, Schauplätze und Motive verwandt sind. Die Kampfszenen als Kern des Körper- und Performanzfilms (vgl. Sorg, 2007) prägen das jeweilige Werk. Je nach Filmtyp sind die Kämpfe ästhetisch, realistisch, oder akrobatisch; schnell geschnitten oder mit langen Einstellungen; digitalisiert nachbearbeitet, mit Seilzügen unterstützt oder authentisch; sie sind ernst, persiflierend oder komödiantisch. Sie veranschaulichen Motive, zeichnen Charaktere oder treiben die Handlung voran. Im Zentrum des Martial-Arts-Films steht der Kampfsport per se. Gerade Filme, die eine Konfrontation von Anhängern verschiedener Kampfsportstile und -schulen thematisieren, prägen das gesellschaftliche Bild eines Kampfsports. Obgleich die tatsächlichen Merkmale und Philosophien der Kampfsportarten cineastisch oft verzerrt dargestellt werden, ist der Kampfsportfilm eine einflussreiche Werbung für potentielle Kampfsportler und beeinflusst häufig deren Einstiegs- und Trainingsmotivation. Hunt, L. (2003). Kung Fu Cult Masters. From Bruce Lee to Crouching Tiger. London/New York: Wallflower Press. Meyers, R. (2001). Great martial arts movies. From Bruce Lee to Jackie Chan and more. New York: Citadel Press. Mintz, M.D. (1983). The Martial Arts Film. Rutland, Vermont, Tokyo: Charles E. Tuttle. Morris, M., Li, S. & Chan, S. (2005). Hong Kong Connections. Transnational Imagination in Action Cinema. Hongkong: Hongkong University Press. Palmer, B., Palmer, K. & Meyers, R. (2003). The Encyclopedia of martial arts movies. Oxford: Scarecrow Press. Schnelle, R. & Suchsland, R. (2008). Zeichen und Wunder. Das Kino von Zhang Yimou und Wong Kar-Wai. Marburg: Schüren. Sorg, J. (2007). Enter the games of death. Zu Form, Rezeption und Funktion der Kampfhandlung im Martial Arts Film. In R. Leschke & J. Venus (Hrsg.), Spielformen im Spielfilm. Zur Medienmorphologie des Kinos nach der Postmoderne (S. 331-366). Bielefeld: Transcript Verlag. !