Die Milch macht`s
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VTMat_0309_01.qxd 22.10.2009 09:55 Seite 1 TRUCKNEWS DAS KUNDENMAGAZIN VON VOLVO TRUCKS ÖSTERREICH # 3 2009 Dimethylether DER KRAFTSTOFF DER ZUKUNFT? Sinnvolle Weiterbildung DIPL.-BW. BERNHARD SCHARTMÜLLER IM INTERVIEW Die Milch macht’s Wenn Milchtransporte zur Philosophie werden Sparsam im Verbrauch, überzeugend in der Leistung Der Volvo FM 11 Liter mit optimierter Nutzlast Doppelt intelligent, doppelt effizient: der Volvo FM mit neuem 11-Liter-Motor und I-Shift-Getriebe. In beeindruckender Weise verbindet er Leistung mit ökonomischem Verbrauch und optimierter Nutzlast. Damit eignet er sich besonders für gewichtssensible Segmente wie Tank- und Silotransporte. Gleichzeitig machen ihn sein niedriger Geräuschpegel und das Globetrotter-Fahrerhaus zu einem komfortablen Begleiter. Und starke Dienstleistungen sowie ein enges Servicenetz garantieren jederzeit Einsatzbereitschaft. Der Volvo FM 11 Liter – Maßstab in Sachen Wirtschaftlichkeit. VOLVO TRUCKS. DRIVING PROGRESS www.volvotrucks.at 308_AZ_VOL_FM_11Liter_TN_at_RZ.indd 1 20.10.2009 13:26:13 Uhr VTMat_0309_03.qxd 22.10.2009 09:58 Seite 3 TRUCK NEWS 3/2009 INHALT & EDITORIAL 08 Brandbekämpfung im Großstadtdschungel Sich als Auto- oder Lkw-Fahrer in die City von Amsterdam zu begeben, ist ein Erlebnis für sich. Doch die städtische Feuerwehr weiß genau, wie sie sich erfolgreich und schnell durch die engen Gassen schlängelt. 24 Extremtests im Dienste der Sicherheit Mehr als 10.000 Menschen sterben jährlich in Zusammenhang mit Alkohol auf Europas Straßen. Volvo war der erste Lkw-Hersteller, der eine Alkoholsperre zur optionalen Nachrüstung anbot – für Ihre Sicherheit. 28 Mit ruhigem Gewissen den Rücken frei Die Spedition Witzel will bei voller Kostenkontrolle möglichst frei und flexibel agieren. Mit den Finanzdienstleistungen von Volvo Trucks haben die Nordbayern das für sie passende Rundum-Paket gefunden. 30 Road-Show Anfang des Jahres kam der neue Volvo FH16 700 PS auf den Markt. Um das jüngste Modell gebührend zu präsentieren, ging Volvo Trucks mit dem stärksten Serien-Lkw der Welt auf eine aufregende Road-Show durch ganz Österreich. AUSSERDEM IN DIESER AUSGABE: 04 VOLVO NEWS 06 WEITERBILDUNG FÜR BERUFSKRAFTFAHRER 07 ICH UND MEIN VOLVO 31 TRUCK NEWS IM INTERNET TRUCK NEWS DAS KUNDENMAGAZIN VON VOLVO TRUCKS ÖSTERREICH Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Christina Hainbuchner. Tel.: +43 (0) 57500-10300, Fax: +43 (0) 57500-10399. Konzeptionelle Beratung: Tidningskompaniet AB, Göteborg, Schweden. Versand: Kolumbus GmbH, Dietzenbach. Erscheinungsweise: drei Ausgaben pro Jahr. Druckauflage: 16.500 Exemplare. SEHR GEEHRTE LESERINNEN UND LESER, ein ebenso turbulentes wie schwieriges Jahr für die Transportbranche neigt sich dem Ende. Den jüngsten Konjunkturprognosen zufolge tauchen die ersten Silberstreifen am Horizont auf, die von einem absehbaren Ende der Krise künden. Volvo Trucks hat auch in diesen unruhigen Zeiten fest an der Seite seiner Kunden gestanden und wird sie auch in Zukunft mit stetig weiterentwickelten Produkten und Dienstleistungen begleiten. Zum Beispiel mit den neuen D11- und D13-Motoren, die je nach Variante nicht nur die Euro-5-Norm, sondern auch den derzeit anspruchsvollsten europäischen Abgasstandard EEV erfüllen. Das spart Mautgebühren und natürlich auch Kraftstoff. Zudem erweitert Volvo Trucks das Angebot an Fahrgestellen für den FH und FM. Eine verbesserte Lastenverteilung optimiert künftig den Transport schwerer Lasten auf jedem Terrain. Mehr noch, Volvo Trucks reagiert auf die neuen Richtlinien der EU bezüglich der seit Anfang Oktober verpflichtenden Berufskraftfahrerqualifizierung mit fünf Weiterbildungsmodulen. Die einzelnen Module, wie beispielsweise das wirtschaftliche Fahren, bieten wir in Form von ganztägigen Kursen an. Die Weiterbildungen sind sehr praxisorientiert, damit die Teilnehmer das Erlernte anschließend auf ihren Berufsalltag anwenden können. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Ihnen für das Vertrauen bedanken, das sie uns in diesem alles andere als einfachen Jahr entgegengebracht haben. Ich wünsche Ihnen besinnliche Feiertage und einen guten Start in ein möglichst erfolgreiches und gesundes neues Jahr. Viel Vergnügen bei der Lektüre. 3 DR. OTTO C. FROMMELT, MBA GESCHÄFTSFÜHRER VOLVO AUSTRIA GMBH VTMat_0309_04-05.qxd 22.10.2009 START 10:36 Seite 4 BUSINESS ÖSTERREICH GEWINNT VISTA 2009 DAS ÖSTERREICHISCHE Team Impact aus Pucking hat beim Finale von VISTA 2009 am 11. Juni den ersten Platz belegt. 28 Teams aus der ganzen Welt nahmen am Finale im Volvo Trucks Training Centre in Göteborg, Schweden, teil. Die Mannschaft aus Österreich, die aus den Volvo Mitarbei- tern Michael Marek, Josef Mikula, Manfred Eibel, Ivica Milic und Andreas Redl besteht, verwies mit überragenden praktischen und theoretischen Kenntnissen die restlichen Teams auf die Plätze. „Es ist ein unglaubliches Gefühl, aus dieser preisträchtigen Veranstaltung als Sieger her- NEUER VERKAUFSLEITER 4 Johannes Fischl übernahm am 1. September die Leitung des Verkaufsgebiets Süd. Der 49-Jährige Steirer ist Kfz-Meister und seit sieben Jahren bei Volvo tätig. „Die neue Aufgabe macht mir großen Spaß und ich bin davon überzeugt, den richtigen Schritt gemacht zu haben“, gesteht der neue Verkaufsleiter. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. In seiner Freizeit fährt er gerne Ski, Motorrad und Fahrrad. An seiner Arbeit gefällt Johannes Fischl der Umgang mit Menschen am besten. vorzugehen. Und als Staffan Jufors, CEO von Volvo Trucks, uns als Gewinner kürte, konnten wir es zunächst kaum glauben“, sagt Michael Marek, Kapitän des österreichischen Teams. VISTA IST der weltweit größte Wettbewerb für Werkstattperso- nal. Bereits 1957 veranstaltete Volvo den ersten Wettkampf für Mechaniker. Ab 1977 wurde der Wettbewerb in VISTA umbenannt und ist seitdem jedes Jahr gewachsen und von einer rein schwedischen Veranstaltung zu einem globalen Wettbewerb umgewandelt. ECO-DRIVING – TERMINE STEHEN FEST Die ersten Termine für die Weiterbildung im Bereich Eco-Driving für Berufskraftfahrer stehen fest. Am 21. November können Inter- ressierte im Volvo Truck Center Tribuswinkel lernen, wie man noch wirtschaftlicher fahren kann. Auch in Pucking können Chauffeure den Eco-Driving-Kurs belegen. Dort findet das Training am 28. November statt. Eco-Driving ist eines von fünf Modulen, die Volvo Trucks anlässlich der von der EU vorgeschriebenen Berufskraftfahrerqualifikation anbietet. Die Teilnehmer erfahren dort, wie sie den Kraftstoffverbrauch um fünf bis zehn Prozent reduzieren können. VTMat_0309_04-05.qxd 22.10.2009 10:53 Seite 5 BUSINESS START ZEHN LITER WENIGER VERBRAUCH Eine Sattelzugmaschine Volvo FH 540 und zwei FH 420 mit Kiesling Kühlaufbauten und Dautel Ladebordwände befinden sich Anfang Oktober im Besitz der Firma Handl Tyrol. Ausgestattet sind die Fahrzeuge mit dem 13-Liter Motor, I-Shift und dem Komfortpaket. Die neuen Fahrzeuge werden für den Werksverkehr zwischen den Standorten Pians, Naturns und Schönwies eingesetzt. Während einer klassischen Ausschreibung konnte sich Volvo aufgrund der hohen Produktqualität durchsetzen. Zudem überzeugte der geringe Verbrauch schon in den ersten 14 Einsatztagen. „Wir haben eine Kraftstoffersparnis von zehn Litern im Vergleich zu unseren vorherigen Fahrzeugen fest- stellen“, berichtet Peter Preslmayr, Geschäftsleitung Customer Operations bei Handl Tyrol. „Zudem steht für mich Volvo als Pseudonym für Verlässlichkeit“, fügt er hinzu. Die Firma Handl Tyrol ist der Spezialist für die Herstellung von geräucherten, luftgetrockneten, für die Region Tirol typischen Speck-, Wurstund Breatenprodukte. DER CHEF AUF DER ÜBERHOLSPUR Der Steirer Franco Maier hat seit Anfang August als erster in Österreich den stärksten Serien-Lkw der Welt, den Volvo FH16 700, im Praxiseinsatz. Der neue Truck kommt im so genannten TitanDesign daher. Das Fahrzeug ist unter anderem mit den Sicherheitsfeatures Spurwechsel- und Spurhalteassistent, Abstandsregelungssystem sowie Abbiegelicht ausgestattet. Daneben verfügt der Volvo FH16 700 PS von Franco Maier über eine Stand-Klimaanalge, Volllederausstattung, Armaturenbrett in Wurzelholz, belüftete Sitze, Alu-Felgen und eingebautes Navigationssystem. „Ich wollte schon immer gerne das Schönste, Stärkste und in diesem Fall auch Sicherste haben, was es am Markt gibt. Außerdem haben wir Kunden, die Wert darauf legen, dass ihre wertvolle Fracht nicht nur sicher und pünktlich, sondern auch von einem besonders imposant aussehenden Lkw angeliefert wird“, bemerkt Franco Maier, Gründer der Franco Maier KG. Für seine Kunden aus diversen Industrien transportiert das Familienunternehmen aus Dobl bei Graz nach Skandinavien, Deutschland, England oder Italien. hin plante er eine Motorradtour, die unter den Kernwerten von Volvo stehen sollte: Sicherheit, Qualität und Umwelt. Natürlich durfte ein Highlight nicht fehlen. „Im Eisenerzgebirge konnten alle Partizipanten an einer Hauly-Fahrt teilnehmen. Alle waren begeistert, da sie so was noch nie vorher gemacht hatten“, berichtet Kuppek. Die gesamte Tour fand soviel Zu- stimmung, dass es nun zu einem jährlichen Event ausgebaut wird. „Ich hätte nie gedacht, dass es so gut ankommt“, gibt er schmunzelnd zu. Interessenten für die nächste Motorradausfahrt können mit Wolfgang Kuppek in Kontakt treten: FACHSSYMPOSIUM SICHERHEIT Anfang Oktober veranstaltete Volvo Trucks ein Fachsymposium zum Thema Sicherheit in Salzburg (7. Oktober) sowie Unterpremstätten und Mauerbach (8. Oktober). Stig Boman, Sicherheitsexperte im Umfallforschungsteam von Volvo Trucks, referierte über die häufigsten Unfallursachen und darüber, wie die Sicherheitssysteme von Volvo Trucks helfen, EASY RIDER diese Unfälle zu vermeiden. Unter den Gästen der Veranstaltung in Salzburg war Andreas Fluckinger, Geschäftsführer der Fluckinger Transporte, der seine gesamte Volvo Flotte mit der Alkoholsperre Alkolock ausgestattet hat. Als besonderes Highlight beim Event am 8. Oktober, gilt der Besuch von Wolfgang Herzer, Obmann des Fachverbandes Güterbeförderung. Wolfgang Kuppek, Gebietsverkaufsleiter Nord, organisierte am 2. und 3. September eine Motorradausfahrt über die schönsten Pässe Österreichs. „Die Idee für diese Fahrt kam mir, als mich ein Kunde darauf ansprach, dass es doch schön wäre, wenn man sich auch mal bei einer privaten Fahrt besser kennen lernen würde“, erzählt Wolfgang Kuppek. Darauf- Telefon: +43 5 7500 43000 Mobil: +43 664 382 5169 E-Mail:[email protected] 5 START PRODUKTE Weiterbildung für Berufskraftfahrer – eine lohnende Investition Jetzt wird die Weiterbildung für Berufskraftfahrer von Volvo erweitert und an die neuen EUVorschriften angepasst. Ab dem 10. September werden fünf Ganztageskurse angeboten, die alle Teile des Fahrerberufs umfassen. TEXT FREDRIK MOBERG ILLUSTRATION KJELL ERIKSSON TAG 1: WIRTSCHAFTLICHE FAHRWEISE (ECODRIVING) Das Modul Wirtschaftliche Fahrweise spart Geld und nützt der Umwelt. Die Teilnehmer erhalten Ratschläge, wie Sie den Kraftstoffverbrauch optimieren und um fünf bis zehn Prozent senken können. Die Chauffeure „erfahren“ im praktischen Teil die TreibstoffReduktion. Die erworbenen Fähigkeiten kann der Fahrer direkt nach dem Training in seinem Berufsalltag einsetzen - und somit zur Kosteneinsparung beitragen. TAG 2: BREMS- UND SICHERHEITSTRAINING 6 Der Inhalt dieses Kurses basiert zu einem großen Teil auf Erkenntnissen von echten Unfällen, die vom Volvo Unfallforschungs-Team zusammengetragen wurden. Es werden Kenntnisse über die neuen Sicherheitssysteme vertieft und die Eigenschaften der kinematischen Kette für eine optimierte Nutzung (unter Einbeziehung der Motor - und Getriebekenndaten) vermittelt. TAG 3: GESUNDHEIT, VERKEHRS& UMWELTSICHERHEIT Bevor Hilfe eintrifft, herrscht am Unfallort oft Chaos. Mit Hilfe des Rettungsdienstes wurde ein Schulungsprogramm über wichtige Maßnahmen am Unfallort entwickelt. Die Teilnehmer lernen, was im Falle eines Unfalls zu tun ist und wie eine erste Hilfe durchgeführt wird. Weiter geht es bei diesem Modul um Ernährung und Ergonomie. Es werden die Faktoren behandelt, welche die Gesundheit von Fahrern in Gefahr bringen können und welche Auswirkungen dies für die Sicherheit im Straßenverkehr hat. Darüber hinaus lernen sie Übungen kennen, die zur Vorbeugung von berufsbedingten Verletzungen und Erkrankungen praktiziert werden können. Abschließend lernen die Teilnehmer wissenswertes über die Sicherheit am Arbeitsplatz beziehungsweise die richtige und sichere Anwendung der geltenden Vorschriften. TAG 4: LADUNGSSICHERUNG FÜR LKW UND ANHÄNGER Dieser Kurs hilft Fahrern dabei, in einem sicheren Umfeld zu arbeiten. Der Kurs hat das Ziel, Fahrern die notwendigen Kenntnisse zu vermitteln, um die Unfallgefahr durch schlecht positionierte oder schlecht gesicherte Ladung zu vermeiden. Der Fahrer lernt sowohl theoretisch als auch praktisch, welche Methoden er bei welcher Ladung anwenden muss und wie die Zurrmittel richtig anzuwenden sind. Der Kurs zeigt auf, welche rechtlichen Konsequenzen folgen, wenn Ladung in Bewegung gerät und Schaden verursacht. TAG 5: RECHTSGRUNDLAGEN UND ANWENDUNG DER LKW-VORSCHRIFTEN Ein besseres Verständnis über die Vorschriften für den Güterverkehr und das Transportgewerbe erleichtert den Fahrern die Arbeit. Den Teilnehmern wird ein tiefergehendes Verständnis für das Transportgewerbe und das Marktumfeld vermittelt. Die Vermittlung dieser Kenntnisse kann der Fahrer direkt in seinem Berufsalltag nutzen und damit auch zur Verbesserung seines Arbeitsumfeldes beitragen. Außerdem werden die wichtigsten Regelungen zu den Lenk und Ruhezeiten vermittelt, die einen fehlerfreien Gütertransport ermöglichen. Im Fokus steht außerdem die richtige Nutzung des Tachographen. Das Wissen dieser Kenntnisse ist die Voraussetzung dafür, im Fahrerinteresse die Gefahren zu senken. Volvo Trucks bringt die Fahrer mit diesem Modul auf den neuesten Stand. VTMat_0309_07.qxd 22.10.2009 10:07 Seite 7 TRUCKING START ICH UND MEIN VOLVO GERALD VÖTSCH Alter: 45 Sein Volvo: FH12 6x2 A-Ride, 460 PS, I-Shift, Komfortausstattung „Ohne Zwischenfall“ Gerald Vötsch fährt seit 20 Jahren Volvo. Seine Begeisterung für den Schwedentruck ist heute noch wie am ersten Tag. „Es ist ein sehr komfortables Fahrzeug, und es erzeugt ein tolles Fahrgefühl“, schwärmt der 45-Jährige. Sein FH12/460 (6x2) A-Ride ist mit I-Shift-Getriebe ausgestattet. „Es ist das Beste, was es gibt“, sagt er. Gerald Vötsch fährt seit rund fünf Jahren für das Unternehmen UMS (Umweltschutz mit System) mit Sitz in Voitsberg bei Graz. Zu seinen Fuhren mit Erde, Kompost und Grünschnitt gehören Ziele in der Steiermark und dem Burgenland. Als Chauffeur genießt Vötsch die große Freiheit der Straße – vor allem in seinem Volvo. „Ich hatte bis jetzt keinen Zwischenfall. Der Lkw musste bis jetzt nur zu Servicearbeiten in die Werkstatt", betont er. Die Leidenschaft für ein Leben hinter dem Steuer kommt nicht von Ungefähr: Sein Vater und seine zwei Brüder sind alle Berufskraftfahrer. „Bei uns ist das schon eine kleine Familientradition.“ Rollen lassen heißt die Devise Auch das sparsame Fahren auf flachen oder leicht hügeligen Strecken will gekonnt sein. Denn hier lässt sich am meisten und am einfachsten Diesel sparen. 1) ETWAS LANGSAMER fahren. Wer derzeit mit Tempo 88 auf den Autobahnen unterwegs ist, der merkt schnell, dass der LkwVerkehr aufgrund der hohen Dieselpreise etwas langsamer geworden ist. Wer jetzt weiterhin sein Tempo am Begrenzer fährt, der muss viel überholen und verschwendet Diesel. 85 statt 88 km/h sparen bis zu fünf Prozent Kraftstoff und „kosten“ am Tag nur zehn Minuten Zeitverlust. 2) TOPOGRAFIE nutzen. Auch auf vermeintlich flachen Strecken gibt es viele Passagen, auf denen der Lkw von selbst rollt oder sogar ganz sanft schneller wird. Wer mit I-Shift unterwegs ist, sollte hier die Freilauffunktion nutzen. Aber auch ohne I-Shift lässt sich die gewonnenen Bewegungsenergie nutzen, um viele Meter ohne Verbrauch zu rollen. 3) ROLLEN LASSEN. Sind 30 oder 40 Tonnen erst einmal in Bewegung, lassen sich damit lange Strecken im Schubbetrieb zurücklegen. Von 85 km/h ausgehend bis zum Stillstand sind (auf flacher Strecke) mindestens drei Kilometer möglich. Dies gilt es zu nutzen. Und zwar nicht nur vor Ampeln, Kreisverkehren oder Kreuzungen, sondern auch bei Autobahnausfahrten. Wer von der Autobahn runter muss, kann den Gasfuß ruhigen Gewissens bereits einen Kilometer vor der Ausfahrt lupfen. Vergewisseren sollte sich der Fahrer mit einem einen Blick in den Rückspiegel, dass er keinen anderen Lkw behindert. 4) NICHT UNNÖTIG beschleuni- gen. Einmal von 0 auf 80 km/h kostet mit 40 Tonnen rund einen Liter Diesel. Daraus folgt: Vorausschauend und mit weitem Abstand zum Vordermann zu fahren. Das spart Bremsungen und anschließende Beschleunigungen zugleich. 7 Notruf in der Großstadt In Amsterdam ein Feuerwehrfahrzeug zu fahren, ist äußerst anspruchsvoll. Enge Straßen, hunderttausende Radfahrer und ein extrem hohes Verkehrsaufkommen stellen zahlreiche Anforderungen an Fahrer und Wagen. Mit den neuen Fahrzeugen von Volvo ist die Amsterdamer Feuerwehr besser ausgerüstet als je zuvor. 8 TEXT MIKAEL KARLSSON BILDER SÖREN HÅKANLIND 9 10 In Amsterdam gibt es über 700.000 Fahrräder. 30 Prozent der Verkehrsteilnehmer sind Fahrradfahrer. Pro Jahr werden 80.000 Räder gestohlen, 25.000 verschwinden in den Grachten. Im Stadtkern ist Autofahren zwar erlaubt, es ist jedoch alles andere als empfehlenswert. Die Parkgebühren in Amsterdam sind hoch, viele Straßen sind für den Autoverkehr gesperrt. Theo Graeff ist einer der Fahrer der Freiwilligen Feuerwehr. Hauptberuflich ist er Taxifahrer und kennt daher Amsterdam wie seine Westentasche. Die Stadt ist ein wahres Labyrinth mit zahllosen Einbahnstraßen. Das Hakengerät hebt den Zwölf-Tonnen-Container hoch, als wäre er ein Legostein. Das Manöver dauert nur 90 Sekunden. Der Fahrer braucht dabei nur auf einem Knopf zu drücken. Dann geht es zum Einsatzort. randweer. Das niederländische Wort für Feuerwehr prangt leuchtend weiß auf dem nagelneuen roten Volvo FE 6x2, einem Amsterdamer Feuerwehr-Rüstfahrzeug. Heute sitzt Theo Graeff hinter dem Steuer. Er steht seit 22 Jahren in Diensten der Freiwilligen Feuerwehr und ist seit 15 Jahren Taxifahrer. Er hat schon viele Fahrzeuge erlebt, aber von seinem neuen Lkw ist er sichtlich beeindruckt. „Als erstes fiel mir auf, wie leise der Volvo fährt. Der Truck ist leicht zu manövrieren. Er hat einen kleinen Wendekreis, nimmt Kurven flüssig und beschleunigt kräftig. Dazu kommt die gute Übersicht aus dem Fahrzeug heraus“, sagt er. B AUF KNOPFDRUCK nimmt das Hakengerät des Fahrzeugs die Arbeit auf. Ein leichtes Aufbäumen, und binnen 90 Sekunden zieht der Wagen den 12-Tonnen-Container wie einen Legostein auf die Ladefläche. „Dieser Container ist eine Versorgungseinheit und unsere häufigste Ladung. Er enthält eine kleine Küche, einen Kühlschrank und Bänke zum Aufstellen, damit die Feuerwehrleute etwas essen und trinken können. Da viele Brände sehr lange andauern, ist die Verpflegung überaus wichtig. Ohne sie kann man nicht beliebig lange arbeiten“, erzählt Theo Graeff und nimmt Kurs auf Damrak, eine der am meisten befahrenen Straßen der Stadt. Der Lkw ist der erste von insgesamt 80, die Volvo Trucks an die niederländische Feuerwehr liefert. Bei der Anschaffung von Feuerwehrfahrzeugen für das ganze Land fiel die Wahl eindeutig auf Volvo. „In drei Auswahlrunden erwogen wir verschiedene Faktoren. Am wichtigsten waren eine kurze Lieferzeit, ein kurzer Radstand und kompakte Fahrzeuge. Bei der Beurteilung von rund zehn Kategorien erhielt Volvo doppelt so viele Punkte wie der Zweitplatzierte“, erzählt Marcel Sol, verantwortlich für die Logistik und den Fuhrpark der Amsterdamer Feuerwehr. IN DER AMSTERDAMER EINSATZABTEILUNG werden neun von 15 Fahrzeugen ausgetauscht. Beim Besuch von „Truck News“ wurde zunächst eines von ihnen ausgeliefert, damit die Fahrer den Lkw testen und sich mit seinen Funktionen vertraut machen konnten. „Da die Chauffeure die Wagen nicht jeden Tag fahren, ist ein leichtes Handling wichtig, und das ist Volvo wirklich gut gelungen. Mit der lenkbaren Hinterachse und dem Automatikgetriebe lassen sie sich beinahe so leichtgängig wie ein Pkw fahren. Am liebsten würde ich sogar alle unsere Fahrzeuge austauschen. Einige sind aber erst acht bis neun Jahre alt, daher werden wir sie noch eine Weile behalten“, meint Marcel Sol. Dieser Lkw ist keiner von denen, die als erste zur Brandbekämpfung eintreffen. Zuerst rücken Löschfahrzeuge und Leiterwagen aus, um den Brand mit Wasser oder Schaum zu bekämpfen. Danach kommt das Rüstfahrzeug. Je nach Einsatzart sind die Fahrzeuge mit speziell angepassten Containern beladen. „Wir bekämpfen nicht den Brand selbst, sondern liefern den Feuerwehrleuten die benötigte Sonderausrüstung. Alles, von überlangen Schläuchen oder Schaum-Zusatztanks bis zur medizinischen Ausrüstung, sowie Dieseltanks, die benötigt werden, falls die Brandbekämpfung lange dauert“, erklärt Marcel Sol. AUF SEINER TESTRUNDE FÄHRT THEO GRAEFF zuerst den Museumsplein an, einen der schönsten Plätze der Stadt. Hinter einem künstlichen See ist das Rijksmuseum zu sehen, das niederländische Kunst-Nationalmuseum. „Amsterdam ist eine alte Stadt mit vielen wunderschönen Gebäuden. Das bedeutet aber auch, dass ständig umgebaut und in Stand gesetzt wird, was den Verkehr vielfach lahm legt. Als wäre es nicht auch so schon schwierig genug“, sagt Theo und ärgert sich über einen Radfahrer, der haarscharf am Fahrzeug vorbeifährt. Der Verkehr in der Innenstadt von Amsterdam stellt die meisten vor riesige Herausforderungen. Es herrscht › WEB TV: THEO GRAEFF BEI DER ARBEIT Wie fährt es sich eigentlich mit einem Lkw auf Amsterdams Straßen? Kommen Sie mit auf eine Reise durch den schwierigen Großstadtverkehr. www.volvotrucks.at/ trucknews 11 VOLVO FE 6X2 MIT HAKENGERÄT Länge: 7,67 Meter (ohne Container) Breite: 2,5 Meter Radstand: 3.700 Millimeter Ladekapazität: 15 Tonnen Getriebe: Vollautomatisches Allison-Getriebe. Wendekreis: 14,9 Meter Motor: D7E320 Euro 5, 320 PS. Hakengerät: Hakengerätsystem HIAB XR-S53 + Ladekran HIAB XS 111ES-2 HIDUO. Auftrag: Neben 40 Volvo FE hat die niederländische Feuerwehr 40 FM 6x4 und 6x6 mit einem Einsatzgewicht von 28 Tonnen bestellt. DIE NIEDERLÄNDISCHE FEUERWEHR ERNEUERT IHREN FUHRPARK 12 DIE NIEDERLÄNDISCHE Feuerwehr setzt ausschließlich auf Volvo. Sie hat 80 FE und FM sowie 34 leichte Lkw für den südlichen Teil des Landes bestellt. Die Einsatzfahrzeuge sind mit speziellen Mannschaftskabinen ausgestattet. In Verbindung mit dem zentralen Einkauf von Lkw für die niederländische Feuerwehr werden in der Provinz Noord-Brabant die Fahrzeuge ausgetauscht. Das Ergebnis: eine Rekordbestellung von Volvo Lkw. „Die Feuerwehr kann unter drei Modellen wählen Auf dem Land werden zum Beispiel FE mit großen Wassertanks gebraucht, während sich Städte wie Roosendaal und Bergen op Zoom aufgrund der engen Straßen für FL-Modelle entschieden haben“, berichtet Jan Schouten von Volvo Trucks Niederlande. Die FL, FE und FM sind mit Mannschaftskabinen ausgestattet, die Platz für sieben Personen plus Ausrüstung bieten. „Der Vorteil der Lkw ist, dass sie leicht sind und das Fahrerhaus vollständig elektronisiert ist – mit LCD-Bildschirmen zur Pumpenüberwachung“, erzählt Jan Schouten. DER AUFTRAG AUS BRABANT ■ 14 Volvo FL 4x2 D7E, 280 PS, Allison-Getriebe, Einsatzgewicht 14 Tonnen. ■ 12 Volvo FE 4x2 D7E 320 PS, Allison-Getriebe, Einsatzgewicht 18,6 Tonnen. ■ 8 Volvo FM 4x2 D9B 300 PS, Volvo Powertronic-Getriebe, Einsatzgewicht 19,5 Tonnen. Die Mannschaftskabine von Volvo bietet Platz für sieben Feuerwehrleute. MIT DER LENKBAREN HINTERACHSE UND DEM AUTOMATIKGETRIEBE LASSEN SIE SICH BEINAHE SO LEICHTGÄNGIG WIE EIN PKW FAHREN. MARCEL SOL, LOGISTIK- UND FAHRZEUGVERANTWORTLICHER DER AMSTERDAMER FEUERWEHR › praktisch andauernd Rushour. Es wimmelt von Autos, Fahrrädern, Mofas, Lastwagen, Straßenbahnen und mitunter sogar Pferden. Tatsache ist, dass die Verkehrssituation im Zentrum von Amsterdam zu den schlimmsten Europas zählt. Den Stadtkern umgibt die Autobahn A 10. Ins Zentrum führen nur kleinere Straßen, die sowohl eng als auch stark befahren sind. Im Stadtkern wird Autofahren nicht empfohlen, stattdessen ist Amsterdam als eine der fahrradfreundlichsten Städte der Welt bekannt. „Die Radfahrer in Amsterdam glauben, dass ihnen allein die Straßen gehören. Sie sind überall, und man muss ständig mit ihnen rechnen. Es stört sie nicht einmal, wenn sie die Sirenen hinter sich hören. Im Stadtkern herrscht dichtes Gedränge. Die Leute reagieren oft konfus, wenn sie die Sirenen bemerken“, erzählt Graeff. WEITER GEHT ES durch die engen Straßen. Gebäude aus Glas und Stahl mischen sich mit Steinund Ziegelhäusern, deren Ursprünge bis ins 17. Jahrhundert zurückgehen. Auf der Honthorststraat kreuzt Theo Graeff einen Kanal und erblickt den Marie Heinekenplein. Viele Brücken sind alt und ungeeignet für schwerere Lkw, also müssen die Feuerwehrleute wissen, welche Wege überhaupt passierbar sind. „Bei den Hunderten von kleinen Straßen gilt es, sich auszukennen wie ein Profi. Weil ich schon so lange Taxi fahre, brauche ich kein GPS“, schmunzelt er. Genau wie andere freiwillige Feuerwehrleute geht Theo Graeff auch einem normalen Beruf nach. An den Tagen, an denen er Dienst hat, ist er rund um die Uhr in Bereitschaft. „Der Wagen muss natürlich funktionieren. Das ist das Wichtigste. Und wir müssen genau wissen, wie wir zum Einsatzort gelangen. Zwei Fahrzeuge stehen in ständiger Bereitschaft und müssen innerhalb von kurzer Zeit am Einsatzort sein“, betont Theo Graeff. BEIM AUSRÜCKEN kann es schon mal passieren, dass kleinere Schäden am Fahrgestell entstehen. Den Großteil der Wartungsarbeiten übernimmt die Brandweer in ihrer Werkstatt selbst. Größere Serviceaufträge führt das Volvo Truck Center Amsterdam aus. „Das Truck Center liegt nur fünf Kilometer von unserem Standort entfernt. Die Zusammenarbeit klappt hervorragend. Einige unserer Mechaniker werden sich von der Volvo Truck Corporation (VTC) schulen lassen, um die neuen Fahrzeuge warten zu können. Bislang läuft alles reibungslos, auch das Personal im Volvo Truck Center ist sehr hilfsbereit“, bestätigt Marcel Sol. Die Amsterdamer Unterstützungseinheit hat etwa 15 Einsätze pro Jahr. Unter anderem gehören Großbrände und schwere Unglücke dazu. Im Zentrum von Amsterdam rückt die Feuerwehr täglich sechs bis sieben Mal aus. Oft zu kleineren Bränden oder feststeckenden Fahrstühlen. Aber am häufigsten zu Fahrrad- oder Autounfällen. „WENN DER GRÖSSTE FEIND DER FEUERWEHR das Feuer ist, dann sind die größten Probleme der Rüstfahrzeuge der Verkehr und die engen Straßen. Aber ich mag das. Sonst wäre ich nicht so lange dabei geblieben. Die Berufsfeuerwehrleute sind sehr nett und wissen unsere Arbeit zu schätzen. Und auch wenn wir uns nur um Logistik und Versorgung kümmern, sind das doch unentbehrliche Dinge für die Arbeit der Feuerwehr“, sagt Theo Graeff und passiert auf dem Rückweg zum Hauptquartier den Zentralbahnhof. Das Verkehrsproblem in Amsterdam scheint jedoch eine Lösung zu bekommen. Seit 2003 dauert der Ausbau der städtischen U-Bahn an. Die neue Linie wird Amsterdam rund zwei Milliarden Euro kosten. Sie soll täglich über 200.000 Menschen befördern und 2013 fertig gestellt sein. Bis dahin müssen Theo Graeff und die anderen Fahrer den Verkehr mit ihren neuen Volvo bewältigen. ■ FAKTEN/CONTAINER Für die Rüstfahrzeuge der Feuerwehr ist Flexibilität das Wichtigste. Zahlreiche Container für verschiedene Einsatzzwecke stehen ladebereit am Standort. Die Container enthalten unter anderem: ■ Werkzeug zum Aufstemmen von Fahrzeugen bei schweren Verkehrsunfällen ■ Schaumtank. Benötigt bei Benzin- oder Ölbränden. ■ Zusatzpumpen und Schläuche mit einer Gesamtlänge von drei Kilometern, die zum Einsatz kommen, wenn es am Brandort kein Wasser gibt. ■ Dieseltanks. Die Löscharbeiten an einem Industriebrand können mehrere Tage in Anspruch nehmen. Die Löschfahrzeuge müssen ständig in Betrieb bleiben und vor Ort betankt werden. ■ Zusätzliche medizinische Ausrüstung, wie Sauerstoff, Gasmasken etc. ■ Mobile Küche und Toiletten 13 Die KraftstoffFrage: Volvo hat eine Lösung parat Öl und andere fossile Brennstoffe stellen nach wie vor die dominierende Energiequelle auf der Erde da. Doch die Zukunft verlangt, dass wir einen Wandel hin zu sowohl erneuerbaren als auch klimaneutralen Brennstoffen vollziehen. In einem einzigartigen Projekt setzt Volvo Trucks nun auf die Entwicklung von Dimethylether (DME) als energieeffizientesten Umweltkraftstoff des Marktes. TEXT TOBIAS HAMMAR FOTOS CHRISTER EHRLING er in den letzten 15 Jahren nicht die Augen verschlossen hat, weiß um den Ernst der Lage: Die Ressourcen an fossilen Brennstoffen – der meistverwendeten Energiequelle der Welt – neigen sich dem Ende. Kohle, Öl und Erdgas gehen nicht nur allmählich aus, sondern tragen obendrein zum Treibhauseffekt bei und unterliegen starken Schwankungen bei Preisen und Liefersicherheit. Die Forschungen nach Alternativen sind in vollem Gange. Weltweit wird intensiv nach Energiequellen gesucht, die nicht nur klima- und umweltgerecht, sondern auch sehr energieeffizient sind und eine kommerzielle Lebensdauer haben, die weit über die kostspieligen Entwicklungsphasen hinausgeht. Die Transportbranche bildet da keine Ausnahme. Bei W 14 Volvo Trucks laufen diese Bemühungen bereits seit Jahrzehnten, was sich nicht zuletzt in der Tatsache widerspiegelt, dass ein Volvo Lkw mit 40 Prozent weniger Kohlendioxidausstoß heute mehr als 100 Mal so sauber ist wie ein entsprechendes Fahrzeug vor 30 Jahren. Ein großer Fortschritt gelang vor zwei Jahren mit der Präsentation von siebenkohlendioxidneutralen Lkw-Modellen von Volvo Trucks, mit Motoren für verschiedene umweltfreundliche Kraftstoffe. „Ziel war es, zu zeigen, dass wir die Technik für alle Arten von umweltfreundlichen Kraftstoffen haben. Hier liegen die großen Herausforderungen eigentlich nicht in der Motortechnologie selbst, sondern darin, gute und kommerziell gangbare Kraftstoffalternativen zu entwickeln“, erklärt Mats Franzén, Produktleiter Motoren bei Volvo Trucks. Unter den Umweltkraftstoffen ist einer, dessen Zukunftspotenzial als besonders groß gilt: DME (Dimethylether). Dieser Treibstoff erfordert zwar große infrastrukturelle Anpassungen, doch bei dieser Alternative würde der Großteil der schädlichen Umweltauswirkungen im gesamten Kraftstoffzyklus praktisch eliminiert. Mats Franzén, Produktleiter Motoren bei Volvo Trucks. Ein Volvo Lkw ist mit 40 Prozent weniger Kohlendioxidausstoß heute mehr als 100 Mal so sauberwie ein entsprechender Lkw vor 30 Jahren. „Vor allem die saubere Verbrennung macht DME so interessant. Den gesamten Prozess hindurch, von der Produktion des Kraftstoffs bis zu seiner Anwendung im Motor, ist DME der effizienteste Kraftstoff, den wir haben. Verglichen mit Biodiesel bietet DME eine fünfmal längere Fahrstrecke pro Hektar Boden, der für die Kraftstoffproduktion benötigt wird“, erklärt Mats Franzén. DER DME-KRAFTSTOFF WIRD AUS SYNTHESEGAS HERGESTELLT und gibt bei der Verbrennung nur Wasser und Kohlendioxid ab, was chemisch betrachtet sehr saubere Abgase sind. Heute wird er unter anderem als Treibgas in Spraydosen, Brennstoff in Feuerzeugen und Basischemikalie bei der Kunststoffherstellung eingesetzt. „Aber“, betont Mats Franzén, „Volvo Trucks interessiert sich nicht in erster Linie wegen der sauberen Abgase für DME als Umweltkraftstoff der Zukunft. Vor 15 Jahren, als wir begannen, in diese Richtung zu denken, war die Abgasqualität völlig anders. Mit den Euro-5-Motoren nähern wir uns allmählich der Nullemission – bei Rußpartikeln wie auch beim Stickstoff. Bei der DME-Initiative geht es nicht primär um bessere Luftqualität, sondern um das Ermöglichen von CO2neutralen Transporten“. Das Synthesegas selbst kann entweder aus Naturgas oder aus energiereicher Schwarzlauge hergestellt werden, einem Restprodukt der Papierindustrie. Der letztgenannte Prozess ist kohlendioxidneutral, und das ist das angestrebte Ziel bei der neuen Umweltkraftstoff-Initiative von Volvo Trucks. In einem einzigartigen Entwicklungsprojekt zusammen mit der EU, der staatlichen Energiebehörde, dem dänischen Chemieunternehmen Haldor Topsoe, den Mineralölkonzernen Total und Preem sowie dem Umweltkraftstoffhersteller Chemrec arbeitet man jetzt an einer klimafreundlichen Infrastruktur für DME – vom Forstbereich bis hin zum Lkw-Motor. „Darüber sprechen wir bei Volvo schon lange, aber › 15 › jetzt wird es konkret“, sagt Mats Franzén und fügt hinzu: 16 „Für Volvo bedeutet das einige Anpassungen unserer Dieselmotoren, damit es funktionieren kann. DME ist bei Zimmertemperatur gasförmig, aber wir werden ihn durch Druck verflüssigen. Unter anderem muss das Kraftstoffsystem im Motor noch besser abgedichtet werden, damit es funktioniert.“ Im Rahmen des Projekts, das im letzten September begann und auf vier Jahre angelegt ist, sollen 14 TestLkw entwickelt und von ausgewählten Kunden in ganz Patrik Löwnertz, Chemrec. Schweden gefahren werden. Zur Entwicklungsarbeit gehört auch die regelmäßige Wartung der Lkw in der Werkstatt, um herauszufinden, wie sich der DME-Motor im Alltagseinsatz bewährt. Für die EU, die jedes Jahr zahlreiche ähnliche Projekte für umweltfreundliche Energieformen fördert, ist dies momentan ein besonders spannendes Thema. „DME ist aussichtsreich, weil der Kraftstoff sauber ist. Problematisch ist nur, dass umfangreiche Investitionen erforderlich sind, um ihn in größerem Umfang einzusetzen. Momentan treibt Volvo Trucks die Entwicklung voran, aber ich bin sicher, wenn dieses Projekt Erfolg hat, werden andere Fahrzeughersteller nachziehen“, sagt Kyriakos Maniatis, Leiter der Energieforschungseinheit im Direktorat für Energiefragen der EU-Kommission. AUCH DER KRAFTSTOFFHERSTELLER CHEMREC sieht große Chancen für das Projekt. Er will den DMEKraftstoff in seiner Anlage in Piteå selbst produzieren. Um den größtmöglichen Wirkungsgrad bei der Produktion zu erzielen, soll die DME-Anlage in eine dort vorhandene Papierfabrik integriert werden. „Von ihr erhalten wir Schwarzlauge. Die herausgelöste Biomasse in der Lauge wandeln wir über Synthesegas in Treibstoff um und gewinnen dann die ebenfalls in der Lauge enthaltenen Chemikalien zurück. Das ist ein äußerst effizienter Kreislauf. Wenn der Kraftstoff dann mit einem hocheffizienten Dieselsystem gekoppelt wird, erhält das Ganze einen Die Technik ist vorhanden. Das zeigen die von Volvo Trucks vor zwei Jahren vorgestellten sieben Lkw, die mit sieben verschiedenen alternativen Kraftstoffen betrieben werden – Biodiesel, synthetischer Diesel, Dimethylether (DME), Methanol/Ethanol, Biogas, Methandiesel und Biogas-Wasserstoff-Gemisch (siehe Diagramm). DME wird als einer der Kraftstoffe mit dem größten Zukunftspotenzial angesehen. Jetzt ist Volvo zusammen mit anderen Akteuren einen Schritt weitergegangen, um einen Produktions- und Verteilungsapparat zu schaffen. DIE KLIMABELASTUNG DER KRAFTSTOFFE – DEN GESAMTEN PROZESS HINDURCH Konventioneller Diesel INDEX Biodiesel Synthetischer Diesel DME Methanol 54 8 11 11 8 110 25 23 7 Methandiesel Biogas/Wasserstoff 63 5 3 5 3 Ethanol Biogas 100 23 22 Im schlimmsten Fall Im besten Fall QUELLE EUCAR/CONCAWE/JRC UND AB VOLVO DME wird aus Schwarzlauge hergestellt, einem Nebenprodukt der Papierindustrie. Er erfordert zwar große infrastrukturelle Anpassungen, doch bei dieser Alternative würde der Großteil der negativen Umweltauswirkungen im gesamten Kraftstoffzyklus praktisch eliminiert. enorm hohen Wirkungsgrad”, sagt Patrik Löwnertz, Verkaufsleiter bei Chemrec. Er betont, dass der Einsatz von Schwarzlauge bei der Treibstoffherstellung die Produktion in der Papierindustrie nicht verteuern wird. Die Papierindustrie nutzt heute zwar Schwarzlauge unter anderem zur Erwärmung, aber man geht davon aus, dass sich künftig Äste, Wurzeln und andere Restprodukte für diesen Zweck einsetzen lassen. Auch Preem, der den Kraftstoff von Piteå verteilen und als Bestandteil des Projekts außerdem vier Tankstellen in Schweden errichten soll, setzt große Hoffnungen in die langfristige Nutzung von DME-Kraftstoff. „Wir haben fünf Kriterien ermittelt, die Biotreibstoffe der Zukunft erfüllen müssen: deutlich geringere Klimabelastung und hohe Energieeffizienz, außerdem keine Eingriffe in Lebensmittelproduktion, Menschenrechte oder die biologische Vielfalt. DME erfüllt das alles mit Bravour“, unterstreicht Gyda Refslund, Geschäftsentwicklerin bei Preem, und fährt fort: „Es ist, wie einen Rohdiamanten in Händen zu halten – jetzt müssen wir es nur noch der Welt mitteilen, damit wir die Emissionen nun tatsächlich reduzieren können.“ Für Volvo Trucks liegen die anvisierten Märkte vorerst noch ausschließlich in Skandinavien. Speditionen mit einem großen Anteil an Fernverkehrstransporten sind vorläufig die Gyda Refslund, Preem. Hauptzielgruppe des Projekts. „Wichtig sind ja die besonders kraftstoffintensiven Einsatzgebiete, vor allem Langstrecken-Lkw im Zweischichtbetrieb. Sie transportieren ständig schwere Lasten und stehen selten still. Vor allem diese Transporte wollen wir durch CO2-neutrale Lösungen ersetzen“, sagt Mats Franzén. „Und dass wir uns auf Skandinavien konzentrieren, liegt daran, dass wir hier den Kraftstoff haben. Später können wir dann sukzessive unseren Radius erweitern. Aber vor allem müssen wir die Kraftstoffherstellung abwarten – und dafür sorgen, dass der Zubehörmarkt mitzieht.“ ■ 17 VTMat_0309_18-21.qxd 18 22.10.2009 10:17 Seite 18 Sie ist weiß, schmeckt und ist gesund: die Milch. Das Unternehmen Maislinger KEG transportiert im Raum Salzburg das kalziumreiche Nahrungsmittel. TRUCK NEWS war bei einer Tour dabei. VTMat_0309_18-21.qxd 22.10.2009 10:17 Seite 19 Der Milch- Express I n einem Bauernhof in der Nähe des Mattsees im Raum Salzburg stehen die Kühe an diesem Morgen im Stall und fressen genüsslich sattes grünes Gras. In der Auffahrt zum Hof erscheint der blaue Volvo FM vom Milchfahrer Markus Passauer. Der 27Jährige steigt schwungvoll aus seinem Truck und geht in den Stall, wo die frisch gemolkene Milch in einer gekühlten Milchwanne bereits auf ihn wartet. Mit einem langen Schlauch pumpt er das weiße Lebensmittel bis auf den letzten Tropfen direkt in den Tank seines Dreiachsers. Wenige Minuten später steigt er wieder ins Fahrerhaus und macht sich auf zum nächsten Landwirt. „Auch wenn die Zeit ein entscheidender Faktor beim Milchtransport ist, darf man sich dennoch nicht hetzen lassen“, sagt er. „Es ist ganz deutlich zu spüren, dass da etwas ‚Lebendiges' hinter einem hin und her schwappt. Das ist vor allem in Kurven nicht zu unterschätzen.“ Geschickt lenkt Markus Passauer den Volvo >> in den nächsten Hof, um eine weitere Ladung abzuholen. 19 VTMat_0309_18-21.qxd 22.10.2009 10:18 Seite 20 Der Zusammenarbeit mit den Milchbauern ist unkompliziert. Für eine kurze Plauderei ist immer Zeit. >> DER JUNGE FAHRER gehört zum 15-köpfigen Team von Hans-Georg Maislinger, 20 Geschäftsführer der Maislinger KEG Lebensmitteltanktransporte und Tankreinigung aus Berndorf bei Salzburg. „Eigentlich bin ich, was den Milchtransport angeht, ein Quereinsteiger“, bekennt der 44-jährige Unternehmer. Früher führte der gelernte Molkereimeister in bereits vierter Generation den familieneigenen Milchverarbeitungsbetrieb. „Nach dem EU-Beitritt Österreichs war es jedoch zusehends schwieriger, einen solchen Betrieb gewinnbringend zu führen. Die Milchpreise in Österreich brachen praktisch über Nacht dramatisch ein. Natürlich überlegte ich, was wir aus der Situation machen könnten, und so entschloss ich mich, meine guten Kontakte zur Milchwirtschaft zu nutzen und mich auf den Transport von Milchprodukten zu spezialisieren“, erinnert sich Maislinger. Seit dem Jahr 2001 gibt es das Unternehmen in seiner jetzigen Form. Obwohl das Hauptaugenmerk auf Milch und Milchprodukten liegt, gehören unter anderem auch der Transport von Rapsöl, Wein und Fruchsäfte zu den Aufgaben der Berndorfer. IN DIESEM ZUSAMMENHANG spielt die Hygiene eine überaus wichtige Rolle. Aus diesem Grund verfügt die Firma Maislinger über eine eigene Tankreini- gungsanlage, die alle Hygienestandards mehr als nur erfüllt. „Unsere Tankreinigungsanlage ist auf dem neuesten Stand der Technik und garantiert absolut saubere Tanks“, betont Hans-Georg Maislinger. Es gibt sehr strenge Hygienevorschriften für den Transport von Lebensmitteln. Da kommt dem gelernten Molkereimeister seine Erfahrung mit MilchHans-Georg produkten zugute. „Durch meine Maislinger, Inhaber der Maislinger KEG Ausbildung weiß ich ganz genau, Lebensmitteltankwas zu tun ist, um die bestmögliche transporte und Qualität zu erhalten.“ Die komplette Tankreinigung. Anlage ist computerüberwacht. Jedes Tankfahrzeug wird elektronisch erfasst und die Reinigung der Tankbehälter quittiert. Somit sind Fahrer und Fahrzeuge immer auf der sicheren Seite, denn ein makellos VTMat_0309_18-21.qxd 22.10.2009 “ 10:20 Seite 21 MILCH WIRD IMMER EINE GROSSE ROLLE IN MEINEM LEBEN SPIELEN. HANS-GEORG MAISLINGER Momentan fährt nur noch ein NH-Hauber für die Mailslinger KEG – und mit diesem will Hans-Georg Mailsinger irgendwann auch in Rente gehen. sauberer Tank kann somit nachgewiesen werden. Die Reinigungsanlage steht auch betriebsfremden Lebensmittel-Tankfahrzeugen zur Verfügung. ALS MARKUS PASSAUER aus seinem Truck aussteigt, kom- mt ein Landwirt mit der fahrbaren Milchwanne aus dem Stall. Freundlich begrüßen sie sich und plaudern solange, bis die Milch durch den Schlauch vollständig im Tank verschwunden ist. „Die Herzlichkeit der Menschen hier in der Gegend ist schon etwas Besonderes“, ist der junge Chauffeur überzeugt. „Heute habe ich einem unseren Lieferanten einen Teller zurückgegeben, auf dem er mir Kuchen mit auf meiner Tour gegeben hat.“ Solche Gesten sind es, die dem 27-Jährigen an seinem Beruf am besten gefallen. Natürlich ist er auch von seinem Volvo begeistert. „Ich finde, dass es das schönste Auto ist. Das Design, das Fahrwerk, das Fahrgefühl und die Tatsache, dass er so leise ist, gefällt mir sehr gut.“ Es ist einer von insgesamt acht Volvo aus dem Fuhrpark der Firma Maislinger. Markus Passauer pumpt die frische Milch direkt aus der Milchwanne in den Tank. Neben dem Volvo FM von Markus Passauer, stehen noch vier weitere FH, ein Volvo NH-Hauber und ein weiterer FM in Diensten des Milchtransporteures. MILCH IST ALS Lebensmittel heute nicht mehr wegzudenken. Sei es in rein flüssige Form oder veredelt als Joghurt oder Käse – die Milch findet stets einen Weg in die heimischen Kühlschränke. Allein in Österreich wurden im Jahr 2008 2,7 Millionen Tonnen Milch produziert. Die Milchbauern durchleben momentan jedoch harte Zeiten. Der Preis der Milch fällt auf solch einem Niveau, dass die Landwirte kaum noch davon leben können. Viele sind gezwungen die Milchproduktion aufzugeben. „Die EU-Agrarpolitik müsste in die Verantwortung gezogen werden“, betont Maislinger. „Aber auch der Handel kann mit fairen Preisen dafür sorgen, dass dieser Berufsstand weiterhin eine Chance hat zu überleben.“ Es bleibt zu hoffen, dass sich die Rahmenbedingungen soweit zum Positiven ändern, damit Landwirte, die von der Milchwirtschaft leben, es auch weiterhin tun können. Und damit auch Hans-Georg Maislinger und seine Fahrer, wie Markus Passauer, ihren Job mit derartiger Leidenschaft fortführen können. „Egal wohin mich mein Leben führt – die Milch wird stets eine große Rolle in meinem Leben spielen“, gibt der Firmenchef zu. „Das war schon immer so, und das wird auch stets so bleiben.“ ■ 21 VTMat_0309_22-23.qxd 22 22.10.2009 10:24 Seite 22 VTMat_0309_22-23.qxd 22.10.2009 10:24 Seite 23 Seit September 2009 gilt das neue Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz. TRUCK NEWS sprach mit Dipl.-BW. Bernhard Schartmüller, Prokurist und Niederlassungsleiter Gebrüder Weiss GmbH Transport und Logistik, über den einheitlichen Qualifikationsstandard in der EU. „Es ist besonders wichtig, dass vergleichbare Leistungen angeboten werden.“ WAS HALTEN SIE VON EINER EUROPAWEIT EINHEITLICHEN BERUFSKRAFTFAHRERQUALIFIKATION? Ich kann das im Prinzip nur begrüßen. Es ist uns recht und wertvoll, wenn wir auf gut ausgebildete Chauffeure zurückgreifen können. Für Unternehmen in ganz Europa ist es von großem Vorteil, wenn sie Transportdienste einkaufen und sich darauf verlassen können, dass die Qualifikationen der Fahrer und die Rahmenbedingungen die gleichen sind. Uns sind alle Regelungen recht, die zu gleichen Chancen für alle Frächter führen. Das ist ein Thema, das wir schon immer befürwortet und gefördert haben. IN WIE FERN FÖRDERN SIE DIESE QUALIFIKATIONEN? Wir haben bereits in der Vergangenheit sehr viel Wert darauf gelegt, dass unsere Stammfrächter Schulungen nachweisen können, die nun auch gesetzlich gefordert werden. Das sind Aspekte, die von unseren Kunden im Bereich der Qualitätssicherung durchweg positiv bewertet werden. Wir führen Frächterbewertungen ein bis zwei Mal im Jahr durch. Dabei richtet sich unser Augenmerk auf Kriterien wie das Fahrsicherheitstraining, das ökonomische Fahren und natürlich auch die Ladungssicherung. WAS ERHOFFEN SIE SICH VON DER EINHEITLICHEN BERUFSKRAFTFAHRERQUALIFIKATION? In erster Linie erhoffe ich mir mehr Kontinuität im Frächterbereich, also mehr Professionalität. Das ist ein Aspekt, der immer mehr gefordert wird. Letztendlich kommen nur die besten und professionellsten weiter, so hart das auch klingen mag. Das hat aber zur Folge, dass wir uns auf gute Partner verlassen können, also solche, die ein hohes Qualitätsniveau bieten können. Das wird sich auch in der Verkehrssicherheit widerspiegeln. Unfälle, die von der Umgehung der Ruhezeiten oder mangelnder Ladungssicherung herrühren, können mit den neuen Vorschriften vermieden werden. Ein weiterer Punkt, der zwar nicht direkt bemerkbar sein wird, ist, dass sich das Image der kompletten Transportbranche verbessern wird. Ich erwarte auch eine höhere Attraktivität für den Job des Berufskraftfahrers. Leider mussten wir feststellen, dass dieser Beruf für junge Menschen uninteressant geworden ist. Ich denke, dass der ganze Berufsstand durch diese Zusatzqualifikationen aufgewertet wird. WIE WERDEN DIE FORTBILDUNGEN IN DEM UNTERNEHMEN GEBRÜDER WEISS ORGANISIERT? Im Grunde sind wir sehr dezentral organisiert. Jeder Standort hat die Möglichkeit, solche Fortbildungen selbst zu organisieren. Gute Geschäftsergebnisse gehen Hand in Hand mit hoher Transportqualität. Fahrsicherheit und ökologisches Fahren beeinflussen unmittelbar das Geschäftsergebnis. Sowohl unsere eigenen Fahrer wie auch unsere Stammfrächter werden mindestens alle drei Jahre einer Schulung unterzogen. Für uns ist das ein unverzichtbares Thema. Gut ausgebildete Mitarbeiter und Partner gehören einfach zu einer intelligenten Lösung im Logistikgeschäft. DIPL.-BW. BERNHARD SCHARTMÜLLER Alter: 41 Position: Prokurist, Niederlassungsleiter Gebrüder Weiss GmbH Transport und Logistik, Pöchlarn WÜRDEN SIE SAGEN, DASS SOLCH EINE EINHEITLICHE QUALIFIKATION GERADE JETZT IN ANBETRACHT DER EUOSTERWEITERUNG SINNVOLL IST? Ja, unbedingt. Es drängen ja immer mehr osteuropäische Frächter auf den gesamteuropäischen Markt, was ja auch den Wettbewerb fördert und durchaus seine Berechtigung hat. Es ist aber auch sehr wichtig, dass die Kunden auf die gleiche Qualität zurückgreifen können. Als Spediteur im klassischen Sinne kaufen wir eine Dienstleistung ein, und da ist es besonders wichtig, dass vergleichbare Leistungen angeboten werden. LIEGT HIER DIE VERANTWORTUNG IHREN KUNDEN GEGENÜBER? Selbstverständlich. Es ist dem Kunden nicht zumutbar, ihm an einem Tag einen gut ausgebildeten Fahrer für seine Transportaufgaben zur Verfügung zu stellen, der über alle Vorgaben und Richtlinien Bescheid weiß, und am nächsten Tag kommt ein anderer, der seinen Lkw kaum richtig kennt und sich über das Thema Ladungssicherung noch nie Gedanken gemacht hat. ■ 23 ine Autobahn irgendwo in Europa: Der LkwFahrer bemerkt zu spät, dass der Kollege vor ihm angehalten hat. Er tritt mit aller Macht auf die Bremse, kann die Geschwindigkeit auf 50 km/h verringern und noch ein wenig ausweichen, bevor es schließlich zum Crash kommt. In einem Winkel von 30 Grad prallt er in das Heck des Gespanns vor ihm. „So stellen wir uns den heute zu simulierenden Unfallhergang vor“, sagt Ulf Torgilsman von Volvo 3P. Er ist für die Crashtests von Volvo Trucks zuständig. E 24 TORGILSMAN STEHT NEBEN einem 850 Tonnen schweren Stahlblock in einer Halle, die so groß ist wie ein Flugzeughangar. Auf der anderer Seite steht ein in grellen Farben lackierter Lkw. In einigen Stunden prallen der Lkw und der Stahlblock zusammen. Wir befinden uns im Crashtest-Center von Volvo Cars – eine der modernsten Anlagen ihrer Art. Hier können alle erdenklichen Unfallszenarien durchgespielt werden – für Pkw ebenso wie für Lkw. Dort arbeitet auch Volvo Trucks, wenn es im Dienste der Sicherheit um Crashtests mit Lkw geht. „Vor einigen Jahren hatten wir eine Menge Vertreter der Führungsetage von Volvo aus der ganzen Welt zu Besuch. Wir führten ihnen einen Hochgeschwindigkeitstest vor. Dabei steuerten wir einen zehn Tonnen schweren Lkw mit 80 km/h direkt in das 850 Tonnen schwere Hindernis. Die Auswirkungen am Lkw waren verheerend, während der Stahlblock sich nur einige Zentimeter bewegte“, erinnert sich Ulf Torgilsman. Ein extremer Test. Kein Lkw-Hersteller der Welt kann heute einen Lkw bauen, in dem ein Fahrer einen solchen Unfall überlebt. Der heutige Test ist nicht ganz so spektakulär – jedoch umso relevanter: Es handelt sich um einen so genannten Auffahrunfall, bei dem ein Lkw von hinten in einen anderen Truck fährt. „Dies ist eines der häufigsten Unfallszenarien auf Europas Straßen“, verdeutlicht Ulf Torgilsman. „Das besagen die Statistiken, die das Volvo Sicherheit mit Knalleffekt Warum einen 100.000 Euro teuren Lkw in einen enormen Stahlblock fahren? Jedes Jahr führt Volvo Trucks zahlreiche Crashtests durch, die Leben retten sollen. Willkommen in der Crash-Fabrik. TEXT ERIC LUNDEKRANS BILDER PONTUS JOHANSSON Unfallforschungsteam in 40 Jahren zusammengetragen hat. Ohne sie wüssten wir nicht, in welche Richtung wir gezielt testen sollten“, meint Ulf Torgilsman. DER CRASHTEST-DUMMY, DER an 50 verschiedenen Sensoren Werte registriert, wird per Kran auf den Fahrersitz gehoben und angeschnallt. „Der Sicherheitsgurt ist das A und O, um einen Unfall zu überleben. Ist der Gurt nicht anlegt, kann kein noch so sicherer Lkw den Fahrer schützen“, warnt Torgilsman. 50 Jahre ist es her, dass der Volvo Ingenieur Nils Bohlin den ersten Dreipunktgurt vorführte. Vor einigen Jahren ließ man sich im so genannten Rollover-Test einen Lkw an einem Abhang überschlagen. Zwei Dummys wurden verwendet – einer mit, einer ohne Gurt. Die Filmaufnahmen gibt es auf YouTube (Suchworte: Volvo Truck Rollover Test 2). Sie zeigen in Zeitlupe das Geschehen im Fahrerhaus. Nach 27 Sekunden hat der nicht angeschnallte Insasse den anderen erschlagen, nach 44 Sekunden wird er aus dem Fenster an der Fahrerseite geschleudert. Im Unfall-Labor arbeiten zehn Personen – jeder in seinem eigenen Zuständigkeitsbereich. Ungefähr zwei Wochen dauern die Vorbereitungen für einen Test. Gut zwanzig Sensoren sind am Lkw angebracht. Sie messen die Kräfte, die bei einem Unfall freigesetzt werden. Zehn Hochgeschwindigkeitskameras mit bis zu 1.000 hochauflösenden Bildern pro Sekunde sind im Fahrerhaus sowie rund um die Versuchsanordnung montiert. „Ein wichtiger Bestandteil des heutigen Tests ist, ob der von uns aktualisierte Airbag-Auslösemechanismus wie vorgesehen funktioniert. Je nach Art des Unfalls muss er genau zum richtigen Zeitpunkt und auf die richtige Weise auslösen. Es ist eine Frage von Millisekunden“, sagt Ulf Torgilsman. BEI LKW-CRASHTESTS werden so viele Parameter wie möglich mit einbezogen. Alle Neuerungen im Fahrerhaus – wie eine neue Kaffeemaschine, 25 › Die runden, gelbschwarzen Markierungen dienen als Bezugspunkte. Direkt nach dem Test sind die Ingenieure am Lkw und messen, wie sich der Abstand zwischen den Markierungen verändert hat. DIE DOKUMENTIERTE CRASH-STATISTIK 26 Seit 40 Jahren trägt das Volvo Unfallforschungsteam Statistiken über Unfälle mit Lkw zusammen. Das Forscherteam hat 18 Unfallarten mit Lkw-Be- teiligung entwickelt, bei denen Beteiligte ums Leben kommen oder schwer verletzt werden. Fünf davon haben den Tod oder eine schwere Verletzung 35% 15% 10% 20% 5% Der Lkw kommt von der Straße ab Der Lkw verliert die Bodenhaftung Frontalzusammenstoß zweier Lkw Auffahrunfall: Lkw fährt von hinten auf einen anderen Lkw Frontalzusammenstoß eines Lkw mit einem Pkw * des Lkw-Insassen zufolge. Diese Unfälle machen 10 bis 15 Prozent sämtlicher Lkw-Unfälle aus. Sie sind in der folgenden Grafik dargestellt. Die übrigen 15 Prozent aller LkwUnfälle, bei denen der Lkw-Insasse verletzt oder getötet wird, sind in dieser Zusammenstellung nicht kategorisiert. Quelle: VTC ART Datenbank * Der Unfalltyp, über den in der Reportage berichtet wird. DER SICHERHEITSGURT IST DAS A UND O, UM EINEN UNFALL ZU ÜBERLEBEN. WENN DER GURT NICHT ANGELEGT WIRD, KANN KEIN NOCH SO SICHERER LKW DEN FAHRER SCHÜTZEN. ULF TORGILSMAN, VERANTWORTLICHER FÜR CRASHTESTS BEI VOLVO TRUCKS › eine Mikrowelle oder eine Designänderung des Armaturenbretts – werden getestet. Bei einem neuen Lkw-Modell wird schlichtweg alles getestet. Nichts bleibt dem Zufall überlassen. „Es gibt kein umherfliegendes Zubehör und kein neues Material, dessen Verhalten wir bei einem Unfall nicht kennen“, schildert Ulf Torgilsman. Der Lkw wird rückwärts in Startposition gebracht. Alles wird mehrfach überprüft. Auch wenn die Arbeit für die Beteiligten Routine ist, die Atmosphäre ist angespannt und erwartungsvoll. „Schade um einen so schönen Lkw, bald ist er nur noch Schrott“, prophezeit Ulf Torgilsman. Alle müssen sich hinter das Panzerglas im Kontrollraum zurückziehen. Beim Aufprall können Schrauben und andere Kleinteile mit ungeheurer Kraft weggeschleudert werden. Die Leuchtröhre der Anlage wird ausgeschaltet und durch das gleißende Licht von 32 Halogenlampen ersetzt, die auf das Unfallhindernis gerichtet sind. Die Hochgeschwindigkeitskameras benötigen eine Lichtstärke von zweifachem Tageslicht, um Filmsequenzen mit höchster Qualität aufzunehmen. Der Countdown läuft. Im Kontrollraum herrscht totale Konzentration. Ein surrendes Geräusch erklingt, als sich der Lkw in Bewegung setzt. Er rollt mit 30 km/h, was dem Auffahren eines Lkw mit 50 km/h von hinten auf einen Anhänger entspricht. Es knallt gewaltig. Der Lkw schlägt WEB TV: SEHEN SIE DEN FILM VOM CRASHTEST. ■ Begleiten Sie uns einen Tag lang im Crashtest-Center von Volvo Cars. Und sehen Sie die spektakulären Bilder vom Test. www.volvotrucks.at/ trucknews Hochgeschwindigkeitskameras filmen den Crash aus allen Perspektiven. im Hindernis ein. Die Windschutzscheibe löst sich in einem Stück. Danach herrscht eine spannungsgeladene Stille. Zweck der Crashtests ist es, Leben zu retten. Bei einer Kollision soll das Lkw-Fahrgestell wie ein Akkordeon zusammengeschoben werden. „Die Konstruktion soll nachgeben, aber auf die richtige Weise. Es geht darum, so viel Energie wie möglich aufzufangen, die Kräfte zu verteilen und von Fahrer und Beifahrern abzuleiten“, erläutert Ulf Torgilsman. EINE DER WICHTIGSTEN FRAGEN direkt nach dem Aufprall ist, wie viel Kraft zum Öffnen der Türen benötigt wird. „Die Türen müssen zu öffnen sein, egal wie schwer das Fahrerhaus beschädigt ist. Es ist entscheidend, den Fahrer direkt nach dem Unfall evakuieren zu können“. Auf den ersten Blick scheint der Dummy seine Arbeit getan zu haben. Doch bis zur vollständigen Evaluierung werden Filme und Messdaten mehrere Wochen lang analysiert. Aber wie hat die Hauptperson den Crash überstanden? „Der Dummy weiß, dass er einen Unfall mitgemacht hat, aber es geht ihm den Umständen entsprechend gut“, schmunzelt Ulf Torgilsman. ■ 27 „Volvo ist schnell und unkompliziert“ Mit den Finanzdienstleistungen von Volvo Trucks im Rücken können Speditionen freier und flexibler agieren als mit einer herkömmlichen Bank. Deshalb schloss die Spedition Anfang dieses Jahres einen Finanzierungsvertrag mit Volvo. TEXT MAGNUS PETTERSSON FOTO KARSTEN THORMAEHLEN ES WAR EIN SOLCH GUTES ANGEBOT, dass man einfach nicht ablehnen konnte. Im Januar schloss Jochen Witzel, Geschäftsführer der Spedition Witzel im nordbayerischen Wildflecken, einen Finanzierungsvertrag mit Volvo Trucks. „Es war wirklich total unkompliziert. Ich hatte den gleichen Ansprechpartner wie 2008 beim Kauf meiner drei neuen Lkw. Wir füllten die Formulare aus – ganz ohne unnötige Bürokratie“, sagt Jochen Witzel. 1GÜNSTIGER RATENKAUF Volvo bietet seinen Kunden verschiedene Finanzierungspakete, darunter Leasing- und RatenkaufAngebote. Alle Verträge sind exakt auf den Kunden zugeschnitten. Dem Familienunternehmen Witzel ging es vor allem um einen günstigen Ratenkauf. Der Fuhrpark von Witzel ist jung. Die Lkw sind im Durchschnitt nicht älter als zweieinhalb Jahre. Letztes Jahr kamen drei neue Volvo hinzu. Da überzeugte den Firmenchef das Ratenkauf-Angebot von Volvo Trucks: „Das heißt, dass ich die Fahrzeuge monatlich abbezahle, und nach fünf Jahren gehen sie in mein Eigentum über.“ 2FREI UND FLEXIBEL 28 Früher nahm die Spedition Witzel reguläre Bankkredite auf, um in neue Fahrzeuge zu investieren. Die Darlehen waren zwar günstig, bargen jedoch größere Risiken – was spätestens mit Beginn der globalen Finanzkrise im letzten Herbst offensichtlich wurde. Auch an Volvo Trucks ist die Krise nicht spurlos vorübergegangen. Es werden zwar durchweg weniger Lkw verkauft, doch laut Jochen Stuhr von Volvo Financial Services (VFS) gibt es auf dem deutschen Markt mehr Finanzierungspakete für die Kunden als je zuvor. Ein weiterer Vorteil für die bayerische Spedition ist, dass Volvo bei der Kreditvergabe unkomplizierter als herkömmliche Banken agiert: „Für Volvo reicht das Fahrzeug als Sicherheit aus“, sagt Jochen Witzel. So hat die Spedition den Rücken frei und ist flexibler als früher, anstatt an die strikte Liquiditätspolitik der Banken gefesselt zu sein. 3ALLES UNTER EINEM DACH Für Jochen Witzel ist der ganzheitliche Ansatz von Volvo wichtig. Derselbe Ansprechpartner bei Volvo Trucks Deutschland, der ihm beim Kauf seiner drei neuen Lkw beriet, kümmert sich auch um die Finanzierung der Fahrzeuge. „Alles ist unter ein und demselben Dach“, betont Jochen Witzel. Das Transportunternehmen war auch von den Volvo Angeboten für den Reparatur- und Wartungsservice überzeugt. Bis die Lkw 750.000 Kilometer gelaufen sind, werden sie kostenfrei gewartet – und im Falle eines Defekts auch abgeschleppt. Für die traditionsreiche Spedition Witzel, die ein reichhaltiges Sortiment an Waren transportiert, gehören die Mitarbeiter sowie die top gepflegten Fahrzeuge zum Markenzeichen des Unternehmens. So gelang es, einen treuen Kundenstamm aufbauen. Und dabei spielt die Unterstützung von Volvo Trucks eine große Rolle: „Volvo ist schnell, unkompliziert und zuverlässig“, unterstreicht Jochen Witzel. ■ SPEDITION WITZEL, WILDFLECKEN, DEUTSCHLAND Gründungsjahr: 1939 Anzahl Lkw: 46, davon 30 Volvo Jahresumsatz: 5,5 Millionen Euro Anzahl Mitarbeiter: 60 Transportgüter: Papier, Fahrzeugteile, montagefertige Bauteile für Häuser und vieles mehr 29 VTMat_0309_30.qxd 22.10.2009 10:35 Seite 30 IN KÜRZE Roadshow durch Österreich Vom 1. bis 11. Juli tourten acht FH16 700 Trucks durch ganz Österreich. Als erstes fuhr die Karawane mit dem stärksten Serien-Lkw der Welt beim Volvo Vertragspartner Berger Kraftfahrzeugereparature GmbH in Wörgl, Tirol, ein. Die bärenstarken Trucks erwartete dort ein Werkstattfest, das im Rahmen der Roadshow veranstaltet wurde. Besucher hatten dort 30 die Gelegenheit, die Trucks genauer unter die Lupe zu nehmen und sich über alle Produkte von Volvo zu informieren. Die acht Volvo FH16 700 machten drei weitere Stopps in Pucking, Tribuswinkel und Unterpremstätten. Die Roadshow durch Österreich legte rund 17.000 Kilometer zurück und ermöglichte 200 Testfahrten mit dem weltweit stärksten Serien-Lkw. Der UnfallExperte Jedes Jahr führt Volvo Trucks zahlreiche Crashtests durch. Ziel ist es, Leben zu retten. Truck News hat mit der Kamera das Crashtest-Center von Volvo Cars besucht. Begleiten Sie uns einen Tag lang in die Crash-Fabrik. www.volvotrucks.at/trucknews VOLVO TRUCKS VOLVO TRUCKS. DRIVING PROGRESS www.strongesttruck.com 308_AZ_VOL_FH16_TN_at_RZ.indd 1 20.10.2009 13:11:05 Uhr