Little Richard - unterrichts

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Little Richard - unterrichts
Geschichte der Rockmusik 1 - Whole Lotta Shakin’
Richard Wayne Penniman alias Little Richard
*25. Dezember 1932 in Macon, Georgia, USA
Der Sänger, Pianist und Komponist war einer der wenigen
afroamerikanischen Künstler, denen es gelang, sich bereits in den 1950er
Jahren im überwiegend von weißen Künstlern bevölkerten Musikmarkt zu
etablieren. Dabei nahm er mit seiner schrillen Stimme und seinem
extravagantem Gebaren einiges von dem vorweg, was noch viel später
Künstlern wie beispielsweise Elvis, Elton John oder Gary Glitter und später
auch Prince zu Ruhm gereichen sollte. Sein treibender Beat gilt als einer der
Urantriebe für den modernen Pop in seiner britischen Form mit Gruppen wie
den Beatles oder den Rolling Stones.
Richard, der mit elf Brüdern und Schwestern aufwuchs, bestritt seine ersten
öffentlichen Auftritte als Teil der „Penniman Singers“ im Kirchenchor. 1950
wird er von dem weißen Ehepaar Ann und Johnny Johnson adoptiert, die in Macon einen Club
betreiben. Richard singt dort R&B-Stücke und perfektioniert sein Klavierspiel. Seine schauspielerische
Laufbahn beginnt mit Nebenrollen im örtlichen „Douglass Theater“. Der Sänger Billy Wright, der bei
seinen Konzerten mit auffälligem Make-up und steil gegeltem Haar auffällt, verschafft Little Richard
1951 erste Aufnahmesessions in Atlanta. Es folgen Plattenveröffentlichung unter diversen Namen und
als Teil verschiedener Gesangsgruppen.
Der große Durchbruch gelingt Little Richard 1956 mit dem selbstkomponierten Stück Tutti Frutti, das mit
einer bis dato nicht bekannten Härte in Bezug auf Klang und Stimme aufwartet. Es folgen bekannte Hits
wie Long tall Sally, Lucille und Good Golly Miss Molly.
Auf dem Höhepunkt seiner Karriere schwört der Musiker 1957 dem Rock ’n’
Roll ab und beginnt ein Theologiestudium. Es folgen einige Aufnahmen im
Gospel-Stil. 1962 versucht er mit einer Comeback-Tournee die Rückkehr ins
alte Geschäft. Doch der Musikmarkt hat sich bereits in Richtung Beatmusik
gewandelt, so dass Richards Musik altmodisch wirkt. Er kann an die Erfolge
der 1950er Jahre nicht mehr anknüpfen. In Hamburg trifft er mit seinen
größten Verehrern, den Beatles zusammen, und tritt mit ihnen im örtlichen
Star-Club auf. 1963 findet auch eine gemeinsame Tournee durch England
statt. 1966 spielen die Beatles während ihres letzten Konzerts im Candlestick
Park von San Francisco als letzten Titel Long tall Sally.
Zeit seines Lebens widmete sich Little Richard auch dem Medium Film. 1957 tritt er in dem
Musikstreifen The girl can't help it mit Jayne Mansfield auf. In den 1980er und 1990er Jahren folgen
zahlreiche Gastrollen in Filmen und Fernsehserien, darunter Erfolgsserien wie Miami Vice und
Baywatch.
1986 wird Richard in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. 1993 erhält er einen GrammyAward für sein Lebenswerk.
Der äußerst religiöse Musiker steht bis heute mit seinen Rock-'n'-Roll-Klassikern auf der Bühne und
unternimmt weltweit Tourneen.
Dietz 2010