Faszination Schreibmaschinen neu

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Faszination Schreibmaschinen neu
Geschichte, Technik und Faszination
Am Anfang war das Wort …
… es ist noch gar nicht lange her, als uns das typische Geräusch des Anschlags in Büros wie auch daheim durch den
Alltag begleitete. Abgelöst durch den Computer, ist die Schreibmaschine, die auch die Geschichte des Buches revolutionierte, beinahe in Vergessenheit geraten.
Dieses Buch will allen Sammlern und technisch Interessierten, die sich mit dem Gedanken tragen, eine Sammlung zu
beginnen, helfen. Es liefert Informationen, Tipps und Hinweise, die den Einstieg in das wunderbare Hobby erleichtern –
zur richtigen Pflege, Aufbewahrung, Registrierung, Reinigung bis hin zur Versicherung der Sammlung. Es will dazu
beitragen, Fehler weitgehend zu vermeiden und Wissen zu vermitteln, das ein angehender Schreibmaschinen-Fachmann sich sonst mühsam zusammensuchen müsste. Auch der erfahrene Sammler wird hier noch manche Informationen und Hinweise finden, die ihm so noch nicht bekannt waren.
In sechs Kapiteln werden alle Facetten der Thematik beleuchtet: die wichtigsten Typen, Erfinder, Konstrukteure und
Fabriken werden ausführlich beschrieben. Im „ABC der wichtigsten Begriffe“ findet der Leser alles Wissenswerte über
Technik und Funktionsweise, in verständlich und knapp formuliertem Stil.
Zahlreiche farbige Abbildungen illustrieren die technischen und geschichtlichen Informationen. Zu allen im Buch
gezeigten Schreibmaschinen sind Wertorientierungen angegeben.
Leonhard Dingwerth aus Delbrück war nach Fachabitur und Fernstudium „Grafik“ zunächst Leiter
der Werbeabteilung eines Großhandels, später Mitarbeiter einer Werbeagentur. Seit 1977 ist er
selbstständig als Zeichner und Grafiker tätig. 1986 gründete er ein eigenes Handwerksmuseum mit
rund 5000 Exponaten in originalgetreu aufgebauten Werkstätten. 1989 begann er mit dem Aufbau
eines Archivs für historische Schreibmaschinen, in dem er auch altes Werbematerial, Prospekte und
viele andere Zeugnisse der Geschichte der Schreibmaschinen sammelt. Beruflich ist er sehr engagiert in dem von ihm vor über 30 Jahren gegründeten Spezial-Versandhandel. Seit fast 20 Jahren
schreibt und verlegt er Bücher über Technik und Geschichte.
Historische
Schreibmaschinen
Sammlerträume
AKTUEL
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M B AT T E
NBERG
Geschichte, Technik und Faszination
Preis:
29,90 EUR
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EN
Sammlerträume
Leonhard Dingwerth
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Historische Schreibmaschinen
Leonhard Dingwerth Historische Schreibmaschinen
Seite 1
Sammlerträume
9:45 Uhr
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08.09.2008
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Titel Schreibmaschinen aktuell
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Seite 1
Leonhard Dingwerth
Historische
Schreibmaschinen
Sammlerträume
Geschichte, Technik und Faszination
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Leonhard Dingwerth
Historische
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Sammlerträume
Geschichte, Technik und Faszination
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Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet
über http://dnb.ddb.de abrufbar.
ISBN 978-3-86646-041-6
1. Auflage 2008
© 2008 Battenberg Verlag in der
H. Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH • Regenstauf
Alle Rechte vorbehalten.
(www.battenberg.de)
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Vorwort
Wer sich mit historischen Schreibmaschinen, mit den vielen verschiedenen Formen und technischen Entwicklungen etwas intensiver beschäftigt, kann sich der Faszination dieser alten Technik kaum
entziehen. Aus dem anfänglichen Interesse erwächst dann nicht selten eine Begeisterung für diese alten Schreibapparate und der
Wunsch, eine eigene kleine Sammlung zu beginnen.
Nach der ersten Maschine, oft auf einem Trödelmarkt gesehen, bewundert und viel zu teuer gekauft, kommt die zweite, die dritte ...
Man lernt andere Sammler kennen, fährt zu Sammlertreffen, erfährt
hier Neues, sieht da ein ganz besonderes „Schätzchen“. Da wird gekauft, getauscht, geputzt, restauriert, wieder verkauft, mit anderen
Sammlern gefachsimpelt ...
Nach dem anfänglich ziemlich ziellosen Sammeln von allem, was
nach Schreibmaschine aussieht und erschwinglich ist, kommt die
Phase der Bereinigung. Der Platz wird langsam eng, man trennt sich
von „Standardmaschinen“ und konzentriert sich auf besondere
Schwerpunkte. Die Sammlung wird jetzt systematisch aufgebaut; gekauft wird nur noch, was in diese Sammlung passt.
Wenn man erst so weit ist, kann man sich wirklich als ernsthaften
und informierten Sammler und Fachmann auf seinem Spezialgebiet
bezeichnen. Doch bis dahin ist es oft ein schwieriger Weg, gepflastert
mit Unkenntnis, Enttäuschungen, Mangel an Informationen und unnötigen Geldausgaben.
Welcher Sammler hat nicht schon in seiner Anfangsphase eine Maschine viel zu teuer gekauft? Wer hat nicht schon viele Gedanken auf
den Aufbau seiner Sammlung verwandt und später alles wieder verworfen, weil neu erworbene Kenntnisse einen anderen Aufbau sinnvoll erscheinen ließen? Welcher Sammler hat nicht schon viel Zeit
aufgewandt, um dringend benötigte Informationen zu erhalten?
Jeder, der sich mit einem für ihn neuen Thema beschäftigt, macht
anfangs Fehler. Es dauert einige Zeit, bis die „Kinderkrankheiten“
Natürlich! Aber nur, wenn man die entsprechenden Informationen,
Hinweise und Tipps erhält. Und das ist sehr vom Zufall abhängig. Nicht
jeder kennt einen erfahrenen, langjährigen Schreibmaschinensammler, der Fragen beantwortet, mit Rat und Tat zur Seite steht und dazu
noch bereit ist, auch Insider-Tipps und „Geheimnisse“ preiszugeben.
Erinnern wir Sammler uns doch an unsere Anfangsphase:
Natürlich, es war eine schöne Zeit, die Zeit des Aufbaus unserer
Sammlung. Wir waren mit Begeisterung bei der Sache, haben jede
freie Minute unserer neu entdeckten Leidenschaft gewidmet, waren
glücklich über jede neue Information und freuten uns unbändig über
eine Neuerwerbung – trotz des großen Defizits an Informationen
und Fachwissen.
Dennoch: Mit etwas mehr Wissen, mit früher erhaltenen Tipps und
Hinweisen hätten wir uns manches Kopfzerbrechen sparen können,
hätten manche Entscheidung anders (richtiger) getroffen, hätten
manche Mark nicht ausgegeben.
Dieses Buch will jungen, noch unerfahrenen Sammlern und technisch Interessierten, die sich mit dem Gedanken tragen, eine Sammlung zu beginnen, die Informationen, Tipps und Hinweise liefern, die
den Einstieg in unser wunderbares Hobby erleichtern. Es will helfen,
Fehler weitgehend zu vermeiden und Wissen zu vermitteln, das ein
angehender Schreibmaschinen-Fachmann sich sonst mühsam zusammensuchen müsste. Doch auch erfahrene Sammler werden hier
noch manche Informationen und Hinweise finden, die ihnen so noch
nicht bekannt waren.
Neben den technischen und geschichtlichen Informationen „lebt“
dieses Buch von den zahlreichen farbigen Schreibmaschinen-Abbildungen, die überwiegend im Museum von Stefan Beck (Schweiz) entstanden sind. Viele der schönsten und wichtigsten Maschinen dieser einzigartigen Sammlung sind nun in diesem Buch verewigt, zur
Freude der Sammler und technisch Interessierten.
Vorwort
ausgemerzt sind. Und auch später, als „alter Hase“, ist man nicht davor gefeit, Fehler zu machen.
Doch nicht nur Fehler sind es, die einem Sammler schon mal das Leben schwer machen können. Häufiger ist es der Mangel an Informationen, der einem manches Kopfzerbrechen bereitet. Wie viele Fragen, ob technische, geschichtliche oder organisatorische, bleiben immer wieder offen, drängen danach, beantwortet zu werden?
„Aus Erfahrung wird man klug“, sagt ein altes Sprichwort. Doch muss
jeder Sammler seine eigenen Erfahrungen, seine eigenen Fehler machen, um klug zu werden? Kann man nicht aus den Erfahrungen und
Fehlern der anderen lernen und dadurch diese Fehler vermeiden?
Schön wäre es, wenn dieses Buch als Ratgeber und Nachschlagewerk
von vielen angehenden und erfahrenen Sammlern genutzt würde.
Dann hätten sich alle Mühen und Anstrengungen zu seiner Herausgabe gelohnt.
Ich wünsche allen Lesern viel Glück und Freude mit einem der schönsten Hobbys: dem Sammeln historischer Schreibmaschinen!
Delbrück, im Herbst 2008
Ihr Leonhard Dingwerth
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Seite 6
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Die Faszination des Sammelns
9
Schreibmaschinen sammeln –
das etwas andere Hobby . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9
Kulturgut pflegen und bewahren –
museale Aufgaben des Sammlers . . . . . . . . . . . . 12
Aus dem Leben eines Sammlers –
die Faszination der alten Technik . . . . . . . . . . . . . 14
Historische Schreibmaschinen sammeln –
nur etwas für gut Betuchte? . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Sammeln heißt auch:
lernen, lernen, lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Die Produktion von Schreibmaschinen –
ein riesiger Wirtschaftsfaktor . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Erfinder und Konstrukteure . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Maschinen, die Geschichte schrieben . . . . . . . . 35
Bedeutende Schreibmaschinenfabriken
und ihre Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
Die Faszination der alten Technik
75
Die verschiedenen
Schreibmaschinensysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
Übersicht der Schreibmaschinensysteme . . . . 76
Funktionsweisen in Schemazeichnungen . . . . 77
Die verschiedenen Typenträger . . . . . . . . . . . . . . 80
Geschichtliche Entwicklung
der Schreibmaschine
ABC der wichtigsten Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
22
Vom Schreibapparat bis zum Beginn
der industriellen Serienfertigung . . . . . . . . . . . . 22
Die Pionierzeit der Schreibmaschinenkonstrukteure – zahlreiche neue
Entwicklungen und Firmengründungen . . . . . . 23
Inhalt
Rund um die Sammlung
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Eine spannende Sache –
der Aufbau einer Sammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
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Klasse statt Masse – die Erstellung
eines Sammlungskonzepts . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
Wichtige Verkaufshelfer:
Prospekte und Kataloge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140
Aufbewahrung und Präsentantion
der Sammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97
Werbung am Rande:
Briefbögen und Geschäftspost . . . . . . . . . . . . . . 145
Registrieren der Sammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
Pflege der Maschinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106
Pflegetipps aus dem Jahre 1900 . . . . . . . . . . . . 115
Dies & Das – nützliche Tipps,
Informationen und Anregungen
147
Sammeln und Finanzamt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147
Werbung für die Schreibmaschine –
Schätze früher Wirtschaftsreklame
Versichern – aber wie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149
116
Die Entstehung der Märkte,
der Werbung und der Markennamen . . . . . . . 116
Die Reklameanzeige –
der klassische Werbeträger . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
Kunst in der Werbung: Das Plakat . . . . . . . . . . 125
Reklamemarken – Plakate im Miniformat . . . 128
Werbebotschaft per Post:
Die Ansichtskarte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136
Ausstellungen organisieren . . . . . . . . . . . . . . . . 151
Schreibmaschinen versenden –
ohne Bruch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156
1/3 oder 5/4 – Was bedeuten die
Zustandsbeschreibungen? . . . . . . . . . . . . . . . . . 159
So wird Ihre Sammlung bekannt . . . . . . . . . . . . 160
… und noch ein paar Hinweise . . . . . . . . . . . . . . 161
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Sammlerwerte und Seltenheit der Maschinen
Während die anderen Daten in diesem Buch auf objektiven, authentischen Quellen beruhen, sind die Angaben zur
Seltenheit und zum Sammlerwert relativ subjektiv und nicht immer exakt festzulegen gewesen.
Die Seltenheit der Maschinen ist ermittelt worden, indem ich die Verkäufe aus den letzten 20 Jahren zusammengetragen und ausgewertet habe.
Auf ähnliche Weise sind die Angaben zu den Sammlerwerten errechnet worden, die aus vielen tausend Verkaufspreisen der vergangenen Jahre resultieren.
Natürlich sind diese Angaben Schwankungen unterworfen. Zur groben Orientierung sind sie aber durchaus geeignet,
auch wenn die Klassifizierung in manchen Fällen vielleicht um ein oder zwei Punkte nach oben oder unten verändert
werden könnte.
Seltenheit:
Sammlerwert:
Die Seltenheit einer Maschine wird durch die Zahlen
1 bis 9 codiert. Dabei bedeuten:
1 = bis ca.
100 Euro
2 = bis ca.
500 Euro
9
3 = bis ca.
1000 Euro
äußerst
selten
4 = bis ca.
2000 Euro
5 = bis ca.
5000 Euro
1
2
sehr
häufig
3
4
häufig
5
6
7
selten
8
6 = bis ca. 10 000 Euro
7 = bis ca. 20 000 Euro
8 = bis ca. 50 000 Euro
9 = über
8
50 000 Euro
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Die Faszination des Sammelns
Die Faszination des Sammelns
Schreibmaschinen sammeln –
das etwas andere Hobby
Man kann seine Mitmenschen in zwei Gruppen aufteilen: in Sammler und
Nicht-Sammler. Letztere haben oft wenig Verständnis für die Leidenschaft der
Sammler. Erzählt man einem Nicht-Sammler, dass man alte Schreibmaschinen sammelt, kann man häufig folgende oder ähnliche Reaktionen beobachten: Zunächst ein zweifelnder Blick, dann – zur Sicherheit –
noch mal die Frage: „Was sammeln Sie?“ Auf die Antwort „Alte Schreibmaschinen“ ein gedehntes „Aha“! Pause … Dann ein
etwas ungläubiger Blick, gepaart mit einem Anflug von Mitleid …
Briefmarken, okay, oder Münzen oder Teddybären, notfalls auch Bierdeckel oder
Streichholzetiketten – davon hat man
schon gehört, das passt ins Bild. Aber alte
Schreibmaschinen …?
Columbia Index 2 (1885, USA) Die Schriftzeichen befinden sich bei dieser Maschine
auf einem senkrecht stehenden Typenrad,
das auf einer Welle montiert ist. Oberhalb
dieser Welle ist waagerecht eine runde
Zeichenplatte mit Buchstaben, Ziffern und
Zeichen angebracht. Konstruiert wurde
diese Zeigerschreibmaschine von Charles
Spiro, Uhrmacher und später Rechtsanwalt,
der noch zahlreiche weitere Schreibmaschinenmodelle baute.
(Foto: Scheibmaschinen-Museum Stefan Beck)
Seltenheit
7
Sammlerwert
5
Gedanken an Schulzeit
drängen sich auf, an die
ungetümen Klappergestelle, auf denen man
sich einst abgemüht
hat, Buchstaben in der gewünschten
Reihenfolge
auf’s Papier zu bringen. Oft wollte die Maschine nicht so wie man selbst. Entweder tippte sie ein „a“, wo eigentlich ein „d“ stehen sollte, oder die Typenhebel verhakten sich, oder der Aufschlag war unregelmäßig, oder die Typen tanzten auf dem Papier …
Andere denken beim Thema „Schreibmaschine“ an das altehrwürdige Gerät,
das im Wohnzimmer auf Vaters Arbeitsplatz stand und das nur alle paar Wochen mal hervorgeholt wurde, um ein Formular auszufüllen oder einen Brief
an eine „amtliche“ Stelle zu schreiben. Oder sie denken an Tante Martha, auf
deren Dachboden ein solch unergründliches Gerät stand, mit Staub überzogen,
reif für die Altmetallsammlung.
Und so etwas sammelt jemand? Schon sehr merkwürdig! Da nützt es dann auch
nicht mehr viel, wenn man erklärt, dass es Schreibmaschinen in vielen verschiedenen Formen und Bauarten gegeben hat, dass es die alte Technik ist, die so fasziniert, dass zahlreiche ganz verschiedene Ideen verwirklicht wurden, dass manche alte Maschine fast schon künstlerisch gestaltet wurde und so weiter.
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Die Faszination des Sammelns
Nein, wer so blauäugig ist, von seinem Hobby nur zu erzählen, der darf sich nicht wundern, wenn sein so geliebtes Hobby als „etwas merkwürdig“ angesehen wird. Verständnis
oder gar Interesse wird man so nicht wecken können.
Ganz anders, wenn man einem Außenstehenden seine gut gepflegte und ordentlich präsentierte Sammlung zeigt. Das Staunen beim Anblick der alten Schreibgeräte ist echt, die vorsintflutlich anmutenden Geräte blitzen und
blinken, Kärtchen mit technischen Daten
erwecken den Anschein wissenschaftlicher Arbeit, ausgefallene Formen und
technische Lösungen vermitteln einen
musealen Eindruck.
„Darauf hat man wirklich geschrieben?“ Man kannte ja bisher nur Standardmaschinen im Format einer „Olympia 8“ oder Portables aus den 50er oder 60er
Jahren.
Der Sammler steigt in der Achtung seines Besuchers. „Wo er diese seltenen
Stücke nur aufgetrieben hat?“ „Und was er dazu zu erzählen weiß!“ „Ein sehr
gebildeter Mensch, dieser Sammler, mit einem äußerst interessanten Hobby!“
Er wird beneidet um seine musealen Antiquitäten, die so unerhört wertvoll
und für den Laien so unerreichbar zu sein scheinen.
Selbst eine „Mignon 4“, unter Sammlern ja nun wirklich nichts Besonderes,
wird wie eine unerschwingliche Rarität bestaunt. Und dann erst die anderen
Zeigerschreibmaschinen, ob „Edelmann“, „World“ oder „Geniatus“. – „Die sieht
ja aus wie ein Telefon!“ Wohl dem, der eine „Lambert“ in seiner Sammlung hat.
Stolz wird die „Williams“ vorgeführt – „Grashüpfer“ –, dann die „Hall“, die
„Hammond“, die Unteraufschlagmaschinen – Wagen hochgeklappt …
Kein Gedanke mehr an „merkwürdiges Hobby“, im Gegenteil! Und der Sammler fühlt sich bestätigt in seinem Tun.
Das Sammeln alter Schreibmaschinen ist eine Leidenschaft, die einen so schnell
nicht wieder loslässt. Wer erst mit diesem „Virus“ infiziert ist, kann nicht mehr
davon lassen. Da wird gekauft, ersteigert, getauscht, archiviert, sortiert und geordnet, da werden Fachartikel gelesen, wird mit anderen Sammlern gefachsimpelt, werden Tipps und Ratschläge ausgetauscht.
Der Laie hat kaum eine Vorstellung davon, wie ernsthaft sich ein Sammler mit
seinem Thema beschäftigt. Das Sammeln ist ein Teil seines Lebens, ein wesentlicher Teil! Zum echten Sammlergeist gehört das Erforschen seines Sammelgebietes, das geduldige Suchen, das liebevolle Zusammentragen, Stück für
Stück, das geistige Beschäftigen mit seinen Objekten, die Freude und Begeisterung beim Wachsen seiner Sammlung, die erst durch diese vielfältigen Tätigkeiten an Bedeutung gewinnt.
Sammeln ist ein Stück Lebensqualität. Was den Menschen entgeht, die weder sammeln noch irgendein Hobby haben, hat ein Psychologe einmal so ausgedrückt: „Es
ist eine Krankheit vieler moderner Menschen, dass sie eigentlich nichts mehr mit
10
Diskret (1898, Deutschl.) Die Konstruktion
besteht im Wesentlichen aus einer schräg
gestellten runden Einstellskala und einem
drehbaren Einstellhebel, dessen Achse
durch ein Zahnrad mit einem darunterliegenden Typenrad verbunden ist. Durch das
Niederdrücken des Tasthebels auf der linken
Seite wird jeweils eine Gummitype des
Typenrades auf das Papier gedrückt. Die
Maschine, die sich kaum verkaufte, wurde
auch „Volksschreibmaschine“ genannt.
(Foto: Scheibmaschinen-Museum Stefan Beck)
Seltenheit
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Sammlerwert
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Mc Cool 2 (1903, USA)
Über die Geschichte
dieser Maschine ist nur
wenig bekannt. Sie kam
kaum über ein Versuchsstadium hinaus, doch
einige wenige Maschinen
wurden auch verkauft.
Die „Mc Cool“, nach
ihrem Konstrukteur
benannt, hat ein aufrecht
stehendes Typenrad. Beim
Anschlag schlägt ein
Druckhammer von hinten
das Papier gegen die Schrifttype.
(Foto: Scheibmaschinen-Museum Stefan Beck)
Seltenheit
9
Sammlerwert 6 – 7
ganzer Liebe tun. Nicht mal für eine kleine Liebhaberei setzen sie einen Teil ihrer Freizeit ein. Und da
der Beruf in unseren Tagen oft
sehr einseitig ist, wird der
Mensch leicht zur Schablone
erzogen. Deshalb braucht der
Mensch eine Leidenschaft wie
das Sammeln, an der er mit ganzem
Herzen teilnehmen kann.“
Viel zu wenig Menschen wissen,
wie wichtig es ist, ein Steckenpferd
zu haben, das erst ihre schöpferischen Kräfte freisetzt.
„Sammler sind glücklichere Menschen!“ Kaum ein Psychologe wird
dieser Behauptung widersprechen
können. Und jeder Sammler wird
diesem Ausspruch zustimmen.
Wer kann schon die unbeschreibliche Freude nachempfinden, wenn ein
Sammler eine lange gesuchte Maschine endlich gefunden hat und erwerben
kann? Wer kann die Zufriedenheit ermessen, die ein Sammler empfindet,
wenn er sich intensiv mit seiner Sammlung beschäftigt? Welchem ernsthaften Sammler hat sein wunderbares Hobby nicht schon über schwierige Zeiten, über Rückschläge, Sorgen und Probleme hinweggeholfen?
Sammeln, auch wenn es leidenschaftlich geschieht, ist also alles andere als verwerflich; Sammler sind keine „Sonderlinge“, auch wenn sie noch so ausgefallene Dinge wie alte Schreibmaschinen sammeln. Das Sammeln zählt zu den Urtrieben des Menschen. Und das Sammeln von historischen Schreibmaschinen
gehört zu den schönsten Betätigungen, die man sich denken kann. Nicht der
materielle Wert der gesammelten Maschinen zählt, sondern die ideelle Erfahrung und Bereicherung, die die Beschäftigung mit diesen technischen Kunstwerken mit sich bringt. Wie viele Gedanken, wie viele Hoffnungen, wie viel
Kopfzerbrechen, wie viel Freude und Glück im Aufbau einer Sammlung stekken, mag nur ermessen, wer selbst ernsthaft sammelt. Solche Gefühle und Gedanken kann man einem Nicht-Sammler kaum erzählen oder erklären; man
kann sie nur selbst erfahren und erleben.
Dabei ist es gar nicht so wesentlich, wie viel eine Sammlung in Euro und Cent
wert ist. Es muss nicht die „Crandall“ oder die „Sholes & Glidden“ sein, die den
Wert einer Sammlung bestimmt. „Wertvoll“ kann eine Sammlung auch sein,
wenn man nicht sehr viel Geld investiert hat.
Auch mit geringen finanziellen Mitteln kann man eine wunderbare Sammlung aufbauen, kann sie hegen und pflegen, restaurieren, registrieren, auszeichnen, kann Maschinen tauschen, ergänzen, kann sich mit der Geschichte
der Schreibmaschine beschäftigen, kann Bedienungsanleitungen, Farbbanddosen oder alte Anzeigen mit aufnehmen, kann mit Sammlerkollegen fachsimpeln, an Sammlertreffen teilnehmen und die besondere Atmosphäre von
Auktionen genießen.
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Die Faszination des Sammelns
Kurzum: Man muss nicht wohlhabend sein, um sich dieses wunderbare Hobby leisten zu können. Phantasie und Ideen, Engagement und Begeisterung sind
wichtiger als ein dicker Geldbeutel. Sammler, zumindest wenn sie sich ernsthaft mit ihrem Thema beschäftigen, sind kreative Individualisten. Jeder kann
seine Sammlung nach eigenem Gutdünken aufbauen, kann sie ausbauen oder
bereinigen, kann das „Drumherum“ gestalten, wie es seinen Interessen und
seinem Geschmack entspricht.
Niemand gibt ihm Anweisungen. Keiner verlangt Rechenschaft über das Wie,
Wann oder Warum. Anregungen, Tipps und Hinweise kann er nutzen und anwenden, wie er will (Ganz im Gegensatz zu staatlichen Museen, die vielen
Zwängen, Anweisungen und Auflagen unterworfen sind.) In einer privaten
Sammlung spiegelt sich die Persönlichkeit des Sammlers wider.
Sammler, und ganz besonders Sammler von alten Schreibmaschinen, sind
glückliche Menschen! Zumindest in den Stunden, in denen sie sich ganz und
gar ihrer Leidenschaft widmen, in denen sie die Zeit und alles andere um sich
herum vergessen. Wie viel unbeschreibliche Freude die Beschäftigung mit den
technischen Zeugen unserer Vorfahren bereitet, welchem Schreibmaschinensammler müsste man das noch erklären? Gibt
es etwas Schöneres als das Sammeln historischer Schreibmaschinen?
Kulturgut pflegen und
bewahren – museale
Aufgaben des Sammlers
Sammeln gehört zu den Urtrieben des Menschen. In grauer Vorzeit waren Jagen und Sammeln überlebenswichtig. Wollte der Steinzeitmensch etwas essen, musste er jagen oder Beeren sammeln. Wer viel sammelte, erhöhte seine Überlebenschancen. Dieser Urinstinkt ist –
abgeschwächt – bis heute in den Genen des
Menschen erhalten geblieben, beim einen
mehr, beim anderen weniger.
Im Verlauf der Menschheitsgeschichte wandelte sich das Sammeln von einer Überlebenstechnik zu einer Kultur. Interessante, seltene, ungewöhnliche, schöne und wertvolle Dinge wurden gesammelt,
aufbewahrt, gehütet und ausgestellt.
Jedes Museum dieser Welt, jedes Archiv und jede Kunstsammlung sind auf diese Weise entstanden: durch Sammeln! Städte, Institutionen und Länder werden um bedeutende Museen (= Sammlungen) beneidet (z. B. Paris: Louvre, New
York: Museum of Modern Art).
Das Sammeln wird allgemein als Hobby bezeichnet. Der „Duden“ definiert Hobby als Steckenpferd, Liebhaberei. Doch Sammeln, wenn es ernsthaft betrieben
wird, ist mehr. Sammeln ist eine Leidenschaft (im positiven Sinne). Sammeln ist
12
Liliput Duplex (1908, Deutschl.) Die
Gummitypen befinden sich bei dieser
Maschine auf der Unterseite der großen
Scheibe. Dreht man die Scheibe mit Hilfe
des Knopfes, bis das gewünschte Zeichen
dem Zeiger gegenübersteht, und drückt
dann auf den Drehknopf, wird das entsprechende Zeichen abgedruckt. Es wurden
mehrere „Liliput“-Modelle hergestellt, der
Verkauf blieb jedoch gering.
(Foto: Scheibmaschinen-Museum Stefan Beck)
Seltenheit
7–8
Sammlerwert 4 – 5
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Die Faszination des Sammelns
das intensive Beschäftigen mit einem Thema,
das Erforschen und geistige Durchdringen eines Sammelgebiets, das Zusammentragen von Exponaten, Daten
und Fakten und das Aneignen von Expertenwissen.
Sammeln ist Kreativität,
Engagement und Begeisterung.
Saturn (1899,
Schweiz) Die
Schweizer
„Saturn“ ist eine
der ungewöhnlichsten Konstruktionen in der
Geschichte der
Schreibmaschinen. 72
Typen befinden sich auf neun Typenrahmen
und werden mit nur neun Tasten angeschlagen. Der Verkaufserfolg war – wen
wundert’s? – sehr gering.
(Foto: Scheibmaschinen-Museum Stefan Beck)
Seltenheit
9
Sammlerwert
6
Wer sammelt – ganz
gleich ob Kunst, Porzellan, Puppen oder alte
Bürotechnik – der bewahrt wertvolles Kulturgut. Auch der Sammler historischer Schreibmaschinen
übernimmt museale Aufgaben,
indem er unwiederbringliche Zeugen der technischen Pionierzeit vor
dem Untergang rettet, sie der Nachwelt sichert und zugänglich macht.
Kulturelle Aufgaben, die nicht nur
den Museen überlassen werden können. Zumal es nur wenige Museen
gibt, die die Bedeutung der historischen Schreibgeräte erkannt und eine entsprechende Abteilung eingerichtet haben. Und selbst wenn, fehlt es diesen
manchmal an Mitteln, manchmal auch an dem nötigen Fachverstand, um eine
repräsentative Sammlung aufzubauen.
Hier ist also der private Sammler gefragt – besonders auch der Sammler historischer Schreibmaschinen. Wer sammelt, dient der Kultur. Jede Nation braucht
private Sammler auf vielen Gebieten.
Kultur ist nicht nur eine Sache, die vom Staat betrieben wird. Kultur ist die
Summe aller geistigen und technischen Entwicklungen. Wer diese Kultur
pflegt, sie bewahrt, indem er Zeugen vergangener Epochen sammelt, dient damit unserer und späteren Generationen.
Manchem Sammler mögen diese Gedanken vielleicht etwas weit hergeholt erscheinen. Er sammelt, weil es ihm Freude macht, sich mit der vielfältigen Technik und dem oft kuriosen Aussehen historischer Schreibmaschinen zu beschäftigen. Warum auch nicht? Der kulturelle Aspekt beim Sammeln (das Aufstöbern, Bewahren und Erhalten von Kulturgütern) ist eine erfreuliche Begleiterscheinung. Der eigentliche Anreiz zum Sammeln von Schreibmaschinen wird
von anderen Faktoren bestimmt: vom Interesse an technischen Antiquitäten,
von der Freude beim Auf- und Ausbau der Sammlung, von der Begeisterung
bei der Erforschung technischer und geschichtlicher Hintergründe oder – warum auch nicht? – vom Besitzerstolz. Wer über Jahre und Jahrzehnte – oft unter Mühen und Entbehrungen – eine repräsentative Spezialsammlung aufgebaut hat, kann mit Recht stolz sein auf das Erreichte!
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Faszination Schreibmaschinen neu
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Die Faszination des Sammelns
Aus dem Leben eines Sammlers –
die Faszination der alten Technik
Ich erzähle Ihnen hier meine ganz persönliche Geschichte als Sammler historischer Schreibmaschinen, der so manche Höhen und Tiefen erlebt hat. Warum?
Nun, weil diese Geschichte manchem Sammler helfen kann, Probleme, Zweifel und schwierige Situationen zu überwinden. Weil er erfährt, dass es nicht
nur ihm so geht, dass er nicht allein dasteht mit seinen Fragen und Zweifeln.
Damit er nicht das Handtuch wirft und bei der Stange bleibt. Und damit er alle Schwierigkeiten und Hürden nimmt auf dem Weg zu einer der schönsten
Beschäftigungen, die sich ein engagierter, erfahrener Schreibmaschinensammler nur denken kann.
Es war auf einem Trödelmarkt – wie so oft. Trödelmärkte haben mich schon immer fasziniert: wegen der besonderen Atmosphäre und um mal ein „Schnäppchen“
zu machen. Einen Holländer, der seinen Stand seit Urzeiten an der gleichen Stelle hatte, besuchte ich immer
mit sehr aufmerksamen Blicken. Alte Grammophone,
Uhren, Puppen und – eine sehr alte, seltene Schreibmaschine. Sie hatte keine Tasten und keine Typenhebel,
statt dessen ein Buchstabenfeld, über dem ein Metallstift als Zeiger hing. „Wie man damit wohl geschrieben
hat?“ Auf meine Bitte führte er mir die Maschine vor:
Man musste mit dem Stift auf einen Buchstaben zeigen
und dann eine Taste rechts neben einem schwarzen Kasten drücken, und schon schlug eine runde metallene
Walze, auf der sich die Typen befanden, auf die Schreibwalze. Einen Abdruck gab es nicht, da er kein Farbband
und kein Papier in der Maschine hatte.
Doch das war mir auch egal. Sie musste ja nicht wirklich funktionieren. Das konnte man sicher auch von einer so alten, seltenen Maschine gar nicht erwarten.
Aber diese seltsame Technik hatte es mir angetan. So etwas hatte ich noch nie
gesehen. „Mignon“ stand auf dem Blech hinter dem Wagen, doch mit dieser
Bezeichnung konnte ich nichts anfangen.
Als ich dann den Preis für diese Maschine hörte, musste ich lange überlegen …
„1200 DM sind sicher nicht zuviel für diese seltene Maschine …“ Aber mein Geldbeutel gab soviel nicht her.
Der Händler bemerkte mein gesteigertes Interesse. „Die ist sicher mehr als 200
Jahre alt“, versuchte er, meine Kaufentscheidung zu beeinflussen. Doch aus
früheren Käufen bei diesem Händler wusste ich, dass Handeln nicht viel Sinn
hätte. Noch lange musste ich an diese Maschine denken. Wie gern hätte ich
sie mir gekauft!
Zwei Jahre später. Wieder auf einem Trödelmarkt, diesmal in einer anderen
Stadt. Wie ein Blitz traf es mich, als ich diese Maschine, die ach so seltene „Mignon“, wiedersah. Und dazu eine freudige Überraschung: 400 DM stand an
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dieser Maschine, also nur ein Drittel
dessen, was der Händler damals haben wollte. Ganz klar, dass ich diese
Maschine sofort kaufen musste. In
den folgenden Wochen besuchte ich
jeden Trödelmarkt, den ich erreichen
konnte, immer auf der Suche nach
weiteren interessanten Schreibmaschinen.
Nein, an eine Schreibmaschinensammlung habe ich damals nicht
gedacht. Sondern an technisch sehr
interessante Dekorationsstücke für
mein Büro. Mehrere Jahre lang
schmückten diese Maschinen, eine
„Mignon“ eine „Ideal“, eine „Continental“ und eine „Erika“ mehr
oder weniger unbeachtet mein
Büro.
Peoples (1891, USA) Eine kleine Zeigerschreibmaschine mit Typenrad, die sich
wegen ihres relativ geringen Preises und
ihrer recht gut durchdachten Konstruktion
gut verkaufte. Es gab mehrere Ausführungen (mit Farbröllchen oder Farbband, nur
Großbuchstaben oder groß und klein etc.)
unter verschiedenen Bezeichnungen: Pearl,
Peoples, Champion.
Seltenheit
5
Sammlerwert
3
Wieder einige Jahre später, wieder auf einem Trödelmarkt. Noch einmal sah
ich eine interessante Maschine. Der Händler verkaufte mir diese nicht nur, sondern gab mir gleich auch Informationen mit. Ein Heft für Schreibmaschinensammler. Dass es so etwas überhaupt gab?
Wieder zuhause, blätterte ich darin. Worüber sich Leute doch so alles Gedanken machten?! Über „Typenzylinder“ und „Volltastatur“, über „Wagnergetriebe“ und „Kniehebel“ las ich da. Alles „böhmische Dörfer“ für mich! Aber auch
mehrere Abbildungen besonders schöner Schreibmaschinen fand ich darin.
Die erweckten schon eher mein Interesse. Was es da nicht für skurrile Formen
gab! Wie man darauf wohl geschrieben hat?
Und dann waren da noch Anzeigen. Anzeigen von Sammlern, die Schreibmaschinen kaufen, verkaufen oder tauschen wollten. Eine Adresse fiel mir gleich
auf, denn sie gehörte einem Sammler, der nur wenige Kilometer von mir entfernt wohnte. Ich beschloss, ihn aufzusuchen, um mich etwas mehr über das
Thema „Schreibmaschinen“ informieren zu lassen.
Dieses Gespräch war für mich sehr interessant, obgleich ich viele Ausdrücke,
Begriffe und Aussagen noch gar nicht verstehen, andere nicht so recht einordnen konnte. Aber ich war fasziniert von der Vielfalt der Maschinen, die dieser
Sammler in seinem Arbeitszimmer stehen hatte. Ganz zufällig traf es sich, dass
er einige Tage zuvor einige Maschinen eines amerikanischen Sammlerkollegen erhalten hatte, die er auf dem deutschen Sammlermarkt anbieten wollte:
eine „Hall“, eine „Odell No. 4“ und eine „Peoples“.
Ich war mehr als fasziniert von diesen Maschinen, konnte mich gar nicht losreißen von dem Anblick dieser gut gepflegten Zeugen der technischen Pionierzeit. Jede dieser Maschinen sollte knapp 2000 Mark kosten. Das waren ganz
andere Preise, als ich sie bislang von den Maschinen auf Trödelmärkten gewohnt war.
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Ich erbat mir zwei Tage Bedenkzeit,
aber ganz instinktiv wusste ich bereits, dass ich mit diesen Maschinen
den Grundstock zu einer sehr interessanten Sammlung legen würde; einen
qualitativ hochwertigen Grundstock.
Eigentlich hätte ich auch ohne Bedenkzeit direkt zusagen können, denn
ich wusste sofort, dass ich die Maschinen kaufen würde.
So dauerte es auch keine zwei Tage,
bereits am nächsten Tag war ich
wieder bei diesem Sammler. Ich
konnte es gar nicht erwarten, diese
Maschinen mein Eigentum zu nennen. Das Sammelfieber hatte mich
gepackt, ich war hoffnungslos infiziert. Ich blieb einige Stunden bei diesem Sammler, die Zeit verging wie im
Fluge, und ich fragte ihn Löcher in den Bauch.
Stolz wie selten fuhr ich dann nach Hause, die frisch
erworbenen Schreibmaschinen im Kofferraum. Nein, ich
hatte sie gar nicht im Kofferraum verstaut, sondern neben mich auf den Sitz
gestellt. So konnte ich während der Fahrt immer wieder einen Blick darauf
werfen.
Zuhause angekommen, präsentierte ich stolz meine neuen Erwerbungen. Den
ganzen Abend erzählte ich von Schreibmaschinen, von „Zeugen der Vergangenheit“, von „technischen Pionierleistungen“. Sofort am nächsten Morgen machte ich Platz in meinem Büro, um diesen Maschinen einen Ehrenplatz zukommen
zu lassen. Niemals habe ich diese Ausgabe bereut.
Dann folgte eine längere Phase der Informationen. Ich hatte ja so viele Fragen.
Ich erhielt eine Liste wichtiger Bücher, die ich kaufte. Ich studierte diese Bücher, war heißhungrig nach Wissen über die Geschichte der Schreibmaschinen. Auch weiterhin besuchte ich Trödelmärkte, nun aber mit einem ganz anderen Wissensstand.
Da wollte es einige Zeit später der Zufall, dass ein langjähriger Sammler aus
Platzgründen seine Sammlung aufgeben wollte. 17 000 Mark sollte diese
Sammlung kosten, bestehend aus etwa 70 Maschinen. 17 000 Mark waren damals viel Geld für mich, und ich habe einige Bedenkzeit gebraucht, bis ich dem
zugestimmt habe. Später habe ich diese Entscheidung bereut. Denn es standen nur etwa acht bis zehn Maschinen auf der Liste, die mich wirklich interessierten, die ich haben wollte. Und diese hätte ich inzwischen schon mehrfach
einzeln (und auch nicht teurer) kaufen können, ohne eine große Zahl gar nicht
gewünschter Maschinen mitkaufen zu müssen.
Beim Wiederverkauf dieser Maschinen an andere Sammler konnte ich nur selten den Preis erzielen, den ich mir vorgestellt hatte. Ich musste erkennen, dass
der Markt der einfachen Standardmaschinen, um die es sich hier ja handelte, ei16
Edison Mimeograph (1894, USA) Sie heißt
nicht nur so, sie wurde auch tatsächlich von
dem genialen Erfinder Thomas Alva Edison
konstruiert. So erfolgreich seine anderen
Erfindungen auch waren, diese Maschine
war ein „Flop“.
Seltenheit
8–9
Sammlerwert
6
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Victor Index (1894, USA) Eine der schönsten Zeigerschreibmaschinen, bei der das
Typenrad in Druckstellung gebracht wird,
wenn der Zeiger vorn auf der Buchstabenskala auf das gewünschte Zeichen eingestellt wird. Eine bei Sammlern sehr
begehrte Maschine.
Seltenheit
7
Sammlerwert 5 – 6
nigermaßen gesättigt war. Um überhaupt Maschinen verkaufen zu können,
musste ich unter meine Preisvorstellungen gehen. Das habe ich aber nur einige
Male so gemacht. Dann habe ich mir gesagt: Ich warte, und wenn es sein muss,
einige Jahre, mit dem Verkauf dieser Maschinen. Denn irgendwann werden die
Preise auch für diese Standardmaschinen anziehen. Mit den Jahren wird die Zahl
der Sammler zunehmen, nicht aber (zumindest nicht erheblich) die Zahl der heute noch erhaltenen Maschinen aus den 20er bis 40er Jahren. Und da fast alle neuen Sammler mit Standardmaschinen anfangen, wird die Nachfrage danach
größer. Denn das ist ja bekannt: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.
Zurück zum Kauf der Sammlungsauflösung. Nach der anfänglichen Freude,
nach einigen Schweißaktionen (raus aus dem Keller, rein in den Transporter,
raus aus dem Transporter, rein in den Keller, säubern, rein ins Regal …, und das
70 mal) kam bald die Phase der leichten Ernüchterung. Ich hatte zwar jetzt auf
einen Schlag viele Maschinen, den ganze Keller voll, aber nur wenige, die ich
auch in die Regale meines Büros stellen wollte. Also viel Masse, wenig Klasse!
Ernsthafte Zweifel kamen auf. Ob das wohl alles so richtig war? 17 000 Mark,
wofür eigentlich? Für einige alte technische Geräte und viel Standardware,
nicht gerade Schrott, aber auch nichts Besonderes.
„Weshalb sammle ich überhaupt diese Maschinen?“ Einige Prunkstücke als
Dekoration fürs Büro, okay, aber eine ganze Sammlung …? Wer interessiert sich
denn schon für diese Gehäuse aus Blech, Holz und Metall, mit mehr oder weniger Typenhebeln, Zylindern, Gummitypen oder was sonst noch so alles darin ist?
Ich glaube, eine solche Phase macht fast jeder Sammler einmal durch. Nur
nicht entmutigen lassen, kann ich aus Erfahrung sagen! Da muss man durch!
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Und dann, ganz plötzlich, hatte ich ein klares Konzept vor Augen. Nur noch
Maschinen bis zum Jahre 1920 sammeln. Und Literatur, zur Erforschung der
Geschichte der Schreibmaschinen! Ich las viel. Und je mehr ich las, umso mehr
taten sich neue Fragen auf. Fragen, die zu beantworten wieder richtig Spaß
machte. Auf einmal hatte ich keine leblosen Maschinen aus Metall mehr in
meinen Regalen stehen, sondern sichtbar gewordene Geschichte. Äußerst interessante technische Geräte, die Geschichte und Geschichten erzählten. Mit
denen ich mich auseinandersetzen konnte, die ich immer mehr verstand.
Und ich verstand die Konstrukteure, die Pioniere der heutigen Schreibtechnik.
Wie viele Überlegungen, wie viel Kopfzerbrechen, wie viel Hoffnungen steckten doch in der Entwicklung eines solchen Wunderwerks der Technik! Und wie
oft waren alle diese Überlegungen „für die Katz“, weil sich das Ergebnis, die
oft über Jahre entwickelte Maschine, am Markt nicht durchsetzen konnte!
Für die Katz? – Nein! Ein später Trost für die glücklosen Erfinder und Konstrukteure: Die Maschinen, die damals nur in kleinen und kleinsten Stückzahlen
gefertigt wurden, weil kaum jemand sie kaufen wollte, sind heute die begehrtesten und teuersten Sammlerstücke! Wo wäre der Reiz des Sammelns für uns,
wenn es heute diese seltenen und begehrten Raritäten nicht gäbe?
Seit fast zwanzig Jahren bin ich nun leidenschaftlicher Sammler historischer
Schreibmaschinen. Und Zweifel an meinem Hobby, für das ich fast meine gesamte freie Zeit aufwende, gibt es schon lange nicht mehr. Nein, ich habe nicht
einmal eine teure Sammlung, aber ich habe mich spezialisiert. Und ich kaufe
nur noch selten eine neue Maschine hinzu.
Dafür aber alles, was an Literatur und Gedrucktem über historische Schreibmaschinen aufzutreiben ist: Bücher, Broschüren, Anleitungen, alte Anzeigen,
Plakate, Prospekte, Rechnungen, Ansichtskarten, Werbemarken, Sammelbilder und vieles mehr – also nicht mehr Metall, sondern Papier! Denn damit
kann ich arbeiten, kann mich intensiv mit der Geschichte beschäftigen. Immer wieder finde ich darin neue Erkenntnisse, neue interessante Geschichten,
neue Daten. Das ist interessanter für mich, als unter allen Umständen meine
Sammlung zu vergrößern. Und über die gewonnenen Erkenntnisse schreibe
ich Bücher – wie dieses.
Schlusswort und Erkenntnis: Man braucht nicht viele Schreibmaschinen, um
ein engagierter Sammler zu sein. Man braucht auch nicht die teuren Raritäten, um seine Sammlung aufzuwerten. Aber man sollte nicht ziellos sammeln,
sondern sich nach Möglichkeit spezialisieren. Und manchmal braucht es einige Umwege, um sein wirkliches Interesse auszuloten.
Die Beschäftigung mit den alten Maschinen bringt viel mehr Freude, als sie
nur in eine Vitrine zu stellen und hin und wieder zu betrachten. Man sollte
viel lesen, um seine Sammlungsstücke und die Geschichte der Schreibmaschinen zu begreifen, um Geschichte zu erfahren und zu erleben. Vielleicht sollte
man sich selbst nicht nur als „Sammler“, sondern ebenso als „Forscher“ sehen.
Die Geschichte der Schreibtechnik zu erforschen und dabei die eigenen Sammlungsstücke als Exponate mit einzubeziehen, macht ungeheuren Spaß. Diese
Freude und Begeisterung kann man niemandem erklären, man kann sie nur
selbst erleben!
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Historische Schreibmaschinen
sammeln – nur etwas
für gut Betuchte?
Auf diese Frage ein ganz klares „Nein“! Fünf- oder
sechsstellige Preise, die auf Auktionen für Spitzenstükke wie etwa eine „Malling Hansen“ erzielt werden und
durch die (Sammler-) Presse geistern, verfälschen das
Bild. Solche Spitzenpreise werden nur äußerst selten erzielt; der durchschnittliche Schreibmaschinensammler
rechnet mit Beträgen, die eher bei oder unter einem Prozent dieser Preise liegen.
Wer käme auf die Idee, Briefmarken sammeln als
teures Hobby zu bezeichnen? Doch auch da gibt es
„Ausreißer“, seltene Marken, für die man sehr
viel Geld hinblättern muss, für eine blaue oder rote „Mauritius“ etwa. Doch welcher Briefmarkensammler leistet sich schon solche Spitzenstücke?
Remington 5 (1886, USA) Eine der meistgebauten Maschinen im 19. Jahrhundert:
Die „Remington 5“ geht auf die „Sholes &
Glidden“ zurück, die erste von der Waffenfabrik Remington gefertigte Schreibmaschine.
Seltenheit
3
Sammlerwert
2
Und welcher Schreibmaschinensammler hat schon eine „Malling Hansen“, eine „Hammonia“ oder auch nur eine „Crandall“
in seiner Sammlung? Sicher, wer solche Spitzenstücke sein Eigen nennen kann,
der hat vermutlich mehr für seine Sammlung hingeblättert, als ein mittlerer Angestellter im Jahr verdienen kann.
Aber das sind doch nicht die typischen Schreibmaschinensammler! Und ob
diese Sammler-Kollegen, die sich fast alles leisten können, glücklicher sind als
diejenigen, die sich lange überlegen müssen, ob sie eine „Edelmann“ oder eine „Hall“ kaufen, das möchte ich noch bezweifeln.
Wo bleibt denn der Reiz des Sammelns, wenn man sich jeden Wunsch sofort erfüllen kann, wenn Geld keine Rolle spielt? Wie viel mehr Freude kann es doch
machen, wenn man auf eine Wunsch-Maschine spart, wenn man auf einige
Kneipenbesuche verzichtet, um diese Maschine erstehen zu können, wenn man
vielleicht erst eine andere Maschine verkauft, wenn man ein zu teures Angebot
ausschlagen muss, um dann, irgendwann später, die so lange ersehnte Maschine doch noch erstehen zu können.
An diesen Kauf wird man sich noch lange gern erinnern und sich daran erfreuen. Die Maschine wird geputzt, gehegt und gepflegt und erhält einen Ehrenplatz in der Sammlung. Und jedem Besucher wird diese Maschine stolz vorgeführt. Ein Spitzenstück in dieser Sammlung!
Nein, das Sammeln historischer Schreibmaschinen muss nicht teurer sein als
andere Hobbys auch. Man muss nicht geerbt haben oder Manager sein, um
sich dieses wunderbare Hobby leisten zu können. Es gibt auch Schüler, Auszubildende und Studenten unter den Sammlern. Und auch diese sind mit ihren
bescheidenen finanziellen Mitteln in der Lage, eine schöne Sammlung aufzubauen.
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Geschichte, Technik und Faszination
Am Anfang war das Wort …
… es ist noch gar nicht lange her, als uns das typische Geräusch des Anschlags in Büros wie auch daheim durch den
Alltag begleitete. Abgelöst durch den Computer, ist die Schreibmaschine, die auch die Geschichte des Buches revolutionierte, beinahe in Vergessenheit geraten.
Dieses Buch will allen Sammlern und technisch Interessierten, die sich mit dem Gedanken tragen, eine Sammlung zu
beginnen, helfen. Es liefert Informationen, Tipps und Hinweise, die den Einstieg in das wunderbare Hobby erleichtern –
zur richtigen Pflege, Aufbewahrung, Registrierung, Reinigung bis hin zur Versicherung der Sammlung. Es will dazu
beitragen, Fehler weitgehend zu vermeiden und Wissen zu vermitteln, das ein angehender Schreibmaschinen-Fachmann sich sonst mühsam zusammensuchen müsste. Auch der erfahrene Sammler wird hier noch manche Informationen und Hinweise finden, die ihm so noch nicht bekannt waren.
In sechs Kapiteln werden alle Facetten der Thematik beleuchtet: die wichtigsten Typen, Erfinder, Konstrukteure und
Fabriken werden ausführlich beschrieben. Im „ABC der wichtigsten Begriffe“ findet der Leser alles Wissenswerte über
Technik und Funktionsweise, in verständlich und knapp formuliertem Stil.
Zahlreiche farbige Abbildungen illustrieren die technischen und geschichtlichen Informationen. Zu allen im Buch
gezeigten Schreibmaschinen sind Wertorientierungen angegeben.
Leonhard Dingwerth aus Delbrück war nach Fachabitur und Fernstudium „Grafik“ zunächst Leiter
der Werbeabteilung eines Großhandels, später Mitarbeiter einer Werbeagentur. Seit 1977 ist er
selbstständig als Zeichner und Grafiker tätig. 1986 gründete er ein eigenes Handwerksmuseum mit
rund 5000 Exponaten in originalgetreu aufgebauten Werkstätten. 1989 begann er mit dem Aufbau
eines Archivs für historische Schreibmaschinen, in dem er auch altes Werbematerial, Prospekte und
viele andere Zeugnisse der Geschichte der Schreibmaschinen sammelt. Beruflich ist er sehr engagiert in dem von ihm vor über 30 Jahren gegründeten Spezial-Versandhandel. Seit fast 20 Jahren
schreibt und verlegt er Bücher über Technik und Geschichte.
Historische
Schreibmaschinen
Sammlerträume
AKTUEL
IT
L
M B AT T E
NBERG
Geschichte, Technik und Faszination
Preis:
29,90 EUR
B AT T E N B E R G
MARKTPR
EN
Sammlerträume
Leonhard Dingwerth
TUNGEN
ER
W
Historische Schreibmaschinen
Leonhard Dingwerth Historische Schreibmaschinen
Seite 1
Sammlerträume
9:45 Uhr
EXPERT
GARAN EN
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08.09.2008
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Titel Schreibmaschinen aktuell

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