Einzelhaltung ? Fütterung:

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Einzelhaltung ? Fütterung:
Was ist, wenn ich die Esel mal nicht versorgen kann?
Was wird mit dem Esel, wenn ich ihn nicht mehr halten kann (Esel werden je nach Rasse mehr als 40 Jahre alt)?
Ich kann einen Esel nicht wie einen Wanderpokal weiterreichen, auch ein Esel kennt Heimweh.
Wenn Sie dann sicher sind, einen Esel sachgerecht betreuen zu können und einem Stallbau nichts im Wege steht, sollte man sich langsam auf die
Suche nach einem Esel machen.
Sie müssen nicht alles von Anfang an wissen, aber immer, wo Sie verlässlichen Rat holen können. Am besten ist immer am Anfang der Haltung:
lieber den Tierarzt einmal zu oft geholt als zu wenig. Auch Ihr Tierarzt muss sich auf Ihren Esel einstellen können. Von Ferndiagnosen und
Ratschlägen aus der Ferne ist abzuraten.
Einzelhaltung ?
Esel einzeln zu halten ist nicht in Ordnung und in der Schweiz gesetzlich ganz verboten.
Das heißt im Klartext, es sind mindestens zwei Esel zu halten. Alles andere ist abzulehnen.
Eselfohlen schon nach einem halben Jahr von der Stute zu trennen ist unverantwortlich, desgleichen auch, die Stute in der Fohlrosse wieder zu
decken. Die Stute säugt ihr Fohlen bis zu zwei Jahre lang. Dies ist auch wichtig für den Knochenaufbau – wenn man bedenkt, wie alt Esel werden.
Die Stute sorgt in diesen zwei Jahren auch dafür, dass das Fohlen ein gesundes und gut ausgeprägtes Sozialverhalten bekommt. Nur solche Esel
können und dürfen als Therapie-Esel arbeiten. Esel, die zu früh von der Stute genommen oder wie ein Staffelstab weitergereicht wurden, leiden
unter auffälligem Hospitalismus (Schaden an Körper und Seele), sind oft aggressiv und verhaltensgestört. Diese Esel sollten in keinem Falle von
Neueinsteigern in der Eselhaltung als Einstiegsesel gewählt werden.
Eselhengst-Haltung sollte für den Hobbyzüchter ein Tabu sein. Von Haltung von Stuten und Hengsten in einer Gruppe ist eindringlich abzuraten
und dies ohne wenn und aber. Hengste neigen dazu, Fohlen zu töten.
Eselhengste beißen jede tragende Stute bis zur Scheinrosse und besteigen sie. Altersschwache Stuten bringt der Hengst um. Auf keinen Fall will die
Stute den Hengst beim Abfohlen in ihrer Nähe haben.
Ob kranke Esel einzeln untergebracht werden müssen, sollte immer der Tierarzt entscheiden.
Fütterung:
Um eine artgerechte Fütterung zu erreichen, muss man wissen, dass das Verdauungssystem des Esels auf Wüste, Steinwüste und Hochgebirge
ausgerichtet ist. Als Wander-Weidegänger hat der Esel einen relativ kleinen Magen. Seine Verdauungseffizienz hat ihn zum Überlebenskünstler
werden lassen. Aber Vorsicht ! zumindest die Großen Riesenesel sind schwerfüttrig. Raufen sind für die Fütterung nicht zu empfehlen, sie führen
zur Bildung eines Giraffenhalses. Stroh dürfen die Tiere eigentlich haben, so viel sie möchten. Grüne Wiesen sind zwar praktisch und billig, aber
nicht unbedingt artgerecht. Besser ist es, Eseln das Gras als Heu anzubieten. Idealerweise sollten ihnen so viel wie möglich Baumausschnitt und
Hölzer angeboten werden. Brennnesseln, Disteln, Brombeeren und Rosen ziehen den Esel magisch an. Ein Salz-/Mineralstein ist obligatorisch.
Getreide im Wechsel anbieten, am besten ein wenig von allem, pro Tag und Kilogramm Lebendgewicht ein Gramm. Alles an Obst und Gemüse,
einschließlich Zitrusfrüchten, darf ebenso auf dem Speiseplan stehen.
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