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DAIMLER SUPPLIER MAGAZINE 01|2010 – EIN MAGAZIN FÜR ZULIEFERER UND MITARBEITER DER DAIMLER AG
Daimler
SUPPLIERMAGAZINE
01 l 10
„Das Beste oder nichts“
Beim zweiten Daimler Key Supplier Meeting im Mercedes-Benz Center Stuttgart würdigte das Top-Management der Daimler AG die Leistungen der Zulieferer im vergangenen Geschäftsjahr. Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung der Daimler Supplier Awards an die besten Lieferanten. Lesen Sie mehr darüber ab Seite 4.
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Inhalt
Daimler AG
Inhalt
Daimler Supplier Magazine 01|2010
Titelgeschichte
04
„Das Beste oder nichts“
22
Hier entsteht die elektromobile Zukunft
In Kamenz wird die Fertigung von Lithium-Ionen-Batterien aufgebaut
Daimler zeichnet die besten Lieferanten des Geschäftsjahres 2009 aus
Spotlight
14
Höchste Präzision bei der Montage des neuen Fahrsimulators (IPS)
15
Import von EU-Produkten in Präferenz-Staaten (Global)
15
„European Supply Chain Excellence Award“ für Daimler Trucks (PTB)
15
Neuer Einkaufsleiter bei Daimler Trucks North America (PTB)
Global
16
Das Portal wird erweitert
Neue Rubriken, Inhalte und Tools im globalen Daimler Supplier Portal
17
International Procurement Services
18
„Immer einen Schritt voraus“
Der neue Leiter von IPS Wendelin Wolbert im Interview
Procurement Mercedes-Benz Cars and Vans
25
Überwältigendes Interesse
Das Emerging Market Office India präsentiert sich auf der Auto Expo in Delhi
26
Innovationen in Form und Funktion
Neuheiten von Mercedes-Benz beim Internationalen Automobil-Salon in Genf
Procurement Trucks and Buses
30
Neue Motoren für die Königsklasse
Vorbereitung der neuen Motorenbaureihe für Europa
32
Deutsch-russische Zusammenarbeit
Daimler Trucks baut die strategische Partnerschaft mit KAMAZ weiter aus
33
Optimistisch ins neue Jahr
Verleihung des Prêmio Interação 2009 in São Paulo
Places of Interest
34
Handgefertigte Ingenieurskunst
Reibungslose Partnerschaft
Die Beschaffung von Schmierstoffen braucht Flexibilität und Zuverlässigkeit
20
Ein Plus für die Lagerbeschaffung
cWayPlus überführt die Lagerbeschaffung in elektronische Abschlüsse
Intelligentes Refinanzierungsmodell
Das „Daimler Reverse Factoring“-Programm unterstützt Serienlieferanten
19
24
Globales Netzwerk
Die Hochleistungsschmiede von Mercedes-AMG in Affalterbach
Eine Agenturnetzwerk steuert die weltweiten Mercedes-Benz Kampagnen
Titelbild: Die begehrte Trophäe des Daimler Supplier Award 2009.
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Daimler Supplier Magazine 01|2010
Editorial
03
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
seit der letzten Ausgabe des Daimler Supplier Magazines hat sich in den Einkaufsbereichen von
Daimler einiges verändert. Zum 1. Januar 2010 haben wir die Einkaufsorganisation unseres
Unternehmens weiterentwickelt. Von nun an sind die Einkaufsbereiche für Pkw und Van sowie
Nutzfahrzeuge noch stärker in die entsprechenden Geschäftsbereiche integriert – ein logischer
und konsequenter Schritt nach vorne. Der Einkaufsbereich Nichtproduktionsmaterial gehört jetzt
zum Vorstandsbereich Personal wo auch andere Shared Services wie IT integriert sind.
Mit der Herrn Dr. Reidelbachs Verabschiedung haben wir gemeinsam die Verantwortung für das
Daimler Supplier Magazine übernommen. Gleichzeitig hat Wendelin Wolbert seine Tätigkeit als
Leiter International Procurement Services, IPS, begonnen. Mit einem Interview in dieser Ausgabe
können Sie Einblick in die zukünftigen Herausforderungen bei IPS gewinnen. Sie sehen, es ist viel
Bewegung im Einkauf und wir machen Tempo, dass das Jahr 2010 ein voller Erfolg wird.
Mitte März 2010 haben wir zum zweiten Mal im Rahmen des Daimler Key Supplier Meetings im
Mercedes-Benz Center Stuttgart die besten Lieferanten für ihre Leistungen mit dem Daimler
Supplier Award 2009 geehrt. Wie bereits im Vorjahr wurden Auszeichnungen an 13 Zulieferpartner
in verschiedenen Kategorien vergeben, ergänzt um einen Sonderpreis für Innovation. Damit
möchten wir zeigen, wie wichtig dem Vorstand der Daimler AG und uns Leitern im Einkauf eine
gute Zusammenarbeit zwischen Ihnen und unserem Unternehmen ist. Gerade das letzte Jahr
war wohl für uns alle das herausforderndste Jahr in der Automobilgeschichte seit 50 Jahren. Aber
auch Dank Ihrem Engagement und der konstruktiven Zusammenarbeit blicken wir zuversichtlich
nach vorne.
Wir freuen uns auf ein spannendes Jahr 2010 mit Ihnen und wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.
Mit freundlichen Grüßen
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Stefan Buchner
Frank W. Deiß
Wendelin Wolbert
Vice President
Vice President
Vice President
Procurement Trucks and Buses,
Procurement Mercedes-Benz Cars
International Procurement Services,
Daimler AG
and Vans, Daimler AG
Daimler AG
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04
„Das Beste
oder nichts“
Beim zweiten Daimler Key Supplier Meeting im Mercedes-Benz Center Stuttgart würdigte das Top-Management der Daimler AG die Leistungen der Zulieferer im vergangenen Geschäftsjahr. Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung der Daimler Supplier Awards an die besten Lieferanten. Fotografie Daimler Key Supplier Meeting: KD Busch
01
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Daimler Supplier Magazine 01|2010
Titelgeschichte
05
Daimler Key Supplier Meeting
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600 Gäste beim zweiten Daimler Key Supplier Meeting
Rund 600 Gäste kamen am 18. März 2010 zum zweiten Daimler Key
Supplier Meeting in das Mercedes-Benz Center Stuttgart. Die alljährliche
Veranstaltung ist zentraler Bestandteil des Lieferanten-Kooperationsmodells Daimler Supplier Network, das auf intensivem Austausch und
gegenseitiger Wertschätzung beruht. Dass die Daimler AG diese Prämissen sehr ernst nimmt, verdeutlichte einmal mehr die vollzählige Präsenz
des Vorstands der Daimler AG. Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender
und Leiter Mercedes-Benz Cars, wandte sich in seiner Key-Note-Rede
direkt an die Zulieferer: „Als wir im vergangenen Jahr zusammenkamen,
lautete unsere Botschaft, dass wir akzeptieren müssen, dass die Umstände
so sind, wie sie sind, entsprechend zu planen und unsere strategischen
Maßnahmen weiter zu verfolgen. Glücklicherweise haben wir genau das
getan. Gemeinsam haben wir das schlimmste Jahr durchgestanden, das
diese Branche seit mehr als einem halben Jahrhundert erlebt hat. Und als
erstes möchte mich bei Ihnen allen für Ihren Beitrag bedanken!“
vorsitzende, müsse sich die Zusammenarbeit zwischen Daimler und den
Lieferanten an dem nach wie vor gültigen Motto Gottlieb Daimlers messen
lassen: „Unser Ziel ist das Beste oder nichts. Das erwarten wir von uns
selbst, und auch von Ihnen.“
Anzeichen für berechtigten Optimismus
Zetsche betonte, dass das vergangene Geschäftsjahr für die Daimler AG
und die Zulieferpartner kein einfaches war. Und doch gäbe es Anlass für
berechtigten Optimismus, wie etwa die sich erholende Konjunktur und die
erfreuliche Entwicklung der Absatzzahlen insbesondere im Pkw-Bereich.
Mit der Erwartung, dass diese positive Tendenz anhält, steigt auch die
Vorfreude auf die Markteinführung der kommenden Produktpalette. So
wird Mercedes-Benz Cars in den nächsten 24 Monaten 16 neue Fahrzeuge
auf den Markt bringen. Daimler Trucks wird im selben Zeitraum den
dichtesten Produktplan in seiner Geschichte umsetzen und rund zwei
Milliarden Euro in die Produktlinie investieren. „Sie sehen also: Wir haben
uns hohe Ziele gesteckt“, so Zetsche, „und ich brauche Ihnen nicht zu
sagen, dass mit unseren Plänen große Chancen und Herausforderungen
verbunden sind – für uns und für Sie.“ Dabei, so betonte der Vorstands-
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Auszeichnung der 14 besten Zulieferpartner
Die Besten standen am Abend des Daimler Key Supplier Meetings ganz im
Mittelpunkt. Gabriele Muz, Leiterin Business Management & Governance
bei International Procurement Services, eröffnete die Veranstaltung,
deren Höhepunkt die mit Spannung erwartete Verleihung der Daimler
Supplier Awards 2009 bildete. Mit diesen Auszeichnungen würdigt das
Unternehmen weit überdurchschnittliche Leistungen, die auf Basis
eines weltweit einheitlichen Bewertungssystems ermittelt werden. Die
Grundlagen für diese Bewertung sind im Lieferanten-Kooperationsmodell
Daimler Supplier Network definiert und umfassen die vier Werttreiber
Qualität, Kosten, Liefertreue sowie Technologie und Innovation. Überreicht
wurden die Awards von den Vorständen und Einkaufsleitern der jeweiligen
Geschäftsbereiche. Wie bereits im Vorjahr wurden Auszeichnungen an 13
Zulieferpartner in verschiedenen Kategorien vergeben, ergänzt um einen
Sonderpreis für Innovation. Wer sich über die begehrten Trophäen freuen
durfte, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.
01 DasMercedes-BenzCenterStuttgartbieteteinenperfektenRahmenfürdas
zweiteDaimlerKeySupplierMeeting.
02 Dr.DieterZetsche,VorstandsvorsitzenderderDaimlerAGundLeiter
Mercedes-BenzCars,danktdenZulieferernfürihrebesonderenAnstrengungen.
03 GabrieleMuz,LeiterinBusinessManagement&GovernancebeiInternational
ProcurementServices,moderiertdieVeranstaltung.
04 Rund600GästefolgengespanntderVerleihungderDaimlerSupplierAwards.
05 Mitden14ausgezeichnetenZulieferernfreuensichdergesamteVorstand
derDaimlerAGunddieLeiterderEinkaufsbereiche.
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Titelgeschichte
Daimler AG
Daimler Supplier Award
Daimler Trucks & Buses
Globale Partner
Fünf Zulieferpartner aus drei Nationen werden mit den Daimler Supplier Awards 2009 von Daimler Trucks & Buses ausgezeichnet.
GEWINNER
Daimler Supplier Award 2009
EXTERIOR
Polyplex AG
Hauptsitz: Neunkirch, Schweiz
Mitarbeiter: ca. 40
Produktprogramm: faserverstärkte Formteile,
Duro- und Thermoplaste, Klein- und Großbauteile
INTERIOR
Takata-Petri AG
Hauptsitz: Tokio, Japan
Mitarbeiter: ca. 28.000
Produktprogramm: Sicherheitsgurte, Airbags,
Lenkräder, Kindersitze
MECHATRONICS
Mitsubishi Heavy Industries Ltd.
Hauptsitz: Tokio und Yokohama, Japan
Mitarbeiter: ca. 33.000
Produktprogramm (Automotive): Motoren und
Getriebe, Fahrzeugklimatisierung, Produktionsund Prüfanlagen, Intelligente Transportsysteme
CHASSIS
Kirchhoff Automotive GmbH
Hauptsitz: Iserlohn, Deutschland
Mitarbeiter: ca. 3.500
Produktprogramm: Chassis- und Fahrwerkskomponenten, Rahmen und Rahmenanbauteile
POWERTRAIN
ElringKlinger AG
Hauptsitz: Dettingen/Erms, Deutschland
Mitarbeiter: ca. 4.100
Produktprogramm: Zylinderkopfdichtungen,
Spezialdichtungen, Kunststoff-Gehäusemodule und
Abschirmsysteme für Motor, Getriebe und Abgasstrang
01
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Polyplex AG
Kunststoff bietet Sicherheit, Funktionalität und
schönes Design. Es ist ein Material, das Resistenz und Qualität beweist, sich jedoch auch
einer ständigen Weiterentwicklung unterziehen
muss – gerade in der Automobilfertigung. Genau
darin besteht die Kompetenz der Polyplex AG.
Die Produktpalette des Mittelständlers reicht
von der Klein- bis zur Großbauteilserie, vom
einzelnen Strukturbauteil bis hin zur montagefertigen Komplettlösung.
Seit mehr als einem Jahrzehnt liefert die Polyplex AG Außenhautteile für den Mercedes-Benz
Stadtbus Citaro. Für die Reisebusse Setra Top
Class 400 und Mercedes-Benz Travego produziert der Schweizer Zulieferer Frontblenden,
Stoßfänger und Stoßecken. Dabei ermöglicht
das Verbundwerkstoffsystem Sheet Moulding
Compound (SMC) eine Leichtbaulösung, die
extremen mechanischen, chemischen und
thermischen Beanspruchungen standhält. Auf
der Grundlage dieser Materialtechnik konnten
zudem Metallkomponenten durch SMC-Komponenten ersetzt werden. Darüber hinaus hat
die Polyplex AG die Herstellung der Werkzeuge
und damit die Kosten gegenüber gängigen
werkzeugintensiven Verfahren entscheidend
optimiert.
Die Auszeichnung des Daimler Supplier Award
2009 von Daimler Trucks & Buses in der Kategorie „Exterior“ nahm Geschäftsführer Rolf
Suthaus stellvertretend für seine Mitarbeiter
entgegen. „Das vergangene Jahr war für uns alle
eine große Herausforderung – diese Auszeichnung bedeutet uns daher viel. Sie ist eine
ehrliche Wertschätzung unserer täglichen Arbeit
und wird uns für die Zukunft motivieren, noch
besser zu werden.“
Takata-Petri AG
Der Daimler Supplier Award 2009 des Geschäftsbereichs Daimler Trucks & Buses in der Kategorie „Interior“ geht an die Takata-Petri AG. 1933
als Textilmanufaktur gegründet, rückte in den
1960er-Jahren die Sicherheit im Straßenverkehr
mehr und mehr in den Fokus des Unternehmens.
Über die Jahre baute das Unternehmen sein
Portfolio weiter aus und entwickelte aktive und
passive Sicherheitssysteme für den Schutz von
Fahrzeuginsassen, darunter Airbags, Kindersitze
und Lenkräder. Neben der Produktpalette erweiterte die Takata-Petri AG von Japan aus auch die
weltweite Produktion auf insgesamt 46 Fabriken
in 16 Ländern, darunter in Deutschland, den
USA und China.
Diese beiden Aspekte – Entwicklungskompetenz
und weltweite Präsenz – sind ein wesentlicher
Erfolgsfaktor in der Zusammenarbeit zwischen
der Daimler AG und der Takata-Petri AG. So
hat der Zulieferer zum Beispiel bei der Entwicklung und Produktion des sogenannten „WeltLenkrads” für Mercedes-Benz Trucks Europe,
Mercedes-Benz do Brasil und Daimler Trucks
North America entscheidende Synergien
geschaffen. Hierbei spielt Takata-Petri eine
aktive Rolle bei der weltweiten Umsetzung von
Gleichteile-Strategien im Nutzfahrzeugbereich
der Daimler AG. Auch in Neuprodukt-Projekten
hat sich der Zulieferer als ein Partner erwiesen,
wie man ihn sich wünscht: engagiert, kompetent
und zuverlässig.
„Wir werden von der Vision angetrieben, Menschenleben zu schützen, und setzen unseren
Pioniergeist dafür ein, innovative Produkte zu
entwickeln“, erklärt Dr. Heinrich Binder, Chief
Executive Officer der Takata-Petri AG. „In der
Zusammenarbeit mit der Daimler AG kommen
wir dieser Vision immer näher. Umso mehr freut
uns, dass wir in diesem Jahr mit dem Daimler
Supplier Award geehrt werden.“
01 Rolf Suthaus, Geschäftsführer der Polyplex AG,
nimmt die Auszeichnung von Stefan Buchner,
Leiter Procurement Trucks and Buses, und
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02 Stefan Buchner und Andreas Renschler freuen
Andreas Renschler, im Vorstand der Daimler AG
sich mit Dr. Heinrich Binder, Chief Executive
verantwortlich für Daimler Trucks, entgegen.
Officer der Takata-Petri AG.
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Daimler Supplier Magazine 01|2010
Titelgeschichte
Daimler Supplier Award
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04
05
Mitsubishi Heavy Industries Ltd.
Mitsubishi Heavy Industries Ltd. (MHI) hat die
Mobilität über Land, Wasser und in der Luft
maßgeblich mitgestaltet. Die Geschichte des
Unternehmens reicht mehr als 125 Jahre zurück,
und doch hat sich die Zeitrechnung in den vergangenen Jahren sichtbar verdichtet. Denn mit
dem Bewusstsein für umweltgerechte Mobilität
haben sich auch die technischen Anforderungen
an die Hersteller und deren Produkte innerhalb
kürzester Zeit extrem verändert.
Im Mai 2006 startete MHI Ltd. in Japan mit der
Produktion der ersten Motoren und Wechselrichter für leichte Hybrid-Lkw in Japan. Seither
wurde die Entwicklung und Produktion neuester
Motorentechnologien für alternative Antriebe
noch beschleunigt. So entstehen heute Elektromotoren mit hohem Reifegrad, die – entweder
alleine oder in Verbindung mit Verbrennungsmotoren – Kraftstoffverbrauch und Emissionen
erheblich reduzieren. Derzeit fertigt MHI Ltd.
die Elektromotoren und Wechselrichter für den
Fuso Canter Eco Hybrid und arbeitet an der
Weiterentwicklung von Elektromotoren für den
Einsatz in Schwerlastkraftwagen. Dabei unterstützt MHI Ltd. als Entwicklungspartner für
Hybridaktivitäten nicht nur die Mitsubishi Fuso
Truck & Bus Corporation, sondern die gesamte
Daimler AG.
Die Auszeichnung mit dem Daimler Supplier
Award 2009 von Daimler Trucks & Buses in
der Kategorie „Mechatronics“ ist für Tadashi
Nagashima, Stellvertretender Geschäftsführer
von Mitsubishi Heavy Industries Ltd., ein Meilenstein in der Zusammenarbeit mit der Daimler AG:
„Wir haben uns mit Blick auf zukunftsfähige
Aggregate und Antriebe einen Technologievorsprung erarbeitet, den wir in der Zusammenarbeit mit Daimler weiter ausbauen möchten.
Diese Auszeichnung ist für unser Unternehmen
und unsere Mitarbeiter eine große Ehre.“
Kirchhoff Automotive GmbH
Die Kirchhoff Automotive GmbH hat als Partner
der Daimler AG im vergangenen Geschäftsjahr
in jeder Hinsicht Außergewöhnliches geleistet.
So hat sich Kirchhoff Automotive beispielsweise
bei Neuproduktprojekten regelmäßig frühzeitig
in die Entwicklungsphase eingebracht und
innovative Beiträge geliefert. Auch bei Eigenentwicklungsumfängen der Daimler AG steht das
Unternehmen mit Know-how zur Seite. Dadurch
wurde die partnerschaftliche Zusammenarbeit
bei der Entwicklung aktueller und künftiger
Umfänge für die Daimler AG noch intensiviert.
Dass die Kirchhoff Automotive GmbH für ihre
herausragenden Leistungen mit dem Daimler
Supplier Award 2009 von Daimler Trucks &
Buses in der Kategorie „Chassis“ geehrt wird,
freut Arndt G. Kirchhoff, Geschäftsführender
Gesellschafter der Kirchhoff Gruppe, besonders. „Wir hatten gerade im vergangenen Jahr
immer das Gefühl, gemeinsam mit Daimler an
einem Strang zu ziehen und dieselben Ziele zu
ver folgen – angetrieben von der Überzeugung,
dass wir am Ende die beste Lösung haben werden.“
Dabei hat die Kirchhoff Automotive GmbH in
der Zusammenarbeit mit der Daimler AG immer
die technisch und wirtschaftlich beste Lösung
im Blick. Diese Aspekte sind bei der Fertigung
und Lieferung von Chassis- und Fahrwerkskomponenten, Rahmen und Rahmenanbauteile
essenziell. Denn die Anforderungen hinsichtlich
Design, Gewicht und Crashsicherheit spielen
gerade bei Fahrwerksmodulen und -strukturen
eine zentrale Rolle. Bei Kirchhoff Automotive
formen spezielle Pressen mit Folgeverbund-,
Einzel- oder Transferwerkzeugen hochwertige
Einzelteile oder komplexe Module. Dabei
verwendet der Zulieferpartner je nach Anforderung unterschiedlichste Stahlqualitäten und
Abmessungen.
ElringKlinger AG
Der Daimler Supplier Award in der Kategorie
„Powertrain“ von Daimler Trucks & Buses geht
in diesem Jahr an die ElringKlinger AG. Der
Zulieferer mit Hauptsitz in Dettingen/Erms,
Deutschland, ist mit weltweit 28 Standorten
global aufgestellt und damit in der Lage, die
Daimler AG überall optimal zu unterstützen.
Den Geschäftsbereich Daimler Trucks & Buses
beliefert das Unternehmen mit hochleistungsfähigen Komponenten für schwere und mittelschwere Motoren der neuesten Generation.
Herausragend ist die ElringKlinger AG in der
Entwicklung und Fertigung von Zylinderkopfund Spezialdichtungen, thermischen und akustischen Abschirmteilen sowie KunststoffGehäusemodulen. Seine besondere Kompetenz
hat die ElringKlinger AG als Entwicklungslieferant der Daimler AG bereits in zahlreichen
Neuproduktprojekten unter Beweis gestellt. So
ist es durch die Substitution von Metall durch
Kunststoff gelungen, Gewicht zu reduzieren,
die Qualität der Zulieferteile zu erhöhen und
sie durch eine optimale Produktauslegung noch
wirtschaftlicher zu machen. Darüber hinaus
hat die ElringKlinger AG immer wieder kreative
Ansätze entwickelt, wie durch innovatives Variantenmanagement Kosten optimiert werden
können.
Die ElringKlinger AG verfolgt ein Ziel, das
der Vorstandsvorsitzende Dr. Stefan Wolf so
beschreibt: „Wir legen sowohl bei unseren
Produkten als auch bei unseren Mitarbeitern
größten Wert auf Qualität, Leistungsfähigkeit
und Zuverlässigkeit. Die Auszeichnung mit dem
Daimler Supplier Award zeigt, dass unsere
Philosophie aufgeht: Wir wollen durch kreative
Produktlösungen und mit zufriedenen Kunden
an die Weltspitze.“
03 Tadashi Nagashima, Stellvertretender Geschäfts-
04 Stefan Buchner und Andreas Renschler gratu-
05 Dr. Stefan Wolf, Vorstandsvorsitzender der
führer von Mitsubishi Heavy Industries Ltd., mit
lieren Arndt G. Kirchhoff, Geschäftsführender
ElringKlinger AG erhält die Award Trophäe von
Stefan Buchner und Andreas Renschler.
Gesellschafter der Kirchhoff Gruppe.
Stefan Buchner und Andreas Renschler.
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Titelgeschichte
Daimler AG
Daimler Supplier Award
Mercedes­Benz Cars & Vans
Bestleistungen
Mercedes-Benz Cars & Vans verleiht
die Daimler Supplier Awards 2009
an Zulieferer, die sich durch Bestleistungen ausgezeichnet haben.
GEWINNER
Daimler Supplier Award 2009
EXTERIOR
Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG
Hauptsitz: Coburg, Deutschland
Mitarbeiter: ca. 14.200
Produktprogramm: Baugruppen für Türen, Sitze
und Antriebe sowie mechatronische Systeme
INTERIOR
C. Rob. Hammerstein GmbH & Co. KG
Hauptsitz: Solingen, Deutschland
Mitarbeiter: ca. 2.800
Produktprogramm: Sitzstrukturen und Applikationen,
elektrische Lenksäulenverstellung
ElECTRICs/ElECTRONICs
Kromberg & schubert GmbH & Co. KG
Hauptsitz: Renningen, Deutschland
Mitarbeiter: ca. 14.000
Produktprogramm: Kabeltechnologien, Bordnetze,
3D­MID­Elektronikbauteile (Spritzgegossene
Schaltungsträger)
CHAssIs
Willi Elbe Gelenkwellen GmbH & Co. KG
Hauptsitz: Tamm, Deutschland
Mitarbeiter: ca. 500
Produktprogramm: Lenkungstechnik, Antriebstechnik
und Kaltformtechnik
POWERTRAIN
ThyssenKrupp Gerlach GmbH
Hauptsitz: Homburg (Saar), Deutschland
Mitarbeiter Werk Homburg: ca. 650
Produktprogramm: Geschmiedete Kurbelwellen
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Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG
Die Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG ist
ein Unternehmen, das auf eine lange Tradition
zurückblicken kann: 1908 eröffnete Firmen­
gründer Max Brose in Berlin ein Handelshaus für
Automobilzubehör und legte damit den Grund­
stein für eine internationale Firmengruppe, die
heute mit rund 14.000 Mitarbeitern an 47 Stand­
orten in 21 Ländern vertreten ist. Jedes dritte
weltweit produzierte Fahrzeug ist mit mindestens
einem Brose Erzeugnis ausgestattet.
Die breite Kompetenz des Automobilzulieferers
umfasst mechatronische Komponenten und
Systeme sowie Elektromotoren für Karosserie
und Innenraum von Kraftfahrzeugen. Dazu zäh­
len Tür­, Schließ­ und Sitzsysteme, Verstellan­
triebe und Elektromotoren. Das Unternehmen
baut seine Entwicklungs­ und Qualitätsführer­
schaft weiter aus. Neue Produkte werden mit
dem Fokus auf Gewichtsreduzierung und Effi­
zienzsteigerung sowie eine sichere und komfor­
table Bedienung des Automobils entwickelt.
Brose ist seit mehr als 60 Jahren Lieferpartner
der Daimler AG und stattet die gesamte Modell­
palette von der A­ bis zur S­Klasse, einschließ­
lich der Minivans und Daimler Trucks mit Tür­
systemen, Fensterhebern, Sitzsystemen sowie
Elektromotoren aus. Dass die Brose Fahr­
zeugteile GmbH & Co. KG den Daimler Supplier
Award 2009 in der Kategorie „Exterior“ erhält,
ist für Jürgen Otto, Vorsitzender der Geschäfts­
führung der Brose Gruppe, eine besondere Aus­
zeichnung: „Der Leitgedanke, zu den Besten zu
gehören ist es, der Brose und Daimler verbindet,
denn auch wir haben das Ziel, im internationalen
Wettbewerb in allen unseren Produktfeldern
‚Best in Class‘ zu sein.“
C. Rob. Hammerstein GmbH & Co. KG
Ein Autositz muss bequem sein. Er muss
dem Passagier Halt geben. Er muss höchsten
Belastungen etwa in Crash­Situationen stand­
halten. Trotzdem sollte er möglichst wenig
Bauraum und Gewicht in Anspruch nehmen.
Mit diesen komplexen Anforderungen ist die
C. Rob. Hammerstein GmbH & Co. KG tagtäg­
lich konfrontiert. Für den Lieferanten aus
Solingen ist es ebenso alltäglich, alle Anstren­
gungen und Möglichkeiten aufzubringen, um
ihnen gerecht zu werden. Diese Motivation
begleitet alle Arbeitsschritte vom Entwurf über
die Produktion der Einzelkomponenten bis hin
zur Integration des Gesamtsystems. Eine der
Kernkompetenzen der C. Rob. Hammerstein
GmbH & Co. KG ist die Umsetzung von inno­
vativen Lösungen zur Gewichtsreduzierung in
Fahrzeugen.
Im Jahre 2009 wurde das Unternehmen mit der
modularen Fahrsitzstruktur künftiger Mercedes­
Benz Baureihen beauftragt. Auch bei dieser
Sitzkonstruktion stand die Gewichtsreduzierung
im Mittelpunkt, die der Hersteller durch intelli­
gente konstruktive Maßnahmen erzielte. Außer­
dem zeichnet sich das Unternehmen durch
eine professionelle Abwicklung im Kosten­ und
Änderungsmanagement sowie vorausschauen­
des Entwickeln im Sinne des Kunden aus.
Robert Houston, Vorsitzender der Geschäftsfüh­
rung der C. Rob. Hammerstein GmbH & Co. KG,
nahm den Daimler Supplier Award 2009 von
Mercedes­Benz Cars & Vans in der Kategorie
„Interior“ entgegen: „Seit 1920 sind wir in
der Automobilindustrie tätig. Und die Dynamik
in der Entwicklung und Fertigung von Auto­
mobilkomponenten nimmt immer noch mehr
zu. Wir sind froh, dass wir diese Entwicklung
gemeinsam mit der Daimler AG auch in den
kommenden Jahren aktiv vorantreiben können.“
01 Dr.WolfgangBernhard,imVorstandderDaimler
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AGverantwortlichfürProduktionundEinkauf
Mercedes-BenzCarssowiedasGeschäftsfeld
Mercedes-BenzVans,undFrankW.Deiß,Leiter
02 RobertHouston,VorsitzenderderGeschäfts-
ProcurementMercedes-BenzCarsandVans,über
reichendieAwardTrophäeanJürgenOtto,Vorsit-
nimmtdieAuszeichnungvonDr.Wolfgang
zenderderGeschäftsführungderBroseGruppe.
BernhardundFrankW.Deißentgegen.
führungderC.Rob.HammersteinGmbH&Co.KG,
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Titelgeschichte
Daimler Supplier Award
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Kromberg & Schubert GmbH & Co. KG
Komplexe Bordnetze, innovative Kabeltechnologien, Komponenten der Kunststofftechnik
und mechatronische Produkte gehören zu
den Geschäftsfeldern der Kromberg & Schubert
GmbH & Co. KG. Im Unternehmensbereich Forschung/Entwicklung am Standort Renningen
bündelt das Unternehmen das technischkreative Know-how für aktuelle und zukünftige
Systemintegrations- und Bordnetzlösungen.
Die frühzeitige Umsetzung von Markttrends
und maßgeschneiderte Lösungen haben dabei
höchste Priorität. Die breite Palette unterschiedlicher Bordnetze umfasst Karosserie-,
Motor-, Cockpit-, Tür-, Audio-, Klima- und Kommunikationskabelsätze, Batterieleitungen sowie
umspritzte Kabelsatzmodule. Für die Daimler AG
beliefert Kromberg & Schubert insbesondere
den Bereich Mercedes-Benz Cars & Vans. Aufgrund sehr guter Leistungen in Qualität, Technologie, Kosten und Logistik erhält das Unternehmen in diesem Jahr den Daimler Supplier
Award in der Kategorie „Electrics/Electronics“.
„Die Auszeichnung ist für uns Bestätigung und
Ansporn zugleich“, freut sich Hans-Otto
Kromberg, Mitglied der Geschäftsführung der
Kromberg & Schubert GmbH & Co. KG. Sein
Blick aber geht in die Zukunft. Denn das große
mittelständische Unternehmen ist bestrebt, im
Rahmen der Modulstrategie von Procurement
Mercedes-Benz Cars & Vans seine Geschäftsbeziehungen mit der Daimler AG langfristig auszubauen. Die Grundlage hierfür sind hohe Qualität,
innovative Konzepte und nicht zuletzt eine effiziente und flexible Produktion mit weitgespannter
Fertigungstiefe. „Das alles können wir leisten“,
ist sich Hans-Otto Kromberg sicher. Mehr noch:
„Mit mehr als 25 Standorten weltweit sind
wir zudem in der Lage, die Lokalisierungsbestrebungen der Daimler AG an den weltweiten
Standorten optimal zu unterstützen.“
Willi Elbe Gelenkwellen GmbH & Co. KG
Die Willi Elbe Gelenkwellen GmbH & Co. KG
ist ein mittelständisches Familienunternehmen
in dritter Generation. Der Eintrag ins Handelsregister stammt aus dem Jahr 1951, im selben
Jahr begann das Unternehmen mit der Produktion von Motorrad-Kardanwellen im Stammwerk
Tamm, Deutschland. Im Laufe der folgenden
Jahrzehnte hat die Willi Elbe GmbH & Co. KG ihre
Kompetenzen und Geschäftsbereiche spezialisiert und ausgeweitet: Heute beliefert der
Systemlieferant für Lenkungs-, Antriebs- und
Kaltformtechnik die wichtigsten Motorrad-, Pkwund Nutzfahrzeughersteller in Deutschland.
Die Willi Elbe Gelenkwellen GmbH & Co. KG
wurde von der Daimler AG mit dem Daimler
Supplier Award 2009 in der Kategorie „Chassis“
ausgezeichnet. Das Traditionsunternehmen
liefert mit hoher Qualität und Zuverlässigkeit
Lenkungskupplungen sowie Lenkspindeln für
aktuelle Mercedes-Benz Baureihen und künftige
Neuproduktprojekte. Dabei bringt das Team von
Willi Elbe kontinuierlich bestehendes Know-how
und innovative Produktideen in die Projekte
ein – von der Konzeptfindung über die Simulation und Erprobung bis zur Serienreife. Dazu
gehört auch die konsequente Umsetzung von
Leichtbautechnologie, die höchste Sicherheitsstandards erfüllt.
Günter Hans Elbe, der als Geschäftsführer
seit 1992 auch die Zusammenarbeit mit der
Daimler AG intensiv begleitet, bedeutet die
Auszeichnung mit dem Daimler Supplier Award
sehr viel: „Das innovative Mitdenken in allen
Entwicklungsstadien und die aktive Technologie-Partnerschaft sind entscheidende Erfolgsfaktoren in der Zusammenarbeit mit der
Daimler AG. Umso mehr freut es uns, dass
unsere Arbeit mit dieser Auszeichnung eine
besondere Wertschätzung erfährt.“
ThyssenKrupp Gerlach GmbH
Als Lieferant für Mercedes-Benz Cars & Vans
im Bereich Powertrain erhält in diesem Jahr
die ThyssenKrupp Gerlach GmbH den Daimler
Supplier Award für ihre sehr guten Leistungen
und herausragenden Verfahren, um Qualitätsund Rentabilitätsstandards bei Kurbelwellen zu
sichern. Das Unternehmen, das in die ThyssenKrupp Forging Group eingebettet ist, hat sich auf
geschmiedete Kurbelwellen spezialisiert.
Die Besonderheit: Der Schmiedespezialist aus
Homburg (Saar), Deutschland, fungiert als FullService-Lieferant. Das heißt, Kunden lassen
ihre Teile hier nicht nur fertigen – ThyssenKrupp
Gerlach übernimmt die komplette Abstimmung
und Auslegung der Teile auf die jeweilige Motorenbaureihe. Die Konzerntochter profitiert dabei
von dem hochkarätigen Fachwissen in Sachen
Schmiede- und Werkstofftechnik, das in der
ThyssenKrupp Forging Group gebündelt ist. Ein
Ziel bleibt bei ThyssenKrupp Gerlach immer im
Fokus: leichte, günstige und verwindungssteife
Kurbelwellen für sparsame und leistungsstarke
Fahrzeuge herzustellen. Um den technischen
Stand entscheidend mitzuprägen, investiert
das Unternehmen sowohl personell als auch
finanziell in Forschung und Entwicklung.
Der weltweite Erfolg der ThyssenKrupp Gerlach
GmbH beruht auf zwei Säulen: zufriedene
Kunden und zufriedene Mitarbeiter. Großen Wert
legt die Firma – ganz im Sinne des Kompetenzgedanken – auf die Aus- und Weiterbildung
ihrer Mitarbeiter. Von diesem Engagement
und Know-how profitieren die Kunden ganz
entscheidend, erläutert Dr. Karsten Kroos, Vorsitzender des Bereichsvorstands Components
Technology der ThyssenKrupp AG: „Kompetenz,
Leistungsstärke und Zuverlässigkeit sind bei uns
gelebte Werte, auch und gerade in der intensiven Zusammenarbeit mit der Daimler AG.“
03 Hans-Otto Kromberg, Mitglied der Geschäfts-
04 Frank W. Deiß und Dr. Wolfgang Bernhard
05 Frank W. Deiß und Dr. Wolfgang Bernhard mit
Dr. Karsten Kroos, Vorsitzender des Bereichs-
führung der Kromberg & Schubert GmbH & Co. KG,
gratulieren Günter Hans Elbe, Geschäftsführer
vorstands Components Technology der
mit Frank W. Deiß und Dr. Wolfgang Bernhard.
der Willi Elbe Gelenkwellen GmbH & Co. KG.
ThyssenKrupp AG.
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10
Titelgeschichte
Daimler AG
Daimler Supplier Award
International Procurement Services
Nah am Kunden
International Procurement Services ehrt drei Lieferanten für herausragende Leistungen und besonderes Engagement im Geschäftsjahr 2009.
GEWINNER
Daimler Supplier Award 2009
CONSTRUCTION AND FACILITy MANAGEMENT
Rudolf Fritz GmbH & Co. KG
Hauptsitz: Rüsselsheim, Deutschland
Mitarbeiter: ca. 500
Produktprogramm: Elektro- und Kommunikationstechnik, Automation, Fördertechnik, Luftfahrt- und
Antriebstechnik, Facility Management
IT, GENERAL GOODS AND SERvICES
Computacenter AG & Co. oHG
Hauptsitz: Kerpen, Deutschland
Mitarbeiter: ca. 4.000
Produktprogramm: Dienstleistungen für
Informationstechnologie
MANUFACTURING EqUIPMENT AND SERvICES
Fuchs Petrolub AG
Hauptsitz: Mannheim, Deutschland
Mitarbeiter: ca. 3.500
Produktprogramm: Schmierstoffe, Korrosionsschutzmittel, Metallbearbeitungsflüssigkeiten
01
02
Rudolf Fritz GmbH & Co. KG
Als Rudolf Fritz 1919 in Rüsselsheim, Deutschland, ein Installationsgeschäft für Elektro, Gas
und Wasser eröffnete, steckte das Automobil
noch in den Kinderschuhen. Heute gehört die
Rudolf Fritz GmbH & Co. KG zu den wichtigsten
Partnern der Automobilindustrie. In den vergangenen Jahren baute das mittelständische
Unternehmen seine Geschäftsbereiche kontinuierlich aus: von der Elektro- und Kommunikationstechnik über die Anlagenautomation und
Fördertechnik bis zum Facility Management.
Dabei gelang es der Rudolf Fritz GmbH & Co. KG,
den Entwicklungen immer einen Schritt voraus
zu sein, wie der Geschäftsführende Gesellschafter Heinz Sauer erklärt: „Unser Erfolg basiert im
Wesentlichen darauf, dass wir unseren Kunden
zukunftsorientierte Leistung bieten. Dafür steht
auch unser Motto ‚Mitten in der Zukunft‘.“
In jüngster Zeit hat die Rudolf Fritz GmbH &
Co. KG eine ganze Reihe zukunftsorientierter
Lösungen bei der Daimler AG erfolgreich umgesetzt. Dazu gehören die Anlagenplanung,
Elektrotechnik und Anlagenautomation für die
Rohbaufertigung der neuen E-Klasse. Daneben
ist das Unternehmen in verschiedenen Projekten
mit der Elektrotechnik und Anlagenautomation
für die Mercedes-Benz Werke Bremen und
Rastatt betraut. Neben dem Stammhaus in
Rüsselsheim sorgen technische Außenbüros
in Bremen, Hamburg, Rastatt und Sindelfingen
dafür, die Kunden optimal zu betreuen. Für die
besondere Qualität in der Zusammenarbeit
erhält die Rudolf Fritz GmbH & Co. KG den
Daimler Supplier Award 2009 in der Kategorie
„Construction and Facility Management“.
Computacenter AG & Co. oHG
Computacenter ist Europas führender herstellerübergreifender Dienstleister für Informationstechnologie. Die britische Unternehmensgruppe ist weltweit aktiv und verfügt über
ein flächendeckendes Netz von Tochterunternehmen und Standorten – darunter auch die
Computacenter AG & Co. oHG in Deutschland.
Das Unternehmen entwickelt, implementiert
und betreibt maßgeschneiderte IT-Lösungen.
Es bewertet den Nutzen neuer Technologien und
integriert diese in vorhandene IT-Umgebungen.
„Wir beraten unsere Kunden hinsichtlich ihrer
IT-Strategie, implementieren die passenden
technischen Lösungen und bieten Services für
alle Bereiche der IT-Umgebung“, erklärt Oliver
Tuszik, Vorstandsvorsitzender von Computacenter Deutschland. Ziel ist es, die Prozesse zu
optimieren und so Zeit und Kosten zu sparen.
Die Computacenter AG & Co. oHG beschäftigt
rund 4.000 Mitarbeiter und hat ihren Hauptsitz
in Kerpen, Deutschland. Dort ist das Herzstück
des Unternehmens, die zentralen Supply Chain
Services mit dem Logistics Center für Handelswaren und Ersatzteile, untergebracht. Weitere
Vertriebs- und Servicestandorte sowie Depots
erstrecken sich über ganz Deutschland.
Zum Geschäftserfolg tragen außerdem eine
bundesweite Consulting-Organisation sowie
Mitarbeiter mit Entscheidungskompetenz an‚
der Kundenschnittstelle bei. Für Oliver Tuszik
bestätigt die Ehrung mit dem Daimler Supplier
Award 2009 in der Kategorie „IT, General Goods
and Services“ das kundennahe Gesamtkonzept:
„Kundennähe bedeutet für uns, Geschäftsanforderungen zu verstehen und präzise darauf
einzugehen. Deswegen freuen wir uns ganz
besonders über diese Auszeichnung.“
01 Heinz Sauer, Geschäftsführender Gesellschafter
der Rudolf Fritz GmbH & Co. KG, nimmt die
Auszeichnung von Wendelin Wolbert, Leiter
International Procurement Services, und
Dr. Wilfried Porth, Personalvorstand der
Daimler AG und verantwortlich für den Bereich IT
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02 Mike Norris, Chief Executive Officer
sowie den Einkauf Nichtproduktionsmaterial
Computacenter, mit Wendelin Wolbert und
und Dienstleistungen, entgegen.
Dr. Wilfried Porth.
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Daimler Supplier Magazine 01|2010
Titelgeschichte
11
Daimler Supplier Award
Special Award „Innovation“
Traditionell innovativ
Für ihre zukunftsweisenden Ideen wird die Robert Bosch GmbH mit dem Special Award „Innovation“ ausgezeichnet.
03
04
Fuchs Petrolub AG
Seit nahezu 80 Jahren konzentriert die Fuchs
Petrolub AG ihre Aktivitäten auf die Entwicklung
und Herstellung innovativer Schmierstoffe.
Diese frühe Spezialisierung hat dazu geführt,
dass das mittelständische Unternehmen mit
Hauptsitz in Mannheim, Deutschland, seit
Firmengründung kontinuierlich wächst. Heute
steht Fuchs Petrolub weltweit für leistungsstarke
Schmierstoffe und deren verwandte Produkte
in nahezu allen Anwendungsbereichen und
Branchen.
Die große Herausforderung besteht für die
Fuchs Petrolub AG darin, der globalen Nachfrage
mit spezifischen Produkten gerecht zu werden.
Denn mit den neuen Umweltrichtlinien verändern sich auch die technischen Parameter der
Pkw- und Nutzfahrzeug-Aggregate. Hier kommt
es auf die Rezeptur der Schmierstoffe an. So hat
Fuchs Petrolub als Erstausrüster und ServiceBefüller ein hochleistungsfähiges Getriebeöl für
Automatikgetriebe in Mercedes-Benz Fahrzeugen entwickelt. Darüber hinaus ist das Unternehmen führend auf dem Gebiet biologisch
abbaubarer Hochleistungsschmierstoffe für alle
Anwendungsbereiche.
Das Unternehmen ist in der Lage, technische
Anforderungen der Daimler AG schnell umzusetzen und kurzfristige Bedarfe reaktionsschnell
zu decken. Die Auszeichnung mit dem Daimler
Supplier Award 2009 in der Kategorie „Manufacturing Equipment and Services“ ist ein wichtiger
Meilenstein für das Unternehmen und seine
Mitarbeiter, wie Stefan R. Fuchs, Vorstandsvorsitzender der Fuchs Petrolub AG, betont. „Wir
haben es geschafft, kontinuierlich zu wachsen
und uns dennoch als Nischenspezialist zu
etablieren. Das zeigt sich auch in der Zusammenarbeit mit der Daimler AG. Umso mehr freut
uns die Anerkennung, die uns mit dem Daimler
Supplier Award entgegengebracht wird.“
03 Wendelin Wolbert und Dr. Wilfried Porth überreichen die Award Trophäe an Stefan R. Fuchs,
Vorstandsvorsitzender der Fuchs Petrolub AG.
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GEWINNER
Daimler Supplier Award 2009
SPECIAL AWARD „INNOvATION“
Robert Bosch GmbH
Hauptsitz: Stuttgart, Deutschland
Mitarbeiter (Kraftfahrzeugtechnik): ca. 165.000
Produktprogramm (Kraftfahrzeugtechnik): Antriebssysteme, Fahrsicherheitssysteme, Fahrkomfortsysteme
für Pkw und Nutzfahrzeuge
Robert Bosch GmbH
Im Jahr 1897 erprobte Robert Bosch seine
Niederspannungs-Magnetzündung erstmals an
einem Kraftfahrzeug. Ein Jahr später testete
Gottlieb Daimler die revolutionäre Zündung auf
einer fünf Tage langen Erprobungsfahrt.
Die „zündende Idee“ steht im Mittelpunkt der
Zusammenarbeit zwischen Bosch und Daimler –
damals wie heute. Mit der Weiterentwicklung
des Automobils wachsen die beiden Unternehmen, die Ideen werden immer komplexer. 1936
stellt Bosch eine Dieseleinspritzung vor, die im
Mercedes-Benz 260 Diesel erstmals in Serie
verbaut wird. 1954 folgt die Markteinführung
der Benzineinspritzung für größere Motoren,
zuerst beim Mercedes Benz 300 SL. 1978 bringt
Bosch das weltweit erste Antiblockiersystem
(ABS) auf den Markt. 1995 folgt das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP). Das von
Bosch entwickelte Infrarot-Nachtsichtsystem
„Night Vision“ kommt 2005 erstmals in der
Mercedes-Benz S-Klasse zum Einsatz.
Für ihre jüngsten Innovationen erhält die Robert
Bosch GmbH den Daimler Supplier Award
2009 – Special Award „Innovation“. Denn auch
im vergangenen Jahr hat Bosch in den Bereichen
Fahrsicherheit und energieeffiziente Motorsteuerung zukunftsweisende Ideen hervorgebracht und sie in Zusammenarbeit mit der
Daimler AG ebenso überzeugend umgesetzt.
Darin sieht Franz Fehrenbach, Vorsitzender
der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH,
einen Schlüssel für den langfristigen gemeinsamen Erfolg: „Die Automobilbranche steht in
den nächsten Jahren vor gewaltigen Herausforderungen. Partnerschaften wie die von Daimler
und Bosch helfen, wettbewerbsfähige Lösungen
schnellstmöglich in Serie zu bringen – jetzt und
auch in Zukunft.“
04 Dr. Thomas Weber, im Vorstand der Daimler AG
verantwortlich für Konzernforschung & MercedesBenz Cars Entwicklung, mit Franz Fehrenbach,
Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert
Bosch GmbH, und Geschäftsführer Dr. Bernd Bohr.
Die Trophäe
Die Trophäe der Daimler Supplier Awards 2009
symbolisiert die dynamische und zielgerichtete
Zusammenarbeit zwischen der Daimler AG und
den Lieferanten. Gestaltet vom Design-Bereich
Mercedes-Benz Cars, sticht in diesem Jahr die
Farbe des Stegs besonders hervor, der sich zu
dem transparenten Fächer emporschwingt: Ihn
ziert der Originallack ‚Le Mans rot metallic‘ des
Spitzenmodells Mercedes-Benz SLS AMG.
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12
Titelgeschichte
Daimler Supplier Dialog
Begegnungen
Zum Abschluss des zweiten Daimler Key Supplier Meetings nutzen rund 450 Vertreter der Top-Lieferanten die Gelegenheit zum persönlichen Austausch mit dem Management der Daimler AG. Das Mercedes-Benz Center Stuttgart bildet dafür den perfekten Rahmen.
01
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03
04
01 Am Rande des zweiten Daimler Key Supplier Meetings zieht der Mercedes-Benz
SLS AMG die Blicke der Gäste auf sich.
02 In den eigens eingerichteten Dialogbereichen nutzen Zulieferer und
Daimler-Mitarbeiter die Gelegenheit für Gespräche.
03 Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter MercedesBenz Cars, und Dr. Thomas Weber, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich
für Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars Entwicklung, im Gespräch mit
Franz Fehrenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH,
und Dr. Stefan Wolf, Vorstandsvorsitzender der ElringKlinger AG.
04 Die Gewinner der Daimler Supplier Awards nehmen Glückwünsche entgegen.
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14
Spotlight
Daimler AG
IPS
Technische Höchstleistungen
Sindelfingen | Deutschland 48°N | 9°O
Schnee, Eis, Minustemperaturen. Die Witterung
hätte der langen Reise fast einen Strich durch
die Rechnung gemacht. Mit acht Metern Durchmesser und 4,7 Metern Höhe gehört der Dom
aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff
(CFK) zu den größten Komponenten des neuen
Fahrsimulators für das Mercedes-Benz Technology Center in Sindelfingen. Gebaut hat ihn die
Hahlbrock GmbH gemeinsam mit einem Partner
aus der Luft- und Raumfahrtechnik in Wunsdorf
bei Hannover. Über Land durfte und konnte der
Dom aufgrund seiner Dimensionen nicht nach
Sindelfingen überführt werden. Also wichen
die Verantwortlichen auf die Binnenschifffahrt
aus. Alles war für den Transport nach BadenWürttemberg vorbereitet, als der Mittellandkanal zufror. Es begann die Zeit des Wartens –
und des Klimatisierens. Denn für längere
Kältephasen ist die genietete CFK-Aluminium-
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Verbundstruktur des Doms nicht gemacht.
Dann endlich legte das Schiff ab und brachte
seine wertvolle Ladung bis zum Neckarhafen
in Plochingen. Die letzten Kilometer legte der
Dom auf einem Tieflader zurück und wurde
schließlich durch eine große Wandöffnung ins
Innere des neu errichteten Gebäudes auf dem
Gelände des Werks Sindelfingen verfrachtet.
Solche technischen Höchstleistungen wie beim
Transport des CFK-Doms sind für Projektleiter
Dr. Eberhard Zeeb fast schon alltäglich. „Das
Projekt war von Anfang an eine Herausforderung
für alle Beteiligten, weil jede Komponente
des Großprüfstands mikrometergenaue Präzision erfordert.“ So muss der monumentale
Dom bei einem Krümmungsradius von 3,8 m bis
auf 0,2 mm genau geformt sein. Ebenso exakt
laufen die 28 Meter langen Führungsschienen
aus Stahlguss. Auf ihnen bewegt sich der
luftgelagerte Basisschlitten des Fahrsimulators,
indem er durch elektrische Linearantriebe
beschleunigt bzw. gebremst wird. Vor Ort wird
nun der Dom über den ebenfalls elektrisch
bewegten Hexapoden auf den Basisschlitten
montiert und die ausgefeilte Simulationstechnik
sukzessive integriert. Im September soll der
moderne Fahrsimulator mit der weltweit höchsten Fahrdynamik den Betrieb aufnehmen. Dann
wird die Fahrzeugentwicklung der Daimler AG
an digitalen Prototypen reale Fahreigenschaften
und -umgebungen unter optimalen Bedingungen
erproben – ganz gleich, ob man die Fahrt in
einem Pkw, Lkw oder Omnibus simuliert.
WEITERE INFORMATIONEN
„Die perfekte Illusion“
Global Supplier 01|2008, Seite 14
05.05.10 11:15
Daimler Supplier Magazine 01|2010
Global
EU Local Content
Stuttgart | Deutschland 48°N | 9°O
Die Europäische Union hat mit vielen NichtEU-Staaten und -Staatengruppen sogenannte
Freihandels- bzw. Präferenzabkommen geschlossen. Demzufolge können in der EU hergestellte
Produkte zollfrei oder zollbegünstigt in die
Abkommensstaaten importiert werden. Dies
gilt, wenn der Gesamtwert der nicht aus der
EU stammenden Fertigungsmaterialien (maßgeblich ist der Einkaufspreis) 40 Prozent des
„Ab-Werk-Preises“ des hergestellten Endprodukts nicht übersteigt und somit der MindestEU-Local-Content von 60 Prozent erreicht wird.
Diese EU-Local-Content-Verordnung (Nr. 1207/
2001) gilt für Kraftfahrzeuge, Komponenten,
Aggregate und auch viele Handelswaren wie
z. B. Ersatzteile. Um den erforderlichen Wertanteil des EU-Local-Content verbindlich zu
dokumentieren, benötigt die Daimler AG von
den Zulieferern mit Produktionsstätten in der
Europäischen Union entsprechende Lieferantenerklärungen. Darin bestätigen diese mit
Unterschrift den Ursprung ihrer Teile in der EU.
Die Abgabe des Nachweises ist in den MercedesBenz Special Terms (MBST) 29/09 geregelt.
Auf Seiten der Daimler AG erfolgt die Einholung
der Nachweise bei den Lieferanten durch den
Bereich Taxes & Fiscal Matters / Customs and
Foreign Trade, FF/C, und darin die Leitstelle
operative Zollabwicklung (LOZ) in Germersheim.
Diese fordert die Lieferantenerklärungen einmal
jährlich an, welche dann für ein Jahr gültig sind.
Erfolgt keine Rückmeldung des Lieferanten, wird
dieser nochmals kontaktiert. Gegebenenfalls
unterstützen die Ansprechpartner im Einkauf
die FF/C-Kollegen, indem sie den direkten
Kontakt zum Lieferanten für eine nachdrückliche
Aufforderung nutzen.
Zu den Staaten und Staatengruppen, mit denen
die EU Freihandels- bzw. Präferenzabkommen
geschlossen hat, gehören unter anderem Chile,
Kroatien, Südafrika, Mexiko, Israel, Marokko,
Tunesien und die Schweiz. Verhandlungen mit
weiteren Staaten wie z. B. Kanada, Korea und
Indien laufen bereits und stehen teilweise kurz
vor dem Abschluss.
IHR ANSPRECHPARTNER
Florian Gabele, FF/C
[email protected], Tel. +49 711 17-92698
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Spotlight
15
PTB
Exzellenz entlang der Wertschöpfungskette
London | England 51°N | 0°W
Für die begehrten European Supply Chain
Excellence Awards 2009 hatten sich über
100 Unternehmen in 14 Kategorien beworben.
Daimler Trucks konnte sich den Preis in der
Kategorie Aerospace, Defence, Industrial &
Automotive sichern.
Die European Supply Chain Excellence Awards
werden jährlich von der Fachzeitschrift „Supply
Chain Standard“ und der Unternehmensberatung PRTM verliehen. So durfte Ralph
Sarömba, Senior Manager Center of Competence International Supply bei Daimler Trucks,
die Auszeichnung in London entgegennehmen:
„Wir freuen uns riesig über die Würdigung
mit dem European Supply Chain Excellence
Award – denn die Auszeichnung zeigt uns, dass
wir den richtigen Weg eingeschlagen haben.“
Prämiert wurde Daimler Trucks für seine
Leistung in der Prozessgestaltung über die
gesamten internationalen Wertschöpfungsketten hinweg. Dabei spielen das weltweite
Lieferantenmanagement und die Consolidation
Center Europe, Asia, NAFTA und Latin-America
eine entscheidende Rolle. „Durch deren intelligente Kooperation in allen Regionen arbeiten
wir effizienter und schneller“, erklärt Ralph
Sarömba. „Wir können sowohl das regionale
Lieferantennetzwerk, als auch die internationalen Informations-, Waren- und Finanzströme
mit den jeweiligen Kernkompetenzen optimal
managen.“ Auch für die Lieferanten hat die
Bündelung der Verantwortung für Qualität und
Logistik aller regional bezogenen Teile vor Ort
im Lieferantenmanagement einen klaren Vorteil:
Jeder Lieferant hat einen für ihn zuständigen
Ansprechpartner – von der Entwicklungsphase
bis zur Serienreife.
Das Foto zeigt das Projektteam von Daimler
Trucks (v.l.n.r.): Wolfgang Diehl (Lieferantenmanagement Werk Wörth), Thomas Jung (OMCD),
Lothar Lemmermeier (Lieferantenmanagement
Werk Mannheim), Ralph Sarömba (CoC International Supply), Edmund Trapp (Consolidation
Center Daimler Trucks Gaggenau).
WEITERE INFORMATIONEN
European Supply Chain Excellence Awards
http://www.supplychainexcellenceawards.com
PTB
Neuer Einkaufsleiter bei DTNA
Portland | USA 45°N | 122°W
Nach mehr als drei Jahren als Einkaufsleiter von
Daimler Trucks North America (DTNA), PTB/4,
wechselte Wolfgang Theissen von Portland nach
Stuttgart, wo er seit Januar 2010 den Bereich
Sales und Market Management Mercedes-Benz
Trucks leitet. Unter der Verantwortung von
Wolfgang Theissen entwickelte sich PTB/4 zu
einem weltweit erfolgreich agierenden Bereich.
Neuer Einkaufsleiter von Daimler Trucks North
America ist seit 1. Dezember 2009 Carsten
Kirchholtes, der bis dahin den Projekteinkauf
Unibody M- und GL-Klasse bei Procurement
Mercedes-Benz Cars and Vans, PMC/44,
führte.
In das Unternehmen eingestiegen war Carsten
Kirchholtes 1992. Er übernahm den Projekteinkauf M-Klasse und ab 1996 die Teamleitung
für mehrere Materialgruppen im Einkauf bei
der Mercedes Benz U.S. International, Inc. in
Tuscaloosa, AL, USA. Nach verschiedenen Projekt- und Fachfunktionen bei PMC ist er nun für
Procurement Trucks and Buses erneut in den
USA tätig.
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16
Global
Daimler AG
Das Portal wird erweitert
Das Portal
wird erweitert
Nach der Neugestaltung des Daimler Supplier Portals im vergangenen Jahr wurden die Inhalte und Funktionalitäten kontinuierlich weiter - ent wickelt. Seit Anfang des Jahres stehen den Zulieferern neue Rubriken, Inhalte und Tools zur Verfügung. Die Funktionsbereiche After-Sales und Supplier Trainings wurden noch stärker integriert.
DAIMLER SUPPLIER PORTAL
Daten und Fakten
Weltweite Anwendungen: 60
Portal-Nutzer: 60.000
Anwender pro Tag: ca. 15.000
Dokumente zum Download: ca. 100
Sprachversionen: 5
Daimler Standorte: 10
QUELLE: DAIMLER AG
01
02
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Gezielte und umfassende Unterstützung
Das Daimler Supplier Portal ist für viele Mitarbeiter und Lieferanten der Daimler AG eine
wichtige Informationsquelle. Manche nutzen das
Portal für die Kommunikation, wieder andere
tagtäglich in der operativen Arbeit. 60.000
Anwender sind im Daimler Supplier Portal registriert. 15.000 Besucher zählt das Portal pro Tag.
Den zahlreichen weltweiten Nutzern und deren
vielfältigen Bedürfnissen in einem Portal gerecht
zu werden, gehört zu den Aufgaben von Florence
Göckeritz von Corporate Procurement Communications, CPC/P: „Das Daimler Supplier
Portal ist so ausgerichtet, dass es die Anwender
gezielt und umfassend unterstützt – informativ,
strategisch und operativ.“
Funktionsbereiche stärker integriert
Die Weiterentwicklung des Daimler Supplier
Portals zielt darauf ab, die Kommunikation mit
den Lieferanten noch weiter zu intensivieren.
Dabei werden neben Themen und Anwendungen
aus dem Einkauf der Daimler AG wie z. B. eDocs
auch Informationen und Applikationen aus
anderen Funktionsbereichen wie etwa Qualität,
Logistik, Lieferantenmanagement oder AfterSales integriert. Das „Handbuch Lieferantenmanagement“ und das „Supplier Quality Management System (SQMS)“ aus dem Bereich Qualität
sind mit einer neuen Rubrik „Qualität Kaufteile“
auch im Daimler Supplier Portal hinterlegt.
Im Supplier Information Board Logistik (SIB)
können Lieferanten, die in den Anlauf von neuen
Baureihen eingebunden sind, alle relevanten
Baureiheninformationen abrufen – von Terminen
über Stückzahlen bis zu aktuellen Lieferanteninformationen.
Neues aus dem Bereich After-Sales
Seit Februar 2010 bietet das Daimler Supplier
Portal in einer separaten Rubrik unter der Hauptnavigation „Zusammenarbeit & Tools“ Informationen aus dem Bereich After-Sales. Hier sind
unter anderem die Verpackungsleitfäden von
Mercedes-Benz und smart oder die aktuellsten
Kennzeichnungsvorschriften für Mercedes-Benz
Original-Teile hinterlegt. Ebenfalls in der Hauptnavigation „Zusammenarbeit & Tools“ findet
der Nutzer die „Allgemeinen Einkaufsbedingungen für IT (AEB-IT)“ für Bestellumfänge der
Daimler AG im Bereich der Informations- und
Telekommunikationstechnologie sowie zukünftig auch für Umfänge im Bereich der Forschung
und Entwicklung.
Daimler Supplier Trainings
Unter der Hauptnavigation „Daimler als Partner“
stehen neuen und bestehenden Lieferanten alle
Informationen rund um das Daimler Supplier
Network zur Verfügung. Neu ist die Rubrik
„Daimler Supplier Trainings“, die einen Überblick über das Schulungsangebot für Lieferanten
der Daimler AG zu verschiedenen Themengebieten gibt. Die Anwender haben hier die
Möglichkeit, Schulungsunterlagen herunterzuladen oder E-Learning Supplier Trainings online
durchzuführen. Darüber hinaus sind zu den
wichtigsten Anwendungen und Tools Schulungsunterlagen und Handbücher verfügbar, die den
Lieferanten bei der Arbeit direkt unterstützen.
Informationen im öffentlichen Bereich
Im öffentlichen Bereich des Daimler Supplier
Portals, der ohne Registrierung zugänglich ist,
finden Interessenten Informationen zu den wichtigsten Geschäftsfeldern und zur Lieferantenkooperation bei der Daimler AG. Dazu gehören
auch die Inhalte des Daimler Supplier Magazines.
Hier können bestehende und neue Lieferanten
das Magazin neu abonnieren oder ihr Abonnement selbständig verwalten – etwa wenn sich
die Ansprechpartner, die Lieferadresse oder
die Anzahl der abonnierten Magazin-Exemplare
ändern.
Inhalte priorisieren und personalisieren
Mehr als 100 Dokumente sind im Daimler
Supplier Portal zum Download verfügbar – von
den Allgemeinen Einkaufsbedingungen über
die Mercedes-Benz Special Terms bis zu den
Zahlungsbedingungen. Und es werden ständig
mehr. „Angesichts dieser Entwicklung“, sagt
Florence Göckeritz, „werden wir künftig die
Inhalte und Anwendungen für die Nutzer noch
stärker priorisieren und personalisieren, so
dass letztlich jeder Nutzer das Daimler Supplier
Portal individuell bestmöglich nutzen kann.“
01 In einer separaten Rubrik finden Nutzer
Informationen aus dem Bereich After-Sales.
02 Die Rubrik „Daimler Supplier Trainings“ gibt
einen Überblick über das Schulungsangebot
für Lieferanten der Daimler AG.
Stuttgart | Deutschland
48° N | 9° O
WEITERE INFORMATIONEN
Daimler Supplier Portal
http://daimler.covisint.com
05.05.10 11:15
Daimler Supplier Magazine 01|2010
Global
Intelligentes
Refinanzierungsmodell
1. Lieferung
LIEFERANT
Das „Daimler Reverse Factoring“Programm bietet Zulieferpartnern einen vorgezogenen Liquiditätszufluss zu attraktiven Konditionen. Das Programm richtet sich an alle Serienlieferanten der Daimler AG.
DAIMLER AG
3. Avis Datei
4. Sofortige 100%
Bezahlung der Forderung
durch Factor
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Intelligentes Refinanzierungsmodell
2. Wöchentliche Übermittlung Verbindlichkeiten
• Fälligkeit
• Zur Zahlung freigegeben
6. Monatliche Abrechnung
der Factoring Gebühren
5. 100% Bezahlung
des Factors
FINANZPARTNER
(FACTOR)
01
Unterstützung für Serienlieferanten
Im vergangenen Jahr haben viele Unternehmen
ihre Lagerbestände abgebaut. Dadurch wurde
der Cash Flow positiv beeinflusst und die
Abstufung in den Unternehmensratings weitgehend vermieden. Dass die Wirtschaftsweisen für
2010 eine leichte Erholung der Weltwirtschaft
prognostizieren, ist sicher ein positives Zeichen
für die gesamte Automobilbranche. Das heißt
Dank standardisierter Implementierungsprozesse ist das „Daimler Reverse Factoring“-Programm ohne großen Aufwand möglich.
aber auch, dass die Unternehmen in der Lage
sein müssen, den Hochlauf der Produktion und
die Befüllung der Lager auch finanziell umzusetzen. Die Daimler AG fühlt sich im Sinne des
„Daimler Supplier Network“ seinen Zulieferpartnern verpflichtet und hat daher ein Refinanzierungsmodell erarbeitet, das Serienlieferanten in
solchen oder ähnlichen Situationen unterstützt.
„Daimler Reverse Factoring“-Programm
Im Oktober 2009 begann die erfolgreiche
Pilotierung des „Daimler Reverse Factoring“Programms. Die Idee ist ebenso einfach wie
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wirkungsvoll: Im Rahmen des Programms kann
der Lieferant seine Zahlungsansprüche gegenüber der Daimler AG an einen Finanzierungspartner (Factor) abtreten. Dabei wird nicht
die Bonität des einzelnen Lieferanten für die
Berechnung der Finanzierungsmarge zugrunde
gelegt, sondern die Bonität der Daimler AG. Auf
diese Weise erhält der Lieferant sehr attraktive
Konditionen und das Programm belastet seine
eigene Kreditlinie nicht. Die Forderungen des
Zulieferers werden vom Factor sofort abgezinst
bezahlt, die Daimler AG wiederum bezahlt den
Factor erst zu einem späteren Zeitpunkt – so
profitieren beide Seiten von diesem Modell.
Bereits positive Erfahrungen gesammelt
Die Behr-Gruppe, ein bedeutender Automobilzulieferer im Bereich Fahrzeugklimatisierung
und Motorkühlung, war bereits bei der Pilotierung des „Daimler Reverse Factoring“ beteiligt.
„Unsere Erfahrungen mit dem ‚Daimler Reverse
Factoring‘-Programm sind sehr positiv“, erklärt
Verena Sigel, Leiterin Treasury Behr-Gruppe,
„denn so konnten wir unsere solide Finanzierungsstruktur um einen Baustein erweitern.“
Seit dem Start des Programms erkennen
immer mehr Lieferanten den Mehrwert für sich.
„Diesen Trend unterstützen wir gerne“, betont
Frank W. Deiß.
vorteile für Lieferanten und Daimler
Das „Daimler Reverse Factoring“-Programm ist
also ein intelligentes Refinanzierungsmodell,
das eine Win-Win-Situation für die Lieferanten
und die Daimler AG schafft. Frank W. Deiß,
Leiter Procurement Mercedes-Benz Cars and
Vans, PMC, bringt die Vorteile auf den Punkt:
„Der Lieferant profitiert von der sofortigen
Bezahlung und einer nur geringen Abzinsung,
die Daimler AG von dem verlängerten Zahlungsziel.“ Dank der unkomplizierten Vertragsabwicklung, standardisierten Implementierungsprozessen und automatisierter Datenübermittlung
zwischen der Daimler AG, dem Lieferanten und
dem Factor ist eine zeitnahe Umsetzung ohne
großen Aufwand möglich.
01 Schematische Darstellung des „Daimler Reverse
Factoring“-Programms.
Stuttgart | Deutschland
48° N | 9° O
IHRE ANSPRECHPARTNER
Silke Körner, PMC/61, [email protected]
Silvia Glöckner, PTB/MC2, [email protected]
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International Procurement Services
Daimler AG
„Immer einen Schritt voraus“
„Immer einen Schritt voraus“
Am 1. Januar 2010 hat Wendelin Wolbert die Nachfolge von Dr. Heinrich Reidelbach als Leiter von International Procurement Services angetreten. Im Daimler Supplier Magazine spricht er über seine Erfahrungen und Ziele.
Herr Wolbert, wie haben Sie Ihre ersten Monate als Leiter von International
Procurement Services erlebt?
Ich wurde hier sehr offen und gut aufgenommen. Zudem bin ich überzeugt, dass ich bei IPS ein hoch motiviertes und professionelles Team
übernehme. Und natürlich freue ich mich über die Vielfalt an Aufgaben
und Themen, die meine Arbeit sicherlich sehr spannend machen und mich
fordern werden.
Sie waren fünf Jahre Präsident von Daimler Trucks China. Was verbindet Sie
mit dem Einkauf?
Während meiner Zeit in China hat sich das Reich der Mitte zu einem der
wichtigsten Märkte in der Automobilindustrie entwickelt, womit das Thema
Beschaffung auch dort an Bedeutung gewonnen hat. Diese Erfahrung war
für mich sehr prägend, auch wenn ich nicht unmittelbar im Einkauf tätig
war. Außerdem sind meine bisherigen Tätigkeitsbereiche im Controlling,
in der Erarbeitung globaler Strategieansätze sowie im Vertrieb geeignete
Voraussetzungen, um meine Aufgabe bei IPS sehr gut zu erfüllen.
Welches, denken Sie, sind die wesentlichen Herausforderungen, die IPS in
nächster Zukunft zu bestehen hat?
Wir leisten im Einkauf Nichtproduktionsmaterial und Dienstleistungen
einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens. Daran müssen
wir unsere Strategie und unsere Ziele – auch unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – ausrichten. Eine wesentliche Herausforderung in den nächsten Jahren wird sicher die Erschließung neuer Märkte
mit großem Wachstumspotenzial sein, für die wir künftig vermehrt lokale
Partner oder globale Zulieferer mit starker Vor-Ort-Präsenz brauchen
werden. Aber auch die Technologiebereiche, die sich in rasanten Zyklen
weiterentwickeln, werden uns fordern, wie zum Beispiel Produktionsanlagen für neue Antriebstechnologien oder immer komplexer werdende
IT-Lösungen. Auch hier müssen wir gemeinsam mit unseren Kunden und
Zulieferern die Weichen für die Zukunft stellen, und zwar so frühzeitig
wie möglich. Außerdem müssen wir unsere globale Marktposition noch
stärker nutzen, um für jeden Beschaffungsvorgang das optimale Verhandlungsergebnis zu erzielen.
Das Lieferanten-Kooperationsmodell Daimler Supplier Network basiert auf
hohen Erwartungen und gegenseitigen Verpflichtungen. Was erwarten Sie
von den Zulieferern?
Unser „Commitment to Excellence“ wird ganz wesentlich von der leistungsbasierten Zusammenarbeit mit unseren Zulieferern getragen. Von
daher erwarten wir natürlich Top Performance hinsichtlich der vier Werttreiber aus unserer External Balanced Scorecard – Qualität, Technologie,
Kosten und Liefertreue. Zudem brauchen wir auch in Zukunft die Ideen
und Vorschläge unserer Lieferanten, um Prozesse und Kosten weiter zu
optimieren. Der regelmäßige, enge Austausch mit unseren Strategischen
Partnern ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig. Wir müssen unsere
Lieferanten frühzeitig in unsere Strategien und Pläne einbinden. Nur in
dieser intensiven Zusammenarbeit kann es uns gelingen, den Entwicklungen immer einen Schritt voraus zu sein.
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Wendelin Wolbert
Vice President
International Procurement Services,
Daimler AG
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Daimler Supplier Magazine 01|2010
International Procurement Services
Reibungslose Partnerschaft
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Reibungslose
Partnerschaft
Die intensive Zusammenarbeit im Tagesgeschäft und der Austausch von Ideen für zukunftsweisende Projekte – das sind wesentliche Aspekte bei der Beschaffung von Schmierstoffen für die Daimler AG. Der strategische Partner Fuchs Petrolub AG leistet in beiderlei Hinsicht einen wichtigen Beitrag.
Zuverlässig, flexibel und kundennah
Auf die Belieferung mit Schmierstoffen für die
Automobilproduktion muss sich die Daimler AG
im doppelten Sinne reibungslos verlassen
können. Zum einen gilt es, die spezifischen
Anforderungen der Aggregate, Getriebe mit
Blick auf optimale Kraftübertragung, Kühlung,
Schwingungsdämpfung oder Dichtwirkung zu
erfüllen. Zum anderen muss die Belieferung
sowohl bei der Werksbefüllung als auch beim
Kundendienst ebenso zuverlässig wie flexibel
erfolgen. „Das heißt, wir brauchen einen Zulieferpartner, der uns in einem stark volatilen
Rohstoffmarkt die technisch wie wirtschaftlich
besten Lösungen anbieten kann“, fasst Steffen
Martin vom Einkauf Facility Management &
Energie, IPS/PF1, zusammen.
Spezifische Anforderungen erfüllen
Die Fuchs Petrolub AG stellt sich seit fast
zwanzig Jahren mit hochwertigen Produkten und
spezifischen Lösungen genau diesen Anforderungen. Als strategischer Partner der Daimler AG
hat das mittelständische Unternehmen mit
Hauptsitz in Mannheim die Zusammenarbeit
kontinuierlich ausgebaut. Rund 3.500 Mitarbeiter beschäftigt die Fuchs Petrolub AG. Im
Geschäftsbereich Automotive und Industrial
Lubricants ist sie weltweit aktiv und trotzdem
immer nah an den Bedürfnissen des Kunden.
Dank unkomplizierter Abstimmung und kurzer
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03
Wege ist der Zulieferpartner in der Lage, auf
spezifische Anforderungen unmittelbar reagieren zu können – und zwar zu wettbewerbsfähigen
Preisen.
schläge zur Optimierung der Zusammenarbeit
und leistete einen wichtigen Beitrag, um im
Rahmen einer langfristigen Partnerschaft auf
das schwierige Marktumfeld der vergangenen
Monate situativ und lösungsorientiert reagieren
zu können. In der L@rs-Bewertung schneidet
der Lieferant sehr gut ab. Nicht zuletzt deshalb
wurde die Fuchs Petrolub AG für ihre besonderen Leistungen im Geschäftsjahr 2009 mit
dem Daimler Supplier Award in der Kategorie
„Manufacturing Equipment and Services“ ausgezeichnet.
Weitreichende Partnerschaft
Für Carsten Meyer, Leiter des globalen Geschäftsbereichs Automotive Lubricants OEM,
beginnt die strategische Partnerschaft mit der
Daimler AG jedoch schon viel früher – und reicht
weit über das Tagesgeschäft hinaus. „Unsere
Partnerschaft setzt schon bei der Entwicklung
spezieller Schmierstoffe für die Daimler AG
an, und sie schließt Ideen für künftige Produkte
ein, die wir heute noch gar nicht kennen.“ In
diesem Zusammenhang fokussiert sich die
Fuchs Petrolub AG auf die Zukunftsprojekte
der Daimler AG – wie beispielsweise das neue
„Automatic Transmission Fluid“ (Automatikgetriebeöl). Dabei ist Fuel Economy ein wichtiges
Entwicklungsziel, da es zur CO2-Optimierung
des Daimler Flottenverbrauchs beiträgt. Jan
Meyer-Sande, Leiter Einkauf Facility Management & Energie, IPS/PF, betont: „Fuchs ist ein
hoch flexibler, sehr verlässlicher Partner, der
bei unseren strategischen Initiativen aktiv Ideen
einbringt.“
Ausgezeichnetes Engagement
Neben innovativen Ideen in der Produktentwicklung machte der Zulieferpartner eigene Vor-
01–03 Als strategischer Partner der Daimler AG
hat die Fuchs Petrolub AG den Geschäftsbereich Automotive und Industrial Lubricants
kontinuierlich ausgebaut.
Stuttgart | Deutschland
48° N | 9° O
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Steffen Martin, IPS/PF1
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International Procurement Services
Daimler AG
Globales Netzwerk
01
Globales Netzwerk
Die Abstimmung der weltweiten Marketing-Aktivitäten von Mercedes-Benz gehört zu den großen Herausforderungen der Daimler AG. Dazu braucht es einen Partner an Bord, der die Umsetzung von Kampagnen in mehr als dreißig Ländern äußerst effizient steuert. Lokale Kampagne – weltweit gefragt
Eine silberfarbene A-Klasse fährt durch die Stadt, die junge Fahrerin
sucht einen Parkplatz. Der Park-Assistent zeigt die perfekte Parklücke an.
Zu beschwingter Musik bereitet die Dame alles fürs Rückwärtseinparken
vor. Doch anstatt sich umzusehen und zu lenken, greift sie zum Lippenstift
und blickt in den Schminkspiegel. Alles andere macht das Auto. „Die neue
A-Klasse. Parkt sich selbst ein!“, verspricht der Mercedes-Benz Werbespot, der 2009 in Griechenland erfolgreich ausgestrahlt wurde. So erfolgreich, dass auch die Marketing-Kollegen in Italien, Frankreich und Südafrika daran Gefallen fanden und ihn für ihre Länderkampagne adaptierten.
Effiziente Steuerung der weltweiten Markenkommunikation
Stolz führt Marc Frank, Senior Manager Brand Communications MercedesBenz Cars, den Werbespot vor und demonstriert daran, wie Synergien
im weltweiten Marketing von Mercedes-Benz genutzt werden. Seit 2007
arbeitet Frank mit seinem Team an einer Lösung, die die zentrale und
dezentrale Steuerung der Markenkommunikation effizienter und zielgerichteter gestaltet. „Viele Experten waren der Meinung, das Unterfangen
sei eine ‚mission impossible‘“, erinnert sich Marc Frank, „zumal wir uns
selbst sehr hohe Effizienz- und Kostenziele gesetzt hatten.“ Anders-Sundt
Jensen, seit November 2008 Leiter des Bereichs Brand Communications
Mercedes-Benz Cars, glaubte an das Projekt und trieb es aktiv voran. Aus
heutiger Sicht ist klar: Der Erfolg gibt ihnen recht.
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Herausforderungen für den Einkauf Marketing
Vor einer ähnlichen Herausforderung stand der Einkauf Marketing von
International Procurement Services (IPS/MM). Um die Steuerung der
Markenkommunikation optimal umsetzen zu können, war ein externer
Dienstleister gefragt, der sich nicht nur als Kreativpartner, sondern als
Netzwerkagentur einbringen sollte. Und zwar in globalem Maßstab. „Für
IPS ging es in erster Linie darum, ein global funktionierendes Vergütungs-,
Beauftragungs- und Vertragsmodell zu definieren, in dem die Parameter
und Prozesse der Zusammenarbeit geregelt sind“, erklärt Dr. Monica
Schmickler, Leiterin Procurement Marketing (IPS/MM). Auf der Grundlage
der entsprechenden Leistungs- und Kostenstruktur erfolgte ein Wettbewerb zwischen verschiedenen Netzwerkagenturen, aus dem BBDO
als Gewinner hervorging. Ende 2007 war es dann so weit: Der Rahmenvertrag, der den Startschuss für die künftige Zusammenarbeit markierte,
wurde unterzeichnet.
Synergien und Skaleneffekte optimal nutzen
Im Zuge des Roll-outs des internationalen Agenturmodells übernahm IPS
einkaufseitig die Koordination und arbeitete eng mit den lokalen und regionalen Einkaufsvertretern zusammen. Im Mittelpunkt stand die Einführung
der Kosten- und Vertragsstruktur, die die lokale Zusammenarbeit regelt.
„Unser gemeinsames Ziel mit dem Fachbereich Brand Communications ist
es, das Agenturnetzwerk so aufzustellen und kontinuierlich weiterzuent-
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Daimler Supplier Magazine 01|2010
International Procurement Services
Globales Netzwerk
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02
03
01 Ein globales Agenturnetzwerk setzt die Marketing-Aktivitäten für die neue
Mercedes-Benz E-Klasse Limousine um – hier ein Banner für Schweden.
02 Die Kampagne im Mittleren Osten bewirbt die E-Klasse Limousine in
04
IHR ANSPRECHPARTNER
Sarah Schmid, IPS/MM
[email protected]
englischer und arabischer Sprache.
03 Die arabischen Anzeigen werden von rechts nach links gelesen.
04 Auch in China transportieren die Anzeigen für die E-Klasse die Markenidentität
von Mercedes-Benz.
wickeln, dass wir mögliche Synergien und Skaleneffekten optimal nutzen
können“, so Dr. Monica Schmickler.
Aufbau von Organisation und Prozessen
Der Erfolg der Zusammenarbeit zwischen dem strategischen Partner
BBDO und der Daimler AG basiert ganz wesentlich auf stringenten und
transparenten Prozessen, die Marc Frank und sein Team im Jahr 2007
definiert hat. Ein entscheidender Meilenstein für den Erfolg des Netzwerks
war das „Let’s Network“-Event im März 2008, bei dem die Leitung von
Brand Communications Mercedes-Benz Cars die Marketing-Vertreter aus
allen Ländern sowie das BBDO Kernteam zu einem dreitägigen intensiven
Austausch einlud. „So konnten wir die Verantwortlichen nicht nur auf
Markenidentität einschwören und diese erleben lassen, sondern auch die
Chancen des Netzwerks mit Blick auf die Länderspezifika vermitteln“, sagt
Marc Frank.
vorteile der Netzwerkorganisation
Im Ergebnis sind die Netzwerkorganisation und die darin verankerten
Prozesse so ausgerichtet, dass die von der Zentrale in Stuttgart eingesteuerten Aktivitäten genauso unterstützt werden wie die spezifischen
Aktivitäten der Länder. Das betrifft zum einen die Umsetzung von DesignStandards in der Postproduktion und den Abruf von Daten und Informationen für Kampagnen, die zentral zur Verfügung gestellt werden.
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Zum anderen werden die lokalen Agenturen wesentlich früher in geplante
Kommunikationsmaßnahmen involviert, während umgekehrt lokale Anfragen sehr viel schneller bearbeitet werden können. In enger Zusammenarbeit zwischen IPS, Brand Communications Mercedes-Benz Cars und BBDO
wird das Netzwerkmodell kontinuierlich ausgebaut und weiterentwickelt.
Zukunftsweisendes Modell
„Auf der Basis unserer engen Zusammenarbeit mit den Ländervertretungen erstellen wir einen monatlichen Statusreport und dokumentieren,
was im Netzwerk wo passiert, wo wir zentral nachsteuern müssen und
wo wir Synergien generieren können“, erklärt Thilo Schotte, der als weltweiter Etatdirektor bei BBDO die internationale Zusammenarbeit von
Deutschland aus steuert. Diese Transparenz ist ein wichtiger Stellhebel,
um die Effizienz des Netzwerks zu prüfen und kontinuierlich zu verbessern.
Schließlich gilt es, die hohe Qualität der Markenkommunikation über alle
Baureihen und alle Märkte hinweg erfolgreich umzusetzen. Auf diese
Weise wurden bereits im Jahr 2009 die Kampagnen für die neue E-Klasse
Limousine, das E-Klasse Coupé und für die neue Generation der S-Klasse
in 32 Ländern implementiert. Ebenfalls seit 2009 ist die Marke smart
integriert. „Mit den Ergebnissen sind wir sehr zufrieden“, freut sich Marc
Frank und er ist überzeugt: „Dem Netzwerk, wie wir es gemeinsam aufgebaut haben, gehört die Zukunft, denn es versetzt uns in die Lage, mit
der Welt noch enger zusammenzuarbeiten.“
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International Procurement Services
Hier entsteht die elektromobile Zukunft
Daimler AG
Hier entsteht die
elektromobile Zukunft
Im sächsischen Kamenz baut die Deutsche Accumotive ein neues Werk für die Fertigung von Lithium-Ionen-Batteriesystemen auf. Bei der Beschaffung der Montagelinien war der Einkauf Produktionsanlagen (IPS/PE) maßgeblich involviert.
01 Die Deutsche Accumotive GmbH & Co. KG baut künftig Lithium-Ionen-Batterien
in Kamenz – die Abbildung zeigt eine Batterie der Generation 2.
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Investitionen am Technologie-Standort Kamenz
Die Deutsche Accumotive GmbH & Co. KG, ein Joint-Venture der Daimler AG und der Evonik Industries AG, wird künftig in Kamenz, Sachsen,
Batteriesysteme auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie produzieren.
Damit verbunden ist der Aufbau eines neuen Produktionsstandorts.
vorbereitungen für die Fertigug von Hochvolt-Batterien
Im Juli 2009 fiel die Entscheidung für den Produktionsstandort in Kamenz.
Für die Produktionsplanung und den Einkauf der Daimler AG begann die
Arbeit allerdings schon wesentlich früher. Bereits Mitte 2008 wurden die
technischen Spezifikationen für die Fertigung und Montage der HochvoltBatterien abgesteckt. Die Ausschreibung der Anlagen erfolgte im Herbst
2009. Bereits ein Jahr später, so die Zielvorgabe, sollte die Anlage in
Betrieb gehen. Neben dem engen Zeitplan galt es insbesondere, mit Blick
auf die technischen Herausforderungen der Batterie-Montage, tragfähige
Ideen und Lösungen zu entwickeln.
Montage unter Hochspannung
Die Montage der Batteriemodule umfasst die Prozesse zur Integration
und Verbauung von Zellen, Kühler, Elektronik, Elektrik und Gehäuseumfängen. Die Herausforderung für den gesamten Montageprozess ist die
Montage der Batterie unter elektrischer Spannung. „Wenn also bei der
Montage zum Beispiel eine Schraube auf oder zwischen die Zellen fällt“,
erklärt Fabian Gutzer, Produktionsplanung Deutsche Accumotive, „gibt
es einen gefährlichen Kurzschluss.“ Aus diesem Grund mussten die Lieferanten eine Lösung erarbeiten, die sowohl technisch als auch hinsichtlich
der Sicherheit für Werker und Anlage höchsten Anforderungen genügt.
Neue Kompetenzen sind gefragt
„Dass wir bei Produktionsanlagen für alternative Antriebe nicht auf gängige Lösungen zurückgreifen können, war uns von Anfang an bewusst“,
sagt Armin Andritzky, Leiter Einkauf Produktionsanlagen, IPS/PE. Dieser
Wandel hat sich auch im Bewusstsein der Zulieferer durchgesetzt. „Lieferanten, die bislang auf die Montage und Fertigung von Verbrennungs-
„Lieferanten, die bislang auf die Montage und Fertigung von Verbrennungsmotoren spezialisiert waren, haben eine hohe Motivation, mit den neuen Antriebstech nologien auch ihre Montagekompetenz zu erweitern. Umgekehrt versuchen auch Anlagenlieferanten, die für andere Branchen tätig sind, ihre Kompetenz im Automobilbereich einzubringen.“ Andreas Friederichs
motoren spezialisiert waren, haben eine hohe Motivation, mit den neuen
Antriebstechnologien auch ihre Montagekompetenz zu erweitern“, erklärt
Andreas Friederichs, Commodity Manager für die Materialgruppe
Aggregate-Montageanlagen bei IPS/PE2. „Umgekehrt versuchen auch
Anlagenlieferanten, die für andere Branchen tätig sind, ihre Kompetenz
im Automobilbereich einzubringen.“
Höchste Anforderungen an Zulieferpartner
Unter insgesamt acht Lieferanten wurde im Dezember 2009 der Lieferant
Manz Automation AG mit der Umsetzung der Montagelinie für das Werk
in Kamenz beauftragt. Für das Unternehmen mit Hauptsitz in Reutlingen
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International Procurement Services
Hier entsteht die elektromobile Zukunft
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ist der Bereich Automotive noch vergleichsweise jung – seine Kernkompetenzen liegen in der Fotovoltaik- und LCD-Produktion. Die technische
Lösung hat Manz Automation gemeinsam mit einem Kooperationspartner
aus der Automobilindustrie entwickelt: der USK Karl Utz Sondermaschinen GmbH. „Die besonderen Herausforderungen bei der Entwicklung
der Montagelinie für die Deutsche Accumotive in Kamenz bestehen darin,
neue Prozesse zu erarbeiten und höchste Sicherheitsanforderungen
zu erfüllen“, erklärt David Hornsperger, Teamleiter Einkauf Produktionsanlagen Powertrain, IPS/PE2.
Innovationsfähig und flexibel
Das simultane Weiterentwickeln von Produkt und Produktionsanlage
fällt angesichts der immer kürzer werdenden Technologiezyklen bei
alternativen Antrieben besonders ins Gewicht. An dieser Stelle sind
Innovationsfähigkeit und höchste Flexibilität gefragt, und zwar in puncto
„Wir sind in diesem vergleichsweise jungen Geschäftsfeld auf stetigen Wandel eingestellt. Flexibel, schnell und innovativ auf Veränderungen zu reagieren, ist hier nur in enger Zusammenarbeit mit dem Lieferanten möglich.“ Fabian Gutzer
Anlagentechnik und -sicherheit genauso wie mit Blick auf das produktseitig getriebene Änderungsmanagement. „Wir sind in diesem
vergleichsweise jungen Geschäftsfeld auf stetigen Wandel eingestellt.
Flexibel, schnell und innovativ auf Veränderungen zu reagieren, ist hier
nur in enger Zusammenarbeit mit dem Lieferanten möglich“, betont
Fabian Gutzer.
Serienfertigung beginnt Anfang 2011
Derzeit werden die Anlagenkomponenten und -prozesse aufgebaut.
Sobald die Testanlagen in Reutlingen abgenommen sind, werden sie nach
Kamenz transportiert und in der neuen Werkshalle aufgebaut. Im August
nimmt das Werk den Betrieb auf. Die Fertigung soll 2011 beginnen,
ab 2012 ist geplant, die ersten Fahrzeuge von Daimler mit Batterien aus
Kamenz auszustatten. Schon jetzt aber steht fest: Mit der Serienfertigung
von Lithium-Ionen-Batterien durch die Deutsche Accumotive und den
Batteriezellen von Li-Tec wird sich Kamenz auf der Landkarte der Elektromobilität einen festen Platz sichern.
Kamenz | Deutschland
51° N | 14° O
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Andreas Friederichs, IPS/PE2
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International Procurement Services
Ein Plus für die
Lagerbeschaffung
13 deutsche Produktionswerke der Daimler AG, über 100.000 unterschiedliche Artikel, 10 verschiedene Systeme mit 26 beteiligten Schnittstellen, knapp 350 Nutzer – und ein gemeinsames Ziel: schnellere und sichere Prozesse für die Beschaffung von lagerhaltigem Nichtproduktionsmaterial.
Optimierte Lagerbeschaffung
Ziel des Projekts cWayPlus (catalogue based
Warehouse buying), ist eine ganzheitliche Optimierung mit Blick auf die Reduzierung von
Schnittstellen und manuellen Bearbeitungsschritten. An diesem Auftrag arbeiten Spezialisten unterschiedlichster Disziplinen und Fachbereiche. Von der Bedarfsentstehung in den
Werken über das Beschaffungsmanagement
im Einkauf bis hin zum Auftragseingang
beim Lieferanten wird der Geschäftsprozess
zur Beschaffung von lagerhaltigem Nichtproduktionsmaterial in den nächsten 12 Monaten
„runderneuert“.
Standardisierung und Automatisierung
Im Fokus des Projekts cWayPlus steht nun
die konsequente Überführung von Wiederholbedarfen in elektronische Abschlüsse, mit der
Zielsetzung, damit verbundene manuelle Tätigkeiten zu reduzieren. Die stringente Bündelung
von Kommunikations-Schnittstellen sowie die
Eliminierung redundanter Arbeitsschritte sind
ebenfalls zentrale Bestandteile des Projekts
cWayPlus.
Ganzheitlicher Ansatz
„Mit dem Anspruch ganzheitlich die Lagerbeschaffung zu optimieren, verabschieden wir uns
von der Detailbetrachtung einzelner Bereiche.
Ziel ist nicht eine singuläre Bearbeitung von
Schwachstellen, sondern ein ganzheitlicher
Ansatz mit einer nachhaltigen Lösung. Dies kann
nur mit einem interdisziplinären Projektteam
„Ziel des Projekts ist ein ganzheitlicher Ansatz mit einer nachhaltigen Lösung. Dies kann nur mit einem interdisziplinären Projektteam und der generellen Offenheit für Veränderungen geschehen.“ Daniel Ries
und der generellen Offenheit für Veränderungen
geschehen“, erklärt Daniel Ries, Projektleiter
cWayPlus aus dem Bereich Prozesse, Methoden & Tools, IPS/BP. Eine der wesentlichen
Ver änderungen besteht darin, das strategische
Tool zur Lieferantenkommunikation (eDocs)
auszubauen und auf die Bedarfe des Gesamtprozesses anzupassen. Die Durchgängigkeit
prozessrelevanter Informationen erreicht durch
modernste Informationstechnik ein neues
Niveau. Prozess-Spezialisten sichern die optimale Unterstützung der operativen Einkaufs-
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Daimler AG
Ein Plus für die Lagerbeschaffung
und Dispositionsbereiche und steigern dadurch
signifikant die Automatisierungseffekte.
Mehrwert für die Zulieferer
Diese Methoden und Maßnahmen stellen lediglich eine kleine Auswahl der insgesamt über
400 Prozessanpassungen dar, die ihren Beitrag
leisten, um mit cWayPlus die nächste Generation der Lagerbeschaffung zu gestalten. Dabei
steht die Verbesserung der Auftragsabwicklung
„Die Optimierung schafft einen Mehrwert für alle Beteiligten. Für unsere Lieferanten führt cWayPlus zu einer spürbaren Reduzierung und Vereinheitlichung der Schnittstellen.“ Burkhard Slaby
zwischen Daimler und seinen Zulieferern im
Fokus. Die Verbindung zu den strategisch wichtigen Lieferanten wird gestärkt. Für Burkhard
Slaby, IPS/BP, den Business Process Manager
des Projektes, ist cWayPlus „ein umfassender,
extrem wirkungsvoller Ansatz zur Prozessoptimierung, der weit über die Aufgabenstellung
zur Steigerung der cWay-Nutzung hinausgeht.
Die Optimierung ist darauf ausgerichtet, einen
Mehrwert für alle Beteiligten zu schaffen.
Für unsere Lieferanten führt cWayPlus zu einer
spürbaren Reduzierung und Vereinheitlichung
der Schnittstellen in der Zusammenarbeit mit
der Daimler AG.“
Die nächsten Schritte
Um alle Prozessbeteiligten auf die anstehenden
Veränderungen und Optimierungen vorzubereiten, wird in den nächsten Wochen und Monaten
eine breit angelegte Informationskampagne
starten. Speziell die Einbindung der rund 250
cWay Lieferanten wird dabei im Mittelpunkt
stehen, um den Start des Rollout gegen Ende
des Jahres 2010 optimal vorzubereiten.
Stuttgart | Deutschland
48° N | 9° O
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Daniel Ries, IPS/BP
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05.05.10 11:16
Daimler Supplier Magazine 01|2010
Procurement Mercedes-Benz Cars and vans
Überwältigendes Interesse
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Überwältigendes
Interesse
Anfang Januar 2010 fand die zehnte Auto Expo in Delhi statt. Die größte Automobilmesse Indiens ist nicht nur ein Publikumsmagnet, sondern auch eine wichtige Plattform für den Austausch zwischen Automobilherstellern und -zulieferern. 01
01–03 Im Rahmen der Präsentation von
Mercedes-Benz India war das Emerging
Market Office India mit einem eigenen
Stand vertreten.
Glanzvoller Auftritt von Mercedes-Benz
Am 5. Januar 2010 öffnete die Auto Expo in Delhi
ihre Pforten. Eine Woche später zählten die
Veranstalter mehr als 1,2 Millionen Besucher –
darunter auch zahlreiche Vertreter von Automobilherstellern und -zulieferern. Die Präsentation
von Mercedes-Benz India versprühte Glanz –
allen voran der Supersportwagen MercedesBenz SLS AMG. Auf breites Interesse bei den
indischen Besuchern stieß der neue dreiachsige
Reisebus im Luxussegment. Daneben sorgten
der GL 350 CDI, der S 500 L und die neue
E-Klasse Limousine für große Aufmerksamkeit.
Die noch nicht im Markt eingeführte M-Klasse
Luxury Edition gestattete einen Blick in die
nahe Zukunft von Mercedes-Benz India, die
Dr. Wilfried Aulbur, Geschäftsführer und CEO
von Mercedes-Benz India, wie folgt beschrieb:
„Als Vorreiter im Luxus-Segment sehen wir
unsere besondere Aufgabe darin, die Zufriedenheit unserer indischen Kunden zu erfüllen
und als Hersteller von Premium-Fahrzeugen
Maßstäbe zu setzen.“
Präsenz des Emerging Market Office India
Die diesjährige Auto Expo hat einmal mehr
gezeigt, welch hohes Ansehen die Marke
Mercedes-Benz in Indien genießt – und zwar
bei Kunden genauso wie bei potenziellen
Geschäftspartnern. Unter der Leitung von Bernd
Fesenbeck vom Emerging Market Office India,
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02
03
PMC /333, in Zusammenarbeit mit Piyush
Arora, Werkleiter der MB India, war erstmals
auch der Einkauf auf der Auto Expo mit einem
Stand vertreten. Damit schaffte der Einkaufsbereich Procurement Mercedes-Benz Cars and
Vans, PMC, im Rahmen der Präsentation von
Mercedes-Benz India eine Plattform für den
direkten Austausch mit bestehenden und potenziellen Automobilzulieferern aus Indien.
zuzugehen. Zum anderen konnten wir unsere
konkreten Anforderungen und Maßstäbe an
den ausgestellten Mercedes-Benz Modellen verdeutlichen.“ Und Bernd Fesenbeck resümiert:
„Das Interesse war überwältigend. Die neuen
Erkenntnisse der innerhalb einer Woche rund
einhundert geführten Lieferantengespräche
stimmen wir mit den jeweiligen Facheinkäufern
von PMC ab, um weitere Exportpotenziale aus
Indien zu erschließen.“
Austausch mit Lieferanten vor Ort
Das Team des Emerging Market Office India
erläuterte die lokalen und globalen Beschaffungsaktivitäten der Daimler AG und informierte
die Vertreter der Automobilzulieferindustrie über
das Lieferanten-Kooperationsmodell Daimler
Supplier Network. Im Austausch mit bestehenden Lieferanten wurden aktuelle und geplante
Projekte besprochen, die nicht nur lokale Umfänge, sondern auch die weltweite Belieferung
betreffen. Potenzielle neue Lieferanten wurden
darüber informiert, welche Kriterien erfüllt
sein müssen, um künftig im Lieferantenset der
Daimler AG berücksichtigt werden zu können.
Gespräche in unkompliziertem Rahmen
Seine Erfahrungen am Stand von PMC
beschreibt Piyush Arora so: „Ein wichtiger
Faktor bei unseren Gesprächen war zum einen
der unkomplizierte und offene Rahmen der
Messe, der es natürlich erleichtert, aufeinander
Durchweg positive Resonanz
Insgesamt war die Resonanz auf die Präsentation des Einkaufsbereichs auf der Auto Expo
in Delhi durchweg positiv. Auch Dr. Wilfried
Aulbur zeigte sich hoch zufrieden und wird
den Stand des Emerging Market Office India
als festen Bestandteil der zukünftigen Messeauftritte integrieren.
Delhi | Indien
28° N | 77° O
IHR ANSPRECHPARTNER
Bernd Fesenbeck, PMC/333
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Procurement Mercedes-Benz Cars and vans
Innovationen in Form und Funktion
01
Innovationen in
Form und Funktion
Auf dem Internationalen Automobil-Salon Genf präsentierte Mercedes-Benz aufregende Formen und wegweisende Technologien in Forschung und Serie. Für große Aufmerksamkeit sorgte insbesondere das neue Forschungsfahrzeug F 800 Style.
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Hohe Betriebstemperaturen bei Mercedes-Benz
Die Begeisterung stand dem Publikum und der Fachpresse buchstäblich
ins Gesicht geschrieben, als Mercedes-Benz seine Präsentation auf dem
80. Internationalen Automobil-Salon in Genf eröffnete. Die Formel-1Piloten Michael Schumacher und Nico Rosberg fuhren im SLS AMG
vor, dem leistungsstärksten Official F1TM Safety Car aller Zeiten. Das
Forschungsfahrzeug F 800 Style führte die aufregende Mercedes-Benz
Formsprache und wegweisende Technologie der Zukunft plastisch vor
Augen. Und dass im neuen E-Klasse Cabrio auch bei offener Fahrt die
kalte Jahreszeit kein Thema ist, dafür sorgen technische Innovationen,
die ebenfalls auf dem Automobil-Salon vorgeführt wurden.
limousine. Ihr äußeres Erscheinungsbild ist vom langen Radstand, den
kurzen Karosserieüberhängen und der sinnlich fließenden Dachlinie
geprägt. Die Form der LED-Frontscheinwerfer betont den elegantdynamischen Auftritt. Das Besondere: der F 800 Style kommt ganz
ohne B-Säule aus, die hinteren Türen gleiten beim Öffnen zurück, so dass
bei geöffneten Türen der gesamte Raum zwischen A- und C-Säule frei
zugänglich ist. Im Inneren des Forschungsfahrzeugs sind teilweise speziell
entwickelte Materialien und Technologien verbaut, die den Ausstattungsund Bedienkomfort abermals erhöhen. „Das Ergebnis“, so MercedesBenz Design-Chef Gorden Wagener, „ist eine ausgeprägte Harmonie von
Innovation in Form und Funktion.“
Harmonie von Innovation in Form und Funktion
Viel Aufsehen erregte der F 800 Style, weil er als Technologieträger
und Showcar einen Blick in die Design- und Entwicklungsschmieden
von Mercedes-Benz gestattete. Das „F“ steht traditionsgemäß für die
Zukunft der Marke, der F 800 ganz konkret für eine fünfsitzige Oberklasse-
01 Die avantgardistischen Formen des neuen Forschungsfahrzeugs F 800 Style
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sorgten auf dem Internationalen Automobil-Salon Genf für viel Aufmerksamkeit.
02 Der F 800 Style steht für aufregendes Design und eine konsequente Ausrichtung der Fahrzeugarchitektur auf alternative Antriebe.
03 Die hinteren Türen des F 800 Style gleiten beim Öffnen zurück.
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Flexible Multiantriebsplattform
Den technischen Forschungs- und Vorentwicklungsabteilungen sowie
den Advanced Design Studios in Sindelfingen und Como, Italien, ist
es gelungen, hinsichtlich Design und Funktionalität eine besonders
flexible Fahrzeugarchitektur aufzubauen. Sie ist so ausgerichtet, dass sie
zwei unterschiedliche Antriebssysteme aufnehmen kann. Der Plug-inHybrid mit 80 kW starkem Hybridmodul und modernster Benzindirekteinspritzung erzielt einen zertifizierten Kraftstoffverbrauch von 2,9 Liter
Benzin auf 100 Kilometern bei einem CO2-Ausstoß von nur 68 Gramm
pro Kilometer. Bei der F-CELL Variante ermöglicht eine Brennstoffzelle mit
Wasserstoff als Energieträger lokal emissionsfreies Fahren mit Elektroantrieb. Die Wasserstofftanks reichen für einen Aktionsradius von fast
600 Kilometern.
Fahrzeugarchitektur für alternative Antriebe
Der F 800 Style ist also hinsichtlich seines avantgardistischen Designs
wegweisend und steht zugleich für eine konsequente Ausrichtung der
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Fahrzeugarchitektur auf alternative Antriebe. „Unser Anspruch ist es,
Verantwortung für die Umwelt mit praktischem Kundennutzen und automobiler Faszination in Einklang zu bringen“, erklärt Dr. Thomas Weber,
Mitglied des Vorstands der Daimler AG, verantwortlich für Konzernforschung und Entwicklung Mercedes-Benz Cars. „Das neue Forschungsfahrzeug F 800 Style verbindet diesen Führungsanspruch bei innovativen
Antriebskonzepten mit den klassischen Mercedes-Stärken in den
Bereichen Design, Sicherheit, Komfort und souveräne Leistung.“
Der erste Dieselhybrid Westeuropas
Mit dem E 300 BlueTEC HYBRID eröffnete Mercedes Benz auf dem Genfer
Auto-Salon eine neue Ära der Hybridantriebe. Es ist der erste Dieselhybrid
Westeuropas, Ende 2011 kommt er auf den Markt. Basierend auf
dem innovativen, modularen Hybridbaukasten von Mercedes-Benz haben
die Mercedes-Benz Ingenieure den sparsamen 4-Zylinder-Dieselmotor
mit einem kompakten Elektroaggregat mit 15 kW Leistung kombiniert. Die
Energie bezieht der Elektromotor aus einer Hochvoltbatterie mit Lithium-
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Procurement Mercedes-Benz Cars and vans
Ionen-Technik, die sich bereits im S 400 HYBRID bewährt hat. Trotz der
hohen Gesamtleistung bis zu 224 PS (165 kW) und über 580 Newtonmeter
Drehmoment verbraucht der E 300 BlueTEC HYBRID lediglich 4,1 Liter
auf 100 Kilometer. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 109 g/km.
Optimale Effizienzwerte erzielt der Dieselhybrid durch die intelligente
Betriebssteuerung. Dank einer Trennkupplung zwischen Motor und
E-Maschine kann der E 300 BlueTEC HYBRID kurze Fahrstrecken mit bis zu
35 km/h rein elektrisch zurücklegen. Bei Überland- und Autobahnfahrten
erkennt die Elektronik die Fahrsituation und verschiebt automatisch den
Lastpunkt des Verbrennungsmotors hin zu einem geringeren spezifischen
Verbrauch.
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Innovationen in Form und Funktion
die Ganzjahrestauglichkeit ganz oben im Lastenheft der Entwickler: Mit
dem automatischen Windschott AIRCAP® präsentiert Mercedes-Benz im
E-Klasse Cabrio eine Weltneuheit. Es kann auf Knopfdruck ausgefahren
werden und verringert spürbar die Turbulenzen auf allen vier Sitzplätzen.
Für Warmluft in den kühleren Jahreszeiten sorgt die weiterentwickelte
Kopfheizung AIRSCARF®. Das patentierte System funktioniert wie ein
unsichtbarer Schal, der Hals und Nacken der Insassen wärmt. Mit
dem E-Klasse Cabriolet lässt sich also die Cabrio-Saison uneingeschränkt
ausweiten – ein Vorzug, von dem man sich selbst an einem kalten Märztag
in Genf gerne überzeugen ließ.
01 Die neuen verbrauchs- und emissionsreduzierten Modelle von Mercedes-Benz
Cabrio für vier Jahreszeiten
Das neue Mercedes-Benz Cabrio ist das jüngste Kind der E-Klasse
Familie – und dürfte den „Erziehungsberechtigten“ jede Menge Freude
bereiten. Der Zweitürer mit klassischem Stoffverdeck bietet vier Personen
Platz – egal ob bei geschlossener oder offener Fahrt. Zudem stand
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basieren auf einem innovativen, modularen Hybridbaukasten.
02 Das neue E-Klasse Cabriolet mit klassischem Stoffverdeck bietet vier
Personen Platz.
03 Das patentierte System AIRSCARF® wärmt in den kühleren Jahreszeiten Hals
und Nacken der Insassen.
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Procurement Trucks and Buses
Daimler AG
Neue Motoren für die Königsklasse
Neue Motoren für
die Königsklasse
Ein zukunftsfähiger Motor mit globalen Standards, aber regionaler Ausprägung – das ist die Idee hinter dem neuen Motorenkonzept von Daimler Trucks. Die ersten Hubraum-Klassen der schweren Motoren wurden bereits erfolgreich in den USA eingeführt. Derzeit wird die Produktion der Motoren für Europa vorbereitet.
Komplexes Projekt
Im Zentrum der Aggregatestrategie von Daimler
Trucks steht ein komplett neues Motorenkonzept für Schwerlastkraftwagen, das an zwei
Standorten weltweit gefertigt wird: Detroit und
Mannheim. Verbaut werden die Motoren bereits
in den Lkw von Freightliner, Western Star und
ab dem Frühjahr 2010 bei der Mitsubishi Fuso
Truck and Bus Coropration.
Erfolgreiche Markteinführung in den USA
Teil der Strategie ist es, das Motoren-Projekt in
aufeinanderfolgenden Phasen über den gesamten Erdball auszuweiten – mit dem Ziel, zukunftsfähige Motoren global zu entwickeln und an die
regionalen Emissions- und Marktanforderungen
anzupassen. So richtet sich der Produktionsund Einführungszeitplan nach den Abgasnormen
in den USA, Europa und Japan. Bei der DaimlerTochter Detroit Diesel in Redford, Michigan
(USA), laufen bereits drei Hubraumklassen der
neuen schweren Motorenbaureihe erfolgreich
vom Band. Der DD 15 kam Ende 2007 auf den
Markt. Später folgten der DD 13 und der DD 16.
Alle Motoren erfüllen die seit Anfang 2010 in
den USA gültige Abgasnorm EPA 10.
vorbereitung für Europa
Für Frank Priem, PTB/16, globaler Einkaufsleiter
des Projektes, ist die erfolgreiche Markteinführung der neuen Motorengeneration in den USA
ein erster großer Schritt. „Schon heute können
wir sagen, dass unsere Motoren für schwere Lkw
von den Kunden sehr gut angenommen werden.
Sie überzeugen hinsichtlich Qualität, Leistung
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und Wirtschaftlichkeit.“ Jetzt konzentriert sich
das Projektteam ganz auf die Vorbereitung der
Produktion für den europäischen Markt.
Ellswood. Dabei wies er auf eine zentrale
Prämisse des Produktionsnetzwerks hin: „So
global wie möglich, so regional wie nötig.“
Lieferantenforum in Mannheim
Bereits im März wurde bei einem Lieferantenforum die Grundlage für den erfolgreichen
Produktionsstart der Motoren am Standort
Mannheim geschaffen. „Die Lieferanten leisten
einen entscheidenden Beitrag zur Einführung
der neuen Motorenbaureihe in Europa“, betonte
Stefan Buchner, Leiter Procurement Trucks and
Buses, PTB, bei der Veranstaltung. Umso wichtiger sei der offene Austausch aller Beteiligten.
Insbesondere gehe es darum, den Produktionsstart im Dialog zwischen den funktionsübergreifend besetzten Kernteams der Daimler AG
und den Lieferanten optimal vorzubereiten.
Hohe Erwartungen, gute Aussichten
„Die neue Motorenbaureihe erfolgreich auf den
Markt zu bringen, ist an hohe Erwartungen
gegenüber den Zulieferern geknüpft“, so Stefan
Buchner, „aber auch an die Aussicht auf eine
nachhaltige Partnerschaft. Deshalb müssen
wir gemeinsam daran arbeiten, ein technisch
und wirtschaftlich wettbewerbsfähiges Produkt
langfristig auf dem Markt zu platzieren.“
Genauso sieht es auch Chris Ellswood: „Wir
haben das richtige, zukunftsfähige Produkt
mit bestem Potenzial für die weltweiten Märkte.
Jetzt müssen wir alle daran arbeiten, diese
Position zu sichern und weiter auszubauen.“
Globale und regionale Zielsetzungen
Rund 100 anwesende Vertreter der Zulieferunternehmen und 60 Daimler-Mitarbeiter aus
allen Funktionsbereichen nutzten die Gelegenheit zum Austausch auf dem eintägigen Lieferantenforum intensiv. Auf vier „Marktplätzen“
wurden spezifische Themen und Baugruppen
diskutiert, darunter auch globale Prozesse und
Systeme, die technischen Konzepte für die neue
Hubraumklasse und die Zielvorgaben für einen
erfolgreichen Serienanlauf. Obwohl der Anteil
der Gleichteile zwischen Europa- und NAFTAMotoren bei rund 80 Prozent läge, stünden
neben der Definition von globalen Standards
regional-spezifische Ausprägungen im Vordergrund, betonte Gesamtprojektleiter Chris
01 Die Produktion der neuen Motorenbaureihe
basiert auf globalen Standards und regionalspezifischen Ausprägungen.
02 Die Motoren werden in verschiedenen Baureihen
von Daimler Trucks und Daimler Buses eingesetzt.
03 Das Lieferantenforum bereitet den erfolgreichen
Produktionsstart am Standort Mannheim vor.
04 Vertreter der Zulieferunternehmen und DaimlerMitarbeiter bei der Werksführung.
Mannheim | Deutschland
49° N | 8° O
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Procurement Trucks and Buses
Daimler AG
Deutsch-russische Zusammenarbeit
Deutsch-russische
Zusammenarbeit
Daimler Trucks baut die strategische Partnerschaft mit der russischen KAMAZ Inc. weiter aus. Erste Projekte der Gemeinschaftsunternehmen tragen bereits Früchte. 01
Erhöhung der Anteile an KAMAZ
Im Februar 2010 hat die Daimler AG mit der
Troika Dialog, Russlands führender Investmentbank, ein „Memorandum of Understanding“
(MoU) zur Übernahme von fünf Prozent der von
CJSC Troika Dialog gehaltenen Anteile an KAMAZ
unterzeichnet. Geplant ist, dass die Daimler AG
so gemeinsam mit der Europäischen Bank
für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) die
Anteile an KAMAZ von 10 auf 15 Prozent erhöht.
Damit stärkt die Daimler AG die strategische
Partnerschaft mit dem größten russischen Nutzfahrzeughersteller und treibt die Erschließung
neuer Märkte mit hohen Wachstumschancen
weiter voran.
Internationale Kooperation
In Gegenwart des russischen Ministerpräsidenten Vladimir Putin erklärte Andreas Renschler,
im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für
Daimler Trucks: „Die geplante Erhöhung unserer
Anteile an KAMAZ ist ein strategisch wichtiger
Schritt und ein klares Signal für die Erschließung
des russischen Marktes mit seinen hohen
Wachstumschancen. Mit der strategischen Partnerschaft und den bereits realisierten Projekten
haben wir einen weiteren Meilenstein zum
Ausbau der globalen Präsenz von Daimler Trucks
erreicht.“ Sergei A. Kogogin, Generaldirektor
von KAMAZ, zeigte sich bei der Unterzeichnung
des Memorandums ebenso begeistert: „Die
Erhöhung der strategischen Beteiligung von
Daimler Trucks zeigt, dass wir mit unseren
Kooperationen auf dem richtigen Weg sind, und
macht KAMAZ zu einem international konkurrenzfähigen Wettbewerber.“
Fuso Kamaz Trucks Rus
Der Grundstein für die strategische Partnerschaft von Daimler Trucks mit KAMAZ wurde im
Dezember 2008 gelegt, als Daimler 10 Prozent
der Anteile an KAMAZ von Troika Dialog übernahm. Die Zusammenarbeit mündete bereits ein
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Jahr später in zwei Gemeinschaftsunternehmen,
an denen beide Partner je 50 Prozent halten.
Im Rahmen des Joint Venture Fuso Kamaz
Trucks Rus erschließt die Daimler AG ein Marktsegment, das die Produktpalette von KAMAZ
bisher nicht abdeckt. Der leichte Fuso Canter
wird in Montagesätzen aus Japan importiert und
bei KAMAZ in Naberezhnye Chelny montiert.
Der lokale Anteil von Teilen und Komponenten
für die Montage der Leicht-Lkw in Russland soll
später kontinuierlich steigen.
Mercedes-Benz Trucks vostok
Das zweite Gemeinschaftsunternehmen Mercedes-Benz Trucks Vostok zielt zunächst auf die
Produktion der schweren Mercedes-Benz Lkw
Actros und Axor als Montage von Teilesätzen in
Naberezhnye Chelny ab. Die Produktion der Lkw
soll im dritten Quartal 2010 starten, der Vertrieb
läuft seit Februar über das neue Unternehmen
Mercedes-Benz Trucks Vostok. Wie auch bei
Fuso Kamaz Trucks Rus soll der lokale Anteil
von Teilen und Komponenten für die Montage
kontinuierlich steigen. Hubertus Troska, Leiter
Mercedes-Benz Lkw, ist von den Potenzialen des
Gemeinschaftsunternehmens überzeugt: „Mit
KAMAZ haben wir den Marktführer in Russland
als den Partner an unserer Seite, der uns mit
seinem Know-how und seinem Vertriebsnetz die
optimalen Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Bearbeitung des Marktes mit hohem
Wachstumspotenzial nach der weltweiten Krise
bietet.“
Weitere Projekte in der Zusammenarbeit
Neben den Planungen für die beiden Produktions- und Vertriebs-Joint-Ventures treiben
Daimler Trucks und KAMAZ Inc. weitere Projekte
in der Zusammenarbeit voran. Dazu gehört der
mögliche Einsatz von Daimler-Technologie bei
der Produktion von Fahrerkabinen, Motoren und
Achsen. Dies betrifft aber auch die schrittweise
Einführung des Truck Operating System (TOS)
bei dem russischen Partner. Das von Daimler
Trucks weltweit in allen Werken eingeführte
Managementsystem zielt auf eine äußerst
schlanke Organisation der Fabrik ab. Die ersten
Mitarbeiter von KAMAZ wurden dazu bereits in
der Lernfabrik in Mannheim geschult, um TOS
anschließend in das KAMAZ-Produktionssystem
zu integrieren.
Partnerschaft mit langfristiger Perspektive
„Mit der positiven Einschätzung der Potenziale
im Wachstumsmarkt Russland stehen wir
nicht allein“, erklärt Carsten Bothmann, Senior
Manager Regionalstrategie Daimler Trucks.
„Auch andere Automobilhersteller und Zulieferunternehmen sehen diese Chancen.“ So
haben globale Zulieferer wie ZF, Federal Mogul,
Knorr-Bremse oder Cummins bereits eigene
Joint-Ventures mit KAMAZ Inc. gegründet.
Sowohl die Region als auch die russische
Regierung setzen sich für einen weiteren
Ausbau der Zulieferlandschaft in und um Naberezhnye Chelny ein. Dieses Engagement wird
von der Daimler AG geschätzt und aktiv unterstützt, erklärt Carsten Bothmann, „schließlich
ist unsere Zusammenarbeit mit KAMAZ eine
strategische Partnerschaft mit langfristiger
Perspektive“.
01 Das Hauptwerk der KAMAZ Inc. in Naberezhnye
Chelny, Tatarstan.
Naberezhnye Chelny | Russland
55° N | 52° O
IHR ANSPRECHPARTNER
Carsten Bothmann, Strategy Trucks
[email protected]
05.05.10 11:20
Daimler Supplier Magazine 01|2010
Optimistisch ins
neue Jahr
Ende 2009 verlieh Mercedes-Benz do Brasil erneut den begehrten Prêmio Interação. Geehrt wurden zehn Lieferanten, die sich im vergangenen Geschäftsjahr durch besondere Leistungen ausgezeichnet haben.
PRÊMIO INTERAÇÃO 2009
Preisträger
RATIONALISIERUNG
Iochpe-Maxion S. A.
qUALITÄT – METALL
ZF SACHS Brasil
Procurement Trucks and Buses
Zeichen großer Wertschätzung
Die Feierlichkeiten rund um die Verleihung des
Prêmio Interação in São Paulo standen ganz im
Zeichen des bevorstehenden Jahreswechsels.
Während die Nutzfahrzeugbranche die Krise
der Weltwirtschaft im Geschäftsjahr 2009
besonders zu spüren bekam, wurden auf Seiten
der Daimler AG und der Zulieferer bereits die
Weichen für einen erfolgreichen Weg in die
Zukunft gestellt. „Es war kein einfaches Jahr“,
sagte Ricardo Santos, Leiter des Materialeinkaufs bei Mercedes-Benz do Brasil, „aber
auch ein Jahr, in dem viele Ideen und Initiativen
geboren wurden, um diesen Herausforderungen
zu begegnen.“ Insofern könne man mit berechtigtem Optimismus ins neue Jahr gehen – allen
voran die Gewinner des Prêmio Interação 2009:
„Diese Auszeichnung ist ein Zeichen unserer
großen Wertschätzung für die Arbeit der Zulieferunternehmen und deren Mitarbeiter“, betonte
Santos.
Maxiforja S. A.
qUALITÄT – NICHTMETALL
Truck Bus Industria Comercio Auto Pecas Ltda.
qUALITÄT – ELEKTRONIK
Yazaki do Brasil Ltda.
ÖKOLOGIE
Luksnova S. A.
Zwei Gewinner bei „qualität – Metall“
Für ihre besonderen Leistungen im Geschäftsjahr 2009 wurden in der Kategorie „Qualität –
Metall“ zwei Lieferanten mit dem Prêmio
Interação ausgezeichnet. ZF SACHS Brasil, die
seit 1953 in Brasilien Kupplungssysteme
NICHTPRODUKTIONSMATERIAL
Optimistisch ins neue Jahr
33
2009. In der Kategorie „Rationalisierung“ wurde
Iochpe-Maxion S.A. ausgezeichnet. Dem landesweit größten Hersteller von Rädern und Chassis
für Nutzfahrzeuge ist es durch den ökonomischen Einsatz von Werkzeugen gelungen, die
Qualität der Bauteile zu erhöhen und gleichzeitig
die Produktionskosten zu optimieren.
Zuverlässig und maßgeschneidert
In der Kategorie „Nichtproduktionsmaterial“
wurden die Zulieferer Air Liquide S. A. und
Sumont Montagens e Equipamentos Industriais
Ltda. geehrt. In den vergangenen sechs Jahren
hat Air Liquide die Versorgung der MercedesBenz Werke in Brasilien mit Industriegas sicher
gestellt – mit höchster Zuverlässigkeit, Qualität
und Flexibilität. Der technische Dienstleister
Sumont Montagens e Equipamentos Industriais
ist bei Mercedes-Benz do Brasil für den Umzug
von Maschinen und Anlagen zuständig und
wurde für die Optimierung von Durchlaufzeiten,
Kosten und Prozessen ausgezeichnet. Maßgeschneiderte IT-Lösungen lieferte T-Systems
do Brasil Ltda. im Jahr 2009 und erhielt dafür
den Prêmio Interação in der Kategorie „Dienstleistungen“. Dabei zeichnete sich T-Systems
durch hohe technische Kompetenz aus und die
Fähigkeit, Systeme und Dienstleistungen auf die
Bedarfe des Kunden auszurichten.
Air Liquide S. A.
Sumont Montagens e Equipamentos Industriais Ltda.
DIENSTLEISTUNGEN
T-Systems do Brasil Ltda.
SONDERAUSZEICHNUNG
„Diese Auszeichnung ist ein Zeichen unserer großen Wertschätzung für die Arbeit der Zulieferer.“ Ricardo Santos
Algar Tecnologia S. A.
01 Zehn Lieferanten wurden mit den begehrten
Prêmio Interação Trophäen ausgezeichnet.
01
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produziert, leistete durch Kostenoptimierung
und hohe Qualitätsstandards einen wichtigen
Beitrag zum Erfolg von Mercedes-Benz do Brasil.
Das Unternehmen Maxiforja S. A. liefert von
Canoas, Rio Grande do Sul, Komponenten für
Motoren, Getriebe und Achsen an die Montagebänder und überzeugte ebenfalls durch eine
konstant hohe Qualität der Lieferteile.
qualität erhöhen – Kosten senken
Über die Ehrung im Bereich „Qualität – Nichtmetall“ durfte sich die Truck Bus Industria
Comercio Auto Pecas Ltda. in Diadema, São
Paulo, freuen. Der Lieferant von Gummiteilen
für Dichtungen und Vibrationsdämpfung wurde
sowohl für die Optimierung der Produktionsund Lieferprozesse ausgezeichnet als auch für
hervorragende Qualitäts- und Entwicklungsleistungen. In der Kategorie „Qualität – Elektronik“
empfahl sich Yazaki do Brasil Ltda. durch die
Entwicklung innovativer elektronischer Komponenten und hohe Flexibilität als Top-Lieferant
Für die Umwelt – für die Kunden
Luksnova S. A. aus São Bernardo do Campo
erhielt den Prêmio Interação 2009 in der Kategorie „Ökologie“. Als Hersteller von Lösungsmitteln und Retardern treibt Luksnova seine
vorbildlichen Initiativen für umweltgerechte
Produkte und Produktion aktiv voran. Die
„Sonderauszeichnung“ des Prêmio Interação
2009 ging in diesem Jahr an die Telefongesellschaft Algar Tecnologia S. A. Sie verbesserte
durch interne Prozessoptimierung sowohl die
Arbeit der Mercedes-Benz do Brasil Call Center
als auch den Service für die Käufer deutlich
und passte ihn exakt auf die Bedürfnisse der
Mercedes-Benz Kunden an.
São Paulo | Brasilien
23° S | 46° W
IHR ANSPRECHPARTNER
Mercedes-Benz do Brasil Ltda.
[email protected]
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Daimler Supplier Magazine 01|2010
Places of Interest
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Handgefertigte Ingenieurskunst
Handgefertigte Ingenieurskunst
Mit den Produkten von Mercedes-AMG verbindet man Exklusivität und Performance der Extraklasse. Das Herz von AMG schlägt in Affalterbach, etwa eine halbe Autostunde nordöstlich von Stuttgart. Ein Besuch in der Hochleistungsschmiede.
Begegnung mit dem Supersportwagen
Die Fahrt geht zügig durch eine hügelige Landschaft, etwa eine halbe Autostunde nordöstlich
von Stuttgart. Entlang der Bundesstraße
erstrecken sich Obstwiesen, kurz hinter dem
Ortsschild „Affalterbach“ biegt man links ein
ins Industriegebiet. Auf der Gegenfahrbahn
kommen zwei Mercedes-Benz SLS AMG entgegen. Eine Sensation – könnte man meinen.
In dem Ort mit knapp 5.000 Einwohnern aber
gehört die Begegnung mit dem Supersportwagen zum Alltag.
Handwerkskunst sorgt für erhöhten Puls
In Affalterbach schlägt das Herz von AMG. Das
automobile Blut pulsiert durch V8- und V12Zylinder Motoren, die in den Hallen von AMG
entwickelt, erprobt und gebaut werden. Sie
leisten zwischen 360 und 612 PS. Die Spitzenmotoren laufen nicht vom Band, sondern sie
Die Begegnung mit dem Supersportwagen Mercedes-Benz SLS AMG gehört in Affalterbach zum Alltag.
werden von Hand aufgebaut. Das bedeutet,
dass jeweils ein Techniker einen kompletten
Motor in der Motorenmanufaktur Affalterbach
montiert – vom Einbau der Kurbelwelle und über
die Montage der Nockenwellen bis zur Verkabelung und Befüllung mit Motoröl. Seine Arbeit
beruht auf höchster Akribie und Präzision –
besiegelt durch seine persönliche Unterschrift
auf der AMG Motorenplakette.
Spitzentechnologie und Exklusivität
Mit derselben Präzision entwickelt AMG gewissermaßen das passende Auto zum Motor.
Genauer gesagt: Die AMG-typischen Stilelemente und Anbauteile werden auf den bestehenden Mercedes-Benz Baureihen aufgebaut.
So verkörpern Motor, Fahrwerk und Design
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unverkennbar die inneren und äußeren Werte
von AMG: Spitzentechnologie, Dynamik und
Exklusivität. Ganz gleich, ob es sich um den von
AMG entwickelten Traumwagen SLS handelt
oder um das E 63 AMG T-Modell, bei dem sich
Dynamik und Drehmoment sogar äußerst familientauglich entfalten können. Zu den weltweit
meistgefragten Fahrzeugen von AMG gehört
nach wie vor die geländegängige G-Klasse mit
8 Zylinder-V-Motor und 507 PS.
Performance in kleinen Stückzahlen
Wem diese Fahrzeuge noch nicht exklusiv genug
sind, der findet im Performance Studio ganz
besondere AMG Modelle und Editionen, die
nur in kleinen Stückzahlen produziert werden.
So etwa der Mercedes-Benz CLK DTM AMG,
der die Gene des Tourenrennwagens von Weltmeister Bernd Schneider in sich trägt und nur
100 Mal gebaut wurde. Oder der CL 65 AMG
„40th Anniversary“ Edition, mit dem AMG im
Jahr 2007 sein vierzigstes Firmenjubiläum
gebührend feierte.
Zwei Männer, ein Unternehmen
Damals, vor vierzig Jahren gründeten die
Mercedes-Ingenieure Hans Werner Aufrecht und
Erhard Melcher das Zwei-Mann-Unternehmen
AMG. A stand für Aufrecht, M für Melcher und
G für den Ort Großaspach, wo die ersten AMGProdukte aus der Taufe gehoben wurden. Die
Geschichte von AMG ist von Anfang an mit
dem Rennsport verbunden. Schon früh aber
macht sich das ursprüngliche „Ingenieurbüro
zur Entwicklung von Rennmotoren“ mit dem
Tuning von Mercedes-Benz Serienfahrzeugen
einen Namen. Im Jahr 1971 verlangt ausgerechnet die Kundschaft des leistungsstarken
300 SEL 6,3 Liter nach noch mehr Leistung.
AMG erfüllt diesen Wunsch und erzielt ohne
Hubraumvergrößerung Leistungswerte von bis
zu 320 PS. Noch bleibt die Optik der Limousine
unverändert. Drei Jahre später beginnt AMG,
auf der Grundlage von Mercedes-Benz Serienmodellen exklusive Einzelstücke zu fertigen.
von Affalterbach in die ganze Welt
Mit der Nachfrage wächst das Unternehmen
und verlagert seinen Standort 1976 nach Affalterbach. Im Jahr 1990 schließt AMG einen
Kooperationsvertrag mit der damaligen DaimlerBenz AG, was unter anderem dazu führt, dass
„Man kann einen Mercedes nicht wirklich verbessern, man kann ihn nur anders machen.“ H. W. Aufrechter
AMG Fahrzeuge in Mercedes-Benz Niederlassungen verkauft werden. Heute ist MercedesAMG ein 100-prozentiges Tochterunternehmen
der Daimler AG. Insgesamt 15 AMG-Modelle
werden derzeit von Affalterbach aus in die ganze
Welt geliefert. Jedes einzelne aber folgt der
Prämisse, mit der AMG-Gründer Hans Werner
Aufrecht einst angetreten ist: „Man kann einen
Mercedes nicht wirklich verbessern, man kann
ihn nur anders machen.“
01 Ein Mann, ein Motor: Jeweils ein Techniker
montiert einen kompletten Motor in der
Motorenmanufaktur Affalterbach. Seine Arbeit
besiegelt er durch seine persönliche Unterschrift
auf der AMG Motorenplakette.
Affalterbach | Deutschland
48° N | 9° O
WEITERE INFORMATIONEN
Werksführung mit Besuch im Performance Studio
und anschließender Ausfahrt rund um Affalterbach.
http://www.mercedes-amg.com
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