Quartalsdividende: Chance zur Steigerung der Aktienkultur und
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Quartalsdividende: Chance zur Steigerung der Aktienkultur und
STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN Quartalsdividende: Chance zur Steigerung der Aktienkultur und Stärkung der Beteiligung der Bevölkerung am Produktivkapital? - Analysebericht - Autoren: Jens Kleine Matthias Krautbauer München, im Mai 2014 Steinbeis Research Center for Financial Services Rossmarkt 6 80331 München (Germany) Fon: +49 (0)89 20 20 84 79-0 Fax: +49 (0)89 20 20 84 79-11 Research Services Direktoren:Steinbeis Prof. Dr. Jens Kleine Center + Prof. for Dr. Financial Markus Venzin Possartstr. 9 81679 München (Germany) Fon: +49 (0)89 20 20 84 79-0 Fax: +49 (0)89 20 20 84 79-11 Steinbeis-Hochschule Berlin Dr. Jens Kleine + Prof. Dr. Markus Venzin Steinbeis-HausDirektoren: Gürtelstr.Prof. 29A/30 10247 Berlin (Germany) Fon: +49 (0)30 29 33 09-0 Steinbeis-Hochschule Berlin Steinbeis-Haus Gürtelstr. 29A/30 10247 Berlin (Germany) Fon: +49 (0)30 29 33 09-0 Executive Summary Quartalsdividende Einführung Ende 2013 waren lediglich 7% der Deutschen Aktionäre Im Vergleich zu Staaten wie den USA oder Großbritannien ist die deutsche Bevölkerung nur unterdurchschnittlich in Aktien investiert. Obwohl der Deutsche Aktienindex (DAX) seinen Wert seit dem Frühjahr 2009, ausgehend von einem Niveau um die 4.000 Punkte, mehr als verdoppeln konnte und zwischenzeitlich neue Höchststände erreichte, ist die Anzahl der Aktionäre vergleichsweise wenig angestiegen. Laut Daten des Deutschen Aktieninstituts besaßen Ende 2013 nur rund 7% der Deutschen Aktien als Kapitalanlage. Auch der Anteil der direkten Aktienbeteiligungen am Gesamtvermögen ist mit rund 2,5% vergleichsweise gering (Abb. 1). 11.350 Mrd. Euro Gold Sonst. Beteiligungen Renten Pensionsrückstellungen Versicherungen Aktien 2,8% (321 Mrd.) 1,7% (196 Mrd.) 1,9% (220 Mrd.) 2,8% (316 Mrd.) 13,5% (1.530 Mrd.) 2,5% (280 Mrd.) Investmentfonds 3,9% (440 Mrd.) Langfrist. Einlagen bei Banken 2,8% (323 Mrd.) Kurzfrist. Einlagen bei Banken Direkte Aktienbeteiligungen haben nur einen Anteil von etwa 2,5% am Gesamtvermögen 15,2% (1.729 Mrd.) Immobilien 52,8% (5.995 Mrd.) 2013 Abb. 1: Quelle: Struktur des Gesamtvermögens der privaten Haushalte in Deutschland Steinbeis-Hochschule Berlin So haben die Deutschen beispielsweise in etwa neun mal mehr Kapital in kurz- und langfristige Einlagen bei Banken als direkt in Aktien investiert. Diese Situation ist jedoch, aufgrund der Relevanz einer Beteiligung der Bevölkerung am Produktivkapital, volkswirtschaftlich nicht wünschenswert. Um diese Situation zu verändern stellt sich die Frage nach erfolgsversprechenden Möglichkeiten, zur Steigerung der Beteiligung der Bevölkerung am Produktivkapital. Wenngleich grundsätzlich zahlreiche Ansätze erfolgsversprechend sein © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 1 Executive Summary Im Rahmen der Kurzstudie wurden 2.000 Personen ab 18 Jahren befragt Quartalsdividende könnten, soll in der vorliegenden Untersuchung insbesondere auf die Möglichkeiten durch Die Einführung einer Quartalsdividende eingegangen werden. Da diese Thematik bisher noch wenig erforscht ist, zielt die Studie „Quartalsdividende: Chance zur Steigerung der Aktienkultur und Stärkung der Beteiligung der Bevölkerung am Produktivkapital?“ des Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule Berlin darauf ab, die Affinität deutscher Privatpersonen hinsichtlich Dividendenausschüttungen generell und speziell Quartals-dividenden zu untersuchen. Die Studie basiert auf einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung von 2.000 Personen über 18 Jahren in Deutschland. Durch die Untersuchung sollen Erkenntnisse über die Einstellungen von Privatpersonen gegenüber einer quartalsweisen Dividendenzahlung, im Vergleich zur bisher dominierenden jährlichen Ausschüttung sowie sich daraus ergebende Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft in Aktien gewonnen werden. Dafür wurde neben einer Gesamtbetrachtung zusätzlich eine Analyse unterschiedlicher Cluster, wie z.B. Personen mit und ohne Aktienbesitz, unterschiedlicher Einkommensschichten, Anlagevermögen, Risikobereitschaften etc., durchgeführt. Im Anschluss wurde ein Szenario skizziert, das darlegt, welchen Einfluss die Einführung von Quartalsdividenden auf die Aktionärsquote in Deutschland mit sich bringen könnte. Quartalsdividende in Deutschland: Eine Randerscheinung Die Quartalsdividende ist in den USA und Japan eine gängige Ausschüttungsmethode Gegenwärtig sind Quartalsdividenden in Deutschland nicht verbreitet und auch die genauen rechtlichen Rahmenbedingungen bedürfen einer weiteren Detaillierung. Anders ist die Situation in den USA und Japan. Hier ist die Quartalsdividende eine gängige Ausschüttungsart bei börsennotierten Unternehmen Großes Interesse der Deutschen an einer Quartalsdividende 80% der Befragten ziehen generell die Gewinnausschüttung einer Reinvestition im Unternehmen vor © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN Das Interesse der Bevölkerung spricht jedoch dafür, auch in Deutschland über die Einführung einer Quartalsdividende nachzudenken. Denn grundsätzlich befürwortet die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung die Ausschüttung der Gewinne an die Anteilseigner. Gerade für langfristig orientierte Anleger kommt der Dividende bei Aktien, als laufende Ertragskomponente, eine wichtige Bedeutung zu. 80% der 2 Executive Summary Quartalsdividende Studienteilnehmer bevorzugen generell Aktien, die Dividendenzahlungen an die Aktionäre vornehmen, anstatt die Gewinne im Unternehmen zu reinvestieren. Der Besitz von Aktien spielt hierbei keine Rolle. Sowohl Aktienbesitzer als auch Nicht-Aktionäre vertreten die gleiche Meinung. Dividenden bei Aktien vielfach wichtiger als Kurssteigerungen Dividenden als sichere Ertragsquelle zur Stabilisierung des Portfolios Dividendenrendite vielfach höher als Anleihenrendite Die Gesamtbedeutung der Dividende bei der Entscheidung für Aktien darf keinesfalls unterschätzt werden.1 So würden nur 13% der Anleger eine geringere Dividende akzeptieren, selbst wenn dafür die Kurse stark steigen. Zudem ziehen knapp 35% Titel mit hohen Dividenden und geringen Kurssteigerungen vor. Ergänzend dazu erachten über 60% den Faktor eines Dividendenanstiegs um 10% als wichtig für Ihre Aktienkaufoder -verkaufsentscheidung. Über 50% sehen zudem in einer um 10% rückläufigen Dividende einen solchen. Das die Investoren mit Ihrem Wunsch nach Dividenden auf einen wichtigen Trend aufsetzen belegen auch eine Reihe von Untersuchungen. So haben zahlreiche Studien gezeigt, dass Dividenden langfristig einen Großteil zur Gesamtrendite von Aktien beitragen.2 Dabei können Dividenden helfen die Stabilität eines Depots deutlich zu steigern. So konnten sich beispielsweise Anleger in europäische Aktien (Universum des MSCI Europe) seit 1973 über kontinuierliche Dividendenausschüttungen freuen.3 Diese trugen in erheblichem Umfang zur Kompensation bzw. Abmilderung von Kursverlusten bei. Denn Dividenden stellten in der Vergangenheit, auch in wirtschaftlich turbulenten Zeiten, eine verlässliche Größe für die Investoren dar. Insgesamt trug die Dividende zwischen 1973 und 2013 zu rund 42% der Gesamtperformance bei. Damit erwies sich diese insbesondere bei Aktienanlagen in Europa als zentraler Faktor. Bei börsennotierten Unternehmensbeteiligungen in Nordamerika oder auch Asien ist der Einfluss geringer, liegt aber dennoch bei rund einem Drittel der gesamten Wertentwicklung. Neben diesem stabilisierenden Effekt auf die Erträge weisen dividendenstarke Aktien in der Regel auch eine geringere Volatilität auf. Die Dividendenrendite lag dabei dennoch vielfach über der von Anleihen, was insbesondere für langfristig orientierte Anleger einen sehr interessanten Aspekt darstellt. Denn so können bei Aktien, wie bei Anleihen, laufende Erträge vereinnahmt werden, wobei zudem aufgrund des durchschnittlich langfristig positiven Erwartungswerts bei Aktienanlagen an Kurssteigerungen partizipiert werden kann. 1) 2) 3) © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN Hierzu und im folgenden vgl. Pellens/ Schmid (2014). Vgl. Bissinger/ Kahler (2013). Hierzu und im Folgenden vgl. Naumer/ Scheurer/ Krings (2014). 3 Executive Summary 51% ziehen Quartalsdividenden jährlichen Ausschüttungen vor Quartalsdividende Geht es um die Intervalle der Dividendenausschüttungen, ist das Interesse an einer vierteljährlichen Ausschüttung groß (Abb. 2). 18,4% 51,1% Gewinnthesaurierung 40% der Aktienbesitzer und 54% der NichtAktionäre präferieren die Quartalsdividende Quartalsdividende 81,7% Jahresdividende Dividendenausschüttung 48,9% Abb. 2: Quelle: Quartalsdividende leistet wichtigen Informationsbeitrag 22% der NichtAktienbesitzer würden im Falle einer Quartalsdividende in deutsche Aktien investieren © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN Bevorzugte Arten der Ertragsverwendung bei Aktien Steinbeis-Hochschule Berlin Jeder Zweite würde die Quartalsdividende einer jährlichen Auszahlung vorziehen. Ein wichtiger Grund dafür liegt sicherlich darin, dass die Kapitalanlage dadurch für die Investoren „erlebbarer“ wird. Durch die laufenden, an die Entwicklung des Unternehmens gebundenen Ausschüttungen, erhält der Anleger regelmäßig eine valide Information über die Entwicklung und die Lage des Unternehmens. Hier bestehen allerdings Unterschiede zwischen Aktienbesitzern und NichtAktienbesitzern. Während 60% der Aktienbesitzer die jährliche Ausschüttung bevorzugen, würden 54% der NichtAktienbesitzer die Quartalsdividende wählen. Dies zeigt jedoch, dass auch eine große Anzahl an Aktionären der Quartalsdividende durchaus interessiert gegenüber steht. Nicht-Aktienbesitzer könnten durch die Quartalsdividende zu Aktionären werden Fast jeder dritte Aktienbesitzer und etwas mehr als jeder fünfte Nicht-Aktienbesitzer würde in Aktien deutscher Unternehmen investieren, wenn diese eine Quartalsdividende ausschütten würden (Abb. 3). 4 Executive Summary Quartalsdividende ja eher ja vielleicht eher nein 21,2% nein 27,9% 12,6% 12,1% 34,3% 38,0% 20,1% 15,6% 11,8% 6,4% Nicht-Aktienbesitzer Aktienbesitzer Abb. 3: Quelle: Investitionsbereitschaft in deutsche Quartalsdividende ausschütten würden Steinbeis-Hochschule Berlin Aktien, wenn diese eine Dabei wären die Studienteilnehmer bereit eine Reihe unterschiedlicher Kapitalanlagen zu veräußern, um Aktien, welche Quartalsdividenden ausschütten, zu erwerben (Abb. 4). 35,1% 29,2% 35% der „Interessierten“ würden ihr Sparbuch ganz oder teilweise auflösen um Aktien mit Quartalsdividende zu erwerben 20,6% 19,1% 17,4% 8,4% 0,4% Renten Abb. 4: Quelle: Sparbuch Aktien, die nur 1x pro Jahr ausschütten Investment- Edelmetalle fonds (z.B. Gold) Kapitalanlagen, welche verkauft Quartalsdividende zu erwerben Steinbeis-Hochschule Berlin werden Sonstige würden, um Keine, Erwerb durch Neuanlage Aktien mit In diesem Zusammenhang ist es insbesondere interessant, dass 35% derjenigen, die in Aktien mit Quartalsdividenden anlegen würden, bereit wären hierfür gegenwärtig auf einem Sparbuch gebundenes Kapital zu verwenden. Dies hätte direkt eine stärkere Beteiligung am Produktivkapital zur Folge. Zudem können sich zahlreiche Deutsche vorstellen für © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 5 Executive Summary Quartalsdividende entsprechende Aktien mit Quartalsdividenden Investmentfonds sowie Aktien, welche nur ein mal pro Jahr Dividenden ausschütten, zu verkaufen. Auch ein Erwerb durch Neuanlage, ohne vorhergehende Umschichtungen, ist vielfach vorstellbar. Unterschiedliche Einstellungen soziodemografischen Cluster Bis zu einem Monatseinkommen in Höhe von 2.000 Euro würde mehr als jeder Zweite eine Quartalsdividende wählen innerhalb der Innerhalb der allgemein positiven Einschätzung von Quartalsdividenden bestehen jedoch Unterschiede je nach Einkommen und Anlagevermögen der Studienteilnehmer. Sowohl mit steigendem Einkommen, als auch mit zunehmendem Anlagevermögen sinkt die Beliebtheit einer Quartalsdividende. Während bei Personen mit einem Monatseinkommen bis unter 2.000 Euro beispielsweise noch mehr als jeder Zweite eine Quartalsdividende bevorzugen würde, sind dies bei einem Einkommen über 4.000 Euro noch 42%. Ebenfalls würden risikobereite Studienteilnehmer und Angehörige aus der Berufsgruppe der Heilberufe unterdurchschnittlich häufig eine Quartalsdividende einer Jahresdividende vorziehen. Dabei fordern risikobereite Befragte, im Vergleich zu Konservativen oder in ihrer Risikoeinstellung ausgewogenen Studienteilnehmern, generell deutlich weniger häufig die Auszahlung der Gewinne. Steigerung der Aktienquote bei Privatpersonen durch Ausschüttung einer Quartalsdividende Durch die Einführung einer Quartalsdividende lässt sich die Anzahl der Aktionäre in der deutschen Bevölkerung steigern Der Einfluss der Quartalsdividende auf die Aktionärsanzahl wird auf Basis von 3 Szenarien prognostiziert © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass ein nicht unerheblicher Anteil der Befragten eine vierteljährliche Dividendenausschüttung für attraktiv erachtet. Dabei ist besonders interessant, dass viele Nicht-Aktienbesitzer, im Falle einer Ausschüttung von Quartalsdividenden, Unternehmensanteile kaufen würden. Um die Auswirkungen der Einführung einer Quartalsdividende auf die Aktienkultur bzw. die Anzahl der Aktionäre abschätzen zu können, wurden im Rahmen der Studie drei Szenarien berechnet. Grundlage der Szenarien sind die Einschätzungen der Studienteilnehmer bei der Frage, ob Sie bei Einführung einer Quartalsdividende verstärkt in deutsche Aktien investieren würden. Hierbei wurden die Antworten „ja“, „eher ja“ und „vielleicht“ mit unterschiedlichen Eintrittswahrscheinlichkeiten gewichtet. Diese Gewichtung trägt der Tatsache Rechnung, dass aufgrund der „Trägheit der Konsumenten“ nur ein bestimmter Anteil der Bürger die vorstellbaren Maßnahmen auch tatsächlich umsetzt. 6 Executive Summary Quartalsdividende In einem „Best Case Szenario“, mit eher optimistischen Annahmen, kommt es zu einem Anstieg der Aktionärsanzahl um rund 3,5 Mio. Personen über 18 Jahren (Abb. 5). Dies entspricht einem Anstieg um knapp 80%, was eher als sehr positive Erwartung angesehen werden kann. - Bereitschaft von Nicht-Aktienbesitzern zur Investition in deutsche Aktien, wenn Gewinne 4x pro Jahr ausgeschüttet werden - Status Quo „Defensives“ Szenario „ja“ NichtAktienbesitzer 93,4% ~ 63,8 Mio. 8,1% ~ 5,5 Mio. + ~1,0 Mio. Aktienbesitzer „vielleicht“ 9,9% ~ 6,8 Mio. 11,7% ~ 8,0 Mio. + ~1,2 Mio. + ~1,2 Mio. 6,6% ~ 4,5 Mio. Abb. 5: Quelle: In einem realistischen Szenario können durch die Quartalsdividende 1,5 Mio. Nicht-Aktionäre zum Aktienkauf bewegt werden „eher ja“ Szenarien zur Steigerung der Aktionärsquote bei Privatpersonen in Deutschland (Best Case) Steinbeis-Hochschule Berlin Sofern konservativere Annahmen zugrunde gelegt werden, steigt der Anzahl der Aktionäre um rund 1,5 Mio. Bürger bzw. etwa 30%. Im „Worst Case Szenario“, mit wenig optimistischen Annahmen bezüglich der tatsächlichen Umsetzung der geplanten Investitionen in Aktien mit Quartalsdividende, nimmt die Aktionärsanzahl um rund fünfhunderttausend Personen zu. Die entspricht einem prozentualen Wachstum von ca. 10%. Bürger profitieren von besserer Aktienkultur Das Wachstum der Aktionärsanzahl sichert eine stärkere Beteiligung der Bevölkerung am Produktivkapital, was aus volkswirtschaftlicher Perspektive wünschenswert ist. Dabei sorgt die Quartalsdividende dafür, dass Aktien wieder für breitere Bevölkerungsschichten zugänglich werden. Zudem haben die Anleger die Möglichkeit, ohne ihre Aktien veräußern zu müssen, in kürzeren Abständen am Erfolg der Unternehmen zu partizipieren. In diesem Zusammenhang ist es jedoch keineswegs wünschenswert, dass ungeachtet der individuellen Verhältnisse in Aktien investiert wird. Vielmehr ist es erstrebenswert, dass die Beteiligung am Produktivkapital ausgebaut wird, dies jedoch natürlich unter Berücksichtigung der individuellen Risikoprofile sowie einem angemessenen Verhältnis zum verfügbaren Vermögen geschieht. Auf diese Weise kann der Anlageerfolg der Privatanleger langfristig gesteigert werden. © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 7 Executive Summary Quartalsdividende Kapitalanlagegesellschaften können Investmentfonds mit quartalsweisen Ausschüttungen anbieten Auch Investmentfonds können die Quartalsdividende nutzen Um breite Bevölkerungsschichten, unter dem Aspekt einer ausreichenden Risikodiversifikation, an den Vorteilen von quartalsweisen Ausschüttungen partizipieren zu lassen, können auch Kapitalanlagegesellschaften verstärkt Fonds mit quartalsweisen Ausschüttungen anbieten. Denn bisher sind entsprechende Angebote am deutschen Markt noch sehr selten. Zudem handelt es sich dabei nicht um echte Quartalsdividendenprodukte. Denn die Unternehmen schütten die Dividenden aktuell nur einmal im Jahr aus. Die vierteljährlichen Ausschüttungen in den Fonds sind daher nur durch die zwischenzeitliche Akkumulation von Mitteln möglich. Auch für Unternehmen ergeben sich eine Reihe von Vorteilen Auch Aktiengesellschaften profitieren durch eine höhere Aktienkultur in der deutschen Bevölkerung Um dies zu ändern müssten die Unternehmen, wie in den USA vielfach bereits etabliert, quartalsweise Ausschüttungen vornehmen. Die Vorteile für die Unternehmen liegen dabei zum einen darin, am steigenden Interesse an der Anlage in Aktien zu partizipieren. Denn je größer das Aktieninteresse der Bevölkerung ist, desto leichter kann ein stabiler, breit gestreuter Kreis an Investoren aufgebaut werden. Zum anderen kann eine Quartalsdividende eventuell dabei helfen die Bindung zu den Aktionären, aufgrund der häufigeren Interaktion, zu verbessen. Dem gegenüber stehen jedoch auch höhere Kosten, welche mit der quartalsweisen Ermittlung und Ausschüttung der Dividenden verbunden sind und das Risiko einer Stärkung kurzfristiger Strategien und Planungen. Denn bei einer Quartalsdividende handelt es sich nicht um eine jeweils 25-prozentige Ausschüttung der eigentlichen Jahresdividende. Vielmehr erhalten die Aktionäre in jedem Quartal eine, an das Unternehmensergebnis angelehnte, Auszahlung, welche den Investoren wertvolle Hinweise auf die Unternehmenssituation liefern kann. Fazit Die Einführung von Quartalsdividenden bei deutschen Aktiengesellschaften stellt eine interessante Möglichkeit dar, Aktien als Kapitalanlage in Deutschland beliebter zu machen und die Aktienkultur bei Privatpersonen in Deutschland zu beleben. Ein erheblicher Anteil der Studienteilnehmer präferiert eine quartalsweise Dividendenausschüttung gegenüber einer jährlichen Auszahlung und würde in diesem Fall auch eher in Aktien investieren. Vor dem Hintergrund der daraus © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 8 Executive Summary Quartalsdividende resultierenden Chancen für den Standort Deutschland und insbesondere für Privatanleger und deutsche Aktiengesellschaften sollte die Einführung einer Quartalsdividende ernsthaft in Erwägung gezogen werden. Denn zusammenfassend sprechen eine Reihe von Faktoren für Quartalsdividenden. So ist die Bedeutung der Dividende insgesamt sehr groß: Nur 13% der Anleger würden eine geringere Dividende akzeptieren, selbst wenn dafür die Kurse stark steigen 35% der Anleger ziehen Titel mit hohen Dividenden und geringen Kurssteigerungen vor Zahlreiche Gründe sprechen für Quartalsdividenden Über 60% erachten den Faktor eines Dividendenanstiegs um 10% als wichtig für Ihre Aktienkauf- oder -verkaufsentscheidung Dividenden sind ein wichtiger Ertragsbringer: Ausschüttungen haben eine Anteil von mehr als 40% an der Performance europäischer Aktien Dividenden bieten Sicherheit: Dividenden können helfen das Portfolio zu stabilisieren, da laufende, stabile Erträge generiert werden können Speziell eine Quartalsdividende bietet den Anlegern zudem eine Reihe weiterer Vorteile: Quartalsweise ausgeschüttete Dividenden sorgen für laufende Erträge für die Anleger und steigern den Bezug zum Investment Regelmäßige Ausschüttungen machen die „erlebbarer“ und können die Bindung steigern Anleger und Unternehmen können profitieren Anlage Steigert die Attraktivität von Aktien aus Anlegersicht (Stabilisierung des Investments) Die Quartalsdividende bietet eine wichtige Informationsfunktion: Die Anleger erhalten alle drei Monate eine Information über den aktuellen Stand des Unternehmens Auch die Unternehmen können von einer Quartalsdividende profitieren: Möglichkeit von der verbesserten Aktienkultur zu profitieren und dadurch einen breiten Investorenkreis anzusprechen Stärkung der Transparenz gegenüber dem Anleger und direktere Beteiligung der „Eigentümer“ an der Unternehmensentwicklung (quartalsweise Beteiligung an den Unternehmensergebnissen). © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 9 Executive Summary Quartalsdividende Kernaussagen der Studie: Allgemein Die deutsche Bevölkerung ist nur unzureichend am Produktivkapital beteiligt, nur rund 7% der Deutschen halten direkt Aktien Dividenden gewünscht – 82% ziehen Dividendenausschüttungen bei Aktien einer Gewinnthesaurierung vor Rund 50% halten Quartalsdividenden für attraktiver als jährliche Ausschüttungen Aktionäre vs. NichtAktienbesitzer Quartalsdividenden können die Investitionsbereitschaft in Aktien steigern – 25% der Deutschen können sich vorstellen in Aktien mit Quartalsdividende anzulegen 54% der Deutschen ohne Aktienbesitz ziehen die Quartalsdividende einer jährlichen Ausschüttung vor Mehr als 30% der Aktionäre würden deutsche Aktien kaufen, die Gewinne quartalsweise ausschütten Jeder dritte Aktienbesitzer würde für den Kauf von Aktien, die eine Quartalsdividende zahlen andere Aktien mit jährlicher Ausschüttung verkaufen Mehr als jeder Fünfte der Nicht-Aktienbesitzer würde in deutsche Aktien investieren, wenn diese eine Quartalsdividende ausschütten würden Persönlichkeitseigenschaften Einkommens- und vermögensbezogene Unterschiede Je höher das Einkommen ist, desto eher wird eine Gewinnthesaurierung begrüßt Die Quartalsdividende ist insbesondere für Personen mit geringerem Einkommen attraktiv Die Attraktivität von Quartalsdividenden nimmt mit steigendem Vermögen ab Personen mit einem Vermögen von weniger als 25.000 Euro ziehen zu 55% Quartalsdividenden einer jährlichen Ausschüttung vor Quartalsdividenden lassen die Investitionsbereitschaft in Aktien bei „Vermögenden“ ansteigen – rund 35% würden in deutsche Aktien investieren Konservative und Personen mit ausgewogener Risikobereitschaft bevorzugen die Dividendenausschüttung Risikobereite Anleger würden häufiger in deutsche Aktien investieren, wenn diese Quartalsdividende ausschütten Personen aus technisch/ naturwissenschaftlichen Berufsgruppen würden bei Zahlung von Quartalsdividenden häufiger in deutsche Aktien investieren © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 10 Inhalt Quartalsdividende Detaillierte Ergebnisse der Studie Aktienkultur bei Privatpersonen in Deutschland 12 Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland Gesamtüberblick 15 Cluster Aktienbesitzer/ Nicht-Aktienbesitzer 18 Einkommen 21 Anlagevermögen 24 Risikobereitschaft 27 Berufsgruppe 30 Zusammenfassung 33 Szenario: Auswirkung der Einführung einer Quartalsdividende auf die Aktionärsquote in Deutschland 36 Fazit: Chancen und Risiken 41 44 Anhang © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 11 Aktienkultur bei Privatpersonen in Deutschland Die geringe Aktienquote am Gesamtvermögen der Deutschen zeigt, dass die Aktienkultur bei den Privatpersonen noch wenig ausgeprägt ist Entwicklung des Gesamtvermögens der privaten Haushalte in Deutschland 11.350 Mrd. Euro 9.988 Mrd. Euro Gold3 2,8% (279 Mrd.) Sonst. Beteiligungen 1,8% (184 Mrd.) Renten 3,6% (363 Mrd.) Pensionsrückstellungen 2,7% (270 Mrd.) Versicherungen 13,3% (1.324 Mrd.) 10.018 Mrd. Euro 3,9% (393 Mrd.) 1,8% (183 Mrd.) 2,5% (248 Mrd.) 2,9% (287 Mrd.) 2,1% (207 Mrd.) 3,9% (389 Mrd.) Langfrist. Einlagen bei Banken 3,4% (344 Mrd.) 3,6% (357 Mrd.) Immobilien 24,5% (1.450 Mrd.) 50,9% (5.080 Mrd.)2 2009 13,5% (1.530 Mrd.) 13,9% (1.397 Mrd.) Aktien 1,8% (181 Mrd.) 5,1% Investmentfonds (512 Mrd.) Kurzfrist. Einlagen bei Banken 2,8% (321 Mrd.)4 1,7% (196 Mrd.) 1,9% (220 Mrd.) 2,8% (316 Mrd.) 2,5% (280 Mrd.) 3,9% (440 Mrd.) 2,8% (323 Mrd.) 15,2% (1.729 Mrd.) 15,6% (1.558 Mrd.) 52,8% (5.995 Mrd.)3 49,9% (5.000 Mrd.) 2011 Direkter Aktienbesitz: Einzelaktion im Wert von 280 Mrd. Euro Indirekter Aktienbesitz (beeinflussbar): Anteile an Aktienfonds im Wert von 180 Mrd. Euro5 Indirekter Aktienbesitz (nicht beeinflussbar): Anteile an Aktien über Versicherungen im Wert von 44 Mrd. Euro6 Der Anteil des direkt in Aktien gehaltenen Vermögens am Gesamtvermögen der deutschen Bevölkerung ist mit rund 2,5% geringer als der in Gold investierte Anteil (2,8%) Privatpersonen haben in etwa neun mal mehr Kapital in Einlagen bei Banken (kurz- und langfristig) als direkt in Aktien angelegt 2013 Quelle: Deutsche Bundesbank, Statistisches Bundesamt 2) Angaben zum Immobilienvermögen Stand 2006 3) Angaben zum Immobilienvermögen, Stand 2011, eigene Berechnung 3) Steinbeis-Hochschule Berlin 4) Goldbesitz 2013 auf Basis einer Hochrechnung mittels der Besitzstatistik des Jahres 2011 unter Berücksichtigung des durchschnittlichen Goldkurses des Jahres 2013 5) Hochrechnung auf Basis des Anteils der Aktienfonds am Gesamtvolumen der Publikumsfonds laut BVI Stand 2012, in Fonds angelegte Mittel gemäß Deutsche Bundesbank und Statistisches Bundesamt 6) Hochrechnung auf Basis des Aktienanteils an den Kapitalanlagen bei Lebensversicherungen gemäß GdV 2013, in Versicherungen angelegte Mittel gemäß Deutsche Bundesbank und Statistisches Bundesamt © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 12 Aktienkultur bei Privatpersonen in Deutschland Trotz einer deutlichen Erholung des DAX seit Frühjahr 2009 ist die Anzahl der Aktionäre nur geringfügig gestiegen Entwicklung der Aktionärsquote sowie des Deutschen Aktienindex (DAX) von 1997 bis Ende 2013 in Mio. Aktionäre und Fondsbesitzer insgesamt Aktionäre Entwicklung des DAX Indexstand 15.000 10000 8000 10.000 6000 4000 5.000 2000 0 0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: Deutsches Aktieninstitut (Deutsche Bevölkerung ab 14 Jahren) © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 13 Ende 2013 lag die Aktionärsquote in Deutschland bei 7,1% bzw. 4,56 Mio. Personen Bei zusätzlicher Berücksichtigung der Fondsbesitzer ergibt sich ein Anteil von 13,8% der Bevölkerung Während nach einem Höchststand im Jahr 2000 die Anzahl der Aktionäre in den Folgejahren sank, steigt diese seit 2008 wieder an Inhalt Aktienkultur bei Privatpersonen in Deutschland Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland Gesamtüberblick Cluster Aktienbesitzer/ Nicht-Aktienbesitzer Einkommen Anlagevermögen Risikobereitschaft Berufsgruppe Zusammenfassung Szenario: Auswirkung der Einführung einer Quartalsdividende auf die Aktionärsquote in Deutschland Fazit: Chancen und Risiken Anhang © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 14 Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland – Gesamtüberblick Allgemein würde die Hälfte der Studienteilnehmer die Quartalsdividende einer jährlichen Gewinnausschüttung vorziehen Bewertung der Ertragsverwendung1/2 18,4% Gewinnthesaurierung 51,1% 81,7% Dividendenausschüttung Jahresdividende 48,9% Frage:1) „In welche Aktie würden Sie investieren? 2) „Wenn Sie die Wahl hätten, was würden Sie bevorzugen?“ © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN Quartalsdividende 15 Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland – Gesamtüberblick Fast jeder vierte Befragte würde bei einer quartalsweisen Ausschüttung in deutsche Aktien investieren Bereitschaft zur Aktieninvestition bei Quartalsdividende1/2 26,7% Nein 12,2% Eher nein - Welche Kapitalanlage würden Sie verkaufen, um Aktien mit Quartalsdividende zu erwerben? – (Mehrfachnennung möglich) Vielleicht 37,4% 35,1% 29,2% 20,6% 16,4% 19,1% 17,4% Eher ja 8,4% 7,4% 0,4% Ja Renten Sparbuch Aktien, die Investment- Edelmetalle nur 1x pro fonds (z.B. Gold) Jahr ausschütten Sonstige Keine, Erwerb durch Neuanlage Frage: 1) Deutsche Aktien schütten die Gewinne aktuell 1x pro Jahr aus. Würden Sie mehr in deutsche Aktien investieren, wenn Gewinne/ Dividenden 4x pro Jahr an die Anleger ausgeschüttet werden?“ 2) Nur Teilnehmer, die „ja“ oder „eher ja“ gewählt haben: „Welche Kapitalanlagen würden Sie verkaufen, um solche Aktien zu erwerben?“ © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 16 Inhalt Aktienkultur bei Privatpersonen in Deutschland Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland Gesamtüberblick Cluster Aktienbesitzer/ Nicht-Aktienbesitzer Einkommen Anlagevermögen Risikobereitschaft Berufsgruppe Zusammenfassung Szenario: Auswirkung der Einführung einer Quartalsdividende auf die Aktionärsquote in Deutschland Fazit: Chancen und Risiken Anhang © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 17 Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland – Aktienbesitzer/ Nicht-Aktienbesitzer Nicht-Aktienbesitzer bevorzugen wesentlich häufiger die Quartalsdividende, wobei 40% der Aktionäre ebenfalls die Quartalsdividende präferieren Bewertung der Ertragsverwendung1/2 17,5% 22,0% Gewinnthesaurierung Quartalsdividende 40,1% 53,6% 82,5% 78,0% Dividendenausschüttung Jahresdividende 59,9% 46,5% Aktienbesitzer Nicht-Aktienbesitzer Aktienbesitzer Frage:1) „In welche Aktie würden Sie investieren? 2) „Wenn Sie die Wahl hätten, was würden Sie bevorzugen?“ © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 18 Nicht-Aktienbesitzer Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland – Aktienbesitzer/ Nicht-Aktienbesitzer 32% der Aktienbesitzer und 22% der Nicht-Aktienbesitzer würden in Aktien investieren, wenn diese eine Quartalsdividende ausschütten Bereitschaft zur Aktieninvestition bei Quartalsdividende1/2 - Welche Kapitalanlage würden Sie verkaufen, um Aktien mit Quartalsdividende zu erwerben? – (Mehrfachnennung möglich) 21,2% 27,9% Nein Aktienbesitzer Nicht-Aktienbesitzer 12,6% 12,1% Eher nein Vielleicht 34,3% 40,5% 38,0% 33,3% 20,1% 11,8% 6,4% Eher ja 32,8% 31,0% 16,1% 15,6% Aktienbesitzer 34,5% 15,3% 19,8% 16,7% 18,1% 9,5%8,1% 0,9% 0,3% Ja Nicht Aktienbesitzer Renten Sparbuch Aktien, die Investment- Edelmetalle nur 1x pro fonds (z.B. Gold) Jahr ausschütten Sonstige Keine, Erwerb durch Neuanlage Frage: 1) Deutsche Aktien schütten die Gewinne aktuell 1x pro Jahr aus. Würden Sie mehr in deutsche Aktien investieren, wenn Gewinne/ Dividenden 4x pro Jahr an die Anleger ausgeschüttet werden?“ 2) Nur Teilnehmer, die „ja“ oder „eher ja“ gewählt haben: „Welche Kapitalanlagen würden Sie verkaufen, um solche Aktien zu erwerben?“ © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 19 Inhalt Aktienkultur bei Privatpersonen in Deutschland Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland Gesamtüberblick Cluster Aktienbesitzer/ Nicht-Aktienbesitzer Einkommen Anlagevermögen Risikobereitschaft Berufsgruppe Zusammenfassung Szenario: Auswirkung der Einführung einer Quartalsdividende auf die Aktionärsquote in Deutschland Fazit: Chancen und Risiken Anhang © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 20 Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland – Einkommen Je höher das Einkommen, desto eher sind die Studienteilnehmer dazu bereit die Gewinne für Reinvestitionen im Unternehmen zu behalten Bewertung der Ertragsverwendung1/2 15,5% 16,3% 23,0% 26,9% Quartalsdividende Gewinnthesaurierung 55,3% 84,5% 46,5% 42,6% 83,8% 77,0% 73,2% Jahresdividende Dividendenausschüttung 44,8% < 1.000 Euro 52,0% 1.000 – 2.000 Euro 2.001 – 4.000 Euro < 1.000 Euro > 4.000 Euro Frage:1) „In welche Aktie würden Sie investieren? 2) „Wenn Sie die Wahl hätten, was würden Sie bevorzugen?“ © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 21 48,0% 1.000 – 2.000 Euro 53,6% 2.001 – 4.000 Euro 57,4% > 4.000 Euro Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland – Einkommen Die Studienteilnehmer aus den höheren Einkommensschichten sind bei quartalsweiser Dividendenausschüttung eher dazu bereit in deutsche Aktien zu investieren Bereitschaft zur Aktieninvestition bei Quartalsdividende1/2 - 27,9% 12,0% 25,4% 13,9% 26,1% 30,6% Nein 10,2% Eher nein 10,6% Welche Kapitalanlage würden Sie verkaufen, um Aktien mit Quartalsdividende zu erwerben? – - (Mehrfachnennung möglich) < 1.000 1.000-2.000 2.000-4.000 >4.000 Vielleicht 33,8% 39,1% 33,3% 38,9% 38,3% 34,1% 33,3% 32,1% 28,6% 20,9% 13,2% 16,1% 7,8% 5,7% < 1.000 Euro 1.000 – 2.000 Euro 20,8% 20,5% 18,8% 15,7% 8,6% 10,2% 2.001 – 4.000 Euro > 4.000 Euro Eher ja 30,8% 29,7% 29,9% 28,6% 20,8% 18,8% 16,0% 10,3% 10,7% 6,5% 7,8% 20,3% 16,7% 16,2% 14,3% 14,3% 0,7% 0,6% Ja Renten Sparbuch Aktien, die nur 1x pro Jahr ausschütten Investmentfonds Edelmetalle (z.B. Gold) Sonstige Keine, Erwerb durch Neuanlage Frage: 1) Deutsche Aktien schütten die Gewinne aktuell 1x pro Jahr aus. Würden Sie mehr in deutsche Aktien investieren, wenn Gewinne/ Dividenden 4x pro Jahr an die Anleger ausgeschüttet werden?“ 2) Nur Teilnehmer, die „ja“ oder „eher ja“ gewählt haben: „Welche Kapitalanlagen würden Sie verkaufen, um solche Aktien zu erwerben?“ © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 22 Inhalt Aktienkultur bei Privatpersonen in Deutschland Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland Gesamtüberblick Cluster Aktienbesitzer/ Nicht-Aktienbesitzer Einkommen Anlagevermögen Risikobereitschaft Berufsgruppe Zusammenfassung Szenario: Auswirkung der Einführung einer Quartalsdividende auf die Aktionärsquote in Deutschland Fazit: Chancen und Risiken Anhang © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 23 Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland – Anlagevermögen Mit steigendem Anlagevermögen steigt das Interesse an einer jährlichen Dividendenausschüttung Bewertung der Ertragsverwendung1/2 16,4% 24,8% 20,6% 22,6% 28,8% 29,0% Gewinnthesaurierung Quartalsdividende 37,3% 44,7% 49,3% 55,0% 83,6% 75,2% 79,4% 77,4% 71,2% 71,0% Dividendenausschüttung 62,7% 55,3% 50,7% 45,0% < 25.000 Euro 25.000 – 50.000 Euro 50.001 – 150.000 Euro 150.001 – 400.000 Euro > 400.000 Euro < 25.000 Euro Frage:1) „In welche Aktie würden Sie investieren? 2) „Wenn Sie die Wahl hätten, was würden Sie bevorzugen?“ © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 24 25.000 – 50.000 Euro 50.001 – 150.000 Euro 150.001 – 400.000 Euro > 400.000 Euro Jahresdividende Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland – Anlagevermögen Fast jeder vierte Teilnehmer mit einem Einkommen von weniger als 25.000 Euro würde häufiger in deutsche Aktien investieren, wenn diese quartalsweise Dividenden ausschütten würden Bereitschaft zur Aktieninvestition bei Quartalsdividende1/2 25,4% 24,0% - Welche Kapitalanlage würden Sie verkaufen, um Aktien mit Quartalsdividende zu erwerben? – (Mehrfachnennung möglich) 22,0% 25,8% 31,4% Nein < 25.000 10,3% 25.000-50.000 50.000-150.000 150.000-400.000 > 400.000 13,4% 12,9% Eher nein 19,4% 13,6% 53,1% Vielleicht 34,7% 34,4% 19,4% 37,0% 31,4% 35,7% 33,3% 33,3% 31,7% 27,3% 22,6% 20,6% Eher ja 16,1% 30,7% 27,0% 25,0% 25,0% 19,0% 19,0%19,0% 18,0% 18,5% 18,2% 17,3%17,5% 14,3% 13,6% 20,1% 17,9% 36,4% 32,1% 13,6% 19,8% 18,2% 8,5%7,9% 9,1% 7,1% 6,8% < 25.000 Euro 10,3% 10,0% 7,6% 25.000 – 50.000 Euro 50.001 – 150.000 Euro 150.001 – 400.000 Euro 12,9% > 400.000 Euro Ja 0,5% Renten Sparbuch Aktien, die nur 1x pro Jahr ausschütten Investmentfonds Edelmetalle (z.B. Gold) Sonstige Keine, Erwerb durch Neuanlage Frage: 1) Deutsche Aktien schütten die Gewinne aktuell 1x pro Jahr aus. Würden Sie mehr in deutsche Aktien investieren, wenn Gewinne/ Dividenden 4x pro Jahr an die Anleger ausgeschüttet werden?“ 2) Nur Teilnehmer, die „ja“ oder „eher ja“ gewählt haben: „Welche Kapitalanlagen würden Sie verkaufen, um solche Aktien zu erwerben?“ © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 25 Inhalt Aktienkultur bei Privatpersonen in Deutschland Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland Gesamtüberblick Cluster Aktienbesitzer/ Nicht-Aktienbesitzer Einkommen Anlagevermögen Risikobereitschaft Berufsgruppe Zusammenfassung Szenario: Auswirkung der Einführung einer Quartalsdividende auf die Aktionärsquote in Deutschland Fazit: Chancen und Risiken Anhang © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 26 Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland – Risikobereitschaft Konservative und in der Risikobereitschaft ausgewogene Studienteilnehmer bevorzugen häufiger die Ausschüttung einer Dividende als risikobereite Befragte Bewertung der Ertragsverwendung1/2 15,4% 19,9% 28,0% Quartalsdividende Gewinnthesaurierung 50,9% 84,6% 46,2% 80,1% 72,0% Konservativ 51,7% Ausgewogen Jahresdividende Dividendenausschüttung Risikobereit Frage:1) „In welche Aktie würden Sie investieren? 2) „Wenn Sie die Wahl hätten, was würden Sie bevorzugen?“ © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 27 49,1% 48,3% Konservativ Ausgewogen 53,8% Risikobereit Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland – Risikobereitschaft Jeder dritte risikobereite Studienteilnehmer würde häufiger in deutsche Aktien investieren, wenn diese viermal jährlich Dividenden ausschütten würden Bereitschaft zur Aktieninvestition bei Quartalsdividende1/2 19,8% - Welche Kapitalanlage würden Sie verkaufen, um Aktien mit Quartalsdividende zu erwerben? – (Mehrfachnennung möglich) 22,6% Nein 35,7% Konservativ Ausgewogen Risikobereit 12,0% 17,2% Eher nein 12,0% Vielleicht 41,5% 43,3% 28,0% 34,6% 34,6% 34,5% 33,1% 30,0% 21,8% 21,5% Eher ja 19,2% Konservativ 19,4% 19,1% 16,7% 7,5% Ausgewogen 10,8% Risikobereit 4,9% Ja 21,1% 13,0% 10,9% 12,3% 6,9% 16,7% 26,7% 26,4% 6,7% 3,3% 0,6%0,4% Renten Sparbuch Aktien, die nur 1x pro Jahr ausschütten Investmentfonds Edelmetalle (z.B. Gold) Sonstige Keine, Erwerb durch Neuanlage Frage: 1) Deutsche Aktien schütten die Gewinne aktuell 1x pro Jahr aus. Würden Sie mehr in deutsche Aktien investieren, wenn Gewinne/ Dividenden 4x pro Jahr an die Anleger ausgeschüttet werden?“ 2) Nur Teilnehmer, die „ja“ oder „eher ja“ gewählt haben: „Welche Kapitalanlagen würden Sie verkaufen, um solche Aktien zu erwerben?“ © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 28 Inhalt Aktienkultur bei Privatpersonen in Deutschland Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland Gesamtüberblick Cluster Aktienbesitzer/ Nicht-Aktienbesitzer Einkommen Anlagevermögen Risikobereitschaft Berufsgruppe Zusammenfassung Szenario: Auswirkung der Einführung einer Quartalsdividende auf die Aktionärsquote in Deutschland Fazit: Chancen und Risiken Anhang © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 29 Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland – Berufsgruppe Angehörige der Berufsgruppe der Heilberufe wünschen sich wesentlich weniger häufig eine Gewinnthesaurierung als Angehörige anderer Berufsgruppen Bewertung der Ertragsverwendung1/2 18,3% 14,5% 21,5% 20,5% Quartalsdividende Gewinnthesaurierung 51,2% 81,7% 48,8% 43,4% 49,7% 85,5% 78,5% 79,5% Jahresdividende Dividendenausschüttung Kaufmännisch Technisch/ naturwissenschaftlich Soziales Heilberufe Frage:1) „In welche Aktie würden Sie investieren? 2) „Wenn Sie die Wahl hätten, was würden Sie bevorzugen?“ © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 30 56,6% 48,8% 51,2% 50,3% Kaufmännisch Technisch/ naturwissenschaftlich Soziales Heilberufe Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland – Berufsgruppe Studienteilnehmer aus technischen/ naturwissenschaftlichen Berufsgruppen würden bei quartalsweiser Ausschüttung, häufiger deutsche Aktien kaufen Bereitschaft zur Aktieninvestition bei Quartalsdividende1/2 25,7% 23,9% 24,0% 27,7% - Welche Kapitalanlage würden Sie verkaufen, um Aktien mit Quartalsdividende zu erwerben? – (Mehrfachnennung möglich) Nein Kaufmännsich 12,4% 17,0% 11,7% 9,6% Technisch/ naturwissenschaftlich Soziales Heilberufe Eher nein Vielleicht 36,8% 27,9% 40,9% 39,1% 47,0% 35,0% 32,0% 30,8% 35,0% 30,8% 27,5% 18,4% 22,4% 17,1% Eher ja 17,0% 22,5% 18,4% 17,2% 22,5% 15,4% 12,5% 9,4% 10,0% 7,2% 26,0% 23,1% 20,8% 20,4% 22,9% 7,7% 5,8% 8,0% Kaufmännisch 8,8% Technisch/ naturwissenschaftlich 6,4% 8,4% Soziales Heilberufe Ja 1,0% 0,5% Renten Sparbuch Aktien, die nur 1x pro Jahr ausschütten Investmentfonds Edelmetalle (z.B. Gold) Sonstige Keine, Erwerb durch Neuanlage Frage: 1) Deutsche Aktien schütten die Gewinne aktuell 1x pro Jahr aus. Würden Sie mehr in deutsche Aktien investieren, wenn Gewinne/ Dividenden 4x pro Jahr an die Anleger ausgeschüttet werden?“ 2) Nur Teilnehmer, die „ja“ oder „eher ja“ gewählt haben: „Welche Kapitalanlagen würden Sie verkaufen, um solche Aktien zu erwerben?“ © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 31 Inhalt Aktienkultur bei Privatpersonen in Deutschland Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland Gesamtüberblick Cluster Aktienbesitzer/ Nicht-Aktienbesitzer Einkommen Anlagevermögen Risikobereitschaft Berufsgruppe Zusammenfassung Szenario: Auswirkung der Einführung einer Quartalsdividende auf die Aktionärsquote in Deutschland Fazit: Chancen und Risiken Anhang © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 32 Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland – Zusammenfassung Personen mit einem Anlagevermögen bis zu 25.000 Euro bevorzugen überdurchschnittlich häufig die Quartalsdividende Abweichungen vom Durchschnitt nach Clustern (1/2) Jahresdividende vs. Quartalsdividende Thesaurierung vs. Dividendenausschüttung Thesaurierung 18,4% Dividendenausschüttung 81,7% Jahresdividende Gesamt 15,5% 84,5% Einkommen < 1.000 16,3% 83,8% 1.000 – 2.000 23,0% 26,9% 16,4% 24,8% 20,6% 77,0% 73,2% 83,6% 75,2% 79,4% 28,8% 22,6% 22,0% 17,5% 71,2% 2.001 – 4.000 > 4.000 Anlagevermögen < 25.000 25.000 – 50.000 50.001 – 150.000 150.001 – 400.000 77,4% > 400.000 78,0% Aktienbesitz Aktienbesitzer 82,5% © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN Nicht-Aktienbesitzer 33 Quartalsdividende 48,9% 51,1% 44,7% 55,3% 48,0% 52,0% 53,5% 57,4% 45,0% 46,5% 42,6% 55,0% 55,3% 50,7% 44,7% 49,3% 62,7% 37,3% 71,0% 59,9% 46,5% 29,0% 40,1% 53,6% Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland – Zusammenfassung Risikobereite Studienteilnehmer präferieren unterdurchschnittlich oft Aktien, bei denen Gewinne in Form von Dividenden ausgeschüttet werden Abweichungen vom Durchschnitt nach Clustern (2/2) Jahresdividende vs. Quartalsdividende Thesaurierung vs. Dividendenausschüttung Thesaurierung 18,4% Dividendenausschüttung Gesamt Jahresdividende 81,7% Quartalsdividende 48,9% 51,1% Konservativ 49,1% 50,9% Ausgewogen 48,3% 51,7% Risikobereitschaft 15,4% 19,9% 84,6% 80,1% 28,0% 72,0% Risikobereit 53,8% 46,2% Berufsgruppe 18,3% 81,7% Kaufmännisch 48,8% 51,2% 21,5% 78,5% Technisch/ naturwissenschaftlich 51,2% 48,8% 20,5% 79,5% Soziales 50,3% 49,7% 14,5% 85,5% Heilberufe 56,6% 43,4% Personen aus den höheren Einkommens- und Anlagevermögensclustern, aktuelle Aktienbesitzer sowie Angehörige aus der Berufsgruppe der Heilberufe und Risikobereite bevorzugen unterdurchschnittlich häufig eine Quartalsdividende © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 34 Inhalt Aktienkultur bei Privatpersonen in Deutschland Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland Gesamtüberblick Cluster Aktienbesitzer/ Nicht-Aktienbesitzer Einkommen Anlagevermögen Risikobereitschaft Berufsgruppe Zusammenfassung Szenario: Auswirkung der Einführung einer Quartalsdividende auf die Aktionärsquote in Deutschland Fazit: Chancen und Risiken Anhang © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 35 Szenario: Auswirkung der Einführung einer Quartalsdividende auf die Aktionärsquote in Deutschland Die Anzahl der Aktionäre kann durch die Einführung einer Quartalsdividende - je nach Szenario - um 0,5 bis zu 3,5 Mio. Personen ansteigen Szenario zur Steigerung der Aktienquote bei Auszahlung einer Quartalsdividende (1/4) ∑ in Mio. (Gesamtaktionärszahl neu) Aktuelle Aktionäre 4,51 Zusätzliche Aktionäre 3 0,5 Worst Case 5,0 2 1,5 Mid Case 6,0 1 3,5 Best Case 8,0 Die Berücksichtigung möglicher Effekte auf die Investionensbereitschaft bzw. die Investitionen in Aktienfonds könnten zu einem noch deutlicheren Anstieg der Bedeutung von Aktieninvestitionen (direkt und indirekt) führen 1) Anzahl der Aktienbesitzer in der Bevölkerung gemäß Deutsches Aktieninstitut 2013 (ursprünglich insgesamt 4.560 Mio. Aktienbesitzer, abzüglich der Aktionäre zwischen 14 und 18 Jahren (20 Jahres Mittelwert 1,3% aller Aktionäre bzw. 61.493 Personen) zum Abgleich der Stichprobenstruktur; Bevölkerung über 18 Jahre 63,8 Mio. gemäß Statistischem Bundesamt, Zensus Stand 2008 © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 36 Szenario: Auswirkung der Einführung einer Quartalsdividende auf die Aktionärsquote in Deutschland Mehr als 90% der Deutschen besitzen derzeit keine Aktien, viele wären jedoch bei Ausschüttung einer Quartalsdividende dazu bereit in Aktien anzulegen Szenario zur Steigerung der Aktienquote bei Auszahlung einer Quartalsdividende (2/4) 1. Mio. Bürger über 18 Jahren Nicht-Aktienbesitzer Aktienfondsbesitzer - Bereitschaft von Nicht-Aktienbesitzern (kein Besitz von Einzelaktien) zur Investition in deutsche Aktien, wenn Gewinne 4x pro Jahr ausgeschüttet werden - Aktienbesitzer Nein 27,9% Eher nein Gesamtbevölkerung über 18 Jahren 68,3 Mio. 12,1% 84,5% ~ 57,7 Mio. Eintrittswahrscheinlichkeit1 Vielleicht 1 Best 2 Mid 3 Worst 38,0% 5% 2,5% 0% 12,5% 5% 2,5% 25% 10% 5% Neue Aktionäre (in Mio.) 3,5 1,5 0,5 Gesamtanzahl Aktionäre (in Mio.) 8,0 6,0 5,0 ~ 24,1 Mio. 15,6% Eher ja ~ 9,9 Mio. 6,4% ~ 4,1 Mio. 8,9%2 ~ 6,1 Mio. 6,6%2 ~ 4,5 Mio. Ja Quelle: Anzahl der Aktienbesitzer in der Bevölkerung gemäß Deutsches Aktieninstitut 2013 (ursprünglich insgesamt 4.560 Mio. Aktienbesitzer, abzüglich der Aktionäre zwischen 14 und 18 Jahren (20 Jahres Mittelwert 1,3% aller Aktionäre bzw. 61.493 Personen) zum Abgleich der Stichprobenstruktur; Bevölkerung über 18 Jahre 68,3 Mio. gemäß Statistischem Bundesamt, Stand 2008 1) Um möglichen Differenzen zwischen den Aussagen der Teilnehmer und deren tatsächlicher Handlungen Rechnung zu tragen, wurden unterschiedliche Eintrittswahrscheinlichkeiten angenommen 2) Anteil der Aktionäre bzw. Aktienfondsbesitzer an der Gesamtbevölkerung über 18 Jahren auf Basis eigener Berechnungen zum Abgleich der Unterschiede in der Stichprobenstruktur (DAI Personen ab 14 Jahren) © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 37 Szenario: Auswirkung der Einführung einer Quartalsdividende auf die Aktionärsquote in Deutschland Die mögliche Entwicklung der Aktionsanzahl durch die Einführung einer Quartalsdividende wurde auf Basis von Szenarien berechnet: Die Zahl der Aktionäre kann durch eine vierteljährliche Dividendenausschüttung von aktuell 4,5 Mio. auf 6,0 Mio. gesteigert werden (Mid Case) Szenario zur Steigerung der Aktienquote bei Auszahlung einer Quartalsdividende (3/4) Status Quo NichtAktienbesitzer - Bereitschaft von Nicht-Aktienbesitzern zur Investition in deutsche Aktien, wenn Gewinne 4x pro Jahr ausgeschüttet werden „Defensives“ Szenario „Eher ja“ „Ja“ (100%) (50%) 8,1%/ ~ 5,5 Mio. 9,9%/ ~ 6,8 Mio. (25%) 11,7%/ ~ 8,0 Mio. (75%) 7,2%/ ~ 4,9 Mio. (37,5%) 7,9%/ ~ 5,4 Mio. (18,75%) 8,8%/ ~ 6,0 Mio. (50%) 6,9%/ ~ 4,7 Mio. (25%) 7,3%/ ~ 5,0 Mio. (12,5%) 7,3%/ ~ 5,0 Mio. „Vielleicht“ 1 93,4% ~ 63,8 Mio. + ~1,2 Mio. 2 + ~0,6 Mio. (inkl. nur Aktienfondsbesitzer) Lesebeispiel: (50%) 41,3% ~ 28,2 Mio. + ~12,1 Mio. Anteil der Personen, welche durch die 4x Ausschüttung bereit sind in Aktien anzulegen Anteil an der Gesamtbevölkerung Absolute Anzahl an Personen Absoluter Zuwachs an Anlegern innerhalb des Szenarios Je nachdem, ob das „Worst“ oder „Best“ CaseSzenario zugrunde gelegt wird, kann die Einführung von Quartalsdividenden zu einer Steigerung der Aktionärsanzahl zwischen rund 0,5 Mio. bis zu 3,5 Mio. Personen führen 3 +/- ~0,0 Mio. 1 + ~1,2 Mio. 2 3 1 2 3 Aktienbesitzer2 Schematische Darstellung + ~1,0 Mio. + ~0,4 Mio. + ~0,2 Mio. + ~0,5 Mio. + ~0,2 Mio. Sofern nur die Teilnehmer berücksichtigt werden, welche bei der Einführung einer Quartalsdividende auf die Frage ob Sie dann in Aktien investieren würden mit „ja“ oder „eher ja“ geantwortet haben (defensives Szenario), würden, je nach Szenario, zwischen 0,4 und 2,2 Mio. Bundesbürger in Aktien investieren Im „Mittleren“ Szenario führt die Einführung einer Quartalsdividende zu einem Anstieg der Aktionärsanzahl auf 1,5 Mio. Personen, dies entspricht einem Anstieg um etwa 30% 6,6% ~ 4,5 Mio. Quelle: Anzahl der Aktienbesitzer in der Bevölkerung gemäß Deutsches Aktieninstitut 2013 (ursprünglich insgesamt 4.560 Mio. Aktienbesitzer, abzüglich der Aktionäre zwischen 14 und 18 Jahren (20 Jahres Mittelwert 1,3% aller Aktionäre bzw. 61.493 Personen) zum Abgleich der Stichprobenstruktur; Bevölkerung über 18 Jahre 68,3 Mio. gemäß Statistischem Bundesamt, Stand 2008 1) Um möglichen Differenzen zwischen den Aussagen der Teilnehmer und deren tatsächlicher Handlungen Rechnung zu tragen, wurden unterschiedliche Eintrittswahrscheinlichkeiten angenommen 2) Anteil der Aktionäre an der Gesamtbevölkerung über 18 Jahren auf Basis eigener Berechnungen zum Abgleich der Unterschiede in der Stichprobenstruktur (DAI Personen ab 14 Jahren) © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 38 Szenario: Auswirkung der Einführung einer Quartalsdividende auf die Aktionärsquote in Deutschland Die Einführung einer Quartalsdividende kann zu einem Anstieg der Anzahl der Aktionäre beitragen, dies wäre eine volkswirtschaftlich wünschenswerte Entwicklung Szenario zur Steigerung der Aktienquote bei Auszahlung einer Quartalsdividende (4/4) Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen, dass sowohl bei Personen, die aktuell bereits in Aktien investiert sind, als auch bei solchen, die gegenwärtig keine Aktien halten, die Bereitschaft in Aktien anzulegen durch eine Quartalsdividende in vielen Fällen zunimmt Die Szenarioberechnung zeigt, dass die Quartalsdividende Aktien für eine Vielzahl von Anlegern attraktiver werden lässt, was sich in einer steigenden Aktionärszahl ausdrücken kann Basierend auf den Einschätzungen der Studienteilnehmer sowie äußerst konservativer Annahmen über die tatsächliche Umsetzung der Planungen, im Falle einer Quartalsdividende Aktien zu kaufen, steigt die Anzahl der Aktionäre um 0,5 Mio. Bundesbürger auf 5,0 Mio. Im „mittleren Case“ führt die Einführung einer Quartalsdividende zu einem Anstieg des Anteils der Aktionäre an der Bevölkerung auf 8,8% (+1,5 Mio. Personen) Im Rahmen des mit optimistischen Annahmen versehenen „Best Case“ kann die Zahl der Aktionäre auf 8,0 Mio. Bürger gesteigert werden (+3,5 Mio.) Aus volkswirtschaftlicher Sicht wäre ein Anstieg der Aktionärsquote zu begrüßen (stärkere Beteiligung am Produktivkapital, effizientere Kapitalallokation etc.), mit zunehmenden Investitionen in Aktien nimmt jedoch auch die Bedeutung des Aktienkurs(schwankungs)risikos für weite Teile der Bevölkerung zu © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 39 Inhalt Aktienkultur bei Privatpersonen in Deutschland Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland Gesamtüberblick Cluster Aktienbesitzer/ Nicht-Aktienbesitzer Einkommen Anlagevermögen Risikobereitschaft Berufsgruppe Zusammenfassung Szenario: Auswirkung der Einführung einer Quartalsdividende auf die Aktionärsquote in Deutschland Fazit: Chancen und Risiken Anhang © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 40 Fazit: Chancen und Risiken Die Steigerung der Aktionärsanzahl durch eine Quartalsdividende basiert im Kern auf der hohen Relevanz der Dividenden für die Anleger Bedeutung von Dividenden und Quartalsdividenden Dividenden gewünscht: 82% ziehen Dividendenausschüttungen bei Aktien einer Gewinnthesaurierung vor Rund 50% bevorzugen Quartalsdividenden gegenüber jährlichen Ausschüttungen (bei Nicht-Aktienbesitzern sogar 54%) Quartalsdividenden können die Investitionsbereitschaft in Aktien steigern – 25% der Deutschen können sich vorstellen in Aktien mit Quartalsdividende anzulegen (aktuell nur 7% Aktienbesitzer) Mehr als jeder Fünfte der Nicht-Aktienbesitzer würde in deutsche Aktien investieren, wenn diese eine Quartalsdividende ausschütten würden … auch weitere Studien weisen auf die große Relevanz von Dividenden hin Investoren Wertentwicklung (Performance) Nur 87% der Anleger würden keine geringere Dividende akzeptieren, selbst wenn dafür die Kurse stark steigen1 Dividenden sind ein wichtiger Ertragsbringer: Ausschüttungen haben einen Anteil von mehr als 40% an der Performance europäischer Aktien2 35% der Anleger ziehen Titel mit hohen Dividenden und geringen Kurssteigerungen vor1 Dividenden bieten Sicherheit: Dividenden können helfen das Portfolio zu stabilisieren, da laufende, stabile Erträge generiert werden können3 Über 60% erachten den Faktor eines Dividendenanstiegs um 10% als wichtig für ihre Aktienkauf- oder -verkaufsentscheidung1 Quelle: 1) Pellens/ Schmid (2014), 2) Bissinger/ Kahler (2013), 3) Naumer/ Scheurer/ Krings (2014) © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 41 Fazit: Chancen und Risiken Aus Anlegersicht ergeben sich durch eine Quartalsdividende eine Reihe von Chancen, diesen stehen jedoch auch Risiken gegenüber Chancen und Risiken einer Quartalsdividende Anlagersicht Unternehmenssicht Größerer Investorenkreis durch verbesserte Aktienkultur Chancen Chancen Quartalsweise ausgeschüttete Dividenden sorgen für laufende Erträge für die Anleger und können den Bezug zur Aktie steigern Regelmäßige Ausschüttungen können die Anlage „erlebbarer“ machen und die Bindung steigern Kosten für die quartalsweise Ermittlung und Ausschüttung der Dividende – dafür evtl. höheres Investoreninteresse Risiken Verbesserung der Informationsfunktion: Anleger erhalten alle drei Monate Informationen über den aktuellen Stand des Unternehmens Risiken Direkte, zeitpunktnahe Beteiligung der Aktionäre an der Unternehmensentwicklung (quartalsweise Partizipation an den Unternehmensergebnissen) Möglichkeit durch größere Dynamik schneller auf Marktentwicklungen zu reagieren Können die Attraktivität von Aktien aus Anlegersicht (Stabilisierung des Investments) steigern Häufigere Ausschüttungen können für subjektiv größeres Sicherheitsempfinden auf Anlegerseite sorgen © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN Stärkung der Transparenz gegenüber den Anlegern Evtl. Zunahme des Managementaufwands und der Komplexität (aufgrund der quartalsweisen Entscheidungen über die Dividendenpolitik) Kurzfristorientierung durch Quartalsabschlüsse könnte zunehmen und zu Fehlsteuerung führen 42 Inhalt Aktienkultur bei Privatpersonen in Deutschland Quartalsdividende: Einfluss auf die Aktienkultur in Deutschland Gesamtüberblick Cluster Aktienbesitzer/ Nicht-Aktienbesitzer Einkommen Anlagevermögen Risikobereitschaft Berufsgruppe Zusammenfassung Szenario: Auswirkung der Einführung einer Quartalsdividende auf die Aktionärsquote in Deutschland Fazit: Chancen und Risiken Anhang © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 43 Anhang – Ziele und Methodik Ziele / Voraussetzungen: Die Studie „Quartalsdividende: Chance zur Steigerung der Aktienkultur und Stärkung der Beteiligung der Bevölkerung am Produktivkapital?“ ist eine Untersuchung des Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule Berlin zur Analyse der Affinität deutscher Privatpersonen hinsichtlich Dividendenausschüttungen generell und speziell Quartalsdividenden Ziel ist es, Erkenntnisse über die Einstellungen von Privatpersonen gegenüber einer quartalsweisen Dividendenzahlung, im Vergleich zur bisher dominierenden jährlichen Ausschüttung sowie sich daraus ergebende Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft in Aktien zu gewinnen Die in der Studie dargestellten Prognosen und Berechnungen basieren auf den Einschätzungen der Befragten unter den aktuellen Marktbedingungen Vorgehen: Für die Studie wurden 2.000 Bundesbürger online befragt. Die Stichprobe der Teilnehmer kann für den deutschen Markt als repräsentativ angesehen werden Weiterhin stützt sich die Studie auf Veröffentlichungen sowie eigene Berechnungen Autoren: Prof. Dr. Jens Kleine ist Inhaber des Lehrstuhls für Finanzdienstleistungen an der Steinbeis-Hochschule Berlin Matthias Krautbauer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule Berlin © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 44 Anhang - Quellenverzeichnis Bissinger, Michael/ Kahler, Christian (2013): Dividenden-Aristokraten Naumer, Hans-Jörg/ Scheurer, Stefan / Krings, Gregor (2014): Dividendenstrategien in Zeiten der finanziellen Repression o.V. Deutsches Aktieninstitut e.V. (Hrsg.) (1999): Die Zulassung mehrmaliger Dividendenausschüttungen pro Jahr – Stellungnahme für das Bundesministerium der Justiz Pellens, Bernhard/ Schmid, Bernhard (2014): Verhalten und Präferenzen deutscher Aktionäre © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 45 Anhang – Ansprechpartner RESEARCH CENTER FOR FINANCIAL SERVICES STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN Prof. Dr. Jens Kleine Matthias Krautbauer STEINBEIS RESEARCH CENTER FOR FINANCIAL SERVICES Possartstraße 9 81679 München (Germany) Fon: +49 (0)89 20 20 84 79- 0 Fax: +49 (0)89 20 20 84 79-11 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN Gürtelstr. 29A/30 10247 Berlin (Germany) Fon: +49 (0)30 29 33 09-0 © STEINBEIS-HOCHSCHULE BERLIN 46