Gestaltung und Technik in 850 Abbildungen
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Gestaltung und Technik in 850 Abbildungen
F L O R I S T I K- G R U N D L AG E N t s i s Da ! k i t s i r o l F Karl-Michael Haake G e s t a l t u n g u n d Te ch n i k i n 8 5 0 A bb i l d u n ge n Das ist Flor istik Inhalt 3 Vorwor t 4 184 Warenvorbereitung Raumschmuck 16 206 Sträuße Trauerschmuck 48 262 Gestecke Weihnachtsfloristik 80 284 Pflanzungen Warenkenntnis 100 306 Hochzeitsschmuck Gestaltungswissen 156 320 Tischschmuck Impressum 2 001-003_Inhalt_RZ.indd 2 28.08.2008 8:55:31 Uhr t r o w Vo r Liebe Leser i n, l ieber Leser! Flor ist i k – das ist ei n Feuer werk a n Blüten fa rben u nd -for men, kreat iv kombi n ier t u nd m it hoher Ha ndwerklich keit a nlassgerecht i n Szene gesetz t. Schwer zu erler nen ist das a l les n icht! M it ei n wen ig Übu ng beherrschen Sie sch nel l die w icht igsten Ha ndgr i f fe. Schon wen ige gr u ndlegende Gesta lt u ngsbegr i f fe ergä n zen I h re persön l iche K reat iv ität. Und Wa ren ken nt n isse ent w ickel n sich fast nebenbei. 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Au ßerdem w ird ei n bel iebiges K reuz u nd Quer der St iele verm ieden, so dass der Strau ß seh r fest gebu nden werden ka n n, oh ne dass St iele geq uetscht oder gekn ickt werden. Die folgenden Arbeitsschr it te fü hren zu m Ziel. 1 2 3 4 5 6 1. Überkreuz anlegen Auf den Stiel der ersten Blume, der von Daumen und Zeigefinger der linken Hand gehalten wird, legt man über Kreuz den zweiten Stiel. An der Stelle, an der die Stiele gehalten werden, wird später der Strauß zusammengebunden. Dies ist die Bindestelle, unterhalb der die Stiele kein Laub mehr haben dürfen, das im Vasenwasser faulen würde. 2. Spirale entwickeln Jede weitere Blume wird erneut über Kreuz angelegt und gehalten, so dass eine spiralige Führung der Stiele entsteht. Bei zunehmender Stieleanzahl bildet man mit Daumen und Zeigefinger einen Ring, in dem die Blumen gehalten werden. Die übrigen Finger unterstützen den Zeigefinger, bleiben dabei aber locker, damit die Stiele nicht zusammengedrückt werden, sondern sich weiterhin spreizen können. 3. Strauß drehen Schließlich ist eine Seite des Straußes weitgehend fertig, die dem Körper abgewandte Seite aber noch nicht voll ausgestaltet. Da sich die Hand hier jedoch nicht öffnen lässt, wird der Strauß gedreht. 4. Handwechsel beim Drehen Um den Strauß zu drehen, gibt man ihn vorsichtig mit einer teilweisen Drehung von der linken in die rechte Hand. Hierbei dürfen die bisher gefassten Stiele ihre Position im Strauß nicht verändern. 5. Weitere Drehung Mit einer weiteren Drehung gibt man den Strauß wieder in die linke Hand zurück. Der Strauß hat so eine halbe Umdrehung erfahren. An der nun dem Körper zugewandten, noch nicht ausgearbeiteten Seite werden die Werkstoffstiele wiederum über Kreuz angelegt. 6. Strauß binden Sind alle erforderlichen Werkstoffe verarbeitet, wird der Strauß dort, wo die haltende Hand liegt, fest gebunden. Dazu den Bast unmittelbar oberhalb der Hand drei- bis fünfmal um die Stiele wickeln. 18 016-047_Straeusse_RZ.indd 18 28.08.2008 11:10:22 Uhr 7 Qualitätstest 8 7. Verknoten der Bindung Zum endgültigen Zusammenbinden den Strauß vorsichtig auf den Arbeitstisch legen und den Bast fest zusammenknoten. Die Bindestelle muss sauber umwickelt und fest geknotet sein. 8. Strauß anschneiden Die Stielenden können mit einer scharfen Schere zwar auf eine Länge gestutzt werden, aber ehe der Strauß ins Wasser gestellt wird, müssen die Stiele zur besseren Wasseraufnahme unbedingt mit einem scharfen Messer lang und schräg angeschnitten werden. Stehender Strauß Durch spiraliges Anlegen der Werkstoffstiele entsteht die radiale Anordnungsart, die bei Sträußen für eine gleichmäßige Kuppelform unerlässlich ist. Der Qualitätstest für die handwerkliche Perfektion eines so gestalteten Straußes: Er steht fest und sicher auf seinen Stielen. Wenn dabei nichts verrutscht oder kippt, ist er gelungen. 19 016-047_Straeusse_RZ.indd 19 28.08.2008 11:10:24 Uhr Gestecke Technik des Steckens Der Vorga ng des Steckens er folg t bei fast a l len Werkstof fa r ten u nd den meisten Gesteckfor men i m Wesentl ichen i n gleicher Weise. Nur wen ige, jedoch w icht ige Aspekte si nd zu beachten. Vor a l lem h i l f t ei ne von vor neherei n g ute Vorstel lu ng davon, w ie das fer t ige Werkst ück sch l ießl ich aussehen sol l. 1 4 2 5 3 1. Einstecken Beim Einstecken der Werkstoffe ist es wichtig, diese von vorneherein an ihren endgültigen Platz zu stecken. Man muss also eine gute Vorstellung vom fertigen Gesteck haben. Häufiges Umsetzen würde zur allmählichen Durchlöcherung des Steckblocks führen, so dass der notwendige Halt schließlich beeinträchtigt wäre. 2. Anschnitt und Einstecktiefe Das Bild zeigt keinen Arbeitsschritt, sondern verdeutlicht das Prinzipielle beim Stecken: Um eine gute Wasseraufnahme zu ermöglichen, werden die Stiele 2 bis 3 cm lang schräg angeschnitten. So entsteht eine große Kontaktfläche des Werkstoffstiels zum Wasser führenden Schaum. Dieser Anschnitt erleichtert außerdem das Einstecken bis in eine für guten Halt notwendige Tiefe. 3. Seitlich stecken Durch die leicht kuppelförmige Auswölbung des Steckschaumes lassen sich die Blumen auch gut seitlich einstecken. 4. Basis füllen Zuerst werden einige Blumen so eingesteckt, dass die Form der Blumenkuppel erkennbar wird. Dann die Basis bestecken und so den Steckschaum kaschieren. Erst danach werden die Zwischenräume ausgesteckt. 5. Letzte Schritte Es entsteht eine Gesteckkuppel, deren Umrissform nicht in Höhe des Gefäßrandes endet, sondern leicht darüber hinaus nach unten ausschwingt. Als letzten Schritt füllt man schließlich Wasser bis kurz unterhalb des Randes in das Gefäß. 52 048-079_Gestecke_RZ.indd 52 28.08.2008 11:34:37 Uhr Alternative Steckhilfsmittel Alle Steckhilfsmittel, die statt des normalen, industriellen Steckschaums eingesetzt werden können, bezeichnet man als alternativ. Häufig zeichnen sie sich durch Wiederverwertbarkeit aus. Solche Steckhilfsmittel können, wenn sie zusätzlich zur technischen Funktion eine gestalterische Wirkung entfalten, im fertigen Werkstück sichtbar bleiben. Damit stellen sie eine besonders attraktive Alternative dar. 1. Zweigbögen Flexible Zweige können quer in ein Gefäß als Steckhilfe geklemmt werden. Dazu Zweige etwas länger schneiden als das Gefäß breit ist und bogenförmig einsetzen. Unterschiedlich lange Zweigbögen gewährleisten, dass die Blumenstiele in den Zwischenräumen zuverlässig Halt finden. 2. Drahtkuppel Zwei Lagen Kükendraht zusammen drillen und zur Halbkugel formen. Die scharfen Drahtenden nach unten biegen und die Halbkugel in das Keramikgefäß drücken. Bei wertvollen Gefäßen weitgehend rost-freien, ummantelten Draht verwenden. 3. Astpackung Gerade gewachsene Zweige werden auf gleiche Länge geschnitten, um sie in Form eines parallelen Bündels in ein Gefäß zu füllen. Dies geht leicht, wenn das Gefäß dabei schräg gehalten wird. Mit dieser alternativen Steckhilfe sind parallele Gestaltungen problemlos zu erstellen. 4. Schlauchfüllung Ähnlich wie die Zweigstücke können auch röhrenförmige Materialien, hier transparenter Kunststoffschlauch, und Werkstoffe, wie Knöterich-Hohlstiele, aufrecht in ein Gefäß geschichtet werden. Dabei können die Blütenstiele später sowohl in den Hohlräumen als auch in den Zwischenräumen positioniert werden. 1 2 3 4 53 048-079_Gestecke_RZ.indd 53 28.08.2008 11:34:39 Uhr Pflanzungen für Terrasse und Gar ten Für P f la n zu ngen, d ie au f ei ner Terrasse oder i m Ga r ten frei u nd von a l len Seiten sichtba r i hren Platz fi nden sol len, si nd volu m i nöse u nd schwerere Gefä ße g ut geeig net. Diese Kübel u nd Körbe bieten auch großen u nd hoch gewachsenen P f la nzen sicheren Sta nd u nd ausreichend Rau m für i hre Wurzel n. Kübel-Doppel Ein kühler, abgeschirmter Platz unter der Mittagssonne wird von einer doppelten Kübelbepflanzung floral geschmückt. Graugrünes Laub, weiße und blaue Blüten sind die bewusst dazu gewählten Farben der Pflanzen. Farbpsychologisch unterstützen sie das Gefühl, hier einen erholsam kühlen Rastplatz vorzufinden. 98 080-099_Pflanzungen_RZ.indd 98 28.08.2008 9:12:49 Uhr Hängekorb Ampelpflanzungen erfordern Pflanzen mit ausschwingendem und abfließendem Wuchs. Maximalen Freiraum zur Entwicklung, ohne dabei auf dem Boden Standfläche zu besetzen, diese Vorteile bieten Ampelpflanzungen. Bei der Pflanzenauswahl ist vorrangig auf eine relative Unempfindlichkeit gegen Wind zu achten. Eine sichere Aufhängung ist selbstverständlich zu gewährleisten. Korb-Duet t Die Korbgefäße sind durch eingefüllte Kiesel beschwert, so dass sie trotz der enthaltenen hohen Solitärpflanze auch bei Wind sicher stehen. Die Erweiterung der Gestaltung durch ein zweites, passend bepflanztes Gefäß wirkt besonders prächtig und großzügig. Durch den Größenunterschied und die Abweichungen in der Pflanzenwahl entsteht eine asymmetrische Ordnung. 99 080-099_Pflanzungen_RZ.indd 99 28.08.2008 9:12:56 Uhr Brautschmuck in geschwungener Bogenform Die bisher vorgestel lten Brautstrau ßfor men zeich nen sich i n den meisten Fä l len durch Sy m met r ie der Um r issfor m aus u nd werden m it t ig vor dem Kör per geha lten. Die Bogen for m w ird dagegen m it ei nem lä ngeren u nd ei nem kürzeren Bogena r m gea rbeitet. Wegen d ieser Asy m met r ie u nd dem Schw u ng der Bogen for m sol lten sie i n Hü f t höhe et was seit l ich versetz t vor dem Kör per get ragen werden. Geschlossene Bogenform 1 2 Bogen- bzw. Sichelformen weisen in zwei Richtungen. Dem entsprechend besteht dieser Bogenstrauß aus zwei Teilstücken, die separat gearbeitet werden. Angedrahtete Werkstoffe zunächst auf zwei starke Drähte wickeln (1). Die beiden Bogenarme mit einem eingesteckten, stabilisierenden Draht verbinden und die Drahtgriffe der Teile zusammenfassen (2). Nun die Mitte mit weiteren zuvor gedrahteten Werkstoffen ausarbeiten und schließlich die Straußunterseite mit geschichteten Blättern verdecken (3). 3 116 100-155_Hochzeit_RZ.indd 116 28.08.2008 12:07:11 Uhr Bei dem lockeren Bogenstrauß mit offenem Umriss befinden sich die voll erblühten Blüten in der Mitte, eher knospige sind seitlich eingefügt. Filigrane Gräser und Ranken geben dem Strauß durch ihre längere Verarbeitung eine elegante, schwungvolle Note. Offen und locker gestaltete Bogensträuße wirken leicht und beschwingt. Offene Bogenform Die Sichel- oder Bogenform ist im Umriss gut zu erkennen. Bezogen auf den Schwerpunkt wird die asymmetrische Aufteilung deutlich. 117 100-155_Hochzeit_RZ.indd 117 28.08.2008 12:14:25 Uhr Tischschmuck im Rosengar ten Ei n Fest ma h l bei g utem Wet ter i m Ga r ten hat ei nen ga n z besonderen Reiz. Der passende Tischsch muck ka n n h ierbei d irekt au f d ie i m Ga r ten dom i n ierenden Blu men u nd P f la n zen a ls Werkstof fe zur ückgrei fen. Soga r d ie Fa rbigkeit der da zu gewä h lten Tischwäsche ha r mon ier t per fekt m it dem Um feld. Festliche Symmetrie Rosen gehören zu den Werkstoffen, die man als edel bezeichnet und mit ihrem überquellenden Blütenreichtum als prunkend empfindet. Eine dekorative Gestaltung mit festlicher, symmetrischer Positionierung aller Elemente auf dem Tisch ergibt den passenden Tischschmuck für eine Tafel im Rosengarten. Selbst in der floral gestalteten Aufstellung der Menü-Karte findet sich die Rose als Thema wieder. 164 156-183_Tischschmuck_RZ.indd 164 28.08.2008 9:22:33 Uhr Bekrönte Etagere Ein seitlich hinzu gestellter Tisch dient als Büfett. Er ist, um genug Platz für die Speisen freizuhalten, asymmetrisch mit einer seitlich positionierten Etagere und zwei kleinen kuppelförmigen Rosengestecken geschmückt. Die ebenfalls für Speisen vorgesehene Etagere wird von einer Rosenkugel gekrönt. 165 156-183_Tischschmuck_RZ.indd 165 28.08.2008 9:22:38 Uhr Raumschmuck im weihnachtlichen Entree Viele Fir men sch mücken i n den Wochen vor Wei h nachten i hre Empfa ngs- u nd Repräsentat ionsräume m it wei h nachtl icher Dauer f lor ist i k. Da bei besteht zu m ei nen die Er wa r t u ng, dass diese Dekorat ion vom ersten bis zum letz ten Tag ei nwa ndfrei aussieht. Zu m zweiten muss sie auch zu m St i l des Gebäudes passen. Ei ne moder n gest ylte, objekt ha f te, f lora le I nszen ier u ng steht i n ei nem moder nen Ambiente n icht i m Widerspr uch zu m a n sich tradit ionel len Cha ra kter des Wei h nachtsfestes. Kugel-Variationen Miteinander verschraubte Stämme tragen ein Gerank verwobener Waldreben-Ranken, in die zusätzlich eine Lichterkette eingefügt wurde. Kugeln und künstliche Koniferenzweige sind mit Draht an dem Gerank befestigt. In dem Gesamtarrangement wird die Kugel gestalterisch vielfach variiert. Die überdimensionale Kugel aus Islandmoos bildet den ruhenden Gegenpol zur brückenartigen Gesamtkonstruktion der Äste und Ranken. 198 184-205_Raumschmuck_RZ.indd 198 28.08.2008 9:28:46 Uhr Sternschnuppen Der Grundrahmen für das hohe Objekt auf der Empfangstheke besteht aus Birkenstämmen. Aus verschiedenen Materialien gewickelte Kugeln sind in den Zwischenräumen festgeklemmt und große Glaskugeln mit Draht eingehängt. Künstliche, winterlich anmutende Werkstoffe, z. B. Koniferenzweige, werden lediglich durch die Äste hindurch gezogen. Dieser Halt reicht aus. Die großen, oben schwebenden Sterne sind auf Weidenstäbe geklebt, die an den Birkenstämmen festgebunden sind. Sie bewegen sich wie Sternschnuppen. Gefallene Sterne Auch hier liegt der Gestaltung eine gebaute Form aus Birkenästen zu Grunde. Alle Materialien werden wie in der Sternschnuppen-Gestaltung eingefügt. Die Sterne, die wie vom Himmel gefallen wirken, sind mit Heißkleber direkt auf die Äste geklebt. Beide Werkstücke gehören durch ihre ähnlichen bzw. gleichen Werkstoffe und Materialien auf den ersten Blick zusammen, trotz der unterschiedlichen Anordnung der Einzelteile. In solch großen Räumen bilden zwei derartige Werkstücke ein besonders attraktives Ensemble, ein einziges sieht leicht zu verloren aus. 199 184-205_Raumschmuck_RZ.indd 199 28.08.2008 9:28:52 Uhr Trauerkränze mit dekorativsymmetrischem Schmuck Der m it t ig oben au f der K ra n zr u ndu ng posit ion ier te sy m metr ische Sch muck i n dekorat iver Fül le u nd Dichte ist sicher die häu figste Ar t, ei nen K ra nzkör per m it Blu men zu sch mücken. Seitens der Trauergäste ist diese K ra nz for m ei ne repräsentat ive Trauerspende, die i hre Verbu nden heit m it dem Toten u nd den A ngehör igen ausdr ückt. Die Blüten fü l le repräsent ier t für den Trauer nden die letz te Mögl ich keit, die Fül le von Da n kba rkeit, Wer tschätzu ng, Verbunden heit und Liebe sow ie die Größe des Verlustes augen fä l l ig auszudr ücken. Symmetrisch dekorativ Gerbera und Nelken bilden in gleichmäßiger Streuung den symmetrisch-dekorativen Kranzschmuck. Diese Garnierung erhebt sich zwar über den Kranzkörper, wirkt jedoch nicht wie aufgesetzt, sondern ist in die Kreisbewegung des Kranzes integriert, da sie sich in harmonischem Übergang aus der Kranzform entwickelt. Die Umrisslinie des Kranzes geht ohne Bruch in die des Kranzschmucks über. So entsteht eine optisch innige Verbindung von Kranz und Kranzschmuck. 212 206-261_Trauerschmuck_RZ.indd 212 28.08.2008 9:33:47 Uhr Dekorativ mit Schleife Tipp Die Werkstoffe bilden zwar lockere Gruppen und sind nicht völlig gleichmäßig gestreut positioniert. Die symmetrische Ordnung wird durch gute Gewichtung zwischen den beteiligten Werkstoffen und die entsprechende Umrisslinie dennoch klar erreicht. Eine Schleife, die die Trauer in Worte fasst, wird hier ebenfalls symmetrisch in zwei gleichlangen Bandstreifen angebracht. Um einen Kranzschmuck auf einem Kranzkörper zu arbeiten, wird darauf in den meisten Fällen ein in Drahtgitter gewickelter Steckschaumblock befestigt. Lange und starke Steckdrähte werden nun durch den Block und den Kranzkörper gesteckt. Von unten müssen die Enden der Drähte in den Kranzkörper zurückgesteckt werden, von oben werden die Drähte über das Drahtgitter gebogen. Wenigstens an vier Stellen, möglichst im Bereich der Ecken des Blocks, müssen die Steckdrähte Halt geben, damit das Gewicht eines großen Kranzschmucks gehalten werden kann. 213 206-261_Trauerschmuck_RZ.indd 213 28.08.2008 9:33:51 Uhr Weihnachtsflor istik mit Sternform A ls h i m m l isches Sy mbol für Licht u nd a ls Weg weiser durch die Nacht ist der Ster n, der besonders i n der Gesch ichte der Hei l igen Drei Kön ige ei ne bedeutende Rol le spielt, aus der Advents- u nd Wei h nachtszeit n icht wegzuden ken. Nicht nur a ls Accessoire spielt er dem nach ei ne w icht ige Rol le, auch ga nze Werkst ücke werden i n Ster n for m gefer t ig t. Apfelstern Frischblumen, Moos und frische Beeren könnten auch in einem weniger anlassbezogenen Gesteck verarbeitet sein. Adventlichweihnachtlich wird das Gesteck durch die Sternform im Ganzen und beim Stern-Anis, durch Äpfel und Spiegelkugeln sowie die mittige, adventrote Kerze. 276 262-283_Weihnachten_RZ.indd 276 28.08.2008 9:42:11 Uhr Koniferen-Zylinder mit Stern Ein zylindrische Steckschaum-Basis wird mit Koniferengrün dicht umlegt, das mit Zierdraht aufgewickelt wird. Die Konifere benötigt keine Wasserversorgung, sie hält ausreichend lange und trocknet fast ohne Farbveränderung ein. Den Zylinderdeckel bilden adventliche Materialien und Werkstoffe, über denen ein sternförmiger Teelichthalter schwebt. Tipp Steckunterlagen in Sternform oder Halbfertigprodukte, die entsprechend vorgeformt sind, stehen im Handel in verschiedenen Ausführungen zur Verfügung und erleichtern die floristische Arbeit. Sterngekrönter Band-Zylinder Der mit weihnachtlichem Band umlegte Zylinder wirkt fast wie eine Geschenkdose, die dicht mit frischen Floralien bedeckt und von einem Stern mit Teelicht bekrönt ist. 277 262-283_Weihnachten_RZ.indd 277 28.08.2008 9:42:17 Uhr Warenkenntnis Wichtige Schnit tgehölze Aukube Aucuba japonica Angebotszeit: ganzjährig Farbe: grün, gelb gesprenkelt Bewegungsform: aufstrebendallseitig-entfaltend, Einzelblatt ausschwingend oder seitwärtsstrebend Textur: metallisch bis ledrig Korkenzieher-Hasel Corylus avellana ’Contorta’ Angebotszeit: kahle Zweige September bis April, mit Kätzchen ab Dezember Farbe: Zweige braun Bewegungsform: spielend, brüchig Textur: rustikal-hölzern Bemerkung: Allergiewirkung des Blütenstaubs Buchs Buxus sempervirens Angebotszeit: ganzjährig Farbe: dunkelgrün, unterseits heller, zuweilen gelb gerandet Bewegungsform: ausschwingend bis spielend Textur: metallisch bis ledrig, insgesamt auch rustikal Bemerkung: Die Art ist immergrün. Liguster Ligustrum vulgare Angebotszeit: mit Früchten August bis Dezember Farbe: Früchte schwarz Bewegungsform: von aufstrebend-allseitig-entfaltend über spielend bis ausschwingend Textur: Früchte metallisch glänzend Flieder Syringa vulgaris Angebotszeit: Mai bis Juni Farbe: weiß, violettblau bis blasslila, rotviolett Bewegungsform: aufstrebendallseitig-entfaltend Textur: seidig bis porzellanartig Bemerkung: Geeignet als blühendes Treibgehölz. Mandelbäumchen Prunus triloba var. triloba Angebotszeit: Dezember bis April Farbe: hellrosa Bewegungsform: aufstrebend Textur: seidig bis gläsern Bemerkung: blühendes Treibgehölz Kartoffel-Rose Rosa rugosa Angebotszeit: als Fruchtschmuck September bis Dezember Farbe: Früchte orangerot bis rot Bewegungsform: aufstrebendallseitig-entfaltend, einzelne Hagebutten lagernd Textur: metallisch bis lackartig, ledrig Muschelzypresse Chamaecyparis obtusa ’Nana gracilis’ Angebotszeit: September bis Dezember Farbe: dunkelgrün mit gelbgrünen Triebspitzen Bewegungsform: spielend bis seitwärts-strebend Textur: ledrig bis rustikal Bemerkung: langsam wachsend Kätzchenweide Salix caprea Angebotszeit: März bis April Farbe: Kätzchen silbrig weißgrau Bewegungsform: aufstrebend, aufstrebend-allseitig-entfaltend Textur: Zweige hölzern, Kätzchen samtig bis wollig Bemerkung: Die Kätzchen sind die männlichen Blütenstände. Myrte Myrtus communis Angebotszeit: ganzjährig Farbe: grün Bewegungsform: aufstrebend bis spielend und ausschwingend Textur: ledrig 290 284-305_Warenkenntnis_RZ.indd 290 28.08.2008 9:44:44 Uhr Nordmanns-Tanne Abies nordmanniana Angebotszeit: ganzjährig Farbe: dunkelgrün, unterseits mattweiß Bewegungsform: ausschwingend bis seitwärts-strebend Textur: ledrig Bemerkung: Unausgereifte Triebe halten an geschnittenen Zweigen nicht. Schwarz-Erle Alnus glutinosa Angebotszeit: Mai bis Dezember Farbe: frische Zapfen grün, trockene schwarzbraun Bewegungsform: spielend bis ausschwingend Textur: Zapfen ledrig bis hölzern Bemerkung: Trockene Zapfen fallen schnell ab und sind bruchempfindlich. Perückenstrauch Cotinus coggygria Angebotszeit: Juni bis Oktober Farbe: Blüten- bzw. Fruchtstände silbergrau bis rötlich und rosa Bewegungsform: aufstrebendallseitig-entfaltend bis spielend Textur: Blüten- bzw. Fruchtstände wollig Schwarz-Kiefer Pinus nigra subsp. nigra Angebotszeit: ganzjährig Farbe: dunkelgrün Bewegungsform: aufstrebendallseitig-entfaltend, auch ausschwingend bis spielend Textur: Nadeln ledrig-faserig Bemerkung: Zapfen siehe Trockenwerkstoffe Roter Hartriegel Cornus alba ’Sibirica’ Angebotszeit: blattlose Zweige Oktober bis Februar Farbe: Rinde rot mit Übergängen zu grün Bewegungsform: aufstrebend bis brüchig Textur: ledrig bis hölzern-rustikal Bemerkung: Schlanke Triebe sind sehr biegsam. Stechpalme Ilex aquifolium Angebotszeit: ganzjährig, mit Früchten September bis Januar Farbe: Blätter grün, Früchte hellrot Bewegungsform: spielend bis ausschwingend Textur: Blätter metallisch bis ledrig, Früchte metallisch bis lackartig Bemerkung: Die Art ist immergrün. Sanddorn Hippophae rhamnoides Angebotszeit: Oktober bis Dezember Farbe: Blätter silbrig graugrün, Früchte gelborange bis orange Bewegungsform: brüchig bis ausschwingend Textur: Blätter ledrig, Früchte lackartig Zierapfel Malus floribunda Angebotszeit: mit Früchten August bis Oktober Farbe: Früchte gelb bis rot Bewegungsform: aufstrebendallseitig-entfaltend bis spielend, einzelne Früchte lagernd Textur: Früchte ledrig bis wächsern Bemerkung: Mit vorgetriebenen Blüten ab Januar erhältlich. Schneebeere Symphoricarpos albus Angebotszeit: Fruchtschmuck August bis Oktober Farbe: Früchte weiß Bewegungsform: ausschwingend bis spielend Textur: Früchte gläsern bis wächsern Bemerkung: Gelegentlich sind rot bis rosa fruchtende Arten erhältlich. Zierquitte Chaenomeles japonica Angebotszeit: mit Früchten August bis Oktober Farbe: Früchte gelb Bewegungsform: aufstrebend bis ausschwingend und brüchig, einzelne Früchte lagernd Textur: Früchte ledrig-rustikal Bemerkung: Mit vorgetriebenen Blüten ab Januar erhältlich. 291 284-305_Warenkenntnis_RZ.indd 291 28.08.2008 9:44:46 Uhr Gestaltungswissen Formenlehre Bewegungsformen Floristische Bewegungsformen sind von den Wuchsformen pflanzlicher Werkstoffe abgeleitet. Sie werden durch entsprechende schematische Zeichen dargestellt. Diese geben Hinweise, wie die Werkstoffe optimal positioniert werden und wo sie Entwicklungsfreiraum benötigen, den die Pfeilspitzen der Zeichen verdeutlichen. Besonders zu beachten sind natürliche Bewegungsformen in der vegetativen Gestaltungsart. Bewegungsformen von Gestaltungsmitteln können jedoch auch verändert werden. Als Formbeschreibung lassen sie sich zusätzlich auf nichtpflanzliche Materialien, z. B. Bänder, Kerzen- und Gefäßformen, übertragen. In dieser Hinsicht sind Bewegungsformen für formal-lineares Gestalten von Bedeutung. Unterschieden werden in der Regel: aufstrebend Beispiel: Löwenmaul aufstrebendallseitig-entfaltend Beispiel: Iris aufstrebendeinseitig-entfaltend Beispiel: Freesie aufstrebend-lagernd oder -rund-endend Beispiel: Kugel-Lauch ausschwingend Beispiel: Rispen-Euphorbie brüchig Beispiel: Zaubernuss spielend Beispiel: Staudenwicke abfließend Beispiel: Garten-Fuchsschwanz lagernd-sammelnd Beispiel: Bronzeblatt 308 306-319_Gestaltungsw_RZ.indd 308 28.08.2008 9:47:00 Uhr Tex turen Texturen, auch als Oberflächenstrukturen bezeichnet, gehören zu den flächigen Formausprägungen der Gestaltungsmittel. Unterscheidbare Texturen sind durch grobe Einteilungen von Oberflächenbeschaffenheiten definierbar, z. B. rau, glatt, hart, weich. Die genaueren floristischen Begriffe für verschiedene Texturen beschreiben mit Hilfe alltäglicher und leicht vorstellbarer Materialien bzw. Stoffe die optische Erscheinung pflanzlicher und nicht-pflanzlicher Oberflächen. Unterschieden werden meist folgende Texturformen: metallisch Beispiel: Pfeilblatt porzellanartig Beispiel: weiße Lilienblüte gläsern Beispiel: Weinbeere wächsern Beispiel: Hyazinthenblüte seidig Beispiel: Mohnblüte samtig Beispiel: Usambaraveilchen wollig Beispiel: Waldrebenfrucht brokaten Beispiel: Rex-Begonienblatt ledern Beispiel: Efeublatt hölzern Beispiel: trockener Mohnkolben papierartig Beispiel: Lampionblume lackartig Beispiel: Anthurie 309 306-319_Gestaltungsw_RZ.indd 309 28.08.2008 9:47:05 Uhr