Roadrunner_08_2010.pub (Schreibgeschützt)
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ROA RUNNER Ausgabe August 2010 Fliegerisches Ausbildungszentrum der Luftwaffe Holloman Air Force Base New Mexico -1- LIEBE LESERINNEN UND LESER, nach dreijährigem Aufenthalt in Deutschland habe ich zum 1. Juli den Dienstposten als „Spieß“ der Ausbildungsstaffel von StFw Rolf Gemünden übernommen. Der Einstieg hier am Standort Holloman und in der Ausbildungsstaffel ist mir sehr leicht gefallen, da ich auch der Vorgänger vom StFw Gemünden gewesen bin. -rmEins ist sicher, Rolf wird mich nicht noch einmal ablösen, denn er geht 2013 in Pension. Viele Gesichter habe ich wiedererkannt, die entweder immer noch oder schon wieder hier sind. Privat mussten wir am Anfang mit kleinen Widrigkeiten kämpfen. Am 30. Juni, gerade eingetroffen, bekamen wir eine E-Mail von unserem Vermieter, er habe gerade Privatinsolvenz angemeldet und wir könnten sein Haus nicht mehr mieten. Also noch mal auf die Suche, aber wie so oft, wird aus einem vermeintlichen Nachteil ein Vorteil und wir haben ein noch schöneres Haus gefunden. Bis zum 1. September müssen wir noch die Zeit im TLF überbrücken, dann können wir endlich einziehen. Ich bin vierzig Jahre, verheiratet und habe zwei Kinder. Der Sohn ist acht und die Tochter sieben Jahre alt. Am 1. April 1990 bin ich in die Bundeswehr eingetreten und habe bisher mehrere Verwendungen als „Spieß“ durchlaufen, in der 2./ JaboG 38 „F“ in Jever und in der 2./ Jagdgeschwader 71 „R“ in Wittmund, in der Ausbildungsstaffel in Holloman und an der Raketenschule in El Paso sowie eine Verwendung als Abteilungsfeldwebel in der G 5 Abteilung des Streitkräfteunterstützungskommandos. Meine dreijährige Zwischenverwendung, bevor wir wieder zurück in die USA durften, habe ich als Inspektionsfeldwebel im Logistischen Übungszentrum an der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt bei Bremen verbracht. Meine Familie und ich freuen uns auf nochmals drei schöne Jahre hier in Alamogordo. Stabsfeldwebel Detlef Rickels Der Kommandeur FlgAusbZLw trägt die Verantwortung für den Inhalt der Zeitschrift "ROADRUNNER" gegenüber den vorgesetzten Dienststellen. Beiträge von Mitgliedern der Redaktion und freien Mitarbeitern geben die Ansicht des Verfassers und nicht notwendigerweise die Meinung des BMVg oder der Verbandsführung wieder. Alle Rechte sowie Änderungen vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandtes Photo- und Textmaterial übernimmt die Redaktion keine Haftung. Der Roadrunner ist im Holloman Board unter Presse und auf der Seite des Deutschen Ladens www.deutscherladenholloman.de zu finden. Redaktionsschluss ist jeweils der 15. des Monats. -2- GLÜCK AUF! Einkleidung, Wehrrecht und Innere Führung, Einweisung Gewehr G 36 und Pistole P8, Zerlegen und Zusammensetzen der Handwaffen, Formaldienst, Grundlagen des Gefechtsdienstes, fünf Kilometer Eingewöhnungsmarsch, erstes Biwak, Karte, Kompass, feierliches Gelöbnis, Truppenübungsplatz, …. …….! Ich denke, dass jeder der dieses eben gelesen hat, sich sofort an seine eventuell schöne Zeit der „Grundi “ erinnert hat. Vielleicht war ja auch genau diese Zeit am Standort Goslar!? Und genau aus diesem Standort komme ich. Nach meinen Verwendungen als Gruppenführer, Zugführer und einer Stabsverwendung im Stabsgebiet 3 bin ich dann 2005 in meine Wunschverwendung als „Spieß“ oder auch „Mutter der Kompanie“ genannt, versetzt worden. Nun war der Standort Goslar schon seit einigen Jahren ein „Wackelstandort“ der im Zuge der Umstrukturierung und Truppenstärkereduzierung der Bundeswehr geschlossen werden sollte. Trotz des inzwischen mehrfachen Aufschubes der Schließung des Luftwaffenausbildungsregimentes wurde der Dienstbetrieb nun endgültig zum 31. Dezember 2009 durch den Amtschef der Luftwaffe eingestellt. Seit dem 12. Juli diesen Jahres lebe ich nun mit meiner Ehefrau hier in Alamogordo und habe die Dienstgeschäfte des Staffelfeldwebels der Wartungs- und Waffenstaffel übernommen. An dieser Stelle möchten meine Frau und ich uns ganz herzlich bei allen bedanken, die uns den Einstieg hier wirklich sehr erleichtert haben. Wobei unser besonderer Dank an OStFw „Willi“ geht, der als unser Sponsor wirklich „spitze“ war! Wir freuen uns auf eine sicher schöne Zeit hier in Holloman. Gruß, Carsten Jakob Titelbild: USAF Honor Guard Drill Team bei einer öffentlichen Vorführung am Heritage Park auf der Holloman Air Force Base. –rmDie Redaktion setzt sich wie folgt zusammen: Chefredakteur: OTL Harald Brandt stellv. Chefredakteur: OStFw Robert Meints Tel.: (575) 572-2612 E-Mail: [email protected] Redaktion, Satz, Layout: HptGefr Ihno Boekhoff Frau Doris Davis Verwaltung BWVSt USA/CA Herr Josef Reiß Herr Josef Andreas Wiehler Herr Helmut Koch -hb-rm- -ib-dd- -jr-jw-hk- Redakteure / Ansprechpartner in den Gruppen: Stab Frau Sonja Shafer Frau Sonja Thompson Herr Ingo Höppner Frau Peggy Tesky Ausbildungsgruppe: Hptm Thomas Oertel Ausbildungsstaffel: Technische Gruppe: StabsUstStff Frau Hannelore Burleson Wtg/WaStff HptFw Maik Peschel -3- -ses-st-ih-pt-to- -hbu-mp- USAF HONOR GUARD DRILL TEAM Auf ihrer Tour durch den Südwesten der USA war das Honor Guard Drill Team der USAF auch auf der Holloman Air Force Base zu Gast. Das Team tritt mit 16 Soldaten auf. Nur die Besten der Besten bekommen die Ehre, in diesem Team zu dienen. Eine Darbietung am Freitag, 6. August, im Heritage Park und eine Teilnahme an der Otero County Fair -rmParade am Samstag Abend in der 10th Street Alamogordo ermöglichte den jungen Soldaten ihr Können und ihren artistischen Umgang mit der Waffe unter Beweis zu stellen. Mit ihren dunkelblauen Uniformen und glänzend geputzten Schuhen sind sie das Musterbild eines Soldaten. Mit einem präzisen „Glack Glack“, dem Geräusch, das ihre Schuhe von sich geben, marschieren sie in Reih und Glied. Das etwa elf amerikanische Pfund (fünf Kilogramm) schwere M-1 Gewehr mit aufgestecktem Bajonett wirbelt mit einer scheinbaren Leichtigkeit durch die Luft. -rm- Eine beeindruckende Darbietung, die jeden Zuschauer den Atem anhalten lassen. Diese Perfektion bedarf höchster Konzentration und viel, viel Übung. Es ist also nicht verwunderlich, dass dieses Team als Werbeschild für die USAF dient. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite www.drillteam.af.mil -ses- -rm- -4- BESUCH UND FLUGSTUNDENJUBILÄUM Der Commodore der Training Air Wing 6, Pensacola, FL, Captain (US Navy) Michael V. Prosperi besuchte am 24. und 25. August das FlgAusbZLw. Im Rahmen seines Besuches führte er am 25. August, einen vorher bean-rmtragten und genehmigten Mitflug durch. An diesem Tag sollte eine sogenannte „two ship“ Formation fliegen. -rm- Für Captain (US Navy) Prosperi war dieser Flug eine ganz besondere Erfahrung. Für Oberst Frank Kiesel, Kdr FlgAusbZLw, der den anderen Tornado lenkte, ein besonderes Jubiläum. Während des etwa eineinhalbstündigen Fluges überschritt er die 2.500ste Flugstunde. -rm- BUNDESWEHR BETREUUNGSVEREIN (BWBV) AUßERORDENTLICHE MITGLIEDERVERSAMMLUNG In den letzten Wochen stand der BwBV und der Deutsche Laden Holloman sehr im Fokus der Öffentlichkeit. Viele Gerüchte um diverse Differenzen zwischen den Angestellten und dem Vorstand machten die Runde. Aus diesem Grund haben von 359 Mitgliedern 128 Mitglieder eine außerordentliche Mitgliederversammlung gewünscht. Diese fand am Mittwoch, 18. August, im Auditorium des Stabsgebäudes FlgAusbZLw statt. Der erste Vorsitzende, OFw Daniel Steffen, begrüßte den Kommandeur FlgAusbZLw, Oberst Frank Kiesel, und 33 anwesende Mitglieder. Er stellte fest, dass die außerordentliche Mitgliederversammlung auch im Interesse des neuen Vorstandes ist und nutzte dabei die Möglichkeit, die neu gewählten Vorstandsmitglieder -rmvorzustellen. Sechs der sieben Vorstandsposten wurden aufgrund dienstlicher und persönlicher Gründe, im Laufe der letzten Monate, durch Nachfolger ersetzt. Sie wurden durch die Mitglieder anschließend bestätigt. Nach dem Bericht der Kassenprüfer legte der 2. Beisitzer, OLt Andreas Geier, sein Amt nieder. Er war als Geschäftsführer Deutscher Laden Holloman eingesetzt. Anschließend erfolgte die Entlastung des Vorstandes. Im weiteren Verlauf der Versammlung beantwortete OFw Steffen alle Fragen, die im Zuge der Beantragung auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung gestellt wurden. -rm-5- AIRMAN LEADERSHIP SCHOOL Um die Amerikanisch–Deutsche Freundschaft am Standort Holloman Air Force Base zu unterstreichen, wird den deutschen Soldaten des FlgAusbZLw regelmäßig die Gelegenheit gegeben, an dem amerikanischen Unteroffizierlehrgang teilzunehmen. In diesem Jahr wurde ich, StUffz Maik Kupfernagel, aus mehreren Freiwilligen hierzu ausgewählt. Der „Supervisor-Lehrgang“ findet über fünf Wochen hier auf der Holloman Air Force Base an der Airman Leadership School statt. Er ist vergleichbar mit dem militärischen Anteil des deutschen Unteroffizierlehrgangs. In der Ausbildung werden einem verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten beigebracht. Zu Lehrgangsbeginn wurde uns in einem Briefing jeder Ausbildungsabschnitt Schritt für Schritt erklärt. Als Hörsaalältester wurde ich auch prompt zum Flight Commander des Hörsaals, mit allen dazugehörigen Pflichten, ernannt. Diese Dienststellung beinhaltet unter anderem das Befehlen des täglichen Antretens der Klasse zum morgendlichen Flaggenappell. Hierzu wurden spezielle amerikanische, militärische Kommandos genutzt. Weiterhin gehörte die Verteilung von verschiedenen Aufgaben zu meinen Pflichten. Durch die sehr gute Kameradschaft innerhalb der Klasse wurde ich schnell in die Besonderheiten der amerikanischen Kommandos und bestimmte Regeln der USAF eingewiesen. Die Ausbildungstage begannen morgens um 7 Uhr. Nach dem Flaggenappell stand bis 11 Uhr Unterricht auf dem Plan, anschließend Mittagspause. Hiernach folgte erneut theoretische und praktische Ausbildung. Ab 15 Uhr war Revierreinigen angesetzt. Hier war ich als Aufsicht eingesetzt und für die anschließende Kontrolle zuständig. Natürlich spielt die körperliche Fitness bei den amerikanischen Streitkräften eine große Rolle, somit wurde drei Mal in der Woche der sogenannte Physical Test (PT) angesetzt. Durch den großen Zusammenhalt innerhalb der Klasse bildeten sich schnell Lerngruppen um die Vielzahl der Hausauf-6- gaben und Stoffvertiefungen zu meistern. Gleichzeitig bildeten sich auch Freundschaften die über den normalen Dienstbetrieb hinaus gingen. Sie waren dann auch die Grundlage für die Freizeitbeschäftigung an den Wochenenden. Der Höhepunkt dieser Ausbildung war die abschließende Graduierung am 10. August. Diese fand im feierlichen Rahmen mit etwa 250 geladenen Gästen aus allen Bereichen der USAF und der GAF im Enlisted Club statt. Dabei waren neben dem Kommandeur FlgAusbZLw, Oberst Frank Kiesel, der Kommandeur Technische Gruppe, Oberstlt Walter Kirchhoff, auch die Staffelführung meiner Staffel, Major André Schmidt, und der neue Spieß, StFw Carsten Jacob, Foto: SrA Veronica Stamps, PA 49 Wing unter den Gästen. th Die gesammelten Erfahrungen im Laufe dieser Ausbildung bei der Airman Leadership School haben mich persönlich so tief beeindruckt, dass ich jetzt, mehr denn je, großen Respekt vor den Supervisor der USAF habe. Text und Fotos: StUffz Maik Kupfernagel NEUE FLIEGERKOMBIS Viele kennen sie schon aus dem Einsatz, jetzt werden sie auch hier getragen. Die neuen Fliegerkombis, oder besser gesagt Fliegerkombination-TropenBeige, wie sie bei der Bundeswehr genannt werden. Bislang sah man die Luftfahrzeugbesatzungen des FlgAusbZLw nur in der grauen Fliegerkombination-Luftwaffe. Vollständigerweise soll hier aber auch noch erwähnt werden, dass das fliegende Personal der Bundeswehr in Deutschland meistens die Fliegerkombination-Bundeswehr-SageGrün trägt. „Die Fliegerkombi ist nicht ganz so luftig wie man es sich von einer Tropenbekleidung erhofft hat“ so der stellvertretende Kommandeur der Ausbildungsgruppe, Oberstlt Hermann Hofer. Der Volksmund hat auch schon einen Spitznamen für die FliegerkombinationTropen-Beige gefunden. -rm- -rm- -7- -rm- -rm- ABEND DER UNTEROFFIZIERE Um das Zusammengehörigkeitsgefühl der Unteroffiziere des FlgAusbZLw weiterhin zu fördern und zu stärken, fand am Donnerstag, 26. August, ein „Abend der Unteroffiziere“ statt. Etwa 300 Unteroffiziere und Gäste trafen sich bei schönem Wetter zu Bratwurst, Steak und Bier im evangelischen Gemeindegarten. -rm- OStFw Karl-Heinz Strauss begrüßte die anwesenden Unteroffiziere und Gäste sowie den Kommandeur FlgAusbZLw, Oberst Frank Kiesel. Er wünschte allen Teilnehmern viel Spaß und den Grillmeistern gutes Gelingen. In einer kurzen Ansprache bedankte sich Oberst Kiesel bei den Unteroffizieren. „Nicht jeder Tag war ein leichter Tag“ so Oberst Kiesel, der kurz auf das zurückliegende Jahr und die Ersatzteilproblematik einging. Gleichzeitig blickte er zuversichtlich auf die bevorstehende Bundeswehrreform und die damit verbundenen Endscheidungen für das FlgAusbZLw. -rm- Nach seiner Rede verlieh er dem HptFw Matthias Reinig das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Silber. -rm- „HEY GUESS WHAT‘S HAPPENING AGAIN AT HOLLOMAN AIR FORCE BASE?“ So lautet der erste Satz zur diesjährigen Oktoberfestradiowerbung. Seit Sonntag, 29. August, ist die Werbung zum 14. Oktoberfest auf allen drei FM Radiosendern, die zu Burt Broadkasting Incorporated zählen, zu hören. -rm- Dabei werden die beiden männlichen Stimmen von Frank Hall und StFw Josef Huber und die weibliche Stimme von Judy Vallentine gesprochen. Judy, Angestellte des Radiosenders, war auch verantwortlich für den Schnitt und Abmischung des Spots. Einige Tage später ging dann auch das erste Live-Interview über den Sender. Im Eingangsbereich zum Lebensmittelmarkt LOWES wurde ein kleiner Werbestand aufgebaut. Hier wurden, während im kleinen Cafe im Markt das Live Interview lief, die ersten Tickets verkauft. -rm- Anschließend sorgten der diesjährige Projektoffizier, OLt Andreas Geier, unterstützt von ROI Josef Reiß, zusammen mit Ang. Sonja Thompson und StFw Herbert Kopischke noch für etwas „bayrische Unterhaltung“. -rm-8- HOLLOMAN AIR FORCE BASE HALF MARATHON 2010 Wer mich kennt, weiß, dass ich gerne Marathon laufe. Somit war es nur eine Frage der Zeit, wann ich an einem Wettbewerb teilnehme. Nach nunmehr fast drei Wochen in den USA war es dann soweit. Am Samstag, 17. Juli, stand mein erster Wettkampf auf der Holloman Air Force Base bevor. -rmDie Bedingungen schienen zunächst perfekt, da der Startschuss bereits um 7 Uhr morgens fallen sollte. Die Temperatur lag um die 25 Grad und es ging ein leichter Wind. Es dauerte jedoch keine gefühlte viertel Stunde, da stieg das Thermometer und es sollte alles andere als ein angenehmer Lauf werden. Dennoch, bereits nach den ersten drei Kilometern konnte ich mich von meinen Verfolgern absetzen und mein Renntempo den Bedingungen entsprechend anpassen. Dies war auch zwingend notwendig, da ich zu diesem Zeitpunkt bereits feststellen musste, dass die Luft auf fast 1.400 Höhenmeter doch etwas dünner ist und die Leistungsfähigkeit mindert. Also verabschiedete ich mich geistig schon mal von einer neuen Bestzeit. Im Gegenteil, ich war nicht einmal in der Lage annähernd an normale Leistungen anzuknüpfen. Nichts desto trotz waren es bis zum Wendepunkt der Strecke, den ich nach etwa 41 Minuten erreichte, und darüber hinaus, tolle landschaftliche Eindrücke, die ich genießen durfte. Das Tempo haltend wurde mein Laufrhythmus nach etwa 16 Kilometer aufgrund einer Notdurft für kurze Zeit unterbrochen, sodass ich am Ende fast eine Minute an Zeit eingebüsst hatte. Die letzten drei Kilometer hieß es dann nur noch durchhalten und den Wegweisern folgen. Noch eine Rechtskurve und das Ziel war zum Greifen nah. Zu erwarten sind normalerweise eine Menge Zuschauer, Jubel und Stimmung. Davon war jedoch, bis auf den eigenen Fan-Club, bestehend aus meiner Frau und HptFw Hubert Schmidt mit seinen beiden Kindern, nichts zu sehen. Von Enttäuschung konnte aber trotzdem keine Rede sein, da ich mich über eine Siegerzeit von 1:23 Stunden freuen konnte. Bei der darauf folgenden Siegerehrung, die im O-Club zelebriert wurde, erhielten dann die jeweils ersten drei Frauen und Männer einen kleinen Pokal. Dieser hat nunmehr einen Platz an der Sonne in meinem Büro gefunden. Die erste Siegerin der Frauen, dies sei an dieser Stelle auch noch erwähnt, war Frau HptFw Tanja Schmidt, die in einer super Zeit von 2:04 Stunden das Ziel erreichte und ebenfalls einen Pokal ihr Eigen nennen darf. Insgesamt eine kleine aber dennoch lohnenswerte Veranstaltung, die mir persönlich Spaß bereitet hat. Text: OLt Ronnie Hoppe -9- BBQ IM „CAN’T STOP SMOKIN’“ SMOKEHOUSE Neues BBQ- Restaurant in Alamogordo – wir waren testessen! Alamogordo ist um eine kulinarische Attraktion reicher! Seit Anfang August hat das BBQ-Restaurant „Can’t Stop Smokin‘“ an der Tenth Street seine Tore geöffnet. Hierfür waren wir letzte Woche zum Testessen vor Ort. Schon -rmallein die Blockhaus-Bauweise aus Kiefernholz erzeugt beim hungrigen Gast ein Wild-West-Feeling und noch mehr Appetit auf verschiedene Barbeque-Spezialitäten. Vom leckeren Brisket über Baby Back Ribs und Chicken in allen Variationen und noch viel mehr bis hin zum selbstgemachten Pie, verwöhnen die immer freundlichen Angestellten die Gäste, die mittags auch mal in der Schlange stehen. Aber keine Angst vor der langen Schlange, die Bedienung ist unglaublich schnell. Wer dennoch nicht warten will, kann die Möglichkeit des drive-through nutzen. Als besonderes Plus ist die Terrasse mit Theke zur Tenth Street zu nennen. Unser Fazit war einstimmig: Super leckeres BBQ in einfacher aber toller Atmosphäre. Howdy! -jr- und –rm- RAPTOR RUMBLE Am Freitag, 27. August, fand in der Gym auf der Holloman Air Force Base das alljährliche Raptor-Rumble statt. In diesem Jahr waren erstmalig zwei deutsche Teilnehmer dabei. OFw Hans Faff, ausgebildeter Thai-Box-Trainer und OFw Tobias May. Beide starteten hoch motiviert und gut durchtrainiert ihre Kämpfe. Während das Schiedsgericht den Kampf des OFw Faff als verloren wertete, ging OFw May, der im Superschwergewicht antrat, als deutlicher Sieger hervor. Faff startete in der Gewichtsklasse bis 75 Kilogramm, er war nach der Bekanntgabe des Ergebnisses überrascht. Dies lag allein schon an der Tatsache, dass sein Gegner in der zweiten Runde, nach einem harten Treffer, angezählt wurde. Auch einige Zuschauer waren vom Ausgang des Kampfes überrascht. Beim Raptor Rumble gilt es den Spaß am Boxsport zu finden. Alle Boxer tragen während des Wettkampfes einen Kopf– und Mundschutz, die Rundendauer beträgt im Gegensatz zum offiziellen Boxen, nur eine Minute. Geboxt werden drei Runden, vorausgesetzt der Gegner geht nicht schon vorher K.O. Die Pausen zwischen den Runden betragen 45 Sekunden. -rm-10- DROGENKRIEG UND GEWALT IN MEXICO Mehr als fünfzig Leichen im Norden Mexikos heimlich verscharrt; Kalifornien schickt Nationalgarde an die Grenze zu Mexiko. Festnahme: Polizeichef arbeitete für Drogenmafia; Schon 28.000 Tote im mexikanischen Drogenkrieg; 1.850 Tote in Ciudad Juarez in 2010; Abrechnung im mexikanischen Drogenkrieg offenbar von Gefängniswärtern unterstützt; 18 Partygäste erschossen; Die Liste der Überschriften aus namhaften deutschen Zeitungen und Zeitschriften über die diesjährigen Ereignisse in Mexiko lässt einem die Gänsehaut über den Rücken laufen. Auf SPIEGEL ONLINE kann man sich sogar durch eine animierte Auflistung der zurückliegenden Ereignisse klicken. www.spiegel.de/flash/flash-23999.html Im Drogenkrieg scheint es keine Tabus zu geben. Da ist zum Einen von abgetrennten Körperteilen– und zum Anderen von gezielten Hinrichtungen die Rede. Die Gewalt eskaliert und immer häufiger werden dabei sogar Touristenzentren mit einbezogen. In Juarez, der Grenzstadt zu El Paso, kam es am 15. Juli zu einer Autobombenexplosion. Einige Tage später schlugen Geschosse in die Wand der Stadthalle in El Paso ein. Nicht immer werden in diesem brutalen Krieg nur die Kartellmitglieder der Gegenseite getötet. Viele Unbeteiligte die zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort waren, haben bereits ihr Leben verloren. Juarez war vor einigen Jahren noch ein gut besuchtes Einkaufsziel. In Kneipen und Restaurants trank und aß man zu mexikanischer, stimmungsvoller Musik. Viele deutsche Soldaten trafen sich bei „Mama Cita“. Sie führte in der damals friedlichen Grenzstadt eine kleine Kneipe mit dem Namen „Deutscher Club Rainer Palast“. Mama Cita lebt nicht mehr, und in den Straßen patrouilliert das Militär. Der Mexikanische Präsident, Felipe Calderón hat jetzt sogar die USA um Hilfe gebeten. Längst ist es den amerikanischen Soldaten untersagt sich in Mexiko aufzuhalten. Auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes wird unter Reise– und Sicherheitshinweise ausführlich auf die Situation in Mexiko eingegangen. Eine Liste von Verhaltensregeln ergänzt das Ganze. Im HollomanBoard sind Sicherheitshinweise zum Thema Reisen nach Mexiko veröffentlicht. In jedem Fall sollte von Reisen in die direkte Grenzregion abgesehen werden! Tagesaktuelle Informationen zum Thema erhalten Sie beim S2 FlgAusbZLw unter der Telefonnummer 572-2620. Im S1 Info Büro stehen zwei DVD‘s, die die oben beschriebene Brutalität ziemlich deutlich wiedergeben, zum Ausleihen zu Verfügung. Border Town F 364 und Trade F 541. -rm-11- PAGE UND UMGEBUNG Bevor meine Frau und ich unseren vorerst letzten Trip durch die USA planten, stellten wir zwei Bedingungen an diese Reise. Zum einen sollte sich der Trip tief in die Erinnerungen an die vergangenen drei Jahre eingraben und zum anderen sollte ein letzter und damit unser neunter Besuch in der Spielerstadt Las Vegas nicht fehlen. -rm- Wir entschieden uns die Gegend um Lake Powell zu erkunden. In der Kleinstadt Page fanden wir dann auch schnell ein Hotel. Das „Rodeway Inn“ liegt direkt in der Innenstadt. Schnell ist man von hier aus auch ohne Auto im nächsten Einkaufsladen, bei verschiedenen Gaststätten oder diversen Souvenirshops. Der zweitgrößte Stausee der USA, Lake Powell, und der von 1956 bis 1964 errichtete Glen Canyon Damm sind die nächst gelegenen Sehenswürdigkeiten dieser Gegend. Die 1958 gegründete Stadt Page wird in Insiderkreisen auch als touristisches Drehkreuz bezeichnet. Von hier aus sind in kleinen Tagestouren verschiedene Nationalparks oder Sehenswürdigkeiten, die man gesehen haben muss wenn man schon mal hier ist, zu erreichen. Neben dem sogenannten North Rim des Grand Canyon, in dem wir sogar eine große Bisonherde gesehen haben, ist der Antelope Canyon besonders für geübte Hobbyfotografen zu empfehlen. Hier kann man den Upper oder den Lower Canyon besichtigen. Bei beiden Canyons handelt es sich um eine enge langgezogene Felsspalte in die man hinunter steigt und durchgeführt wird. Ein Besuch sollte unbedingt mit festem Schuhwerk und um die Mittagszeit durchgeführt werden. Wenn dann die Sonne direkt über dem Canyon steht und an wenigen Punkte den Boden erreicht, entstehen unglaublich schöne Eindrücke. Die drei Fotos sind im Lower Canyon entstanden. Bei genauer Betrachtung kann man auf dem ersten Foto einen Haifischkopf erkennen. Für insgesamt $26 pro Person hat sich dieser Besuch gelohnt und ist durchaus weiter zu empfehlen. Eine Tour durch den Canyon dauert etwa 20 bis 30 Minuten. -rm- -rm- -12- -rm- Man kann auch extra Fotopässe erwerben. Diese berechtigen zum Aufenthalt von bis zu drei Stunden. Motive zum fotografieren gibt’s genug. Auch der Bryce Canyon Nationalpark ist von Page gut zu erreichen. Im Bryce Canyon kann man viele verschiedene Felspyramiden, auch Hoodoos genannt, besichtigen oder sogar ganze Berglandschaften durchwandern. Für die Besichtigung sollte ein kompletter Tag eingeplant werden. Auch das Moument Valley und der Zion Nationalpark sind von Page aus nicht weit entfernt. -rm- Das Highlight unserer Reise war allerdings der sogenannte Horseshoe Bend. Ein Felsen der in einer Schleife vom kalten, durch den Glen Canyon Damm gefilterten, kristallklaren Colorado River umflossen wird. Der Aussichtspunkt, liegt etwa sechs Kilometer von Page entfernt. Ein Fußweg führt zum Aussichtspunkt der mehrere hundert Meter über dem Colorado River liegt. Steil abfallende, zumeist rote Felswände lassen einen beim ersten Anblick aus dem Staunen nicht mehr heraus kommen. Dieser Einruck, wird sich bei jedem Betrachter für die Unendlichkeit festsetzen. Auf dem grünlich schimmernden Colorado River erkennt man kleine blaue Boote. Natürlich haben wir, bevor wir am nächsten Tag nach Las Vegas aufbrachen, auch diese Tour noch mitgemacht. -rm- Ein Trip den wir so schnell nicht vergessen werden! -rm- -rm- -13- DAS MORGENDLICHE BEGRÜßUNGSRITUAL AUF HOLLOMAN Ein Beitrag zur innerdeutschen „Völkerverständigung“ Eigentlich ist mein Ablauf jeden Arbeitsmorgen gleich. Ich fahre zur Arbeit, betrete das Gebäude 45 und begrüße meine Arbeitskollegen mit einem herzlichen Morgengruß auf Bayrisch. Doch vor zwei Wochen kam es ganz anders. Auf meinem Weg durch den oberen Flur traf ich auf einen neu zuversetzten Soldaten, der einen Gesprächstermin bei der Wohnungsfürsorge hatte. Mit meinem üblichen „Griaß Di“ als Guten Morgen Floskel, begrüßte ich den jungen Soldaten. Der Ausspruch Griaß Di ist natürlich tiefster bayerisches Dialekt und bedeutet übersetzt ins Hochdeutsche: Ich grüße Dich. Die Reaktion meines Gegenübers war wortloses Staunen und aus seinen großen Augen konnte ich ein „Was will der denn von mir?!?“ ablesen. Ich ging leicht verdutzt und auch wortlos an ihm vorüber. Dabei überlegte ich mir, wie ich dem Soldaten auf meinem Rückweg verständlicher anreden könnte. Auf dem Weg zurück warf ich ihm ein freundliches „Moin moin“ zu und wartete schon gespannt auf seine Reaktion. Anzumerken ist hier, dass mir als Bayer das norddeutsche Moin moin oder Moinsen, nach zweieinhalb Jahren Holloman Aufenthalt, mittlerweile so geläufig ist wie Servus oder Tach zusamm. Aber zu meiner Überraschung schaute ich wieder nur in erstaunte Augen und es kam keine Antwort. Wieder zurück in meinem Büro kam ich ins Grübeln. Viele Fragen gingen mir durch den Kopf. Aus welcher Ecke Deutschlands wird er wohl kommen? Oder sollte ich das hochdeutsche Guten Morgen versuchen? Vielleicht sogar gleich die Konversation mit „Good morning, how are you doing?“ beginnen? Die Grundfrage bleibt für mich. Was ist mir mein Dialekt wert? Meine Antwort auf diese Frage ist einfach und kurz. Sehr viel! Sie fragen sich jetzt warum? Der Bundeswehrstandort Holloman bringt Menschen und Leute aus allen Teilen Deutschlands mit den jeweils verschiedenen Dialekten und Sprachbesonderheiten zusammen. Die Deutschlandkarte im Büro der Flugbuchung zeigt dies eindrucksvoll. Ich finde es interessant zu lernen, dass die bayerische Semmel auch in Sachsen Semmel oder Brötchen genannt wird, jedoch wiederum die Frage nach einer Leberkässemmel in einer Metzgerei/Fleischerei in Schleswig totales Unverständnis bei der Verkäuferin hervorruft. Oder jetzt zu wissen, dass der rheinländische Begriff Halve Haan absolut nichts mit einem Broiler oder mit einem Gockerl zu tun hat. Die beiden deutschen Sprachforscher Konrad Duden und Johann Andreas Schmeller hätten auf Holloman ihre wahre Freude gehabt. In diesem Zusammenhang appelliere ich auch an alle, den gesprochenen Dialekt seines Gegenübers nicht als Provokation zu sehen, sondern als Aufforderung etwas Neues zu lernen. Nachfragen ist hierbei erlaubt! Egal in welchem Teil von Deutschland ich meine nächste Verwendung bei der Bundeswehr nach Holloman haben werde, für die innerdeutsche Völkerverständigung bin ich gerüstet. Auch dank unserer Putzfrau Julie ist der Standort Hawaii sprachlich jetzt abgedeckt. Den wartenden Soldaten auf dem Flur habe ich leider nicht mehr gesehen. Ich hätte gerne seine Herkunft gewusst. Es grüßt mit einem hawaiianischen Aloha und einem bayrischen Pfiat Eich! -jr-14- BOTTOMLESS LAKES STATE PARK Der Bottomless Lakes State Park wurde 1933 gegründet und war damit der erste State Park in New Mexico. Im 19. Jahrhundert wurde er von den Cowboys, die ihre Kuhherden durch New Mexico trieben, als Rastplatz genutzt. Er liegt etwa 15 Meilen hinter Roswell, dem US Highway 380 folgend rechts an der 409. -ddDer Park besteht aus neun Seen die nicht “bottomless” sondern bis zu 30 Meter tief sind. Durch die Wasserpflanzen am Boden des Sees hat das Wasser eine grünlich-blaue Farbe. Der Wasserverlust durch Verdunstung wird durch Untergrundwasser wieder aufgefüllt. Der Lea See wurde nach dem gleichnamigen Captain Lea benannt, der einer der ersten Ansiedler von Roswell und auch mit Billy the Kid befreundet war. Der Lea See ist einer der beliebtesten Seen, da er der einzige der neun Seen ist in dem man schwimmen darf. Hier gibt ein kleines abgetrenntes Schwimmbad mit Sandstrand. Man kann von Anfang Mai bis Labor Day gegen eine geringe Gebühr Paddelbretter und Tretboote ausleihen. Da das Wasser sehr klar ist, wird der See auch von Tauchern sehr gerne besucht. Vom Aussterben bedrohte Tiere wie Pecos Pupfish oder Cricket Frog sind hier noch zu finden. Der Campground direkt am See ist mit Toiletten und Duschen ausgestattet, und die einzelnen Stellplätze mit Wasser und Strom oder auch “full hook up”. Der Park ist ganzjährig geöffnet. Reservieren kann man telefonisch unter 877-664-7787 -st- -dd- -15- DIE KARNEVALSGESELLSCHAFT HOLLOMAN LUD EIN… und viele Leute kamen. Nach dem Erfolg vom letzten Jahr, der „Mexican Night“, sollte auch in diesem Jahr wieder eine Party mit Motto stattfinden. Eine „Karibische Nacht“ sollte es werden. Die Räumlichkeiten und ein Termin waren auch schnell gefunden. Am Freitag, 27. August, wurde dann die erste „Caribbian Night“ im katholischen Pfarrzentrum gefeiert. In Anbetracht der Tatsache, dass an diesem Tag noch andere Veranstaltungen stattfanden, waren wir am Abend der Veranstaltung ein wenig skeptisch, ob viele Leute der Einladung folgen würden. Alle Bedenken wurden jedoch schon zu Beginn der Veranstaltung zerstreut. Viele Gäste kamen, einige sogar in entsprechender Kleidung. Somit war auch für das karibische Flair gesorgt. Sogar das schwül-warme Wetter war karibisch. Leider fanden auch viele Mücken zu unserer Party. Damit keine negativen Erinnerungen von diesem Abend hängen bleiben, wurde kurzerhand, den Öffnungszeiten beim Wal-Mart sei Dank, ein Einsatz von Räucherkerzen organisiert. Für die musikalische Unterhaltung während des Abend sorgte HptFw Stefan Schommers. Einige ausgelassene Gäste ließen sich nicht davon abhalten einen Limbo-Tanz durchzuführen. Bei guter Stimmung und reichlich karibischen Getränken wurde bis spät in den nächsten Morgen gefeiert. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Beteiligten für die tolle Organisation, und die KG Holloman, bei allen Gästen die zum Gelingen der Party beitrugen, bedanken. Nachdem wir im kommenden Frühjahr unsere jährliche Kostüm– und Karnevalsparty gefeiert haben, werden wir auch wieder eine solche Veranstaltung durchführen. Das Motto haben wir schon, aber das soll noch geheim bleiben. Text: Oliver Cleve Fotos: Nicole Naue und Frauke Brandt -16- ANGRIFF AUS DEM ALL!!!!!! ODER STENSCHNUPPEN ÜBER ALAMO. Wenn man in der Nacht durch New Mexico fährt und am Horizont eine Lichtkuppel sieht, handelt es sich nicht um ein Energiefeld zum Schutz einer Stadt, sondern um eine große Anzahl von installierten und betriebenen Lichtquellen. Dessen Licht in die unteren Luftschichten der Erdatmosphäre gestreut wird. Diese Beleuchtung bezeichnet man auch als Lichtverschmutzung. Nach der Bortle-Skala erfolgt die Bestimmung des Grades der Lichtverschmutzung durch Einteilung in neun Klassen. Bei der Klasse 1, an Orten mit außergewöhnlich dunklem Himmel, kann man bei klarer Sicht ungefähr 14.000 Sterne sehen. Bei der Klasse 9, einem innerstädtischen Himmel, wie zum Beispiel Dallas, Texas, können hingegen bei klarer Sicht nur ungefähr sechs Sterne erkannt werden. Ich bin nun in der glücklichen Lage und wohne im Dog Canyon, einem Ort mit äußerst geringer Lichtverschmutzung. Somit sind bei mir zu Hause an einer klaren Nacht bestimmt mehr als 2.000 Sterne sichtbar. Dazu kommt, dass in der nahegelegenen Stadt Alamogordo die Straßenbeleuchtungen aufgrund des Apache Point Observatory durch gelbliche, also weniger lichtverschmutzende Lampen ersetzt worden sind. -ih- Jedes Jahr, Mitte August, ist der Meteorsturm Perseiden zu sehen. Somit wurde die Idee für eine „Starparty“ bei mir zu Hause geboren. Der Fotoclub traf sich dann am Donnerstag, 12. August, bei mir. Einige wenige blieben gleich über Nacht. Als dann mein erster Gast am frühen Freitagmorgen um 2.40 Uhr bei mir eintraf war es leider ziemlich bewölkt. Als sich dann, kurz nach 3 Uhr, auch die letzte Wolke verzog und die ersten Übernachtungsgäste sich dazu gesellten, dauerte es nicht mehr lange und die Sternschnuppen fielen nur so vom Himmel. Egal in welche Richtung man sah, über 50 Stenschnuppen waren zu erkennen. Von kurzen dunkleren, bis hin zu langen hellen Sternschnuppen war alles zu sehen. Selbst als es um 4 Uhr anfing aufzuhellen, konnten wir noch vereinzelte Sternschnuppen beobachten. Wie es so ist, haben wir versucht einer dieser Sternschnuppen mit unseren Kameras festzuhalten, aber der Himmel war zu groß und die Götter wollten uns diesen Wunsch nicht erfüllen. Mit einem gemeinsamen Frühstück wurde dann der frohe Morgen beendet und alle eilten zum Dienst. Orionids wird uns in der Nacht vom 21. auf den 22. Oktober erreichen, dies ist der nächste Meteoritensturm, der uns mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,001 Prozent zerstören wird, also kein Globalkiller. -ih-17- GERMAN SUNDOWNER MESILLA VALLEY SOCCER LEAGUE - SPRING 2010 Wie schon in den vergangenen Jahren nahmen die German Sundowners auch in diesem Jahr an der Spring Season der Mesilla Valley Soccer League in Las Cruces teil. Ziel der Mannschaft war es, wieder in der Regular Season, unter die ersten acht Mannschaften zu kommen und damit einen der begehrten Play-Off Plätze zu erreichen. In der Regular Season mussten zwischen dem 7. März und dem 20. Juni insgesamt 12 Spiele ausgetragen werden, von denen elf Spiele in Las Cruces stattfanden und ein Spiel in Alamogordo ausgetragen wurde. Nach einer guten Vorbereitung im Januar und Februar mit einer Turnierteilnahme in Phoenix (Teilnahme stand im Vordergrund), einem Freundschaftsspiel bei unseren deutschen Sportfreunden in Fort Bliss (klarer Sieg der Sundowners) sowie vielen Trainingseinheiten, war die Mannschaft gut gerüstet für den Start in die Serie. Allerdings ging das erste Spiel gegen die Aztecas dann zum Auftakt doch mit 1:2 verloren. Eine unnötige Niederlage, da die Sundowners über nahezu die gesamte Spielzeit überlegen waren, die Chancen jedoch noch nicht -hknutzen konnten. In den folgenden vier Spielen zeigte die Mannschaft dann ihr wahres Können und gewann diese Spiele mit ständiger Steigerung der Leistung und des Ergebnisses: 2:1 gegen Real Madrid, 3:1 gegen International United, 4:1 gegen Carniceria und 6:1 gegen den LMFC. Jetzt hatte man den Kontakt zur Tabellenspitze hergestellt und dazu die Möglichkeit, sich dort auch festzusetzen. Leider erreichte die Mannschaft in den folgenden beiden Spielen gegen eigentlich schwächere Teams der Liga nur jeweils ein Remis: 2:2 gegen Tiburones und 1:1 gegen Lobos; in beiden Spielen gab die Mannschaft eine Führung wieder ab. Besonders ärgerlich war dies gegen Tiburones, gegen die man mit 2:0 führte und die man mit einem Sieg in der Tabelle hätte hinter sich lassen können. Das dann folgende Spiel gegen Alamogordo United fand nach Einigung zwischen beiden Mannschaften hier in Alamogordo statt. Vor annähernd 100 Zuschauern – überwiegend aus dem deutschen Lager – war das Spiel über nahezu die gesamte Spielzeit ausgeglichen. Am Ende hatten dann die Sundowners nach einem wunderschönen Tor durch Craig Antony (von der -18- Mannschaft zum Tor des Jahres gewählt) mit 2:1 die Nase vorn. Mannschaft und Fans feierten diesen doch sehr wichtigen Sieg im Ortsderby mit einem spontanen Grillen am Platz. In den folgenden beiden Spielen in Las Cruces fuhr die Mannschaft zwei weitere Siege ein. Ein Sieg wurde allerdings am grünen Tisch errungen, da die Mannschaft von Unreal FC nicht zum Spiel antrat. Im vorletzten Spiel mussten die Sundowners dann bei den International Superstars, dem Tabellenführer zu diesem Zeitpunkt und eine feste Größe in der Liga, antreten. Es wurde ein ausgeglichenes Spiel in dem die Superstars einen der wenigen Fehler der Hintermannschaft der Sundowners zur 1:0 Führung nutzen; aufopferungsvoll kämpfend schafften die Sundowners dann in der Schlussphase noch den Ausgleich und stießen damit die Superstars von der Tabellenspitze. Im letzten Spiel der Season gelang dann gegen den LMFC mit 10:0 (in Worten: zehn zu null) der höchste Sieg. Mit acht Siegen, drei Unentschieden und einer Niederlage, landeten die Sundowners hinter den Aztecas, den International Superstars und Lobos, auf dem vierten Tabellenplatz und hatten damit das erste Etappenziel erreicht. -hk- In den Play-Offs bekam die Mannschaft es dann mit dem Tabellenfünften - International United - zu tun. In einem unglaublichen Spiel gingen jeweils die United in Führung und die Sundowners glichen aus. Dies ging auch bis zum 4:4 gut. Als United dann allerdings noch das 5:4 drauflegte, fehlte den Sundowners die passende Antwort. Vielleicht lag die Niederlage auch daran, dass doch einige der Spieler am Tag zuvor den 4:1 Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen England, etwas zu intensiv gefeiert hatten (die „Revanche für Wembley“ war aber auch ein passender Grund). Als Fazit kann man nach dieser Season festhalten: Das ausgegebene Ziel - Erreichen der Play-Offs - wurde erreicht, auch wenn letztendlich noch etwas mehr möglich gewesen wäre. Die Mannschaft hat in allen Spielen eine Geschlossenheit und eine Kameradschaft gezeigt, auf die auch in der Zukunft aufgebaut werden kann. Torschützenkönig wurde Craig Antony mit acht Treffern vor Peter Maas mit sechs Toren sowie Brett Dorey und Matthias Weniger mit jeweils vier Erfolgen. Mattias Weniger war der optimale Joker, er hat seine vier Tore alle nach der Einwechslung erzielt, drei sogar mit einer seiner ersten Ballberührungen. Dass Kampf und der Wille zum Sieg auch Opfer fordert, ist zu verständlich, so mussten Michael Delinger, Martin Buhl und Alex Jamrosche mit jeweils einer gelb-roten Karte auch einmal ein Spiel pausieren. In den Spielen der League wurden von den gegnerischen Mannschaften alle erlaubten und auch einige unerlaubte Mittel eingesetzt: Alex Jamrosche und Christian Vogel (Birdy) wurden in einem Spiel von Montezumas Rache getroffen und mussten vorübergehend das Spielfeld verlassen. Die beste Trainingsbeteiligung hatte Dominik Mertins, der damit seinen Sport-19- kameraden als gutes Beispiel dienen kann, wobei auch den anderen Spielern bescheinigt werden muss, dass sie sich bemühten durch regelmäßige Trainingsbeteiligung ihr Leistungsvermögen auf dem bestem Stand zu halten. Dank von dieser Stelle an den Trainer Bennet Grauert, der durch die Arbeit im Training und am Spielfeldrand (man hat ihn während der Spiele wohl niemals sitzen sehen) ebenfalls großen Anteil am Erfolg der Mannschaft hatte. In einem Abschiedsspiel gegen eine gemischte deutsche Mannschaft am Freitag, 20. August, wurden die Sportkameraden Martin Buhl, Martin Schifter, Holm Seidel, Sebastian Hemme und Katharina Slivinski aus dem Kreis der German Sundowners verabschiedet. Diese Sportkameradin und diese Sportkameraden haben in den letzten Jahren bei den German Sundowners durch ihren Einsatz zu den erreichten Erfolgen einen erheblichen Anteil beigetragen. Ihr Ausscheiden aus der Mannschaft reißt Löcher, die zu stopfen gewiss schwer fallen wird. Wir wünschen allen Scheidenden einen guten Start in ihrer neuen Verwendung und Umgebung, sowie -hkfür ihre Zukunft viel Gesundheit und Zufriedenheit, dazu wieder eine Mannschaft, in deren Reihen sie ihren Platz finden können. -hk- BIG BROTHERS BIG SISTERS of Otero County ist ein kostenloses Community Program welches Kinder (Littles) mit Erwachsenen (Bigs) zusammenbringt. Dabei sollen "Littles" und "Bigs" eine gemeinsame Zeit (etwa eine Stunde pro Woche) miteinander verbringen. Es gibt keine Voraussetzungen, außer die Freiwilligkeit. Damit der "Little" auch mit dem richtigen "Big" gepaart werden kann, werden nach einer Anmeldung entsprechende Interviews geführt. So sollen Menschen mit gleichen oder ähnlichen Interessen zusammengeführt werden. Die daraus folgende Aktivitäten werden dann in enger Abstimmung zwischen "Big", "Little" und dessen Eltern abgesprochen. Die "Littles" kommen aus allen Bereichen der Gesellschaft, das Programm wird durch Schulen oder Freunde aktiv weitergetragen und ist für alle offen. Falls Interesse besteht, kann man sich unter folgendem Kontaktdaten weiter informieren: Adresse: Telefon: Fax: Email: Website: 1211 East 10th Street, Suite 10, Alamogordo, NM 88310 434-3388 434-1031 [email protected] www.bbbs-otero.org -20- KINDER MÜSSEN WASSER KENNEN Unter diesem Motto möchten wir, Ursula und Rolf Schneider, Eltern ansprechen die Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren an die Schwimmausbildung heranführen wollen. Mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Anfangs- und Rettungsschwimmausbildung wollen wir nun nach mehreren Anfragen einen zehnstündigen Kurs "Anfängerschwimmen" anbieten. Mit freundlicher Unterstützung der Truppe können wir ab Samstag, 28. August, von 9 bis 9.45 Uhr einen Kurs in der Gym (nicht im Freibad) anbieten. Bei unseren Übungsstunden sollten die Eltern nach Übergabe der Kinder draußen warten. Sie haben aber in dieser Zeit auch Gelegenheit die Sportstätte oder die jeweiligen Einkaufszentren zu nutzen. Anmeldungen, Fragen und Infos unter 575-572-2914 oder 575-571-7819. ENGLISCH FÜR DEN ALLTAG MIT INFORMATIONEN ÜBER LAND UND LEUTE! Die Übersetzerin/Sprachlehrerin der BWVSt USA/CA ASt: Holloman bietet ab Mitte/Ende Oktober 2010 bis etwa Ende Juni 2011 an einem Vormittag pro Woche Sprachunterricht für Anfänger im Rahmen der fremdsprachlichen Förderung für Ehepartner von Angehörigen der Bundeswehr, die in das Ausland versetzt worden sind, an. Einzelheiten werden rechtzeitig bekannt gegeben. Bei Interesse bitte anrufen: Andrea Grote - 575-572-2907 ÄNDERUNGEN BEI DER EINREISE IN DIE USA Seit dem 12. Januar 2009 müssen sich alle Reisenden, die in die USA einreisen, vor der beabsichtigten Einreise via Internet eine elektronische Einreiseerlaubnis einholen. Dazu muss auf der Internetseite https://esta.cbp.dhs.gov das sogenannte ESTA-Formular ausgefüllt werden. Die Beantragung über Dritte (Reisebüro) ist möglich. Die einmal erteilte Einreiseerlaubnis gilt für beliebig viele Einreisen innerhalb eines Zeitraumes von zwei Jahren. Ab 8. September muss jetzt zusätzlich eine Gebühr von $ 14 bezahlt werden. Diese Neuregelung wird nur Besucher betreffen die zu privaten Zwecken in die USA reisen. Von der Regelung nicht betroffen sind US Visa Inhaber der Kategorien Nato 2-6, A 2 oder Soldaten die mit NATO-Marschbefehl und Truppenausweis reisen. Weitere Informationen sind auf der Internetseite des auswärtigen Amtes www.germany.info/Vertretung/usa/de/Startseite.html unter „Informationen für Deutsche / Reisen in die USA“ einzusehen. -rm-21- IT’S OKTOBERFEST, LET’S CELEBRATE Es ist mal wieder soweit, das 14. Oktoberfest steht vor der Tür. Saugute Musik, Spaß und auch gute Laune sind wieder garantiert, denn dem Organisationsteam ist es gelungen, die Kapelle „Die lustigen Eyachtaler“, die schon im letzten Jahr kräftig eingeheizt hatten, auch für dieses Jahr zu verpflichten. -22- DU BIST ZU LANGE IN ALAMOGORDO, WENN... • … du selber aus allen Nähten platzt. • … für dich die Fußball Bundesliga Samstag morgens um 7.30 Uhr beginnt. • … dein Besuch aus Deutschland bei der Einreise gefragt wird, warum sie denn schon wieder hier sind. • … du hier schon sieben Mal in Folge auf dem Oktoberfest warst. Wann, glauben Sie, ist man zu lange in Alamogordo? Schreiben Sie uns eine E-Mail an [email protected]. -23- WAS? WANN? WO? WHITE SANDS BALLOON INVITATIONAL Am Wochenende vor dem Oktoberfest findet im White Sands National Monument zum 19. Mal das White Sands Balloon Invitational statt. Die Veranstaltung beginnt direkt bei Sonnenaufgang. Viele bunte Heißluftballons steigen in den Himmel über New Mexico. Eine Veranstaltung die man gesehen haben muss. Weitere Infos unter: www.white-sands-new-mexico.com/hot_air_balloon_invitational.htm Wo: Wann: Uhrzeit: Preise: White Sands National Monument Samstag, 18. und Sonntag, 19. September Bei Sonnenaufgang Erwachsene $ 3, Kinder bis 17 Jahren frei Auch am Samstag, 18. September, soll bei der High School Alamogordo das sogenannte Balloon Glow 30 Minuten nach Sonnenuntergang stattfinden. BRYAN ADAMS LIVE „Summer of 69“ und „Everything I Do“ sind wohl die bekanntesten Stücke des kanadischen Rocksängers Bryan Adams. Jetzt ist er wieder auf Tour. Am Mittwoch, 29. September, tritt er in Albuquerque und einen Tag später in El Paso auf. Wo: Wann: Uhrzeit: Preise: Tickets: Albuquerque / El Paso Mittwoch, 29. September + Donnerstag, 30. September 20 Uhr ab $ 45 www.bryanadams.com und www.ticketmaster.com THANKS TEAM HOLLOMAN Auch in diesem Jahr möchte sich die Stadt Alamogordo bei den Soldaten der Holloman Air Force Base für den geleisteten Dienst bedanken. Das „Committee of 50“ lädt hierzu am Freitag, 10. September, ab 17 Uhr, alle Soldaten und deren Familienangehörige zu einem großen Grillfest ein. Gefeiert wird auf der freien Fläche zwischen den Unterkunftsblocks der Amerikaner. Verschiedene Live-Bands werden auch zu hören sein. Die Veranstaltung ist kostenlos, Speisen und Getränke werden von der Stadt finanziert. -24-