Die Südostschweiz, Graubünden, 30.9.2014

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Die Südostschweiz, Graubünden, 30.9.2014
Region
Grünes Licht für den
«Laudinella»-Umbau
St. Moritz. – Die Stimmbevölkerung
hat am vergangenen Sonntag Ja zur
Teilrevision der Ortsplanung für das
Hotel «Laudinella» gesagt. Das Ergebnis fiel mit 1100:125 Stimmen
deutlich aus. Damit hat der Souverän
grünes Licht für den Umbau des Genossenschaftshotel erteilt. Im «Laudinella» stehen Erneuerungsarbeiten
für rund 65 Millionen Franken an. Unter anderem soll der Konzertsaal für
Kulturanlässe und Bankette erweitert
werden und das Metropol-Gebäude
wird neu als Holzbau mit 157 Zimmern erstellt, 15 davon behindertengerecht. Läuft alles nach Plan, starten
die Bauarbeiten im nächsten April.
Die Wiedereröffnung ist per Dezember 2016 vorgesehen. Damit wäre das
Hotel gerade rechtzeitig für die SkiWM 2017 wieder betriebsbereit. (fh)
DIE sÜDOsTschWEIZ | DIEnstAG, 30. sEPtEMBEr 2014
Gemeinden müssen für
Neubau nicht bluten
I N K ÜR ZE
Die Oberländertre wird geperrt. In-
folge Bauarbeiten ist ab heute Dienstag, 30. September, bis und mit kommenden Samstag, 4. Oktober, die
Rechtsrheinische Oberländerstrasse
auf dem Abschnitt Versamertobelbrücke bis Unterdorf für alle Fahrzeuge
gesperrt. Die Baustelle kann zu Fuss
passiert werden. Wie die Kantonspolizei mitteilt, besteht eine Umfahrungsmöglichkeit via die Strecke
Ilanz–Flims–Reichenau. (so)
InsErAt
Walking On Sunshine –Locker­leichte Feelgood­Komö­
die und Musical­Romanze um zwei Schwestern, die in
denselben Mann verliebt sind.
18.45
Deutsch
ab8 J.
Sex Tape – Heisse Komödie mit Cameron Diaz und Jason
Segal als Paar, das ein selbst gemachtes Sexvideo aus Verse­
hen an Bekannte und Verwandte schickt.
21.00
Deutsch
ab 12 empf. ab 14 J.
VORANZEIGE für Donnerstag, 2.10.2014
Dark Star - HR Gigers Welt – Wer war HR Giger? Ein
Film über die Welt des kürzlich verstorbenen schweizer
Künstlers, Oscarpreisträgers und Schöpfers der ALIEN Figur.
In Anwesenheit der Regisseurin Belinda Sallin.
OV/d/f
18.30 Vorpremiere
Bld fren die Minen uf: Ede Moa begie im Chue Loequaie die Abeie fü de 430 Millioe Fake
Bild Yaik Bükli
eue Um- ud Aubau de Kaopial Gaubüde.
Das Kantonsspital Graubünden
kann sein Neu- und Umbauprojekt selber finanzieren.
Die Gemeinden werden nicht
zur Kasse gebeten.
Vo Daio Moadi
Chur. – In früheren Jahren lief es so:
Das Kantonsspital Graubünden plante eine grössere Investition und die
Gemeinden des Gemeindeverbands
Spitalregion Churer Rheintal mussten
dafür zum Teil kräftig mitbezahlen.
Doch das war einmal: Der 430 Millionen Franken schwere Um- und Neubau des Kantonsspitals, mit dem Ende
dieses Monats begonnen wird, kann
das Zentrumsspital selber sowie mithilfe des Kapitalmarktes finanzieren.
Die Verbandsgemeinden müssen keinen Zuschuss leisten. Das hat Verbandspräsident Christian Aliesch gestern in Chur an der Delegiertenversammlung bekannt geben.
Zufrieden mit dem Jreergebni
Die Verbandsspitze sowie die Delegierten stellten der Spitalführung
denn auch ein gutes Zeugnis aus. Das
Kantonsspital habe die Auflagen der
Verbandsstatuten bezüglich der medizinischen Versorgung allesamt erfüllt, sagte Präsident Aliesch. Zufrieden zeigten sich die Delegierten ferner über die betriebswirtschaftliche
Entwicklung des Spitals. Kein Wunder: Die Jahresrechnung weist bei einem Umsatz von etwas über 300 Millionen Franken nach Abschreibungen
und Rückstellungen einen Gewinn
von 2,8 Millionen Franken aus. Die Finanzlage des Kantonsspitals sei solid.
Erreicht worden sei dies durch «eine
kluge strategische Ausrichtung sowie
durch eine kompetente Führung des
Spitals», stellte Aliesch weiter fest.
Trife orgen für Uniereit
Trotz allem gibt es aber auch Bereiche, die Sorgen bereiten. So etwa die
Festsetzung der Spitaltarife. Weil diese wegen eines Streits mit den Krankenversicherungen von der Regierung
nur provisorisch festgesetzt werden
konnten, herrscht in der Spitälern
grosse Unsicherheit. Aliesch: «Die Tarifsituation ist momentan sehr unbefriedigend. Sie stellt für die Spitäler
eine grosse Herausforderung dar.»
Für die Gemeinden hat die Auseinan-
dersetzung rund um die Bemessung
der Tarife (Baserates) gemäss einen
Worten jedoch keine direkten finanziellen Auswirkungen.
Merwertteuern einpren
Kantonsspital-Direktor Arnold Bachmann orientierte die Delegierten,
dass das die Stiftung Kantonsspital
Graubünden im Frühjahr eine Immobilienfirma gegründet hat. Das Unternehmen sei zu 100 Prozent im Besitz
der Stiftung, versicherte er. Das Unternehmen werde als Bauherrschaft
beim Um- und Neubau des Spitals
auftreten. Aus gutem Grund: Diese
Immobilienfirma kann im Gegensatz
zur Stiftung ein Vorsteuerabzug tätigen. Dadurch liessen sich rund 33 Millionen Franken an Mehrwertsteuer
einsparen, erklärte Bachmann.
Stiftungsratspräsident und FDPStänderat Martin Schmid lobte die
Kooperation, die das Kantonsspital
mit dem Kantonsspital Glarus, dem
Landesspital
Liechtenstein
und
Bündner Regionalspitälern eingegangen ist. Dadurch die Erweiterung des
Einzugsgebietes könnten am Kantonsspital neue medizinische Spezialitäten finanziert werden, so Schmid.
Ungewie Zukunft
Acht Jahre lang hatte sich Repower
um eine Baubewilligung für ein Kohlekraftwerk im kalabrischen Saline
Joniche bemüht. Als Folge der knappen Annahme der kantonalen AntiKohle-Initiative im letzten Jahr muss
der Konzern per Ende 2015 definitiv
aus dem Projekt aussteigen. Offen ist,
ob die Kraftwerkspläne von den übrigen Teilhabern der Projektgesellschaft
weiterverfolgt werden. Bürgerinitiativen, Umweltverbände und die betroffene Provinzregierung protestieren
laut Zukunft statt Kohle weiterhin
energisch gegen die Realisierung des
Projekts. (so)
Durchzogene Saison
bei der SBH
St. Peter. – Die Sportbahnen Hochwang AG (SBH) verzeichnete im Geschäftsjahr 2013/14 einen Jahresverlust von rund 171 000 Franken. Die
Abschreibungen belaufen sich auf
rund 135 000 Franken.
Vor allem witterungsbedingt war
das Gästeaufkommen, trotz hervorragend präparerter Pisten, laut Jahresbericht jedoch nur mässig. Während
der Wintersaison wurden 26 492 Ersteintritte registriert. Im Vorjahr waren
es 33 173. Dank Sparanstrengungen
und des gesteigerten übrigen Ertrags
ging der Cashflow gegenüber dem
Vorjahr lediglich um 4,6 Prozent zurück. (jy)
… umso ärger der Ärger
Arthouse Kinofilme Montag und Dienstag
Jugendschutz: Unbegleitet dürfen Jugendliche unter 16 Jah­
ren und Kinder im Rahmen des festgelegten Zutrittsalters Film­
vorführungen besuchen, die bis spätestens 21.00 Uhr beendet
sind. In Begleitung Erwachsener dürfen sie alle Filmvorfüh­
rungen besuchen, falls sie das festgelegte Zutrittsalter nicht um
mehr als 2 Jahre unterschreiten. Die Verantwortung für die Ein­
haltung der Altersbestimmungen liegt bei der Begleitperson.
Repower zieht vier italienische
Umweltschützer vor Gericht.
Der Prozess, der heute beginnt,
wird vom Verein Zukunft statt
Kohle in einem offenen Brief
kritisiert.
MEN sch EN sKIN D – GEN IE & Wah N s IN N
Monsieur Claude und seine Töchter – Multikulti­
Komödie um ein Paar, dessen vier Töchter alle Männer aus
anderen Kulturkreisen heiraten.
18.30
Deutsch
ab 12 J.
The Hundred Foot Journey – Trüffel oder Tandoori?
Dieser charmante kulinarische Film ist eine Liebeserklärung
an die Heimat. Mit Helen Mirren.
18.30
E/d/f
ab 12 empf. ab 14 J.
La Chambre Bleue – Raffiniertes Verwirrspiel zwischen
sinnlichem Liebes­ und trockenem Gerichtsdrama.
19.00
F/d
ab 16 J.
Sin City: A Dame To Kill For – Die Bewohner von Sin
City kehren zurück und kämpfen ums Überleben.Thriller mit
Mickey Rourke, Jessica Alba und Josh Brolin.
In 3D (erhöhte Eintrittspreise)
ab 16 J.
20.45 Nur bis Mittwoch Deutsch
Hüter der Erinnerung - The Giver – Alles scheint
gut in dieser Zukunftsversion. Science­Fiction Verfilmung mit
Meryl Streep, Katie Holmes,Taylor Swift, Jeff Bridges u.a.
21.00
Deutsch
ab 12 empf. ab 14 J.
Sieben verdammt lange Tage - This Is Where I
Leave You – Komödie um eine Familie die sich nach dem
Tod des Vaters zur jüdischen Totenwache versammelt.
21.00
Deutsch
ab 12 empf. ab 14 J.
«Zukunft statt Kohle»
verurteilt Anklage
Schiers. –Wegen Rufschädigung, wirtschaftlichem Schaden und Ehrverletzung fordert Repower Italien von vier
Anti-Kohle-Aktivisten vier Millionen
Euro Schadenersatz. Der Bündner
Verein Zukunft statt Kohle verlangt in
einem offenen Brief an Repower CEO
Kurt Bobst, dass die Klage zurückgezogen wird.
Die vier Aktivisten hätten mit «humoristischen Polit-Karikaturen» Repower angegriffen und von ihrem
Recht auf freie Meinungsäusserung
Gebrauch gemacht. Zudem sei in
Übereinstimmung mit Kalabriens Regierung gehandelt worden, schreibt
der Verein Zukunft statt Kohle in einer Medienmitteilung. Im Mai hatte
Bobst an der Generalversammlung
gesagt, es gehe bei der Anzeige um
«Anschuldigungen, die weit unter die
Gürtellinie» ginge. Der Prozess beginnt heute in Kalabrien.
Landquart hat nun
Subway-Sandwiches
Landquart. – Mehr als 1000 Besucher
haben am Wochenende die neu eröffnete Filiale der Sandwichkette «Subway» im Designer Outlet Landquart
besucht. Einen ähnlichen Ansturm erwarten die Betreiber auch bei der Eröffnung des zweiten Restaurants im
Kanton Graubünden, am Donnerstag
an der Grabenstrasse in Chur. Wie es
in der Mitteilung weiter heisst, konzentriert sich «Subway» vorerst auf
diese beiden Restaurants. «Wir können uns aber gut vorstellen, dass es
noch weitere Möglichkeiten in Graubünden gibt, beispielsweise in Chur
West oder auch in einem grösseren
Skigebiet wie Davos», wird Heiko
Trautwein, Gebietsentwickler von
«Subway» in der Schweiz, zitiert. (so)
4
Vo Aia Föh*
Das Blut beginnt zu rasen. Die Schläfen pochen. Der Blick flattert, vermischt sich mit den Bildern des inneren Auges, die zeigen, wie man Fäuste
verteilt, Köpfe abreisst oder lautstark
die Leviten verliest. Kennen Sie dieses Gefühl? Dann geht es Ihnen so
wie vermutlich auch allen anderen.
Wer kennt sie nicht, dieWut, die einen
plötzlich aus dem Hinterhalt überfällt?
Wer gereizt, gestresst oder sensibel
durch die Welt geht, stösst alle Nase
lang auf einen Anlass, der das Gemüt
in Rage zu bringen vermag. Der eingebildete Macho, dessen Arroganz einem die Galle hochkommen lässt.
Die unfreundliche Kassiererin, die
weder Grüezi noch«Danke sagt. Der
freche Teenie, der laut Musik hört,
während man eigentlich seine Ruhe
haben möchte. Der Nachbar, der immer so laut die Türe schletzt. Da kann
man schon mal hässig werden. So hässig, dass man fast an den Rand des
Wahnsinns gelangt, wo man derart
entrüstet und erzürnt zurückbleibt,
dass man die Welt nicht mehr versteht. Und dann fragt man sich:
«Läck, wia chama nu so drnäba sii!?»
Ja, wie kann man nur? Während
diese Frage in der Rage ratlos dem Ärger überlassen bleibt, lässt sie sich auf
dem Boden der Realität eigentlich
leicht beantworten. Schliesslich gibt
es für jedeWirkung eine angemessene
Ursache. Jede Verhaltensart der Menschen wird irgendwo in deren Haltung einen berechtigten Grund fin-
den. Und dabei handelt es sich doch
eher selten um Dummheit aus Überzeugung oder um den bewussten Willen, ein Ärgernis zu sein. Wohl eher
um eine fragwürdige Erziehung, eine
unreflektierte Selbstwahrnehmung
oder eine Form der Intelligenz, die
derart beflügelt ist, dass ihr klug
scheint, was in Wirklichkeit den Gesetzen der Logik einen Gesässtritt
verpasst.
Leider – oder zum Glück? – kann
man das aber kaum den Leuten selbst
übel nehmen.Wir können niemanden
restlos dafür verantwortlich machen,
dass er ist, wie er ist. Sich darüber zu
ärgern, wie rücksichtslos sich der Teenie verhält, verlangt in der Konsequenz auch, sich über dessen Eltern
aufzuregen, die ihm keinen Anstand
beigebracht haben. Wen die unrealistische Selbsteinschätzung des Machos ankotzt, den müssen auch über
seinen Freundes- und Verehrerinnenkreis nerven, die sich von dessen Auftreten beeindrucken lassen und ihn
damit in seinem Ego bestätigen. Wer
sich über das rücksichtslose Verhalten
des Nachbars aufregt, sollte sich auch
mal über sich selbst ärgern, weil man
ihm nie sagt, wie unangenehm es
einem ist.
Wollen wir uns über das Verhalten
und Auftreten von Einzelnen ärgern,
müssen wir uns letzten Endes über
die ganze Menschheitsgeschichte ärgern. Und wenn wir die verfluchen
wollen, sollten wir auch bereit dazu
sein, die eigene Existenz zu verabschieden. Worüber wir uns ärgern, ist
ebenso durch Vorangehendes bedingt, wie dass wir uns ärgern. Die
vielen nicht beklagenswerten Umstände, die dem Ärger und dem Ärgernis vorausgehen, machen den einen
beklagenswerten Umstand zwar
nicht besser. Aber sie machen ihn
eben auch nicht schlechter. Nur der
Klage weniger wert.
*Aia Föh i 23 Jahe al ud udie
Philoophie a de Uiveiä Züich.

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