Kinder helfen sich im Notfall selbst - mssw Print

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Kinder helfen sich im Notfall selbst - mssw Print
MARKTPLATZ REGIONAL
DIE RHEINPFALZ − NR. 63
MITTWOCH, 14. MÄRZ 2012
EDE_02
Kinder helfen sich im Notfall selbst
HERXHEIM:
MEIN LIEBLINGSPLATZ
Grundschüler absolvieren einen Schulsanitätsdienst bei den Maltesern – Hohe Motivation
VON BRIGITTE SCHMALENBERG
Wie funktionieren Herz, Kreislauf
und Lunge? Was muss man tun,
wenn jemand ohnmächtig wird?
Und wie versorgt man eine heftig
blutende Wunde? Die Dritt- und
Viertklässler
der
Herxheimer
Grundschule wissen auf all die
kniffligen Fragen klare Antworten
und können im Notfall sogar selbst
helfen. Das haben sie beim Malteser Schulsanitätsdienst gelernt, den
ihr Lehrer Björn Stampfer initiierte
und nun begleitet.
Seit vier Wochen schieben die Drittund Viertklässler der Herxheimer
Grundschule in den großen Pausen
Sanitätsdienst. Dann spazieren sie jeweils paarweise, ausstaffiert mit gelben Warnjacken und knallroter Erster-Hilfe-Tasche über den Schulhof.
Sie sind sofort zur Stelle, falls mal
was passieren sollte.
Und das geht schneller als man
denkt. „Bei meinem Dienst hab ich
schon mal eine schlimme Schürfwunde am Bein behandelt“, erzählt Nathalie stolz. „Die Wunde war so
groß, dass sogar Hose und Strümpfe
kaputt waren. Da hab ich einen doppelten Schmetterlingsverband drauf
gemacht und ihn in der zweiten Pause gewechselt.“ Alle Achtung – so
mancher Erwachsene hätte da vielleicht anders gehandelt und Hilfe
von weither geordert.
Die Kinder wissen, wie man
Wunden desinfiziert oder
sterile Verbände anlegt.
Bei den Maltesern hingegen zählt
Nähe. Deshalb haben sie ihr Angebot
zur Ausbildung von Schulsanitätern
Übung macht den Meister:
Wenn es ernst wird, wissen
sich die Dritt- und Viertklässler der Grundschule
Herxheim zu helfen. Sie machen beim Malteser Schulsanitätsdienst mit. Hier legt
Astrit (links) Ricardo einen
Druckverband an.
FOTO: SCHMALENBERG
vergangenes Jahr auch für Grundschulen erweitert. Und weil Lehrer
Björn Stampfer, früher selbst Schulsanitäter war und bei den Maltesern
obendrein eine Ausbildung zum Rettungssanitäter und Erste-Hilfe-Ausbilder absolvierte, hat er das nagelneue Programm an die Grundschule
nach Herxheim geholt. Ein halbes
Jahr lang hat er die Dritt- und Viertklässler mit Unterstützung des Diözesan-Ausbildungs-Referenten
Heinz-Peter Sauer in allen Themen
rund um die Erste Hilfe unterrichtet
und so die Basis für die Praxis gelegt. „Denn nur wer weiß, wie der
Körper funktioniert, warum man beispielsweise ohnmächtig wird, kann
auch richtig helfen“, weiß Björn
Stampfer.
Dabei findet er beeindruckend,
was sich Acht- und Neunjährige
schon alles merken können. Nathalie
und ihre Freunde wissen nicht nur,
was das Blut wohin transportiert
und wie es zu Sauerstoffarmut
kommt, sie wissen auch, wie man
Wunden de sinfiziert, sterile Verbände anlegt, Insektenstiche kühlt und
im Ernstfall reagiert. Ganz nach dem
Motto „Übung macht den Meister“,
dürfen sie einmal die Woche mit pa-
ckenweise Verbandsmaterial und fingierten Wunden trainieren. „Ich
habe eine stark blutende Wunde am
Arm“, stellt Ricardo eine Aufgabe an
seinen Freund Astrit. Dieser weiß
gleich Rat: „Da muss ich aufpassen,
dass du nicht zu viel Blut verlierst –
also einen Druckverband anlegen.“
Aber womit geht das? „Ganz egal,
Hauptsache der Gegenstand ist
hart.“ Astrit schnappt sich sein Mäppchen, und legt los. „Die Kinder sind
enorm motiviert“, lobt Lehrer Stampfer seine Schützlinge. „Sie wissen,
was zu tun ist, kennen aber auch
ihre Grenzen. Von Anfang an haben
sie gelernt, dass bei der Erstversorgung immer auch ein Lehrer dabei
sein muss und dass sie bei größeren
Unfällen und Verletzungen nicht
selbst agieren dürfen.“ Aber auch
dann sei es ja wichtig, besonnen zu
reagieren, Hilfe zu organisieren, das
Opfer nicht alleine liegen zu lassen,
es zu wärmen oder zu beruhigen.
Ganz nebenbei fördert der Schulsanitätsdienst die Sozial- und Handlungskompetenz, baut Hemmschwellen und Berührungsängste ab und
dient der Wertevermittlung. Keine
Frage, dass diese Erfahrung auch außerhalb der Schule wirkt.
Dorfmusikanten warten beim Jahreskonzert mit einem abwechslungsreichen Programm auf
Die Atmosphäre war gemütlich, das
Programm kurzweilig, der Applaus
dementsprechend groß: Das gut
zweistündige äußerst unterhaltsame Jahreskonzert der Gommersheimer Dorfmusikanten am Samstag
in der Mehrzweckhalle hat die Erwartungen der zahlreichen Zuhörer voll erfüllt.
Bereits der Auftritt des Jugendorchesters Gommersheim-Schwegenheim
unter der Leitung von Thomas Bockmeyer kam sehr gut an. Die Jungmusiker, die von einigen Erwachsenen
Unterstützung erhielten, überzeugten mit schöner Rhythmik und guten
Akzentuierungen nicht nur bei
„Don´t cry for me Argentina“ aus „Evita“. Auch mit beliebten, schwungvollen Melodien aus dem Abba-Musical
„Mamma Mia“ begeisterten sie.
Auch eine Zugabe war angesagt.
Mit tollen Klangfarben und großer
Klangfülle wusste das Aktivenorchester zu gefallen. Saubere Töne erzeugten die Musiker bei „Nessaja“ aus „Tabaluga“. Zweifellos ein Höhepunkt
des Abends war der musikalische
Ausflug ins Musical „König der Löwen“. Nach dem fanfarenartigen Auf-
Haben auch Sie einen Lieblingsplatz
und wo ist er? Teilen Sie es dem
„Marktplatz regional“-Team unter
06341 929414 mit oder mailen Sie
an [email protected].
L ANDAU
Landau: Tanzhaus
im Haus am Westbahnhof
Von Polka-Rhythmen bis zum Musical
GOMMERSHEIM:
… sind meine momentanen Landauer
Lieblingscafés Riva, Parezzo und das Palazzo
Sandro“, sagt der
68-jährige Hermann
Stein. Dort trifft sich
der Ehrenpräsident
des TSC Landau jeden
Tag um kurz vor zwölf
Hermann
mit seinen Freunden
Stein
vom
Kaffeestammtisch, um über Politik
und Sport zu plaudern. „Dort kann
ich meine Seele baumeln lassen“,
sagt Stein. (bene/Foto: Schülter)
takt setzten die Akteure Decrescendi
und Crescendi meisterhaft um: Aus
einem voluminös klingenden Forte
wurde ein nicht minder angenehmes
Piano und umgekehrt.
Das Konzertprogramm
enthält auch Stücke
von James Last.
Unter dem exakten Dirigat von
Martin Kosel arbeiteten die Musiker
auch Details der wohlklingenden Musikstücke schön heraus. Beim gleichnamigen, eher etwas zünftig anmutenden Beitrag entlockte „der fidele
Bassist“ Michael Dietrich aus Lingenfeld seinem Instrument schöne Töne.
Viel gute Laune versprühte das auch
mit fünf Gastmusikern bestückte Orchester beim Konzertmarsch „Arsenal“. Mit einer Hommage an James
Last klang der erste Konzertteil beschwingt aus: Der legendäre „Happy-Party-Sound“ war auch in Gommersheim ein Erfolgsgarant.
Mit einer Auswahl erfolgreicher
Songs von Ray Charles, beispielsweise „Hallelujah“, wurde das abwechslungsreiche Programm fortgesetzt.
Reife Leistung: Die Vorstellung des Jugendorchesters kam beim
Publikum gut an.
FOTO: NAGEL
Die Aufführung des Italo-Pop-Medleys kam einem Festival der guten
Laune gleich. Die Orchestermitglieder brachten mit eingängigen, bekannten Melodien Urlaubsstim-
mung in die Mehrzweckhalle und ließen die Zuhörer von Sonne, Sommer,
Sand und Meer träumen.
„Pigalle“, „Ohne Krimi geht die
Mimi nie ins Bett“, „Die Zuckerpup-
pe aus der Bauchtanzgruppe“ und
„Souvenirs, Souvenirs“: Wer kennt
sie nicht, die großen Hits von Bill
Ramsey. Auch im Repertoire der
Dorfmusikanten durften sie nicht
fehlen. Mit dem „Böhmischen
Traum“, einem schwungvollen Polka-Hit, gelang den Musikern ein furioser Abschluss, in den einige Besucher mit rhythmischem Klatschen
einstimmten. Beifallstürme gab es
anschließend vom gesamten Auditorium. Zugaben folgten.
Gekonnt, locker und immer mit
kessen Sprüchen auf den Lippen hatte Alexandra Pfanger durchs Programm geführt. Vorsitzender Dirk
Anslinger freute sich über die große
Resonanz und den Zuwachs bei den
Aktiven.
Zu Beginn des Konzerts hatte Ortsbürgermeister und Schirmherr Lothar Anton darüber informiert, dass
mit Sonja und Karin Schlosser sowie
Philipp Anslinger gleich drei Jungtalente im Aktivenorchester Premiere
feierten. „Bei den Dorfmusikanten
wird viel Wert auf die Ausbildung gelegt“, lobte er. Und fügte an: „Ich bin
sicher, dass die drei perfekt ins Team
passen.“ (nti)
Der Verein Leben und Kultur lädt ein
zum Tanzhaus mit Live-Musik der
Haus-Band Wechselschritt am morgigen Donnerstag, 15. März, 20 Uhr.
Wer Tänze aus aller Welt kennen lernen oder einfach mal wieder genießen möchte, ist dazu willkommen.
Von einfachen bis anspruchsvollen
Tänzen ist alles dabei. „Wechselschritt“ spielt live dazu die traditionellen Melodien. Erfahrene TanzleiterInnen führen schnell und unkompliziert in die Schrittfolgen ein. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, lediglich rutschfeste Schuhe. (red)
Landau: Konzert mit
dem Oratorienchor
Zu einem besonderen Konzert lädt
der Oratorienchor-Musikverein Landau für Sonntag, 18. März, in die Pfarrkirche Heilig Kreuz (Augustinerkirche) ein. Zur Aufführung kommt
„The Armed Men“, eine Friedensmesse für Soli, Chor und Instrumentalensemble von Karl Jenkins. Das aufrüttelnde und bewegende Werk verbindet Teile der katholischen Messliturgie mit Texten verschiedener Religionen und Epochen, die sich alle um
kriegerische Handlungen samt deren
fatale Folgen handeln. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr; Karten sind
ab 17 Uhr an der Abendkasse erhältlich. (red)
Landau: Bücherei zeigt
Erstkommunionausstellung
Von Freitag bis Sonntag, 16. bis 18.
März, lädt die Katholische öffentliche
Bücherei St. Albert zur Buchausstellung im Pfarrzentrum in der Drachenfelsstraße 2a ein. Vorgestellt werden
Kinder- und Sachbücher sowie religiöse Geschenkartikel und Erinnerungsalben. Zudem können auch
Kreuzanhänger und kleine Schmuckstücke erworben werden. Öffnungszeiten: Freitag und Samstag, 16 bis
18, Sonntag, 11 bis 13 Uhr. (red)
IMPRE S S UM
Marktplatz regional
Redaktion:
mssw Print-Medien Service Südwest GmbH, Redaktion „Marktplatz regional“, Industriestr. 15, 76829
Landau, Torsten Lauer (tol/verantw.), Holger Heitmann (hei), Ute Scherzinger (hah) Sarah Still (st)
Anzeigen: Jan Puhlmann (verantw.), Reinhard Schläfer
Flammen und gewaltige Wogen Gschafft!
ILBESHEIM:
Konfirmanden gestalten Altar- und Kanzeltücher
Zu einem Konfi-Kunstprojekt haben sich die Konfirmanden – sieben Mädchen und zehn Jungen –
aus Ilbesheim, Eschbach, Leinsweiler, Siebeldingen und Insheim im
ehemaligen Sportheim in Ilbesheim zusammengefunden. Sie ließen der Kreativität freien Lauf.
Im von der Kirchengemeinde angemieteten und zum Gemeindetreffpunkt umfunktionierten Raum wurde an diesem Projekttag, in Vorbereitung auf die in wenigen Wochen anstehende Konfirmation, kreativ gearbeitet. Mit ihren Gemeindepfarrern
Beate Rahm, Herbert Wust und
Klaus Flint und unter Anleitung und
Hilfestellung der Mühlhofener Künstlerin Ursula Limbacher gestalteten
die jungen Leute in ihren jeweiligen
Heimatgemeinden Altar- und Kanzeltücher, so genannte Antependien
und Paramente.
Auf den durch das Kirchenjahr festgelegten Grundfarben der Stoffe entstanden nach selbst gestalteten Motiven und Entwürfen der Mädchen
und Jungen beispielsweise eine Flammen-strahlende Sonne oder ein loderndes Feuer auf weißem Untergrund. Zu sehen war auch ein kostbarer Weinkelch, der auf einem violettem Tuch prangte, im aufgewühlten
WIE GEREDD SO GEBABBELD:
Es war vor finf Johr. Mitarweiter vun
de Rheipalz hän besproche, wie mer
die Zeitung noch schäiner mache
kann. E paar Daach vorher häwwich
im Marktplatz uf e klännes Jubiläum
hiegewisse, uf mei Mundartgschicht
Nummer
zwäähunnertfuchzich.
Schaffen Sie auch die nächsten zweihundertfünfzig, hot de Michael Garthe, de Chefredakteur, lachend
Des war se dann,
die Nummer
finfhunnert.
Präsentieren die Ergebnisse des Projekttages: Konfirmanden aus Ilbesheim, Eschbach, Leinsweiler, Siebeldingen und Insheim.
FOTO: LIMBACHER
Meer kämpfte sich ein Schiff – Sinnbild für Gemeinde – durch gewaltige
Wogen auf grünem Leinen.
Grün steht für die Trinitatiszeit,
Weiß für die Christusfeste Weihnachten und Ostern, Rot für die Geistesfeste Pfingsten, Konfirmation und Reformation sowie Violett für die Passions- und Adventszeit.
Aber auch andere symbolhafte Motive, wie die Friedenstaube, die Dornenkrone, das Chi-Rho (Christus- Monogramm) oder die Bibel mit Kreuz
und Rosenranke wurden kunstvoll
gestaltet. Zufrieden und mit Recht
auch ein bisschen stolz präsentierten die „Konfis“ am Ende des Projekts ihre Endprodukte. (lif)
gfroocht. Nadierlich, häwwich zurickgewwe, sou schnell, dass ich gar net
driwwer häb noochdenke kinne. An
des Verspreche häwwich immer gedenkt, wann ich iwwerlecht häb, wie
lang ich noch schreiwe will. Des war
se dann, die Nummer finfhunnert –
un aa noch amme bsonnere Termin,
amme neunezwanzigschte Februar.
Des hot doch gebasst!
Aagfange hän die Gschichte iwwrichens blouß in de Ausgab Germersche. Dantweche muss ich mich bei
dene Redakteure vun dort als erschtes bedanke, de Ute Schröder, em
Dieter Jooss, em Axel Stolper, em Holger Heitmann un bei dene ehre
Chefs, de Waltraud Itschner un em
Settelmeyers Mundart
Michael Dostal, genau sou nadierlich
beim Michael Garthe un bei de Redakteure vun de annere Ausgawe,
wu die Gschichte immer efters
iwwernemmen. Vorne uf de
erschte Seit sähnen se se all in
dem klänne luschtische Bild unne
links. Es isch nämlich gar net
selbschtverständlich, dass e Zeitung sich mit Mundart abgibt.
Dankbar sei muss ich awwer ach,
dass die Gsundheit mitgspielt
hot un die Mundartstories
zeh Johr lang Woch fer
Woch hän erscheine kinne, uhne dass ää äänzichie ausgfalle wär. Es
hot immer geklappt,
ganz knapp widder
vor verzeh Daach,
wu ich vum Krankehaus grad noch zeitich genunk häämgederft häb, fer vum Dappschädel
am Aschermittwoch zu verzehle. Es
wär doch schad gewest, wann ausgerechelt die Nummer 499 als erschtie
hett ausfalle misse, sou korz devor.
Finfhunnert langt, häwwich als gedenkt. Awwer sou viel Leit redden
mich immer widder aa, dass ichs net
fertich bring, äfach ufzuheere. De allergreegschte Dank gheert dantweche Ihne, dass ses lesen. Alla, prowiern mers noch e bissel minanner.
DER AUTOR
Hermann Josef Settelmeyer ist 1939 geboren und in Weingarten aufgewachsen. Er ist seit 48 Jahren Autor von
über 180 Chorliedern in Mundart und
Hochsprache und hat insgesamt 30 Preise bei verschiedenen Mundartwettbewerben gewonnen. Seit 2002 schreibt
er eine Mundarterzählung für den
„Marktplatz regional“. Er lebt heute in
Lingenfeld, ist verheiratet, hat drei Kinder und vier Enkel.

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