Geschäftsbericht

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Geschäftsbericht
Deutscher Raiffeisenverband e.V.
Deutscher Raiffeisenverband e.V.
Geschäftsbericht
2014
Ausblick 2015
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67. Jahrgang
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Geschäftsbericht 2014 – Ausblick 2015
Verbindungsbüro Brüssel
Rue du Luxembourg 47–51
1050 Brüssel
Telefon +32 2 28540-50
Telefax +32 2 28540-59
Deutscher Raiffeisenverband e.V.
Pariser Platz 3
10117 Berlin
Telefon +49 30 8562 14-3
Telefax +49 30 8562 14-415
Organisation der Verbandsgeschäftsstelle
Präsident Manfred Nüssel
Generalsekretär Dr. Henning Ehlers
Assistenz
Raina Johannsohn
030 856214-501
[email protected]
Assistenz
Marina Engelhardt
030 856214-502
[email protected]
Dr. Volker J. Petersen
Political Affairs, Agrargenossenschaften
030 856214-470
[email protected]
Verbindungsbüro Brüssel
Ansprechpartner Warenwirtschaft
Dr. Thomas Memmert
0032 2 28540-51
[email protected]
Assistenz
Vera Rochanmonir
030 856214-431
[email protected]
Assistenz
Odile Zeller
0032 2 28540-52
[email protected]
RA Dipl.-Ing. agr. Guido Seedler
Getreide/Ölsaaten, Energie, Nachhaltigkeit
030 856214-410
[email protected]
RAin Birgit Buth
Recht und Steuer
030 856214-465
[email protected]
Marcel Hofheinz
0032 2 28540-54
[email protected]
Assistenz
Mandy Sohr
030 856214-466
[email protected]
Monika Windbergs M. A.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
030 856214-430
[email protected]
Assistenz
Vera Rochanmonir
030 856214-431
[email protected]
Cornelia Seidel M. A.
Vorstandsstab, Internet
030 856214-540
[email protected]
Dipl.-Ing. agr. Heinz-Joachim Bösing
Personal, Betriebswirtschaft und Statistik
030 856214-411
[email protected]
Ansprechpartner Tierische Veredelung
Dipl.-Ing. agr. Heinrich Schmidt
Milchwirtschaft
030 856214-480
[email protected]
Dr. Momme Matthiesen
Futter-, Milchwirtschaft
030 856214-530
[email protected]
Carolin Babl B. Eng.
Futterwirtschaft
030 856214-531
[email protected]
Dr. Verena Schütz
Vieh- und Fleischwirtschaft
030 856214-467
[email protected]
Assistenz
Heike Lehmann
030 856214-412
[email protected]
Dipl.-Ing. agr. Elisabeth Kotthoff
Vieh- und Fleischwirtschaft
030 856214-532
[email protected]
Dipl.-Kffr. Yvonne Mynkowiak
Betriebswirtschaft und Statistik
030 856214-413
[email protected]
René Kramer M. Sc.
Milch-, Vieh- und Fleischwirtschaft
030 856214-481
[email protected]
Dipl.-Betriebsw. Jana Paetsch
Buchhaltung
030 856214-416
[email protected]
Luise Luczkowski B. Sc.
Team-Assistenz Tierische Veredelung
030 856214-534
[email protected]
Franziska Chlybow
Zentrale
030 856214-3
[email protected]
Assistenz
Julia Marjančević
030 856214-468
[email protected]
Dr. Michael Reininger
Betriebsmittel, Verkehr und Logistik
030 856214-533
[email protected]
Dr. Claudia Döring
Biotechnologie, Lebensmittelrecht, Saatgut
030 856214-440
[email protected]
Dipl.-Ing. agr. Anna Tanneberger
Marktstatistiken
030 856214-535
[email protected]
Assistenz
Roswitha Hammer
030 856214-521
[email protected]
Ansprechpartner Obst-, Gemüse-, Gartenbau(OGG), Kartoffel- und Weinwirtschaft
Dr. Christian Weseloh
Obst-, Gemüse-, Gartenbau-,
Kartoffel- und Weinwirtschaft
030 856214-401
[email protected]
Dr. Gertrud Burghard
Obst, Gemüse, Gartenbau (BVEO)
030 856214-402
[email protected]
Dipl.-Ing. agr. Suse-Katrin Jamrath
Kartoffelwirtschaft, OGG
030 856214-403
[email protected]
Dipl.-Ing. agr. Peter Jung
Weinwirtschaft
030 856214-404
[email protected]
Dipl.-Kffr. Ilonka Form
Team-Assistenz OGG, Weinwirtschaft
030 856214-405
[email protected]
Assistenz
Diana Krägeloh
030 856214-400
[email protected]
Impressum
Herausgeber:
Deutscher Raiffeisenverband e.V.
Redaktion:
Monika Windbergs
Fotos:
Fotolia, Hasskarl
Satz, Druck und
Weiterverarbeitung:
Görres-Druckerei und Verlag GmbH
Neuwied
Drucklegung:
29. Mai 2015
Inhalt
Vorwort
3
Das Jahr im Überblick
4
Umsatz- und Strukturentwicklung
8
Interessenvertretung in Brüssel
11
Im Dialog mit der Politik
13
Risikomanagement
14
Russland-Importstopp
15
Gentechnik-Diskussion
16
Initiative Tierwohl
17
Wir transportieren Tierschutz
18
Smart-Farming und Big Data
19
Mitgliederkommunikation
20
DRV vernetzt
21
Raiffeisen-Stiftung
22
Warenwirtschaft
24
Futterwirtschaft
31
Milchwirtschaft
33
Vieh- und Fleischwirtschaft
35
Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft
38
Weinwirtschaft
40
Agrargenossenschaften
42
Recht und Steuer
44
Lebensmittelrecht
45
Verkehr und Logistik
46
Betriebswirtschaft
47
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
47
Agrarportal raiffeisen.com
49
ADG-Bildungsarbeit
49
Erfolgreich im Verbund
51
Internationale Arbeit
53
Gremien des Deutschen Raiffeisenverbandes
55
Anzahl der Raiffeisen-Genossenschaften
64
Egal wie weit der Weg ist,
man muss den ersten Schritt tun.
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 3
Wachsende Marktanteile – stabile Umsätze
U
nsere 2.316 genossenschaftlichen Unternehmen
sind weiterhin auf einem guten Weg. Sie werden
von ihren Mitgliedern und Kunden als zuverlässige,
innovative Partner geschätzt. Zielstrebig entwickeln
sie sich – zunehmend grenzüberschreitend – weiter
und verbessern ihre Wettbewerbsposition. Das belegen wachsende Marktanteile und stabile Umsätze.
Zugleich setzen die Raiffeisen-Genossenschaften ihren Konzentrationsprozess fort und bauen ihre Kooperationen im Verbund aus. Mit Diversifizierungen und neuen Geschäftsfeldern werden sie
der Dynamik auf nationalen und internationalen
Märkten gerecht. 2014 erzielten unsere Mitgliedsunternehmen einen addierten Umsatz von 66,4 Mrd.
Euro. Dieses Ergebnis ist angesichts anhaltend volatiler Rohstoffpreise und weitreichender Handelsres-
arbeiten, ist ein professionelles Management erfor-
triktionen auf Drittlandsmärkten mehr als zufrieden-
derlich. Auch auf diesem Gebiet sind unsere Unter-
stellend.
nehmen engagiert. Sie bieten neue Dienstleistungen
Gesellschaftliche Veränderungen und der
für Mitglieder und Kunden, die die genossenschaftli-
Strukturwandel in der Landwirtschaft sind Herausfor-
chen Unternehmen als verlässliche Marktpartner
derungen, denen sich der DRV in seiner verbands-
schätzen und ihnen vertrauen.
politischen Arbeit stellt. Es gilt, Unternehmens- und
Der DRV berät und unterstützt seine Mitglie-
Produktionsstrukturen vorausschauend auszurichten
der in allen Fachthemen und ist Plattform des Mei-
und den Wandel aktiv mitzugestalten. Durch den
nungsaustausches. Der Verband ist im engen Aus-
Ausbau leistungsfähiger, energieeffizienter Produkti-
tausch mit der Wissenschaft und vor allem der Politik
onsanlagen, weitere Rationalisierungen und nach-
in Berlin und Brüssel. Mit diesem spartenübergreifen-
haltige Vermarktung stärken unsere Mitgliedsunter-
den Engagement tragen wir maßgeblich dazu bei,
nehmen ihre Position. Sie werden zugleich ihrer ge-
dass die genossenschaftlichen Unternehmen gut ge-
sellschaftlichen Verantwortung gerecht und erfüllen
rüstet die Zukunft der Agrarwirtschaft und des ländli-
ihren Förderungsauftrag gegenüber den überwie-
chen Raums gestalten.
gend bäuerlichen Mitgliedern.
Wir danken unseren Mitgliedern für das ent-
Unter dem Stichwort „Big Data“ hat eine Ent-
gegengebrachte Vertrauen. Unseren Gesprächspart-
wicklung begonnen, deren Bedeutung nicht nur die
nern in Politik, Administration und Medien bieten
Agrarwirtschaft, sondern alle Wirtschaftsbereiche
wir weiterhin unsere konstruktive Zusammenarbeit
erfasst hat und sie grundlegend verändert. Um die
und Expertise an. Wir freuen uns auf einen frucht-
zunehmenden Datenmengen bedarfsgerecht zu ver-
baren Dialog.
Manfred Nüssel
Präsident
Dr. Henning Ehlers
Generalsekretär
4 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Das Jahr im Überblick:
Engagiert in Politik und Wirtschaft
Januar
März
Die Präsidenten der Milchwirtschafts-Verbände kommen zum traditionellen
Der DRV kritisiert gegenüber der EU-
Meinungsaustausch mit dem DBV zusammen. Themen sind die aktuelle
Kommission das Beihilfeverfahren gegen
Marktlage mit Blick auf das Quotenende, Umsetzung der Gemeinsamen
die Bundesrepublik wegen der Re-
Agrarpolitik sowie Fragen der Nachhaltigkeit.
duzierung der EEG-Umlage für energieintensive Unternehmen. Der Verband ver-
Unter dem Motto „Wir transportieren Tierschutz“ präsentieren der DRV und
tritt die Auffassung, dass die besondere
seine Mitgliedsunternehmen erneut einen begehbaren Tiertransporter auf der
Aus-gleichsregelung keine Beihilfe dar-
Internationalen Grünen Woche. Sie stellen sich dem Dialog mit Verbrauchern,
stellt und vielmehr zur Sicherung der
Politikern und Journalisten.
Wettbewerbsfähigkeit der Milch-, Fleischund Futterwirtschaft dringend erforderlich
Der DRV kritisiert in einer Stellungnahme den Verordnungsentwurf des Landes
ist.
Niedersachsen, das Kontrollgebühren für den Verbraucherschutz und die
Veterinärverwaltung einführen will.
180 Teilnehmer nehmen an der Berliner
Konferenz
„Ernten
–
Handeln
–
Verantwortliche der Primärstufe, Hauptgenossenschaften und Regionalverbände
Weiterdenken: Wie kann die Welt ernährt
treffen sich in Berlin zur konstituierenden Sitzung des DRV-Fachausschusses
werden?“ teil. Veranstalter sind der Grain
Genossenschaftlicher Agrarhandel.
Club und das Frankfurter Allgemeine
Forum. Die Verbändeallianz etabliert sich
mit dieser Veranstaltung gegenüber Politik
und Medien als Ansprechpartner rund um
Februar
das Thema Welternährung.
Bei einer Verbändeanhörung im Bundesministerium für Ernährung und
Präsident Nüssel wendet sich an
Landwirtschaft (BMEL) nimmt der DRV Stellung zum Entwurf für das Gesetz zur
EU-Wettbewerbskommissar
nationalen Umsetzung der GAP-Reform. Mit Nachdruck spricht sich der DRV
Almunia mit der Forderung, eine Liste der
dafür aus, die Greening-Bestimmungen praxisgerecht auszugestalten.
Branchen zu überprüfen, für die eine
Joaquín
Entlastung als energieintensive UnterAuf Schloss Montabaur führt der DRV seine Agribusiness-Fachtagung erstmals
nehmen auf nationaler Ebene gewährt
gemeinsam mit der Akademie Deutscher Genossenschaften ADG durch. Die
werden darf. Nach Auffassung des DRV
Teilnehmer diskutieren mit kompetenten Referenten aus Politik, Wissenschaft
erfüllen die Milch-, Fleisch- und Futter-
und Wirtschaft über die Auswirkungen des demografischen Wandels. Sie ent-
wirtschaft die von der EU aufgestellten
wickeln Lösungsansätze für die Warengenossenschaften.
Kriterien hinsichtlich der Handels- und
Energieintensität. Sie müssen deshalb
Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat auf das Schreiben von
zwingend in die genannte Liste aufge -
Präsident Manfred Nüssel reagiert und hält weiterhin am Wegfall der umsatz-
nommen werden.
steuerlichen Saldierungsmöglichkeit für Transporthilfsmittel fest. Somit muss
ab 1. Juli 2014 jede Hin- und Rückgabe umsatzsteuerlich abgerechnet werden.
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 5
April
Juni
Zu Beginn der neuen Legislaturperiode lädt der DRV die Mitglieder des
Mit sehr positiver Resonanz führt der DRV
Bundestags-Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft zum Parla-
den Deutschen Raiffeisentag in Berlin durch.
mentarischen Abend ein. Präsident Nüssel diskutiert mit Bundesminister
Beim Wirtschaftsforum „Raiffeisen – Was
Christian Schmidt und zahlreichen Bundestagsabgeordneten. Es werden insbe-
uns erfolgreich macht“ stellen Verant-
sondere Kontakte zu den neuen Mitgliedern des Ausschusses geknüpft.
wortliche aus verschiedenen Sparten und
Regionen ihre Unternehmensstrategien in
In Wiesbaden findet die Fachtagung für Winzergenossenschaften mit über
Filmporträts und einer Podiumsdiskussion vor.
100 Teilnehmern statt. Im Fokus steht die wirtschaftliche und ideele Bedeutung
der Winzergenossenschaften für die europäische Weinwirtschaft. Die
Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG)
Teilnehmer beraten in drei Foren Vertrieb/Marketing, Ehrenamt und
bestätigt die Abgabe zur Finanzierung des
Kellerwirtschaft.
Deutschen Weinfonds. Die Sonderabgabe
ist mit dem Grundgesetz vereinbar. Das
Der DRV-Ausschuss Kommunikation tagt erstmals unter Leitung von
Karlsruher Gericht folgt damit der
Verbandsdirektor René Rothe. Themenschwerpunkte sind der Dialog mit
Argumentation des DRV.
Verbrauchern und Medien, die Raiffeisen-Stiftung, die Verbändeinitiative „Wir
sind Raiffeisen“ sowie die Kommunikation in den sozialen Medien.
In Bernburg-Strenzfeld finden die DLGFeldtage statt. Der DRV engagiert sich
gemeinsam mit elf weiteren Ausstellern aus
den Bereichen Saatgut, Pflanzenzucht und
Mai
-schutz im „Themenzentrum Beizung“. Sie
informieren über Saatgutaufbereitung und
Auf Einladung des DRV und veranstaltet von COGECA treffen sich in Berlin
-beizung und machen auf negative
Spitzenvertreter genossenschaftlicher Unternehmen und Organisationen aus
Konsequenzen für die Landwirtschaft auf-
17 EU-Ländern zum Business-Forum. Im Mittelpunkt steht eine Round-Table-
merksam, die sich aus der restriktiven
Diskussion mit Unternehmensvorständen. Vorgestellt werden Strategien des
Zulassung von Wirkstoffen ergeben.
erfolgreichen Engagements auf den internationalen Agrarmärkten.
Präsident Nüssel bewertet das vom
Präsident Nüssel wendet sich an die Mitglieder des Ausschusses für
Bundestag verabschiedete EEG überwie-
Wirtschaft und Energie des Deutschen Bundestages. In der DRV-
gend kritisch. Während er die Regelungen
Stellungnahme fordert er, die Belange der genossenschaftlichen
zur Besonderen Ausgleichsregelung grund-
Agrarwirtschaft bei den weiteren Beratungen zur Novelle des Erneuerbare-
sätzlich begrüßt, stößt die zukünftige
Energien-Gesetzes (EEG) zu berücksichtigen.
Belastung des Eigenstromverbrauchs auf
Ablehnung. Das gilt insbesondere für Be -
Das BMEL hat Verantwortliche der Milchwirtschaft und Börsenexperten zu
standsanlagen, die nach dem Willen der
einem Fachgespräch über die Bedeutung von Terminkontrakten für die künftige
Bundesregierung ab 2017 zumindest an-
Entwicklung des Milchmarktes eingeladen. Vertreter von DMK, Milchwerke
teilig mit der EEG-Umlage belastet werden
Ammerland und des DRV erläutern ihre Erfahrungen und Positionen.
sollen.
6 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Juli
September
Präsident Nüssel und Generalsekretär Dr. Ehlers begrüßen im Verbändegespräch mit
Der DRV nimmt auf Einladung der
Bundesminister Schmidt die tatkräftige Unterstützung des BMEL beim Ausbau der
EU-Kommission an einem Work-
Exportaktivitäten. Der DRV bietet seine Mitwirkung in gemeinsamen Bund-/Länder-
shop über die Rolle von Erzeuger-
Arbeitsgruppen zu Exportfragen an. Es wird vereinbart, weitere Gespräche zur
gemeinschaften teil. Die Kommis-
Überprüfung vereinbarter bzw. bereits eingeleiteter Maßnahmen zu führen.
sionsvertreter informieren sich über
die Erfolgsaussichten neuer Erzeu-
Präsident Nüssel und Generalsekretär Dr. Ehlers gratulieren Jean-Claude Juncker zur
gergemeinschaften, wie sie von der
Wahl zum EU-Kommissions-Präsidenten. Sie fordern ihn auf, der Gemeinsamen
EU-Marktorganisation angestrebt
Agrarpolitik Priorität einzuräumen. So sind praktikable Regelungen für den Import in
werden. Der DRV unterstreicht die
die EU und die Synchronisation der Zulassungsverfahren für gentechnisch veränderte
wichtige Marktfunktion der Genos-
Organismen von existenzieller Bedeutung für das Agribusiness.
senschaften, die nicht gefährdet
werden darf.
Beim Europäischen Gericht reichen
MIV und DRV Klage gegen die von
der EU-Kommission beschlossenen
Leitlinien für Energie- und Umwelt-
August
beihilfen ein. Die Verbände befürchten, dass mit dem EEG bei unverän-
In Interviews und Kommentaren nehmen Präsident Nüssel und Generalsekretär
derten EU-Leitlinien hohe Zusatz-
Dr. Ehlers Stellung zu den Herausforderungen der deutschen Agrar- und
kosten für energie- und handels-
Ernährungswirtschaft. Gegenüber Agra-Europe bekräftigt Dr. Ehlers das elementare
intensive Molkereien entstehen.
Interesse der Branche am Exportgeschäft. Der Präsident analysiert in der
agrarzeitung die wirtschaftlichen Folgen des russischen Importstopps.
„Deutschland muss Motor in Europa
werden“ – gemeinsam mit DBV,
Der DRV nimmt Stellung zum Entwurf der Direktzahlungen-Durchführungsverord-
IVA, BVA und ZVG wendet sich der
nung. Die Genossenschaften erwarten vor allem eine Erweiterung der Liste der auf
DRV in einem 5-Punkte-Programm
ökologischen Vorrangflächen zulässigen Eiweißpflanzen und Zwischenfrüchte.
an die Mitglieder des Landwirtschaftsausschusses des Deutschen
DRV-Präsident Nüssel und Dr. Ehlers als BVEO-Vorsitzender nehmen gemeinsam mit
Bundestages. Gefordert wird ein
DBV-Vizepräsident Werner Schwarz, Jens Stechmann, Vorsitzender Bundes-
klares politisches Bekenntnis zum
ausschuss Obst und Gemüse, und ZVG-Präsident Jürgen Mertz an Beratungen mit
chemischen Pflanzenschutz. Anlass
Bundesminister Schmidt zum russischen Importstopp teil. Diskutiert wird die
sind die Beratungen des „Harmoni-
Betroffenheit der Obst- und Gemüsebranche durch direkte und vor allem indirekte
sierungsberichts zum Pflanzen-
Marktauswirkungen. Priorität muss die Erschließung neuer Absatzmärkte haben.
schutz“, der erhebliche Mängel in
der Zulassungspraxis offenlegt.
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 7
Oktober
Dezember
Unterstützt von Vertretern der Hauptgenossenschaften verhandelt der DRV in Berlin
Präsident Nüssel wendet sich an
mit den Pflanzenzüchtern über einen neuen Vertrag für die Saatgutvermehrung von
Bundesarbeitsministerin
Getreide und Grobleguminosen. Es werden Kompromisse entwickelt.
Nahles. Er kritisiert die nicht akzep-
Andrea
tablen bürokratischen Belastungen,
Beim 6. Runden Tisch zur Identifizierung phytosanitärer und saatgutrechtlicher
die mit dem Mindestlohngesetz auf
Handelshemmnisse setzen sich DRV und BVEO für die Erstellung von Risikoanalysen
die Unternehmen zukommen.
ein, die für Apfelexporte in Drittländer erforderlich sind.
DRV und BVEO nehmen am Forum
Die Arbeitsgruppe des erweiterten QS-Fachbeirates Geflügel tritt zusammen, um
zum Nationalen Aktionsplan Pflan -
lösungsorientierte Ansätze für eine „gentechnikfreie Fütterung“ zu beraten. Vertreter
zenschutz (NAP) in Bonn teil. Es
des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) fordern eine kennzeichnungsfreie Fütterung.
werden erste Ergebnisse aus den
Die Geflügelwirtschaft arbeitet an einem Konzept, das auf dem nachweislichen
Arbeitsgruppen
Einkauf kennzeichnungsfreier Futtermittel basiert.
und Biodiversität erörtert. Hieraus
Gewässerschutz
resultiert eine Empfehlung zum
Greening
von
Gewässer-Rand-
streifen.
November
Auf Schloss Montabaur führt der
DRV in Kooperation mit der
Zahlreiche Bundestagsabgeordnete sowie Verantwortliche aus Wirtschaft, Verbänden
Akademie Deutscher Genossen-
und Medien haben bei der DRV-Weinprobe die Qual der Wahl zwischen
schaften ADG und der Geno-
20 Spitzenweinen aus Winzer- und Weingärtnergenossenschaften. Mit den
Akademie Hannover ein bundeswei-
Bundesministern Schmidt und Müller an der Spitze ist Weinverkostung ein voller Erfolg.
tes Seminar für Nachwuchskräfte in
der Saatgutwirtschaft durch. Das
Der DRV-Fachausschuss Agrargenossenschaften diskutiert u. a. Überlegungen von Bund
Format wird mit aktuellen Schwer-
und Ländern zu Zielen und Maßnahmen der Bodenmarktpolitik. Die Agrargenossen-
punkten fortgeführt.
schaften treten für eine breite Streuung des Eigentums an Grund und Boden ein. Sie
fordern faire Erwerbsmöglichkeiten für Mitglieder von Agrargenossenschaften.
Als Gründungsmitglied des Grain
Clubs zieht der DRV eine positive
Erstmals findet spartenübergreifend das DRV-Forum Tierische Veredelung in Berlin
Bilanz des zehnjährigen Bestehens
statt. Im Mittelpunkt steht der Informationsaustausch von Verantwortlichen aus der
der Verbändeallianz der Lebens- und
Milch-, Futter- sowie Vieh- und Fleischwirtschaft. Die Diskussionen drehen sich um
Futtermittelwirtschaft. Der Club ist
Möglichkeiten und Risiken hinsichtlich der Marktentwicklungen und die
für Politik und Medien zu einem
Kommunikation in und mit der Gesellschaft. Über 200 Teilnehmer sowie ein breites
kompetenten Ansprechpartner rund
Medienecho untermauern den Erfolg des neuen Formats.
um das Agribusiness geworden.
Monika Windbergs
8 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Umsatz- und Strukturentwicklung:
Insgesamt positiver Geschäftsverlauf
D
ie Raiffeisen-Genossenschaften setzen ihren
zent gesunken. Rückgänge sind insbesondere in der
Konzentrationsprozess fort und bauen ihre Ko-
Warenwirtschaft zu verzeichnen (–4,4 %). Maßgeb-
operationen im Verbund aus. Insgesamt sind im
lich für dieses Ergebnis waren die deutlichen Preis-
Bundesgebiet 2.316 DRV-Mitgliedsunternehmen er-
rückgänge bei Getreide und Futtermitteln im zweiten
folgreich am Markt tätig. Das sind 69 weniger als
Halbjahr. Bei Betriebsmitteln gaben die Preise eben-
2013. Der Großteil der ausgeschiedenen Unterneh-
falls deutlich nach.
men (63) ist aufgelöst worden. 13 Genossenschaften
Die 225 Milchgenossenschaften steigerten
sind mit anderen Mitgliedern verschmolzen. Zeit-
ihren Umsatz vor allem mengenbedingt. Sie erwirt-
gleich wurden acht Zugänge gemeldet.
schafteten einen Gesamtumsatz von 14,8 Mrd. Euro.
Die Gesamtanzahl verteilt sich auf sieben
Dies ist ein Plus von 3,9 Prozent. Die 35 genossen-
Sparten, von denen die 765 Agrargenossenschaften
schaftlichen Milchverarbeitungsbetriebe setzten
mit 33 Prozent weiterhin den größten Anteil stellen
13,0 Mrd. Euro um. Das sind 2,2 Prozent mehr als im
(Vorjahr: 773). Die Warenwirtschaft bildet mit
Vorjahr.
125 Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft,
Die Vieh- und Fleischgenossenschaften wei-
sechs Hauptgenossenschaften inklusive DRWZ und
sen ein Plus von 2,0 Prozent bei einem Gesamtumsatz
293 Bezugs- und Absatzgenossenschaften die zweit-
von 6,6 Mrd. Euro aus. In dieser Sparte war das Markt-
größte Sparte (18,3 %). Sie umfasst insgesamt
geschehen anhaltend schwierig sowie von Handels-
424 Unternehmen (Vorjahr: 435).
restriktionen und damit verbundenen erschwerten Ex-
Die Umsatzerlöse lagen bei rd. 66,4 Mrd.
portbedingungen geprägt. In den übrigen Sparten lie-
Euro. Sie sind im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Pro-
gen die Ergebnisse auf einem konstant hohen Niveau.
Umsatzstruktur der Genossenschaften 2014 nach Sparten
Insgesamt 66,4 Mrd. Euro Jahresumsatz
Weinwirtschaft
0,8 Mrd. Euro (1,2 %)
Sonstige Genossenschaften
0,9 Mrd. Euro (1,4 %)
Warenwirtschaft*
37,8 Mrd. Euro (56,9 %)
Agrargenossenschaften
2,2 Mrd. Euro (3,3 %)
Obst, Gemüse, Gartenbau
3,3 Mrd. Euro (5,0 %)
Milchwirtschaft
14,8 Mrd. Euro (22,3 %)
Vieh- und Fleischwirtschaft
6,6 Mrd. Euro (9,9 %)
*
einschl. Umsatzerlöse der Tochterunternehmen und Beteiligungen
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 9
Außenhandel konstant
Entwicklung in den Sparten
Die genossenschaftlichen Unternehmen haben wei-
Die Struktur der ländlichen Genossenschaften unter-
terhin einen erheblichen Anteil am deutschen Au-
liegt in den letzten Jahre einem kontinuierlichen Ver-
ßenhandel mit tierischen und pflanzlichen Erzeug-
änderungsprozess. Von den 2.316 genossenschaft-
nissen. 2014 lagen die Umsatzerlöse der Ausfuhren
lich organisierten Unternehmen sind 998 im Agrar-
mit rd. 5,0 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. Die nega-
handel und in der Verarbeitung tierischer und pflanz-
tiven Auswirkungen des im August 2014 verhängten
licher Erzeugnisse erfolgreich unterwegs. Sie stellen
russischen Importstopps konnten zum Teil durch
43,1 Prozent der im DRV organisierten Unternehmen.
Erschließung neuer Absatzmärkte gemildert bzw.
In der landwirtschaftlichen Produktion enga-
ausgeglichen werden. Besonders der Export von
gieren sich 765 Agrargenossenschaften, die einen
Milcherzeugnissen in den asiatischen Raum hat in-
Umsatz von rd. 2,2 Mrd. Euro erzielten. 553 sonstige
zwischen große Bedeutung.
Genossenschaften teilen sich überwiegend in die Ar-
Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften der Raiffeisen-Organisation
Mitglieder der regionalen Genossenschaftsverbände
Genossenschaftsarten
Alte Struktur
Neue Struktur
Veränderung
absolut
%
2001
2002
2003
2004
2005
20125
2013
2014
Kreditgenossenschaften
mit Warengeschäft
354
301
274
249
222
140
129
125
–4
–3,1
Bezugs- und
Absatzgenossenschaften
473
458
430
418
409
305
300
293
–7
–2,3
Hauptgenossenschaften1
–
–
–
–
–
6
6
6
Milchgenossenschaften2
378
354
347
330
308
251
241
225
–16
–
–6,6
–
Vieh-, Fleisch- und
Zuchtgenossenschaften2
144
141
130
127
124
97
95
92
–3
–3,2
Obst-, Gemüse-, Gartenbaugenossenschaften
125
121
117
114
107
90
91
88
–3
–3,3
Winzergenossenschaften2
256
238
236
232
224
179
173
169
–4
–2,3
Agrargenossenschaften
795
769
751
801
783
7924
773
765
–8
–1,0
1.075
1.012
974
940
921
592
577
553
–24
–4,2
Übrige Genossenschaften*3
Zentralen**
Insgesamt
32
29
27
24
24
–
–
–
3.632
3.423
3.286
3.235
3.122
2.452
2.385
2.316
–
– 69
* Z. B. Brennerei-, Weide-, Bioenergie-, forst- und holzwirtschaftliche Genossenschaften, sonstige Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften
sowie Mitglieder
** Einschl. Einrichtungen auf Bundesebene
1
Ab 2006 einschl. DRWZ
2
Ab 2006 einschl. Zentralen
3
Ab 2006 einschl. Zentralen und sonstige Mitglieder
4
Einschl. Zugang des Fachprüfungsverbandes von Produktivgenossenschaften in Mitteldeutschland e.V., Halle
5
Ab 2009 Änderung der statistischen Erfassung der Genossenschaftsart „Übrige Genossenschaften“
–
–2,9
10 | DRV-Geschäftsbericht 2014
beitsfelder Bioenergie, Wasser, Elektrizität, Brenne-
einen hohen Stellenwert ein. Sie sorgen insbeson-
rei, Fischerei, Kalthaus, Forst- und Holzwirtschaft so-
dere im ländlichen Raum für Wertschöpfung und
wie Trocknung, Maschinen, Weide und Pfropfreben-
sind Triebfeder der regionalen Wirtschaftskreisläufe.
bzw. Rebenaufbau auf.
Indikatoren hierfür sind die konstanten Zahlen der
Durch Verschmelzungen und Fusionen ist
Mitgliedschaften und Beschäftigten. Rd. 513.000
die Zahl der Milchliefergenossenschaften mit
Landwirte, Gartenbauer und Winzer sind bundesweit
7,3 Prozent überdurchschnittlich zurückgegangen.
Teilhaber an genossenschaftlichen Unternehmen
Das spiegelt zugleich den Strukturwandel auf der Er-
(ohne Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft).
zeugerstufe wider.
Die Beschäftigtenzahlen mit rd. 82.000 Arbeitnehmern, darunter ca. 4.250 Auszubildende, unterstreichen die Bedeutung der landwirtschaftlichen Genos-
Zuverlässiger Partner vor Ort
senschaften.
Raiffeisen-Genossenschaften nehmen als bedeutender Wirtschaftsfaktor und verlässlicher Arbeitgeber
Yvonne Mynkowiak
Anzahl der Genossenschaften 2014 nach Sparten
Insgesamt 2.316 Unternehmen
Weinwirtschaft
169 (7,3 %)
Warenwirtschaft
424 (18,3 %)
Milchwirtschaft
225 (9,7 %)
Sonstige Genossenschaften
553 (23,9 %)
Vieh- und Fleischwirtschaft
92 (4,0 %)
Obst, Gemüse, Gartenbau
88 (3,8 %)
Agrargenossenschaften
765 (33,0 %)
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 11
Interessenvertretung in Brüssel:
Von Agrarreform bis TTIP
as Jahr 2014 war von der neuen Zusammenset-
D
Die Agrarzölle dürften kein unüberwindliches
zung der EU-Institutionen bestimmt. Anfang Juli
Hindernis darstellen. Im pflanzlichen Bereich sind
konstituierte sich das Europäische Parlament, im
sie bereits relativ niedrig, bei tierischen Produkten
November trat die Europäische Kommission unter
im Vergleich aber noch deutlich höher. Die sensiblen
Präsident Jean-Claude Juncker ihr Amt an. Zum
Sektoren der Agrarproduktion, so aus EU-Perspekti-
Agrarkommissar wurde Phil Hogan aus Irland er-
ve insbesondere der Fleischbereich, dürften in TTIP
nannt. Von Beginn an setzte er von seinem Vorgän-
vom kompletten Zollabbau ausgenommen und über
ger abweichende agrarpolitische Akzente. So strebt
Zollquoten geregelt werden.
Hogan als vorrangiges Ziel eine Vereinfachung und
Deutlich komplizierter ist die Situation bei
Entbürokratisierung der GAP an, vor allem der erst
den beiderseits des Atlantiks vielfach sehr unter-
Anfang 2015 in Kraft getretenen Bestimmungen zum
schiedlichen Lebensmittel- und Verbraucherschutz-
Greening der Direktzahlungen. Er betont die Not-
standards. Auf europäischer Seite sind dies Reiz-
wendigkeit von Produktivitätssteigerungen in der
themen wie „Chlorhühnchen“, Hormoneinsatz, Gen-
Landwirtschaft, um so die weltweite Lebensmittel-
technik und Klonen, die in Deutschland die vielfach
versorgung sicherzustellen. In diesem Zusammen-
sehr kritische öffentliche Diskussion zu TTIP beherr-
hang hebt Hogan die wichtige Rolle dynamisch
schen. Eine Vereinheitlichung von Standards er-
wachsender Drittlandexporte hervor. Der DRV wertet
scheint in vielen Fällen nicht realistisch. Die Kom-
diese agrarpolitischen Signale positiv.
mission als Verhandlungsführer hat wiederholt unterstrichen, dass eine Absenkung bestehender EU-
Transatlantisches Freihandelsabkommen
Standards, die stark auf dem Vorsorgeprinzip beruhen, nicht infrage kommt.
Seit Sommer 2013 verhandeln die Europäische Uni-
Der DRV verfolgt den Verhandlungsprozess
on und die USA über das transatlantische Freihan-
und bringt seine Position sowohl auf nationaler als
delsabkommen TTIP (Transatlantic Trade and Invest-
auch europäischer Ebene gegenüber den politisch
ment Partnership). Entstehen soll die weltweit größte
Verantwortlichen ein. Im transatlantischen Freihan-
Freihandelszone, die rd. ein Drittel des weltweiten
delsabkommen liegen aus Sicht des DRV zusätzliche
Handelsvolumens abdeckt. Angestrebt wird bis Jah-
Exportchancen für die europäische und deutsche
resende eine politische Einigung auf die wichtigsten
Agrarwirtschaft. Dies gilt insbesondere für höher
Eckpunkte des Abkommens. Ob dieser sehr ehrgei-
veredelte Milchprodukte, aber auch für die Weinwirt-
zige Zeitplan realisierbar ist, bleibt abzuwarten. Ziel
schaft.
von TTIP ist ein möglichst umfassender Abbau so-
Darüber hinaus ist es im europäischen Inte-
wohl tarifärer als auch nicht-tarifärer Handelshemm-
resse, bestehende nicht-tarifäre Handelsbarrieren
nisse. Neben den Zöllen zählen dazu insbesondere
aufseiten der USA abzubauen. Beispiele sind die
die unterschiedlichen Standards und technischen
strikten Auflagen für Milch zur Weiterverarbeitung
Normen in Bereichen wie Gesundheit, Umwelt, Si-
und zu Pflanzenschutzmitteln, die nicht zuletzt euro-
cherheit und Arbeit. Primäres Ziel ist es meist nicht,
päische Obstausfuhren verhindern. Befürchtungen
die Standards beider Seiten zu vereinheitlichen, son-
in Richtung einer Überschwemmung des EU-Mark-
dern vielmehr – soweit möglich – eine gegenseitige
tes mit amerikanischen Produkten, die die hiesigen
Anerkennung sicherzustellen.
Standards nicht erfüllen, werden nicht geteilt.
12 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Brüsseler Büro
Jahresumsatz von über 300 Mrd. Euro vertreten.
COGECA arbeitet in einem gemeinsamen Sekretariat
Das DRV-Verbindungsbüro im „Deutschen Haus der
eng mit dem europäischen Bauernverband COPA zu-
Land- und Ernährungswirtschaft“ liegt zentral im
sammen. Der DRV ist intensiv in die Gremienarbeit
Brüsseler Europaviertel. Dort arbeiten die wichtigen
des europäischen Verbandes eingebunden und ver-
deutschen Agrarorganisationen in der Interessenver-
tritt dort die Interessen der deutschen Raiffeisen-
tretung zusammen. Tätigkeitsschwerpunkte sind
Genossenschaften. DRV-Präsident Manfred Nüssel
eine umfassende, zeitnahe Information der Raiff-
bekleidet seit 2013 das Amt des ersten COGECA-
eisen-Organisation über relevante Entscheidungen
Vizepräsidenten.
in Brüssel sowie die Interessenvertretung und konti-
COGECA bietet eine gute Plattform für den
nuierliche Kontaktpflege gegenüber den EU-Institu-
europaweiten Meinungs- und Erfahrungsaustausch
tionen.
der nationalen Genossenschafts-Organisationen.
Eine wichtige Rolle spielen Business-Foren, in denen
COGECA als Plattform
strategische Fragen aus der Perspektive genossenschaftlicher Unternehmen diskutiert werden. Auf
Im Allgemeinen Verband der landwirtschaftlichen
Einladung des DRV und mit maßgeblicher Unterstüt-
Genossenschaften der Europäischen Union (COGECA)
zung der deutschen Hauptgenossenschaften führte
sind die nationalen Genossenschaftsverbände fast
COGECA im Mai 2014 ein Business-Forum für die
aller EU-Mitgliedstaaten zusammengeschlossen, um
Warenwirtschaft in Berlin durch, das auf große Re-
gemeinsam ihre Interessen gegenüber den in Brüssel
sonanz stieß. Eine weitere Veranstaltung im Novem-
ansässigen Institutionen zu vertreten. COGECA zählt
ber 2014 in Brüssel war dem Thema Innovation ge-
35 Vollmitglieder sowie 36 Partnerorganisationen.
widmet.
Damit werden die Anliegen der rd. 40.000 landwirtschaftlichen Genossenschaften mit einem addierten
Dr. Thomas Memmert
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 13
Im Dialog mit der Politik:
Wettbewerbsposition verbessern
N
ach der Bundestagswahl und Bildung einer Gro-
integriert werden sollen. Dadurch kann ein Anstieg
ßen Koalition aus CDU/CSU und SPD nahm der
der Energiekosten für Bürger und Unternehmen we-
18. Deutsche Bundestag im Jahr 2014 seine parla-
sentlich effektiver begrenzt werden als durch kurz-
mentarische Arbeit auf. Aus Sicht des DRV haben die
fristige Korrekturen, z. B. bei Befreiungstatbestän-
Parteien mit ihrem Koalitionsvertrag die Vorausset-
den von der EEG-Umlage.
zungen für eine stabile und verlässliche Regierungs-
Der DRV hat im Frühjahr 2014 zu einem
arbeit in der laufenden Legislaturperiode geschaf-
Parlamentarischen Abend eingeladen, um in den in-
fen.
tensiven Austausch mit neuen Abgeordneten einAllerdings vermisst der DRV eine angemes-
zutreten bzw. mit den bereits bekannten fortzu-
sene Berücksichtigung europäischer und globaler
setzen. Diese Einladung stieß auf positive Resonanz.
Rahmenbedingungen, die maßgeblich für die wirt-
Neben zahlreichen Abgeordneten und der neuen
schaftliche Entwicklung der Land- und Ernährungs-
Vorsitzenden des Ausschusses für Ernährung und
wirtschaft in Deutschland sind. Die Sicherung der
Landwirtschaft, Gitta Connemann, war auch Bundes-
Wettbewerbsfähigkeit und Verbesserung der Wett-
minister Christian Schmidt zu Gast.
bewerbsposition müssen stets im Vordergrund stehen, damit die Chancen des wachsenden internatio-
Als Experte gefragt
nalen Agrarhandels weiterhin erfolgreich genutzt
werden können.
Der DRV wird bei genossenschaftsrelevanten Themen
als Experte zu Anhörungen im Bundestagsausschuss
Praxisgerechte Risikovorsorge
für Ernährung und Landwirtschaft eingeladen. Über
solche offiziellen Veranstaltungen hinaus wird ein
Für ein nachhaltig erfolgreiches Agieren auf offenen
reger Austausch mit den Abgeordneten, ihren Mit-
internationalen Märkten benötigen die Unternehmen
arbeitern sowie den Arbeitsgruppen der Bundestags-
eine praxisgerechte Risikovorsorge, z. B. zur Absi-
fraktionen geführt. Das für die komplexe Gesetz-
cherung gegen schwankende Preise. Deshalb ist es
gebungsarbeit dringend erforderliche Praxiswissen
nicht nachvollziehbar, dass sich die Große Koalition
bieten der DRV und seine Mitglieder den politisch
für eine Eindämmung der Rohstoffspekulation ein-
Verantwortlichen an.
setzt und dem Instrument der Warenterminbörsen
Der Dialog wird aber nicht nur mit den im
skeptisch gegenübersteht. Terminmärkte zur Absi-
klassischen Agrarbereich verantwortlichen Politi-
cherung von Rohstoffpreisen im Agrarbereich stehen
kern und Institutionen geführt. Er bezieht ganz nach
in der EU erst am Anfang ihrer Entwicklung.
Bedarf auch Ressorts wie Wirtschaft, Umwelt, Ver-
Begrüßt hat der DRV, dass mit der Gesetzesnovelle erneuerbare Energien stärker in den Markt
kehr u. a. m. ein.
Dr. Volker J. Petersen
14 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Riskomanagement:
Warenterminbörsen und Transparenz
A
Marktgerecht und praxisorientiert
setzt. Nach über dreijähriger Diskussion zwischen
Die Betroffenheit der Agrar- und Ernährungswirt-
EU-Kommission, Parlament und Ministerrat ist im
schaft durch die dieser Richtlinie nachgeordnete
Juni die Richtlinie über die Märkte für Finanzdienst-
Umsetzung wird an zwei Beispielen deutlich: Die De-
leistungen (MiFID) in Kraft getreten. Sie enthält auch
finition einer Finanzdienstleistung beinhaltet – wenn
Regelungen über die Warenterminbörsen in der EU.
sie durch den delegierten Rechtsakt nicht sachge-
Neben der weltweiten Finanzkrise 2008/2009 hat die
recht konkretisiert wird – die Gefahr, dass der Agrar-
Diskussion über Spekulationen mit Agrarprodukten
handel mit seinen Vermarktungs- und Kontraktmo-
und Lebensmitteln die Novellierung erheblich beein-
dellen der Finanzaufsicht unterliegt. Diese Überle-
flusst. Die Transparenz an den Warenterminbörsen
gung hat die Branche sehr beunruhigt. Der DRV hat
soll verbessert werden. Die Finanzaufsicht erhält er-
sich nachdrücklich dafür eingesetzt, dass gebräuch-
weiterte Möglichkeiten für das Management von
liche sogenannte physische Forwards nicht der
Positionen an den Warenterminbörsen. Schließlich
Finanzaufsicht unterworfen werden. Dies läuft so-
sollen – in Anlehnung an Regelungen in anderen
wohl den Interessen der Agrar- und Ernährungswirt-
G-20-Ländern – Positionslimits eingeführt werden.
schaft als auch denen der Politik und Administration
uf Brüsseler Ebene wurden 2014 die Arbeiten zur
Umsetzung der EU-Finanzmarktreformen fortge-
Die Vorschriften sind noch sehr abstrakt. In
zuwider.
delegierten Rechtsakten der EU-Kommission und
technischen Regulierungsstandards der Europäi-
Marktgerecht und praxisorientiert
schen Finanzaufsicht ESMA werden diese für die
verschiedenen Branchen weiter aufgeschlüsselt, um
Ein zweiter Aspekt ist die sogenannte Nebentätig-
sie für die Betroffenen, Handelsplätze und nationalen
keitsausnahme in MiFID. Diese sieht vor, dass Unter-
Aufsichtsbehörden anwendbar zu machen.
nehmen, die mit Finanzprodukten zur Absicherung
ihres physischen Geschäfts arbeiten, solange nicht
DRV-Stellungnahmen
der Finanzaufsicht unterworfen werden, bis bestimmte Schwellen nicht überschritten werden.
Der DRV hat diese sehr technischen und komplexen
Auch hier setzt sich der DRV mit Nachdruck für markt-
Beratungen auf den verschiedenen Ebenen mit Stel-
gerechte und praxisorientierte Schwellenwerte ein;
lungnahmen und praxisorientierten Informationen
demgegenüber ist die Politik immer noch aus den
begleitet. Er hat zu Konsultationen, die von der ESMA
Diskussionen über die Spekulation mit Lebensmitteln
durchgeführt wurden, Stellung bezogen. Gleichfalls
sensibilisiert und besorgt, keine Schlupflöcher für
hat er – in Zusammenarbeit mit COPA/COGECA und
vermeintliche Spekulationsprozesse zu eröffnen bzw.
Experten aus anderen Mitgliedstaaten – praxisorien-
offen zu lassen.
tierte Vorschläge an die EU-Kommission, das Bundesfinanzministerium und das Bundesministerium
für Ernährung und Landwirtschaft gegeben.
Dr. Volker J. Petersen
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 15
Russland-Importstopp:
Folgen und Ausblick
A
m 7. August 2014 verhängte die Russische Föde-
bargo ebenfalls komplett wegbrachen. Einige Neben-
ration gegenüber der EU, den USA sowie ande-
produkte (ausschließlich Rind) konnten weiterhin ge-
ren Ländern einen sofortigen Importstopp für zahl-
liefert werden. Im Herbst 2014 sperrte die Russische
reiche Produkte wie Obst, Gemüse, Milcherzeugnis-
Föderation auch diese Produkte.
se und Fleisch. Dies war eine Reaktion Russlands auf
EU-Sanktionen im Zuge der Ukraine-Krise.
Milchwirtschaft
DRV-Präsident Nüssel zeigte u. a. in Gesprächen mit Bundesminister Christian Schmidt die weit-
Veterinärrechtliche Sperren führten bereits 2013 zur
reichenden Auswirkungen dieser Sanktionen auf die
Halbierung der Käseausfuhren nach Russland auf
Geschäftstätigkeit der genossenschaftlichen Unter-
38.400 t. Mit dem Importstopp kam es zu weiteren
nehmen auf. Er setzte sich zur Überwindung dieser
Einschränkungen auf 13.300 t. Dennoch konnte der
negativen Folgen vor allem für die Öffnung neuer Ex-
Käseexport 2014 mit einer Gesamtmenge von 1,16
portmärkte ein. Der DRV hat in intensiven Gesprächen
Mio. t an das gute Vorjahresergebnis anknüpfen.
mit der Administration in Berlin und Brüssel Lösungs-
Neben Steigerungen der Ausfuhren in EU-Länder
wege für seine Mitgliedsunternehmen aufgezeigt.
konnte fast die Hälfte des Rückgangs im RusslandGeschäft auf anderen Drittlandsmärkten abgesetzt
Obst und Gemüse
werden. Die größten Zuwächse waren in Südkorea,
Saudi-Arabien, Japan und in den USA zu verzeichnen.
Die Brüsseler Kommission beschloss im Herbst 2014
Der Export wurde zudem durch den schwachen
kurzfristige Hilfspakete für den Obst- und Gemüse-
Eurokurs gestützt.
sektor, die jedoch den deutschen Genossenschaften
kaum Erleichterungen brachten. Niedrige Preise do-
Ausblick und Bewertung
minierten, auch bedingt durch gute Ernten, das
Marktgeschehen. Deshalb spielt die weitere Diversi-
Die russischen Sanktionen sind zunächst auf ein Jahr
fizierung der Absatzmärkte eine entscheidende Rolle.
befristet. Eine Aufhebung der Sperre zum August 2015
Am 25. März 2015 unterzeichneten die Apfel-
erscheint jedoch ungewiss. Einerseits haben sich die
erzeugerorganisationen und das Julius Kühn-Institut
Eskalationen in der Ukraine weiter verschärft. Anderer-
einen Dienstleistungsvertrag. Gegenstand der Verein-
seits flammen erste Signale zur Aufhebung des Still-
barung ist die Erstellung von Gutachten zu pflanzen-
standes auf: Mitte April 2015 besuchten russische In-
gesundheitlichen Risikoanalysen, die für Ausfuhren
spektoren Milch- sowie Fleischbetriebe in Deutschland.
in Drittländer erforderlich sind.
Nun muss sich zeigen, ob in naher Zukunft mit einer
teilweisen Öffnung des Marktes zu rechnen ist.
Fleischwirtschaft
Für den DRV und seine Mitgliedsunternehmen
hat die Erschließung neuer Märkte weiterhin höchste
Der Absatzmarkt für Schweinefleisch in Russland war
Priorität. Der mit dem Julius Kühn-Institut geschlos-
bereits seit Anfang 2013 schrittweise weggebrochen.
sene Vertrag ist für die genossenschaftliche Obst- und
Anfang 2014 wurde mit Auftreten der Afrikanischen
Gemüsewirtschaft ein Lichtblick. Aber auch die For-
Schweinepest in der EU der Handel komplett unter-
cierung weiterer Handelsabkommen wie das TTIP ge-
bunden. Ein anderes Bild zeigten die Rindfleisch-
winnen an Bedeutung.
exporte, die im ersten Halbjahr 2014 um 80 Prozent
gesteigert werden konnten, dann aber durch das Em-
Dr. Gertrud Burghard/Heinrich Schmidt/Dr. Verena Schütz
16 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Gentechnik:
Tierische Veredelung im Fokus
D
ie gesellschaftliche und politische Diskussion um
Versicherungsschutz abgedeckte Haftungsrisiken
Gentechnik fokussiert sich zunehmend auf den
hervor. Das gilt insbesondere für diejenigen Unter-
Einsatz in Futtermitteln für die Produktion von Le-
nehmen, die die Abwesenheit bestimmter gentech-
bensmitteln tierischer Herkunft. Beim ersten DRV-
nischer Prozesse in ihren Produkten herausstellen.
Forum Tierische Veredelung, das im November 2014
in Berlin stattfand, wurde in Abstimmung der Spar-
Lebensmittel „Made in Germany“
ten Futtermittel-, Milch- sowie Vieh- und Fleischwirtschaft ein 5-Punkte-Positionspapier verabschiedet.
Der DRV wehrt sich gegen eine Schwächung der
Darin wird die Wahlfreiheit von Verbrauchern und
Wettbewerbsposition der deutschen Agrarwirtschaft
Produzenten in den Vordergrund gestellt. Verpflich-
durch populistische Maßnahmen, die eine pauschale
tenden Vorgaben für die gesamte Branche, wie sie
Stigmatisierung der Gentechnik zum Ziel haben.
von Teilen des Lebensmitteleinzelhandels gefordert
Deutschland bietet herausragende Rahmenbedin-
werden, erteilen die genossenschaftlichen Unter-
gungen für eine effiziente und nachhaltige Produk-
nehmen eine klare Absage.
tion tierischer Lebensmittel, und zahlreiche Mitgliedsunternehmen sichern ihre Wertschöpfung,
Verfügbarkeit und Rechtssicherheit
indem sie den Export ausbauen.
Die europäische Futtermittelwirtschaft bleibt ins-
Widerstand gegen Opt-out
besondere bei Proteinfuttermitteln – trotz aller Bemühungen um alternative Herkünfte – auf lange
Nach der Nationalisierung des Anbaus gentechnisch
Sicht importabhängig. Gleichwohl unterstützt der
veränderter Pflanzen möchte die EU-Kommission
DRV die Förderung der heimischen Eiweißpflanzen-
den Mitgliedstaaten zusätzlich die Möglichkeit er-
Produktion. Zahlreiche Mitgliedsunternehmen bieten
öffnen, die Verwendung von GVO als Lebens- und
die Abnahme und Verwertung der Rohstoffe vor-
Futtermittel – trotz vorausgegangener europäischer
wiegend auf regionalen Märkten an. Bei der Bewer-
Zulassung – zu untersagen. Diesem Vorhaben, das
tung von Alternativen erwartet der DRV auch die
die Brüsseler Kommission im April 2015 bekannt ge-
Berücksichtigung von Aspekten der Flächeneffizienz
macht hat, tritt der DRV entschlossen entgegen.
bzw. internationalen Arbeitsteilung und Wett-
Denn neben kaum lösbaren Logistikproblemen ist
bewerbsfähigkeit.
eine weitere Schwächung in der Rohstoffverfügbar-
Unbefriedigend bleibt die Rechtssituation bei
der GVO-Kennzeichnung. Wiederholte Klärungs-
keit nicht akzeptabel. Negative Reaktionen im internationalen Handel sind vorprogrammiert.
anfragen des DRV ließ der Gesetzgeber bislang unbeantwortet. Dies ruft erhebliche und durch keinen
Dr. Momme Matthiesen
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 17
Initiative Tierwohl:
Chance eindrucksvoll genutzt
D
ie Strategie zur Umsetzung
Vergleich zu anderen Programmen hat ein landwirt-
der Tierwohl-Kriterien in
schaftlicher Betrieb keine Möglichkeit, Kriterien nach-
der gesamten Wertschöpfungs-
zubessern. Alle Anforderungen müssen beim ersten
kette mit breiter Unterstützung
Audit erfüllt sein. Entsprechend bereiten sich die Be-
aller Beteiligten ist einzigartig.
triebe durch Voraudits vor. Die jährlichen Bestäti-
Die gesellschaftliche Diskussi-
gungsaudits, unangekündigte Audits sowie hohe
on zeigt, dass Verbraucher be-
Sanktionsstrafen von bis zu 100.000 Euro tragen zur
reit sind, mehr Geld für Tier-
konsequenten Einhaltung der Vorgaben bei. Im Um-
wohl auszugeben, allerdings scheiterten bisherige La-
kehrschluss erhalten Landwirte nach positivem Pro-
belprogramme genau an dieser Schnittstelle.
grammaudit ein drei Jahre gültiges Zertifikat.
Nachdem sich das Bundeskartellamt 2014
grundsätzlich positiv zur Initiative Tierwohl geäußert
Überwältigende Resonanz
hatte, ist der Weg frei für die Umsetzung dieser bislang einzigartigen Branchenlösung. Folgerichtig
Am 28. April 2015 endete die erste Anmeldephase
wurde mit Gründung der Gesellschaft zur Förderung
für Schweine haltende Betriebe. Über 4.600 Betriebe
des Tierwohls in der Nutztierhaltung mbH das ent-
mit 25,5 Mio. Schweinen unterstreichen die hohe Be-
scheidende Element zur Organisation bzw. Steue-
reitschaft der Tierhalter, den gesellschaftlichen An-
rung der inhaltlichen Aufgaben der Initiative ge-
sprüchen nach mehr Tierwohl Rechnung zu tragen.
schaffen. Der DRV ist einer von sechs Gesellschaf-
Der DRV und seine Mitgliedsunternehmen
tern. Ebenfalls beteiligt sind: Deutscher Bauernver-
aus der Vieh- und Fleischwirtschaft haben intensiv
band, Verband der Fleischwirtschaft, Bundesver-
an den Vorbereitungen zur Umsetzung der Tierwohl-
band der deutschen Fleischwarenindustrie und Han-
kriterien gearbeitet. Zahlreiche Informationsveran-
delsvereinigung für Marktwirtschaft.
staltungen, einzelbetriebliche Beratungen, Voraudits
sowie das umfangreiche Anmeldeverfahren trugen
Grundanforderungen und Pflichtkriterien
dazu bei, dass die deutschen Schweinehalter nun
mehr als doppelt so viel der kalkulierten Fleisch-
Das Jahr 2014 stand im Zeichen der Konkretisierung
menge bedienen können. Ein neutrales, computer-
und Detailausgestaltung der neuen Anforderungen
basiertes Losverfahren ermittelte die Betriebe, die
zur Förderung des Tierwohls. Nach Veröffentlichung
mit dem Programmaudit in der Initiative starten. Das
der umfangreichen Kriterienkataloge haben sich
sind rd. 2.100 Betriebe mit mehr als 12 Mio. Tieren.
zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe auf die Um-
Die nicht berücksichtigten Landwirte haben die
setzung der Anforderungen vorbereitet. Dies spie-
Möglichkeit, über eine Warteliste und ein „Nachrück-
gelte sich auch auf überregionalen sowie lokalen
verfahren“ teilzunehmen. Dies setzt aber voraus, dass
landwirtschaftlichen Ausstellungen wider. Eine Fülle
ein entsprechendes finanzielles Volumen zur Verfü-
von Lösungsvorschlägen wurde unterbreitet.
gung steht.
Die Kontrolle der umfangreichen Tierwohlkri-
In den kommenden Monaten stehen die Ein-
terien durch fachkundige, gut geschulte Auditoren
führung der Initiative im Lebensmitteleinzelhandel,
stellte einen weiteren Schwerpunkt dar. Zusatzausbil-
die Aufstockung des Finanzetats und die Gewinnung
dungen befähigen u. a. QS-Auditoren ab Mai 2015
weiterer Absatzkanäle auf der Agenda.
Programmaudits, jährliche Bestätigungsaudits sowie
unangekündigte Kontrollaudits durchzuführen. Im
Dr. Verena Schütz
18 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Wir transportieren Tierschutz:
Erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit
M
it dem Auftritt der Raiffeisen-Viehvermark-
als auch der Dokumentarfilm, in dem die Abläufe ge-
tungsgenossenschaften auf dem ErlebnisBau-
zeigt werden, als guter Einstieg in Gespräche. Diese
ernhof der Internationalen Grünen Woche (IGW) im
drehten sich häufig auch um allgemeine Themen wie
Januar 2015 wurde die Erfolgsgeschichte der Öffent-
Tierhaltung, Fleischkonsum und Ernährung.
lichkeitsarbeit rund um den Tiertransport fortgeführt.
Fortsetzung folgt
Der ausgestellte Transporter erwies sich er-
neut als Magnet für über 30.000 Besucher. Das High-
Das unterstreicht einmal mehr, wie dringend not-
light war die Projektion einer Filmsequenz des Trans-
wendig es ist, die transparente Präsentation moder-
ports von Schweinen. So erhielten Verbraucher, Po-
ner Agrarwirtschaft unbeirrt fortzuführen und aus-
litiker und Journalisten einen realistischen Eindruck
zubauen. So wird der wachsenden Entfremdung der
vom Verhalten der Tiere und dem Platzangebot wäh-
Bevölkerung von der landwirtschaftlichen Urproduk-
rend der Fahrt. Gemäß dem Hallenmotto „Wir nut-
tion entgegengewirkt.
zen und schützen aus Verantwortung“ wurde gezielt
Das gelang ebenfalls bei zahlreichen regio-
auf Tierschutzaspekte und Maßnahmen eingegan-
nalen Veranstaltungen und Messen. Ein Highlight
gen, damit die Tiere gesund und möglichst stressfrei
war die Ausstellung auf der NORLA in Rendsburg
ans Ziel gelangen.
mit lebenden Mastschweinen im Transporter. Auch
ein Unterrichtsbaustein im i.m.a Lehrermagazin
Guter Einstieg in Gespräche
„lebens.mittel.punkt“ unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit.
Zahlreiche Politiker wie der schleswig-holsteinische
Der DRV dankt den Unterstützern des
Ministerpräsident Torsten Albig, die Staatssekretäre
Projektes und Helfern vor Ort! Der Informations-
Dr. Maria Flachsbarth und Dr. Robert Kloos sowie
stand wird für regionale Veranstaltungen kostenfrei
Landwirtschaftsminister der Bundesländer und Ab-
zur Verfügung gestellt. Interessenten wenden
geordnete des Bundestages machten sich ein Bild
sich an die Autorin, Telefon 030 856214-532,
davon, wie komplex die Vorbereitung und Durchfüh-
Mail: [email protected].
rung von Tiertransporten sind. Hierbei erwiesen sich
sowohl die Projektion der tatsächlichen Besatzdichte
Elisabeth Kotthoff
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 19
Smart-Farming und Big Data:
Genossenschaften als verlässliche Partner
S
eit 1990 sind Navigationssysteme auf dem Markt,
des einzelnen Landwirts reagieren. Pflanzenschutz-
die Satellitensignale (GPS = Global Positioning
mittel werden dem Landwirt „just in time“ in der
System) zur Standortbestimmung nutzen. Im Auto-
prognostizierten Bedarfsmenge zur Verfügung ge-
mobilsektor haben die Verfügbarkeit digitalisierter
stellt. Notwendige Behandlungen können dann ohne
Straßenkarten und der Preisverfall bei Speicherme-
weiteren Zeitverzug vorgenommen werden. Rest-
dien den Navigationssystemen ab der Jahrtausend-
mengen werden minimiert, Abstandsauflagen kor-
wende längst zum Durchbruch verholfen.
rekt eingehalten. Die Eintragung in die Ackerschlag-
In der Agrarwirtschaft sind die technischen
kartei erfolgt automatisiert und fehlerfrei.
und organisatorischen Anforderungen ungleich hö-
Durch die Vernetzung von Erntemaschinen,
her: Hier gibt es zwar ebenfalls umfangreiches Kar-
Transportkapazitäten und Erfassungsanlagen wer-
tenmaterial, beispielsweise aus der Reichsboden-
den Wegstrecken und Wartezeiten minimiert. Be-
schätzung, über Gewässer, Niederschläge und zur
stimmte Qualitäten können unmittelbar separiert
Hangneigung. Das reicht aber nicht aus. Vielmehr ist
werden. Auch in der tierischen Veredelung fallen
es notwendig, positionsgebundene Daten mittels
zahlreiche Daten an, die automatisiert erfasst und
spezieller Sensoren und Beprobungen zu erfassen
strukturiert weiterverarbeitet werden sollten.
und für weitere Anwendungen aufzubereiten. Sofern die ermittelten Werte längerfristig nutzbar blei-
Genossenschaften beraten
ben sollen, ergeben sich große Datenmengen, die
ein professionelles Management voraussetzen.
Wenn Landwirte den Weg zum „smarten Betrieb“
Das erste Level sind Ertragskartierungen, mit
einschlagen, sind sie auf kompetente und vertrau-
deren Hilfe beispielsweise die bedarfsgerechte Dün-
enswürdige Partner angewiesen. Die Datenmengen
gung unterstützt wird. Auch die Einzeldüsenabschal-
müssen sicher verwaltet und zielgerichtet verarbeitet
tung beim Pflanzenschutz kann bereits mit einem
werden. Datenschutz spielt dabei eine große Rolle.
Minimum an Daten realisiert werden.
Der Beratungsbedarf ist hoch. Die notwendige Tech-
Durch die Einrichtung von Korrektursignalen
nik muss aufeinander abgestimmt werden. Überbe-
erreicht die Positionsbestimmung eine Genauigkeit
triebliche Infrastruktureinrichtungen (z. B. GPS-Kor-
von zwei Zentimetern. Sofern diese Genauigkeit
rektursender und lokale Wetterstationen) sind zu
auch auf sämtliche Anbaugeräte übertragen werden
koordinieren, zu installieren und zu betreiben. Sämt-
kann, ergeben sich völlig neue Verfahren bei Aus-
liche Prozesse müssen laufend auf Optimierungs-
saat, Pflege und beim Pflanzenschutz, beispielswei-
möglichkeiten hin untersucht werden. Das sind Funk-
se die gezielte Aufwuchsbekämpfung überall dort,
tionen für genossenschaftliche Unternehmen. He-
wo kein Saatgut abgelegt worden ist. In Verbindung
rausforderungen, die am besten im Verbund ge-
mit engmaschig platzierten lokalen Wettersensoren
meistert werden können.
werden sich Produktivität und Umweltverträglichkeit im Pflanzenbau deutlich erhöhen.
Synergien mit dem Handelspartner
Sobald der Handelspartner in die Big-Data-Architektur eingebunden wird, kann dieser als Betriebsmittel-Lieferant frühzeitig auf den erwarteten Bedarf je-
Dr. Michael Reininger
20 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Mitgliederkommunikation:
gestern – heute – morgen
T
Serviceangebot kommt an!
tion des DRV längst ihren Spitzenstatus eingebüßt.
Der Schritt hin zur zeitgemäßen Online-Kommuni-
Seit fast drei Jahren kann jedes DRV-Mitglied zu je-
kation lohnt, denn immer mehr Mitglieder greifen
der Zeit, an (fast) jedem Ort seine individuellen The-
auf das umfassende DRV-Serviceangebot zurück.
menwünsche mit wenigen Klicks abrufen. Egal, ob
2014 verzeichnete www.raiffeisen.de insgesamt
Daten zur Weltgetreideproduktion, Informationen
334.000 Seitenaufrufe. Ein Plus von fast 7 Prozent
über EU-Gesetzesvorhaben, die auf dem Brüsseler
zum Vorjahr. Im Monatsdurchschnitt wird das Web-
Parkett heftig diskutiert werden, oder Mustersatzun-
angebot rd. 28.000-mal angeklickt. Beachtliche Zu-
gen für Molkereien. Das Informationsangebot auf
wächse bei Downloadzahlen und Aktionen pro Be-
der DRV-Internetseite www.raiffeisen.de ist reich-
such zeigen auf, dass die vielfältigen DRV-Informa-
haltig und bietet für jede Nachfrage das passende
tionen in qualitativer Hinsicht sehr intensiv genutzt
Angebot.
werden. So wurden 2014 durchschnittlich 2.700 In-
elefon, Fax und Brief: Die guten alten Kommunikationsmittel haben in der Mitgliederkommunika-
halte im Monat heruntergeladen. Ein Plus von fast
Newsletter als Herzstück
20 Prozent zum vorherigen Jahr!
Mit dem Web-Relaunch im Herbst 2012 hat der DRV
Neuer Politikbericht
seine interne Mitgliederkommunikation neu aufgestellt. Herzstück ist der nahezu täglich versendete
Der DRV hat sich auf die Fahnen geschrieben, das
DRV-Newsletter mit topaktuellen Nachrichten. Jeder
Informationsangebot für seine Mitglieder noch wei-
Nutzer entscheidet selbst, welche genauen Informa-
ter zu verbessern. So hat der Verband seit Anfang
tionen er benötigt und welche nicht. Ob Nachrichten
2015 den neuen Politikbericht „Hauptstadtnotizen“
aus den Bereichen Ölsaaten, Wein und Futter sowie
auf den Weg gebracht. Einmal im Monat erhalten
Meldungen zum Lebensmittelrecht und Logistikthe-
Multiplikatoren der DRV-Gremien politische Hinter-
men: 15 genossenschaftliche Tätigkeitsfelder sowie
grundberichte zu den Verbandsaktivitäten auf natio-
sieben Themenkomplexe sind frei wählbar. Zudem
naler und europäischer Ebene. Damit nicht genug:
bietet der exklusive Mitgliederbereich ein umfang-
Mit dem festen Willen, den DRV-Internetauftritt als
reiches Angebot an Hintergrundmaterialen, Statisti-
leistungsstarkes Serviceangebot auszubauen, sind
ken und rechtlichen Grundlagen.
für 2015 weitere Optimierungen bei der Suchfunktion
und Gesamtnavigation geplant.
Monatlicher Durchschnitt
Seitenansichten
Besucher
Besuchszeiten
Aktionen pro Besuch
Downloads
Cornelia Seidel
2013
2014
Bilanz (%)
26.134
27.797
+6,4
7.539
7.738
+2,7
4,00 Min.
4,18 Min.
+4,5
3,9
4,13
+5,8
2.213
2.643
+19,4
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DRV-Geschäftsbericht 2014
| 21
DRV vernetzt:
Vom Grain Club bis zur AG Mittelstand
D
er Grain Club blickte 2014 auf zehn erfolgreiche
dem Thema Transparenz befasst. An einem Sym-
Jahre politischer Arbeit in Berlin und Brüssel zu-
posium in Berlin nahmen über 200 Verantwortliche
rück. Acht deutsche Agrarverbände haben sich zu-
aus Politik, Wirtschaft und Medien teil. Ein spekta-
sammengeschlossen, um gemeinsame Anliegen
kulärer Coup gelang dem Verein mit einem Infor-
und Ziele des Agribusiness gegenüber Politik und
mationsstand auf der Photokina in Köln, der welt-
Medien zu vertreten. Der Grain Club repräsentiert
weit größten Messe: Unter dem Titel „Schweine“
die verschiedenen Stufen der Getreide-, Ölsaaten-
wurden erstmals realistische Bilder aus der moder-
und Futtermittelwirtschaft vom Groß- und Außen-
nen Tierproduktion einem breiten Publikum gezeigt.
handel agrarischer Rohstoffe bis hin zur Verarbeitung. Im Jubiläumsjahr hat der Club sich erneut zu
Arbeitsgemeinschaft Mittelstand
Themen des internationalen Agrarhandels klar positioniert. Es wurden zahlreiche Gespräche mit Verant-
Der DRV engagiert sich in der Arbeitsgemeinschaft
wortlichen auf nationaler und europäischer Ebene
Mittelstand (AG Mittelstand). Die zehn Mitgliedsver-
geführt. Viel Beachtung fand die im März in Berlin
bände repräsentieren rd. 3,7 Mio. kleine und mittlere
durchgeführte Welternährungskonferenz. Diese hat
Unternehmen aus Handel, Handwerk, dem Dienst-
der Grain Club gemeinsam mit dem Frankfurter All-
leistungssektor, Gastronomie und Hotellerie, den
gemeinen Forum durchgeführt. Bundesminister
freien Berufen und der Industrie sowie die Genos-
Christian Schmidt hielt bei der Konferenz seine erste
senschaftsbanken und Sparkassen als Finanzie-
Grundsatzrede.
rungspartner des innovativen Mittelstands.
Eine wichtige Plattform der Arbeitsgemein-
DIE LEBENSMITTELWIRTSCHAFT e.V.
schaft ist der seit 2003 gemeinsam herausgegebene
„Jahresmittelstandsbericht“. Dessen Veröffentli-
Moderne Produktionsweisen der Agrar- und Ernäh-
chung wird jeweils durch einen Parlamentarischen
rungswirtschaft stehen in der Öffentlichkeit und den
Abend in Berlin flankiert. Der Bericht bündelt die Per-
Medien in der Dauerkritik. Innovationen und Leis-
spektiven und Expertise der Mitgliedsorganisatio-
tungen werden vielfach nicht wahrgenommen oder
nen. Er vermittelt Entscheidungsträgern in Politik
verzerrt dargestellt. Der DRV hat daher 2012 als Trä-
und Wirtschaft ein aktuelles und umfassendes Bild,
gerverband den Verein „DIE LEBENSMITTELWIRT-
welche Anliegen den Mittelstand bewegen und wie
SCHAFT e.V.“ mit gegründet. Auftrag ist es, Mei-
der Mittelstand die politischen Rahmenbedingun-
nungsträger über Herausforderungen entlang der
gen und Weichenstellungen bewertet.
Prozesskette zu informieren. Im Berichtsjahr hat
sich DIE LEBENSMITTELWIRTSCHAFT intensiv mit
Dr. Claudia Döring/Monika Windbergs
22 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Raiffeisen-Stiftung:
Förderung nimmt Fahrt auf
I
m dritten Tätigkeitsjahr der Raiffeisen-Stiftung hat
die Zahl der Anträge deutlich zugenommen. Aus
den Bereichen Bildung und Öffentlichkeitsarbeit sowie Forschung und Wissenschaft wird eine Vielzahl
von Projekten unterstützt.
Die bereits 2013 bewilligte Stiftungsprofessur ist im Herbst 2014 nach Berufung zum ordentlichen Professor an den Start gegangen. Zunächst soll
über den Forschungsbereich „Ökonomik ländlicher
um eine zweitägige Schulung des Genossenschafts-
Genossenschaften“ in Halbjahresberichten gegen-
verbandes Weser-Ems e.V. für Schülergenossen-
über dem Stiftungsvorstand informiert werden.
schaften gesponsert. Hier lernten Schüler die Ar-
Als Forschungsprojekt konnte die Untersu-
beitsweise der Genossenschaften kennen.
chung der NIR-Spektroskopie zur Verbesserung der
Gleichfalls als Folgeprojekt wurde ein Seminar
Traubenqualität bei der Annahme in Winzergenos-
gefördert, das Frauen zu Führungspositionen in land-
senschaften unterstützt werden.
wirtschaftlichen Genossenschaften die Arbeitsweise
von Vorstand und Aufsichtsrat nahegebracht hat.
Bildungsprogramm für Schüler
Mut zum Ehrenamt
Das Bildungsprogramm „GemüseAckerdemie“ des
Ackerdemia e.V. wird in Zusammenarbeit mit der
In der Hochschulausbildung wurden zudem ein Ge-
Universität Potsdam und örtlichen Genossenschaften
nossenschaftsmodul sowie ein Seminar zur vertie-
durchgeführt. Es bringt Schülern zwischen zehn und
fenden Forschung des Genossenschaftswesens an
14 Jahren die landwirtschaftliche Produktions- und
der Universität Nürnberg unterstützt. Dort machen
Wirtschaftsweise näher und zeigt die genossen-
sich Bachelor- und Masterstudierende mit der
schaftliche Vermarktung auf. Das Bildungspro-
Rechtsform der eG vertraut.
gramm, das 2014 als Pilotprojekt startete, wird zu-
Zum Thema Motivation und Förderung eh-
sammen mit verschiedenen landwirtschaftlichen Ge-
renamtlicher Mitarbeit in Genossenschaften wird
nossenschaften fortgeführt.
eine Masterarbeit gefördert, die die Bereitschaft für
Zur Unterstützung der schulischen Bildung
ehrenamtliches Engagement in ländlichen Genos-
hat die Raiffeisen-Stiftung Lehrmaterial der i.m.a.
senschaften einschließlich Handlungsoptionen für
zum Thema Tiertransport finanziell ebenso unter-
die Unternehmen untersucht.
stützt wie den Flyer „GenoGenial 2.0!“ für Schülergenossenschaften. Als Folgeprojekt wurde wieder-
RAin Birgit Buth
Wer will, sucht Wege.
Wer nicht will, sucht Gründe.
Hanns-J. Steinbach
24 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Warenwirtschaft:
Preisrückgang bei Agrarrohstoffen
150 Euro. Erst zum Jahresende zogen sie aufgrund
Getreide
der politischen Unsicherheiten in der SchwarzmeerWeltweit wurde 2014/2015 mit 2 Mrd. t (ohne Reis)
region wieder deutlich auf bis über 200 Euro an,
erneut eine Rekordernte erzielt. In der EU-28 wurde
sanken danach aber wieder.
mit gut 327 Mio. t die bislang höchste Getreideernte
Für 2015 gehen die Experten von einer gerin-
eingefahren. Sie übertrifft die bisherige Spitzenernte
geren globalen Getreideernte von 1,94 Mrd. t aus.
des Jahres 2008 in Höhe von rd. 311 Mio. t deutlich.
Grund dafür sind insbesondere die politischen Un-
Die weltweiten und europäischen Ergebnisse sind
sicherheiten in der Schwarzmeerregion. In Europa
auf die guten Witterungsbedingungen zurückzufüh-
wird mit rd. 310 Mio. t erneut eine sehr gute Ernte
ren. Allerdings liegen die Qualitäten bei europäi-
erwartet. Um den Markt zu entlasten, kommt dem
schem Getreide teilweise deutlich unter dem lang-
Export zentrale Bedeutung zu. Dieser läuft derzeit
jährigen Mittel. Insbesondere der französische Wei-
sehr erfolgreich. Nicht zuletzt aufgrund der Euro-
zen leidet unter niedrigen Protein- und Kleberwerten.
schwäche ist Europa mittlerweile zum weltweit
In Deutschland konnte ebenfalls eine Rekordge-
größten Weizenexporteur aufgestiegen.
treideernte in Höhe von knapp 52 Mio. t eingefahren
Der DRV trägt durch profunde Marktinforma-
werden, allerdings weist der Weizen auch hier teil-
tionen weiterhin dazu bei, dass sich die genossen-
weise Proteinschwächen auf.
schaftlichen Unternehmen erfolgreich auf den
Die großen Mengen hatten deutliche Aus-
Märkten bewegen. Darüber hinaus setzt sich der
wirkungen auf die Notierungen an den Waren-
Verband verstärkt dafür ein, neue Märkte für deut-
terminbörsen. Sie fielen während der Ernte und un-
sches Getreide zu erschließen.
RA Guido Seedler
mittelbar danach auf ein Vierjahrestief von bis zu rd.
Weltgetreideproduktion und -verbrauch (ohne Reis) (in Mio. t; 1999/00–2014/15; Vorschätzung 2015/16)
Produktion
Verbrauch
Differenz
Differenz
2.001
2.000
2.000
420
1.960
1.900
1.973
1.853
1802
1.800
1.799
1.699
1.648
1.769
1.937
1.934
320
270
1.794
1.751
220
1.732
1.619
1.628
1.678
170
1.600
1.473
1.475
1.494
1.503
1.543
1.599
1.606
1.588
120
1.500
1.481
1.400
370
1.784
1.850
1.700
1.819
1.470
1.453
1.482
70
67
49
1.447
30
21
70
27
20
1.300
1.200
–30
–3
–22
1999/00
2000/01
–12
2001/02
Quellen: USDA 04/2014, DRV
–56
–62
2002/03
2003/04
2004/05
–13
–40
2005/06
2006/07
2007/08
2008/09
2009/10
–33
–3
2010/11
2011/12
–23
–25
2012/13
2013/14
2014/15
2015/16
–80
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 25
markt bedingt, sondern auch durch politisch her-
Ölsaaten
beigeführte Lücken im Pflanzenschutz. Deshalb
Weltweit wird 2014/2015 bei Ölsaaten mit einer Re-
setzt sich der DRV gemeinsam mit anderen
kordernte von erneut mehr als 500 Mio. t gerechnet.
Branchenverbänden dafür ein, dass weiterhin ein
Es wird von einer Erntemenge in Höhe von 533 Mio. t
erfolgreicher Rapsanbau möglich ist und die Ab-
ausgegangen. Das Vorjahresergebnis von 505 Mio. t
satzwege erhalten sowie perspektivisch ausgebaut
wird um 28 Mio. t bzw. knapp 6 Prozent übertroffen.
werden.
Dem steht ein Verbrauch von 506 Mio. t gegenüber.
RA Guido Seedler
Somit wird mit einem erneuten und spürbaren Anstieg der Endbestände auf 103 Mio. t (Vorjahr:
81 Mio. t) gerechnet. In der EU sind 2014 insgesamt
Saatgut
knapp 34,8 Mio. t Ölsaaten geerntet worden, davon
24 Mio. t Raps. In Deutschland wurde mit 6,2 Mio. t
Die EU-Kommission legte 2014 einen Vorschlag zur
eine rekordverdächtige Ernte eingefahren.
Nationalisierung des Anbaus gentechnisch verän-
Die Entwicklungen auf dem Ölsaatenmarkt
derter Pflanzen vor. Der DRV hat kritisiert, dass unter
werden u. a. davon abhängen, wie die europäische
der geltenden Nulltoleranz ein rechtssicherer Saat-
Biokraftstoffpolitik fortgeschrieben wird bzw. ob
guthandel im Binnenmarkt mit Regionen, die den
neue Absatzmärkte für Öle gefunden werden. Hier
kommerziellen Anbau gentechnisch veränderter
zeichnen sich Weichenstellungen zulasten des euro-
Pflanzen erlauben und solchen, die die Nutzung ver-
päischen
nicht
bieten, nicht mehr möglich sein wird. Darüber hinaus
nur durch Einschränkungen auf dem Biokraftstoff-
rüttelt die Nationalisierung nach Auffassung des DRV
Rapsanbaus
ab.
Diese
sind
Weltölsaatenproduktion und Entwicklung von Verbrauch und Beständen (in Mio. t und %)
Endbestände
Bestände zu Verbrauch
Verbrauch
Produktion
600
60 %
533
505
50 %
500
447
400
381
314
325
332
304
쎲 300
쎲 311
쎲 324
쎲 326
300
336
쎲 369
394
쎲 387
406
쎲 395
392
쎲 402
399
쎲 404
12,9 % 13,2 %
쎲 469
쎲 506
쎲 491
40 %
쎲 425
30 %
19,0 %
12,8 %
446
476
쎲 336
200
15,1 %
461
쎲 448
쎲 461
16,2 %
17,2 %
20,4 %
19,2 %
17,7 %
15,7 %
13,8 %
14,5 %
14,3 %
14,8 %
10 %
100
0
20 %
16,4 %
38
40
1999/00
2000/01
Quellen: USDA 04/2015, DRV
43
2001/02
49
46
60
66
75
63
58
75
86
67
2002/03
2003/04
2004/05
2005/06
2006/07
2007/08
2008/09
2009/10
2010/11
2011/12
69
2012/13
81
2013/14
103
2014/15
0%
26 | DRV-Geschäftsbericht 2014
an den Grundsätzen des Binnenmarktes und unter-
Akademien wird der DRV 2015 eine Folgeveranstal-
gräbt die Kompetenz der Europäischen Behörde für
tung anbieten.
Dr. Claudia Döring
Lebensmittelsicherheit (EFSA).
Am 10. Juli 2014 ist das DirektzahlungenDurchführungsgesetz in Kraft getreten, mit dem die
Kartoffelwirtschaft
Regelungen der GAP-Reform auf nationaler Ebene
umgesetzt werden. Dadurch wurde u. a. der Anbau
Im Jahr 2014 fiel die Kartoffelernte in Deutschland
von Leguminosen als Alternative zur Flächenstill-
mit 11,6 Mio. t überdurchschnittlich gut aus. Sie lag
legung möglich. Der DRV begrüßt, dass die EU-Kom-
rd. 20 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Im Ver-
mission nach kontroversen Diskussionen den Um-
gleich zum mehrjährigen Mittel (2009 – 2014) beträgt
rechnungsfaktor zugunsten des Leguminosen-An-
der Anstieg 7 Prozent. Maßgeblich waren die opti-
baus von 0,3 auf 0,7 angehoben hat. Dadurch wird
malen Wetterverhältnisse. Vor allem der milde, kurze
mittel- und langfristig der Absatz von Z-Saatgut für
Winter führte zu frühzeitigen und raschen Auspflan-
Leguminosen zunehmen. Begünstigt wird dies zu-
zungen. Warme Frühjahrstage, gefolgt von gelegent-
dem dadurch, dass der Einsatz von Pflanzenschutz-
lichem Regen, bedingten ein rasches Auflaufen der
und Düngemitteln auf ökologischen Vorrangflächen
Kartoffeln und begünstigten die gute Entwicklung
mit Leguminosen erlaubt ist.
der Bestände. Mit 474,2 dt/ha wurde 2014 beim Er-
Der DRV hat sein Fortbildungsangebot für
die Saatgutwirtschaft ausgeweitet und gemeinsam
trag ein Spitzenergebnis erzielt, das 19 Prozent über
dem des Vorjahres lag.
mit der Akademie Deutscher Genossenschaften
Die Kartoffelanbaufläche betrug 244.800 ha
(ADG) sowie der GenoAkademie Hannover erstmals
und wurde gegenüber dem Vorjahr marginal aus-
ein bundesweites Seminar für Nachwuchskräfte des
gedehnt. Während die Fläche bei Veredlungskar-
Saatgutbereichs auf Schloss Montabaur durchge-
toffeln um 4 Prozent auf 71.400 ha stieg, wurde der
führt. In der zweitägigen Veranstaltung wurden
Stärkekartoffelanbau auf 55.000 ha weiter ein -
Grundlagen der Pflanzenzüchtung und des Saatgut-
geschränkt. Das entspricht einem Rückgang der
rechts beleuchtet. Darüber hinaus wurden politische
Fläche um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und
Entwicklungen diskutiert und Tipps für den Umgang
ist der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit gegen-
mit Handelspartnern gegeben. In Abstimmung mit
über anderen Verwendungsmöglichkeiten ge-
den genossenschaftlichen Unternehmen und den
schuldet.
Entwicklung der Kartoffelwirtschaft in Deutschland
1990
2010
2011
2012
2013
2014
Gesamtertrag, Mio. t
14,0
10,1
11,8
10,7
9,7
11,6
Anbaufläche, Tsd. ha
548,4
254,4
258,7
238,3
242,8
244,8
Ertrag, dt/ha
256
398,8
457,6
447,5
398,3
474,2
Verbrauch, kg/Kopf
71,5
64,5
56,8
64,5
58,7
57,7
Quelle: AMI, Statistisches Bundesamt
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 27
Befristete Ausnahmegenehmigung
Düngemittel
Der Drahtwurm verursacht seit einigen Jahren zu-
Im Wirtschaftsjahr 2013/14 stieg der Absatz von Mi-
nehmenden Schaden. Der DRV hat sich auf poli-
neraldüngern (einschließlich Düngekalk) um 8,1 Pro-
tischer Ebene erfolgreich für eine befristete Ausnah-
zent und erreichte 5,29 Mio. t. Der Aufwand an Dün-
megenehmigung gemäß Artikel 53 der Verordnung
gemitteln je Hektar landwirtschaftlich genutzter Flä-
1107/2009 für ein Körnergranulat zur Bekämpfung
che erhöhte sich – lt. Statistischem Bundesamt – bei
des Drahtwurms eingesetzt. Damit steht das Mittel
Kalkdüngern von 146 auf 166 kg und bei Kalidüngern
zur Pflanzsaison 2015 erneut zur Verfügung.
von 25 auf 27 kg. Nahezu unverändert blieb der Aufwand bei Phosphatdüngern (17 kg) und bei Stickstoffdüngern (von 99 auf 100 kg). Wegen deutlicher Preis-
Markterkundungsreise in die USA
senkungen bei nahezu allen Düngemitteltypen ginAufgrund der zunehmenden Bedeutung des Exports
gen die Ausgaben der Landwirtschaft für Handels-
– auch in der Kartoffelwirtschaft – hat der DRV die
dünger um gut 3 Prozent zurück.
Förderung einer Markterkundungsreise in die USA
Vermehrte Kontrollen und umfangreiche Dis-
beantragt. Das Bundesministerium für Ernährung
kussionen im Zuge der Novelle der Düngeverord-
und Landwirtschaft unterstützte diese Fahrt im Rah-
nung tragen dazu bei, dass Wirtschaftsdünger inzwi-
men seines Exportförderungsprogramms. Die Reise
schen sehr gezielt ausgebracht, i. d. R. unmittelbar
fand im Juni 2015 statt und führte in die Staaten Illi-
eingearbeitet und ggf. über größere Entfernungen
nois, Colorado und Idaho.
verbracht werden.
Dennoch zeigt das deutsche Belastungs-
Suse-Katrin Jamrath/Dr. Christian Weseloh
messnetz weiterhin deutlich erhöhte Nitratwerte im
Entwicklung des Inlandsabsatzes an Düngemitteln in Deutschland
(in Tsd. t Nährstoff und Ausgaben der Landwirtschaft in Mio. Euro)
Kalk CaO (+13,1 %)
Kali K2O (+8,6 %)
Phosphat P2O5 (–0,1 %)
Stickstoff N (+1,6 %)
Ausgaben der Landwirtschaft (+3,1 %)
5.000
4.000
3.000
2.000
1.000
0
2000/01
2001/02
2002/03
2003/04
2004/05
2005/06
2006/07
2007/08
2008/09
2009/10
Quelle: Statistisches Bundesamt: Düngemittelversorgung – Fachserie 4 Reihe 8.2 – Wirtschaftsjahr 2013/2014 und frühere Ausgaben
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
28 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Grundwasser. Eine strenger gefasste Düngeverord-
Im Rahmen der PAMIRA-Sammelaktion wur-
nung soll die Einträge mindern. Die vom Bundesmi-
den insgesamt 3.035 t gespülte und restentleerte
nisterium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Pflanzenschutz- und Flüssigdünger-Verpackungen
vorgeschlagene Einschränkung bei der Herbstaus-
angenommen und verwertet; 14 Prozent mehr als
bringung von Wirtschaftsdüngern und die Ausdeh-
2013.
nung der Sperrfristen trifft auf erheblichen Wider-
Ein Bericht der Bundesregierung offenbarte
stand in der Landwirtschaft. Einigen Bundesländern
gravierende Defizite bei der Harmonisierung der
gehen diese Vorschläge jedoch nicht weit genug.
Pflanzenschutzmittelzulassung innerhalb der EU.
Falls nicht bald ein Kompromiss gefunden wird,
Die gegenseitige Anerkennung funktioniert bislang
muss mit einer Vertragsverletzungsklage der EU-
nicht. Bei den Behörden stapeln sich die Zulas-
Kommission gerechnet werden.
sungsanträge. Der DRV hat – gemeinsam mit vier
Die vermehrte Verbringung von Wirtschafts-
weiteren Verbänden der Agrarwirtschaft – ein
düngern in Ackerbauregionen wirkt sich auch auf
5-Punkte-Programm für einen nachhaltigen Pflan-
den Bedarf an Handelsdüngern aus. Hier ist mittel-
zenschutz in Deutschland vorgelegt, das im Agrar-
fristig mit einem Rückgang zu rechnen. Gleichzeitig
ausschuss des Deutschen Bundestages breite Zu-
steigt der Bedarf an individuell angepassten Dünger-
stimmung erntete.
Unklare Formulierungen in der Pflanzen-
mischungen.
Der DRV hat im Berichtsjahr erneut um-
schutz-Sachkundeverordnung haben dazu geführt,
fangreiche Materialien zur Lagerung und Abgabe
dass Abgeber – sofern sie nicht ausgebildete Land-
von Düngemitteln herausgegeben. Der Schwer-
wirte sind – keine Beratung mehr leisten dürfen.
punkt lag auf handelsseitig hergestellten Dünger-
DRV und BVEO hatten den neuen Zuschnitt der
mischungen.
Sachkunde bereits im Vorfeld kritisiert. Trotz formaler Abstimmung wird die Verordnung inzwischen
Dr. Michael Reininger
auf 16 unterschiedliche Weisen interpretiert. Unklarheiten gibt es u. a. beim Beratungsbegriff, den Fort-
Pflanzenschutz
bildungsfristen und den Voraussetzungen für Fortbildungsveranstaltungen.
Das Jahr 2014 war geprägt von unerwartet kurz-
DRV und BVEO stehen im kritischen Dialog
fristigen Bedarfsspitzen. Wegen des milden Winters
mit den für Pflanzenschutz zuständigen Behörden
wurden bereits im Frühjahr große Mengen an Fungi-
sowie Organisationen und informieren die Mit-
ziden benötigt. Neue oder verstärkt auftretende
gliedsunternehmen frühzeitig über aktuelle Ent-
Schädlinge erforderten einen gezielten Mitteleinsatz
wicklungen.
und eine umfassende Beratung. Aggressiver „Neu-
Dr. Michael Reininger
ankömmling“ ist die Kirschessigfliege (Drosophila
suzukii), die durch massenhaftes Auftreten innerhalb
weniger Tage Obst-, Beeren- und Weintraubenernten
Agrartechnik
vollständig vernichten kann. Größere Schäden konnten
durch die enge Zusammenarbeit von Pflanzenschutz-
Mitte 2014 häuften sich Berichte über Umsatzeinbrü-
diensten, dem Bundesamt für Verbraucherschutz und
che bei Agrartechnik-Herstellern sowie im Handel.
Lebensmittelsicherheit (BVL) und dem Pflanzen-
Der deutsche Landtechnikhandel und -service war
schutz-Handel verhindert werden.
davon nicht betroffen. Das Geschäft mit der Technik
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 29
erwies sich als sehr stabil. Für 2015 wird aber mit
genossenschaftlichen Energiehandel sehr wichtige
Umsatzrückgängen gerechnet. Wenn Hersteller mit
Absatz an leichtem Heizöl brach im selben Zeitraum
Preisnachlässen reagieren, dann sind hohe Bestände
dramatisch um knapp 16 Prozent auf 16,7 Mio. t ein.
an Neu- und Gebrauchtmaschinen fatal. Die genos-
Die Zahl der Straßentankstellen nahm 2014 weiter
senschaftlichen Landmaschinen-Fachbetriebe haben
ab. Zum Jahresende waren 14.209 Straßentankstel-
systematische Maßnahmen zur Risikominderung er-
len (Vorjahr: 14.271) am Markt tätig. Die Zahl der
griffen.
Autobahntankstellen stieg leicht auf 353.
Neben organisatorischen Vorkehrungen ist
Der Absatzrückgang von Mineralölproduk-
gut ausgebildetes, hoch motiviertes Personal das A
ten stellt alle Marktbeteiligten vor große Herausfor-
und O. Die Akademie Deutscher Genossenschaften
derungen. Der DRV fordert die Politik auf, die Wirt-
ADG bietet mit großem Erfolg und Unterstützung
schaft zu unterstützen. Einseitige Belastungen zu-
des DRV zertifizierte Weiterbildungen für Verkäufer,
lasten fossiler Energieträger sind zu vermeiden und
Ersatzteillagerleiter und Werkstattleiter an. Der DRV
klimapolitisch notwendige Maßnahmen technolo-
unterstützt die in der Agrartechnik tätigen genos-
gie- und brennstoffoffen umzusetzen.
senschaftlichen Unternehmen mit aktuellen Infor-
RA Guido Seedler
mationen über Rahmenbedingungen in allen
Rechtsbereichen.
Dr. Michael Reininger
Energie
Der Bedarf an Energie steigt weltweit kontinuierlich.
Entwicklung des Absatzes wichtiger
Mineralölprodukte in Deutschland (in Tsd. t)
Bis 2030 wird eine Steigerung um etwa die Hälfte
des gegenwärtigen Verbrauchs auf 160.500 Mrd. kWh
Flüssiggas
Schmierstoffe
Heizöl, schwer
erwartet. Bis 2060 prognostizieren Experten eine wei-
Heizöl, leicht
Dieselkraftstoff
Super Plus
tere Verdoppelung angesichts der zunehmenden
Eurosuper
Normal
E10-Kraftstoff
Weltbevölkerung sowie der steigenden Lebensstandards in aufstrebenden Schwellenländern wie Indien
100.000
und China. Derzeit basiert die globale Energieversorgung zu über 80 Prozent auf fossilen Energie-
80.000
trägern. Die steigende Förderung in den USA hat
entscheidend dazu beigetragen, dass im zweiten
60.000
Halbjahr 2014 ein fast erdrutschartiger Ölpreisverfall
um mehr als 50 Prozent zu verzeichnen war. Ende
40.000
des Jahres stabilisierten sich die Preise, verharren
aber seitdem auf niedrigem Niveau.
20.000
In diesem wirtschaftlich schwierigen Umfeld
nahm der Inlandsabsatz von Mineralölprodukten im
Vergleich zum Vorjahr von knapp 105,3 Mio. t auf
insgesamt rd. 104,0 Mio. t (– 1,3 %) ab. Der für den
0
1995
2000
2005
2010
2011
Quelle: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
2012
2013
2014
30 | DRV-Geschäftsbericht 2014
DRWZ Raiffeisen-Märkte/
Kraftfahrzeuge/Textilien
Durch die Beteiligung und Zusammenarbeit
mit einem der großen Autohandelshäuser in
Deutschland, der ahg/bhg mbH in Horb, werden ins-
Die Deutsche Raiffeisen-Warenzentrale GmbH
besondere für die Marken BMW, Mini, Audi, VW,
(DRWZ), Frankfurt, ist seit 1948 in verschiedenen Ge-
Skoda und Peugeot Vorteile beim Dienstwagenkauf
schäftsbereichen Dienstleister und Einkaufs-Platt-
realisiert.
form für den genossenschaftlichen Verbund, die
Im Bereich Dienstleistung und Service bietet
Hauptgenossenschaften und deren Beteiligungs-
die DRWZ mit Rahmenverträgen zu Großkunden-
unternehmen.
konditionen für Flurförderzeuge, Stapler usw. eben-
Im Geschäftsbereich Agrar bündelt die
DRWZ in Kooperation mit den Hauptgenossenschaften Betriebsmittel, Silofolien, Netze, Erntegarne
falls deutliche Vorteile für den genossenschaftlichen
Verbund.
Insbesondere für die Raiffeisen-Märkte ist die
W.K.TEX. GmbH in Kornwestheim, Tochtergesell-
usw.
Im Bereich Märkte/Haus und Garten werden
schaft der DRWZ, ein kompetenter Partner in Texti-
die Handelsmarken Raiffeisen gartenkraft, Raiffeisen
lien und Schuhe für Arbeit, Sicherheit und Freizeit.
tierfreund und Raiffeisen grillfreude in einer Ein-
Der Bereich Corporate Fashion (Dienstkleidung) be-
kaufs-Kooperation mit den Hauptgenossenschaften
liefert industrielle, gewerbliche Kunden und Genos-
in über 1.000 Märkten abgewickelt.
senschaften. Die Tochtergesellschaft in Ottensoos,
Joy Sportswear GmbH, rundet das Textilsortiment
Rahmenverträge
mit Freizeit-, Wellness- und Fitnessartikeln der
Marke JOY ab. Die Marke TAO steht für Hightech
Im Kraftfahrzeug-Vermittlungsgeschäft für ländliche
im Laufsport.
und gewerbliche Genossenschaften sowie Volksban-
Informationen zum Dienstleistungsangebot:
ken und Raiffeisenbanken steigt die Nachfrage nach
www.drwz.de und [email protected].
Dienst- und Geschäftsfahrzeugen sowie Nutzfahrzeugen. Die DRWZ hält Rahmenverträge mit bedeutenden Automobilherstellern. 2014 vermittelte sie zu
Großkundenkonditionen über 2.700 Dienst- und
Nutzfahrzeuge.
Dr. Ralf Wiebe
| 31
DRV-Geschäftsbericht 2014
Futterwirtschaft:
Produktion erneut ausgebaut
D
Verfahren gegen Gebührenerhebung
leicht ausgebaut. Sie erzielten eine Produktionsmen-
Das Land Niedersachsen erhebt seit Sommer 2014
ge von 23,5 Mio. t. Der Anteil von kennzeichnungs-
Gebühren für Routinekontrollen im Futtermittel -
freiem Mischfutter ist gegenüber dem Vorjahreszeit-
bereich. In Kooperation mit anderen Wirtschafts-
raum mit rd. 20 Prozent stabil geblieben. Die Ent-
verbänden wurden juristische Schritte gegen die
wicklung der jeweiligen Produktionsmengen ist dif-
Gebührenbescheide geprüft und eingeleitet. Mit
ferenziert zu betrachten. Die größten Zuwächse sind
koordinierten Musterklagen wird derzeit bei den
bei den Hauptsorten Geflügelfutter und im Bereich
zuständigen Verwaltungsgerichten gegen die Praxis
Rinderfutter zu verzeichnen. Hier konnten teilweise
der Gebührenerhebung vorgegangen.
ie deutschen Mischfutterhersteller haben ihre
Produktion im Wirtschaftsjahr 2013/2014 erneut
Zuwachsraten von mehr als 5 Prozent erreicht wer-
Erste Anpassungen der Behördenpraxis zu-
den. Leichte Einbußen sind in den Segmenten
gunsten der Wirtschaft konnten bereits erreicht
Schweinefutter und Mastgeflügelfutter zu verbu-
werden: Die Gebührenerhebung für Unternehmen
chen. Beim Milchleistungsfutter stand das erste
mit Sitz in Bremen wurde revidiert. Eine zeitnahe
Quartal 2015 im Zeichen der hohen und vorzeitigen
Datenübermittlung der Kontrollergebnisse wurde in
Ausschöpfung der Milchquote. Der Wegfall der Kon-
Aussicht gestellt.
tingentierung wird von den Futtermittelherstellern
Der endgültige Ausgang des Verfahrens
positiv gesehen. Aufgrund der frühzeitig eingeleite-
bleibt inhaltlich und zeitlich ungewiss. Weitere
ten strukturellen Entwicklungen in der Milchwirt-
Bundesländer bereiten vergleichbare Gebühren-
schaft wird aber nicht mit einem sprunghaften An-
erhebungen vor. Der DRV setzt sich weiterhin für die
stieg des Futtermittelabsatzes gerechnet.
Interessen seiner Mitglieder ein.
Mischfutterherstellung nach Tierarten in Deutschland – Auswahl (in Tsd. t)
2010/11
10.000
9
9.85
6
9.85
9
9.61
2011/12
2012/13
2013/14
1
9.54
8.000
1
6.000
6.28
8
6.48
5 6.759
6.43
4.000
2
3.62
1
4.00
8 4.009
4.06
8
2.04
2.000
5
2.12
3
2.05
0
Rinder
Quelle: BLE
Schweine
Mastgeflügel
Nutzgeflügel
2
2.19
32 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Keine Haftung bei bloßem Verdacht
Ausblick 2015
Vier Jahre nach dem Dioxinereignis konnte die Auf-
Die Vernetzung der Futter-, Vieh- und Fleisch- sowie
hebung eines Schadenersatzurteils erzielt werden.
Milchwirtschaft wird immer wichtiger, um lauter wer-
Im Herbst 2014 nahm der Fall für die Futterwirtschaft
denden gesellschaftlichen Forderungen nach Verän-
eine positive Wende: Der Bundesgerichtshof (BGH)
derungen in der Veredelungswirtschaft mit Sachver-
hob das Urteil des Oberlandesgerichts Oldenburg
stand zu begegnen. Der DRV wird sein erfolgreiches
(OLG) vom Juni 2013 zur verschuldensunabhängigen
Konzept des Dialogforums Tierische Veredelung am
Haftung des Futtermittelverkäufers auf. Danach
25./26. November 2015 in Berlin fortsetzen.
bringt der bloße Verdacht auf einen Mangel beim
Futtermittel keine verschuldensunabhängige Haftung gemäß § 24 LFGB mit sich. Der Futtermittelunternehmer haftet nur dann, wenn entweder die
Verunreinigung des gelieferten Futters nachgewiesen
wird oder er sich nicht vom Verdacht entlasten kann.
Der DRV unterstreicht, dass somit auch für künftige
Schadenfälle die Rechtsprechung im Hinblick auf die
jetzige Fassung des § 24 LFGB richtungsweisend ist.
Er empfiehlt, die Auswirkungen der Haftungserweiterung auf den bestehenden Versicherungsschutz zu
prüfen.
Gegen Branchenlösungen
Mit Unterstützung seiner Mitglieder engagiert sich der DRV auf verschiedenen Plattformen in
Im Herbst 2014 verständigten sich die genos-
der Diskussion um alternative und nachhaltigere
senschaftlichen Unternehmen der Milch-, Fleisch-
Fütterungs- und Tierhaltungsansätze. Dafür werden
und Futtermittelwirtschaft auf eine 5-Punkte-Position
weitere Forschungsprojekte gefördert. Aktiv unter-
zur Verwendung gentechnisch nicht veränderter Fut-
stützen die Hauptgenossenschaften beispielsweise
termittel. Branchenweite Verpflichtungen werden
das BLE-Projekt „optiKuh“ zur Verbesserung der
entschieden abgelehnt. Unterstützt werden vielmehr
Haltung von Milchkühen u. a. mit Futterlieferungen.
Initiativen, die die Importabhängigkeit der europäi-
Dieses Forschungsprojekt verfolgt eine nachhaltige
schen Futtermittelwirtschaft durch Ausweitung des
Weiterentwicklung der modernen Milchkuhhaltung.
heimischen Anbaus von Eiweißpflanzen verringern.
Das Finanzvolumen des Verbundprojekts, das eine
Nachdrücklich weist der DRV den von zahlreichen
Laufzeit von drei Jahren und vier Monaten hat, be-
Seiten unternommenen Versuch zurück, die „Gen-
trägt rd. 3,35 Mio. Euro. Es wird mit Mitteln aus dem
technikfreiheit“ von Futtermitteln pauschal als eine
Programm zur Innovationsförderung des Bundes-
Voraussetzung für Nachhaltigkeit zu definieren. Das
ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft
Positionspapier wurde im November 2014 beim
(BMEL) in Höhe von rd. 2,55 Mio. Euro unterstützt.
ersten DRV-Forum Tierische Veredelung in Berlin
vorgestellt.
Carolin Babl/Dr. Momme Matthiesen
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 33
Milchwirtschaft:
Ende der staatlichen Mengensteuerung
F
ür die Molkereigenossenschaften und ihre Mit-
chancen genutzt und setzen ihre Produkte zuneh-
glieder war 2014 ein gutes Wirtschaftsjahr. Aller-
mend am Weltmarkt ab.
dings setzte ab der Jahresmitte eine deutliche Markt-
Für die Milcherzeuger haben insbesondere in
abschwächung ein. Die genossenschaftlichen Mol-
den letzten Quotenjahren die finanziellen Belastun-
kereiunternehmen steigerten ihren Umsatz vor al-
gen nochmals zugenommen. So resultiert aus der
lem mengenbedingt und zunehmend auf internatio-
Überlieferung im Quotenjahr 2014/15 eine Superab-
nalen Märkten um etwa 3,9 Prozent auf rd. 14,8 Mrd.
gabe von mehr als 300 Mio. Euro. Zur Abfederung
Euro.
möglicher Liquiditätsprobleme hat die EU-KommisDer Markt startete mit vergleichsweise ho-
sion den betroffenen Erzeugern Ratenzahlungen ein-
hen Produkt- und Erzeugerpreisen. Dies stimulierte
geräumt. Deutschland entschied sich gegen diese
die Milcherzeugung in Deutschland und weltweit.
Option, bietet aber mit einem Kreditprogramm Un-
Die Anlieferungen der deutschen Erzeuger stiegen
terstützung an. Der DRV hat sich ebenfalls für diesen
um 3,5 Prozent auf die Rekordmarke von 31,4 Mio. t.
Weg ausgesprochen, da eine Stundung erheblichen
Mit dem stark gewachsenen Angebot hielt die Nach-
bürokratischen Aufwand, auch für die Molkerei-
frageentwicklung nicht Schritt, sodass es im Jahres-
genossenschaften, mit sich gebracht hätte.
verlauf an den internationalen und nationalen Märk-
Mit dem nahenden Quotenende stand so-
ten zu massiven Preiskorrekturen kam. Die im Au-
wohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene
gust von Russland ausgesprochene Importsperre
die Milchpolitik im Fokus politischer Beratungen.
sorgte für zusätzlichen Druck.
Der DRV hat sich in die Diskussionen eingebracht.
Die Erzeugerpreise folgten den fallenden
So nahm er als Sachverständiger an einer Anhörung
Produkterlösen mit Zeitverzug. Dennoch wurde im
im Deutschen Bundestag teil und erläuterte die
Jahresdurchschnitt mit rd. 37,5 Cent/kg bei 4,0 Pro-
Marktperspektiven und wachsende Bedeutung des
zent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß erneut das gute Vor-
Exports. Vorschlägen zu mengensteuernden Ein-
jahrergebnis erreicht. In Verbindung mit der gestie-
griffen erteilte der DRV eine klare Absage.
genen Milchmenge wurde auch ein Rekordwert für
die Milchgeldauszahlung markiert.
Steigende gesellschaftliche Ansprüche
Ende der staatlichen Mengensteuerung
Die Gremien des QM-Milch e.V., in denen der DRV
maßgeblich mitwirkt, haben sich intensiv mit der
Mit dem Wegfall der EU-Milchquotenregelung en-
Fortentwicklung des Systems befasst. Für die zum
dete am 31. März 2015 eine mehr als 30-jährige Epo-
1. Januar 2016 anstehende Revision des akkreditierten
che staatlicher Mengensteuerung. Der DRV hat die
Standards wurden konkrete Vorschläge erarbeitet
Abschaffung begrüßt und als logische Konsequenz
und abgestimmt. Diese berücksichtigen neue gesetz-
des Ziels einer stärkeren Marktorientierung der EU-
liche Vorgaben, die Anpassung und Ergänzung ein-
Milchpolitik bewertet. Eine Stabilisierung des Mark-
zelner Kriterien sowie Änderungen der Futtermittel-
tes, der Milchpreise und Erzeugereinkommen
vereinbarung. Ergänzend zum QM-Milch Standard
wurde nur teil- und zeitweise erreicht. Der Ausstieg
wurden die Arbeiten zur Entwicklung eines freiwilli-
wurde politisch mit dem vor gut zehn Jahren be-
gen Moduls „Nachhaltigkeit“ aufgenommen. Damit
gonnenen Abbau der Stützung und Öffnung des
soll den steigenden gesellschaftlichen Ansprüchen
EU-Marktes vorbereitet. Die deutschen Molkerei-
sowie Anforderungen der Wirtschaftsbeteiligten in
genossenschaften haben seitdem die Absatz -
diesem Bereich entsprochen werden.
34 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Gemeinsam mit dem Milchindustrie-Verband
handel deutliche Senkungen seiner Einkaufspreise
e.V. hat der DRV vor dem Europäischen Gericht ge-
durchgesetzt. Dies schränkt die Auszahlungsmöglich-
gen die EU-Leitlinien für Energie- und Umweltbei-
keiten der Molkereigenossenschaften weiter ein.
hilfen geklagt. Diese geben einen Rahmen für mög-
Es ist davon auszugehen, dass die Produktion
liche Kostenentlastungen von Unternehmen zur
dem langjährigen Trend folgt und moderat wächst. An
Förderung erneuerbarer Energien vor. Die Verbände
die Stelle der Milchquote treten andere Faktoren, wie
sehen für die Milchbranche eine extrem ungünstige
die Verfügbarkeit von Flächen, Umwelt- und sonstige
Einstufung. Daraus resultieren im Zuge des novel-
Auflagen, die das Wachstum begrenzen. Vom Wegfall
lierten EEG unverhältnismäßig hohe Zusatzkosten
der Milchquote sind daher nur begrenzte Auswir-
für energie- und handelsintensive Molkereien. Im
kungen auf die Liefermengen und Märkte zu erwarten.
Interesse der Mitgliedsunternehmen sollen die
Die langfristigen Perspektiven sind unverän-
Rechtmäßigkeit der Zuordnung überprüft und deren
dert als günstig einzustufen. So sehen FAO und OECD
Rechte bestmöglich gewahrt werden.
in ihren Prognosen eine weiter wachsende weltweite
Nachfrage nach Milchprodukten sowie eine Ausweitung des Welthandels mit steigenden Preisen. Daraus
Perspektiven 2015
ergeben sich auch positive Auswirkungen auf das
Nach der zyklischen Abschwächung des Milchmarktes
Preisniveau und Exportpotenzial der EU und Deutsch-
war der Start ins Jahr 2015 durch ein stark reduziertes
lands. Davon werden auch die Molkereigenossen-
Preisniveau geprägt. Die Milchanlieferung ist zwar im
schaften und ihre Mitglieder profitieren. Der Milch-
ersten Quartal unter das Vorjahresniveau gesunken. Al-
markt wird weiterhin von Preisschwankungen betrof-
lerdings blieb die Nachfrage im Blick auf das Quoten-
fen sein. Das erfordert von den Molkereigenossen-
ende verhalten. Es fehlen die in den Vorjahren mögli-
schaften ein vorausschauendes Risikomanagement.
chen Exporte nach Russland, aber auch nach China. In
Heinrich Schmidt
diesem Marktumfeld hat der deutsche Lebensmittel-
Milchwirtschaftliche Daten für Deutschland und die Europäische Union
Deutschland
in 1.000 t / 2014 teilweise vorläufig
Europäische Union 28
2013
2014
+/– Vj. %
2013
2014
+/– Vj. %
Milchkuhbestand
(1.000 Stück)*
4.268
4.296
+ 0,7
23.481
23.575
+ 0,4
Milchanlieferung
30.315
31.389
+ 3,5
141.262
146.763
+ 3,9
5.159
5.192
+ 0,6
33.197
32.538
– 2,0
481
490
+ 1,9
1.932
2.008
+ 3,9
+ 2,1
Herstellung von:
Konsummilch
Butter
Käse
2.269
2.298
+ 1,3
8.677
8.860
Kondensmilch
400
416
+ 3,8
1.016
1.013
– 0,3
Magermilchpulver
317
357
+ 12,9
1.195
1.518
+ 27,1
* November- bzw. Dezember-Zählung
Quellen: BLE, EU-Kommission
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 35
Vieh- und Fleischwirtschaft:
Erschwerte Exportbedingungen
D
ie 93 genossenschaftlichen Vieh- und Fleisch-
15 Cent unter dem Vorjahresdurchschnitt. Der deut-
unternehmen erzielten 2014 trotz schwieriger
sche Export von Schweinefleisch entwickelte sich
Marktverhältnisse mengenbedingt ein Umsatzplus
leicht positiv (+ 0,9 % auf 2,86 Mio. t). Der Anstieg re-
von 2 Prozent auf 6,6 Mrd. Euro. Insbesondere Han-
sultierte aus der Zunahme der Exporte in EU-Mit-
delsrestriktionen und damit verbundene erschwerte
gliedstaaten (+ 2,9 % auf 2,17 Mio. t), wurde aller-
Exportbedingungen stellten die Unternehmen vor
dings gebremst durch einen deutlichen Ausfuhr-
große Herausforderungen.
rückgang in Drittländer (– 4,9 % auf 0,69 Mio. t). China ist mit 0,21 Mio. t (+ 8,2 % gegenüber 2013) der-
Märkte für Rind- und Schweinefleisch
zeit wichtigstes Exportdrittland, während die Ausfuhren nach Russland um 95 Prozent auf 0,09 Mio. t
Der Rinderbestand blieb von Mai 2014 bis zur Zäh-
einbrachen. Deutlich gesteigert wurden die Exporte
lung im November 2014 weitgehend stabil mit 12,74
nach Südkorea und die Philippinen.
Mio. Tieren (+ 0,3 %). Die Zahl der Rinder haltenden
Betriebe war insgesamt konstant, parallel gingen die
Weitreichende Folgen
Milchkuhhaltungen um 1,5 Prozent zurück. In
Deutschland wurden 1,6 Prozent mehr Rinder ge-
Mit dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest
schlachtet (3,58 Mio. Tiere) als 2013 und die Brutto-
(ASP) im Osten der Europäischen Union Ende Januar
eigenerzeugung um 2,3 Prozent auf 1,16 Mio. t Rind-
2014 waren keine EU-Exporte von Schweinefleisch
fleisch gesteigert. Mit 3,60 Euro/kg SG lag der Preis
nach Russland mehr möglich. Im August wurde das
für Fleisch von männlichen Rindern im Jahresdurch-
Embargo auf Rindfleisch ausgedehnt. Fallende
schnitt um 4,4 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Fleischpreise, vor allem bei Schweinefleisch, waren
Auch die Kuhpreise lagen mit durchschnittlich 3,04
die Folge. Ein Großteil der Ware fand insbesondere
Euro/kg SG deutlich unter Vorjahresniveau.
im asiatischen Raum Absatz.
Die Ausfuhren von deutschem Rindfleisch
und Rindfleischerzeugnissen konnten leicht gestei-
DRV-Forum Tierische Veredelung
gert werden (+ 1,3 %). Hierfür waren insbesondere
Exporte in Drittländer verantwortlich. Die Ausfuhren
Ein neues Konzept erfuhr die DRV-Fachtagung, die
in Mitgliedstaaten blieben nahezu konstant (+ 0,5 %).
im November 2014 erstmals als gemeinsame Veran-
Die Niederlande waren der wichtigste Absatzmarkt
staltung mit den Sparten Milch und Futter als „DRV-
(96.987 t) für deutsches Rindfleisch, gefolgt von
Forum Tierische Veredelung“ durchgeführt wurde.
Frankreich (66.265 t) und Italien (52.060 t).
Die Kombination aus gemeinsamen Themen und
Der Schweinebestand lag laut Novemberzäh-
fachspezifischen Foren, gepaart mit einer Abendver-
lung um 0,5 Prozent über dem Mai-Ergebnis (28,2
anstaltung über den Dächern der Hauptstadt, stieß
Mio. Tiere). Der Strukturwandel setzte sich weiter
bei den Teilnehmern auf durchweg positive Reso-
fort. Die Zahl der Schweine haltenden Betriebe
nanz. Deutlich wurde, dass die Herausforderungen
nahm um 1,1 Prozent ab. In der Fleischproduktion
der Vieh- und Fleischwirtschaft vor allem in den Be-
wurde ein Anstieg des Schlachtaufkommens auf
reichen Tierwohl, Antibiotikaeinsatz sowie der zu-
knapp 58,9 Mio. Tiere verzeichnet (+ 0,2 %). Mit 5,05
nehmend kritischen Diskussion um Fleischkonsum
Mio. t lag es 0,5 Prozent über der Vorjahresmenge.
und die Erzeugung von Lebensmitteln liegen.
Die Preise für Schlachtschweine der Handelsklasse E
Insbesondere die gesellschaftspolitischen
lagen im Durchschnitt mit 1,55 Euro/kg SG rd.
Probleme bezüglich der Akzeptanz der modernen
36 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Landwirtschaft und verschiedene Möglichkeiten der
lungswirtschaft eher ein unterdurchschnittliches bis
Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaft wurden
durchwachsenes Jahr sein. Die angeführten Han-
im Plenum diskutiert und Best-Practice-Beispiele
delsrestriktionen belasten nach wie vor den Absatz-
vorgestellt. Eine Fortsetzung des Forums ist für den
markt. Die bereits bzw. noch bestehenden Handels-
25. und 26. November 2015 geplant.
restriktionen durch ungültige oder nicht abgestimmte Veterinärzertifikate müssen schnellstmöglich auf-
Steigende Anforderungen
gehoben werden, damit die Unternehmen wieder exportieren können. Der DRV erhält daher seine Forde-
Mit der EU-Durchführungsverordnung zur Herkunfts-
rung nach Unterstützung der Exportaktivitäten durch
kennzeichnung von frischem, gekühltem und gefro-
das Bundeslandwirtschaftsministerium aufrecht.
renem Schweine-, Schaf-, Ziegen- und Geflügel-
Auch die Debatte um die Gesellschaftsfähig-
fleisch, die seit dem 1. April 2015 gilt, muss die Wert-
keit der landwirtschaftlichen Produktion geht weiter.
schöpfungskette weiterführende Informationen zur
Mit der „Initiative Tierwohl“ hat die Wirtschaft inner-
Herkunft von Schlachttieren sammeln, dokumentie-
halb kürzester Zeit ein System geschaffen, um den
ren und in der Rückverfolgung des Fleisches bis hin
Tierwohlstandard in deutschen Ställen nachweislich
zum Endverbraucher berücksichtigen.
anzuheben. Diese Anstrengungen, die Tierhaltung
Aber auch beim Einsatz von Antibiotika ste-
kontinuierlich weiterzuentwickeln, müssen sich nun
hen viele Landwirte vor neuen Dokumentations-
in der Praxis beweisen. Die Politik ist aufgefordert,
pflichten. Mit Einführung der staatlichen Datenbank
der Wirtschaft einen Zeitraum von mindestens drei
soll der Einsatz von antibakteriell wirkenden Stoffen
Jahren, in denen die Finanzierung der „Initiative
verringert und den Landwirten ein Benchmarking er-
Tierwohl“ gesichert ist, zu gewähren. Solange soll-
möglicht werden. Inwieweit die Daten aber belast-
ten keine verschärfenden gesetzlichen Auflagen um-
bar sind, ist noch fraglich.
gesetzt werden. Grundsätzlich gilt, dass Gesetzesänderungen auf wissenschaftlicher Grundlage und
Ausblick 2015
Praxiserprobung basieren müssen.
Für das Jahr 2015 stellt – nach den ASP-Fällen an
Ausstellung „Wir transportieren Tierschutz“ seitens
den Ostgrenzen der EU – die mögliche Ausbreitung
DRV auf verschiedenen regionalen Veranstaltungen
bzw. Einschleppung von Tierseuchen weiterhin eine
und bei der nächsten Internationalen Grünen Woche
große Bedrohung für Unternehmen der Verede-
weiterhin offensiv diskutiert.
Auch das Thema Tiertransport wird mit der
lungswirtschaft dar. Insbesondere im Export sind
dann weitreichende Handelsrestriktionen zu befürchten. Insgesamt wird 2015 für die deutsche Verede-
Elisabeth Kotthoff/Dr. Verena Schütz
DRV-Geschäftsbericht 2014
Deutsche Versorgungsbilanz für Fleisch
| 37
(in 1.000 t Schlachtgewicht)
Einfuhr
Ausfuhr
Verbrauch
darunter menschl.
Verzehr**
SVG %
Brutto
eigenerzeugung
insg.*
leb. Tiere
insg.*
leb. Tiere
insg.
insg.
kg/Kopf
Rind- und
Kalbfleisch
1.135,6
403,1
23,3
464,8
41,4
1.055,9
724,3
9,0
107,6
Schweinefleisch
5.013,1
1.152,1
665,0
2.346,7
171,0
4.312,5
3.109,3
38,6
116,2
Schaf- und
Ziegenfleisch
34,4
45,3
1,5
9,9
0,4
71,0
47,2
0,6
48,5
Pferdefleisch
3,5
0,9
0,4
0,3
1,0
3,4
2,3
0,03
101,5
6.186,6
1.601,3
690,3
2.821,7
213,8
5.442,8
3.883,1
48,2
113,7
562,2
92,1
63,3
650,6
19,4
47,6
12,4
0,2
1.181,6
1.714,3
826,5
121,6
743,2
354,6
1.564,6
931,0
11,6
109,6
64,8
64,3
0,4
15,2
0,2
114,2
77,1
1,0
56,7
8.527,9
2.584,3
875,6
4.230,6
587,9
7.169,2
4.903,5
60,8
119,0
2013
Hauptfleischarten
Innereien
Geflügelfleisch
Sonstiges Fleisch***
Fleisch insgesamt
Einfuhr
Ausfuhr
Verbrauch
darunter menschl.
Verzehr**
SVG %
Brutto
eigenerzeugung
insg.*
leb. Tiere
insg.*
leb. Tiere
insg.
insg.
kg/Kopf
Rind- und
Kalbfleisch
1.162,9
382,1
20,4
471,0
48,0
1.046,4
717,8
8,9
111,1
Schweinefleisch
5.042,3
1.130,0
635,0
2.355,0
157,0
4.295,3
3.096,9
38,3
117,4
Schaf- und
Ziegenfleisch
31,2
37,8
1,4
7,8
0,3
62,2
41,4
0,5
50,1
Pferdefleisch
3,0
0,6
0,4
0,2
1,1
2,6
1,7
0,02
113,9
6.239,3
1.550,6
657,1
2.834,0
206,4
5.406,5
3.857,8
47,7
115,4
603,7
93,6
64,7
681,9
19,8
60,3
15,7
0,2
1.000,8
1.784,5
781,6
120,3
758,3
354,5
1.573,6
936,3
11,6
113,4
64,8
69,5
0,5
14,4
0,2
120,0
81,0
1,0
53,9
8.692,3
2.495,3
842,7
4.288,7
581,0
7.160,5
4.890,8
60,4
121,4
2014 vorläufig
Hauptfleischarten
Innereien
Geflügelfleisch
Sonstiges Fleisch***
Fleisch insgesamt
* einschl. lebende Tiere, Fleisch, Fleischwaren und Konserven
** nach Abzug von Knochen, Futter, industrieller Verwertung und Verlusten
*** darunter Wild, Kaninchen
Quelle: BLE
38 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft:
Erfolgreiche Verbraucherkampagnen
D
ie Umsätze der Unternehmen der genossen-
zeugern zu einem Umsatzrückgang von gut 5 Pro-
schaftlichen Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirt-
zent. Nach den enttäuschenden finanziellen Ergeb-
schaft verringerten sich im Jahr 2014 um rd. 3 Pro-
nissen des Jahres 2014 wird mit konstanten Flächen
zent auf 3,3 Mrd. Euro. Der Rückgang fiel bei Obst
im Freilandanbau gerechnet.
größer aus als bei Gemüse und wurde durch steigende Umsätze im Gartenbau – insbesondere bei
Gartenbau erholt sich
Zierpflanzen – weitgehend ausgeglichen.
Seit August 2014 wirkt sich der russische Im-
Nach dem witterungsbedingten Einbruch im Jahr
portstopp nachhaltig negativ auf das Marktgesche-
2013 erholte sich der Markt für Blumen und Zier-
hen in Deutschland und der EU aus. Die Branche ist
pflanzen deutlich. Die Vorzeichen für 2015 sind für
bestrebt, zeitnah neue Absatzmärkte in Drittländern
die Branche insgesamt positiv.
zu erschließen. Zudem führt sie im Inland absatzfördernde Maßnahmen durch. Abzuwarten bleibt, wie
Gemeinsame Marktorganisation
sich die Einführung des Mindestlohns im Jahr 2015
auf Strukturen, Verkaufspreise und die Wettbe-
Mit besonderem Augenmerk begleitet der DRV für
werbslage im Binnenmarkt auswirkt. Durch die Do-
die Erzeugerorganisationen die Diskussionen um die
kumentationspflicht vor allem der Arbeitszeit zeich-
Bearbeitung und Umsetzung der Gemeinsamen
net sich ein sehr hoher administrativer Mehrauf-
Marktorganisation für Obst und Gemüse (GMO). Der
wand ab.
Verband setzt sich mit Nachdruck für praxisgerechte
und praktikable Lösungen ein. Er unterstützt die von
Extreme Witterungsbedingungen
Agrarkommissar Phil Hogan angekündigte umfassende Entbürokratisierung der komplexen Regelwer-
Dem ernteschwachen Vorjahr folgten 2014 Rekord-
ke. Den formulierten politischen Willen, den Zusam-
mengen in nahezu der gesamten deutschen Obst-
menschluss in Erzeugerorganisationen zu fördern,
produktion. Starke Konkurrenz innerhalb des Sorti-
gilt es, einheitlich in den Mitgliedstaaten umzusetzen.
ments mit Preisdruck, aber auch riesige Absatzmen-
Hierdurch werden Wettbewerbsverzerrungen ver-
gen prägten den Markt insbesondere in den Som-
mieden.
mer- und Herbstmonaten. So setzte durch den Vegetationsvorsprung die Ernte beim Sommerobst bis zu
Fruit Logistica
drei Wochen früher als üblich ein und drängte das
Kernobst in den Hintergrund.
Auf dem BVEO-Gemeinschaftsstand präsentierten
die Erzeugerorganisationen erneut ihr vielfältiges
Hohe Gemüseerträge
Produkt- und Dienstleistungsangebot auf der Fruit
Logistica in Berlin. Der Informationsstand in Halle 20
Im Gegensatz zu den beiden Vorjahren wurde 2014
wurde nochmals auf insgesamt 1.200 m2 ausge-
ein deutlicher Vegetationsvorsprung realisiert. Bei
dehnt. 2015 wurden neue Serviceinseln und zusätz-
überwiegend guten Erträgen und reichlicher Markt-
liche Besprechungsräume installiert. Beim Minister-
versorgung fielen die Preise meist niedriger aus als
rundgang wurde die „Sommertour 2015“ der Ver-
im Vorjahr. Geringere Durchschnittspreise und eine
braucherkampagne „Deutschland – Mein Garten.“
größere Absatzmenge führten bei den deutschen Er-
bekannt gegeben.
DRV-Geschäftsbericht 2014
DRV-Fachtagung
| 39
Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung
und Landwirtschaft, am 7. November in Berlin. Die
Vom 16. bis 18. März fand in Freiburg die Fachtagung
absatzfördernde Kampagne lief zeitgleich in ver-
für Obst- und Gemüsegenossenschaften statt, an der
schiedenen Regionen Deutschlands, vom Bodensee
über 70 Geschäftsführer, ehrenamtliche Mitglieder,
bis zum Alten Land, an.
Vorstände und Aufsichtsräte sowie Meinungsbildner
aus den Reihen der Erzeugerorganisationen teilnah-
Frische ist Leben – 5 am Tag e.V.
men.
Themenschwerpunkt waren die Herausfor-
Von 2012 bis 2014 wurde unter dem Motto „Frische
derungen der Gemeinsamen Marktorganisation
ist Leben“, ergänzend zur 5-am-Tag-Basiskampagne,
(GMO). Gefordert wurde eine effiziente, engere Zu-
eine bundesweite Plakataktion umgesetzt. Dafür ha-
sammenarbeit staatlicher Stellen mit der Wirtschaft.
ben sich Organisationen der Erzeuger und des
Ziel ist es, Rechtssicherheit für die Erzeugerorgani-
Fruchthandels aus Deutschland, Holland und Belgien
sationen zu erreichen.
zu einer von der EU kofinanzierten Initiative zusammengeschlossen.
„Deutschland – Mein Garten.“
2014 wurde von Mitte Mai bis Ende Juni mit
Plakaten im nahen Umfeld von Super- und Verbrau-
Das Jahr 2014 drehte sich bei „Deutschland – Mein
chermärkten sowie SB-Warenhäusern für einen ge-
Garten.“ ganz um das Thema „Raus aufs Land“.
sundheitsfördernden Lebensstil und unbedenkli-
Deutsches Obst und Gemüse soll im Bewusstsein
chen Genuss von Obst und Gemüse geworben. Er-
der Verbraucher noch stärker verankert und eine grö-
gänzt durch Aktionen des Einzelhandels, wurden die
ßere Wertschätzung für heimische Erzeugnisse ge-
Verbraucher verstärkt zum Kauf von frischem Gemü-
schaffen werden. Insgesamt wurden 35 Pressemit-
se und Obst angeregt.
teilungen vom Pressebüro für deutsches Obst und
Gemüse versendet. 8.571 Veröffentlichungen (print
EU-Schulobst- und -Gemüse-Programm
und online) sind erschienen. Die Webseite kommt
im Durchschnitt auf 16.300 Besuche pro Monat und
Auf europäischer Ebene wurde 2014 diskutiert, das
auf Facebook hat „Deutschland – Mein Garten.“ mitt-
EU-Schulmilch- mit dem Schulobst- und -Gemüse-
lerweile 3.624 Fans.
Programm zusammenzulegen. Hierzu erfolgte aber
Vor dem Hintergrund des russischen Import-
bislang keine Einigung. Die neue EU-Kommission
stopps wurden unter dem Dach der Kampagne wet-
stellt vielmehr die Grundsatzfrage, ob ein Ernäh-
terfeste Werbeplakate für landwirtschaftliche Betrie-
rungsprogramm auf EU-Ebene sinnvoll ist oder ob
be produziert. Erstmals wurden DRV- und BVEO-Mit-
aus Subsidiaritätsgründen die Mitgliedstaaten eigen-
gliedern sowie den Mitgliedern des Bundesaus-
verantwortlich Programme zur gesunden Ernährung
schusses Obst und Gemüse (BOG) Großplakate zur
von Schulkindern etablieren sollten. Der DRV setzt
Verfügung gestellt. Mit der bundesweiten Aktion
sich für die Fortführung ein, da in Deutschland effi-
„Kommt von hier, schmeckt auch Dir!“ unterstrei-
ziente Programme in den teilnehmenden Bundes-
chen die deutschen Obst- und Gemüsegenossen-
ländern vorhanden sind.
schaften die Spitzenqualität ihrer regional erzeugten
und vermarkteten Produkte. Den Startschuss gab
Dr. Gertrud Burghard/Ilonka Form/Dr. Christian Weseloh
40 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Weinwirtschaft:
Verbraucher, Gastronomie und Handel
D
ie Zahl der Winzer- und Weingärtnergenossen-
Sorten vor allem der Kirschessigfliegen-Befall. Den
schaften nahm im Weinwirtschaftsjahr 2013/2014
späten Sorten wie Riesling und Spätburgunder mach-
aufgrund von Fusionen erneut ab. Die Rebflächen
ten anhaltende Regenfälle zu schaffen. Durch die hohe
blieben aber zum größten Teil in genossenschaftli-
Schlagkraft der Genossenschaften und mit großer Dis-
cher Hand. Die 169 Winzer- und Weingärtnergenos-
ziplin der Winzer wurde diese Widrigkeit gemeistert.
senschaften, davon 96 mit eigener Kellerwirtschaft,
90 Prozent der Lese wurden in drei Wochen eingefah-
verbuchten einen Umsatz von 776 Mio. Euro bei ei-
ren. Es wurden qualitativ gute Partien in die Keller ein-
nem Absatz von 2,76 Mio. hl Wein. Dies bedeutet,
gelagert. Die Winzer- und Weingärtnergenossen-
dass die Winzer- und Weingärtnergenossenschaften
schaften bieten erneut ausgesprochen frische, frucht-
sowohl eine Absatz- als auch eine Umsatzsteigerung
betonte Weine mit einem eleganten Aroma.
erzielten. Die dem DRV angeschlossenen Unternehmen sind in allen Distributionskanälen – Direktab-
Deutscher Weinfonds
satz, Gastronomie, Fachhandel, Lebensmitteleinzelhandel, Discount und Export – erfolgreich tätig.
Das Bundesverfassungsgericht bestätigte im Juni
Bundesweit wurde 2014 eine Weinernte von
2014 die Abgabe zur Finanzierung des Deutschen
9,212 Mio. hl eingefahren. Das ist ein Plus von 9,2 Pro-
Weinfonds. Mit dem Urteilsspruch wurde ein jahre-
zent gegenüber der kleinen Ernte 2013. Die Menge
langer Rechtsstreit um die Verfassungskonformität
liegt 1,1 Prozent über dem langjährigen Mittel. Aller-
der Gemeinschaftswerbung beendet. Der DRV be-
dings muss berücksichtigt werden, dass in den Durch-
grüßt diese Entscheidung ausdrücklich, da die Ab-
schnitt der letzten zehn Jahre fünf unterdurchschnittli-
gaben eine homogene Gruppe treffen und die Ein-
che Ernten eingerechnet wurden. Für die Winzer- und
nahmen ausschließlich der Förderung des Absatzes
Weingärtnergenossenschaften beträgt die Erntemen-
von deutschen Weinen dienen. Mit diesem finalen
ge rd. 2,8 Mio. hl. Probleme bereitete den frühen roten
Urteil erhalten die Genossenschaften Planungs- und
Entwicklung der Winzergenossenschaften
Weinwirtschaftsjahr
Anzahl
Mitglieder
Weinbergfläche
Weinerzeugung
Umsätze
insgesamt
mit eigener
Kellerwirtschaft
in Tsd.
in ha
in Mio. hl
in Mio. hl
in Mio. Euro
1960/1961
543
441
56
19.109
2,00
1,42
122,35
1970/1971
497
252
61
31.769
3,00
2,16
264,48
1980/1981
342
192
67
34.935
1,67
3,09
650,38
1990/1991
314
171
68
37.148
3,04
3,62
693,35
2000/2001
245
147
58
30.441
3,01
3,30
774,34
2010/2011
188
111
49
32.002
2,14
2,97
789,53
2012/2013
177
101
46
28.985
2,65
2,74
778,93
2013/2014
169
96
44
28.607
2,35
2,76
776,00
Datenquelle: DRV-Weinwirtschaftsjahr; Statistischer Bericht
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 41
Rechtssicherheit. Der DRV hat 2014 erneut bei Lizenz-
sichtigt blieb die gemeinsame Forderung aller Interes-
entgelten für Verkaufsverpackungen einen Rahmen-
senverbände und Bundesländer, das Verwaltungs- und
vertrag zu sehr günstigen Konditionen ausgehandelt.
Antragsverfahren einstufig zu gestalten, um einer wei-
Der Verband berät seine Mitglieder in allen Fragen
teren Bürokratisierung des Weinbaus vorzubeugen.
Die DRV-Fachtagung für Winzergenossen-
der komplexen Verpackungsverordnung.
schaften fand 2014 in Wiesbaden statt. Experten der
genossenschaftlichen Weinwirtschaft aus dem euro-
Autorisierung von Rebpflanzungen
päischen Ausland diskutierten über die Bedeutung
Zum 1. Januar 2016 läuft der europäische Anbau-
und die Marktlage der Genossenschaften. Ein Ergeb-
stopp für Rebflächen nach mehreren Jahrzehnten
nis war, dass die Mitgliederbindung und -kommuni-
aus. Mit dem neuen System kommt es zu einer Aus-
kation höchste Priorität genießen muss.
weitung der Anbauflächen. Noch vor der parlamentarischen Sommerpause 2015 plant das BMEL die
Ausblick
Verabschiedung des Neunten Gesetzes zur Änderung
des Weingesetzes. Zahlreiche zentrale Forderungen
Das Jahr 2015 ist von der Einführung des Auto-
des DRV wurden im Gesetzesentwurf berücksichtigt:
risierungssystems für Rebpflanzungen und der not-
So ist ein jährlicher Zuwachs der Rebfläche um 0,5
wendigen Änderung des Weingesetzes geprägt. Der
Prozent vorgesehen, und das System wird bundes-
DRV setzt sich mit Nachdruck für ein unbürokrati-
weit einheitlich gestaltet. Als Priorisierungskriterium
sches Verwaltungsverfahren sowie eine bundes-
wurde die Steillage mit einer Abstufung abhängig
einheitliche Regelung des neuen Systems ein.
von der jeweiligen Hangneigung – ebenfalls eine
Peter Jung/Dr. Christian Weseloh
Kernforderung des DRV – festgeschrieben. Unberück-
Weinerzeugung insgesamt und genossenschaftlicher Anteil (in Mio. hl)
genossenschaftliche Weinerzeugung
Weinerzeugung insgesamt
12.000
10,26
10,01
10.000
9,15
8.000
9,99
9,13
9,23
8,92
9,07
9,01
8,41
8,11
6,91
6.000
4.000
3,34
2,63
2,95
2,82
3,12
2,93
2,70
2.000
2,73
2,14
2,65
2,35
2,80
0
2003/04
2004/05
Quelle: DRV-Weinwirtschaftsjahr
2005/06
2006/07
2007/08
2008/09
2009/10
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
10-JahresDurchschnitt
42 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Agrargenossenschaften:
Wind auf den Märkten hat sich gedreht
D
ie 765 dem DRV angeschlossenen Agrargenos-
Die weitere Umsetzung der GAP-Reform hat
senschaften registrieren nach drei Jahren mit
die Unternehmen 2014 erheblich belastet. Verant-
Zuwächsen stagnierende Umsätze. Diese belaufen
wortlich dafür sind Verzögerungen beim Erlass der
sich auf 2,2 Mrd. Euro. Entscheidend dafür waren die
detaillierten Durchführungsbestimmungen, beson-
turbulenten Entwicklungen auf den Agrarmärkten.
ders im Zusammenhang mit dem Greening. Diese
Dort hat sich der Wind gedreht. Alle maßgeblichen
greifen tief in die betrieblichen Planungen und Ab-
Agrarpreise für Getreide, Milch, Fleisch sowie Obst
läufe ein. Werden sie nicht detailgetreu angewendet,
und Gemüse sind seit der Jahresmitte 2014 deutlich
drohen zudem Gefahren für die Unternehmen. Das
zurückgegangen. Das Preisniveau im zweiten Halb-
Politikrisiko nimmt deutlich zu.
jahr hatte großen Einfluss auf die Erlöse.
Die Einzelergebnisse hängen stets von den
Bodenmarkt in der Diskussion
betrieblichen Schwerpunkten ab. Der Rückgang der
Agrarpreise steht zum Teil im Zusammenhang mit
2014 hat sich die Diskussion über die Entwicklung
gesamtwirtschaftlich rückläufigen Rohstoffnotierun-
des Bodenmarktes und die Frage seiner stärkeren
gen. Das gilt insbesondere für Erdöl. Für die Agrar-
Regulierung intensiviert. Besonders in Ostdeutsch-
genossenschaften führt das zu niedrigeren Betriebs-
land werden deutliche Preissteigerungen registriert.
mittelkosten, die allerdings die fehlenden Umsätze
Diese haben verschiedene Ursachen, über deren Ge-
nur begrenzt abfedern.
wichtung keine Einigkeit besteht. Sie werden den
Agrarpreisen und einer verstärkten Nachfrage aus
Langfristige Marktdaten
nicht landwirtschaftlichen Kreisen zugeschrieben.
Die suchen in Zeiten niedriger Zinsen nach alterna-
Die Agrargenossenschaften sehen die Entwicklun-
tiven, sicheren und stabilen Anlagemöglichkeiten.
gen auf den Märkten mit Sorge. In Zeiten, in denen
Höhere Kauf- und Pachtpreise belasten die Agrarge-
die Agrarpreise von globalen und gesamtwirtschaft-
nossenschaften. Sie sind zur Weiterentwicklung ihrer
lichen Einflussfaktoren bestimmt werden, müssen
Unternehmen auf einen gleichberechtigten Zugang
Landwirte mit einem ständigen Auf und Ab der Er-
zum Bodenmarkt zu Preisen, die aus den landwirt-
zeugerpreise rechnen und entsprechend vorsorgen.
schaftlichen Erträgen dargestellt werden können,
Der Russland-Exportstopp als geopolitischer Faktor
dringend angewiesen.
verschärft die konjunkturell bedingte Delle. Der DRV
geht jedoch davon aus, dass die langfristigen Marktdaten eine Erholung der Agrarpreise zulassen, möglicherweise bereits im zweiten Halbjahr 2015.
Dr. Volker J. Petersen
Mehr als die Vergangenheit interessiert
mich die Zukunft,
denn in ihr gedenke ich zu leben.
Albert Einstein
44 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Dienstleistungen:
Mehrwert für die Mitglieder
Recht und Steuer
bleibt zu beobachten, inwieweit die Besteuerung von
Streubesitzdividenden gesetzlich neu strukturiert wird.
Eine vermeintlich kleine steuerliche Änderung im Gesetz zur Anpassung des nationalen Steuerrechts an
Mustersatzungen angepasst
den Beitritt Kroatiens und zur Änderung weiterer
Steuervorschriften sorgte 2014 für Furore. Die Steu-
Rechtlich war das 1. Halbjahr 2014 geprägt durch
erschuldnerschaft für eine Vielzahl von Metallen soll-
Änderungen des Agrarmarktstrukturgesetzes und
te auf den Empfänger verlagert werden. Diese Rege-
seiner Durchführungsverordnung. Alle Mustersat-
lung hätte zu einem hohen Bürokratieaufwand und
zungen mussten spartenübergreifend angepasst
extremen Problemen im Baustoffhandel geführt. Mit
werden. Unternehmen, die eine Anerkennung als Er-
Eingaben des DRV und anderer Verbände konnte
zeugerorganisation auf Basis des Agrarmarktstruk-
eine teilweise Rücknahme erreicht werden. Die um-
turgesetzes beibehalten wollen, müssen ihre indivi-
satzsteuerliche Behandlung von Transportverpa-
duellen Satzungen entsprechend anpassen. Ein wei-
ckungen hat zudem auf Basis einer Vielzahl von Ein-
terer Schwerpunkt in der Beratung waren die Neure-
gaben und Verbändegesprächen dazu geführt, dass
gelungen durch das Verbraucherrechtrichtlinie-Um-
das Bundesministerium der Finanzen die ursprüng-
setzungsgesetz zum 13. Juni 2014. Neben Fernab-
liche Regelung aus 2013 anwendungsfreundlich ab-
satzgeschäften regelt das Gesetz nunmehr auch so-
gemildert und der Umsatzsteuersystematik ange-
genannte Außergeschäftsraumgeschäfte. Die Ände-
passt hat.
rungen haben Auswirkungen auf die Allgemeinen
Geschäftsbedingungen, die vom DRV als Muster an-
Kirchensteuerabzugspflicht
geboten werden. Des Weiteren mussten die Musterpreisliste für Winzergenossenschaften und die Re-
Weitere Schwerpunkte lagen in der erstmaligen An-
gelungen für den Online-Handel an die neue Rechts-
wendung der Kirchensteuerabzugspflicht und dem
lage angepasst werden. Die neue Definition der Au-
damit verbundenen bürokratischen Verwaltungsauf-
ßergeschäftsraumgeschäfte wurde im Hinblick auf
wand. Der DRV hat durch verschiedene Eingaben so-
Landpachtverträge, Nachrangdarlehen und Ge-
wie Gespräche – insbesondere mit hochrangigen Kir-
schäftsanteilszeichnungen überprüft.
chenvertretern – zusammen mit dem GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienun-
Kapitalanlagegesetzbuch
ternehmen e.V. Erleichterungen erreicht. Die jährliche Informationspflicht wird voraussichtlich entfal-
Probleme bereitet hat darüber hinaus die Auffassung
len. Die angeregte Pauschalierungsmöglichkeit soll
der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
auf Ebene der Kirchensteuerreferenten besprochen
zum Kapitalanlagegesetzbuch. Danach durften die
werden.
Satzungen keine uneingeschränkten Beteiligungs-
Gewerbesteuerlich gibt es neue Entwicklun-
klauseln enthalten, ohne erlaubnispflichtig zu wer-
gen bei der Hinzurechnung von Lizenzzahlungen
den. Diese Auffassung konnte zwischenzeitlich revi-
und Mieten. Hier zeichnen sich Probleme sowohl im
diert werden.
Bereich des Saatguts als auch bei Transportver-
Weitreichende Auswirkungen hat das 2014
packungen für Obst und Gemüse ab. Für 2015 sind
auf den Weg gebrachte Kleinanlegerschutzgesetz.
mehrere Steuergesetze mit einer Vielzahl von kleine-
Damit wird das Vermögensanlagegesetz geändert
ren Regelungen auf den Weg gebracht worden. Hier
und eine weitreichendere Prospektpflicht für Finan-
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 45
zierungsangebote geregelt. Für den Genossen-
2015 auf nationaler und europäischer Ebene dafür
schaftsbereich zeichnen sich Ausnahmeregelungen
einsetzen, regelungskonforme und einheitliche Ant-
ab, die erleichternd wirken.
worten herbeizuführen. Mit der Überarbeitung der
Im Bereich des Kartellrechts haben insbeson-
Fertigpackungsverordnung werden zudem zahlrei-
dere Fragen der Schadenersatzmöglichkeiten bei
che Fragen im Zusammenhang mit der Füllmengen-
Kartellen im Hinblick auf die hohen Bußgelder, die
kennzeichnung erwartet.
im Zuckersektor verhängt worden sind, den DRV beschäftigt. Für Winzergenossenschaften wurden des
Revision der EU-Ökoverordnung
Weiteren die Traubenanlieferungsbedingungen neu
Am Vorschlag hat der DRV kritisiert, dass wesentliche
gefasst.
Die Rechtsabteilungsleiter der Arbeitsge-
Belange der Lebensmittelwirtschaft nicht geregelt
meinschaft Mittelstand haben u. a. Stellungnahmen
sind und die inhaltliche Ausgestaltung auf die EU-
zum Insolvenzrecht, zur Frauenquote und zu GEZ-
Kommission übertragen werden soll. Für die Unter-
Gebühren erarbeitet und veröffentlicht.
nehmen bleibt über die Verordnung nur ein Teilbe-
Im Jahr 2015 zeichnet sich das Mindestlohn-
reich der Gesamtregelung erkennbar. Essenzielle in-
gesetz als Schwerpunktthema ab. Den mit diesem
haltliche Anforderungen als Voraussetzung für eine
Gesetz verbundenen hohen Bürokratieaufwand
rechtssichere Produktion ökologischer Lebensmittel
lehnt der DRV mit Nachdruck ab. Mit Eingaben wird
sind im Revisionsvorschlag nicht enthalten. Dies be-
versucht, Erleichterungen zu erreichen.
trifft z. B. die fehlenden Positivlisten zugelassener
Pflanzenschutz- und Futtermittel sowie Zusatz- und
RAin Birgit Buth
Hilfsstoffe.
Mit ihren Plänen stellt die EU-Kommission
Lebensmittelrecht
zudem die Qualität der geltenden Vorgaben im Bereich des ökologischen Landbaus infrage. Damit
Die Umsetzung der Lebensmittelinformationsverord-
wird das Ziel, das Vertrauen der Verbraucher in öko-
nung konfrontierte die Genossenschaften 2014 mit
logische Erzeugnisse zu stärken, untergraben. Aus
zahlreichen Fragen. Darüber hinaus waren die ge-
Sicht der genossenschaftlichen Unternehmen ist eine
plante Revision der EU-Ökoverordnung und die
gezielte, punktuelle Überarbeitung der geltenden
Kennzeichnung von Lebensmitteln, die sich auf ge-
EU-Ökoverordnung einer Totalrevision vorzuziehen.
klonte Tiere zurückführen lassen, wichtige Themen
für die Unternehmen.
Geklonte Nutztiere
Lebensmittelinformationsverordnung
Der DRV hat sich weiterhin in der Diskussion um die
Einführung einer Kennzeichnung der Produkte von
In den Berichtszeitraum fiel der Anwendungsbeginn
Nachkommen geklonter Nutztiere positioniert. Be-
der Lebensmittelinformationsverordnung. Da die
grüßt wird, dass die EU-Kommission Legislativvor-
Neuregelung erhebliche Auswirkungen auf die Kenn-
schläge vorgelegt hat, die auf eine entsprechende
zeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln hat,
Kennzeichnung verzichten. Der DRV hatte bereits
war der Informations- und Beratungsbedarf der Mit-
frühzeitig kritisiert, dass Vertreter aus Wirtschaft und
gliedsunternehmen groß. Nach wie vor sind viele
Politik eine Kennzeichnung von Lebensmitteln for-
Umsetzungsfragen offen. Der DRV wird sich auch
dern, die aus Nachkommen geklonter Rinder oder
46 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Schweine gewonnen werden. Geklonte Zuchtrinder
Höchstmarke verzeichnet. Getragen wird das Plus
können es weltweit auf mehrere Hunderttausend
ausschließlich durch den Straßengüterverkehr, der
Nachkommen allein in der ersten Folgegeneration
um 3,1 Prozent zulegte. Die Eisenbahn verlor an Ton-
bringen. Hier vorschnell eine Kennzeichnungspflicht
nage, was insbesondere auf die Streiks im Oktober
für Milch und Fleisch zu fordern, ist unüberlegt, da
und November zurückgeführt wird. Die Binnenschiff-
sie nicht realisierbar wäre und zudem beim Verbrau-
fahrt gewann Mengen hinzu, insbesondere im Con-
cher unerfüllbare Erwartungen schüren würde. Die
tainerverkehr, aufgrund kürzerer Transportwege
EU-Kommission trägt diesen Argumenten zum Teil
nahm die Verkehrsleistung dennoch ab.
Rechnung. Sie verweist im Kontext ihres Legislativ-
Entgegen aller politischen Lippenbekennt-
vorschlages auf die Probleme der Umsetzbarkeit der
nisse ist der Trend zur Verlagerung des Güterver-
Kennzeichnung.
kehrs auf die Straße ungebrochen. 2014 wurden
71 Prozent der Verkehrsleistung mit Lastkraftwagen
Dr. Claudia Döring
erbracht. Daran wird auch die massive Ausdehnung
der Mautpflicht im Jahr 2015 nichts ändern. Sie er-
Verkehr und Logistik
höht zwar die Transportkosten auf dem Lkw; dessen
Vorzüglichkeit bleibt dennoch bestehen. Die Schwä-
Der Güterverkehr in Deutschland ist stark gewachsen:
chen von Wasserstraße und Schiene liegen insbe-
Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundes-
sondere in der geringen Netzdichte und mangeln-
amtes stieg das Transportvolumen gegenüber dem
den Flexibilität. Für zeitunkritische Transporte von
Vorjahr um 1,9 Prozent auf 657 Mrd. tkm. Bezogen
Getreide, Futtermitteln und Düngern bevorzugen
auf die transportierte Menge, wurde mit 4,5 Mrd. t
Warengenossenschaften trotzdem diese alternati-
(einschließlich See- und Luftverkehr) eine neue
ven und umweltschonenden Verkehrsträger.
Gütertransportleistung verschiedener Verkehrsträger 1995 bis 2014 in Mrd. Tonnenkilometer
700.000
Straßenverkehr
600.000
(+ 3,1 %)
500.000
71,2 %
400.000
300.000
Eisenbahnverkehr
200.000
100.000
0
(0,0 %)
17,1 %
(– 1,3 %)
9,0 %
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden
Binnenschifffahrt
Rohrleitungen
(– 3,8 %)
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 47
Wie in anderen Wirtschaftsbereichen, so ist
Mitglieder an aktuellen Ergebnissen. Sie bieten
auch in der Logistik eine problematische Zunahme
nach wie vor eine gute Voraussetzung, ähnlich
staatlicher Reglementierungen zu verzeichnen. Ob
strukturierte Märkte nach Umsatzgrößenklasse,
Mindestlohn oder Lenk- und Ruhezeiten: Verlader
Sortimentsschwerpunkten, Markterfolg, regiona-
sollen die Einhaltung bei ihren Auftragnehmern
lem Bezug und Marktfläche segmentiert aus-
kontrollieren und werden für deren Fehler mitver-
zuwerten.
antwortlich gemacht. Bereits heute ist es schwierig,
Disponenten zu finden, die bereit sind, ihren Führer-
Neue Rahmenverträge
schein für Fehler anderer zu riskieren.
Ein Beispiel für gut gemeinte Maßnahmen
Das Jahr 2014 war gekennzeichnet durch den Ab-
der Verwaltung ist das CDNI-Übereinkommen zur
schluss von zwei neuen Rahmenverträgen mit lang-
Abfallvermeidung in der Binnenschifffahrt: Dieses
jährigen Vertragspartnern zu wesentlich verbesser-
regelt international die Reinigung von Binnenschif-
ten Bedingungen. Dies betrifft den Vertrag mit Mi-
fen u. a. nach dem Transport von Düngemitteln.
crosoft, der den DRV-Mitgliedern den Bezug von
Waschwasser soll nicht mehr in Binnengewässer
Software zu Konditionen ermöglicht, die sonst aus-
eingeleitet werden. Bis zum Inkrafttreten der Rege-
schließlich Großunternehmen vorbehalten sind.
lungen im November 2014 war das Übereinkom-
Der Vertrag mit TeleCash wurde um weitere
men sowohl den Beteiligten als auch den Behörden
drei Jahre verlängert. Dieser beinhaltet nunmehr
vor Ort völlig unbekannt, und das trotz fünfjähriger
den kostengünstigen Einsatz von Terminals, die mit
Übergangsfrist. Überstürzt wurde vielerorts ein Ein-
neuester Technik, zum Beispiel einer berührungslo-
leitungsverbot für Reinigungswasser in das öffentli-
sen Zahlungsmöglichkeit, ausgestattet sind und da-
che Kanalnetz erlassen, weil es Dünger enthält. Eine
mit künftigen Anforderungen der Kreditwirtschaft
Ausbringung auf landwirtschaftliche Flächen ist
gerecht werden. Die ausgesprochen hohe Bereit-
aber auch nicht erlaubt, weil der Düngeranteil im
schaft der DRV-Mitglieder, mit TeleCash zusammen-
Wasser zu gering ist. Seither türmen sich an vielen
zuarbeiten, belegt, dass sowohl die Wirtschaftlich-
Hafenplätzen Container, gefüllt mit Waschwasser.
keit als auch die Kundenbetreuung des Partners
Der DRV sucht in Abstimmung mit den Betroffenen
überzeugen.
Weitere Rahmenverträge bestehen mit Bit-
nach praktikablen Lösungen.
zer (Gehaltsabrechnungs-Software) und Zauner &
Dr. Michael Reininger
Partner (Fuhrpark-Management) sowie Telekom
und Vodafone.
Betriebswirtschaft
Heinz-Joachim Bösing
Zu den Dienstleistungen des DRV für seine Mitglieder zählen Betriebsvergleiche und der Abschluss
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
von Rahmenverträgen.
Am Betriebsvergleich „Raiffeisen-Märkte“
Der DRV hat einmal mehr den Forderungen seiner
2013/2014 beteiligten sich 78 Märkte aus dem ge-
Mitgliedsunternehmen in Politik, Gesellschaft und
samten Bundesgebiet mit einem Umsatzvolumen
Medien Nachdruck verliehen. Die Interessenvertre-
von 80,6 Mio. Euro. Die gegenüber den Vorjahren
tung in Berlin und Brüssel wird durch eine zielgrup-
gestiegene Beteiligung belegt das Interesse der
pengenaue Presse- und Öffentlichkeitsarbeit abge-
48 | DRV-Geschäftsbericht 2014
rundet. Der Verband steht auch in den sozialen Netz-
u. a. zu einem Interview der Vorsitzenden Grit
werken für offene und kompetente Kommunikation.
Worsch mit der agrarzeitung.
Im Dialog mit der zunehmend kritischen Gesellschaft
Mit Nachdruck hat sich der DRV in die Dis-
wirbt der DRV für eine innovative Agrarwirtschaft
kussionen zur Novellierung des Erneuerbare-Ener-
und die Nutzung von Zukunftstechnologien. Als Re-
gien-Gesetzes und zum umstrittenen Beihilfeverfah-
präsentant seiner Mitgliedsunternehmen ist der Spit-
ren der EU-Kommission eingebracht. Breites Me-
zenverband in Beratungen und Entscheidungspro-
dienecho finden die fundierten Ernteschätzungen,
zesse mit Europa-, Bundes- und Landespolitikern so-
die der DRV von März bis August monatlich veröf-
wie der Administration eingebunden. Voraussetzun-
fentlicht. Die Prognosen für die Getreide- und Ölsaa-
gen erfolgreicher Interessenvertretung sind der Rück-
tenernten wurden vom Bundeslandwirtschafts-
halt der Mitgliedsunternehmen und die klare Positio-
ministerium bestätigt.
nierung, die aus dem Engagement im Präsidium, in
Fachausschüssen und Arbeitskreisen resultiert.
Mitglieder, Politiker und Journalisten
2014 war zunächst vom schwierigen Regierungsstart der Großen Koalition in Berlin geprägt.
Wichtige Plattform ist stets der Deutsche Raiffeisen-
Nach den Europawahlen im Mai nahm die EU-Kom-
tag, der bei Mitgliedern, Politikern, Multiplikatoren
mission erst im November ihre Arbeit auf. Diese ver-
und Journalisten auf großes Interesse stößt. Das
änderten Konstellationen nutzte der DRV insbeson-
Wirtschaftsforum 2014 stand unter dem Motto:
dere, um mit neuen Mitgliedern der Parlamente Hin-
„Raiffeisen – Was uns erfolgreich macht! Genossen-
tergrundgespräche zu führen und die Prinzipien ge-
schaften gestalten Zukunft.“ Die DRV-Fachtagungen
nossenschaftlicher Arbeit zu erläutern. Das Angebot
haben sich als Foren des Informationsaustauschs be-
des DRV, seine Expertise einzubringen, wird genutzt.
währt. Der DRV bot erneut Tagungen für Verantwortliche aus der Waren- und Futterwirtschaft, den
Geopolitische Spannungen
Winzergenossenschaften sowie der Obst-, Gemüseund Gartenbauwirtschaft an. Mit dem Business-
Ab August 2014 standen zahlreiche Aktionen im Zei-
Forum des europäischen Genossenschaftsverbandes
chen der weitreichenden Auswirkungen des russi-
COGECA und dem ersten spartenübergreifenden
schen Importstopps. So startete die Obst- und Ge-
Forum Tierische Veredelung fanden weitere gut be-
müsewirtschaft bundesweit Verbraucherkampagnen
suchte Tagungen in Berlin statt.
zur Steigerung des inländischen Absatzes. In inten-
Der DRV baut seine Kommunikation weiter
siven Gesprächen mit Politik und Administration
aus. Angesichts der anhaltenden Kritik an der mo-
wurden Lösungen zur Erschließung neuer Märkte
dernen Agrar- und Ernährungswirtschaft wollen die
entwickelt.
Genossenschaften in die Offensive gehen. Es gilt,
Wöchentlich hat sich der DRV u. a. mit Pres-
die Identität und das Selbstbewusstsein der Raiff-
semeldungen und Stellungnahmen an Öffentlichkeit
eisen-Organisation insgesamt zu stärken. Zudem
und Medien gewandt. Das Themenspektrum war er-
bleiben Risikoabsicherung und volatile Agrarpreise,
neut breit gefächert, beginnend mit dem Engage-
Erschließung neuer Märkte und die Verhandlungen
ment „Wir transportieren Tierschutz“ auf der Inter-
zum Transatlantischen Freihandelsabkommen ganz
nationalen Grünen Woche. Die Konstituierung des
oben auf der Agenda.
Fachausschusses Genossenschaftlicher Agrarhandel fand in der Fachpresse Beachtung. Das führte
Monika Windbergs
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 49
sonanz stoßen die neu konzipierten Programme Ma-
Agrarportal raiffeisen.com
nagement-Training, Geschäftsleiter-Qualifikation und
Die Internetfirma raiffeisen.com hat ihren Aufbruch
FUTUR. Sie bauen aufeinander auf und bieten Genos-
ins mobile Zeitalter konsequent fortgesetzt. So wur-
senschaften die Möglichkeit, Entwicklungschancen
de Ende 2014 die App Raiffeisen24 gestartet, die das
und Karrierewege aufzuzeigen, um Potenzialträger zu
PC-Portal raiffeisen.com auf Smartphones und Tab-
gewinnen und zu binden. Das Management-Training
lets unterstützt. Es gibt bereits über 10.000 Nutzer,
ist z. B. geeignet, Handelsfachwirte auf die Position
gegenüber 20.000 Tagesbesuchern auf der PC-Web-
des Markt- oder Geschäftsstellenleiters vorzubereiten.
seite. In einigen Jahren wird das Ergebnis voraus-
Es fördert den Berufseinstieg von Hochschulabsol-
sichtlich umgekehrt sein.
venten, begleitend zu einem Trainee-Programm. Wer
Auch bei zahlreichen Genossenschaften vor
das Potenzial besitzt, strategisch bedeutsame Ge-
Ort werden inzwischen erste Versuche in Sachen Fir-
schäftsbereiche oder eine Genossenschaft zu leiten,
menApps gemacht. Dabei hilft der Raiffeisen24-App-
erwirbt dafür im Rahmen der Geschäftsleiter-Qualifi-
Baukasten, mit dessen Technik die Erstellung von
kation die erforderlichen Kompetenzen. Wer beide
FirmenApps bereits ab 500 Euro möglich wird. Far-
Programme durchläuft, absolviert das FUTUR-Pro-
ben und Logos der Genossenschaft vor Ort werden
gramm und bereitet sich auf den Abschluss „diplo-
ebenso eingebunden, wie kostenlose Mietmodule
mierter Betriebswirt ADG“ vor. Zur Anpassung an be-
aus der nationalen Raiffeisen24-App (Wetter, Agrar-
triebliche bzw. private Anforderungen kann FUTUR in
charts, Agrarnews etc.).
zwei zeitlichen Abschnitten durchlaufen werden.
Ein weiteres Projekt ist die App Futter24, mit
Die Qualifizierungsprogramme mit Abschluss-
der Landwirte mit wenigen Fingertipps Futter bei ih-
zertifikat werden kontinuierlich an Markt-Anforde-
rer Genossenschaft bestellen können. Die App ist
rungen angepasst. So wurde das Programm „Zertifi-
derzeit bei zehn Ortsgenossenschaften im Test. Zu-
zierter Energiekaufmann ADG“ neu aufgelegt. Hier
sammen mit der GWS Münster wird zudem an einer
steht die Auseinandersetzung mit den einzelnen
Schnittstelle im Warenwirtschaftssystem gevis gear-
Energieträgern im Fokus. Es werden betriebswirt-
beitet. Ein Ausrollen des Projektes auf möglichst vie-
schaftliche Grundlagen und der Vertrieb geschult.
le Warengenossenschaften ist für die zweite Jahreshälfte geplant. Gemeinsam mit einigen Viehgenos-
Akademische Qualifikation
senschaften wird an einer App Vieh24 gearbeitet.
Zudem gibt es Acker24 als mobile Schlagkartei.
2014 haben weitere Studierende den berufsbegleiten-
Fazit: Bereits in einigen Jahren werden mobi-
den Bachelorstudiengang mit Schwerpunkt Manage-
le Apps für die Kundenbeziehung weit mehr Bedeu-
ment & Handel bei der ADG Business School begon-
tung haben als die bewährten PC-Webseiten.
nen. Erste Studierende wurden in der neuen BachelorVertiefung für den Agrarhandel begrüßt. Die Anerken-
Dr. Heiner Stiens
nungsregelungen aus ADG-Programmen erhöhen die
Attraktivität zusätzlich. Allen Absolventen mit einem
ADG-Bildungsarbeit
ersten akademischen Abschluss steht aufbauend der
berufsbegleitende Masterstudiengang mit Schwer-
Nach wie vor wird als Basisqualifikation die Vorberei-
punkt General Management zur Verfügung.
tung auf die Prüfung zum Handelsfachwirt stark nachgefragt und erfolgreich durchgeführt. Auf positive Re-
René Borresch
Für viele ist der Weg am ersten
Hindernis zu Ende.
Für Erfolgreiche fängt er jetzt erst an.
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 51
Genossenschaftliche Kompetenz:
Erfolgreich im Verbund
DZ BANK Gruppe
reiches Geschäftsjahr gesorgt. Der R+V Konzern verzeichnete nach IFRS ein Beitragsplus von 10,1 Pro-
Im Geschäftsjahr 2014 erreichte die DZ BANK Gruppe
zent auf gut 14 Mrd. Euro. R+V konnte wieder
erneut ein Rekordergebnis – nach IFRS vor Steuern
neue Kunden gewinnen (+139.000), sodass über
mit 2,87 Mrd. Euro (+ 29,1 %). Das beachtliche Resultat
acht Mio. Bürger mit mehr als 23 Mio. Verträgen
spiegelt die gute operative Entwicklung innerhalb der
(+ 556.000) der Kompetenz und Leistungsstärke
Geschäftssegmente wider und wurde durch die robus-
des Wiesbadener Versicherungsunternehmens ver-
te Konjunktur im deutschen Heimatmarkt sowie das
trauen.
vergleichsweise entspannte Kapitalmarktgeschehen
begünstigt. Die gemeinsame Marktbearbeitung und
Bausparkasse Schwäbisch Hall
die Partnerschaft mit den Genossenschaftsbanken haben sich eindrucksvoll bewährt. Die Bilanzsumme der
Die Bausparkasse Schwäbisch Hall hat 2014 ihre ehr-
DZ BANK Gruppe lag Ende 2014 bei 403 Mrd. Euro
geizigen Ziele erreicht. Im Geschäftsfeld Bausparen
(Vorjahr: 385 Mrd. Euro).
schloss der Marktführer 809.000 neue Verträge über
ein Volumen von 31,1 Mrd. Euro ab und betreut nun
WGZ BANK
knapp 7,4 Mio. Bausparer deutschlandweit. Das
Segment Wohn-Riester brachte 117.000 neue Ver-
Mit einem Operativen Ergebnis von 307,9 Mio. Euro
träge, annähernd 10 Prozent mehr als im Vorjahr.
(nach IFRS) übertraf die WGZ BANK-Gruppe im Ge-
Im Bereich Baufinanzierung stieg das Volumen an
schäftsjahr 2014 nochmals leicht das gute Vorjahres-
Sofortfinanzierungen, Bauspardarlehen und Vermitt-
ergebnis (306,1 Mio. Euro). In der WGZ BANK stieg
lungen für Genossenschaftsbanken um 6,2 Prozent
das Ergebnis vor Steuern (HGB) um 40,5 Prozent auf
auf 13,4 Mrd. Euro. Das Geschäftsfeld Weitere Vor-
243,8 Mio. Euro. Die Cost Income Ratios zählen mit
sorge liegt mit 3,9 Mrd. Euro erneut auf Vor-
47,2 Prozent in der Gruppe und 49,6 Prozent in der
jahresniveau. Die Gesamtvertriebsleistung betrug
WGZ BANK nach wie vor zu den Topwerten in der
48,4 Mrd. Euro.
Finanzdienstleistungsbranche. Die Bilanzsumme der
WGZ BANK-Gruppe (IFRS) erhöhte sich um 4,0 Mrd.
DG HYP
auf 94,9 Mrd. Euro. In der WGZ BANK AG lag sie nach
HGB zum Jahresultimo bei 48,3 Mrd. Euro (Vorjahr:
Im Geschäftsjahr 2014 hat sich das Neugeschäft der
51,4 Mrd. Euro). Mit breiter Unterstützung ihrer An-
DG HYP in der gewerblichen Immobilienfinanzierung
teilseigner wurde die Kapitalbasis um über 500 Mio.
gut entwickelt. In einem zunehmend herausfordern-
Euro gestärkt. Die Kernkapitalquote stieg auf 13,6 Pro-
den Wettbewerbsumfeld hat die DG HYP ein Neu-
zent vor Gewinnthesaurierung. Für das Geschäftsjahr
geschäftsvolumen von 4,9 Mrd. Euro erzielt. In der
2014 sollen die Anteilseigner eine Dividende von
genossenschaftlichen FinanzGruppe wurde die Zu-
7 Prozent (Vorjahr: 6 %) erhalten.
sammenarbeit auf hohem Niveau fortgesetzt. Das
Gemeinschaftskreditgeschäft mit Volksbanken und
R+V Versicherung
Raiffeisenbanken lag bei 2,6 Mrd. Euro. Grundlagen
der erfolgreichen Entwicklung sind der stetige Aus-
Das erneute Rekordwachstum in allen Sparten hat
bau der gemeinsamen Geschäftsbeziehungen und
bei der R+V Versicherung auch 2014 für ein erfolg-
die partnerschaftliche Kreditvergabe.
52 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Münchener Hypothekenbank eG
VR LEASING Gruppe
2014 war für die MünchenerHyp sehr erfolgreich.
Die VR LEASING Gruppe ist Expertin für einfache
Das Neugeschäft bei Hypothekenfinanzierungen
und schnelle Finanzierungslösungen des regional
stieg um 23 Prozent auf 4,4 Mrd. Euro. Der Pfandbrief
verwurzelten deutschen Mittelstands. Seit 2011 be-
blieb das bevorzugte Refinanzierungsinstrument. Die
findet sich die Unternehmensgruppe in einem grund-
Bank war im vergangenen Jahr der weltweit erste
legenden Umbau und fokussiert ihre Geschäftstätig-
Emittent eines nachhaltigen Pfandbriefs. Die Emis-
keit auf die genossenschaftliche FinanzGruppe.
sion war ein voller Erfolg.
Schnelle und passgenaue Lösungen mit Lea-
Die Bilanzsumme stieg zum 31. Dezember
sing, Miete, Mietkauf, Kredit, Factoring und Zentral-
2014 gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozent auf 36,3
regulierung stehen im Fokus. Die Produktpalette
Mrd. Euro. Der Bestand an Hypothekenfinanzierun-
zielt auf eine bedarfsgerechte Passform und schnelle
gen konnte um 2,0 Mrd. auf 23,4 Mrd. Euro ausge-
(Kredit-)Entscheidungen.
weitet werden.
Der Unternehmerkredit „VR LEASING flexi-
Die MünchenerHyp will im Jahr 2015 weiter
bel“, der 2014 erfolgreich in die Pilotphase gestartet
wachsen. In der Wohnimmobilienfinanzierung sind
ist, wird weiter ausgerollt. Zudem ist die Unterstüt-
die Volksbanken Raiffeisenbanken weiterhin die
zung der Volksbanken und Raiffeisenbanken bei der
wichtigsten Vermittlungspartner.
Digitalisierung des Firmenkundengeschäfts ein zentraler Aspekt der Unternehmensstrategie. Dafür
Union Investment Gruppe
setzt die VR LEASING Gruppe auf ein Online-System
mit integrierter, automatisierter Entscheidungsfin-
Union Investment befindet sich weiter auf Wachs-
dung für Geschäftsabschlüsse und deren Abwick-
tumskurs: Private und institutionelle Investoren legten
lung.
16,2 Mrd. Euro in den bedarfsorientierten Anlagelösungen der Fondsgesellschaft an. Das verwaltete Ver-
DG VERLAG
mögen stieg auf 232,1 Mrd. Euro. Das institutionelle
Geschäft ist unverändert eine verlässliche Größe des
Der Deutsche Genossenschafts-Verlag eG (DG VERLAG),
Wachstums. Es verzeichnete einen Nettoabsatz von
Wiesbaden, ist das Kompetenzcenter für Lösungen,
11,1 Mrd. Euro. Zudem konnten 43 neue Kunden ge-
Services und Produkte des genossenschaftlichen
wonnen werden. Insgesamt erreichte das verwaltete
Verbundes. Das Unternehmen unterstützt mit seinen
Vermögen von professionellen Investoren mit 130
Lösungsangeboten partnerschaftlich und umfassend
Mrd. Euro einen Höchststand. Mit einem Nettoabsatz
den Markterfolg sowie die wirtschaftliche Effizienz
von 5,1 Mrd. Euro gehört Union Investment zu den
seiner Mitglieder und Kunden.
erfolgreichsten Anbietern im Privatkundengeschäft.
Im Geschäftsjahr 2014 erzielte das Unterneh-
Die Fondsgesellschaft konzentriert sich bereits seit
men einen Gesamtumsatz vor Erlösschmälerungen
Jahren auf die wesentlichen Kundenbedürfnisse. Ein
und vor genossenschaftlicher Rückvergütung von
wichtiger Baustein sind Multi-Asset-Lösungen wie
insgesamt 156 Mio. Euro. Zum Jahresende 2014
die PrivatFonds. Darüber hinaus tragen bedarfsorien-
wurden 435 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie
tierte Lösungen wie Fondssparpläne und die Ries-
17 Auszubildende beschäftigt.
ter-Produkte, aber auch die Offenen Immobilienfonds
zum Erfolg im Privatkundengeschäft bei.
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 53
Internationale Arbeit:
Ausbau genossenschaftlicher Strukturen
So leisten die Projekte des DGRV einen Bei-
DGRV
trag zur Verbesserung der Wirtschafts- und SozialInternationale Zusammenarbeit, Erfahrungsaus-
strukturen, zur Steigerung von Einkommen und da-
tausch und Wissenstransfer gehören zu den traditio-
mit zur Minderung der Armut bzw. Verbesserung
nellen Stärken deutscher Genossenschaften und
der allgemeinen Lebensbedingungen in den Part-
spielen eine zentrale Rolle in den Beratungsaktivitä-
nerländern.
ten des DGRV. Er fördert organisierte Selbsthilfe und
Andreas Kappes
unterstützt den Aufbau genossenschaftlicher Strukturen in Partnerländern weltweit. Dieser Ansatz, der
seit rd. 30 Jahren vor allem mit Finanzierung des
IRU – Internationale Raiffeisen-Union
Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in vielen Ländern er-
1968 wurde die IRU in Neuwied/Rhein mit der Ziel-
folgreich umgesetzt wird, verfolgt das Ziel, nachhal-
setzung gegründet, das Gedankengut von Friedrich
tig erfolgreiche Genossenschaften und Verbund-
Wilhelm Raiffeisen zu pflegen und zu vertreten, d. h.
strukturen aufzubauen. Neben dem BMZ sind das
für unabhängige, mitgliedergetragene Genossen-
Bundesministerium für Ernährung und Landwirt-
schaften als Unternehmen im Markt einzutreten.
schaft (BMEL), die Gesellschaft für Internationale Zu-
Gefordert werden Rahmenbedingungen, die es den
sammenarbeit (GIZ) und in Mexiko die Weltbank Auf-
Genossenschaften ermöglichen, wettbewerbsfähig
traggeber für Projekte, die je nach Ausgangslage und
am Markt zu agieren. Der IRU angeschlossen sind in
zugeschnitten auf den jeweiligen Bedarf der Partner
36 Ländern 59 nationale Genossenschafts-Organi-
von der DGRV-Abteilung Internationale Beziehungen
sationen, die sich auf die Raiffeisen-Prinzipien be-
geplant und durchgeführt werden.
rufen.
Den Zielgruppen in den jeweiligen Partner-
Die Beratungen im IRU-Vorstand und Präsi-
ländern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südost-
dium über die Schärfung der Raiffeisen-Prinzipien
europa/Mittelmeerregion, insbesondere Privatper-
und die Zukunft der IRU wurden fortgesetzt. An der
sonen und Kleinunternehmen aus ärmeren Schich-
Entwicklung eines zielgruppengerechten Internet-
ten in städtischen Randgebieten und marginalisier-
Auftritts mit interaktiven Kommunikationsmöglich-
ten ländlichen Regionen, wird z. B. über Spar- und
keiten für Mitglieder und interessierte Besucher
Kreditgenossenschaften (SKG) der Zugang zu Fi-
wurde weiter gearbeitet.
Über das neue Grundsatzthema „Raiffeisen –
nanzdienstleistungen eröffnet.
Schwerpunkt der Arbeit des DGRV bildet die
Entwicklung und Förderung genossenschaftlicher
Unterstützung beim Aufbau bzw. der Stärkung von
Strukturen weltweit“ hat das Präsidium diskutiert.
nachhaltigen, Sektor-eigenen Institutionen und de-
Dazu liegt ein Grundsatzpapier des Generalsekre-
ren Dienstleistungen. Inhaltliche Schwerpunkte
tärs vor. Die Diskussion soll im Vorstand fortgesetzt
sind z. B. Prüfung, Sicherungs- und Stabilisierungs-
werden.
einrichtungen, Aufbau genossenschaftlicher Bera-
Neuer IRU-Generalsekretär ist seit dem
tungs- und Ausbildungssysteme, Modernisierung
30. Oktober 2014 Andreas Kappes, der zudem
und Professionalisierung interner Kontrollsysteme,
die DGRV-Abteilung Internationale Beziehungen
Rechnungswesen, Finanzdienste und Unterneh-
leitet.
mensführung von Genossenschaften und ihrer Verbundunternehmen.
Odile Sot-Lanzrath
Die Zukunft gehört denen,
die die Möglichkeiten erkennen,
bevor sie offensichtlich werden.
Oscar Wilde
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 55
Gremien des
Deutschen Raiffeisenverbandes
Präsidium*
Manfred Nüssel
Präsident Deutscher Raiffeisenverband e.V., Berlin
Michael Bockelmann
Verbandspräsident Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg
Wilhelm Brüggemeier
Vizepräsident Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband e.V.,
Münster
Dr. Friedrich Caspers
Vorstandsvorsitzender R+V Versicherung AG, Wiesbaden
Peter Erlebach
Vorstandsvorsitzender Deutscher Genossenschafts-Verlag eG,
Wiesbaden
Johannes Freundlieb
Verbandsdirektor Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg
Uwe Fröhlich
Präsident Bundesverband der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken e.V., Berlin
Dr. Roman Glaser
Verbandspräsident
Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V., Karlsruhe
Prof. Dr. h.c. Stephan Götzl
Verbandspräsident Genossenschaftsverband Bayern e.V., München
Folkert Groeneveld
Vorstandsvorsitzender VR-Bank in Südniedersachsen eG, Dransfeld
Dr. Clemens Große Frie
Vorstandsvorsitzender AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster
Hans-Josef Hilgers
Vorstandsvorsitzender Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, Köln
Axel Kehl
Vorstandsvorsitzender Akademie Deutscher Genossenschaften ADG,
Montabaur
Wolfgang Kirsch
Vorstandsvorsitzender DZ BANK AG, Frankfurt
Wilfried Lenschow
Geschäftsführender Vorstandsvorsitzender Agrargenossenschaft
Bartelshagen I e.G., Marlow
Prof. Klaus Josef Lutz
Vorstandsvorsitzender BayWa AG, München
Gerhard M. Meier
Hauptgeschäftsführer Bayernland eG, Nürnberg
Dirk Niederstucke
Vorstandsvorsitzender WESTFLEISCH eG, Münster
Dr. Eckhard Ott
Vorstandsvorsitzender Deutscher Genossenschafts- und
Raiffeisenverband e.V., Berlin
Johann Prümers
Stellv. Vorsitzender des Verwaltungsrates Rheinisch-Westfälischer
Genossenschaftsverband e.V., Münster
René Rothe
Verbandsdirektor Genossenschaftsverband e.V., Hannover
Joachim Rukwied
Präsident Deutscher Bauernverband e.V., Berlin
Dr. Josef Schwaiger
Sprecher der Geschäftsführung DMK Deutsches Milchkontor GmbH,
Bremen
Karl Voges
Vorstandsmitglied Landgard eG, Straelen
Dieter Weidmann
Vorstandsvorsitzender Württembergische WeingärtnerZentralgenossenschaft eG, Möglingen
Claus-Peter Witt
Vorstandsvorsitzender und Hauptgeschäftsführer Uelzena eG, Uelzen
Dr. Cornelia Wustmann
Vorstandsvorsitzende Fachprüfungsverband von
Produktivgenossenschaften in Mitteldeutschland e.V., Halle
Wolfgang Zoll
Vorstandsvorsitzender Viehvermarktungsgenossenschaft
Nordbayern eG, Würzburg
56 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Präsidialausschuss*
Manfred Nüssel
Präsident Deutscher Raiffeisenverband e.V., Berlin
Michael Bockelmann
Präsident Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg
Dr. Clemens Große Frie
Vorstandsvorsitzender AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster
Dirk Niederstucke
Vorstandsvorsitzender WESTFLEISCH eG, Münster
Claus-Peter Witt
Vorstandsvorsitzender und Hauptgeschäftsführer Uelzena eG, Uelzen
* Wahlperiode 1. Juli 2011 bis 30. Juni 2016
Fachausschüsse
Wahlperiode 1. Juli 2012 bis 30. Juni 2017
Warenwirtschaft
Dr. Ewald Glaser
ZG Raiffeisen eG, Karlsruhe
Dr. Clemens Große Frie
AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster
Hans-Josef Hilgers
Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, Köln
Prof. Klaus Josef Lutz
BayWa AG, München
Reinhard Stieglitz
Raiffeisen Waren GmbH, Kassel
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 57
Genossenschaftlicher Agrarhandel
Grit Worsch
Vorsitzende
Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg eG, Dannenberg/Elbe
Michael Eißler
Stellv. Vorsitzender
BAG-Hohenlohe-Raiffeisen eG, Schwäbisch Hall
Dr. Ingo Böning
Raiffeisen-Warengenossenschaft Wesermarsch eG, Ovelgönne
Berthold Brake
Raiffeisen Westmünsterland eG, Borken-Burlo
Franz Breiteneicher
Raiffeisen-Waren GmbH Erdinger Land, Taufkirchen
Dr. Christian Degenhardt
Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster
Dr. Andreas Eisen
Genossenschaftsverband e.V., Berlin
Johannes Freundlieb
Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg
Dr. Ewald Glaser
ZG Raiffeisen eG, Karlsruhe
Marco Gottschalk
Raiffeisen Landbund eG An- und Verkaufsgenossenschaft,
Niedernwöhren
Folkert Groeneveld
VR-Bank in Südniedersachsen eG, Dransfeld
Wolfgang Grunwitz
Raiffeisen-Warengenossenschaft Tangerhütte eG, Tangerhütte
Dr. Klaus A. Hein
Genossenschaftsverband Bayern e.V., München
Hans-Josef Hilgers
Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, Köln
Alfons Hofbauer
Raiffeisen Waren GmbH Oberbayern Südost, Fridolfing
Dr. Ansgar Horsthemke
Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V., Karlsruhe
Corinna Hübert
Fachprüfungsverband von Produktivgenossenschaften in
Mitteldeutschland e.V., Halle
Alfred Kraus
Raiffeisen-Handels-GmbH Rottal, Rotthalmünster
Jan-Bernd Krieger
Raiffeisen Westfalen Nord eG, Hörstel
Paul Linz
Raiffeisen Bezug+Absatz eG Bad Waldsee, Bad Waldsee
Axel Lohse
STADER SAATZUCHT eG, Stade
Günter Lonnemann
Raiffeisenagrar, Ankum
Armin Pfeil
Raiffeisen Waren GmbH & Co. Betriebs KG, Alsfeld
Hans-Gerd Pützstück
Raiffeisen-Erzeugergenossenschaft Bergisch Land und Mark eG,
Leverkusen
Christoph Reents
GS agri eG, Schneiderkrug
Dr. Albert Romberg
AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster
Marius Scholten
Raiffeisen-Südwestfalen eG, Halver
Arno Schoppe
Raiffeisen-Warengenossenschaft Niedersachsen Mitte eG, Schweringen
Dr. Klaus-Dieter Schumacher*
BayWa AG, München
Andreas Selmayer
Raiffeisenbank Hallertau eG, Rudelzhausen
Dr. Alois Splonskowski
Raiffeisen Rhein-Ahr-Eifel Handelsgesellschaft mbH, Euskirchen
Reinhard Stieglitz
Raiffeisen Waren GmbH, Kassel
Berthold Walter *
BAGeno Raiffeisen eG, Bad Mergentheim
* vorbehaltlich der Wahl durch das DRV-Präsidium
58 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Milchwirtschaft
Claus-Peter Witt
Vorsitzender
Uelzena eG, Uelzen
Gerhard M. Meier
Stellv. Vorsitzender
Bayernland eG, Nürnberg
Martin Boschet
Hohenloher Molkerei eG, Schwäbisch Hall
Dr. Karl-Heinz Engel
Hochwald Foods GmbH, Thalfang
Johannes Freundlieb
Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg
Peter Hartmann
Bayerische Milchindustrie eG, Landshut
Dr. Klaus Alois Hein
Genossenschaftsverband Bayern e.V., München
Ralf Hinrichs
Molkerei Ammerland eG, Wiefelstede-Dringenburg
Thomas Knocks
Genossenschaftsverband e.V., Hannover
Karl Laible
Milchwerke Schwaben eG, Ulm
Karin Mattes
Agrarbetrieb Bielatal eG, Pfaffroda
Manfred Remus
Hansa Arla Milch eG, Upahl
Dr. Josef Schwaiger
DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Bremen
Dr. Martin Spielhoff
Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster
Sönke Voss
DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Everswinkel
Carsten Weber
Agrarprodukte Ludwigshof eG, Ranis
Ludwig Weiß
Milchwerke Oberfranken West eG, Meeder
DRV-Geschäftsbericht 2014
Vieh- und Fleischwirtschaft
Rudolf Festag
Vorsitzender
Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh im Raum Osnabrück eG,
Georgsmarienhütte
Detlef Schlichting
Stellv. Vorsitzender
Vermarktungsgemeinschaft für Zucht- und Nutzvieh ZNVG eG,
Neumünster
Johann Auer
Erzeugergemeinschaft Südostbayern eG, Pocking
Wilhelm Behrens
Viehvermarktung Walsrode-Visselhövede eG, Walsrode
Sebastian Brandmaier
Viehvermarktungsgenossenschaft Oberbayern-Schwaben eG,
Waldkraiburg
Dr. Christian Degenhardt
Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster
Dr. Klaus Alois Hein
Genossenschaftsverband Bayern e.V., München
Matthias Hogrefe
Viehvermarktung Grafschaft-Hoya eG, Asendorf
Karsten Klokkers
Viehvermarktung Uelsen eG, Uelsen
Heinrich Krieger
Erzeugergemeinschaft für Qualitätsvieh im
Oldenburger Münsterland eG, Bakum
Dirk Niederstucke
WESTFLEISCH eG, Münster
Stefan Nießing
Agri V Raiffeisen eG, Raesfeld
Dr. Rainer Pflugfelder
Viehzentrale Südwest GmbH, Stuttgart
Heribert Qualbrink
WESTFLEISCH eG, Münster
Stefan Reinke
Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg
Hans-Wolfgang Richter
Genossenschaftsverband e.V., Hannover
Bernd Terhalle
Erzeugergemeinschaft für Qualitätsvieh Hümmling eG, Lorup
Paul Uppenkamp
Raiffeisen Beckum eG, Beckum
Florian Warkentin
Viehvermarktung Große Aue-Hunte eG, Varrel
Martin Wesselmann
Raiffeisen Viehvermarktung GmbH, Ennigerloh-Enniger
Patrick Wilkens
Raiffeisen-Viehvermarktung Barnstorf-Twistringen eG, Twistringen
Stefan Willenborg
Erzeugergemeinschaft für Qualitätstiere Syke-Bassum eG, Syke
Wolfgang Zoll
Viehvermarktungsgenossenschaft Nordbayern eG, Würzburg
| 59
60 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft
Karl Voges
Vorsitzender
Landgard eG, Straelen
Dr. Bernd Falkenau
Stellv. Vorsitzender
Erzeugerorganisation Dresdener Obst e.G., Dohna
Steffen Aurich
Markendorf Obst e.G., Frankfurt/Oder
Christiane Bell
BayWa AG, München
Johannes Bliestle
Reichenau-Gemüse eG, Reichenau
Sebastian Herbel
Obst- und Gemüsezentrale Rhein-Main eG, Griesheim
Christoph Hövelkamp
Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG,
Vechta-Langförden
Dr. Ansgar Horsthemke
Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V., Karlsruhe
Björn Kirchner
Absatzgenossenschaft „Fahner Obst“ eG, Gierstädt
Klaus Koch
Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg
Hans Lehar
OGA Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden eG,
Bruchsal
Martin Ley
VOG Vereinigte Großmärkte für Obst und Gemüse
Rheinhessen eG, Ingelheim
Dirk Matuszewski
Gartenbauzentrale eG, Papenburg
Michael Meier
Altländer Obst eG, Jork
Dr. Markus Nöthen
Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG, Mutterstadt
Jürgen Nüssle
WOG Württembergische Obstgenossenschaft Raiffeisen eG,
Ravensburg
Dr. Svea Pacyna-Schürheck *
Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG, Straelen
Dr. Reinhard Pauw
Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer e.V., Bonn
Christian Pielken
OGA-Soest Obst-, Gemüsebau- und Absatzgenossenschaft
Soest-Münster e.G., Soest
Achim Poetschke
Gartenbauzentrale Main-Donau eG, Gundelfingen
Stefan Reinke
Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg
Wolfram Rink
Erzeugergroßmarkt Thüringen-Sachsen-Spreewald eG, Laasdorf
Michael Roßmann
OGM Obstgroßmarkt Mittelbaden eG, Oberkirch
Thomas Schlich
Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG, Straelen
Dr. Martin Spielhoff
Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster
Albert Stein
„vitfrisch“ Gemüse-Vertrieb eG, Neckarsulm
Dr. Egon Treyer
Marktgemeinschaft Bodenseeobst eG, Friedrichshafen
Maria Winkler
Genossenschaftsverband Bayern e.V., München
* vorbehaltlich der Wahl durch das DRV-Präsidium
DRV-Geschäftsbericht 2014
| 61
Weinwirtschaft
Dieter Weidmann
Vorsitzender
Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft eG, Möglingen
Henning Seibert
Stellv. Vorsitzender
Moselland eG Winzergenossenschaft, Bernkastel-Kues
Dennis Balasus
Winzergenossenschaft Westhofen eG, Westhofen
Siegfried Boy
Weinbauverband Saale-Unstrut e.V., Gleina
Gerhard Brauer
Ruppertsberger Winzerverein Hoheburg eG, Ruppertsberg
Ulrich-M. Breutner
Werbegemeinschaft Württembergischer
Weingärtnergenossenschaften eG, Möglingen
Markus Ell
Oberkircher Winzer e.G., Oberkirch
Jürgen C. Grallath
Deutsches Weintor eG, Ilbesheim
Wendelin Grass
DIVINO Nordheim Thüngersheim eG, Nordheim
Otto Guthier
Bergsträsser Winzer eG, Heppenheim
Axel Hahn
Badischer Winzerkeller eG, Breisach
Dr. Klaus Alois Hein
Genossenschaftsverband Bayern e.V., München
Hermann Hohl
Weinbauverband Württemberg, Weinsberg
Dr. Ansgar Horsthemke
Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V., Karlsruhe
Bernhard Idler
Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft e.G., Möglingen
Klaus Koch
Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg
Lutz Krüger
Sächsische Winzergenossenschaft Meißen eG, Meißen
Rudolf Mies
Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr eG, Mayschoß
Dr. Götz Reustle
Felsengartenkellerei Besigheim eG, Hessigheim
Paul E. Ritter
Winzergemeinschaft Franken eG, Kitzingen
Kilian Schneider
Badischer Weinbauverband e.V., Freiburg
Dr. Peter Schuster
Badischer Winzerkeller eG, Breisach
Dr. Martin Spielhoff
Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster
62 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Agrargenossenschaften
Dr. Cornelia Wustmann
Vorsitzende
Fachprüfungsverband von Produktivgenossenschaften in
Mitteldeutschland e.V., Halle
Dirk Bensmann
AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster
Dr. Andreas Eisen
Genossenschaftsverband e.V., Berlin
Dr. Bernd Falkenau
Erzeugerorganisation Dresdener Obst e.G., Dohna
Kerstin Fröhlich
Kriebitzscher Agrargenossenschaft eG, Kriebitzsch
Lars Furkert
Agrar-Genossenschaft „Bobritzschtal“ Oberbobritzsch e.G., BobritzschHilbersdorf
Frank Groß
Agrargenossenschaft Ranzig eG, Tauche
Henry Hartmann
Produktivgenosssenschaft „Altmark“ eG, Neuferchau
Jörg Kamprad
Agrargenossenschaft Querfurt e.G., Querfurt
Silvio Key
Agra-Milch eG, Frohndorf
Dr. Wolfgang Krüger
Deutscher Bauernverband e.V., Berlin
Wilfried Lenschow
Agrargenossenschaft Bartelshagen I e.G., Marlow
Hans-Günter Naumann
Terra eG Agrargenossenschaft, Sömmerda
Brigitte Roost-Krüger
Agrargemeinschaft Holthusen eG, Holthusen
René Rothe
Genossenschaftsverband e.V., Hannover
Fred Schulze
Agrargenossenschaft Hoher Fläming e.G., Rädigke
Dr. Danilo Stephan
DZ BANK AG, Berlin
Sönke Voss
DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Everswinkel
Der Weg zum
Erfolg ist lang.
Wer ihn einschlägt,
sollte ihn auch bis
zum Ende gehen.
64 | DRV-Geschäftsbericht 2014
Auf einen Blick:
Anzahl der Raiffeisen-Genossenschaften
Nach Genossenschaftsarten und Verbandsgebieten
Genossenschaftsart
Frankfurt
Oldenburg
Stand: 31. Dezember 2014
Münster
Karlsruhe
München
Halle
Insgesamt
%
Kredit mit Warengeschäft
22
3
8
25
67
–
125
5,4
Bezug und Absatz
96
41
62
46
43
5
293
12,7
2
–
2
1
1
–
6
0,3
Milchverarbeitung
16
1
3
6
9
–
35
1,5
Milchlieferung
14
1
2
16
127
–
160
6,9
8
2
–
4
16
–
30
1,3
35
22
10
1
5
–
73
3,2
8
1
3
–
7
–
19
0,8
25
2
7
13
20
–
67
2,9
Blumen
6
–
5
9
1
–
21
0,9
Winzer2
32
–
10
121
6
–
169
7,3
Agrargenossenschaften
599
–
–
–
–
166
765
33,0
Sonstige Waren- und
Dienstleistungsgenossenschaften
175
17
36
127
191
7
553
23,9
Brennereigenossenschaften
41
–
–
–
60
–
101
4,4
Fischereigenossenschaften
24
3
–
1
–
–
28
1,2
Forst- und Holzwirtschaftliche Genossenschaften
6
2
–
12
15
–
35
1,5
Bioenergiegenossenschaften
–
–
1
–
–
2
3
0,1
Trocknungsgenossenschaften
–
1
–
4
30
–
35
1,5
Maschinengenossenschaften
27
1
5
10
9
–
52
2,2
Weidegenossenschaften
7
1
5
4
48
–
65
2,8
Pfropfreben-/Rebenaufbaugenossenschaften
–
–
–
2
1
–
3
0,1
8
1
2
1
–
1
13
0,6
1.038
90
148
369
493
178
2.316
100,0
Hauptgenossenschaften1
Sonstige milchwirtschaftl. Unternehmen
Vieh und
Fleisch2
Zucht
Obst und Gemüse
darunter:
Übrige
DRV-Mitglieder2
Insgesamt
1
2
Einschl. DRWZ
Einschl. Zentralen
Organisation der Verbandsgeschäftsstelle
Präsident Manfred Nüssel
Generalsekretär Dr. Henning Ehlers
Assistenz
Raina Johannsohn
030 856214-501
[email protected]
Assistenz
Marina Engelhardt
030 856214-502
[email protected]
Dr. Volker J. Petersen
Political Affairs, Agrargenossenschaften
030 856214-470
[email protected]
Verbindungsbüro Brüssel
Ansprechpartner Warenwirtschaft
Dr. Thomas Memmert
0032 2 28540-51
[email protected]
Assistenz
Vera Rochanmonir
030 856214-431
[email protected]
Assistenz
Odile Zeller
0032 2 28540-52
[email protected]
RA Dipl.-Ing. agr. Guido Seedler
Getreide/Ölsaaten, Energie, Nachhaltigkeit
030 856214-410
[email protected]
RAin Birgit Buth
Recht und Steuer
030 856214-465
[email protected]
Marcel Hofheinz
0032 2 28540-54
[email protected]
Assistenz
Mandy Sohr
030 856214-466
[email protected]
Monika Windbergs M. A.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
030 856214-430
[email protected]
Assistenz
Vera Rochanmonir
030 856214-431
[email protected]
Cornelia Seidel M. A.
Vorstandsstab, Internet
030 856214-540
[email protected]
Dipl.-Ing. agr. Heinz-Joachim Bösing
Personal, Betriebswirtschaft und Statistik
030 856214-411
[email protected]
Ansprechpartner Tierische Veredelung
Dipl.-Ing. agr. Heinrich Schmidt
Milchwirtschaft
030 856214-480
[email protected]
Dr. Momme Matthiesen
Futter-, Milchwirtschaft
030 856214-530
[email protected]
Carolin Babl B. Eng.
Futterwirtschaft
030 856214-531
[email protected]
Dr. Verena Schütz
Vieh- und Fleischwirtschaft
030 856214-467
[email protected]
Assistenz
Heike Lehmann
030 856214-412
[email protected]
Dipl.-Ing. agr. Elisabeth Kotthoff
Vieh- und Fleischwirtschaft
030 856214-532
[email protected]
Dipl.-Kffr. Yvonne Mynkowiak
Betriebswirtschaft und Statistik
030 856214-413
[email protected]
René Kramer M. Sc.
Milch-, Vieh- und Fleischwirtschaft
030 856214-481
[email protected]
Dipl.-Betriebsw. Jana Paetsch
Buchhaltung
030 856214-416
[email protected]
Luise Luczkowski B. Sc.
Team-Assistenz Tierische Veredelung
030 856214-534
[email protected]
Franziska Chlybow
Zentrale
030 856214-3
[email protected]
Assistenz
Julia Marjančević
030 856214-468
[email protected]
Dr. Michael Reininger
Betriebsmittel, Verkehr und Logistik
030 856214-533
[email protected]
Dr. Claudia Döring
Biotechnologie, Lebensmittelrecht, Saatgut
030 856214-440
[email protected]
Dipl.-Ing. agr. Anna Tanneberger
Marktstatistiken
030 856214-535
[email protected]
Assistenz
Roswitha Hammer
030 856214-521
[email protected]
Ansprechpartner Obst-, Gemüse-, Gartenbau(OGG), Kartoffel- und Weinwirtschaft
Dr. Christian Weseloh
Obst-, Gemüse-, Gartenbau-,
Kartoffel- und Weinwirtschaft
030 856214-401
[email protected]
Dr. Gertrud Burghard
Obst, Gemüse, Gartenbau (BVEO)
030 856214-402
[email protected]
Dipl.-Ing. agr. Suse-Katrin Jamrath
Kartoffelwirtschaft, OGG
030 856214-403
[email protected]
Dipl.-Ing. agr. Peter Jung
Weinwirtschaft
030 856214-404
[email protected]
Dipl.-Kffr. Ilonka Form
Team-Assistenz OGG, Weinwirtschaft
030 856214-405
[email protected]
Assistenz
Diana Krägeloh
030 856214-400
[email protected]
Impressum
Herausgeber:
Deutscher Raiffeisenverband e.V.
Redaktion:
Monika Windbergs
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Telefon +49 30 8562 14-3
Telefax +49 30 8562 14-415

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