Jahresbericht 2012 - bei Schlaraffenburger!

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Jahresbericht 2012 - bei Schlaraffenburger!
„Schlaraffenburger Streuobstprojekt“
Jahresbericht 2012
Stand Februar 2013
Kooperationspartner:
Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
Stadt Aschaffenburg
Landkreis Aschaffenburg
Stadt Alzenau
Initiative Bayerischer Untermain
Bearbeitung:
Schlaraffenburger Streuobstagentur
Alexander Vorbeck
Heimbach 8, 63776 Mömbris
[email protected]
06029/99 56 44
INHALT
1 ZUSAMMENFASSUNG
1
2 PROJEKTSTRUKTUR
2.1 Änderungen:
2.2 Aktuelle Organisationsstruktur
2
2
2
3 ERNTE 2012
3.1 Annahmetermine 2012
3.2 Annahmemengen 2012
3.3 Probleme und Lösungsansätze
3.3.1 Anliefertermine:
3.3.2 Überlastung der Annahmestelle Kuhn
5
5
6
8
8
8
4 ENTWICKLUNG UND STAND DES PROJEKTES
4.1 Neuverträge und Abgänge
4.2 Projektentwicklung Schlaraffenburger
4.3 Aufteilung auf die Landkreise
4.4 Teilnehmerstruktur
4.5 Biokontrolle
10
10
11
12
13
14
5 VERMARKTUNG
5.1 Vermarktung Kelterobst
5.2 Aktuelle Produktpalette
5.1 Abfüllmengen der Produkte
15
15
16
17
6 FLANKIERENDE MASSNAHMEN
6.1 Werkzeug/Leitern
6.2 Entsorgung Schnittgut
6.3 Professionalisierung der Pflege
6.4 Schlaraffenburger Streuobstseminare
6.5 Einsatz des Seilschüttlers
6.6 Broschüre zur Streuobstwiesenpflege
6.7 Pflege von Streuobstwiesen
6.8 Kooperation mit GlobalSozial
6.9 Telefonberatung
19
19
19
19
19
20
20
20
20
21
7 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
7.1 Pressearbeit
7.2 Internetauftritt
7.3 Veranstaltungen zur Öffentlichkeitsarbeit
7.4 Präsenz im Regionalen Kochbuch Bayern
22
22
22
22
23
8 AGENDA FÜR 2013
24
1. Einführung
1
1 ZUSAMMENFASSUNG
Das Schlaraffenburger Streuobstprojekt ist eine Kooperation aus Landesbund für
Vogelschutz (LBV), Stadt und Landkreis Aschaffenburg, Stadt Alzenau, Initiative
Bayerischer Untermain sowie den Keltereien Rothenbücher (Schöllkrippen), Stenger
(Goldbach) und Höfler (Alzenau).
2012 wurden insgesamt 14 Neuverträge abgeschlossen. Somit waren Ende 2012
143 Teilnehmer mit 7.987 Apfelbäumen unter Vertrag.
Die Kelterei Rothenbücher wird seit Mai 2012 von Christian Stenger geführt.
Die Ernte 2012 bescherte mit 340 Tonnen eine optimale Menge. Allerdings waren die
Erntemengen sehr ungleichmäßig im Projektgebiet verteilt. Der Schwerpunkt lag
deutlich im Landkreis Miltenberg. Daher mussten Erntemengen von Miltenberg nach
Aschaffenburg umgeleitet werden. Mehr als die Hälfte der Erntemenge wurden als
Schlaraffenburger Apfelsaft eingelagert. Ca. ein Drittel wurde direkt von den
Miltenberger Teilnehmern an die Kelterei Kuhn geliefert und 14 % wurde als
Mostobst an die Kelterei Elm nach Flieden verkauft.
Für die Anlieferer konnten insgesamt 10 Anliefertermine und damit 2 mehr als 2011
angeboten werden. Es wurde zwischen 12 und 15 € pro Doppelzentner gezahlt.
Die Abfüllmengen konnten von 2011 auf 2012 um 10.000 Liter auf ca. 92.000 Liter
gesteigert werden. Im Rahmen der Weihnachtsgeschenkaktion wurde für die
Sparkasse Aschaffenburg ca. 1.200 Tüten Apfelchips produziert. Außerdem wurde
von der Sparkasse Schlaraffenburger Apfelsaft und sortenreine Apfelweine
verschenkt.
2. Projektstruktur
2
2 PROJEKTSTRUKTUR
2.1 Änderungen:
Eigentümerwechsel bei der Kelterei Rothenbücher
Seit dem 1. Mai 2012 ist Christian Stenger (Sohn von Michael Stenger) Geschäftsführer
der Kelterei Rothenbücher. Walter Rothenbücher ist aus dem Betrieb ausgeschieden.
Christian Stenger führt das Unternehmen mit gleichem Namen weiter und setzt auch die
Schlaraffenburger Kooperation fort.
Wechsel der Zuständigkeiten im Landratsamt
Herr Paul Dorn ist im März 2012 in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet
worden. Seine Nachfolgerin ist Frau Katrin Brand.
Wir bedanken uns im Namen des Schlaraffenburger Streuobstprojektes bei Herrn
Walter Rothenbücher und Herrn Paul Dorn für ihren Einsatz und wünschen Ihnen einen
erfüllten Ruhestand.
2.2 Aktuelle Organisationsstruktur
Die Kooperationspartner LBV, Landkreis Aschaffenburg, die Städte Aschaffenburg und
Alzenau sowie die Initiative Bayerischer Untermain bilden den ideellen Beirat für das
Projekt und überwachen
•die Nutzung der Markenrechte durch die „Schlaraffenburger Streuobstagentur“.
•die Einhaltung naturschutzfachlicher Kriterien.
•die Einhaltung der Bioland-Kriterien.
Die Kooperationspartner unterstützen die „Schlaraffenburger Streuobstagentur“
• bei der Naturschutzarbeit und der Öffentlichkeitsarbeit.
• durch Pauschalfinanzierung der Naturschutzarbeit.
• bei Förderanträgen.
Die „Schlaraffenburger Streuobstagentur“ wickelt als wirtschaftlicher
Geschäftsbetrieb das Streuobstprojekt ab. Ihre Aufgaben sind insbesondere:
• Projektkoordination und Ansprechpartner für das Projekt
• Übernahme der Vertragsflächen des Streuobstprojektes in Stadt und Landkreis
Aschaffenburg
• Betreuung und Verwaltung der Vertragsteilnehmer
• Neuabschluss bzw. Kündigung von Verträgen mit Streuobstlieferanten
• Marketing für die Schlaraffenburger Produkte
• Öffentlichkeitsarbeit / PR für das „Schlaraffenburger Streuobstprojekt“
• Naturschutzarbeit: allgemeine Beratung für Stadt und Landkreis, Beratung
Projektteilnehmer, Vermittlung von Flächen und Nutzern, Pflanzaktionen,
Bereitstellung von Infrastruktur, Infoveranstaltungen, Schnittkurse
2. Projektstruktur
• Abwicklung der Biokontrolle (Organisation, Kontrolle Abnahmemengen, Abrechnung
mit ABCERT und Keltereien) und Organisation der Annahmetermine, Kontrolle
Kelterobst
• Vermarktung von Produkten und Übermengen
• Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb
Die „Schlaraffenburger Streuobstagentur“ informiert die öffentlichen
Kooperationspartner über die Entwicklung des Projektes und über die Entwicklung
neuer Produkte, die unter dem Markennamen "Schlaraffenburger" vermarktet werden.
Die Projektorganisation wurde vertraglich zwischen der „Schlaraffenburger
Streuobstagentur“, den Gebietskörperschaften und dem LBV durch einen
Kooperationsvertrag geregelt. Der Vertrag trat am 01. April 2007 in Kraft und galt
zunächst bis zum 31.12.2009 (3 Jahre). Er verlängert sich automatisch um jeweils ein
weiteres Jahr, falls er nicht von einer der Vertragsparteien bis zum 31.03. eines Jahres
für das Folgejahr gekündigt wird.
Keltereien
Schlaraffenburger Vertragskeltereien sind die Kelterei Stenger, Goldbach, die Kelterei
Rothenbücher, Schöllkrippen und die Erdbeerranch Höfler in Alzenau. Neben den
Schlaraffenburger Vertragskeltereien ist die Kelterei Kuhn in Rück-Schippach in das
Projekt integriert.
Projektteilnehmer aus dem Landkreis Miltenberg liefern ihr Obst direkt an die Kelterei
Kuhn. Diese verarbeitet die Ware zu Bio-Saft und vermarktet sie selbst weiter. Eine
Vermarktung als Schlaraffenburger Apfelsaft erfolgt nicht.
3
Abb. 1: Organisationsstruktur: Schlaraffenburger Streuobstprojekt
3. Ernte 2012
3
5
ERNTE 2012
Die Ernte fiel in der Region sehr ungleichmäßig aus. Während der Behang in der
Stadt Aschaffenburg und weiten Teilen des Landkreises Aschaffenburg eher
bescheiden war, wiesen die Miltenberger Flächen zum großen Teil einen Vollertrag
auf.
3.1 Annahmetermine 2012
Insgesamt wurden 10 Annahmetermine mit folgenden Kelterobstpreisen angeboten:
Tab. 1: Annahmetermine
Termin
Sa. 22.09.12
Sa. 29.09.12
Sa. 06.10.12
Sa. 13.10.12
Sa. 20.10.12
Sa. 27.10.12
Stenger
Goldbach
14.30-16.00
14.30-16.00
14.30-16.00
14.30-16.00
Rothenbücher
Schneppenb.
Höfler
Alzenau
14.30-16.00
14.30-16.00
14.30-16.00
14.30-16.00
14.30-16.00
14.30-16.00
Kelterobst:
€/100 kg
12,00 €
13,00 €
14,00 €
14,00 €
15,00 €
15,00 €
Goldparmäne
€/100 kg
14,50 €
Projektteilnehmer aus dem Landkreis Miltenberg konnten direkt an die Kelterei Kuhn
liefern.
3. Ernte 2012
6
3.2 Annahmemengen 2012
Datum
22.09.12
29.09.12
29.09.12
29.09.12
29.09.12
29.09.12
29.09.12
05.10.12
06.10.12
06.10.12
08.10.12
13.10.12
13.10.12
13.10.12
13.10.12
18.10.12
20.10.12
27.10.12
27.10.12
15.10.12
22.10.12
27.10.12
Annahmestelle
Stenger
Tafelobst
Stenger
Stenger (Goldp.)
Höfler
Rothenbücher
Rothenbücher
Boskoop Chips
Rothenbücher
Rothenbücher (MIL)
Höfler
Rothenbücher (MIL)
Rothenbücher
Höfler
Stenger
Stenger, Chips Bohn
Rothenbücher+MIL
Stenger
Stenger (Bio)
BigBags (MIL)
BigBags (MIL)
Bigbags (MIL)
Kuhn
Annahmemengen gesamt
theoret. Liter
Annahmem. Schlaraffenb.
Rothenb. kg Höfler kg Stenger kg
kg
16.490
16.490
290
18.774
18.774
1.945
1.945
12.938
12.938
7.890
7.890
182
182
1.028
21.931
21.931
17.600
17.600
3.900
3.900
4.200
4.200
20.310
20.310
12.506
12.506
23.646
23.646
413
31.215
22.425
6.834
1.465
14.128
14.813
2.748
105.014
340.260
141.545
340.260
136.958
109.566
29.344
18.435
19.074
12.905
Summe Schlaraff. kg
Tafel/Chips
kg
Kuhn
kg an Elm
kg
290
1.028
413
8.790
6.834
1.465
14.128
14.813
2.748
105.014
1.731
105.014
48.778
186.468
∑ sonst. kg
153.792
3. Ernte 2012
Annahmemengen nach Keltereien
Gesamt: 340 to
mit
Bigbags zu
Elm
9%
Rothenbücher
30%
Kuhn
31%
Höfler
9%
Stenger
21%
Verarbeitungsmengen nach Keltereien
Gesamt: 340 to
Biosanica
1%
Elm
14%
Rothenbücher
40%
Kuhn
31%
Höfler
9%
Stenger
5%
7
3. Ernte 2012
8
Anteil Eigen- und Fremdverarbeitung
Gesamt: 340 to
Fremdverarbeitung
45%
Schlaraffenburge
r Verarbeitung
55%
3.3 Probleme und Lösungsansätze
3.3.1 Anliefertermine:
Die Zahl der Anliefertermine konnte im Vergleich zum Vorjahr von 8 auf 10 erhöht
werden. Insbesondere bei der Kelterei Rothenbücher wurden 2012 4 anstatt 2
Termine im Jahr 2011 angeboten. Dies trägt zu einem höheren Rücklauf der
Kelteräpfel und zu einer größeren Flexibilität bei den Teilnehmern bei. Für die
Verarbeitung bei der Kelterei Rothenbücher eine Mindestmenge nötig. Um diese zu
erreichen wurden meist die Annahmemengen der Kelterei Stenger nach
Schöllkrippen gebracht, um sie dort gemeinsam zu pressen.
3.3.2 Überlastung der Annahmestelle Kuhn
Durch die hohen Erträge im Miltenberger Raum war die Annahmestelle der Kelterei
Kuhn zeitweise überlastet und musste Anlieferer zurückweisen, was immer wieder zu
Unmut bei den Teilnehmern führte.
Daher wurden ca. 27 Tonnen Kelterobst aus dem Landkreis Miltenberg zu den
Aschaffenburger Keltereien umgeleitet. Die Miltenberger Teilnehmer erhielten für
ihren Transportaufwand einen Aufpreis von 2-3 €. So konnten zum einen die relativ
geringen Erntemengen in Stadt und Landkreis Aschaffenburg kompensiert werden
und zum anderen die Annahmestelle Kuhn entlastet werden. Hier hat sich wieder
gezeigt, dass ein möglichst großes Einzugsgebiet die Unwägbarkeiten bei
Ernteschwankungen zum Teil kompensieren kann.
Zur weiteren Entlastung der Annahmestelle Kuhn wurden ca. 32 Tonnen Kelterobst
direkt in Bigbags ab Feld per Spedition zur Kelterei Elm geschickt. Dazu wurden 4
größere Betriebe aus dem LK Miltenberg ausgewählt. Sie bekamen von der
Schlaraffenburger Streuobstagentur eine bestimmte Anzahl an Big bags und
Kennzeichnungsschilder. Die Bigbags wurden an vorher vereinbarten Stellen von der
3. Ernte 2012
9
Spedition Schuck in Stockstadt abgeholt und direkt zur Kelterei Elm nach Flieden
gebracht. Diese Vorgehensweise wurde zum ersten mal ausprobiert.
Nachteile:
•
•
•
•
•
logistisch sehr aufwendig, da die Säcke vorher ausgegeben und von der
Kelterei zurückgeholt werden müssen.
Sehr späte oder zum Teil nicht korrekte Rückmeldung der Kelterei Elm über
die Liefermengen.
teurer Transport
vor Ort muss ein Frontlader verfügbar sein
die Befüllung der Bigbags ist z.T. beschwerlich
Vorteile:
•
•
Es wird keine Annahmestelle benötigt, um die Äpfel in Container umzuladen
Für die Teilnehmer komfortabel, da keine Lieferung nötig
Resümee:
Trotz der erheblichen Nachteile dieser Vorgehensweise, ist sie ein geeignetes Mittel,
um Lieferspitzen bei der Apfelanlieferung abzumildern. So kann sie einen Beitrag zur
Zufriedenheit der Teilnehmer leisten.
Weitere Gegenmaßnahmen, um Engpässe in Miltenberg zu vermeiden können in
Zukunft sein:
•
•
Preisgestaltung so, dass bevorzugt die Wochentage und das Saisonende zur
Anlieferung genutzt werden.
Keine weiteren oder nur sehr eingeschränkte Vertragsabschlüsse im LK Mil.
4. Entwicklung und Stand des Projektes
10
4 ENTWICKLUNG UND STAND DES PROJEKTES
4.1 Neuverträge und Abgänge
Ab 2012 wurden wieder verstärkt Neuverträge abgeschlossen, da die Ankurbelung
des Absatzes durch das Vermarktungskonzept höhere Liefermengen erlauben.
Allerdings war der Behang im Frühjahr 2012 in Stadt und Landkreis Aschaffenburg
sehr gering, so dass verstärkt Flächen im LK Miltenberg aufgenommen wurden, die
einen wesentlich besseren Behang zeigten.
2012
Stadt AB
LK AB
Stadt ALZ
LK MIL
Vertrags-auflösungen
0
1
0
1
Flächenabgänge
0
6
0
1
Neuverträge
3
3
1
7
Flächenzugänge
9
10
1
35
4. Entwicklung und Stand des Projektes
11
4.2 Projektentwicklung Schlaraffenburger
800
9000
7987
8000
700
661
7142
7241
7010
7274
7000
6452
600
5947
6000
500
443
388
400
354
3654
300
2135
1316
74
25
0
19
2002
378
328
310
5000
390
340
262
2817
200
100
392
4000
3000
201
181
149
149
123
100
51
31
52
2003
2004
69
126
141
142
128
132
143
1000
64
53
2000
25
0
Liefermenge gesamt (to)
2005
2006
2007
Projektteilnehmer
2008
2009
Streuobstwiesen
2010
2011
2012
Apfelbäume
4. Entwicklung und Stand des Projektes
12
4.3 Aufteilung auf die Landkreise
TeilLandkreis nehmer
%
Flächen
%
Apfelbäume
%
Bäume/
Fläche
LieferBäume/ menge
Teilnehmer 2012
%
ABL
78
55%
210
47%
4.099
51%
19,5
52,6
126
37%
ALZ
9
6%
34
8%
793
10%
23,3
88,1
45
13%
ABS
31
22%
86
19%
1.122
14%
13,0
36,2
17
5%
MIL
25
17%
113
26%
1.973
25%
17,5
78,9
151
45%
Gesamt
143
100%
443
100%
339
100%
Anzahl Teilnehmer nach Landkreisen
Gesamt: 143
MIL
17%
7.987 100%
18,0
55,9
Anzahl Flächen nach Landkreisen
Gesamt: 443
MIL
26%
ABL
47%
ABS
22%
ABL
55%
ABS
19%
ALZ
6%
ALZ
8%
Anzahl Apfelbäume nach Landkreisen
Gesamt: 7.987
Liefermengen nach Landkreisen
Gesamt: 339 to
MIL
25%
ABL
37%
MIL
45%
ABL
51%
ABS
14%
ALZ
10%
ABS
5%
ALZ
13%
4. Entwicklung und Stand des Projektes
13
4.4 Teilnehmerstruktur
39%
60
Anzahl der Teilnehmer
50
40
23%
21%
30
17%
20
10
0
<=20
21-50
51-100
>100
Anzahl der Apfelbäume
Die Grafik zeigt, dass ca. 20 % der Teilnehmer weniger als 20 Bäume bewirtschaften. In
Diese Gruppe verursacht im Verhältnis zu den betreuten Bäumen viel
Verwaltungsaufwand und damit Kosten. Diese Kosten werden durch die gelieferte
Obstmenge i.d.R. nicht gedeckt.
Die untere Grafik zeigt, dass ca. 55 % der Teilnehmer 90 % der Liefermengen und
damit der Kostendeckung für die Biokontrolle generieren.
100%
Anteil an den Liefermengen
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
0%
10%
20%
30%
41%
51%
61%
71%
Anteil der Teilnehmer
Zurzeit gelten für Neuverträge folgende Mindestgrößen
Stadt Aschaffenburg: 10 Apfelbäume
LK Aschaffenburg : 20 Apfelbäume
LK Miltenberg: 40 Apfelbäume
81%
91%
4. Entwicklung und Stand des Projektes
14
4.5 Biokontrolle
Aufgrund von Abweichungen bei anderen Streuobstprojekten ist die Biokontrolle in den
letzten Jahren immer aufwendiger geworden.
Betriebsdokumentation
Die Kontrollbehörde fordert insbesondere eine jährliche Betriebsdokumentation eines
jeden Projektteilnehmers. Darin müssen die abgegebenen Mengen und die
Veränderungen bei Bäumen und Flächen dokumentiert werden. Außerdem erklärt der
Teilnehmer jährlich neu, dass er sich an die Bio Verordnung hält. Diese
Betriebsdokumentation umfasst je nach Teilnehmer 3 Seiten. Sie wird von der
Schlaraffenburger Streuobstagentur soweit vorbereitet, dass möglichst wenig Aufwand
beim Ausfüllen entsteht. Dennoch ist der Rücklauf jedes Jahr sehr dürftig, obwohl ohne
Betriebsdoku keine Anlieferung möglich ist. Der Aufwand für den Versand und das
Eintreiben der Betriebsdoku ist bei 143 Projektteilnehmern immens.
Flächenkontrollen
In der Regel werden jedes Jahr alle Neuflächen kontrolliert. Außerdem werden Wurzel
aus (Anzahl der Teilnehmer) +1 Teilnehmer kontrolliert. Bei 143 Teilnehmern also
mindestens 13 Teilnehmer mit all ihren Flächen. Mittlerweile dauert die Abwicklung der
Biokontrolle ca. 2,5 Tage.
Nachpflanzungen
Die Kontrollbehörde verlangt inzwischen, auch bei Nachpflanzungen Bio-Ware zu
verwenden. Dies führt immer wieder zu Abweichungen bei unserer Kontrolle, da bisher
ausschließlich konventionell nachgepflanzt wurde. Diese Regel wird aber immer
restriktiver angewandt. In den nächsten Jahren wird es nötig werden die
Nachpflanzungen in Bioqualität durchzuführen. Für die Mehrkosten müssen zusätzliche
Mittel erschlossen werden.
Beanstandungen
Die meisten Einschränkungen ergeben sich aufgrund zu geringen Abstands zu
konventionellen Ackerflächen. In besonderen Fällen muss die ganze Fläche
herausgenommen werden.
5. Vermarktung
15
5 VERMARKTUNG
5.1 Vermarktung Kelterobst
Das im Rahmen des Schlaraffenburger Streuobstprojektes geerntete Kelterobst wird
grundsätzlich über drei Wege vermarktet.
1. Verarbeitung zu Schlaraffenburger Bioland Apfelsaft
a) Vermarktung als Schlaraffenburger Produkte
b) Vermarktung als Tankware
2. Direktanlieferung an die Kelterei Kuhn
3. Verkauf als Kelterobst an die Kelterei Elm (Flieden)
Der Verkauf von Kelterobst an andere Keltereien ist vor allem bei Vollernten nötig, wenn
die eigenen Aufnahmekapazitäten nicht ausreichen. Allerdings müssen diese Firmen
auch in schlechten Erntejahren beliefert werden, um eine dauerhafte Lieferbeziehung
aufrecht zu erhalten. Mit der Naturland Marktgesellschaft und der Kelterei Elm konnten
zuverlässige Partner gefunden werden, die auch faire Preise für das Kelterobst zahlen.
800
700
600
213
500
400
146
300
78
200
25
51
121
2003
2004
25
0
2002
147
2005
2006
Verarbeitung als Schlaraffenburger (to)
8
22
34
0
7
46
2007
2008
Kuhn (to)
49
97
105
173
186
2011
2012
9
39
36
29
100
302
58
2009
133
2010
Verkauf als Mostobst (to)
5. Vermarktung
5.2 Aktuelle Produktpalette
Apfelsaft naturtrüb 10 und 5 Liter, Bag in box
Apfelsaft naturtrüb 1 Liter
Apfel-Mango-Saft 1 Liter
Apfelschorle trüb 0,5 Liter
Apfelsaft 0,2 Liter
Apfelwein 1 Liter
Cidre 1 Liter
Apfelwein sortenrein 0,75 Liter
Boskoop, Bohnapfel, Bornhannes
(Fortsetzung noch unsicher)
Apfelsekt 0,75 Liter
Goldparmänenbrand 0,35 Liter
Apfelessig 0,3 Liter (läuft aus)
Apfelchips 100 gr.
(nur für Weihnachtsgeschenkaktion der SPK in
2012)
16
5. Vermarktung
17
5.1 Abfüllmengen der Produkte
Einen immer größeren Stellenwert in der Vermarktung nimmt die naturtrübe
Apfelschorle ein. Bei der Tankware hat sich die Reha Werkstatt Niederrad in den letzten
Jahren als treuer Kunde erwiesen. Sie nimmt i.d.R. ca. 5.000 Liter Saft pro Jahr ab.
Produkte:
2008/09
Apfelsaft 1 Liter
2009/2010
38.892
20010/11
46.946
37.935
Apfelsaft 0,2 Liter
20011/12
41.638
1.920
Apfelschorle
9.436
17.700
Apfel-Mango
12.100
16.890
4.800
3.200
Cidre
4.548
7.000
3.200
5000
Apfelwein
1.272
2.304
6.934
6.312
Bag in box
20.900
13.203
14.035
16.985
Apfelsekt
2.120
2.623
2.424
6.240
80.151
4.120
6.240
Tank-Ware
Summe
77.168
167.304
85.548
98.185
Schlaraffenburger
77.168
87.153
81.428
91.945
Mengen in Liter jeweils für den Zeiraum zwischen den Kontrollterminen
Tankware
6%
Bag in box
17%
Apfelsaft 1L
43%
Apfelwein
7%
Cidre
5%
Apfel-Mango
3%
Apfelschorle
17%
Apfelsaft 0,2L
2%
Anteile der Produkte an der abgefüllten Menge Schlaraffenburger von 10/2011 bis
9/2012
5. Vermarktung
18
180.000
160.000
140.000
120.000
100.000
80.000
60.000
40.000
20.000
0
2008/09
2009/2010
Schlaraffenburger
Entwicklung der Abfüllmengen seit 2008
20010/11
Tankware
20011/12
6. Flankierende Maßnahmen
19
6 FLANKIERENDE MASSNAHMEN
Die flankierenden Maßnahmen sind ein zentraler Faktor im Gesamtkonzept. Durch sie
soll bei Projektteilnehmern, aber auch bei anderen Streuobstbewirtschaftern,
Begeisterung für den Streuobstbau geweckt werden. Das Fachwissen zur
naturschutzgerechten Pflege und Nachpflanzung von Streuobstwiesen soll vermittelt
werden. Weiterhin soll durch Vermittlung und Einsatz von Technik der Arbeitsaufwand
reduziert werden.
6.1 Werkzeug/Leitern
Die Fa. Gardentec (Manfred Stenger) in Goldbach, Luitpoldstr. 12, gewährt allen
Schlaraffenburger Projektteilnehmern einen Rabatt von 10 % beim Kauf von
Werkzeugen rund um den Obstbaumschnitt.
Es können auch Obstbaumleitern über die Streuobstagentur bestellt werden. Auch
hier liegt die Kostenersparnis bei 10% gegenüber dem Listenpreis.
6.2 Entsorgung Schnittgut
Wer größere Mengen Schnittgut zu entsorgen hat, kann sich melden. Gegen Ende
der Schnittsaison im März wird ein Landwirt mit Forstmulcher beauftragt das
Schnittgut auf den Flächen zu häckseln. Die Kosten betragen ca. 50 € pro Fläche.
Das Angebot wurde bisher nicht genutzt.
6.3 Professionalisierung der Pflege
Für den Baumschnitt stehen mehrere Personen zur Verfügung, die einen fachgerechten
Baumschnitt anbieten.
•Michael Merget, Waldbrunnenweg 46a, 63741 Aschaffenburg, 06021 /920196
•Michael Specht, Wiesenrainweg 19, 63867 Steinbach, 06021/ 5819640
•Dieter Wissel, Finkenweg 5, 63776 Mömbris – Königshofen, 06029 6728
•Alexander Vorbeck, Heimbach 8, 63776 Mömbris, 06029/99 56 44
6.4 Schlaraffenburger Streuobstseminare
2011/12 wurde ein Kurs zur Jungbaumpflege angeboten. Weiterhin wurde auf das
Angebot der Obst- und Gartenbauvereine z.B. für Veredelungskurse verwiesen.
.
Thema
Ort
Jungbaumpflege
Glattbach
Veranstalter/Anmeldung
Datum
21.01.2012
In Kooperation mit OGV Glattbach
6. Flankierende Maßnahmen
20
6.5 Einsatz des Seilschüttlers
Vom Preisgeld des Wettbewerbes „Natürlich Regional“ schaffte der Landesbund für
Vogelschutz einen hydraulischen Seilschüttler an. Mittlerweile hat Herr Hirte aus
Rottenberg das Gerät übernommen und bietet das Schütteln auch als Dienstleistung für
andere Projektteilnehmer ohne Schlepper an.
Das Angebot wird vor allem bei Projektteilnehmern mit größeren Streuobstbeständen
rege genutzt. Es steht aber auch „Nicht-Schlaraffenburgern“ offen.
6.6 Broschüre zur Streuobstwiesenpflege
Der Landschaftspflegeverband Aschaffenburg hat 2011 eine
Broschüre zur Pflanzung und Pflege von Streuobstbäumen
herausgegeben. Diese praxisorientierte Anleitung wird erfolgreich in
der Region vertrieben (VK 10 €).
6.7 Pflege von Streuobstwiesen
Die Pflege von bisher ungenutzten Streuobstbeständen wurde in
Zusammenarbeit mit der Stadt Aschaffenburg und dem Landschaftspflegeverband
Aschaffenburg e.V. durchgeführt. Wenn keine Folgepflege gesichert ist, hat die
Schlaraffenburger Streuobstagentur diese Pflege übernommen. Die Pflege wird über
die KULAP Förderung mitfinanziert. Zurzeit werden folgende Flächen über das
Streuobstprojekt gepflegt:
Flächenn
ummer
101
106
302
2402
5901
5902
108
109
Gemarkung
Aschaffenburg
Schweinheim
Aschaffenburg
Wasserlos
Obernau
Obernau
Sailauf
Hösbach
Gewann
Am Godelsberg (Ludwigsallee)
Krautacker (Elterhöfe)
Wendelberg
Neuwiesenbach
Eichenstein
Mainblick
Aspe
Stollenäcker
Flurstücksnr.
4476, 4475
11842
4964, 4965, 4966
4864
5207, 5208, 5209
3971
1933/1,1933/4
5039/04,05
Summe
Apfel
166
42
27
17
10
20
22
25
312
Die Sparkasse Aschaffenburg unterstützt die Pflege der Obstwiesen über die Dauer von
3 Jahren für die Flächen 101 und 2402. Dies ermöglicht eine umfassende Grundpflege
der beiden Flächen.
6.8 Kooperation mit GlobalSozial
Auf der Suche nach Partnern bei der Streuobsternte entstand ein Kontakt mit der
Arbeitsloseninitiative „GlobalSozial“ bzw „RegionalSozial“. Seit 2008 erntet GlobalSozial
Most-Obst auf der städtischen Obstwiese an der Ludwigsallee. Mittlerweile wurden
Anhänger angeschafft, so dass eine eigene Logistik zur Verfügung steht.
6. Flankierende Maßnahmen
21
6.9 Telefonberatung
Das Schlaraffenburger Büro ist mittlerweile zur Anlaufstelle für zahlreiche Fragen rund
um den Streuobstbau in der Region geworden:
Die häufigsten Fragen der Anrufer drehen sich um:
• Sortenauswahl und Bezug von Obstbäumen
• Pacht- oder Verpachtung von Obstgrundstücken
• Fördermöglichkeiten
• Baumschnitt und Krankheiten
• Teilnahmebedingungen am Schlaraffenburger Projekt
• Unterstützung bei der Unternutzung
7. Öffentlichkeitsarbeit
22
7 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
7.1 Pressearbeit
Regional
Main-Echo, 12.5.12 Schlaraffenburger Hoffest
Main-Echo, 10.10.12 Schlaraffenburger auf dem Apfelmarkt
Main-Post, 14.11.12 Neue Ideen für eine nachhaltige Lebensführung
7.2 Internetauftritt
Die Internetseite „www.schlaraffenburger.de“ liefert umfangreiche Informationen über
das Streuobstprojekt. Vom Steinkauz über Schnittkursangebote bis hin zu einem
Händlerverzeichnis. Hier findet man auch Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen, Links
zu anderen Streuobstseiten, sowie Pressemitteilungen.
7.3 Veranstaltungen zur Öffentlichkeitsarbeit
Datum
Veranstaltung/Aktion
2.3.12
Verkostung Denns Bio in Offenbach
16.3.12
Projektvorstellung auf der JHV des
Kreisverbandes für Obst- und Gartenbau
Aschaffenburg
12.05.12
Reg. Genusstage Hoffest Bender
10.06.12
Vortrag auf dem Workshop „Bio kann jeder“
zum Schlaraffenburger Projekt
30.09.12
Ökomarkt Aschaffenburg
1.10.12
Wasserforum in Aschaffenburg
6.10.12
Ernteaktion auf der Streuobstwiese an den
Elterhöfen
14.10.12
Apfelmarkt Aschaffenburg
10.11.12
Regionalkonferenz Rio+20 in Rottendorf
10.11.12
Vortrag am Tag der offenen Tür in Hobbach
1./2.12.12
Weihnachtsmarkt Rothenbuch
22./23.12.12 Weihnachtsmarkt Weinhandel Bender
12/12
Schlaraffenburger Produkte als
Weihnachtsgeschenke der SPK
Bemerkung
Ausschank
für Schulverpflegung
Infostand und Ausschank
Projektpräsentation, Produktausschank
Ca. 20 Personen
Infostand und Ausschank
Sortenvortrag
Infostand
Ausschank
Ausschank
Apfelchips und sortenreine Apfelweine
7. Öffentlichkeitsarbeit
7.4 Präsenz im Regionalen Kochbuch Bayern
Gemeinsam mit der Kelterei Stenger wurde eine Doppelseite in dem Regionalen
Kochbuch Culinaria Bavarica gestaltet und finanziert.
23
8 Agenda für 2013
24
8 AGENDA FÜR 2013
Streuobstwiesenpflege
• Erarbeitung eines Streuobst-Pflegekonzeptes zur Pflege brachgefallener
Obstwiesen in Kooperation mit der Stadt Aschaffenburg
• Erarbeitung eines Streuobst-Pflegekonzeptes für den Landkreis Aschaffenburg am
Beispiel des Marktes Goldbach in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband
Aschaffenburg (Glücksspiraleprojekt)
• Im Herbst 2013 wird es wieder eine Sammelbestellung für Obstbäume geben.
Diesmal werden Bio-Bäume bestellt.
• Kostenloser Altbaumschnittkurs für Schlaraffenburger Teilnehmer am 2.3.13
• Kostenloser Jungbaumschnittkurs für Schlaraffenburger Teilnehmer am 23.11.13
Neuverträge
• Abschluss weiterer Neuverträge insbesondere in Stadt und Landkreis Aschaffenburg
• Neuverträge im LK Miltenberg nur nach Abnahmezusage durch Kelterei Kuhn
• Kooperation mit dem Obst- und Gartenbauverein Dammbach/Heimbuchenthal) mit
eventueller Gruppenzertifizierung (Vortragstermin am 29.5.2013)
• Kooperation mit dem Obst- und Gartenbauverein Damm (Vortragstermin am 9.3.13)
Produkte
• 2013 wird eine neue Charge Apfelwein von 3.000 Litern zur Versektung gegeben.
Wenn möglich soll eine Apfel-Holundervariante dazukommen
• Im Sommer soll ein Apfel-Holunder-Mischsaft neu entstehen
• Der Apfelessig wird aus dem Programm genommen
• Es ist zu klären, ob der sortenreine Apfelwein auf der Anlage der Fa. Rothenbücher
weiter gefüllt werden kann.
Vermarktung
• In 2013 sollen neue Bio-Großhändler (z.B. Phoenix, Weiling) für den
Schlaraffenburger Vertrieb geworben werden
• In der Region sollen insbesondere die REWE-Märkte als Vertriebspartner gewonnen
werden
• Der Absatz an Schlaraffenburger Produkten soll in 2013 auf 102.000 Liter steigen
(2012: 92.000 Liter)
• Die Produkte Cidre und Apfel-Mango sollen stärker gepuscht werden.
8 Agenda für 2013
25
Öffentlichkeitsarbeit
• Neuauflage des Schlaraffenburger Folders
• 11.5.13 Eröffnung der Bayern Tour Natur mit RP Beinhofer
• 8.6.13 Regionale Genusstage
• 29.9.13 Ökomarkt
• 5.10.13 Schlaraffenburger Apfelernte
• 13.10.13 Apfelmarkt
Projektstruktur/Organisation
• Die Kelterei Stenger wird 2013 die Produktion am Standort Goldbach einstellen.
Sämtliche Produkte (außer bag in box) werden dann bei der Kelterei Rothenbücher
in Schöllkrippen gepresst, gelagert und gefüllt.