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Animal Crossing Let´s Go To The City (REVIEW)
Willkommen in der Vergangenheit - Viel Spaß beim Wiederholen!
Geschrieben von Tim am 12. Februar 2009 um 18:56 Uhr
Plattform(en): Wii | Release: 05.12.2008
Süß, putzig, niedlich, hübsch, goldig ... was kriegen wir von den Fans alles an
Meinungen zu der Animal Crossing Serie an den Kopf geworfen! Wo bleibt denn bei
diesen ganzen, nebensächlich-femininen Interessen der Spaß am Zocken bzw. das
Zocken selbst?! Gut, Animal Crossing ist nichts zum Zocken. Mehr so eine Art
Entspannung. Naja, zählt trotzdem noch als Spiel - und startet nun auch auf der Wii
durch. Wie spielt sich aber die Wii-Premiere? Wie die Vorgänger - aber mit einem
gravierenden Unterschied: Es wird langsam langweilig ...
Das kleine Dorf ...
Wie schon aus den beiden Vorgängern bekannt, darf ich auch hier
zunächst meine kleine Stadt besichtigen und die Bewohner
kennenlernen, nachdem Käpten doch so nett war und sich die
Mühe gemacht hat, mich in mein neues altes Zuhause zu
kutschieren. Schade ist gleich zu Beginn, dass sich gegenüber
Wild World kaum etwas verändert hat. Die Stadt, oder besser
gesagt, das Dorf, sieht genauso aus wie eben in der DS-Version,
auch die Häuser wurden nicht verändert. Immerhin sind die
Bewohner neu: ob Isolde, Jan oder auch Tarno, ich kenne sie
noch nicht. Aber wo soll ich überhaupt wohnen? Ich kann ja nicht
unter der Brücke leben! Zum Glück gibt es da ja den netten,
geldgierigen Tom Nook, der (wie auch schon in den Vorgängern
...) einen kleinen Laden mit allerlei Gegenständen führt und mir
tatsächlich ein Haus vermietet. Betonung liegt auf: vermietet. Ich
muss zahlen! 28.000 Sternis kostet mich mein neues Zuhause,
wie immer in 2 Stockwerke unterteilt. Wie soll ich das bezahlen?
Einen Job annehmen? Na klar! Leider besteht diese Möglichkeit
aber nicht, nur am Anfang kann ich in Tom Nooks Laden als
Aushilfe arbeiten und darf Bäume vor dem Laden pflanzen und
Pakete austragen. Animal Crossing Fans lösen diese Aufgabe
sowieso mit Bravour, schließlich haben sie das ja schon in der
GameCube- und der DS-Episode gemacht. Nachdem ich damit
auch fertig bin, erwartet mich endlich mein neues altes Leben:
Fossilien ausgraben, dem Museum spenden oder verkaufen. Mit
den Bewohnern plaudern, die leider auch viel zu oft dasselbe von
sich geben. Mein Haus neu einrichten. Bei Tom Nook einkaufen
gehen. Angeln oder Insekten fangen und die animalische Beute
gewinnbringend verkaufen. Und und und ...
... und die kleine Großstadt
Diesmal erwartet mich in Animal Crossing sogar die Großstadt.
Shoppen gehen, mir eine neue Frisur verpassen lassen, ins
Theater gehen, das Auktionshaus besuchen, mir mein Hororskop
oder die Zukunft vorraussagen lassen oder einfach nur mit den
Leuten plaudern: Es gibt (anscheinend) viel zu tun. Der erste
Eindruck vermittelt Großes, der zweite zeigt nur noch wenig ...
Shampudel: Unser Friseur in der Stadt. Neue Frisur oder TypErneuerung sind die beiden Auswahlmöglichkeiten, wobei die
Frisur auf gut Glück von der Besitzerin entschieden wird, ebenso
die Farbe. Das macht Spaß! Für 3.000 Sternis darf ich mir eine
neue Frisur verpassen lassen - nett! Die Typ-Erneuerung ist
dagegen furchtbar: Wer läuft bitte in Animal Crossing als Mii
herum?! Nächster, bitte!
Grazias Grazie: Der absolute Luxus, wer hat schon 130.000
Sternis für eine Tapete?! Um dort was kaufen zu können, muss
man schon ziemlich lange spielen und viele Fische, Fossilien und
Früchte verkaufen - oder eben cheaten. Aber das geht leider nicht.
Schade. Muss Grazia halt auf den nächsten Deppen warten, der
zuviel Geld dabeihat.
Theater: Dr Samselt ist zurück und begeistert die
Besuchermassen im Theater! Der wahnsinnige, überaus attraktive
Doktor betritt die Bühne, das Publikum bricht in Jubelgeschrei aus
und ... zuviel geträumt. Das Publikum besteht aus mir und
manchmal noch einem anderen, Samselt ist hässlich und unlustig
und 3.000 Sternis kostet das Debakel - pure Geldverschwendung!
Die erlernten Emotionen sind übrigens auch recht unnötig, wozu
gibts WiiSpeak?
Die restlichen Läden sind ebenso kaum der Rede wert. In Rainers Laden könnt ihr entweder
ein kluges Geschäft machen oder euch nach Strich und Faden verarschen lassen, außerdem
könnt ihr das Auktionshaus besuchen und Gegenstände kaufen oder versteigern. Nebenbei
gibt es noch eine Wahrsagerin und das Sammlungshaus der Akademie des schönen
Hauses.
Die technische Seite der Stadt
Grafisch macht Let´s Go To The City so gut wie keinen Fortschritt gegenüber der DSEpisode. Zwar sind die Texturen entsprechend feiner und detailreicher, alles sieht aber doch
sehr gleich aus. Das soll jetzt nicht heißen, dass es schlecht aussieht. Aber gerade solche
Spiele wie Animal Crossing leben von einer ansehnlichen hübschen Optik. Natürlich ist auch
der Wii-Teil hübsch inszeniert, aber zum dritten Mal dieselbe unveränderte Grafik ist doch
recht schwach. Was solls - Hauptsache, kein Totalschaden. Und das ist es definitiv nicht!
Dafür ist die Musik angenehm, wenn auch nicht gerade abwechslungsreich, die
Schrittgeräusche sind deutlich zu hören und insgesamt: Auch hier kaum Verbesserungen.
Aber wie bei der Grafik schon: Was solls - Hauptsache, kein Totalschaden.
Die Steuerung dagegen wird etwas verändert. Neuerdings kann ich mit dem Pointer der WiiRemote auf mein Ziel zeigen und mein virtuelles Ego läuft dahin. Bäume zu umschiffen ist
entsprechend gewöhnungsbedürftig, aber insgesamt klappt das doch sehr gut. Trotzdem:
Das ist kein Fortschritt gegenüber den Vorgängern!
Zeitlose Zeitverschwendung?
Entgegen des ersten Eindrucks geht die Zeit während dem entspannten "Zocken" doch recht
schnell vorüber, auch wenn man eigentlich kaum etwas macht. Rumlaufen, labern, angeln,
kaufen & verkaufen ... All das, was auch in den Vorgängern angesagt war, ist auch bei Let´s
Go To The City Alltag. Leider ist auch etwas anderes nicht verbessert worden: Wenn ich
neue Möbel gekauft habe, will ich doch auch was mit ihnen machen können! Nehmen wir an:
Ich kaufe mir für x Sternis einen Billardtisch bei Tom Nook (dessen Laden übrigens immer
weiter ausgebaut wird, abhängig von Zeit und Einkäufen). Stelle ihn zuhause auf und schiebe
ihn an die richtige Stelle. Will Billard spielen. Will Billard spielen! Will Billard spielen!!
Verdammt noch mal, warum gibts diese Option denn nicht?! Wenn ich schon einen echt gut
aussehenden kleinen Billardtisch daheim stehen habe, will ich doch auch damit spielen
können! Ebenso mit dem Planschbecken, der Turnmatte, usw. Interaktion mit den Möbeln ist
kaum möglich. Dabei hätte doch gerade die Wii die perfekte Vorlage für zahlreiche kleine
Minispiele sein können ... nur so als Nebenbeschäftigung bei (häufig auftretender)
Langeweile.
Die Online-Übertragung verläuft immerhin ebenso wie WiiSpeak lagfrei und flüssig. Mehr zu
WiiSpeak unten im Fazit. Auch die DS-Übertragung bereitet keine größeren Probleme.
FAZIT zu Animal Crossing Let´s Go To The City :
Tim meint ...
Der dritte Ableger der Animal Crossing Reihe zeigt es ganz deutlich: Der
einzigartige Charme aus dem ersten Teil ist nur noch wenig zu spüren.
Das Spielprinzip hat sich weitestgehend abgenutzt und die wenigen
Neuerungen fallen im Gesamtpaket fast aus dem Rahmen: Let´s Go To
The City wirkt wie ein billiger Aufguss, wobei wahrscheinlich gerade das
Nintendos Strategie ist: Ein derart simples und angenehmes Prinzip sollte
nicht verschlimmbessert werden. Aber so ein paar Neuerungen wären doch nicht schlecht
gewesen, beispielsweise die Interaktion mit den Möbeln. Gut, WiiSpeak funktioniert
großartig und die Großstadt ist ein interessantes Feature - aber alles aus der DS-Version
nochmal von vorne aufbauen? Nein danke! Let´s Go To The City ist keine gelungene
Fortsetzung der Serie, für Neueinsteiger ist die Wii-Version trotzdem die erste Empfehlung.
Für Fans sowieso. Und wer bereits den DS-Teil sein Eigen nennt, hat in der Wii-Version
nichts verpasst.
Besonders gut finde ich ...
+ hübsche Grafik ...
+ WiiSpeak als gut funktionierendes, interessantes Feature
+ liebevoll gestaltete und süß agierende Bewohner
+ immer noch interessantes Spielprinzip
+ flüssige, lagfreie Online-Übertragung
+ Fahrt in die Großstadt
Nicht so optimal ...
- ... die sich aber keinen Deut verbessert hat
- wenig Spieltiefe
- kaum Interaktion mit den Möbeln
- wenig Abwechslung bei den Dialogen
- kaum Neuerungen
- Motivation nimmt langsam ab
Testsystem: Wii
Animal Crossing Let´s Go To The City - Willkommen in der Vergangenheit - Viel Spaß beim
Wiederholen! [Review] direkt auf der Website aufrufen: http://pakgs.de/5711
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