VerbraucherINFO Oktober 2015
Transcrição
VerbraucherINFO Oktober 2015
Oktober 2015 INFO n Interview: Verbraucherschutzministerin Ulrike Scharf im Gespräch n Weltspartag 2015: Sparen lohnt sich! n Gutschein für die Consumenta in Nürnberg VSB im Gespräch mit der Bayerischen Verbraucherschutzministerin Ulrike Scharf „Verbraucher brauchen heute mehr Aufklärung und Beratung“ Sie sind jetzt fast ein Jahr im Amt. Wenn Sie zurückblicken, welche drei Schlagworte – ganz schnell, aus dem Bauch heraus – fallen Ihnen zum Verbraucherschutz ein? Ulrike Scharf: Sicherheit im Internet für Kinder und Jugendliche, Mikroplastik und Aufklärung der Verbraucher. Warum kommt Ihnen gleich Verbraucheraufklärung in den Sinn? In der digitalen Welt mit dem Internet und den vielfältigen Produkten brauchen Verbraucher mehr Bewusstsein, mehr Aufklärung und mehr Beratung als früher. Vor allem im OnlineBereich kann man sicherlich noch mehr tun. Mit den Beratungsstellen sind wir, denke ich, aber bereits gut aufgestellt. Müssen wir den Verbraucher nicht auch schützen? Natürlich. Wir müssen es schaffen, die Balance zu halten: den Verbraucher dort zu schützen, wo er dies selbst nicht kann. Und ihn gleichzeitig durch Information so weit zu bringen, dass er als mündiger Bürger selbst entscheiden kann. Wichtig ist mir außerdem, Verbraucherschutz gemeinsam mit der Wirtschaft zu gestalten. Wo sehen Sie Ihre wichtigsten Erfolge? Ich glaube, dass wir ein besonders hohes Schutzniveau haben. Der Jahresbericht des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zur Lebensmittelüberwachung hat bestätigt, dass 99,7 Prozent der bayernweit untersuchten Lebensmittel, Kosmetika und Bedarfsgegenstände sicher sind. Auch beim Thema Kaffeefahrten sind wir einen guten Schritt vorangekommen. Wir haben einen Gesetzentwurf beschlossen, um diese Geschäftspraktiken stärker zu begrenzen: Wir wollen eine Anmeldung der Termine, damit sie besser kontrollierbar sind, und zehnmal höhere Bußgelder bei Verstößen gegen die Anzeigepflicht und gegen Vertriebsverbote! Beim Kleinanlegerschutzgesetz sind 10/15 KDFB Engagiert Foto: picture alliance Um mit ihr über ihre Politik zu sprechen, hat der VerbraucherService Bayern (VSB) die Bayerische Verbraucherschutzministerin Ulrike Scharf besucht. Obwohl durch den Fall Bayern-Ei politisch erheblich unter Druck, erlebte die VSB-Delegation am 9. Juli eine freundliche und zugewandte Ministerin, die von Mikroplastik bis zum Freihandelsabkommen TTIP ihre Standpunkte erläuterte. 39 wir auch ein gutes Stück weitergekommen und – was mir sehr wichtig ist – auch beim Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet. Wir haben unter anderem sechs kurze Video-Clips zum Social Web veröffentlicht. Sie klären die Jugendlichen über ihre Rechte auf, wenn sie unsicher sind oder merken: Hier wird nicht korrekt mit meinen Daten umgegangen. Was haben Sie sich bis zum Ende der Legislaturperiode noch vorgenommen? Wir sind sehr vielseitig aufgestellt. Aktuell ist mir die Verbraucherbildung beim Umgang mit Lebensmitteln sehr wichtig; ich sage nur das Stichwort „Küchenhygiene“. Wir müssen wieder mehr aufklären, was Hygienestandards und -bedingungen betrifft. In den letzten Wochen hat sich das speziell bei Fragen rund um das Lebensmittel „frische Eier“ gezeigt. Nach vorne schauen sollten wir auch, was das Thema Mikroplastik betrifft. Zum Thema Mikroplastik: In einem Pressebericht war zu lesen, dass Sie ein Bündnis gegen Mikroplastik ins Leben rufen oder gerufen haben. Gibt es da schon Konkretes? Da wird der nächste Schritt kommen. Ich will eine Allianz schmieden, damit das Bewusstsein bei allen Beteiligten wächst und der Plastikmüll gleichzeitig weniger wird. Heute haben mir „Ein Freihandelsabkommen darf nicht kommen, wenn unsere Standards aufgeweicht werden! Unsere Standards sind sehr hoch, insbesondere was Lebensmittel und den Verbraucherschutz betrifft.“ Besucher im Landtag gesagt: Ja, wenn wir Alltagsprodukte mit zugesetztem Mikroplastik erkennen würden, könnten wir beim Einkauf sofort darauf achten. Das würde eine Kennzeichnung bedeuten. Wäre es nicht einfacher und klarer zu sagen: Mikroplastik darf überhaupt nicht in Produkten vorkommen? Unser erster Schritt ist nicht das Ordnungsrecht. Ich setze immer zuerst auf eine Vereinbarungslösung, und es tut Zur Person: Ulrike Scharf folgte Marcel Huber ins Amt und ist seit 16. September 2014 Bayerische Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz. Die 47-Jährige studierte nach dem Abitur und einer Banklehre Betriebswirtschaft. Sie saß bereits von 2006 bis 2008 im Bayerischen Landtag und bekam dort 2013 wieder ein Mandat. Bis sie Verbraucherschutzministerin wurde, führte sie das im Familienbesitz befindliche Reisebüro. Scharf lebt im Landkreis Erding und hat einen erwachsenen Sohn. 40 10 /15 KDFB Engagiert sich ja auch etwas: Es gibt viele Hersteller, die schon freiwillig auf Mikroplastik in ihren Produkten verzichten. Außerdem haben wir den Bund gebeten, eine Kennzeichnungspflicht zu prüfen. Dann könnte der Verbraucher über sein Kaufverhalten klar steuern, ob in bestimmten Produkten weiter Mikroplastik enthalten ist. Viele Verbraucher machen sich große Sorgen wegen des geplanten Freihandelsabkommens TTIP zwischen EU und USA. Welche Position haben Sie dazu? Zunächst stehe ich dem Freihandelsabkommen positiv gegenüber, weil ich viele Chancen darin sehe, insbesondere für unsere mittelständischen Betriebe. Ich sage aber auch ganz klar: Ein Freihandelsabkommen darf nicht kommen, wenn unsere Standards aufgeweicht werden! Unsere Standards sind sehr hoch, insbesondere was Lebensmittel und den Verbraucherschutz betrifft. Wir haben aber als Freistaat kein eigenes Verhandlungsmandat. Die Europäische Union verhandelt hier mit den USA. Aber wir werden genau hinschauen, wenn uns die Unterlagen vorliegen. Ihr Vorgänger im Amt, Marcel Huber, hat sich gegen einen sogenannten Investitionsschutz im TTIP – private Schiedsgerichte, vor denen Konzerne gegen Staaten klagen können, wenn sie durch deren Gesetze Wettbewerbsnachteile sehen – ausgesprochen. Teilen Sie seine Auffassung? Ja. Und zum Schluss: Was schätzen Sie eigentlich am VerbraucherService Bayern? Ihr Engagement, Ihre Hartnäckigkeit und Ihre Leidenschaft, mit der Sie Ihre Arbeit betreiben. Es fällt mir seit unserem ersten Kennenlernen auf, dass der VerbraucherService Bayern wirklich mit ganz großer Begeisterung und mit der Überzeugung, dass man etwas tun muss, an seine Arbeit herangeht. Ich bin wirklich dankbar, dass Sie auch immer wieder bei neuen Themen, wie jetzt beispielsweise bei der Küchenhygiene, mit uns gehen und diese mit aufgreifen. Dafür mein herzliches Dankeschön! Foto: fotolia/Andrey Popov (oben rechts), VSB (oben links) Kein Mikroplastik in Alltagsprodukten: Im Dezember 2014 überreichte Landesvorsitzende Juliana Daum der Bayerischen Verbraucherschutzministerin Ulrike Scharf mehr als 46.000 Unterschriften. Inzwischen hat sie ein Bündnis gegen Mikroplastik ins Leben gerufen. Der VERBRAUCHERSERVICE berät Sie: Weltspartag 2015 – Sparen ist cool! A m 30. Oktober 2015 ist Weltspartag. Zeit, übers Sparen nachzudenken. Denn dies hat viele Vorteile: Sparen schafft Rücklagen für schlechtere Zeiten. So können Sie Wünsche wie einen neuen Flachbildschirm, ein Smartphone oder die lang ersehnte Fernreise ohne teuren Dispo- oder Ratenkredit Realität werden lasWie Sie auch mit kleinen Beträgen erfolgreich sparen, erfahren sen. Mit einem finanSie bei den unabhängigen Experten des VSB. ziellen Polster werden KDFB (VSB). „Auch wenn die Zineine kaputte Waschmaschine, eine sen derzeit niedrig sind.“ unvorhergesehene Autoreparatur und Sparen auch Sie und finden Sie die andere Sonderausgaben auch nicht passende Anlageform! Unabhängige gleich zur finanziellen Katastrophe. „Sparen lohnt sich immer“, meint Beratung erhalten Sie beim VerbrauPetra Gruber, Finanzexpertin des cherService Bayern. VerbraucherService Bayern im gfm VerbraucherService Bayern auf der Consumenta Im Gesundheitspark Halle 4 des Nürnberger Messezentrums informiert der VSB vom 24. Oktober bis 1. November 2015 zu Verbraucherfragen und zeigt zum Thema Lebensmittelunverträglichkeiten die Ausstellung „Wenn Essen Bauchweh macht – Fruktose, Laktose, Gluten“. Gegen Vorlage des unten abgedruckten Gutscheins zahlen Frauenbundsmitglieder für den Eintritt 10.50 Euro statt 12 Euro. Die Ermäßigung gilt für maximal zwei Personen. Gutschein Öffnungszeiten: Mo–Fr 9–12, Mo, Di 14–16, Do 14–17 Uhr (wenn nicht anders angegeben) www.verbraucherservice-bayern.de 91522 ANSBACH Kannenstr. 16, Tel. 09 81/97 78 97 93 Mo, Di 10–13 Uhr, Do 10–17 Uhr, Fr 10–14 Uhr [email protected] 63739 ASCHAFFENBURG Dalbergstr. 15, Tel. 0 60 21/3 30 12 18 Mo, Di 9–12, 14–16 Uhr, Fr 9–12 Uhr 86152 AUGSBURG Ottmarsgässchen 8, Tel. 08 21/15 70 31 Hausw. Berufsbildung: Tel. 08 21/51 03 68 Mo, Mi, Do 9–16 Uhr, Di 9–17 Uhr, Fr 9–12 Uhr [email protected] 96047 BAMBERG (Mittwoch geschlossen), Grüner Markt 14, Tel. 09 51/20 25 06, [email protected] 93413 CHAM Obere Regenstr. 15, Tel. 0 99 71/67 53 Mo, Mi, Fr 9–13 Uhr, Do 13–17 Uhr [email protected] 86609 DONAUWÖRTH Münsterplatz 4, Tel. 09 06/82 14, Mo 9–12 Uhr 91301 FORCHHEIM Sattlertorstr. 5, Tel. 0 91 91/64 68 9, Mi 9–12 Uhr 85049 INGOLSTADT Kupferstr. 24, Tel. 08 41/95 15 9 99–0 [email protected] 80335 MÜNCHEN (Mittwoch geschlossen) Dachauer Str. 5, Tel. 0 89/59 62 78, Mo, Di, Do, Fr 9–12, Do 14–17 [email protected] 85375 NEUFAHRN Bahnhofstr. 32, Tel. 0 81 65/9 75 11 90, Mo, Di, Mi, Do 8–12 Uhr, [email protected] 94032 PASSAU Ludwigsplatz 4/I, Tel. 08 51/3 62 48 Umweltberatung: Tel. 08 51/3 34 92 [email protected] Dieser Gutschein kann an den Kassen gegen zwei ermäßigte Eintrittskarten zu je € 10,50 (statt € 12,-) eingelöst werden. Sie sparen bis zu € 3,- 93047 REGENSBURG Frauenbergl 4, Tel. 09 41/5 16 04 Umweltberatung: Tel. 09 41/56 34 58 [email protected] 24. Okt.-1. Nov. 2015 Messe Nürnberg 92421 SCHWANDORF Spitalgarten 1 (Rathaus) Tel. 0 94 31/4 52 90; Di 9.30–12.30 Uhr Öffnungszeiten: 9.30 - 18 Uhr, Einlass bis 17 Uhr Überreicht durch: VerbraucherService Bayern im Katholischen Deutschen Frauenbund e.V. Gesundheitspark Halle 4 Gutschein nur im Original und mit Firmeneindruck gültig www.consumenta.de 83278 TRAUNSTEIN Bahnhofstr. 1, Tel. 08 61/6 09 08; Di, Do, Fr 9–12 Uhr; 1. und 3. Mi im Monat 15–18 Uhr [email protected] 97070 WÜRZBURG (Mittwoch geschlossen) Bahnhofstr. 4–6, Tel. 09 31/30 50 80 Mo, Di, Do 9–12 und 14–16, Fr 9–12 [email protected] 10/15 KDFB Engagiert 41