sonnenhof - Björn Schulz Stiftung

Transcrição

sonnenhof - Björn Schulz Stiftung
Jahre
S onnenhof
Hospiz für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
für Berlin und Brandenburg
Inhalt
2
Editorial Jürgen Schulz
3
Grußwort Klaus Wowereit
4
Von der Idee zum stationären Kinderhospiz
für Berlin und Brandenburg
6
24 Stunden Alltag im SONNENHOF
8
Die Jahre 2002 und 2003 im SONNENHOF
12
Was bedeutet Kinderhospizarbeit?
14
Die Jahre 2004 und 2005
16
10 Jahre SONNENHOF aus der Sicht einer
Kinderkrankenschwester
18
Unser Pflegeleitbild
20
Die Jahre 2006 und 2007
22
Der Arzt im Kinderhospiz
24
Die pädagogische Begleitung im SONNENHOF
26
Die Jahre 2008 und 2009
28
Kunst- und Musiktherapie
30
Die Jahre 2010 und 2011
32
Abschieds- und Trauerrituale
34
Aromatherapie
36
Ausblick auf 2012 und später
38
Hinter den Kulissen
1
Editorial
Im Dezember 2002 haben wir endlich unser
Kinderhospiz SONNENHOF in Berlin-Pankow
eröffnet. Bis dahin war es ein langer und
steiniger Weg. Auf den nächsten Seiten
dieser Broschüre möchten wir Ihnen die
Entwicklung des SONNENHOFes vorstellen.
Wir haben viele Familien über mehrere
Jahre begleitet, die zum Kraft tanken Gäste
im SONNENHOF waren. Ein stationäres
Kinderhospiz ist eine Herberge am Weg der
lebensbedrohlich oder -verkürzend erkrankten Kinder und ihrer Familien. Wir haben sie
immer wieder gern bei uns aufgenommen,
hier werden sie professionell begleitet.
Wenn Familien, die ihr schwerst krankes
Kind pflegen in Not geraten, bekommen
sie bei uns immer eine verlässliche Unterstützung.
Auch nach dem Tod ihres Kindes finden die
Familien bei uns Zeit und Raum für ihre
Trauer.
Wir haben in den letzten Jahren viel erreicht,
wenn es um die besonderen Belange der
Kinder in der palliativen Begleitung geht.
Es gibt einen gesetzlichen Anspruch auf
Hospizversorgung. Ein großer Erfolg wurde
2009 errungen. Seitdem fällt der Eigenanteil
für die Eltern weg und ist nicht mehr von
der Pflegestufe des Kindes abhängig. Trotzdem ist die finanzielle Absicherung noch
immer nicht ausreichend geregelt.
2
Unsere Mitarbeiter wurden regelmäßig fachlich weitergebildet, zusätzliche Therapeuten
eingestellt, eine Ärztin ist täglich präsent.
Wir alle müssen uns mit Fragen zu den
Themen Sterben, Tod und Trauer auseinandersetzen. Wir wollen die Wünsche unserer
Gäste erkennen und für ihre Fragen offen
sein. Das ist auch für unser Team nicht
immer einfach. Wir sind eine kleine familiäre
Einrichtung und wollen das auch nach der
Erweiterung auf 16 Gästezimmer bleiben.
Wir werden den Familien mit Wärme, Sensibilität und Aufrichtigkeit zur Seite stehen –
und das, so lange sie uns brauchen.
In unserem neuen Haus, das im Spätsommer
2012 fertig wird, finden die Familien zusätzliche Therapieräume, ein großes und gemütliches Gemeinschaftswohnzimmer, zwei
neue Elternappartements sowie die Räume
für das Kindertrauerzentrum. Wir werden
unsere Angebote an den Bedürfnissen der
Familien ausrichten. Dafür benötigen wir
weiterhin die Unterstützung von Freunden,
Förderern und Sponsoren, die uns seit vielen
Jahren begleiten – aber auch von denen, die
neu hinzu gekommen sind.
Ihr Jürgen Schulz,
Vorstand
Grußwort des Regierenden
Bürgermeisters von Berlin,
Klaus Wowereit
Der SONNENHOF feiert sein zehnjähriges
Bestehen. Herzlichen Glückwunsch zu
diesem besonderen Jubiläum!
Ein besonderes Jubiläum ist es, weil Jürgen
Schulz und seine Mitstreiterinnen und
Mitstreiter mit dem Aufbau des Sonnenhofes vor einem Jahrzehnt Neuland betraten. Die Einrichtung in Pankow zählt zu
den ersten Kinderhospizen überhaupt in
Deutschland. Es ist das Verdienst dieser
beispielgebenden Initiative, eine Anlaufstelle für Familien mit schwerst- und unheilbar kranken Kindern, Jugendlichen und
jungen Erwachsenen geschaffen zu haben,
die ihnen Geborgenheit und Zuwendung
gibt. Der SONNENHOF ist für sie da. Hier
können sie gemeinsam Kraft tanken. Hier
werden Schmerzen gelindert und Familien
entlastet. Hier ist Raum, um Wünsche zu
erfüllen und einen wichtigen Teil der verbleibenden Lebenszeit zu genießen.
unsere Gesellschaft und unser Gesundheitswesen bereichern, ganz besonders wenn es
um einen würdevollen Umgang mit Krankheit und Tod geht.
Im SONNENHOF wird viel gespielt und gelacht. Das macht die besondere Atmosphäre
dieses Hauses aus. Und so wünsche ich allen
Beteiligten auch zum 10. Geburtstag des
SONNENHOFes viel Freude am Feiern, allen
Gästen eine möglichst unbeschwerte Zeit
mit liebevoller Begleitung im SONNENHOF
und dem Haus wie der ganzen BJÖRN SCHULZ
STIFTUNG alles Gute beim Ausbau und für
die zukünftige Arbeit zum Wohle der ihnen
anvertrauten Familien.
Klaus Wowereit,
Regierender Bürgermeister von Berlin
Der SONNENHOF steht im Zentrum der
Arbeit der BJÖRN SCHULZ STIFTUNG. Hervorgegangen ist sie einst aus der Initiative
betroffener Familien. Ermöglicht wird die
Arbeit des SONNENHOFes von einer großen
Zahl von Spenderinnen und Spendern. Und
so zeigt die Entwicklung der Stiftung mit
dem SONNENHOF und den vielen ehrenamtlichen Familienhelferinnen und -helfern, wie
sehr Selbsthilfe und freiwilliges Engagement
3
Von der Idee zum stationären
Kinderhospiz für Berlin und
Brandenburg
Seit 1983 unterstützten und begleiteten
Mitglieder des Vereins KINDERHILFE BerlinBrandenburg e. V. Familien mit einem an
Leukämie oder einem Tumor erkrankten
Kind oder Jugendlichen. Aus dieser Erfahrung heraus konnte festgestellt werden,
dass die Palliativversorgung von Kindern und
Jugendlichen noch verbessert werden kann.
Auch erhielten immer mehr Familien eine
andere lebensverkürzende Diagnose für ihr
Kind – oft Krankheiten, die wenig erforscht
und bekannt waren. Nicht immer und für
jede Familie ist die Station in der Klinik der
richtige Ort zum Sterben.
Der Garten im Jahr 2000
4
Aus diesem Grund wurde im Jahr 1996 die
BJÖRN SCHULZ STIFTUNG gegründet, um den
vielen Familien, die nach der Wende auch
zu begleiten waren, zu unterstützen. Dies
erfolgte mit dem deutschlandweit ersten
ambulanten Kinderhospizdienst, unseren
FAMILIENBEGLEITERN, die seit 1997 erfolgreich arbeiten. Danach wurde der Aufbau des
stationären Hospizes in Angriff genommen.
Das Konzept des Hospizes stammt aus
Großbritannien. Durch einen Besuch im
Acorn’s Hospice in Birmingham lernten die
damals aktiven Stiftungsmitglieder die
dort erarbeiteten Grundsätze der Kinderhospizarbeit kennen. Diese wurden nach
Deutschland mitgebracht, mit dem Ziel, die
Kinderhospizarbeit hier in Deutschland nach
britischem Modell aufzubauen. So wurde
begonnen, eine Konzeption für eines der
ersten Kinderhospize in Deutschland zu erarbeiten. Dabei wurde von Beginn an beachtet, dass entsprechend der Grundsätze der
Kinderhospizarbeit, die Begleitung von der
Diagnosestellung an bis über den Tod des
Der Garten im Jahr 2012
erkrankten Kindes oder Jugendlichen hinaus
gewährleistet werden sollte. Dies konnte
auch bedeuten, dass die Erkrankten älter als
18 Jahre wurden. Aus diesem Grund, erhielt
das Hospiz einen Namenszug, der sämtliche
in der pädiatrischen Palliative Care Versorgten erfassen sollte: SONNENHOF – Hospiz für
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.
Auf der Suche nach einem verkehrsgünstig
gelegenen, ruhigen und auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der zukünftigen Gäste
ausgelegten Gebäudes, wurden mehrere
entdeckt. Die Entscheidung fiel auf das ehemalige jüdische Kinderheim in der WilhelmWolff-Straße in Pankow. Es wurden viele
Spenden akquiriert, aber leider erhielt das
Haus keine Unterstützung von offiziellen
Stellen, woraus resultierte, dass Fördermittel
nicht genehmigt wurden. Eine Begründung
dafür war, dass in den Entstehungsjahren
angezweifelt wurde, dass in Berlin überhaupt ein stationäres Kinderhospiz nötig
wäre. Zusätzlich handelte es sich ganz
einfach um ein unbekanntes neues Angebot,
welches noch nicht in der Sozialgesetzgebung berücksichtigt wurde.
Im Dezember 2002 konnte das Haus nach
umfangreichen Umbaumaßnahmen mit
insgesamt zwölf Gästezimmern und drei
Elternappartements eröffnet werden.
5
24 Stunden Alltag im
SONNENHOF
Es ist noch dunkel draußen, doch im
SONNENHOF brennt ein Licht. Eine Kerze
wurde im Aufenthaltsraum angezündet.
Ein Symbol für uns, dass ein Leben endete.
Betroffenheit ist in den Gesichtern des Frühdienstes zu erkennen, neben der gewohnten
Arbeit, werden die Eltern und Angehörigen
in ihrer Trauer und beim Abschied von ihrem
Kind begleitet. Auch die Kollegen nehmen
Abschied.
Nach der Übergabe vom Nachtdienst werden die Medikamente für unsere derzeit elf
Gäste gestellt und die Nahrung gerichtet.
Es ist die einzige Zeit, die im Tagesablauf
der Gäste festgelegt ist. Dann beginnt der
Kampf um die Badewanne, klar dass die
Frühaufsteher im Vorteil sind. Von den
Eltern wissen wir, wann ihre Kinder zu Hause
aufstehen. Die „Langschläfer“ genießen
nach dem Aufwachen eine Aromawaschung
mit Ganzkörpermassage oder freuen sich
über eine schnelle Dusche.
Langsam treffen sich alle am Frühstücktisch,
der von unseren Hauswirtschaftsmitarbeitern liebevoll gedeckt wurde. Am Wochenende übernehmen diese Aufgabe gern die
ehrenamtlichen Mitarbeiter. Sie, unsere
Familien und die Mitarbeiter sind sich einig,
dass unser gemeinsames Frühstück am
schönsten ist. Oft kommt Jürgen Schulz, unser Vorstand, mit dazu. Es viel wird gelacht
und manchmal über das Fernsehprogramm
von gestern abend geschimpft.
So gestärkt kann man auch die Physio- und
Ergotherapie überstehen, die heute, weil das
Wetter so schön ist, im Garten stattfindet.
Nachdem die Gäste körperlich aktiv waren,
freuen sie sich auf den Musiktherapeuten,
der auf dem Klangbett für Entspannung
sorgt. Auch die kreative Seite kommt nicht
zu kurz, mit der Kunsttherapeutin können
die Gäste und ihre Geschwister der Fantasie
freien Lauf lassen.
Ein gemeinsames Frühstück gibt es jeden Morgen
6
Während der Therapiezeit kommt die Ärztin
vorbei, sie schaut nach den Kindern und
Jugendlichen und bespricht mit den Eltern
oder Mitarbeitern aktuelle Probleme.
Während der Mittagsruhe wird der Frühdienst vom Spätdienst abgelöst. Der Nachmittag startet, indem ein bekanntes Gesicht
den SONNENHOF betritt. Einer unserer
ehrenamtlichen Mitarbeiter freut sich wie
jede Woche auf „seinen Gast“. Beide sind
ein eingespieltes Team und wollen gleich
ins Bewegungsbad, um zu planschen. Ein
anderer Gast genießt mit seiner Familie die
gemeinsame Zeit auf dem Wasserbett im
Snoezelenraum.
Alle anderen nutzen den schönen Garten
und machen die Nestschaukel unsicher. Im
Strandkorb kann man gut mit den Meerschweinchen aus dem Streichelzoo kuscheln,
während im Hintergrund ein Esel schreit.
Leider ist der zu groß für den Strandkorb,
aber man darf ja ins Gehege zu ihm, damit
auch er seine Streicheleinheiten bekommt.
Der Tag neigt sich dem Ende, aber das gemeinsame Abendbrot darf nicht fehlen. Weil
das Wetter so schön ist, wird gegrillt und ein
Vater wird sofort zum Grillmeister. Nachdem
alle satt sind, kommt die Müdigkeit und ein
Gast nach dem nächsten möchte ins Bett.
Also heißt es Zähne geputzt, frisch gemacht
und ab in die Koje. Beim Vorlesen oder Hörspiel hören, kehrt langsam Ruhe ein. Schnell
wird noch von den Mitarbeitern aufgeräumt,
während die Eltern der Gäste sich auf die
Terrasse zurückziehen, um den Tag ausklingen zu lassen. Zu ihnen kommen auch die
Eltern, die den ganzen Tag zum Abschied von
ihrem Kind genutzt haben und sich nun gern
mit den anderen Eltern austauschen wollen.
Um 22.00 Uhr kommt der Nachtdienst, der
den Schlaf unserer Schützlinge bewacht.
Antje Neumann,
Kinderkrankenschwester
7
Die Jahre 2002 und 2003
im SONNENHOF
Das Jahr 2002 stand im Zeichen der Eröffnung des ersten Kinderhospizes im Osten
Deutschlands am 17.12.2002. Das Haus
in der Wilhelm-Wolff-Straße wurde mit
viel Aufwand umgebaut und abgestimmt
auf die Bedürfnisse schwerkranker Kinder,
Jugendlicher, junger Erwachsener und ihrer
Familien eingerichtet, ein Konzept für die
Arbeit erstellt. Mit der Idee wurde Neuland
betreten, was aus den Schwierigkeiten,
gerade in den ersten Jahren des Bestehens,
ersichtlich wurde.
Das Angebot war noch weitestgehend unbekannt. In den Kliniken herrschten Vorbehalte, die Patienten an eine Einrichtung ohne
ärztliche Leitung zu übergeben bzw. wurde
die Notwendigkeit dieser Versorgungsleistung angezweifelt. Für Eltern beinhaltete der
Begriff Hospiz, dass ihr Kind in diesem Haus
sterben würde. Aus diesem Grund bestand
gerade in den Jahren 2002 und 2003 die
Haupttätigkeit darin, der Öffentlichkeit
die Grundsätze der Kinderhospizarbeit und
das Kinderhospiz SONNENHOF durch viele
Veranstaltungen, Vorträge, im Haus gedrehte Reportagen und Führungen bekannt
zu machen und den betroffenen Familien
die Hemmschwelle zu nehmen, ihnen zu
vermitteln, dass sie durch die Angebote
des Kinderhospizes in dem oft anstrengenden Alltag mit ihrem schwerkranken Kind
Entlastung erfahren können. Ein Angebot in
diesem Zusammenhang war der „Offene Familientreff“, der seit Mitte 2003 im Gemeinschaftsraum des Hospizes angeboten wurde.
Hier erhielten Familien die Möglichkeit, bei
einem Kaffee Kontakt zum SONNENHOF, zu
seinen Mitarbeitern und zu anderen betroffenen Familien aufzunehmen und konnten
dabei ihre bestehenden Ängste überwinden.
Neben professionellen Versorgern und bei
betroffenen Familien gab es auch auf der
Ebene der Kostenträger Probleme. In dem
im Jahr 1998 in das Sozialgesetzbuch V
eingeführten § 39a war die besondere
Versorgung von lebensbedrohlich und lebensverkürzend erkrankten Kindern und Jugendlichen nicht berücksichtigt. So wurden
häufig für die Familien, die an einer Aufnahme im SONNENHOF interessiert waren, die
Kosten des Aufenthaltes nicht übernommen,
wenn das Kind nicht an einer der im § 39a
8
2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012
Als der SONNENHOF sein 1. Sommerfest im August 2003 feierte, wurden einige
Frauen aus unserem Patchworkverein eingeladen, um Bettdecken, Kissen und
selbst gestrickte Söckchen zu übergeben. Viele Besucher kamen zum Sommerfest und ich nutzte die Zeit, mich mit einer Mitarbeiterin zu unterhalten, die für
Ehrenamtliche warb. Von ihr erfuhr ich, dass für die Hauswirtschaft Hilfe gesucht
wird. Das kam mir sehr entgegen, da ich seit Frühjahr Rentnerin war. Ich kam ab
sofort immer freitags zum Bügeln und Blumen gießen. Im Gemeinschaftswohnzimmer fand der Offene Familientreff statt. Ich habe beim Tisch decken und
Kaffee kochen geholfen. Der Kuchen wurde noch selbst gebacken. Mittlerweile
wird er ja gespendet.
Das war eine schöne Zeit. Ich lernte die Familien näher kennen und wusste von
ihren Sorgen und Nöten mit den kranken oder verstorbenen Kindern. Ich freute
mich mit ihnen, wenn es noch einmal Nachwuchs gab.
In meinem Leben außerhalb des SONNENHOFes habe ich wenig Gelegenheit, das
Leben mit seinen Schattenseiten so hautnah zu spüren. Deswegen komme ich
auch immer noch her. Inzwischen hat sich durch den Umbau soviel verändert,
dass ich mich auf das Mangeln am Freitag beschränke.
Ich hoffe sehr, dass ich noch lange mitverfolgen kann, wie es mit dem SONNENHOF weiter gehen wird und wünsche ihm segensreiche Jahre, er wird sehr
gebraucht.
Uta Spott,
Ehrenamtliche Mitarbeiterin
9
2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012
für die Hospizversorgung vorgesehenen Erkrankungen litt. Aufgrund der anfänglichen
Vorbehalte bzw. Schwierigkeiten entwickelte sich die Belegung in den ersten Jahren des
Bestehens sehr zögerlich.
Im Frühjahr 2003 wurden die ersten Gäste
im SONNENHOF aufgenommen. Zu Beginn
konnten maximal die sechs Zimmer der
unteren Etage des Hospizes belegt werden.
Im 2. Quartal 2003 wurden insgesamt acht
Kinder und Jugendliche im Alter von 9 Monaten bis 17 Jahren aufgenommen.
Zur Versorgung der Gäste wurde zunehmend
mehr Personal eingestellt. So war bereits zu
Beginn des Jahres 2002 eine Pflegedienstleitung in der Planung und Vorbereitung der
Eröffnung des Kinderhospizes tätig. Alle
weiteren Personen, die in dieser Phase involviert waren, engagierten sich ehrenamtlich. Erst zum Ende des Jahres 2002, also kurz
vor der Eröffnung, kamen die stellvertretende Pflegedienstleitung und zwei Pflegefachkräfte dazu.
Ab Januar 2003 stand ein komplettes Team
bereit. Dazu gehörten neben der Pflegedienstleitung Pflegefachkräfte, eine Hauswirtschaftskraft, jeweils eine Sozialarbeiterin und ein Psychologe, die beide bei Bedarf
angefordert werden konnten und einen
Tag in der Woche für die Familien präsent
waren. Im Verlauf des Jahres 2003 wurden
10
„Glück ist ein Schmetterling.
Jag ihm nach und er entwischt dir,
setz dich hin, und er lässt sich
auf deiner Schulter nieder.“
Anthony de Mello
weitere Pflegefachkräfte eingestellt. Seit
Betriebsbeginn waren ehrenamtliche Helfer
in das Team des SONNENHOFes integriert,
und zwar sowohl in der Begleitung und
Versorgung der Gäste als auch in der Hauswirtschaft. Auch Therapeuten (Musik- und
Kunsttherapie) unterstützten das Team in
den ersten Betriebsjahren rein auf ehrenamtlicher Basis.
Die ärztliche Versorgung der Gäste erfolgte
durch die behandelnden Kinderärzte, sich
ehrenamtlich engagierende Mediziner, die
ansonsten in Kliniken tätig waren, und
einen Kinderarzt, der eine Praxis in der Nähe
betrieb.
„Im Frühjahr 2002 hörte ich zum ersten Mal vom SONNENHOF. In Berlin sollte
ein Kinderhospiz eröffnet werden. Ich zögerte nicht lange und schickte meine
Bewerbung los. Leider erhielt ich kurze Zeit später Post, dass der Eröffnungstermin noch nicht steht und noch keine Schwestern eingestellt werden. Ich blieb
aber dran, kündigte meine Arbeit in Kiel und zog nach Berlin, um vorübergehend
in einem Kinderintensivpflegedienst zu arbeiten. Zwei Wochen nach meinem
Umzug wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und am 1.12.2002
startete mein erster Arbeitstag im SONNENHOF. Die erste Zeit war geprägt von
den Baumaßnahmen, der Organisation der Eröffnungsfeier, dem OPI-Konzept,
vielen Fortbildungsmaßnahmen, den Einkäufen der Utensilien, die für die Versorgung der Gäste notwendig waren, dem Kennenlernen im Team, der Öffentlichkeitsarbeit.
Die ersten Wochen und Monate zogen ins Land und nur zögerlich durften wir
die ersten Kinder im SONNENHOF begrüßen. Die Atmosphäre war von Beginn
an wohnlich, gemütlich und so ganz anders als in einer Klinik. Mit den Gästen
wurde gekuschelt, gesungen, geschwommen und geschlemmt – eine gute Zeit!
Leider packte mich das Heimweh und es zog mich wieder an die See, wo ich
die Chance bekam, die ambulante Versorgung von lebensverkürzt erkrankten
Kindern aufzubauen. Ich freue mich allerdings jederzeit, wenn ich Neuigkeiten
vom SONNENHOF höre und wünsche allen auch für die nächsten zehn Jahre viel
Energie und weiterhin Spaß an der Arbeit!“
Ehemalige Kinderkrankenschwester
im SONNENHOF
11
Was bedeutet
Kinderhospizarbeit?
Im Gegensatz zu Hospizen für Erwachsene,
die ihren Gästen nur für die letzte Lebensphase offen stehen, unterstützt die Arbeit
der Kinderhospize die gesamte Familie des
lebensverkürzend erkrankten Kindes.
schen Phasen – ist die gesamte Familie einer
permanenten Belastung ausgesetzt. Die
Erholung der Eltern und die Zuwendung für
die Geschwister kommen durch die intensive
Pflege des Kindes zu Hause oft zu kurz.
Unsere Arbeit beginnt im Idealfall mit dem
Zeitpunkt der Diagnose, begleitet die Familien bis zum Tod des Kindes und über viele
Jahre darüber hinaus.
Die Möglichkeit zur Entlastung der Familie
bieten die stationären Kinderhospize, die
unter anderem zu diesem Zweck eingerichtet wurden. Durch einen Aufenthalt der
gesamten Familie können die Eltern mal
wieder eine Nacht durchschlafen oder sich
eine gewisse Zeit ausschließlich um die
Geschwister kümmern. In der Zeit wird das
erkrankte Kind vom Pflegepersonal und
Pädagogen gepflegt, beschäftigt, gefördert
und betreut.
Besonders bei Kindern ist es häufig schwierig, eine endgültige Diagnose zu stellen
und auch eine definitive Einschätzung der
Lebenserwartung zu geben. Durch die
Gewissheit, dass die Erkrankung tödlich verlaufen wird – mit guten, aber oft auch kriti-
Timmy und seine Mama im Jahr 2003 im SONNENHOF
12
Die stationäre Kinderhospizarbeit ist ein Angebot für die ganze Familie, um etwas Normalität zu erfahren und gemeinsame Zeit zu
finden. Die Geschwister genießen es, wenn
ihre Eltern einfach nur mit ihnen gemeinsam
frühstücken oder im Garten spielen, so dass
es auch manchmal der Wunsch der gesunden Kinder ist, mal wieder ins Kinderhospiz
zu gehen.
Zum Glück sind Mehrfachaufenthalte für
lebensverkürzend erkrankte Kinder und
ihre Familien möglich. Wenn sich dann die
Familie dafür entscheidet, sich bei Eintritt in
die letzte Lebensphase durch das stationäre
Kinderhospiz begleiten zu lassen, kommt
sie in eine vertraute Umgebung, in der es
vorher schon viele schöne gemeinsame
Erfahrungen gab, die dann auch Bestandteil
der Erinnerung an ihr verstorbenes Kind sein
werden.
Timmy und seine Mama heute
Wir haben das erste Mal im Radio vom
SONNENHOF gehört, da war alles noch
Baustelle. Wir haben uns trotzdem alles
angesehen – und unser Timmy gehörte
gemeinsam mit uns zu den ersten Gästen des Hauses.
Der SONNENHOF bedeutet mir auch
heute noch sehr viel. Die Familien und
Mitarbeiter sind für Timmy und mich
wie eine Familie geworden, in der auch
die Krankheit meines Kindes selbstverständlich dazugehört. Hier ist alles
so normal und es gibt immer einen
anregenden Austausch unter den Eltern.
Deshalb ist mir auch der Offene Familientreff sehr wichtig.
Jana Arndt,
Stellvertretende Pflegedienstleitung
Daniela Rühling
13
Die Jahre 2004 und 2005
Im Jahr 2004 wurde das Angebot des SONNENHOFes bekannter und von den Familien
zunehmend genutzt. Der Medizinische
Dienst der Krankenkassen (MDK) verfasste
ein Gutachten, aus dem hervorging, dass die
lebensbedrohlichen und lebensverkürzenden
Erkrankungen zu den Diagnosen gehören,
mit denen Erkrankte im Kinderhospiz aufgenommen werden können. Dieses führte
zu einer zunehmenden Belegung und dazu,
dass Kosten von den Krankenkassen eher
übernommen wurden.
Für den Alltag im SONNENHOF war ein wesentlicher Aspekt des Jahres 2004, dass der
wunderschöne Garten fertiggestellt wurde
und genutzt werden konnte. Hier wurde
dann auch das bereits zweite Sommerfest und im Dezember zum „Geburtstag“
des SONNENHOFes der Christkindlmarkt
gefeiert. Eine weitere Feierlichkeit stellte der
im Jahr 2004 zum ersten Mal veranstaltete
Erinnerungstag dar. Zu diesem Tag werden
die Familien zu einer überkonfessionellen
Feier eingeladen, die in Begleitung der BJÖRN
SCHULZ STIFTUNG ein Kind verloren haben.
Der Offene Familientreff konnte aufgrund
der zunehmenden Belegung im Hospiz nicht
mehr im Gemeinschaftsraum stattfinden
und zog deshalb zuerst in den Wintergarten
und dann in das Gartenhaus, wo sich bis
heute die Familien regelmäßig einmal in der
Woche treffen.
Auch im Jahr 2004 wurden nur sechs Zimmer
des Hospizes belegt. Im ersten Quartal wurden 13 Gäste im SONNENHOF aufgenommen, im zweiten 15, im dritten 18 und im
vierten 22. Da einige der Gäste mehrfach in
den SONNENHOF kamen, betrug die Gesamtzahl der Gäste 45. Die Finanzierung der Aufenthalte erfolgte bei 29 von ihnen über den
§ 39a SGB V und bei 16 über die §§ 39 und
42 SGB XI. Die durchschnittliche Auslastung
betrug 72,6 %.
2005 wurde die obere Etage des Hospizes in
Betrieb genommen und damit die Bettenkapazität im Verlauf des Jahres von sechs
auf zwölf gesteigert. Die durchschnittliche
Belegung betrug in diesem Jahr 50 %. Im Jahr
2005 erhielt die erste Heilerziehungspflegerin, nachdem sie ihre Ausbildung im SONNENHOF abgeschlossen hatte, eine Festanstellung. Damit hielt die Berufsgruppe der
Pädagogen als fester Bestandteil Einzug in
14
2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012
das Team. Aufgrund der guten Erfahrungen
mit Zivildienstleistenden in der BJÖRN SCHULZ
STIFTUNG, wurden diese ab April 2004 auch
im SONNENHOF eingesetzt. Sie waren eine
Bereicherung für das Team, da die jungen
Männer, insbesondere für die jugendlichen
männlichen Gäste und für die Geschwister,
besondere Ansprechpartner waren.
Und ebenfalls ab 2004 erhielten Praktikanten aus den unterschiedlichsten Berufsrichtungen bzw. Studiengängen die Möglichkeit,
ihren Einsatz im SONNENHOF zu absolvieren. Dieses waren z. B. Sozialarbeiter/-pädagogen, Rehabilitationspädagogen, Musikund Kunsttherapeuten, Heilpädagogen und
Heilerziehungspfleger.
Eine weitere Entscheidung im Jahr 2004 war,
auch Auszubildenden aus der Gesundheitsund Kinderkrankenpflege bzw. der Gesundheits- und Krankenpflege einen Einsatz im
Kinderhospiz zu ermöglichen. Zu Beginn waren dies Wahleinsätze, im weiteren Verlauf
entstanden feste Kooperationen mit den
Ausbildungsstätten, die ihren Auszubildenden dann anbieten konnten, ihren Palliativeinsatz im SONNENHOF zu absolvieren. Um
die Qualität der Ausbildung zu gewährleisten
und eine Anerkennung als Ausbildungseinrichtung zu erhalten, wurden zwei Kolleginnen aus dem Pflegeteam zur Praxisanleiterin
weitergebildet.
15
10 Jahre SONNENHOF aus der Sicht
einer Kinderkrankenschwester
Als ich am 1. April 2004 meine Arbeit im
SONNENHOF begann, waren mir zwei Dinge
klar. Erstens: Im Bereich der klassischen
Kinderklinik hatte ich im Laufe meines
bisherigen Berufslebens alle Spezialabteilungen kennen gelernt. Ich wollte eine
Arbeit, in der ich das ganze breite Spektrum
dieses Wissens einbringen konnte. Zweitens:
Gerade zu Anfang des Millenniums schüttelten die diversen Gesundheitsreformen
unseren Berufsstand in einer Weise durch,
die mir klar machte, dass die Zukunft der
engagierten und ganzheitlichen Pflege sehr
kranker Kinder nicht in der Klinik zu suchen
war. Also suchte ich im SONNENHOF – und
wurde fündig!
Mein erster Sommer im SONNENHOF –
das scheint Lichtjahre zurück! Ich begann
in einem Pflegeteam, aus dem mir eine
andere Kollegin sagte: „Ich bin in ein Nest
gefallen.“ Dieses Nest polsterten wir mit
Hingabe für die etwa vier bis sechs Kinder,
die wir in dieser Zeit zu betreuen hatten. Da
war die Achtjährige, ein schwerst mehrfach
behindertes Kind mit Atemproblemen, die
aus einer anderen Kindereinrichtung zum
Sterben zu uns gekommen war – und heute
noch unser Gast ist. Ich denke an die quirlige
und lebenslustige Jugendliche mit Mukoviszidose, die so schwer vom Durchhalten ihrer
Therapiemaßnahmen zu überzeugen war –
vielleicht, weil sie wusste, wie wenig Zeit ihr
noch blieb und sie diese lieber zum Leben
16
nutzen wollte. Da war das Brüderpaar, die
beide mit einer schwersten neurodegenerativen Erkrankung zu kämpfen hatten – der
stille ältere und der laut gegen sein Schicksal
anschreiende jüngere, der trotz des innovativen Therapieversuchs, nach dem er zu uns
kam, zwei Jahre später zu Hause starb. Sein
älterer Bruder, der für diese Therapie schon
zu weit in seiner Krankheit fortgeschritten
war, ist im Sommer 2012 verstorben.
Solche Erfahrungen gehören zum Leben
und Arbeiten im SONNENHOF – auch in den
frühen Jahren.
Den stärksten Eindruck hat aus der ersten
Zeit wohl die Familie hinterlassen, die eine
Zeit lang mit drei von der vorerwähnten
neurodegenerativen Erkrankung betroffenen Söhnen bei uns lebte – immer zwischen
der Kinderklinik der Charité und uns hin- und
hereilend. Von drei Söhnen haben sie einen
behalten dürfen.
Da war das blitzgescheite Mädchen mit der
zentralen Gefäßerkrankung, die in 2004
öfter mal kam – erst krabbelnd, dann hinter
uns her laufend und redend wie ein Buch.
Was wohl aus ihr geworden ist?
Da ist das Mädchen mit der schweren neurodegenerativen Erkrankung, dessen Schwester schon daran verstorben war, als sie als
Neunjährige das erste Mal zu uns kam.
Wir haben sie lange begleitet bis auch sie
2009 verstorben ist. Aus dem Bereich der
jungen Erwachsenen ist uns aus dieser Zeit
die hoch gewachsene Afrikanerin in Erinnerung, der die Zeichen ihrer fortgeschrittenen
AIDS-Erkrankung nichts von ihrer natürlichen Würde nehmen konnten, bis sie im
Spätsommer bei uns verstarb. Andere Kinder
und Jugendliche kommen hinzu und füllen
den Bilderbogen – unvergessen und doch
schon so fern.
Die Zeit der Infusionsbäume und Beatmungsgeräte kam erst später – Oximaten hatten
wir immerhin schon. Obwohl ich die technischen Möglichkeiten nicht missen möchte,
haben wir auch in der davon relativ freieren
Anfangszeit viel Herzblut investiert, gute
und engagierte Pflegearbeit geleistet, sind
an unsere Grenzen gekommen und daran
über sie hinaus gewachsen.
Cordula Stork,
Kinderkrankenschwester
17
Unser Pflegeleitbild
„Ein Boot kommt nicht voran, wenn
jeder auf seine Art rudert.“
Afrikanisches Sprichwort
Pflegeleitbilder sollen der Ausgangspunkt
des gemeinsamen Handelns sein und allen
Mitarbeitern Orientierung bieten. Erstellt
von der Leitung des Hauses, wird es mitunter
an die Wand gehängt und dann vom Mitarbeiter erwartet, sich damit zu identifizieren.
Im SONNENHOF war das anders. Wir haben
uns für die Bottom-up Methode entschieden, das heißt, unser Team hat das Leitbild
gemeinsam entwickelt.
So sind wir in der Lage, das Pflegeleitbild als
lebendiges Instrument zu nutzen. Jeder Mitarbeiter soll sich darin wiederfinden. Es stellt
eine Orientierungs- und Organisationshilfe
dar. Um eine hohe Akzeptanz zu erreichen
stellten wir eine Projektgruppe zusammen,
die die Leitsätze entwickelte. Diese wurden
jeweils dem Team vorgestellt, diskutiert und
überarbeitet. Der Prozess nahm deutlich
mehr Zeit in Anspruch als wir anfangs dachten, und dennoch sind wir überzeugt, den
richtigen Weg gegangen zu sein.
Entstanden sind zwölf Leitsätze, an denen
sich unsere Arbeit ausrichtet:
18
• Wir stellen den Menschen als eigenständige und individuelle Person in den Mittelpunkt unseres Handelns, unabhängig von
Herkunft, Hautfarbe, Spiritualität und
Weltanschauung.
• Es ist unser Ziel, Kinder, Jugendliche und
junge Erwachsenen mit lebensbegrenzenden Erkrankungen, sowie deren Familien
ganzheitlich zu begleiten, zu betreuen und
zu pflegen. Dabei ist es uns ein besonderes
Anliegen, Familie als System zu begreifen
und als solches zu stärken.
• Es ist unser Bestreben, unseren Gästen ein
würdevolles, selbstbestimmtes und erfülltes Leben bis zum Tod zu ermöglichen
• Wir wollen ein Zuhause sein, in dem sie
liebevolle Zuwendung und kompetente
Pflege erfahren.
• Es ist das Grundprinzip unseres Handelns,
die Fähigkeiten unserer Gäste solange wie
möglich zu erhalten, zu fördern und zu
unterstützen.
• Es ist unser Verständnis von Palliative
Care, Sterben als Teil des Lebens zu
betrachten und unseren Gästen größtmögliche Schmerzfreiheit zu bieten. Die
lebensbejahende Grundidee schließt
aktive Sterbehilfe aus.
• Es ist unser Angebot, den Familien die
Gestaltung ihres ganz persönlichen
Abschieds zu ermöglichen und ihnen auch
über den Tod hinaus mit unserem interdisziplinären Team bei der Trauerbegleitung
zur Seite zu stehen.
• Es ist uns ein großes Anliegen, als Teil der
Gesellschaft wahrgenommen zu werden.
Wir zeigen Präsenz und Offenheit nach
außen und sind daran interessiert, ehrenamtliche Mitarbeiter für uns zu gewinnen
und in unsere Arbeit einzubeziehen.
Das Team beim gemeinsamen Floßbau
• Wir arbeiten im multiprofessionellen
Team zusammen mit Ärzten, Therapeuten, Seelsorgern und Sozialarbeitern. Wir
unterstützen uns gegenseitig, akzeptieren unsere Grenzen, unsere Stärken und
Schwächen. Wir arbeiten und kommunizieren offen miteinander. Teamgespräche
und Supervision sind ein fester Bestandteil.
Um dieser Aufgabe gewachsen zu sein,
erweitern und aktualisieren wir unsere
Qualifikationsgrundlagen durch regelmäßige Fort- und Weiterbildungen.
• Wir beteiligen uns aktiv an einer qualifizierten Ausbildung der bei uns Lernenden.
• Die Wirksamkeit und Qualität unserer
Angebote werden kontinuierlich überprüft.
Die gemeinsame Entwicklung von Qualitätsrichtlinien ist Bestandteil der Teamarbeit.
„Wir können dem Leben nicht mehr
Tage, aber den Tagen mehr Leben
geben.“
Cicely Saunders
• Die Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen anderer Berufsgruppen, Kliniken und
weiterer Institutionen sind wesentlicher
Bestandteil unserer Arbeit.
19
Die Jahre 2006 und 2007
Fünf Jahre besteht der SONNENHOF
nunmehr und so mancher Raum ruft nach
einem neuen Anstrich. Die Arbeit hat sich
weiterentwickelt, wir haben dazugelernt.
Und wir haben immer ein offenes Ohr und
Auge für die Wünsche, Anregungen und
Bedürfnisse der Familien und ein etabliertes
Vorschlagswesen für die Mitarbeiter. Und
so kam es, dass unser Snoezelenraum neu
gestaltet wurde. Der Gemeinschaftsraum
wurde umgestaltet und mit einer Ruhe- und
Wohlfühlinsel für unsere kleinen und großen
Gäste versehen. Die Zimmer haben durch die
aktive Unterstützung einer unserer Spon-
Unser „Raum der Stille“
20
soren einen neuen Farbanstrich erhalten.
Und dann entstand die Idee, einen „Raum
der Stille“ einzurichten. Gesagt – getan: im
Sommer wurde unser „Raum der Stille“ feierlich eingeweiht.
An dieser Stelle sei allen Danke gesagt – den
Mitarbeitern, die mit viel Engagement und
Herzblut besprechen, planen und die Ärmel
hochkrempeln und mitarbeiten, aber auch
den Menschen, die uns mit den nötigen
finanziellen Mitteln unterstützen, ohne die
es einfach nicht geht.
2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012
Das Jahr 2006 war für mich das schlimmste Jahr meines Lebens. Meine Tochter
Miriam hat den Kampf gegen den Krebs für immer verloren. Sie war 23 Jahre alt.
Die letzten 14 Tage durfte ich ganz intensiv mit ihr im SONNENHOF verbringen.
Miriam war in einem freundlichen hellen und liebevoll eingerichtetem Zimmer
untergebracht. Kleine, für Miriam wichtig gewordene Gegenstände konnten wir
sogar von zu Hause mitbringen. Für mich stand ein Elternzimmer zur Verfügung.
Beide wurden wir herzlich aufgenommen.
In jeder Beziehung war das gesamte SONNENHOF-Team
bemüht, meiner Tochter in ihrer Abschiedsphase alle
Wünsche von den Augen abzulesen, denn selber mitteilen konnte sie sich nicht mehr. Ich weiß auch, dass es
ihnen ganz wichtig war, Miriam so zu behandeln, dass sie
möglichst wenig Schmerz erleiden musste. An besonders
schönen Tagen wurde sie z.B. mit ihrem Bett in den Wintergarten gefahren, damit sie noch etwas von der Natur
Miriam
mitbekommt. Ganz besonders beeindruckt hatte mich,
dass wir meiner Miriam ihre kleine Hündin Melinda in den Arm legen durften. An
ihren Tränen haben wir gesehen, dass sie Melinda noch einmal gespürt hat.
Es ist nicht leicht, das eigene Kind leiden zu sehen, nicht helfen zu können und das
mit der Gewissheit, das es bald sterben wird. Meine Kraft war einfach am Ende.
Und immer wieder haben mich die Schwestern unterstützt, mit mir lange einfühlsame Gespräche geführt oder mit mir nachts am Bett meiner Tochter gesessen,
ja, sie haben auch einfach versucht, mir meine Angst zu nehmen.
Ich möchte mich hier im Nachhinein für die gute und liebevolle Pflege meiner
Miriam aber auch für die Geduld und das Einfühlungsvermögen ganz herzlich
bedanken.
Auch noch heute, nach sechs Jahren, fühle ich mich ganz fest mit dem SONNENHOF verbunden und besuche jeden Freitag den Offenen Familientreff. Hier kann
ich mich mit anderen betroffenen Eltern austauschen, mit ihnen über unsere
Kinder reden, lachen und auch weinen.
Zitat einer Mutter
21
Unsere Kinderärztin
Dr. Kerstin Lieber,
Pädiatrische Palliativmedizinerin
Kerstin Lieber hat ihre Facharztausbildung als Kinderärztin an der Charité Mitte
absolviert. In den Wendezeiten lernte sie
Jürgen Schulz kennen und kurz nach seiner
Eröffnung auch den SONNENHOF. Sie arbeitete damals in der Kinderonkologischen
und -kardiologischen Rehabilitationsklinik in
Wandlitz bei Berlin. Danach ging sie an die
Universitätskinderklinik Bonn und erwarb
die Zusatzbezeichnung „Palliativmedizin“.
Bereits dort entstanden erste Ideen zu einem
Projekt, das jetzt „Spezialisierte Ambulante Pädiatrische Pallivversorgung“ (SAPPV)
heißt. Es geht um die häusliche Betreuung
lebensverkürzend erkrankter Kinder. Dieses
Konzept wurde in der BJÖRN SCHULZ STIFTUNG
in Zusammenarbeit mit der Kinderklinik der
Charité weiter entwickelt.
Der SONNENHOF ist ein wichtiges Bindeglied zwischen klinischer und häuslicher
Versorgung schwer kranker Kinder. Die Aufgaben eines Kinderhospizes unterscheiden
sich grundsätzlich von denen eines Erwachsenenhospizes, denn bei uns beginnt die
Begleitung mit Diagnosestellung und geht
über den Tod des Kindes hinaus. Im Hospiz
erhalten die Eltern zusätzliche Kompetenzen bei der Begleitung ihrer Kinder bis zum
Lebensende, sie werden unterstützt von
Ärzten, Kinderkrankenpflegern, Pädagogen
und Sozialarbeitern.
22
Kerstin Lieber wühlte die Mediendiskussion
um das Pro und Kontra eines Kinderhospizes
in Berlin auf und regte sie an, den SONNENHOF kennenzulernen.
Durch eine eigene Erkrankung hat sie erfahren, wie wichtig ein Netzwerk aus Medizin,
Therapeuten, Familie und Freundeskreis ist.
Aber sie musste auch erkennen, wie unterschiedlich sich die Versorgung und Begleitung Erwachsener im Vergleich zu Kindern
– insbesondere in der Onkologie – darstellt.
„Ich möchte unsere Patienten und ihre
Familien nicht allein lassen, wenn sie unsere
Unterstützung brauchen. Dafür stehen wir
mit unserem Team Tag und Nacht zur Verfügung. Meine Familie trägt das mit, wir haben
dazu ein Einvernehmen gefunden“, sagt
Kerstin Lieber über ihre Motivation.
„Die Familien werden für einen kurzen oder
auch längeren Zeitraum ein Teil meines
Lebens, wir teilen ein Stück Privatsphäre
miteinander.“
Ein Motto prägt ihre Arbeit: Wenn Familien
in Not sind, müssen sie unsere Verlässlichkeit haben.
Sie sagt: „Wir arbeiten immer mit Familien
in Ausnahmesituationen. Es gibt so viele
verschiedene Krankheitsbilder, mit denen
wir zu tun haben – dafür gibt es häufig keine
Leitlinien und Lehrbücher. Es ist für eine Familie nicht auszuhalten, zu wissen, dass das
eigene Kind stirbt. Die Auseinandersetzung
mit dem Thema Tod hat Kerstin Lieber schon
in den 80er Jahren auf der Kinderonkologie
kennen gelernt. Damals sind viele Kinder
stationär gestorben, die Sterbebegleitung
gehörte dazu. In der Kinderonkologie gab
es viel Unterstützung von außen. Aber auch
in anderen Bereichen der Pädiatrie starben
Kinder an weniger bekannten Krankheiten.
Diese Kinder haben keine Lobby. Durch den
medizinischen Fortschritt werden Kinder mit
angeborenen schweren Erkrankungen immer
älter. Das heisst auch, dass der Zeitraum und
die Intensität der Begleitung zunimmt. Und
auch die Entscheidung zwischen Lebensqualität und Dauer des Lebens wird immer komplizierter. Solche Entscheidungen erfordern
eine intensive Kenntnis des Patienten und
seiner Familie sowie der medizinischen Möglichkeiten. Deshalb ist diese Arbeit nie eine
Einzelleistung – sondern immer eine Arbeit
in einem Team mit vielen Professionen und
Erfahrungen. Zu den ärztlichen Aufgaben
gehört der Anfang und das Ende des Lebens.
Jeder gehört dahin, wo seine Stärken liegen.
Denn die Patienten können sich ihre Krankheit nicht aussuchen.“
Und so kam Kerstin Lieber freiwillig und ehrenamtlich im Jahr 2006 in den SONNENHOF
und hat hier eine anspruchsvolle Tätigkeit
gefunden. Seit 2007 ist sie in Teilzeit fest
angestellt und seit 2008 mit einer Vollzeitstelle.
Dr. Kerstin Lieber
Ehrenamtlich ist Kerstin Lieber seit 1993
Vorstandsmitglied in dem Verein „Hilfe
für krebskranke Tschernobylkinder“. Diese
krebskranken Kinder kamen zur Akuttherapie nach Berlin und auch zur Rehabilitation
in die Brandenburgklinik nach Wandlitz. „Bei
einigen haben wir eine intensive Sterbebegleitung im Team geleistet, andere haben
heute selbst gesunde Kinder.“
„Mein Traum ist es, Lebensqualität bei
schwerst kranken Kindern und Jugendlichen zu erhalten, sichtbar zu machen und
ihnen Selbstbestimmung zu ermöglichen.“
Im SONNENHOF kann Kerstin Lieber ihren
beruflichen Traum leben.
23
Die pädagogische Begleitung im
Kinderhospiz SONNENHOF
Die pädagogische Begleitung im Kinderhospiz SONNENHOF wird stark durch die Individualität des Gastes geprägt, der mit seinen
Bedürfnissen und Wünschen einzigartig ist
und klar im Vordergrund steht.
Unser Ziel ist es, pädagogische Bedürfnisse
zu erkennen und in den Alltag einzubauen:
gezielte Wahrnehmungsförderung, Förderpläne und strukturierte Tagesabläufe in enger Zusammenarbeit mit den Ergo-, Physio-,
Musik- und Kunsttherapeuten, aber auch
Kuscheln und Einfach-nur-da-sein und
gemeinsame Zeit im Snoezelenraum verbringen – alles ist möglich. Wir setzen in
der Förderung unterschiedliche Materialien
Vorweihnachtliches Plätzchen backen
24
aus der heilpädagogischen Arbeit sowie
natürliche Mittel (beispielsweise Wasser,
Kastanien oder Erbsen) ein, um Wahrnehmungsbereiche anzusprechen und unseren
kleinen und großen Gästen Abwechslung
zum anstrengenden Alltag mit ihrer Erkrankung zu bieten.
Auch Ausflüge in kleinen Gruppen oder mit
dem einzelnen Gast in Kinos, zu Konzerten
oder zu einem Eishockeyspiel gehören zu unserer Arbeit – eben genau die Dinge, die der
Gast sich wünscht, um sich im Kinderhospiz
SONNENHOF wohlzufühlen.
Wir ermöglichen zudem auch eine bedarfsgerechte Betreuung über Aktionen und
Angebote hinaus und schaffen eine enge
Begleitung ohne einen großen Wechsel der
Bezugspersonen am Tag. Hier können ganz
spezielle Wünsche geäußert und oft auch
realisiert werden, junge Erwachsene oder
Jugendliche haben die Möglichkeit, ganz
offen über utopische Träume zu sprechen.
Der Pädagoge ist hier auch Ansprechpartner,
steht für Gespräche bereit, gibt Denkanstöße und ist oftmals auch der Tröster. Gerade
im Vier-Augen-Gespräch gibt es viele Momente, in denen eine enge Begleitung, aber
auch ein Gefühl für den richtigen Zeitpunkt
des Rückzugs nötig ist.
Unsere Arbeit richtet sich nach den Wünschen des Gastes und seiner Familie.
Ganz wichtig ist uns das Gespräch mit den
Eltern und anderen Angehörigen. So bauen
wir Verständnis auf und schaffen ein Grundvertrauen zwischen Angehörigen, Gast und
den Pädagogen des SONNENHOFes.
Neben der Begleitung des Gastes werden,
wenn die Familie es sich wünscht, während
des Aufenthaltes im Kinderhospiz und auch
innerhalb anderer Einrichtungen der BJÖRN
SCHULZ STIFTUNG die Geschwister mitbetreut. Hier findet das einzelne, indirekt
von der Krankheit betroffene Kind Gehör
und Aufmerksamkeit in vielerlei Hinsicht.
Zudem arbeiten wir eng mit den Pflegekräften des SONNENHOFes, ehrenamtlichen
FAMILIENBEGLEITERN und Einzelfallhelfern
zusammen, die auch einen großen Teil der
pädagogische Begleitung übernehmen.
Liebes Team vom SONNENHOF ,
nochmals vielen, vielen Dank für die
liebevolle Unterstützung in der schwersten Zeit , die wir durchmachen mussten,
bei der leider nicht zu heilenden Krankheit unserer kleinen „Püppi“ Kaja Ira!
Auch für die tolle , innige und aufrichtige
Hilfe, die Sie unseren Kindern zukommen ließen!
Weiterhin viel Erfolg und Kraft für Ihre
tolle Arbeit wünschen Ihnen
Doris und Gunter Johannsen,
Nils Groß,
Pädagogische Leitung
Großeltern
25
Die Jahre 2008 und 2009
Besonders in den Ferienzeiten, an die viele
unserer Familien gebunden sind, können
wir nicht immer den gewünschten freien
Pflegeplatz für die 28 Tage im Jahr zur
Entlastung anbieten. Einige Gäste konnten
so maximal zwei Wochen bei uns bleiben.
Das ist eindeutig zu wenig. Und so begannen
wir mit der Planung des Ausbaus unseres
SONNENHOFes.
zungsangeboten der BJÖRN SCHULZ STIFTUNG,
wie beispielsweise der Sozialmedizinischen
Nachsorge, kommt es erneut zu Bewegungen in der Personalstruktur. Unser Personalstamm im Pflegebereich des SONNENHOFes
konnte um einige Pflegekräfte erweitert
werden. Dieser Zuwachs fordert jeden Einzelnen bei der Einarbeitung und Einbindung
der neuen Kollegen in unser Team.
Bedingt durch die steigenden Belegungszahlen, aber auch durch den Wechsel von
Personal zu neu entstandenen Unterstüt-
Im Mai 2009 übernimmt Pia Heinreich die
Pflegedienstleitung im SONNENHOF. „Ich
bin mir der großen Verantwortung dieser
Vorstand Jürgen Schulz bedankt sich bei den Ehrenamtlichen nach getaner Arbeit
26
2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012
Aufgabe bewusst und freue mich jeden Tag,
mich dieser Herausforderung zu stellen“,
sagt sie.
Bereits während der letzten Jahre meiner Dienszeit war es mein Wunsch, mich
Auch die Anzahl der ehrenamtlichen Mitarbeiter wächst in diesen Jahren stetig. Sie
werden speziell für ihren Einsatz im SONNENHOF an einem Wochenende hausintern
geschult. Die Koordination und Betreuung
unserer „Engel im Einsatz“ wurde in die Hände von zwei Kolleginnen des SONNENHOFes
gelegt. So kann die Einarbeitung und die
Einsatzplanung – vor allem für die Hauswirtschaft an den Wochenenden – ganz individuell nach den Wünschen und freien Kapazitäten der Ehrenamtlichen erfolgen, die fast
alle voll berufstätig sind. Die Ehrenamtlichen
sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – sie bereiten nicht nur kulinarische
Freuden – sie waschen, bügeln, putzen und
verzaubern unseren Gästen den Alltag und
sind auch immer wieder gern gesehene Gesprächspartner. Ihnen gilt seit vielen Jahren
unser Dank – sie sind wunderbar.
nach meiner Pensionierung sozial zu en-
Wir alle unterliegen einem ständigen
Wandel und so gilt es stets, immer wieder
neu seinen Platz zu suchen und zu finden.
Das gilt für die Menschen, die wir begleiten
ebenso, wie für uns alle.
mehr als bereichert. Ich freue mich auf
gagieren. Nach einem kurzen Intermezzo
bei der Berliner Stadtmission machte
mich meine Familie auf die Arbeit der
BJÖRN SCHULZ STIFTUNG mit dazugehörigem Kinderhospiz SONNENHOF
aufmerksam. Nach einer kurzen Zeit im
administrativen Bereich der Stiftung
wechselte ich dann als ehrenamtlicher
MItarbeiter in den SONNENHOF.
Das ist nun bereits 3 Jahre her und ich
habe meine Entscheidung zu keiner Zeit
bereut. Im Gegenteil, die „Arbeit“ mit
den Gästen des SONNENHOFes und den
Schwestern und Pflegern hat mir neue
Horizonte eröffnet und mein Leben
weitere Jahre der Zusammenarbeit in
dieser wunderbaren Einrichtung.
Markus Antonius,
Ehrenamtlicher Mitarbeiter
27
Kunst- und Musiktherapie
„Heilen bedeutet nicht, das Alte
heraufzuholen, sondern vielmehr das
Neue zu gestalten. Es bedeutet nicht,
das Negative zu bestätigen, sondern
vielmehr, es durch das Positive auszugleichen.“
Maurice Friedmann
28
In den ersten Jahren gab es im SONNENHOF
ehrenamtliche Angebote für Musik- und
Kunsttherapie oder musisch begabte Pflegekräfte übernahmen den Part. Seit einigen
Jahren werden diese Stellen über Spenden
finanziert, da diese Therapieformen bei
unseren Kindern und ihren Familien sehr
gut nachgefragt sind und sich positiv auf sie
ausgewirkt haben.
Mirco Pagels, Musiktherapeut
im Wintergarten
Kunst- sowie Musiktherapie ersetzen die
Kommunikation durch Sprache, die Gefühle
werden durch Bilder oder Musik zum Ausdruck gebracht. Es können tief verborgene
Emotionen angerührt werden, Spannungen
gelöst und die Konzentration kann sich
verbessern.
Wir alle wissen, wie schnell Sprache an ihre
Grenzen stößt und wie oft wir nicht in der
Lage sind, dass sagen zu können, was wir
sagen wollen. Besonders bei Menschen, die
nicht mehr miteinander kommunizieren
können, werden durch diese Ausdrucksformen neue Möglichkeiten geschaffen, sich
zu artikulieren. Diese therapeutischen Angebote der BJÖRN SCHULZ STIFTUNG wenden
sich sowohl an die Gäste des SONNENHOFes
selbst, als auch an ihre nächsten Angehörigen, vor allem an die Eltern und Geschwister.
Unsere Gäste werden in jeder Hinsicht gestärkt, unterstützt und liebevoll begleitet.
Für Eltern und Geschwister können diese
Angebote sowohl einen wertvollen Beitrag
zur Entspannung, Entlastung und Stärkung
der eigenen Kraftressourcen leisten, als auch
bei Ängsten, Nervosität, Depressionen oder
beispielsweise Beziehungsproblemen intensiv psychotherapeutische Prozesse begleiten.
Musik- und Kunsttherapie gehören nicht zu
den Regelleistungen der Krankenkassen in
Deutschland.
29
Die Jahre 2010 und 2011
„Das Alte stürzt, es ändert sich die
Zeit und neues Leben blüht aus
den Ruinen.“
Friedrich Schiller aus „Wilhelm Tell“
Die konkrete Planung unseres Erweiterungsbaus auf dem Reißbrett nahm Gestalt an
und es ging ab Dezember 2010 daran, die
Umzüge verschiedener Abteilungen und die
Übergangslösungen für die Bauzeit zu planen. Das bedeutete zum Beispiel, die Küche
des SONNENHOFes zog in unser Gartenhaus
um. Eine kleine Ersatzküche auf der zweiten
Etage musste eingerichtet werden.
Im August 2011 war es dann soweit. Der
Abriss begann. Da wir nun keinen Gemeinschaftsraum mehr hatten, wurde der Wintergarten dafür umfunktioniert.
Der Abrissbagger begann Stück für Stück
unser bestehendes Gebäude abzureissen,
um dem Neuen zu weichen. Es war schon
ein komisches Gefühl zu sehen, wie alles
nach und nach verschwand, was so manche
Erinnerung barg.
Bei allem Baubetrieb lief unser Alltag im
Hospiz weiter. Jeder trug dazu bei, dass sich
unsere Familien weiter wohlfühlen. Die Zahl
der Gästezimmer reduzierte sich auf zehn
30
Nach einer Lebertransplantation war Gülcan
vorübergehend im SONNENHOF
Zimmer und so konnten wir die wohlige
Atmosphäre beibehalten.
Ebenso konnten wir unsere therapeutischen
Angebote erweitern, dafür neue Mitarbeiter
gewinnen und unser Team erweitern.
Mit viel Engagement und Humor haben
wir die mitunter schwierigen Situationen
gemeistert.
„Der Mensch ist die beste Medizin
des Menschen.“
Aus Nigeria
2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012
Ein paar Stunden im SONNENHOF…
Seit etwa einem Jahr habe ich eine feste Verabredung. Einmal in der Woche verbringe ich den Vormittag mit „meinem“ SONNENHOF-Kind. Es sind ganz besondere
Momente, in denen das ruhelose Alltagsleben zurücktritt und wertvolle Zeit ganz
bewusst erfahrbar wird. Hier geht es geht nicht um Ziele und Pläne, die zu erreichen
sind – es geht darum, den Tag gemeinsam zu genießen, Freude zu schenken und
einfach nur da zu sein.
Manchmal ist es ein ausgedehntes Wohlfühl-Programm während der Körperpflege,
bei dem ich die pflegende Schwester unterstützen kann, manchmal ein Spaziergang
oder Zeit im wunderschönen Garten des Hauses. Aber das Wichtigste ist immer eine
ausgedehnte Zeit zum Kuscheln! Es ist kaum zu beschreiben, wie es sich anfühlt,
wenn so ein kleines Kerlchen diese Zeit genießt und sich auf die Nähe so vertrauensvoll einlässt. Gerade da wo verbale Kommunikation nicht möglich ist, wird aus dieser
„Kuschelzeit“ eine ganz besondere Art des Gesprächs.
Es ist für mich eine echte Bereicherung diese Erfahrungen machen zu dürfen. Kenne
ich doch aus dem früheren Arbeitsleben den Alltag auf einer Kinderstation. Zeit, auf
einen Patienten ganz individuell eingehen zu können, ist einfach nicht verfügbar.
Das ist belastend für die kleinen Patienten und das Pflegepersonal.
Ich bin sehr dankbar, dass ich hier meine Zeit ehrenamtlich einsetzen kann und
wenn ich erlebe, dass es gut war, wieder dagewesen zu sein, ist es nicht nur ein
Gewinn für „mein“ Kind, sondern auch für mich.
Ines Wichert,
Ehrenamtliche Physiotherapeutin
31
Abschieds- und Trauerrituale
„Auch das ist Kunst, ... aus ein paar
sonnenhellen Tagen sich so viel Licht
ins Herz zu tragen, dass, wenn der
Sommer längst verweht, das Leuchten immer noch besteht.“
Johann Wolfgang von Goethe
Sonnige Tage gibt es reichlich im SONNENHOF. Doch auch die schattigen Tage sind ein
Teil des Lebens und finden hier einen ganz
besonderen Platz.
Wenn sich der Gesundheitszustand eines
lebensverkürzend erkrankten Gastes verschlechtert und ein Versterben absehbar
erscheint, ist es wichtig, dass die gesamte
Familie das geliebte Kind auf seinem letzten
Weg begleiten kann und näher zusammen
rückt, um die letzten Tage gemeinsam miteinander verbringen zu können.
In diesen Momenten sind die Familien und
ihre Angehörigen nicht allein, sondern
können immer jemanden um sich wissen,
der für sie da ist, sich Zeit nimmt und sie auf
ihrem schweren Weg unterstützt. Der SONNENHOF begleitet die Familien, wenn die
Zeit des Abschiednehmens gekommen ist
und wenn sie den Verlust Schritt für Schritt
als Realität annehmen lernen müssen. Hier
erhalten diese Familien die Möglichkeit,
intensiv Abschied zu nehmen. Sie selbst
entscheiden, wie viel Zeit sie dafür benötigen und wie sie diesen Abschied gestalten
möchten. Bestimmte Rituale können die
Familien dabei unterstützen, sollen diese
aber auch ermutigen ihre Trauer individuell
auszuleben und die letzten Tage mit dem
Verstorbenen so zu gestalten, wie sie es für
wichtig erleben.
Für die Angehörigen ist es von großer Bedeutung, dass es einen Platz gibt, der auch
nach dem irdischen Leben des geliebten
Menschen erhalten bleibt und die Spuren,
die dieser Mensch im Leben hinterlassen
hat, nicht in Vergessenheit geraten lässt.
Der Garten der Erinnerung ist ein solcher
Ort. Im Erinnerungsteich steht jeder Stein
für einen verstorbenes Kind. Durch die
32
individuell gestalteten Steine bleibt ein
Stück Persönlichkeit dieser Menschen erhalten. Im Sonnenrad funkeln selbst an schattigen Tagen kleine Lichter wie helle Sterne
am Himmelszelt und erinnern an diese
Kinder und Jugendlichen. Dies ist ein Ort, an
den die Familien und Freunde immer wieder
zurückkehren und ihrer Trauer und ihren
Erinnerungen freien Lauf lassen können.
Der alljährliche Erinnerungstag ist sowohl
für die Angehörigen, als auch für die Mitarbeiter ein wichtiger Tag im Jahr. Gemeinsam
wird an die Zeit mit dem geliebten Menschen zurückgedacht, um diesen getrauert
aber auch über die sonnenhellen Tage berichtet und das Leuchten der gemeinsamen
Zeit erneut entfacht. Je mehr Menschen zu
diesem Netz des Erinnerns beitragen, desto
weniger muss am Schmerz festgehalten werden, da es stärkere Formen des Gedenkens
gibt. Über mehrere Jahre hinweg erleben
alle Beteiligten auf diese Weise, wie sich die
Trauer wandelt.
Rebecca Vandrey,
Dipl. Heilpädagogin und Trauerbegleiterin
33
Aromatherapie
IM SONNENHOF setzten wir auch auf
Aromatherapie. Durch die Anwendung ätherischer Öle sollen Körper, Geist und Seele auf
eine positive Art beeinflusst werden.
„Kein Tag ist glücklich ohne
Wohlgerüche.“
Arabisches Sprichwort
Einige unserer bewährten Rezepte finden
Sie hier. Vor der Anwendung fragen Sie bitte
einen erfahrenen Aromatherapeuten.
Aromatherapie bei Alltagsbeschwerden
Mundgeruch
• 1-2 Tropfen Basilikumöl in 1 Glas
lauwarmes Wasser geben und damit
gurgeln
Schlafstörungen
• 1-2 Tropfen Lavendel- oder 1-2 Tropfen
Rosenholzöl auf das Kopfkissen geben
– zur Inhalation
Schweißfüße
• 1-3 Tropfen Muskatellersalbei und 1
Eßlöffel Honig in ausreichend Wasser
für ein Fußbad zubereiten
34
Stressabbau
• 2-3 Neroli- oder 3-4 Palmarosatropfen in die Duftlampe geben
Insektenstiche
• 1-2 Tropfen Geraniumöl und 4-5
Tropfen Jojobaöl vermischen und als
Einreibung verwenden
Pflegerezepte für Jugendliche und Erwachsene
Schlafprobleme im Aromastein
Dosierung für Vollbäder:
• 3 Tropfen römische Kamille
• 3 Tropfen Bergamotte
• 2 Tropfen Lavendel
• Erwachsene: 7-10 Tropfen
• Kinder zwischen 6 und 12 Jahren:
2-3 Tropfen
Wohlfühlmischung: in 50 ml Basisöl
Für Kinder eignen sich nur sehr
wenige Öle:
•
•
•
•
6 Tropfen Tonka
6 Tropfen Zeder
Tropfen Orange
Tropfen Lavendel
• Lavendel, Mandarine rot, Vanille und
Benzoe
Dosierung für Fußbäder:
• 6-7 Tropfen
• Bei Fußpilz sollte Lavendel-, Teebaumoder Thymianöl mit dabei sein
Pflegerezepte für
Säuglinge und Kleinkinder
“Tue Deinem Körper Gutes, damit
Deine Seele Lust hat, darin zu
wohnen!“
Teresa von Ávila
Blähungen
Anwendungsbereiche:
• 3 Monats-Kolliken
• Obstipation nach Operation
Baucheinreibung:
•
•
•
•
1-30 ml Basisöl
1 Tropfen Anis
1 Tropfen Fenchel süß
1 Tropfen Lavendel
Heidrun Barthelmai,
Krankenschwester
35
Ausblick auf 2012 und später
Endlich ist es soweit, die Fertigstellung
unseres Neubaus ist in Sicht und das Team
hat Spaß daran, den neuen Zimmern und
Räumen ein eigenes Gesicht zu geben. Viele
kreative Ideen mit der Liebe zum Detail werden sich im neuen Haus wieder finden.
Wir freuen uns, zukünftig mehr Familien die
Möglichkeit eines Aufenthaltes im SONNENHOF zu ermöglichen. Dafür haben wir vier
neue Gästezimmer sowie zwei weitere Elternappartements zur Verfügung.
Wir werden auch unser interdisziplinäres
Team aufstocken, das derzeit aus Kinderpalliativärzten, Kinderkrankenpflegern,
Pädagogen, Psychologen und Sozialarbeitern besteht.
Kurzfristig freuen wir uns alle ganz besonders, wieder viel Platz zu haben. Der neue
Gemeinschschaftsraum bietet Raum für gemeinsame Aktivitäten, aber auch Rückzugsmöglichkeiten zum Kuscheln und Spielen.
Die Angebote im pädagogischen Bereich
Mirco Pagels, Musiktherapeut
im Wintergarten
So wird der neue Gemeinschaftsraum aussehen
36
2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012
können aufgrund der dazugewonnenen
Räumlichkeiten erhöht werden. So werden
wir zukünftig beispielsweise die Geschwisterbetreuung ausbauen. Ebenso werden
wir die Kreativangebote erweitern. Es wird
Gruppenangebote für Angehörige geben
wie Nähen, Basteln, Tonarbeiten und vieles
mehr.
Unser Engagement bleibt weiterhin ungebremst, wenn es darum geht, die Situation
für unsere Familien zu verbessern. Die
stationäre Hospizversorgung ist eine Leistung, auf die Menschen einen gesetzlichen
Anspruch haben und dennoch gibt es immer
wieder ungerechtfertigte Ablehnungen.
Weiterhin sind unsere Kosten in Höhe von
60 % durch Spenden abgedeckt und nur die
verbleibenden 40 % durch die verantwortlichen Kostenträger. Die Finanzierung von Kinderhospizen muss sich deutlich verbessern!
Das Team des SONNENHOFes realisiert den
hohen Anspruch an die aufwendige Pflege
von Gästen, die beispielsweise dauerhaft
auf ein Beatmungsgerät angewiesen sind.
Das erfordert einen hohen Anspruch an
die Pflege. Alle Leistungen der Grund- und
Behandlungspflege werden „rund-um-dieUhr“ erbracht. Für die fachgerechte Pflege
und Versorgung wird stets qualifiziertes
und speziell geschultes Fachpersonal aus
unterschiedlichen Bereichen benötigt.
Der Abriss im September 2011
In den kommenden Jahren wird der Fachkräftemangel weiter zunehmen. Das stellt
uns vor eine große Aufgabe, denn wir
möchten auch weiterhin ein stabiles Team
führen. Mit einer gesundheitsfördernden
Mitarbeiterführung wollen wir erreichen,
dass sich unsere Mitarbeiter wohl fühlen
und eine hohe Zufriedenheit in ihrer Arbeit
erreichen. Denn nur so werden wir auch die
hohen Ansprüche an die Pflege unser Gäste
erfüllen können.
37
Hinter den Kulissen
Hospizarbeit ist immer eine gemeinsame
Aufgabe von der Familie mit dem gesamten
Team. Unser Team setzt sich aus Berufsgruppen der Pflege, Pädagogik, Medizin, Therapie
und Psychologie zusammen.
Wir arbeiten stets unter dem Aspekt: „Das
Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“.
Jeder Einzelne gibt ein Stück von sich und
trägt zum Gelingen unserer Arbeit bei. Jeder
im Team ist wichtig und wird im Team gebraucht – der Ehrenamtliche, der mit einem
Kind spazieren geht ebenso wie die Hauswirtschaftskraft.
Der Alltag hält immer wieder Herausforderungen bereit, die wir gemeinsam angehen. Trotz langjähriger Berufserfahrung,
hoher fachlicher und sozialer Kompetenzen
werden uns Grenzen aufgezeigt. Ohne den
unermüdlichen Einsatz aller Berufsgruppen
wären diese nicht zu überwinden.
Es klingt zunächst sehr einleuchtend: Unser
Ziel ist es die höchstmögliche Lebensqualität
bis zum Lebensende zu erhalten. Aber es gibt
keine Selbstverständlichkeit im Denken und
in der Auseinandersetzung mit unheilbaren
Erkrankungen, Sterben und Tod.
Stellen Sie sich vor: Ihr Kind ist gesund geboren, hat sich zunächst normal entwickelt,
es lernte sprechen, laufen, selbständig zu
essen und vieles mehr. Und dann – nach
38
und nach verliert es all diese erworbenen
Fähigkeiten. Es vergehen viele Monate bis
Eltern die Diagnose erfahren: eine unheilbare Stoffwechselerkrankung, die zu einem
frühen Tod führen wird – aber niemand
weiß wann. Das Kind leidet zusätzlich an
Krampfanfällen, es leidet immer wieder
unter schweren Atemwegsinfekten und
vieles mehr. So steht das Kind immer wieder
an der Schwelle zwischen Leben und Tod.
Seine Familie durchlebt immer wieder eine
Achterbahn der Gefühle – Bangen, Freude,
Wut, Verzweiflung, Trauer, aber auch immer
wieder Hoffen. Wie wird – kann – darf sich
das Kind entscheiden?
So hat jedes Kind seine eigene Geschichte.
Wir müssen immer wieder individuell und
ganzheitlich sehen, was das Kind und seine
Familie braucht. Das bedarf vieler Gespräche
mit der Familie und regelmäßige Fallsupervisionen mit allen beteiligten Kollegen. Jeder
bei uns achtet auf den anderen. Wir arbeiten
partnerschaftlich mit Respekt und Vertrauen
dem anderen gegenüber. Jeder fühlt sich
angenommen und gehört. Was braucht ein
Team noch?
Es macht wirklich Spaß zu sehen mit welch
einer Freude, Engagement und Fröhlichkeit
der Alltag gestaltet wird. Da wird spontan
entschieden: “Wir könnten doch morgen
Waffeln backen. Wer bringt was mit?“ oder:
Man macht sich Gedanken, was man für die
anstehende Taufe eines Gastes schenken
könnte. Dann sind da noch die Feste im
Jahreskreis. Ob Ostern oder Weihnachten –
es sind immer Tage, die einen ganz besonderen Zauber in sich tragen. Es ist eben wie
zuhause: man feiert, lacht und man weint
gemeinsam.
Art, wie beispielsweise die feuchtfröhliche
Fahrt auf dem selbstgebauten Floß oder
die Fahrt mit der Draisine durch das verschneite Märkisch-Oder-Land. Es schweißt
zusammen und man ist gestärkt für neue
Herausforderungen.
Aber bei all diesen doch auch sehr emotional
belegten Themen dürfen wir die Professionalität nicht vergessen. Der SONNENHOF
muss wie jede andere Pflegeeinrichtungen
eine Vielzahl rechtlicher Anforderungen
erfüllen und auch eine stetige Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements macht
auch bei uns nicht Halt.
Aber was wäre ein Team ohne Selbstpflege.
Dazu gehören Erfahrungen ganz anderer
Pia Heinreich,
Pflegedienstleitung
39
Unsere Spendenkonten
Impressum
Berliner Sparkasse
Konto-Nr. 78 000 8006,
BLZ 100 500 00
Herausgeber:
© BJÖRN SCHULZ STIFTUNG 2012
Wilhelm-Wolff-Straße 38
13156 Berlin
PAX-Bank
Konto-Nr. 600 787 8018,
BLZ 370 601 93
Ihre Spende ist steuerlich abzugsfähig. Ab einer Spendenhöhe von
5 Euro erhalten Sie von uns bei
Angabe der vollständigen Adresse
eine Zuwendungsbestätigung,
die Sie bei Ihrer Steuererklärung
geltend machen können.
Vorstand: Jürgen Schulz
Telefon: 030 398998-50
Telefax: 030 398998-99
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.bjoern-schulz-stiftung.de
Redaktion:
Jürgen Schulz, Claudia Dinse,
Sabine Sebayang
Fotos: BJÖRN SCHULZ STIFTUNG,
Christopher Häring,
Norbert Haftka, privat
Grafik: Norbert Haftka
Druck: Das Druckteam, Berlin
Auflage: 10.000 Exemplare
Die BJÖRN SCHULZ STIFTUNG ist seit
2006 Träger des DZI-Spendensiegels.
Es zertifiziert den korrekten Umgang
mit Spendengeldern.
40
Redaktionsschluss:
August 2012
2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012

Documentos relacionados