Wie plane ich erfolgreich den Ausstieg aus meiner Buchhandlung?«
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Wie plane ich erfolgreich den Ausstieg aus meiner Buchhandlung?«
24_33 MAN Buchh fragt 10.08.2004 14:19 Uhr Seite 24 MANAGEMENT SORTIMENT FRAGEN SIE ELLEN BRAUN »Wie plane ich erfolgreich den Ausstieg aus meiner Buchhandlung?« Maximilian Droste, Bernhardus-Buchhandlung, Mannheim D ie Unternehmensnachfolge ist für beide Seiten, den neuen wie den alten Chef, ein einschneidender Schritt. Wer die Firma abgibt, steht vor der Herausforderung loszulassen; wer eine Firma übernimmt, muss oft erst noch beweisen, dass er dieser neuen Aufgabe auch gewachsen ist. Nach einer Untersuchung des Instituts für Mittelstandsforschung gefährdet eine schlecht vorbereitete Unternehmensnachfolge die Existenz des Betriebs. Frühzeitige Planung und konsequente Umsetzung sind daher unerlässlich. Dazu gehören folgende Schritte: Frühzeitig planen: Spätestens im Alter von 50 Jahren sollte der Unternehmer mit der Planung © privat Haben auch Sie betriebswirtschaftliche Fragen? Senden Sie diese an boersenblatt@ mvb-online.de. Ellen Braun berät Sie im BÖRSENBLATT kostenlos. Zur Person Ellen Braun ist Diplom-Kauffrau in Bamberg. Sie berät Unternehmen der Buchbranche unter anderem in betriebswirtschaftlichen Fragen und betreibt im Internet die Jobbörse www.bookjob.de 24 | 33-2004 börsenblatt beginnen. Auch wenn die Übergabe noch weit entfernt ist, geht es in erster Linie erst einmal darum, die eigenen Erwartungen und Ziele festzulegen. Viele scheuen den Gedanken mit dem Hinweis, es sei schließlich noch viel Zeit. Das Thema verursacht so manchem Bauchschmerzen. »Was mache ich denn, wenn ich nicht mehr in die Firma gehen kann?« Das ist die häufigste Reaktion auf die Frage nach der Nachfolgeregelung. Setzen Sie der Aufschieberitis ein Ende und packen Sie es an! Ziele festlegen: Formulieren Sie Ziele, die Sie durch die Unternehmensübergabe erreichen wollen. Dies sind zum einen finanzielle Ziele wie Altersversorgung, Verkauf zu einem bestimmten Preis, Erhalt des Lebenswerks. Aber auch persönliche Ziele wie Entlastung aus der Verantwortung, Freiraum für Interessen, Zeit haben für etwas Neues. Formulieren Sie es ganz konkret. Professionellen Rat einholen: Erläutern Sie mit ihrem Betriebsberater ihr Vorhaben. Diskutieren Sie die verschiedenen Übergabemodelle (Verkauf, Verpachtung, Schenkung, Übertragung oder Aufspaltung) und legen Sie das für Sie Passende fest. Stellen Sie gemeinsam einen Maßnahmenplan auf, was bis wann zu tun ist. Die [email protected] Übergabe ist auch mit zahlreichen steuerlichen und rechtlichen Gestaltungsfragen verbunden, die es zu klären gilt. Verbindlichen Zeitplan aufstellen: Wann wollen Sie den Betrieb übergeben? In welchen Schritten soll die Übergabe erfolgen – in einem Schritt zu einem bestimmten Termin oder als gleitender Übergang? Nachfolger suchen: Klären Sie, wie der passende Nachfolger aussehen soll, welche fachlichen und persönlich-menschlichen Eigenschaften er haben sollte. Dies ist umso wichtiger, wenn das Unternehmen verpachtet oder eine Verrentungslösung angestrebt wird. Individuelle Verträge aushandeln: Musterverträge sind zwar beliebt, doch für alle Verträge ungeeignet, die im Rahmen einer Nachfolgeregelung auftreten. Die Zielvorstellungen der Vertragspartner lassen sich mit einem Standardvertrag kaum unter einen Hut bringen. Notfallplan aufstellen: Für die Zeit bis zur Übergabe gilt es, einen Notfallplan zu entwerfen, damit eine durch Not ausgelöste Betriebsübergabe nicht in die Krise führt. b Das Thema Betriebsübergabe wird im BÖRSENBLATT 35 weiterverfolgt.