Moselfestwochen
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Moselfestwochen
Kultur Moselfestwochen Ein Musikfestival der ganz besonderen Art Einst für Kulturreisende ein weißer Fleck auf der Landkarte, entwickelt sich die Mosel zwischen Trier und Cochem dank des Engagements eines quirligen Kulturmanagers zu einem Mekka für Musikliebhaber. Klassik, Jazz, Swing aber auch Kabarett und anderes mehr dargeboten von (inter)nationalen Weltstars locken zu einer Fahrt in die Weinregion. T ourismus und Kultur sind an der Mosel nicht immer eine glückliche Verbindung eingegangen. Einer der frühen Kulturtouristen, Decimus Magnus Ausonius, schildert seine Reiseeindrücke Ende des vierten Jahrhunderts n. Chr. so: „Arbeitsfreudiges Volk und emsig beschäftigte Winzer, tummeln sich bald auf den Höh’n, bald eilen sie ins Tal hinunter, gröhlen dabei um die Wette wie närrisch; aber der Wand`rer, der da des Wegs auf dem Leinpfad zieht, und der Schiffer im Kahn höhnen mit Kuckucksruf den verspäteten Winzer: zurükkschallt`s wieder vom Fels, vom hallenden Wald, von der Mulde des Flusses“. Künstler und Programm: ein „Who is Who“ der Musikszene Tempora mutantur: Wer in diesen Wochen Gast bei den Moselfestwochen ist, wird zwar nach wie vor ein arbeitsfreudiges Volk und emsige Winzer treffen, Gegröhle jedoch bleibt ihm erspart. Stattdessen trifft er auf Weltstars, die sich zwischen Cochem und Trier ein Stelldichein geben. Hermann Lewen, seit 1986 Intendant jenes Musikfestivals, das die alte Kulturlandschaft von Frühjahr bis Herbst erklingen läßt, hat sich in diesem Jahr (wieder einmal) selbst übertroffen. Von den drei Herren des weltberühmten Artemis-Streichquartetts, die gemeinsam mit dem Ausnahmepianisten Michael Endres das Forellenquintett Schuberts intonie- 56 ren, über die zwölf Blechbläser der Berliner Philharmoniker bis hin zu Giora Feidmann (Tango Klezmer) kann der quirlige Kulturmanager eine Gästeliste präsentieren, die selbst eine „Moselfahrt aus Liebeskummer“ (Binding) zu spektakulären Höhepunkten führt. Regionale Kultur mit dabei Aber nicht nur für den „Klassiker“ unter den Kulturreisenden hat es das Programm in sich: Ute Lemper kommt (21.7.2003) mit ihrem Kernrepertoire aus Theaterliedern, Kabarett und französischen Chansons, die Barrelhouse Jazzband feiert ihr 50jähriges Bestehen mit dem Besten aus 100 Jahren Jazz und Swing, Deutschlands gewaltige Soul-Stimme Jocelyn B. Smith bringt Love-Songs von Mikis Theodorakis (7. 8.2003), bevor die Moselfestwochen mit der Fiesta Espanola (am 2.10.2003) langsam ausklingen. Natürlich kommt auch die regionale Kultur nicht zu kurz: Fünf Vorstellungen der Moseloperette „Zeltinger Himmelreich“ lassen mosellanische Weinseligkeit aufleben, der Kabarettist Peter Friesenhahn aus Pünderich hält dem Publikum seinen Klavier-Spiegel vor und das moselfränkische Trio Wolthär ist mit dabei. Mal intim, mal Open air – in jedem Fall aber erschwinglich Das alles findet statt in Weinkellern, Kirchen und Klosterhäusern, auf Straßen und Plätzen, mal intim, mal Open air, immer mit einem Glas Riesling, der die Steillagen der Mittelmosel ziert, die Karte im Schnitt um 25 Euro, so daß man gerne ein Wochenende dranhängt, wenn’s paßt. Von der einfachen Familienpension bis zum Sterne-Restaurant – auch gastronomisch ist die Mosel auf jeden Ansturm vorbereitet. Abstecher in die Eifel und auf den Hunsrück sind ebenso angesagt wie „Gastspiele“ in der ältesten Stadt Deutschlands, Augusta Treverorum (Trier). Peter Knüpper, Ebenhausen Vorverkauf: Moselfestwochen, Im Kurpark, 54470 BernkastelKues, Telefon: 06531/3000, Fax: - 3894, E-Mail: info@moselfestwochen. de, Internet: www.moselfestwochen.de BZB/Juli-August/03/BLZK&KZVB