Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das

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Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das
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Plattenbörsen
Oldie Markt 05/04
Plattenbörsen 2004
Schallplattenbörsen sind seit einigen
Jahren fester Bestandteil der europäischen
Musikszene. Steigende Besucherzahlen
zeigen, daß sie längst nicht mehr nur
Tummelplatz für Insider sind. Neben teuren Raritäten bieten die Händler günstige
Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften,
Bücher, Lexika, Poster und Zubehör an.
Rund 250 Börsen finden pro Jahr allein
in der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt
veröffentlicht als einzige deutsche Zeitschrift monatlich den aktuellen Börsenkalender. Folgende Termine wurden von
den Veranstaltern bekanntgegeben:
Datum
Stadt/Land
Veranstaltungs-Ort
Veranstalter / Telefon
1. Mai
Saarbrücken
Congresshalle
ReRo  (02 34) 30 15 60
1. Mai
Frankfurt/Main
Jahrhunderthalle
Wolfgang W. Korte  (061 01) 12 86 62
2. Mai
Nürnberg
Meistersingerhalle
First & Last  (03 41) 699 56 80
2. Mai
Wiesbaden
Kurhaus
ReRo  (02 34) 30 15 60
8. Mai
Salzburg/Österreich
Kleingmainer Saal
Werner Stoschek  (085 09) 26 09
9. Mai
Dortmund
Westfalenhalle-Goldsaal
Manfred Peters  (02 31) 48 19 39
9. Mai
Köln
Tanzbrunnen
Wolfgang W. Korte  (061 01) 12 86 62
9. Mai
Innsbruck/Österreich
Hüttenberger Saal
Werner Stoschek  (085 09) 26 09
15. Mai
Halle
Händelhalle
First & Last  (03 41) 699 56 80
16. Mai
Dortmund
Westfalenhalle 2
ReRo  (02 34) 30 15 60
16. Mai
Berlin
Berlin-Arena
First & Last  (03 41) 699 56 80
16. Mai
Linz/Österreich
Volkshaus Bindermichl
Werner Stoschek  (085 09) 26 09
22. Mai
München
Kolpinghaus
Werner Stoschek  (085 09) 26 09
22. Mai
Amsterdam/Holland
Jaap Edenhal
ARC  (00 31) 229 21 38 91
23. Mai
Münster
Halle Münsterland
ReRo  (02 34) 30 15 60
23. Mai
Regensburg
Antoniussaal
Werner Stoschek  (085 09) 26 09
30. Mai
Wolfsburg
Congress Park
WIR  (051 75) 93 23 59
Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt.
Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.
News
Oldie Markt 05/04
News • News • News • News • News • News • News
* Rich Robinson wird seinem Bruder Chris,
dessen zweite Soloplatte This Magnificent Distance im Juni erwartet wird, jetzt endlich mit
einem eigenen Soloprojekt folgen. Nachdem
die beiden 2002 The Black Crowes beendeten,
rief er 2003 die Band Hookah Brown ins Leben, die nach wenigen Monaten wegen finanzieller Schwierigkeiten das Handtuch werfen
musste. Derzeit mischt er in der New Yorker
Hit Factory 22 Songs ab, die auf dem neuen
Tonträger erscheinen sollen, von dem weder
der Titel noch die Art feststeht – von der CDSingle bis zu einem Doppelpack ist alles möglich. Die Musik liegt zwischen Rock der 70er
Jahre und Reminiszenzen an den Sound der
Black Crowes, Country-und Blues-Elementen
und allem was Robinson so einfiel. Da er im
Studio nur von dem Schlagzeuger Joe Magistro
begleitet wurde, ist er erstmals auch als Sänger
zu hören. Auffallend bei seinen Liedern ist,
dass sie häufig über 5 Minuten lang sind und
großen Wert auf die instrumentelle Seite legen.
Sein Kommentar dazu: „Jeder scheint heutzutage so gehetzt zu sein – alles dreht sich um
Beats-pro-Minute und möglichst schnell zum
Refrain zu kommen. Ich ziehe da einfach ein
etwas langsameres Tempo vor.“ Im Juni will
Robinson durch die USA touren und Ende Juli
oder Anfang August soll sein Solo-Debüt auf
den Markt kommen.
* Alice Cooper hat zwar gerade erst vor sechs
Monaten sein letztes Opus The Eyes Of Alice
Cooper veröffentlicht, macht sich aber bereits
Gedanken über die nächste Produktion, die er
selbst übernehmen will, obwohl er mit der
Arbeit des letzten Prduzenten Mudrock (Godsmack, Powerman 5000) durchaus zufrieden
war. Das neue Motto jedoch soll heißen: „Die
Band in einen Raum zu stellen, die Verstärker
aufzudrehen und zu sagen: Spielt, den nächsten
Take nehmen wir auf. Das ist die Essenz des
RockʼnʼRoll.“ Deswegen will er auch statt in
Los Angeles in seinem derzeitigen Domizil
Phoenix aufnehmen, weil „uns irgendein
Raum völlig ausreicht.“ Seine Begleiter sind
derzeit die beiden Gitarristen Eric Dover und
Ryan Roxie, Bassist Chuck Garric und Schlagzeuger Eric Singer. Damit kommt er ab dem
4. Juni nach Europa und wird im Juli auch
in den USA touren. „Ich liebe Jet und Bands
wie die White Stripes und die Vines, die sich
wie Garagenbands aus Detroit 1968 anhören.
Und das ist es, was ich auch bringen will:
Echten RockʼnʼRoll.“ Dafür gibt er seinen
Schock-Rock auf, für den er sich nicht mehr
zuständig fühlt: „Ich halte die Leute heute für
nicht mehr schockierbar. Gegen den Krieg auf
allen Fernsehkanälen ist ein Selbstmord auf
der Bühne doch kalter Kaffee. Deswegen bin
ich seit einiger Zeit weg von der Schockliste.
Das Thema habe ich an Marilyn Manson
weitergegeben. Ich will die Leute inzwischen
einfach nur unterhalten.“
* Velvet Revolver, Nachfolgeband von
GunsʼnʼRoses, können jetzt endlich konkrete
Tourpläne machen, nachdem ihr Sänger Scott
Weiland von den Behörden in Kalifornien
grünes Licht dafür bekam, nachdem er sich
nach seinem Prozess wegen Drogenbesitzes,
bei dem er sich schuldig bekannte, längere Zeit
in einem Rehabilitationszentrum aufhielt.
* Keith Emerson, Rick Wakeman & Bernie
Worrell werden beim Moogfest teilnehmen,
das zum 50-jährigen Jubiläum des analogen
Synthesizers veranstaltet werden wird.
* Die Polar Studios in Stockholm, in denen
Bands wie Abba, The Beastie Boys, The Back
Street Boys und Led Zeppelin Platten aufnahmen, werden im Mai ihre Pforten schließen, da
die derzeitigen Besitzer die Miete nicht mehr
bezahlen können.
* Der Streit um die Rechte an Apple zwischen der Plattenfirma der Beatles und der
ebenfalls legendären Computer-Marke aus
Kalifornien wird nicht, wie von letzterer gehofft, in den USA entschieden, sondern, wie
das oberste englische Gericht jetzt entschied,
in London. Damit steigen nach Ansicht von
Beobachtern die Chancen des Plattenlabels
auf einen Sieg vor Gericht.
* Elvis Costello wird im Herbst ein neues
Rock-Album zusammen mit den Imposters
auf dem Lost Highway-Label vorlegen. Später wird außerdem auch seine erste Platte mit
klassischer Musik, Il Sogno, erscheinen.
* Paul Atkinson, ehemaliger Gitarrist der
Zombies und danach äußerst erfolgreich auf
der Führungsebene der Plattenindustrie, wo
er beispielsweise Bands wie Abba und Judas
Priest unter Vertrag nahm, starb am 6. April
im Alter von 58 Jahren im Schlaf in Los
Angeles.
* Wilco werden die Veröffentlichung ihres
neuen Albums verschieben, weil ihr Kopf
Jeff Tweedy eine Rehabilitationsklinik aufsuchen musste, wo er seine Abhängigkeit von
Schmerzmitteln bekämpfen will, die er wegen
seiner langjährigen Migräne-Probleme besitzt.
Deswegen verschob Nonesuch A Ghost Is Born
um einige Wochen auf Ende Juni. Ob die geplanten Touren durch die USA und Europa
im Sommer überhaupt stattfinden, ist derzeit
völlig in Frage gestellt und hängt von der Rekonvaleszenz von Tweedy, dem Songschreiber,
Sänger und Gitarristen der Band ab.
* Black Sabbath-Fans können sich schon mal
auf eine Reunion ihrer Helden im Rahmen der
Ozzfest-Festivalserie freuen. Wie Tony Iommi
jetzt in einem Radio-Interview zugab „habe
ich dieses Gerücht auch gehört und finden zur
Zeit darüber Verhandlungen statt. Bisher haben
wir zwar noch keine Einigung erzielt, aber wir
sprechen darüber. Ich finde es großartig und
hätte es gerne schon letztes und vorletztes Jahr
gemacht. Aber, na ja, war halt nicht so.“ Für die
Wahrscheinlichkeit der Reunion, die entweder
anstelle der Auftritte von Ozzy Osbourn oder
als Zusatz dazu stattfinden würde, spricht auch,
dass Ozzy als neuen Bassisten für Rob Nicholson in seine Band Geezer Butler geholt hat.
* Pink wird nun auch als Schauspielerin aktiv:
Alecia Moore (so ihr bürgerlicher Name) soll
die Rolle der Janis Joplin übernehmen, die
in einem anderen Projekt Oscar-Gewinnerin
Renee Zellweger übernommen hat. Obwohl
sie bislang nur einen Gastauftritt in 3 Engel
für Charlie: Volle Power absolvierte, ist Regisseurin Penelope Spheeris (Wayneʼs World)
voll von ihr überzeugt: „Nachdem ich schon
seit 15 Jahren versuche, einen Film über
Janis Joplin zu drehen, würde ich die ProbeAufnahmen mit Alecia als befriedigendsten
Moment meiner Filmkarriere bezeichnen. Sie
hat das perfekte Alter, um Janis zu spielen,
wie sie mit 19 nach Kalifornien kam und mit
27 Jahren starb.“ Die Dreharbeiten sollen im
Sommer beginnen, der fertige Film sogar vor
dem Konkurrenzprojekt Piece Of My Heart in
die Kinos kommen.
* Niki Sullivan, Gitarrist der Crickets zu der
Zeit von Buddy Holly, der an 27 der 32 Songs
beteiligt war, die er mit ihnen einspielte und
auch 1957 mit ihnen tourte, starb am 6. April
im Schlaf zuhause in Independence, Missouri. 1957 war er ausgestiegen, weil er den
Tourstress nicht aushielt. Nach einigen SoloSingles zog er sich ganz aus dem Geschäft
mit der Musik zurück, obwohl er auf Buddy
Holly-Fantreffen auftrat.
* Timi Yuro starb am 30. März in ihrem Haus
in Las Vegas an einem Gehirntumor. Sie wurde
als Rosemarie Yuro 1941 in Chicago geboren
und begann nach dem Umzug nach Los Angeles mit 9 im italienischen Restaurant ihrer
Eltern zu singen an. Ihren größten Hit feierte
sie mit 18 mit Hurt (Nr. 4 in den USA). Wegen
gesundheitlicher Probleme zog sie sich in den
70ern aus dem Musikgeschäft zurück, kam jedoch in den 90ern zurück, als Hurt in Holland
den ersten Platz belegte.
* Jan Berry, die eine Hälfte von Jan&Dean,
starb am 26. März an einem Herzinfarkt. 1966
lag er nach einem Auto-Unfall schon im Koma,
überwand aber die Verletzungen.
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Top 20/40
Oldie Markt 05/04
Die teuersten Platten des Monats:
Top 20
April
6 The Beatles
77,90 €
Die zentrale Tanzschaffe (Mono, M-/VG+)
Hör zu HZE 117 (63/D)
14 Inge Brandenburg
Itʻs Alright With Me (M-/VG)
CBS 62644 (65/D)
47,13 €
7 Merrell Fankhauser
HMS Bounty (M-/M-)
Shamley SS 701 (68/US)
65,70 €
15 Brunning Sunflower Band
Bullen St. Blues (M/M)
Saga FID 2118 (68/UK)
46,69 €
8 Blackbirds
No Destination (M/M)
Saga FID 2113 (68/UK)
52,69 €
16 Jefferson Airplane
After Bathing At Baxterʻs (M-/M-)
RCA LSP 1511 (67/D)
45,83 €
57,57 €
17 Brenda Lee
42,97 €
Rocking Around The Christmas Tree (7“, White Promo-Label, M/FLC)
Brunswick DGG 12187 (62/D)
1 Weed
Same (Foc, M-/M-)
Philips 6305 096 (72/D)
141,58 €
9 Electric Prunes
Same (M-/M-)
Reprise RS 6248 (67/D)
2 Five Day Week Straw People
Same (M/M)
Saga FID 2123 (68/UK)
107,32 €
10 John Lee Hooker
56,76 €
It Serves You Right To Suffer (M/VG+)
Star-Clubs Philips STL 158.024 (67/D)
18 Miller Anderson
Bright City (Foc, M/M)
Deram SML 3 (71/UK)
39,13 €
3 Bröselmaschine
Same (Foc, M-/M-)
Pilz BASF 20 21100-2 (70/D)
102,57 €
11 Traffic
Same (Pink Island, Foc, M-/M-)
Island 9081 IT (67/UK)
55,43 €
19 The Who
Sell Out (M/M)
Polydor 184 118 (67/D)
38,18 €
4 Affinity
Same (Foc, M-/M-)
Vertigo 6360 004 (70/UK)
100,13 €
12 Ian&The Zodiacs
Why Canʻt It Be Me (7“, M-/M-)
Star-Club Philips 148.533 (65/D)
50,33 €
20 Drafi
38,17 €
Marble Breaks And Iron Bends (7“, M-/FLC)
London 10825 (66/US)
5 The Beatles
98,00 €
With The Beatles (Weiß-gold, M-/M-)
Odeon STO 83568 (64/D)
13 Ugly Custard
Same (M-/M-)
Metronome KMLP 330 (70/D)
49,65 €
Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion 306 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte
Gebot und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht
identisch mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion)
an. Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine
Berücksichtigung.
Die ewigen Price-Charts
12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box)
London Wavelenght (Limited Edition)
837,80 € (2/97)
27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time
Decca 25014 (67/CH)
552,38 € (4/99)
13 The Beatles - Help
Odeon (gelb) 984008 (65/D)
820,97 € (2/96)
28 Missus Beastly - Same
CPM LPS 002 (70/D)
552,36 € (9/96)
14 The Beatles - Second Album
Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)
798,43 € (3/92)
29 Freedoms Children - Astra
Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)
546,54 € (6/00)
15 Svanfriddur - Whatʻs Hidden There
Privatpressung (72/UK)
784,75 € (5/94)
30 The Beatles - The Collection
MFSL 1-101-114 (82/US)
530,33 € (5/93)
525,06 € (9/00)
Top 40
1 Dark - Round The Edges
SIS-0102 (72/UK)
1840,80 € (2/98)
16 Fleur de Lis - Facing Morning
Qualisound US 403 SLP (71/DK)
771,96 € (5/95)
31 Hunger - Strictly From Hunger
Public P 1006 (70/US)
2 Bent Wind - Sussex
Trend T-1015 (69/CA)
1664,94 € (2/98)
17 Rolling Stones - Promotional Album
London RSD-1 (69/US)
751,37 € (7/96)
32 Leafhound - Growers Of Mushroom
Decca SKL 5094 (71/UK)
3 Elvis Presley - Golden Boy
RCA 25037 (65/CH)
1362,42 € (5/96)
18 Rolling Stones - Big Hits
Fonoring Decca SFGLP 78299
720,67 € (11/98)
33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus
Kerston FK 60514 (73/D)
489,50 € (4/01)
4 Paternoster - Same
CBS S 64958 (72/OE)
1362,41 € (4/01)
19 Rolling Stones - Album Play (EP)
Decca DCD 81500 (68/D)
690,81 € (11/94)
34 Rolling Stones - Original Master Recordings
MFSL 1-161/170 (84/US
480,44 € (5/93)
5 Dog That Bit People - Same
Parlophone PCS 7125 (71/UK)
1312,31 € (3/95)
20 Open Mind - Same
Philips SBL 7893 (69/UK)
651,03 € (10/99)
35 The Beatles - Butchercover
Capitol 2553 (66/US)
478,90 € (2/91)
6 Johnny Burnette & The RockʻnʻRoll Trio - Same 1136,42 € (5/00)
Coral CRL 57080 (57/US)
21 Chicken Bones - Hardrock in Concert
Procom 027606 (76/D)
639,29 € (12/97)
36 The Beatles - Same (Clubpressung)
Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)
463,23 € (3/00)
7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween
Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)
22 Metronic Underground - Illusion
Privatpressung (80/D)
637,24 € (5/97)
37 Rolling Stones - Flowers
Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)
23 Dogfeet - Same
Reflection REL 8 (70/UK)
625,82 € (2/93)
38 Irish Coffe - Same
Triangle 920 321 (72/BL)
444,35 € (3/95)
9 The Beatles - Impression
887,00 € (5/94)
Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)
24 Five Royals - Rockinʻ Five Royals
Apollo LP 488 (54/US)
625,67 € (1/97)
39 Johnny Burnette Trio - RockʻnʻRoll (EP)
Coral 94071 (56/D)
444,82 € (5/96)
10 C. A. Quintet - Trip Thruʻ Hell
Candy Floss CF 7764S (64/US)
25 The Beatles - Please Please Me
Odeon ZTOX 5550 (Esportpressung 63/D)
576,21 € (5/00)
40 Kaputter Hamster - Same
Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)
435,21 € (9/92)
8 Can - Monster Movie
Music Factorx SRS 001 (69/D)
11 Langʻsyne - Same
Düsselton TS 2737 (76/D)
942,02 € (12/93)
910,16 € (5/99)
876,87 € (11/95)
844,99 € (2/94)
26 The Beatles - Same
Clubpressung Odeon 6279 (65/D)
561,92 € (12/96)
519,77 € (10/99)
461,30 € (10/96)
Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft, in dem
die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.
6
Vergessene Edelsteine/ Impressum
Oldie Markt 05/04
Vergessene
Edelsteine
Mit ihrem Debüt legte die USBand Moonlighters eine Countryrock-LP der Extraklasse vor.
Es gibt viele Bands in der Geschichte
der Rockmusik, die zwar von der Kritik
begeistert gefeiert wurden, kommerziell
jedoch nie die in sie gesetzten Erwartungen
erfüllen konnten. Ein schönes Beispiel dafür
waren Commander Codys & His Lost Planet Airmen, die traditionellen Country mit
einem Schuss Rock spielten und besonders
live eine echte Attraktion waren, auf ihren
Platten aber nie so richtig die Stimmung
vermitteln konnten, die auf ihren Konzerten
herrschte. Deswegen kam es, wie es in dem
Geschäft mit der Musik einfach kommen
muss: George Frayne alias Commander
Cody trennte sich von seinen Kollegen und
machte als Solist weiter. Die besannen sich
auf das, was sie schon mit ihm am besten
gekonnt hatten: Country mit einem kräftigen
Schuss Rock herzustellen. Zu dem Zweck
taten sich Gitarrist und Sänger Bill Kirchen
und der Schlagzeuger Tony Johnson zu den
Moonlighters zusammen, mit denen sie
schon vor dem Ende ihrer alten Band ab
und zu aufgetreten waren. Neben den beiden
gehörten der Pedal-Steel Gitarrist Stephen
Fishell, der Saxofonist Steve Mackay, der
Gitarrist und Sänger Rick Higginbotham,
der Fiddler Richard Casanova und der Bassist Don Kennedy dazu.Vokalharmonien
waren ebenfalls kein Problem – eine ideale
Voraussetzung für eine Country-Rock-Band
der Extraklasse. Und die Songs, die hauptsächlich von Ricky Higginbotham und Tony
Johnson geschrieben worden waren, mit einigen Zugaben von Songschreibern aus LA,
hatten eine solche Qualität, dass ein Vertrag
mit dem Amherst Label zustande kam, der in
der 1977er LP The Moonlighters resultierte. Als Produzent gewann man noch dazu
den Guess Who-Macher Jack Richardson.
Dabei kam eine ebenso abwechslungsreiche wie begeisternde Countryrock-Platte
heraus, die von solchen Hits wie Midnight
In Memphis über sehr eng am traditionellen
den - und dass die späten 70er Jahre nicht
mehr die beste Zeit für den Countryrock
waren, weil sich die Tendenz in den USA
mehr zum Mainstream aufcca der einen und
zum Westcoast-Countryrock auf der anderen
Seite verschoben hatte. Folglich blieb der
Erfolg für die LP in einem sehr eng bemessenen Rahmen – anders ausgedrückt: Die
Verkäufe tendierten stark gegen null. Doch
die Band ließ es sich nicht verdrießen – ihre
zweite Platte war ebenfalls ein Knaller und
wird in diesem Rahmen ebenfalls noch vorgestellt werden.
Oldie-Markt
05/04
Nr. 285 Mai 2004
27. Jahrgang
Herausgeber: Martin Reichold
Redaktion: Martin Reichold
Internet:
http://www.oldiemarkt.com
Fotografie: Willi Kuper
Computerworks: Computer Communication
Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster,
Bernd Vogel, Kurt Wehrs
US-LP: Amherst AMH 1009
Country angesiedelte Lieder wie Durango
bis zum Countryswing gehende Kompositionen wie Home In San Antone ging. Mit
anderen Worten: Ein kleiner CountryrockEdelstein. Nur hatte die Band vergessen,
dass ihr Label zum einen keine Marktkraft
hatte – der erfolgreiche Tonband-Produzent
wollte auch auf dem Plattenmarkt aktiv wer-
Oldie - Markt
Oldie-Markt 6/04
(= Heft 286)
Oldie-Markt 7/04
(= Heft 287)
Erscheinungsdatum:
7.Juni 2004
Erscheinungsdatum:
5.Juli 2004
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
10. Mai 2004
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
14. Juni 2004
Auktions-Schluß für Auktion 307
(Poststempel) am:
10. Mai 2004
Auktions-Schluß für Auktion 308
(Poststempel) am:
14. Juni 2004
Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen OldieMarkt und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegt. Warten Sie deshalb mit der
Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre Anzeige so früh wie
möglich an die Redaktion ab.
Mitarbeiter Spezialgebiete:
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Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex), Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd), Michael
Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep Purple), Patrick
Guttenbacher (ELO, Move), Jört Tschirschwitz (Led Zeppelin),
Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm (Eric Clapton),
Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll (Suzi Quatro),
Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax), Sven Gusevik
(Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas), Charles Hertzog
(Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf), Fabian von Poser
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Focus: Rock aus Europa
Oldie Markt 05/04
Rock
ohne
Grenzen
Focus gehörten nicht nur zu den wenigen holländischen Bands,
die international Erfolg hatten, sondern waren fast die einzige,
die das mit einem unverwechselbar eigenen Stil erreichten.
Rock aus Holland besitzt den Ruf, hauptsächlich gängige Trends auszubeuten und
so umzusetzen, dass er genügend eigene
Merkmale besitzt, um individuell zu klingen,
aber dennoch noch in dem Stil verankert zu
bleiben, den man als Vorbild auserwählt hat.
Doch von jeder Regel gibt es eine Ausnahme
und in den Niederlanden hieß die Focus. Seitdem man sich 1969 gefunden hatte, spielte
man eine Musik, die nur der Formation selbst
gehörte und ihre Stärken und Schwächen widerspiegelte. Das resultierte vor allem aus den
verschiedenen Karrieren, die die einzelnen
Mitglieder bis dahin durchlaufen hatten. Den
Anfang und das Fundament bildete Thijs van
Leer (* 31.3.1948), der zunächst Klavier und
Flöte auf dem Amsterdamer Konservatorium
studiert hatte und gleichzeitig mit seinem
Thijs van Leer Trio Jazz spielte und unter
dem Namen Ramses Shaffy auch für die in
Holland populäre Sängerin Lisbeth List täFocus, Ausgabe 1 (v.l.): Hans Cleuver,
Martijn Dresden, Jan Akkerman, Thijs
van Leer
tig war. Zu dieser Band gehörten auch der
Schlagzeuger Hans Cleuver, den van Leer
ebenso wie seinen Bassisten Martijn Dresden
anlässlich einer Rundfunksendung unter dem
Thema Jazz und Lyrik kennenlernte. „Martijn
war nicht nur ein sehr guter Bassist, sondern
auch ein Musiker, der in Konzepten dachte.
Obwohl er nicht viel komponierte, hatte er
eine sehr genaue Vorstellung davon, wie eine
ideale Gruppe auszusehen hatte. Später im
Jahr stieß bei derselben Sendung noch Hans
Cleuver am Schlagzeug dazu und wir fingen
als Trio zu spielen an. Ich kaufte mir eine
Hammond L100-Orgel und wir begannen mit
Liedern von Traffic.“ In dem Zusammenhang
ist es nicht uninteressant, dass der Vater von
Dresden der Direktor des Konservatoriums
war, er also einen ähnliche Hintergrund wie
van Leer besaß, während Cleuver sich seine
ersten Sporen in Ahora Mazda verdient hatte.
Ganz unbeleckt war übrigens auch Dresden
nicht: Seine erste Station war die Beatband
Met&Zonder gewesen, wo nach ihm mit
Pierre van der Linden ein weiterer Musiker
spielte, der bei Focus landen sollte. Bald
wurde dem Trio die Diät aus Chansons und
Nachtclub-Sound zu eintönig, und da sie sich
inzwischen einen guten Ruf in Amsterdam erarbeitet hatten, war eines Abends ein Gitarrist
da, der mit den Drei jammen wollte. Und das
war nicht irgendein Gitarrist, sondern einer
der renommiertesten Instrumentalisten der
holländischen Szene: Der am 24. Dezember
1946 in Amsterdam geborene Jan Akkerman
hatte nämlich seit den frühen 60er Jahren in
etlichen Beatbands aus Holland mitgewirkt
und neben seinem 5 Jahre dauernden Gitarrestudium am Musik-Lyzeum in Amsterdam
1968 Brainbox ins Leben gerufen, mit der er
bereits in einem der berühmtesten Londoner
Clubs, dem Speakeasy, aufgetreten war, wo
ihm freilich der Manager mitteilte, dass er
ihn gerne für den Yes-Gitarristen Peter Banks
eingetauscht hätte, der seinen Job wesentlich
spektakulärer verrichtete. Vor allem aber war
Akkerman ein Gitarrist mit einem sehr breit
gestreuten Geschmack. „Ich liebte immer
klassische, ethnische und Jazz-Musik. Bis zu
meiner Zeit als Rocker spielte ich jahrelang
Musik aus Lateinamerika. Außerdem gefielen
7
8
Focus: Rock aus Europa
Oldie Markt 05/04
mir bis 1965/66, als die Beatles und die Rolling Stones kamen, vor allem die Shadows.“
So war es kein großer Schritt zu dem Entschluß, einmal mit van Leer und seiner Gruppe
zu jammen. Doch das war bereits das Ende
für Akkerman bei Brainbox: Als der Manager
davon erfuhr, wurde Akkerman gefeuert.
Der Verlust der einen Formation war der
Gewinn der anderen, zumal Akkerman das
Ganze als Herausforderung betrachtete: “Da
ich von einer kräftig rockenden Gruppe wie
Brainbox kam, war es für mich eine tolle Sache, Focus auf die Beine zu helfen, weil sie
bis dahin nur esoterischen Müll spielten. Es
war für mich ein echter Spaß, die Typen zum
rocken zu bringen.“ Da gab es natürlich nichts
besseres, um sich musikalisch aus dem ff kennen zu lernen, als einen festen Job am Abend
und den ergatterte Focus dadurch, dass sie zur
Band für die holländische Ausgabe von Hair
ernannt wurden. Das führte im übrigen auch
dazu, dass sie auf der holländischen Platte mit
Oldie-Markt Discographie
Focus
von Frank Küster
Ramses Shaffy & Group Focus
1969
Single: The Shrine Of God / Watch The Ugly People
NL: Philips JF 336 061
Focus
1970
Single: Why Dream / Happy Nightmare
NL: Imperial EMI 5C006-24220
Single: House Of The King / Black Beauty
D: Polydor 2001 134, UK: Blue Horizon Polydor 2094 006, US: Sire Polydor SI 352 (UK/US: 1971,
Diff. Cover), NL: Imperial EMI 5C006-24250 (Diff. Cover)
Album: In And Out Of Focus
D: Polydor 2310 085, UK: Polydor 2344 003, US: Sire London SES 97027 (Without House Of The
King / Sugar Island), NL: Imperial EMI 5C054-24192 (Title: Focus Plays Focus), RI 1973 US:
Sire SAS-7404, RI 1976 D: Polydor 2459 328. CD: 1988 D/UK: EMI 7 48863 2, 1990 US : I.R.S.
X21S-13059-2, CA : I.R.S. X12H-13059
A: Focus / House Of The King / Why Dream / Happy Nightmare (Mescaline)
B: Anonymous / Black Beauty / Sugar Island / Focus (Vocal Version)
1971
D-LP: Polydor 2310 085
der Bühnenfassung der nationalen Aufführung
als Musiker auftauchen.
Diese Phase dauerte ein halbes Jahr und
danach stand die Band als Einheit, die nicht
nut homogen zusammenspielte, sondern sich
auch ein individuelles Repertoire zwischen
instrumentalem Rock mit starken Anklängen
an den Jazz und poppigen Songs erarbeitet
hatte. Dies zeigte das Material, das auf der
ersten LP In And Out Of Focus auftauchte,
die zunächst 1970 in Holland als Focus Plays
Focus erschien, ehe sie aufgrund des großen
Erfolgs der Single House Of The King, die
zwar nicht in den Charts vertreten war, aber
sehr häufig im Radio gespielt wurde, mit unterschiedlichen Hüllen und dem neuen Titel
in England und Deutschland auf den Markt
kam. Diese Platte demonstrierte die ganze
Bandbreite der Band und das bedeutete, dass
man auf einer LP sowohl mitreißende Melodien wie brilliante Soli von ausgezeichneten
Musikern hören konnte. Vor allem aber fiel
Single: Hocus Pocus / Janis
D: Polydor 2001 211, UK: Blue Horizon Polydor 2344 008, NL: Imperial EMI 5C006-24415 (Diff.
Cover), RI 1972 UK: Polydor 2001 211
Album: Moving Waves
D: Polydor 2310 150, UK: Blue Horizon Polydor 2931 002, US: Sire SAS-7401, JP: EMI Toshiba
EMS-80882, F: Discs AZ STEC 121, NL: Imperial EMI 5C056-24385 (Title: Focus II), RI 1976
D: EMI 1C072-24385, NL: Imperial EMI 5C038-24385 (Title For Both: Focus II, RI 1979 NL:
5C038-25130.) CD: D/NL: EMI CDP 7 48862 2, 1990 US: I.R.S. X21S-13060-2, CA: X12H-13060,
RI 2001 NL: Red Bullet RB 66.188
A: Hocus Pocus / Le Clochard (Bread) / Janis / Moving Waves / Focus II
B: Eruption: I: Orfeus-Answer-Orfeus II: Answer-Pupilla-Tommy-Pupilla III: Answer-The Bridge
IV: Euridice-Dayglow-Endless Road V: Answer-Orfeus-Euridice
1972
Promo-Single: Sylvia (Mono) / (Stereo)
US: Sire SAA-708
Single: Sylvia / Love Remembered
D: Polydor 2001 349, US: Sire SAA-708 (Diff. Cover), NL: Imperial EMI 5C006-24607 (Diff.
Cover)
Doppel-Album: Focus III
D: Polydor 2612 024, UK: Polydor 2659 016, US: Sire SAS-3901, NL: Imperial EMI 5C188-24753/4,
YV: Polydor 30.056. CD: 1988 D/NL: EMI 7 48861 2, 1990 US: I.R.S. X12S-13061-2, CA: I.R.S.
X12H-13061, RI 2001 NL: Red Bullet RB 66.189
A: Round Goes The Gossip / Love Remembered / Sylvia / Carnival Fugue
B: Focus III / Answers? Questions! Questions? Answers!
C: Anyonymus II (Part 1)
D: Anonymus II (Conclusion) / Elspeth Of Nottingham / House Of The King
Doppel-Album: Moving Waves/Focus II
NL: Imperial 5C180-24572/73, RI 1977 NL: EMI 5C172-25636/37
A: Focus / Why Dream / Happy Nightmare / Tommy
B: Hocus Pocus / Sylvia / Love Remembered / House Of The King
Focus: Rock aus Europa
sofort das äußerst clevere Zusammenspiel
auf: Hinter dem im Vordergrund stehenden
Jan Akkerman füllte die Orgel von Thijs
van Leer vor allem den Klang der Gruppe
aus, während seine Querflöte immer wieder
überraschende Farbtupfer von der Palette zum
Gesamtbild dazugab.
Da das Quartett außerdem noch bereit war,
ausgedehnt und auch in kleinen Clubs aufzutreten, zumal House Of The King nicht nur
zuhause in die Charts eingezogen war, sondern
auch in Frankreich, etablierte man sich schnell
Ein weiterer Vorzug der Konzerte war, dass
man die einzige Schwachstelle gut verbergen
konnte, wie Thijs van Leer zugibt: „Sowohl
unsere Probleme mit der englischen Sprache
als auch die Tatsache, dass die Passagen mit
Gesang zu den schwächeren auf dem ersten
Album zählten, bewogen uns dazu, je länger
desto stärker auf unsere instrumentalen Fertigkeiten zu stützen, zumal wir mit Jan Akkerman
einen herausragenden Lead-Spieler in unseren
NL-LP: Imperial EMI 5C056-24385
Reihen hatten.“ So ging es nach einer Serie
im legendären Amsterdamer Club Bird und
den Sessions zu dem Erstling, die natürlich
in London stattfanden, auf eine fast ununterbrochene Serie von Konzerten durch Europa,
die den Namen der Band ins Bewusstsein der
Fans verankerten, ehe man 1971 zusammen
mit Mike Vernon ins Studio ging, um das
zweite Album aufzunehmen.
Diesmal gehörten statt Hans Cleuver und
Martijn Dresden Pierre van der Linden (*
19.2.1946) und Cyril Havermans zur Band,
da die beiden Vorgänger als Schwachstellen
ausgemacht worden waren. Van der Linden
kam von Brainbox und war ein mehr als nur
solider Jazz-Schlagzeuger, während man den
Bassisten wegen seiner guten Stimme von
Big Wheel geholt hatte. Und das Resultat
konnte vollauf befriedigen: Die in Holland
als Focus II und im Rest der Welt als Moving
Waves erschienene Platte war ein wesentlich
homogeneres Werk als die erste Platte, weil
Oldie Markt 05/04
C/D: = Focus II
Single: Sylvia / House Of The King
UK: Polydor 2001 422, TR: Polydor
1973
Jukebox-Single: Hocus Pocus / Billy Gray
IT: Polydor AS 225
Single: Hocus Pocus / Sylvia
NL: Imperial EMI 5C006-24697
Single: Hocus Pocus 2 / House Of The King
D: Polydor 2001 453
Single: Hocus Pocus / Hocus Pocus 2
US: Sire SAA-704
Single: Hocus Pocus / Janis
F: Sire SG 317
Album: Focus At The Rainbow (Live 5.5.1973 At The Rainbow Theatre, London)
D: Polydor 2383 229, UK: Polydor 2442 118, US: Sire SAS-7408, JP: EMI Toshiba EMS-40197,
AR: EMI 8559, BL: Imperial EMI 4C054-24939, NL: Imperial EMI 5C054-24939, RI 1977 NL:
EMI 5C038-24939, RI 1979 YV: Harvest SHLP-9533. CD: 1988 D/NL: EMI 7 48969 2, JP: EMI
Toshiba CP28-1049, RI 2001 NL: Red Bullet RB 66.190
A: Focus III / Answers? Questions! Questions? Answers ! / Focus II
B : Eruption : I Orfeus II Answer III Orfeus IV Answer V Pupilla VI Tommy VII Pupilla / Hocus
Pocus / Sylvia / Hocus Pocus-Reprise
1974
Promo-Single: Harem Scarem (Mono) / (Stereo)
US: ATCO 45-7002
Single: Harem Scarem / Early Birth
D/UK/NL/SP: Polydor 2058 466 (NL/SP: Diff. Covers), US: ATCO 45-7002 (Diff. Cover)
Album: Hamburger Concerto
D/IT: Polydor 2383 284, UK: Polydor 2442 124, US: ATCO SD 36-100 (Diff. Mixes Of Harem
Scarem & Birth), NL: Polydor 2460 228, RI 1977 NL: EMI 5C064-25693. CD: 1988 D/NL: EMI
7 48860 2, RI 2001 NL: Red Bullet RB 66.191 (All CDs + Early Birth)
A: Delitia Musicae / Harem Scarem / La Cathedrale de Strasbourg / Birth
B: Hamburger Concerto: I Starter II Rare III Medium I IV Medium II V Well Done VI One For
The Road
Album: Rock Sensation
D: Karussell 2345 106, UK: Polydor Special 2384 070 (As Focus)
A: Hocus Pocus / Focus / A Round Goes The Gossip / Love Remembered / House Of The King
B: Early Birth / Focus II / Carnival Fugue / Janis / Elspeth Of Nottingham / Tommy / Sylvia
Album: Masters Of Rock
NL: Imperial 5C054-25130, RI 1976 NL: Emigold EMI DAF 102, 1983 NL: Emidisc Emigold EMI
1A028-25130 (Diff. Cover, Title Of Both RIʼs: House Of The King)
A: Hocus Pocus / Love Remembered / Tommy / Elspeth Of Nottingham / House Of The King
B: Sylvia / Focus II / Round Goes The Gossip / Focus III
1975
Single: Mother Focus / I Need A Bathroom
JP: Polydor DP 1980
Album: Mother Focus
D: Philips 6305 280, UK: Polydor 2302 036, US: ATCO SD 36-117, JP: EMI Toshiba EMS-81027,
IT: Polydor 2310 408, NL: Polydor 2344 053, YV: Polydor 30.182, RI 1977 NL: EMI 5C064-25694,
RI 1983 EMI 1A128-25693/94 (2 LP, & Hamburger Concerto) . CD: 1988 D/NL: EMI 7 48859 2,
RI 2001 NL: Red Bullet RB 66.192
A: Mother Focus / I Need A Bathroom / Bennie Helder / Soft Vanilla / Hard Vanilla / Tropic Bird
B: Focus IV / Someoneʼs Crying…What! / All Together!…Oh That! / No Hang Ups / My Sweetheart / Father Bach
Album: Dutch Masters-A Selection Of Their Finest Recordings 1969-1973
US: Sire SASD-7505, JP: Polydor MP 2477 ( The Best Of)
A: Hocus Pocus / Focus / House Of The King / Moving Waves / Sylvia
9
10
Focus: Rock aus Europa
Oldie Markt 05/04
die Stärken auf dem instrumentalen Sektor
deutlich prominenter widergespiegelt wurden. Jan Akkerman: „Es war eine Art der
Musik, die so nicht existierte. Focus machte
pure, romantische Musik. Wir spielten Lieder,
aber nicht in der Art von Pop-Songs, sondern
als Instrumentals und das war damals selten.“
Dahinter stand gleichzeitig ein musikalisches
Konzept, das van Leer so erläuterte: „Mit
dem Wort Focus wollte ich meinen Wunsch
ausdrücken, Musik nicht nur als Mittel zur
Ablenkung von den alltäglichen Sorgen der
Menschen zu benützen, sondern ihnen im
Gegenteil zu helfen, sich damit auseinander
zu setzen und sie zu bewältigen.“
Große Worte. Doch tatsächlich war das in
erster Linie von Akkerman arrangierte zweite
Album ein großer Schritt vorwärts, weil die
Fusion von Rock, Klassik und Jazz selten so
harmonisch gelungen war wie hier. Das zeigt
das die ganze zweite Seite einnehmende Stück
Eruption, das von dem Konzert für ein Orchester von Bela Bartok inspiriert worden war,
von dem man eigentlich auch einen Teil als
Hommage verwenden wollte, aber der Sohn
des Komponisten Peter war dagegen, wohl
B: Focus II / Love Remembered / Carnival Fugue / Focus III / Hocus Pocus (Fast Version)
1976
Promo-Single: Pʼs March / Focus II
NL: EMI PRH 14
Album: Ship Of Memories (Outtakes & Rarities)
D: EMI 1C054-25610, UK: Harvest SHSP 4068, US: Sire SAS 7531, NL: EMI 5C050-25610. CD:
1988 D/NL: EMI 7 48858 2 (+ Hocus Pocus (US-Version)
A: Pʼs March / Canʼt Believe My Eyes / Focus V / Out Of Vesuvius
B: Glider / Red Sky At Night / Spoke The Lord Creator / Crackers / Ship Of Memories
1977
Single: Hocus Pocus / House Of The King
NL: Polydor 2135 016
Doppel-Album: The Story Of Focus
D/NL: Polydor 2664 371
A: Hocus Pocus / House Of The King / Janis / Birth
B: Hamburger Concerto: I Starter II Race III Medium IV Medium 2 / V Well Done VI One For
The Road
C: Focus / Sylvia / Focus II / Carnival Fugue / Le Clochard (Bread) / Early Birth / Tommy / Focus
(Vocal)
D: Eruption: I Orfeus-Answer-Orfeus II Answer-Pupilla-Tommy-Pupilla III Answer-The Bridge IV
Euridice-Dayglow-Endless Road V Answer-Orfeus-Euridice
1978
Promo-Single: Eddy / Sneezing Bull
NL: EMI ID 07
Album: Focus Con Proby
D: EMI 1C064-25713, US: Harvest Capitol ST 11721, NL: EMI 5C064-25713. CD: NL: EMI
CDM 7 48339 2
A: Wingless / Orion / Night Flight / Eddy / Sneezing Bull
B: Broher / Tokyo Rose / Maximum / How Long
1979
Album: Focus On Focus
NL: EMI 5C050-26233. CD: 1988 NL: EMI CDM 7 46244 2
A: Tommy / House Of The King / No Hang Ups / Sneezing Bull / Focus IV / Anonymous / Bennie
Helder
B: Sylvia / Focus II / Wingless / Hocus Pocus / Harem Scarem / Mother Focus / Brother
BL-LP: EMI 4C054-24939
weil ihm eine Würdigung aus dieser Ecke als
suspekt erschien.
Dennoch gelang die Suite ausgezeichnet,
zumal sie mit Tommy ein Stück enthielt, das
vom Saxofonisten der holländischen Gruppe
Solution, Tom Barlage, geschrieben worden
war und wie maßgeschneidert für Akkerman
wirkte. Dazu kam der völlig ungewöhnliche
Popsong Hocus Pocus mit der Jodeleinlage
von Thijs van Leer und die melodischen
Stärken der Instrumentals und fertig war
eine Platte, die in ihrer Konsistenz und Qualität wie ein Solitär aus der Rocklandschaft
herausragte. Um jedoch den Lohn der Arbeit
zu ernten, war danach Touren angesagt, doch
erneut hatte das Quartett Glück: Es stieß in
England in ein Vakuum.
Fortsetzung folgt
1983
Album: Focus
NL: Imperial EMI 1A038 1575311, RI 1984 UK: Fame EMI 41 3112 1 (As Greatest Hits, MC: 41
3112 4)
A: Focus / Moving Waves / Focus II
B: Tommy / Hocus Pocus / House Of The King / Sylvia / Janis
1985
Single: Sylvia / Hocus Pocus
UK: Golden 45ʼs EMI 4539
Album: Jan Akkerman & Thijs van Leer
D: Metronome Polydor 824 783-1, UK: Vertigo Phonogram 824 524-1, US: Mercury PolyGram 824
524-1, JP: CBS Sony 25PP-171. CD: D: Metronome Polydor 824 783-2, UK: Vertigo Phonogram
824 524-2, US: Mercury PolyGram 824 524-2, JP: CBS Sony 25PD-171
A: Russian Roulette / King Kong / Le Tango / Indian Summer
B: Beethovenʼs Revenge / Olé Judy / Whoʼs Calling?
CD: Hocus Pocus – The Best Of Focus
D/NL: EMI 7243 8 28162 2 1
Tracks: Hocus Pocus / Anonymous / House Of The King / Focus / Janis / Focus II / Tommy / Sylvia
/ Focus III / Harem Scarem / Mother Focus / Focus IV / Bennie Helder / Glider / Red Sky At Night
/ Hocus Pocus (US-Single Version)
King Crimson: Erste Triumphe
Oldie Markt 05/04
Ein
Meilenstein
zum
Start
Gleich mit ihrem Debüt legten King Crimson einen echten
Meilenstein des progressiven Rock vor und entpuppten sich als
ein absolutes Original.
King Crimson, Ausgabe Nr. 2 (v.l.): Mel Collins, Pete Sinfield, Robert Fripp, Ian McCulloch, Gordon Haskell
11
12
King Crimson: Erste Triumphe
Oldie Markt 05/04
Die Musikindustrie arbeitet immer nach den
gleichen Prinzipien: Wenn eine neue Gruppe
auftaucht, die einen originellen Ansatz hat,
live überzeugen kann und auch noch starkes
eigenes Material besitzt, dann kann sie sich den
Vertragspartner aussuchen. Und da alle diese
Kriterien auf King Crimson zutrafen, liefen
ihnen spätestens nach dem Free Concert im
Hyde Park im Vorprogramm der Rolling Stones
die Plattenfirmen die Bude ein.
Tatsächlich wurden Robert Fripp und seinen
Kollegen sowohl von englischen wie auch
amerikanischen Firmen sechsstellige Zahlen
vorab angeboten, doch sie unterschrieben in
England bei Island und für die USA bei Atlantic, weil laut Robert Fripp „wir Island und
Atlantic für die besten Vertragspartner hielten,
obwohl wir Angebote erhielten, die weit über
250.000 Pfund gingen. Auf der anderen Seite
sollte man diesem Geschäft nicht naiv gegenüberstehen: Man muss sich über den eigenen
Wert bewusst sein.“ Und so ging es ins Studio,
zusammen mit Tony Clarke als Produzent, doch
Oldie-Markt Discographie
King Crimson (2)
von Frank Küster
1981
Single: Thela Hun Ginjeet / Elephant Talk
SP: EG Polydor 2002 108
Promo-Maxi: Thela Hun Ginjeet // Elephant Talk / Indiscipline
UK: EG KCX 001
Promo-Maxi: Elephant Talk (Dance Remix) // Thela Hun Ginjeet / Matte Kudasai (Please Wait
For Me)
US: Warner Brothers PRO-A- 1005
Album: Discipline
D/NL: EG Polydor 2302 112, UK: EG EGLP 49, US: EG Warner Brothers BSK 3629, JP: EG Polydor
28MM 064, AR: EG Polydor 2311 103, CA: EG Warner Brothers XBS 3629, RI 1988 JP: EG Virgin
Toshiba 25VB-1161. CD: 1986 D: EG Polydor 800 099-2, US: EG Warner Brothers 3629-2, 1988
JP: EG Virgin Toshiba 32VD-1087, 1989 D: EG Virgin Ariola 257 941, UK: EG Virgin EGCD 49,
JP: EG Virgin VJCP-2308, 1991 US: EG Caroline EGCD 49, 1994 JP: Pony Canyon PCCY-00668,
2001 UK: DGM Virgin CDVKC 8, CDVKCX 8, JP: DGM Pony Canyon PCCY-01428, PCCY-01530
(Bonustrack 30th Anniversary-Edition: Matte Kudasai (Alternative Version)
A: Elephant Talk / Frame By Frame / Matte Kudasai / Indiscipline
B: Thela Hun Ginjeet / The Sheltering Sky / Discipline
1982
D-LP: Island Ariola 85806
das endete schnell in einem Fiasko: Robert
Fripp im besonderen und die Band im allgemeinen waren absolut nicht einverstanden mit
dieser Zusammenarbeit und man beschloss,
selbst zu produzieren, frei nach dem Motto:
„Als wir realisierten, dass wir uns selbst
produzieren mussten, war uns klar, dass wir
Fehler machen würden, aber wenigstens waren
es unsere eigenen Fehler.“
In jedem Fall verzögerten die Probleme bei
den Arbeiten die Veröffentlichung des Debüts
erheblich: Obwohl man im Juli angefangen
hatte, dauerte es bis zum Oktober 1969, ehe
das Material fertig und im Kasten war, obwohl
Fripp später erhebliche Mängel beim Mix kritisierte: „Unser Zeitplan wurde immer enger,
weil wir mit den Ergebnissen nicht zufrieden
waren und wir gleichzeitig Konzerte im ganzen
Land gaben. Da wir zusätzlich richtig lange,
harte Sessions im Studio hatten, wurde es am
Ende einfach zu viel und ich bin bestenfalls zu
Promo-Single: Heartbeat (Mono) / (Stereo)
US: EG Warner Brothers 7-29964
Single: Heartbeat / (Excerpt From) Requiem
D/AU: EG Polydor 2002 151, UK: EG EGO 6, US: EG Warner Brothers 7-29964
Promo-Maxi: Heartbeat / Neal And Jack And Me // Sartori In Tangier
US: EG Warner Brothers PRO-A-1045
Album: Beat
D/AR/AU: EG Polydor 2311 156, UK: EG EGLP 51, US: EG Warner Brothers 23692-1, CA: EG
Warner Brothers 92 36281, ME: EG Polydor LPR 16439, RI 1986 D: EG Polydor 821 194-1. CD:
1986 D: EG Polydor 821 194-2, US: EG Warner Brothers 9 23692-2, 1989 D/GR: EG Virgin Ariola
257 942, UK: EG EGCD 51, JP: EG Virgin VJCP-2309, 1991 US: EG Caroline EGCD 51, 1994
JP: Pony Canyon PCCY-00669, 2001 UK: DGM Virgin CDVKC 9, CDVKCX 9, JP: DGM Pony
Canyon PCCY-001429, Pony Canyon PCCY-01531
A: Neal And Jack And Me / Heartbeat / Sartori In Tangier / Waiting Man
B: Neurotica / Two Hands / The Howler / Requiem
1983
Album: BBC College Concert (Radioshow)
US: London Wavelength Show #26, Week Of March 20, 1983
A: Easy Money / Lament / Book Of Saturday / Exiles / The Mincer
B: Talking Drum / Extracts From Larksʼ Tongues In Aspic / 21st Century Schizoid Man
1984
Promo-Single: Sleepless (Edit) / Same
US: EG Warner Brothers 7-29309
Single: Sleepless / Nuages (That Which Passes, Passes Like Clouds)
D/SP: EG Polydor 817 990-7 (SP: Diff. Cover), UK: EG EGO 15, US: EG Warner Brothers 729309, CA: EG Warner Brothers 92 93097
Maxi-Single: Sleepless (Dance Mix) // (Instrumental) / (Mix By Bob Clearmountain)
D: EG Polydor 817 990-1, UK: EG EGOX 15
Maxi-Single: Sleepless (Dance Mix) / (Instrumental)
US: EG Warner Brothers 20193-0 A, CA: EG Warner Brothers WEA 92 0130
Promo-12”-EP: Sleepless (Dance Mix) / Nuages (That Which Passes, Passes Like Clouds) //
King Crimson: Erste Triumphe
60 Prozent mit dem Endresultat zufrieden. Vor
allem die Abmischungen sind nicht, was sie
hätten sein sollen. Ich würde das Ganze gerne
ganz neu abmischen, aber Island und Atlantic
werden das nicht schlucken, weil das Endergebnis viel stärker sein würde. Folglich werden
wir mit dem jetzigen Zustand leben müssen.“
Der war nach der Aussage aller anderer jedoch
mehr als genug. Pete Townshend beispielsweise bezeichnete In The Court Of The Crimson
King als fantastisches Album und das sahen die
meisten Rezensenten ähnlich.
So war es keine Überraschung, dass die erste
LP aus dem Stand auf den fünften Platz der
englischen Hitparade kam und mit einem
Schlag die Gruppe und ihren Sound auf dem
Markt etablierte. Das lag nicht nur an dem
gleichzeitig differenzierten und wuchtigen
Klang, sondern vor allem an den Songs, die
eine Bandbreite von hartem Rock bis zu lyrischen Momenten abdeckten. Dazu kamen noch
die beeindruckenden Leistungen der einzelnen
Instrumentalisten, bei denen Fripp natürlich im
Oldie Markt 05/04
Sleepless (Instrumental) / ( Mix By Bob Clearmountain)
US: EG Warner Brothers PRO-A-2131
Promo-Maxi: Three Of A Perfect Pair / Man With An Open Heart
US: EG Warner Brothers PRO-A-2158
Album: Three Of A Perfect Pair
D/AU: EG Polydor 817 882-1, UK: EG EGLP 55, US: EG Warner Brothers 9 25071-1, KR: EG
B073. CD: 1984 D: EG Polydor 817 882-2, UK: EG EGCD 55, US: EG Warner Brothers 9 25071-2
(Made In D), 1989 D: EG Virgin Ariola 257 943, JP: EG Virgin VJCP-2310, 1991 US: EG Caroline EGCD 55, 1994 JP: DGM Pony Canyon PCCY-00670, RI 2001 UK: DGM Virgin CDVKC
10, CDVKCX 10, JP: Pony Canyon PCCY-01430, Pony Canyon PCCY-01532 (All 2001-Issues
Remastered + The King Crimson Barber Shop / Industrial Zone A / Industrial Zone B / Sleepless
(Tony Levin Mix) / Sleepless (Bob Clearmountain Mix) / (Dance Mix-Eric Kevorkian)
A: Three Of A Perfect Pair / Model Man / Sleepless / Man With An Open Heart / Nuages (That
Which Passes, Passes Like Clouds)
B: Industry / Dig Me / No Warning / Larksʼ Tomgues In Aspic Part III
Laser Disc: Live In Japan – Three Of A Perfect Pair
JP: Pick Me Up Pioneer SM037-3322
A: No Warning / Larksʼ Tongues In Aspic Part III / Thela Hun Ginjeet / Frame By Frame / Matte
Kudasai / Industry / Dig Me / Three Of A Perfect Pair / Indiscipline
B: Sartori In Tangier / Man With An Open Heart / Waiting Man / Sleepless / Larksʼ Tongues In Aspic
Part II / Discipline / Elephant Talk / Heartbeat
Video: The Noise: Live At Frejus (Frejus, France, 27.8.1982)
UK: EG VPV 29012, RI 1998 UK/US: DGM DGMVC 2
Tracks: Waiting Man / Matte Kudasai / Sheltering Sky / Neal And Jack And Me / Indiscipline /
Heartbeat / Larksʼ Tongues In Aspic Part II
Doppel-Album: King Biscuit Flower Hour (Radioshow, Live At Le Spectrum, Montreal)
US: KBFH 1984/09/02 (Three Sides Only)
A: Red (Instrumental) / Matte Kudasai / Three Of A Perfect Pair
B: Indiscipline / Sartrori In Tangier / Frame By Frame
C: Man With An Open Heart / Sleepless / Heartbeat / Elephant Talk
1986
D-LP: Island Ariola 86730
Vordergrund stand, obwohl Ian McDonald an
den Blasinstrumenten ähnlich brillierte. Insgesamt war das ein Solitär im Umfeld des progressiven Rock, der auch die besonders auf den
späteren Produktionen ab und zu ärgerlichen
Übertreibungen in Schach hielt.
Die Qualität dieses Albums resultierte in einer
großen Nachfrage nach Live-Auftritten der
Band, so dass man bereits Anfang Oktober in
die USA reiste, wo zu den zuvor 60 Konzerten
in England etliche dazukamen. Das bedeutete
natürlich einen erheblichen Stress, zumal man
erst kurz zuvor die Arbeiten an der ersten
Platte abgeschlossen hatte. Die dauernden
Touren sorgten denn auch für den ersten Split:
Ian McDonald und Mike Giles zogen es vor,
anstelle weiter durch Europa und die USA zu
reisen, ein Duo aufzumachen. Doch die Platte
riss nicht so viel, so dass sich Ian McDonald
für eine Karriere als Sessionmusiker entschied,
die ihm in den nächsten Jahren einen enormen
Doppel-Album: The Compact King Crimson
UK: EG JEM EGLP 68. CD: 1986 UK: EG JEM EGCD 68
A: Discipline / Thela Hun Ginjeet / Matte Kudasai / Three Of A Perfect Pair
B: Frame By Frame / Sleepless / Heartbeat / Elephant Talk
C: 21st Century Schizoid Man-Mirrors / I Talk To The Wind / Epitaph-March For No Reason-Tomorrow And Tomorrow
C: Red (Remix) / Cat Food / The Court Of The Crimson King: The Return Of The Fire Witch-The
Dance Of The Puppets
1989
4 CD-Box: 1989 (Limited Box-Set Celebrating 20 Years Of EG Records)
UK: EG EGBC 6
CD 1: In The Court Of The Crimson King (Definitive Edition 1989, EGCD 1)
CD 2: Larksʼ Tongues In Aspic (EGCD 7)
CD 3: Discipline (Definitive Edition 1989, EGCD 49)
CD 4: The 20th Anniversary Album (EGCD 75): King Crimson: In The Court Of The Crimson King
/ Brian Eno: St. Elmoʼs Fire / Robert Fripp/Daryl Hall: North Star / King Crimson: Elephant Talk
1991
4 CD-Box: Frame By Frame – The Essential King Crimson
D: EG Virgin 786768 2, UK: EG Virgin KC BOX 1, US: EG Caroline EGCD 1595, JP: EG Virgin
VJCP-36023
Tracks CD 1: King Crimson 1969-1971: 21st Century Schizoid Man / I Talk To The Wind / Epitaph /
Moonchild / The Court Of The Crimson King / Peace-A Theme / Cat Food (Single Version) / Groon /
Cadence And Cascade (Remix) / Sailorʼs Tale (Abridged) / Ladies Of The Road / Bolero (Remix)
Tracks CD 2: King Crimson 1972-1974: Larksʼ Tongues In Aspic Part One (Abridged) / Book
13
14
King Crimson: Erste Triumphe
Oldie Markt 05/04
Erfolg einbrachte, die in einem Engagement bei
Foreigner mündete, ehe er sich wieder alleine
auf den Weg machte und schließlich Ende der
90er Jahre sein erstes Solo-Album vorlegte.
Für seine alten Kollegen und vor allem Robert Fripp kam es noch schlimmer: Als man im
März 1970 ins Studio ging, um den Nacfolger
In The Wake Of Poseidon einzuspielen, ging
auch noch Greg Lake von den Fahnen: Ein
Angebot zur Kooperation von Keith Emerson
von The Nice war zu verlockend, um auf dem
scheinbar lecken Gruppenschiff von Robert
Fripp zu bleiben. Und die Probleme der Gruppe
sprachen sich in der letztlich doch engen Szene
Londons schnell herum: Während er noch im
Studio mit Sessionmusikern am neuen Opus
bosselte, erreichten ihn Angebote von Yes und
Aynsley Dunbarʼs Blue Whale, doch bei ihnen
einzusteigen.
Doch Robert Fripp glaubte absolut an seine
eigene Mission und dachte keinen Augenblick
daran, aufzugeben. Zusammen mit alten Freunde wie den Gebrüdern Giles, alten Bändern mit
Lake und Musikern wie dem Free-Jazz Pianis-
US-LP: Atlantic SD 7298
ten Keith Tippett, dem Studio-As Mel Collins
und dem Sänger Gordon Haskell produzierte
er ein zweites Album, das kaum schlechter war
als die erste Platte, mit Cat Food einen der ganz
wenigen Single-Titel der ersten Phase enthielt
und ansonsten noch wesentlich konsequenter
in Richtung Grenzgebiet zwischen Jazz und
Rock ging.
Damit wiederholte Fripp nicht nur den Erfolg
des Erstlings (in England landete man damit
auf dem 4. Platz, in den USA auf 31), sondern
schrieb die Geschichte seiner Band so weiter,
dass eine Fortsetzung der Karriere völlig logisch war. Die Besetzung dafür holte er sich
aus den Sessions: Haskell und Collins blieben
bei ihm, der Schlagzeuger Andy McCullough
kam noch dazu und so brach man zu den Konzerten in Europa und den USA auf und ging
danach auch wieder ins Studio, um die dritte
LP einzuspielen, die die radikalste des Quartetts
werden sollte. Fortsetzung folgt
Of Saturday / Easy Money / Larksʼ Tongues In Aspic Part Two / The Night Watch / The Great Deceiver / Fracture (Abridged) / Starless (Abridged) / Red / Fallen Angel / One More Red Nightmare
Tracks CD 3: King Crimson 1981-1984: Elephant Talk / Frame By Frame / Matte Kudasai /
Thela Hun Ginjeet / Heartbeat / Waiting Man / Neurotica / Requiem / Three Of A Perfect Pair /
Sleepless / Discipline / The Sheltering Sky / The King Crimson Barber Shop
Tracks CD 4: King Crimson Live 1969-1984: Get Thy Bearings / Travel Weary Capricorn / Mars
/ The Talking Drum / 21st Century Schizoid Man / Asbury Park / Larksʼ Tongues In Aspic Part
Three (Excerpt) / Sartori In Tangier / Indiscipline
CD: The Abbreviated King Crimson – Heartbeat
UK: EG Virgin KCCOL 1 (664 871, Digipak), US: EG Caroline CAROL 1467-2
Tracks: The King Crimson Barber Shop / 21st Century Schizoid Man (Abbreviated) / In The
Court Of The Crimson King (Abbreviated) / Elephant Talk (Edited) / Matte Kudasai / Heartbeat
(Edited) / Medley
1992
Promo-CD: The Great Deceiver – Special DJ Copy
JP: Pony Canyon DSP-192
Tracks: Larksʼ Tongues In Aspic Part Two / Exiles / Easy Money / 21st Century Schizoid Man /
Larksʼ Tongues In Aspic Part One / The Night Watch / Cat Food / The Great Deceiver / Starless /
Larksʼ Tongues In Aspic Part Two (Abbreviated) / The Talking Drum / Walk On…No Pussyfooting
/ Improv-Some More Pussyfooting
4 CD-Box: The Great Deceiver (Live 1973-1974)
D: DGM Virgin 0777 7 86543 2 2, UK: Discipline Caroline KC DIS 1, US: EG Caroline CAROL
1597-2/0170 4 61597 2 2, JP: DGM Pony Canyon PCCY-00393, RI 2000 UK: DGM DGM
9904
Tracks CD 1: Palace Theatre, Providence, Rhode Island, 30. June 1974: Walk On…No Pussyfooting / Larksʼ Tongues In Aspic Part Two / Lament / Exiles / Improv-A Voyage To The Centre
Of The Cosmos / Easy Money / Improv-Providence / Fracture / Starless
Tracks CD 2: 21st Century Schizoid Man / Walk Off From Providence…No Pussyfooting / Glasgow
Apollo, 23. October 1973: Sharksʼ Lungs In Lemsip / Larksʼ Tongues In Aspic Part One / Book
Of Saturday / Easy Money / Weʼll Let You Know / The Night Watch / Improv-Tight Scrummy
/ Peace-A Theme / Cat Food / Penn State University, 29. June 1974: Easy Money / … It Is For
You, But Not For Us
Tracks CD 3: Pittsburgh, Pennsylvania-Stanley Warner Theatre, 29. April 1974: Walk On…No Pussyfooting / The Great Deceiver / Impriv-Bartley Butsford / Exiles / Improv-Daniel Dust / The Night
Watch / Doctor Diamond / Starless / Improv-Wilton Carpet / The Talking Drum / Larksʼ Tongues In
Aspic Part Two (Abbreviated) / Penn State University, 29. June 1974: Applause&Announcement
/ Improv-Is There Life Out There
Tracks CD 4: Toronto, Massey Hall, 24. June 1974: Improv-The Golden Walnut / The Night
Watch / Fracture / Improv-Clueless And Slightly Slack / Zürich Volkshaus, 15. November 1973:
Walk On…No Pussyfooting / Improv-Some Pussyfooting / Larksʼ Tongues In Aspic Part One /
Improv-The Law Of Maximum Distress: Part One / Part Two / Easy Money / Improv-Some More
Pussyfooting / The Talking Drum
1993
3 CD-Box: The First Three – The Collectorsʼ Edition
D: EG Virgin EMI 7 39152 2, UK: EG Virgin TPAK 28, US: EG Caroline CAR 1760/1704 1760
2 (Limited Set Of 3Picture Discs)
Tracks CD 1: In The Court Of The Crimson King (EGCD 1)
Tracks CD 2: In The Wake Of Poseidon (EGCD 2)
Tracks CD 3: Lizard (EGCD 3)
CD: Sleepless – The Concise King Crimson
D: EG Virgin 7 88296 2 1, UK: EG Virgin CDV 2721, US: EG Carolin CAROL 1887-2, JP: EG
Pony Canyon PCCY-00520
Tracks: 21st Century Schizoid Man / Epitaph / In The Court Of The Crimson King (Abridged) /
Cat Food (Edit) / Ladies Of The Road / Starless (Abridged) / Red / Fallen Angel / Elephant Talk
/ Frame By Frame / Matte Kudasai / Heartbeat / Three Of A Perfect Pair / Sleepless (Restored
Mix)
Simon & Garfunkel: Die 70er und 80er Jahre
Oldie Markt 05/04
Alleine
und
zusammen
Die 70er und 80er Jahre sahen einige Reunions von Simon &
Garfunkel, obwohl beide auch als Solisten den kommerziellen
Erfolg gepachtet zu haben schienen.
Art Garfunkel (links) und Paul Simon 1981 im Central Park
15
16
Oldie Markt 05/04
Peter Grant, dem Manager von Led Zeppelin,
wird der Satz „Schweigen bildet Legenden“
zugeschrieben, mit dem er seine sparsame Presse-Politik begründete. Ob es nun eine bewusste
Aktion von Paul Simon und Art Garfunkel war
oder die Haltung, nur dann von sich hören zu
lassen, wenn man wirklich etwas zu sagen hatte
– eine Einstellung, die den Gesetzen der notorisch lautsprecherischen Branche diametral
entgegengesetzt verlief – tatsächlich folgten
auf Phasen der Aktivität solche des völligen
Schweigens, was Gerüchten und Mutmaßungen
natürlich Tür und Tor öffnete.
So war zwischen 1976 und 1978 eine Pause
angesagt, die beide mit sporadischen TV-Auftritten füllten, die hauptsächlich die legendäre
US-Comedy-Show Saturday Night Live betraf,
in der Simon immer einmal wieder auftauchte,
alleine, mit Art Garfunkel, der einmal sogar den
Gastgeber spielte, und zusammen mit George
Harrison. Andere vereinzelte Gastspiele betrafen einen Duo-Gig der beiden bei den Britannia
Music Awards – dem englischen Gegenstück zu
den Grammy-Verleihungen in den USA – im
D-LP: Warner Brothers WEA WB 56846
Oktober 1977, wo sie aufgrund eines technischen Defekts Bookends/Old Friends gleich
sechsmal singen mussten, nachdem Bridge
Over Troubled Water auf der wegen des 25jährigen Kronjubiläums von Königin Elisabeth
global gestalteten Verleihung als bestes außerbritisches Album gekürt worden war.
1978 tauchten die beiden auch wieder einmal
im Studio auf: Für das Remake des alten Sam
Cooke-Hits What A Wonderful World hatte Art
Garfunkel nicht nur James Taylor, sondern eben
auch seinen alten Partner ins Studio gebeten
und das führte zu einem internationalen Hit,
der auch das begleitende Album Watermark zu
einem Erfolg machte. Paul Simon hielt sich
jedoch erst einmal vornehm zurück: Er stellte
nur zwei neue Songs für den Best Of-Sampler
Greatest Hits etc. vor, von denen Slip Slidin
Away ebenso weltweite Hitparaden-Plätze
belegte wie das Album, das erneut zu einem
Simon & Garfunkel: Die 70er und 80er Jahre
Oldie-Markt Discographie
Simon & Garfunkel (6)
von Frank Küster
Die Soloplatten (4)
Paul Simon (2)
1974
Single: American Tune / One Manʼs Ceiling Is Another Manʼs Floor
UK: CBS 1979
Promo-Single: The Sound Of Silence (Live, Mono) / (Stereo)
US: Columbia 4-46038 (White Label)
Single: The Sound Of Silence (Live) / Mother And Child Reunion
D/UK: CBS 2349, US/CA: Columbia 4-46038 (Diff. Covers)
Album: Live Rhyminʼ – Paul Simon In Concert
D/UK: CBS 69035, US: Columbia PC 32855 (4-Track Tape: 1R1 6163, MC: PCT 32855). CD: 1991
D: Warner Brothers WEA 7599-25590-2, US: Warner Brothers 9 25590-2, JP: Warner Brothers
Pioneer WPCP-3972
A: Me And Julio Down By The Schoolyard / Homeward Bound / American Tune / El Condor Pasa
(If I Could) / Duncan / The Boxer
B: Mother And Child Reunion / The Sound Of Silence / Jesus Is The Answer / Bridge Over Troubled
Water / Loves Me Like A Rock / America
Promo-Single: Something So Right (Long) / (Short)
UK: CBS CBS 2822 DJ
Single: Something So Right / Tenderness
UK: CBS 2822
1975
Promo-Single: Gone At Last (& Phoebe Snow) (Mono) / (Stereo)
US: Columbia 3-10197 (White Label)
Single: Gone At Last (& Phoebe Snow) / Take Me To The Mardi Gras
US/CA: Columbia 3-10197 (Diff. Covers)
Single: Gone At Last (& Phoebe Snow) / Tenderness
D/UK/NL: CBS 3594 (NL: Diff. Cover)
Promo-Single: 50 Ways To Leave Your Lover (Mono) / (Stereo)
US: Columbia 3-10270 (White Label)
Single: 50 Ways To Leave Your Lover / Some Folks Lives Roll Easy
D/UK/NL: CBS 3887 (NL: Diff. Cover), US/CA: Columbia 3-10270 (Diff. Covers)
Album: Still Crazy After All These Years
D/UK: CBS CBS 86001, US: Columbia PC 33540 (Quadro: PCQ 33540, 8-Track-Tape: PCA 33540,
4-Track-Tape: 1R1 6438), JP: CBS Sony SOPO 102. CD: 1984 D: CBS CDCBS 86001 (Made In
Japan), RI 1991 D: Warner Brothers WEA 7599-25591-2, US: Warner Brothers 9 25591-2, JP:
Warner Brothers Pioner WPCP-3973
A: Still Crazy After All These Years / My Little Town (& Art Garfunkel) / Listen?? / I Do It For
Your Love / 50 Ways To Leave Your Lover / Night Games
B: Gone At Last / Some Folks Lives Roll Easy / Have A Good Time / Youʼre Kind / Silent Eyes
1976
Promo-Single: Still Crazy After All These Years (Mono) / (Stereo)
US: Columbia 3-10332 (White Label)
Single: Still Crazy After All These Years / I Do It For Your Love
US: Columbia 3-10332
Single: Still Crazy After All These Years / Silent Eyes
D/UK/NL: CBS 4188 (NL: Diff. Cover)
Promo-Single: American Tune / Same
US: Columbia AE7-1105
Simon & Garfunkel: Die 70er und 80er Jahre
Millionen-Seller geriet – seinem letzten für
Columbia, denn diese Zusammenstellung mit
seinen größtem Solo-Hits sollte die letzte Platte
für die alte Firma sein. Der Grund für seinen
Abgang zu Warner Brothers, den er sich übrigens 1,5 Millionen Dollars von seinem eigenen
Geld kosten ließ, war weniger Unzufriedenheit
mit dem alten Vertragspartner als dessen völliger Unwillen, den geplanten Film von Simon
zu unterstützen. Genau dies aber garantierte
die neue Firma Warner Brothers, wo er am
15. Februar 1979 einen neuen Solovertrag
unterschrieb. Darüber hinaus besaß sie ein
Filmstudio in Hollywood.
Im März begann er mit dem Drehbuch für den
Film One Trick Pony, der einen Musiker zeigt,
der auf der Suche nach einem Hit, von seiner
Freundin verlassen, auftritt. Dafür ging die
gesamte erste Hälfte des Jahres 1980 drauf,
die er außerdem für die Aufnahmen zu dem
Soundtrack nützte, der eigentlich das nächste
Solo-Album des Mannes war. Doch der beinahe
logische Erfolg der Single Late In The Evening
(Top 10 USA, Top 60 England) und des Albums (Top 20 auf beiden Seiten des Atlantiks)
schlug nicht auf den des Films durch, der sich
an den Kino-Kassen nur mäßig schlug und auch
Oldie Markt 05/04
1977
Single: Slip Slidinʼ Away / Something So Right
D/UK/NL: CBS 5770 (NL: Diff. Cover), US: Columbia 3-10630
Album: Greatest Hits etc.
D: CBS 86047, UK: CBS S 10007, US: Columbia JC 35032 (Half-Speed Mastered: HC 45032).
CD: 1985 D/UK: CBS CDCBS 86047, US: Columbia CK 35032
A: Slip Slidinʼ Away / Stranded In A Limousine / Still Crazy After All These Years / Have A Good
Time / Duncan / Me And Julio Down By The Schoolyard / Something So Right
B: Kodachrome / I Do It For Your Love / 50 Ways To Leave Your Lover / American Tune / Mother
And Child Reunion / Loves Me Like A Rock / Take Me To The Mardi Gras
1980
Promo-Single: Late In The Evening (Mono) / (Stereo)
US: Warner Brothers WBS 49511
Promo-Maxi: Late In The Evening / How The Heart Approaches What It Yearns
US: Warner Brothers PRO-A-889
Single: Late In The Evening / How The Heart Approaches What It Yearns
D: Warner Brothers WEA WB 17666, UK: Warner Brothers WEA WB K 17666, US/CA: Warner
Brothers WBS 46511 (Diff. Covers), SP: Warner Brothers Hispavox 45-2009 (Diff. Cover)
Album: One Trick Pony (Soundtrack)
D: Warner Brothers WEA WB 56846, UK: Warner Brothers WEA K 56846, US/NZ: Warner Brothers
HS 3472. CD: 1988 D/UK: Warner Brothers WEA 256 846-2, US: Warner Brothers 3472-2, RI 1991
D: Warner Brothers WEA 7599-27407-2, JP: Warner Brothers Pioneer WPCP-3974
A: Late In The Evening / Thatʼs Why God Made The Movies / One Trick Pony / How The Heart
Approaches What It Yearns / Oh, Marion
B: Ace In The Hole / Nobody / Jonah / God Bless The Absentee / Long, Long Day
Promo-Single: One Trick Pony / Long Long Day
US/CA: Warner Brothers WBS 49601 (White Label)
Single: One Trick Pony / Long Long Day
D: Warner Brothers WEA WB 17715, UK: Warner Brothers WEA K 17715, US/CA: Warner Brothers WBS 49601
1981
D-Single: Warner Brothers
WEA 92-9453-7
von der Kritik nicht verschont wurde, obwohl
neben der Band von Simon mit den SessionAssen aus New York noch Auftritte der B 52ʼs
und der nur für diesen Film reformierten Lovin
Spoonful zu sehen waren.
Dennoch entschädigte der kommerzielle Erfolg
der Platten – wozu auch noch die Single mit
dem Titeltrack kam – und der Tour 1980 durch
die USA Simon etwas für die nicht ganz so
überwältigende Aufnahme des Films. Derweil
hatte sein alter Kollege sowohl mit der Single
Bright Eyes, der Titelmelodie des Zeichentrickfilms Watership Down, als auch mit seinem Album Fate For Breakfast 1979 einen in England
und den USA völlig unterschiedlichen Erfolg
gefunden: Während die Single auf der Insel
Promo-Single: Oh Marion (Mono) / (Stereo)
US/CA: Warner Brothers WBS 49675
Single: Oh Marion / God Bless The Absentee
D: Warner Brothers WEA WB 17745, UK: Warner Brothers WEA K 17745, US/CA: Warner Brothers WBS 49675
Single: 50 Ways To Leave Your Lover / Still Crazy After All These Years
US: Columbia Hall Of Fame 13-33322
Laserdisc: Paul Simon … On The Concert Stage!
US: Warner Brothers
A: Me And Julio Down By The Schoolyard / Still Crazy After All These Years / Ace In The Hole /
Something So Right / One Trick Pony
B: 50 Ways To Leave Your Lover / Late In The Evening / American Tune / The Boxer / The Sound
Of Silence
1983
Promo-Single: Think Too Much / Same
US: Warner Brothers 7-29333
Single: Think Too Much / Song About The Moon
US: Warner Brothers 7-29333, CA: Warner Brothers EA 92 9333 7
Promo-Single: Allergies / Same
US: Warner Brothers 7-29453
Single: Allergies / Think Too Much
D: Warner Brothers WEA 92-9453-7, UK: Warner Brothers WEA W 9453, US: Warner Brothers
WBS 7-29453, JP: Warner Brothers Pioneer P-1316 (Diff. Cover), P: Warner Brothers WEA 7599
29453 7 (Diff. Cover)
Album: Hearts And Bones
17
18
Oldie Markt 05/04
die Charts toppte und das Album einen tollen
zweiten Rang schaffte, ging die 7“ in den USA
völlig unter und die LP erreichte gerade mal
die Top 60. Allerdings gestaltete sich die Laufbahn des Schauspielers Art Garfunkel gerade in
diesem Jahr deutlich positiver: Sowohl in dem
Nicholas Roeg-Film Bad Timing als auch in
Illusions war er in führenden Rollen zu sehen.
Dass Erfolg und privates Glück nicht harmonieren müssen, erfuhr er jedoch ebenfalls:
Während den Arbeiten an Bad Timing beging
seine Freundin in New York Selbstmord.
Da zur Tagesordnung überzugehen, war nicht
einfach und so dauerte es eine Weile, ehe
das Duo wieder von sich reden machte und
diesmal wieder zu zweit: Im September 1981
tauchte es gemeinsam im New Yorker Central
Park auf, wo 400.000 Zuschauer den Auftritt
enthusiastisch feierten, der später multimedial
verwertet wurde: Als Doppel-LP, auf einem
D-LP: Warner Brothers
WEA WB 9 23942-1
Video und seit kurzem auch auf einer DVD.
Diese Auswertung erfolgte zurecht, denn man
kann dem Abend das Attribut magisch nicht
absprechen. Sowohl die gemeinsamen Songs
als auch die aus den diversen Solo-Karrieren
verzauberten die Masse und tun das bis heute
auch auf den diversen Tonträgern. Und dabei
sollte es nicht bleiben: 1982 wagte man sich auf
eine Welt-Tournee, anlässlich der man sogar in
Deutschland auftauchte. Zwar versorgte Paul
Simon diesmal die Fans nicht mit Drinks – eine
Geste, die er bei seiner Solo-Tour 1980 durch
England mit 1000 Pfund pro Abend bezahlte
- aber die Magie reichte alleine aus, um die
Konzert unvergesslich zu machen.
Weitergehende Pläne jedoch scheiterten: Eigentlich war ein gemeinsames Album geplant,
aber einmal mehr ergaben sich bei der gemeinsamen Arbeit im Studio Konflikte, die nicht
zu lösen waren. Folglich erschien zum einen
das Paul Simon-Solo-Opus Hearts And Bones
und er tauchte bei In Cars auf Scissors Cut von
Garfunkel als Sänger auf. Fortsetzung folgt
Simon & Garfunkel: Die 70er und 80er Jahre
D/UK: Warner Brothers WEA 923 942-1, US: Warner Brothers 1-23942. CD: D/UK: Warner
Brothers WEA 923 942-2, US: Warner Brothers 2-23942, RI 1991 D/UK: Warner Brothers WEA
7599-23942-2, US: Warner Brothers 23942-2, JP: Warner Brothers Pioneer WPCP-3975
A: Allergies / Hearts And Bones / When Numbers Get Serious / Think Too Much (a) / Song About
The Moon
B: Think Too Much (b) / Train In The Distance / Rene And George Magritte With Their Dog After
The War / Cars Are Cars / The Late Great Johnny Ace
Single: The Blues (& Randy Newman) / Same Girl
D/IT: Warner Brothers WEA 92 9803-7, UK: Warner Brothers WEA W 9803, US: Warner Brothers
7-29803 (Diff. Cover)
1986
Single: Graceland / Hearts And Bones
D: Warner Brothers WEA 928 522-7, UK: Warner Brothers WEA W 8522, US/CA: Warner Brothers
WEA 92 85227 (Diff. Cover)
Single: Diamonds On The Soles Of Her Shoes / All Around The Word The Myth Of Fingerprints
D: Warner Brothers WEA 928 404-7, UK: Warner Brothers WEA W 8404, US: Warner Brothers 92
84047 (12” UK: WT 8404, A: Extended Remix)
Album: Graceland
D: Warner Brothers WEA 925 447-1, UK: Warner Brothers WEA WX 52, US: Warner Brothers
1-25447. CD: D/UK: Warner Brothers WEA 925 447-2, US: Warner Brothers 2-25447, RI 1991
D/UK: Warner Brothers WEA 7599-25447-2, US: Warner Brothers 25447-2, JP: Warner Brothers
Pioneer WPCP-3976, 1997 RI US: Warner Brothers (CD + CD-ROM For PC And MAC-Computers
Incl. Video & Interviews With Many Of The People Involved With The Production of The Album And
The Tour, Complete Lyrics And Handwritten Lyric Sheets Of Paul Simon)
A: The Boy In The Bubble / Graceland / I Know What I Know / Gumboots / Diamonds On The
Sole Of Her Shoes
B: You Can Call Me Al / Under African Skies / Homeless / Crazy Love, Vol. II / That Was Your
Mother / All Around The World Or The Myth Of Fingerprints
Promo-Doppel-Album: Interview Show With Music From His Album Graceland
US: The Warner Brothers Music Show WBMS 140
A-D: Songs Of The Album Incl. Remixes And An Interview With Paul Simon
Promo-Maxi: The Boy In The Bubble (Extended Remix) / (LP-Version)
US: Warner Brothers PRO-A-2652
CD-Promosingle: The Boy In The Bubble (7” Remix) / (12” Extended Remix)
US: Warner Brothers PRO-CD-2659
Single: The Boy In The Bubble / Crazy Love Vol. II
US: Warner Brothers 7-28460, CA: Warner Brothers WEA 92 84607
Maxi-Single: The Boy In The Bubble (Extended Remix) / Crazy Love Vol. II
US: Warner Brothers 0-26022, CA: Warner Brothers 92 20622
Single: The Boy In The Bubble (Remix) / Hearts And Bones
D: Warner Brothers WEA 928 509-7, UK: Warner Brothers WEA W 8509
Maxi-Single: The Boy In The Bubble (Extended Remix) // (7” Remix) / Hearts And Bones
D: Warner Brothers WEA 928 509-0
Maxi-Single: The Boy In The Bubble (Extended Remix) // All Around The World Or The Myth
Of Fingerprints / Hearts And Bones
UK: Warner Brothers WEA W 8509 TX
Promo-Single: You Can Call Me Al / Same
US: Warner Brothers 2503
Single: You Can Call Me Al / Gumboots
D: Warner Brothers WEA 928 667-7, UK: Warner Brothers WEA W 8667, US: Warner Brothers
7-28667, JP: Warner Brothers Pioneer P-2126
Maxi-Single: You Can Call Me Al // Gumboots / Late In The Evening
D: Warner Brothers WEA 928 667-0, UK: Warner Brothers WEA W 8667 T
Promo-Single: Under African Skies (& Linda Ronstadt) / Same
US: Warner Brothers 7-28221
Single: Under African Skies (& Linda Ronstadt) / I Know What I Know
D: Warner Brothers WEA 928 221-7, UK: Warner Brothers WEA W 8221, US: Warner Brothers
7-28221
Frankie Miller: Blue Eyed Soul
Oldie Markt 05/04
Soul-Schotte
In seinen besten Momenten war Frankie Miller
nicht nur ein begnadeter Sänger, sondern auch
ein ebensolcher Songschreiber. 8 CDs stellen
nahezu sein gesamtes Lebenswerk vor.
In einer seiner besten Kompositionen hat Udo
Lindenberg als Rezept für einen erfolgreichen Rocker eine kaputte Jugend und einen
tiefen Atemzug aus einer Mülltonne empfohlen. Es könnte gut sein, dass der in Glasgow
in großer Nähe zu den Slums aufgewachsene
Frankie Miller beides gehabt und gemacht
hat. Denn er besitzt nicht nur eine Stimme,
die ihn mit Sängern wie Rod Stewart oder
Otis Redding auf eine Stufe stellt, sondern
hat auch noch das Talent für Songs, die seine
Fähigkeiten ausgezeichnet umsetzen. Schon
mit 6 Jahren skiffelte er durch die Glasgower
Gegend, ehe er mit Sock It To ʼem, JB, The
Stoics und am Ende mit Jude von mal zu mal
in die höheren Rocker-Sphären aufstieg. So
waren bei dem letzten Unternehmen Robin
Trower und Clive Bunker unter den Kollegen. Doch erst, als er mit den Musikern der
damals noch nicht unter dem Namen existierenden Pubrock-Szene zu jammen begann,
entstand eine Band, mit der er 1973 in die
berühmten Rockfield Studios in Wales zog,
um dort sein erstes Album, Once In A Blue
Moon (Eagle GAS 0000150 EAM/ Edel)
aufzunehmen, was in einigen Tagen und für
sehr wenig Geld geschah und die Rockwelt
mit einem Talent konfrontierte, das hörbar
alle besaß, um ein großer Star zu werden:
Eine der Stimmen, die auch das Telefonbuch
zu singen in der Lage sind und dennoch zu
jeder Zeit die Hörer mitreißen; Lieder, die
den Sound auf der Grenzlinie zwischen Soul
und Rock total authentisch wiedergaben und
eine Band, die später auch Graham Parker zu
seinem großen Durchbruch verhelfen sollte:
Brinsley Schwarz - damals noch mit Nick
Lowe. Die Linernotes, die die Ereignisse um
die Produktion herum mitteilen und die vier
Bonustracks, die aus 3 Demos und einem
bislang unveröffentlichten Titel bestehen,
runden diesen Meilenstein ab, mit dem sich
Frankie Miller einen Namen in der englischen Szene – und nicht nur dort - machte.
Opus Nr. 2 war fast das genaue Gegenteil
und das hatte seinen Ursprung in einem
Anruf, den Miller aus New Orleans bekam:
Am anderen Ende war ein Herr namens Allen
Toussaint, und niemand, der sich auch nur
ein bisschen entweder für Soulmusik oder
den Sound aus New Orleans interessiert,
wird überrascht sein, dass die nächste Reaktion unseres Helden war, seine Sachen zu
packen und in die Stadt am Mississippi-Delta
zu fahren. Dor erwartete ihn der Mann mit
seinen Musikern und den Songs aus seiner
Feder und beides führte zum auch optisch
genauen Gegenteil der ersten Platte: High
Life (Eagle GAS 0000151EAM/Edel) bildete den auf dem Cover seines Erstlings noch
unrasiert in die Gegend blickenden Mann im
Abendanzug und gepflegt wirkend ab, und
ebenso glatt und poliert wirkte die Musik:
Da war nicht mehr viel Rock, sondern der
plüschige Soul, der 1974 in den USA – siehe
unter Philly-Sound – angesagt war und das
passte zu unserem Freund so wenig wie der
Smoking. Deswegen war das gewiss nicht
seine beste Platte, obwohl die Bonustracks
– zwei davon live – das etwas besser aussehen lassen.
Folglich ging er an den Ausgangspunkt
seiner Reise zurück, stellte sich eine Band
mit richtig guten Musikern zusammen – zum
Beispiel den gerade von Paul McCartney
und Wings geflohenen Gitarristen Henry
McCullough oder den Keyboarder Mick
Weaver - und nahm in San Francisco das
programmatisch betitelte Werk The Rock
(Eagle GAS 0000152EAM/ Edel), auf, das
seinen Namen daher hatte, dass das Studio,
in dem man mit Produzent Elliot Mazer
arbeitete, in direkter Sichtweite zu Alcatraz
lag. Doch musikalisch hält es, was der Titel
verspricht: Das ist bester Soulrock britischer
Prägung, mit den meisten Songs von Miller
selbst, davon zwei, die er mit dem Ex-FreeBassisten Andy Fraser geschrieben hatte, als
die beiden für eine Band probten. Diesmal
stimmte alles: Das Material, die Musiker und
der Sound, den Mazer für ihn gewählt hatte
und prompt erreichte er wieder die Klasse
seines Debüts, auch dank der ersten festen
Band, die ihn sowohl im Studio als auch
auf der Bühne begleitete, was die vier live
aufgenommenen Bonustracks beweisen. Damit überzeugte er auch die amerikanischen
Hörer: Eine Westcoast-Tour ließ beinharte
Fans zurück, die über seine nächste Platte in
helle Begeisterung ausgebrochen sein dürften: Full House (Eagle GAS 0000152EAM/
Edel) setzte das fort, was er mit Mazer begonnen hatte und stellte seine neue Band vor,
da Henry McCullough wenig überraschend
seine Gitarre eingepackt hatte, als ihm Miller klar gemacht hatte, dass dies seine Band
war und deswegen nur einen Boss besitzen
konnte. Doch die Jungs waren keinen Deut
schlechter als die alte Garde und die LP gab
ihm seinen ersten Hit durch das von Andy
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Frankie Miller: Blue Eyed Soul
Oldie Markt 05/04
Fraser verfasste Be Good To Yourself, das in
England auf einen guten 27. Platz kletterte.
Erneut überzeugen das gute Booklet und
die vier vollständig im Konzert eingespielten
Bonustracks, die die eh schon gute 1977er
LP zusätzlich stärken.
Und diesmal gab es keine lange Pause, denn
der Doodle Song war in den USA in die
Hot 100 vorgestoßen, wohl aber eine neue
Band: Offensichtlich war Miller von den
Fähigkeiten seiner Musiker im Studio nicht
angetan und so stellte er um sich und seinen
langjährigen Bassisten Chrissy Stewart eine
Formation von Profis zusammen, die mit
ihm nach New York zum Produzenten von
Aerosmith, Jack Douglas, gingen, um dort
Double Trouble (Eagle GAS 0000154AM
/ Edel) aufzunehmen, das ihm allerdings
keinen weiteren US-Hit einbrachte, denn
die Wahl des Produzenten war ein Fehler:
Douglas passte mit seinem eher an den amerikanischen Markt gerichteten Sound nicht
zum erdigen Schotten – das Ganze wirkte
eine kräftige Spur zu steril. Gerade das Fee-
ling, sonst eine der Vorzüge des Sängers, war
hier nur streckenweise zu orten, was allerdings die sieben Live-Tracks ausgezeichnet
zurechtrücken, die allerdings beim Original
nicht zum Repertoire zählten.
Klar, dass Chrysalis, die ihrem Schützling
bis dahin durch dick und dünn gefolgt waren, jetzt endlich Resultate sehen wollten
und so ging es mit Session-Musikern ins
Studio und Produzent Dave Mackay kam
mit einem Sack voller Songs, von denen
er der Meinung war, sie würden zu dem
Schotten passen, darunter der Komposition des Bläsers der Q-Tips, deren Sänger
Paul Young später zum Star wurde, Stuart
Blandamer, Darlinʼ. Prompt wurde das Lied
zum größten Hit für Miller, kam zuhause
auf einen sechsten und in Deutschland sogar
auf einen fünften Platz. Doch wer von der
schönen Ballade Rückschlüsse zieht auf
das Album Falling In Love (Eagle GAS
0000155 EAM/Edel), der irrt: Das war
vor allem der für den begnadeten Sänger
typische Soulrock, der durch seine eigenen
Songs ebenso trefflich transportiert wurde
wie durch die Versionen von Kompositio-
nen von Bob Marley, John Hiatt oder Alan
Taylor. Die Studiomusiker, zu denen drei
Fünftel von Ace ebenso gehörten wie Tim
Renwick, Chris Slade (Manfred Mannʼs
Earth Band, AC/DC) oder Steve Simpson
(bis heute der wichtigste Musiker in der
Band von Roger Chapman) reicherten die
Schnaps- und rauchgeschwängerte Stimme
von Miller mit dem passenden Backing an
und trugen ihr Teil zu einer herausragenden
Soulrock-Platte bei, die aufgrund des Hits
bis heute von den Fans unterschätzt wird
– zumal mit When Iʼm Away From You eine
zweite Ballade davon chartete - aber zu den
konsistentesten des Mannes zählt. Die vier
erneut ausnahmslos im Konzert entstandenen Bonustracks runden die Reissue ebenso
stark ab wie das informative Booklet.
Wie so oft in einer Karriere, war der Hit eine
problematische Sache für den Schotten, der
der Meinung war, dass er damit seine alten
Fans verschreckt habe und die neuen, die
er dazu gewann, nicht zu ihm passten. Für
seine Karriere problematischer war eher,
dass er in den USA die Plattenfirma wech-
selte und die neue natürlich Erfolge sehen
wollte: Also ging er in die berühmten Muscle
Shoals Studios, wo er mit einer der besten
Rhythm-Sections der Rockmusik Standing
On The Edge (Eagle GAS 0000156EAM/
Edel) einspielte, was ihm aber erneut nicht
sehr gut bekam. Denn das Resultat hörte
sich ironischerweise weniger nach R&B und
Soul, denn nach Rock aus der Richtung Bob
Seger an, Ironisch war das aus dem Grund,
weil Barry Beckett, David Hood und Roger
Hawkins Legionen der besten Soul-Sängerinnen und –Sänger begleitet hatten. Die
vier in Glasgow eingespielten Live-Tracks
zeigen, wie das dann live klingen konnte.
Miller setzte seine Tradition fort, und nahm
auch sein letztes Album für Chrysalis in den
Staaten auf. Doch Easy Money (Eagle GAS
0000156EAM/Edel) hat nichts mit Country
zu tun, sondern mit dem Mix aus Soul und
Rock, der für den Mann steht. Da der Erfolg
für die starke Platte ausfiel, wurde Miller
vom Sänger zum Songschreiber und feierte
Erfolge in Nashville, ehe er einen Schlaganfall nach einem Konzert der Eagles 1994 in
New York bekam, der ihn bis heute sprachlos
machte – aber nur das. Nachdem ihm die
Ärzte zunächst nur eine zweiprozentige
Chance gaben, zurückzukehren, ist er heute
wieder an Bord.
Yes: Die richtungslosen 80er
Oldie Markt 05/04
Yes? No!
Die späten 70er und frühen 80er Jahren sahen
Yes völlig richtungslos und mit Versuchen, einen
neuen Sound zu finden, der an ihren klassischen
anknüpfte.
Man mag als Band den größtmöglichen Erfolg erreicht haben – ein gutes Ruhekissen
für die Zukunft ist das jedoch nicht. Wer
nicht in der Lage ist, seine eigene Musik
konstant an die Erfordernisse des Zeitgeistes anzupassen, der wird sich schnell in den
Clubs finden, in denen die Beatmusiker
der 60er Jahre bis heute jeden Abend ihre
Hits abnudeln. Nach dem großen Erfolg
mit Going For The One standen Yes 1977
vor dem Problem, sich zwar auf der einen
Seite weiterentwickeln zu wollen, doch auf
der anderen die alten Fans nicht verkrätzen
zu dürfen. Dazu kam, dass man nach einer
Welt-Tour eher erschöpft war und zwischen
den Fraktionen Streit darüber ausbrach, wo
man die nächste Platte produzieren wolle: In
der Schweiz oder in London. Chris Squire
setzte sich mit seiner Position durch und so
entstand mit Tormato (Elektra Rhino WSM
8122-73794 -2) eine Platte, die zwischen
dem klassischen Klang der Band und moderneren Sounds zu vermitteln versuchte.
Kommerziell gelang ihr das mit dem englischen Top-30-Hit Donʼt Kill the Whale
durchaus, ästhetisch eher weniger. Zum
einen stellt man fest, dass der zwischen Gitarren und Keyboards liegende Sound hier
eine Schieflage hatte. Hört man sich die neun
Bonustracks an, von denen sieben bislang
noch nie zu hören waren, verdichtet sich der
Eindruck, dass Yes unter dem Eindruck des
Punk auf der Suche nach einem neuen Sound
waren, den sie zumindest hier nicht finden
konnten, obwohl sie ganz bewusst mit dem
Vorsatz angetreten waren, die Stücke kürzer
und rockiger zu halten. Dies ging jedoch auf
Kosten ihrer Identität, so dass man diese CD
nicht zu den besten ihrer Geschichte zählen
kann.
Was folgte, war eine Verjüngung der Band:
Für Jon Anderson und Rick Wakeman holte
man die Buggles, oder Geoff Downes und
Trevor Horn, an Bord, um dem Ganzen den
dringend benötigten Schuss Frischfleisch zu
verpassen. Doch damit setzte man sich dann
endgültig zwischen alle Stühle: Das 1980 auf
den Markt gebrachte Drama (Elektra Rhino
WSM 8122-73795-2) war genau das. Es zeigte vor allem eines: Richtungslose Rockstars
aus den 70er Jahren, die verzweifelt ver-
suchten, den Anschluss an die moderne
Rockmusik zu halten. Die ursprünglich als
Produktionshilfe geholten Herren Downes
und Horn fanden als Fans der Band schnell
den Anschluss an ihre neuen Partner, was
nichts daran änderte, dass trotz des Erfolgs
bei der folgenden Tour - man spielte mehr
ausverkaufte Konzerte im New Yorker Madison Square Garden als irgendeine andere
Rockband – Drama keine Basis war, auf
der eine langfristige Karriere als Gruppe
aufgebaut werden konnte. Folglich war der
Split nach der Tour sicher absolut keine
Überraschung, obwohl das Büro der Band
noch wenige Tage zuvor Gerüchte in diese
Richtung als absolut unbegründet bezeichnet
hatte. 2004 demonstrieren elf (!) zusätzliche
Songs, davon fünf ganz neue, den Versuch,
alten Wein in neue Schläuche zu füllen.
Übrig blieben Chris Squire und Alan White,
die auch noch mit ansehen mussten, wie
ihre alten Kollegen mit anderen Projekten
Erfolge en masse zu verzeichnen hatten, vor
allem Steve Howe und Geoff Downes mit
Asia oder Trevor Horn als Produzent mit
seinem ZTT-Label. Was blieb ihnen anderes übrig, als ganz von vorne anzufangen?
Zuerst versuchten sie es als Duo und mit
der Single Run With The Fox, die jedoch
deutlich zeigte, dass sie eine tolle RhythmusSektion, aber keine Band waren. Folglich
mussten neue Leute her und zwei davon
waren alte: Jon Anderson und der Anfang
der 70er Jahre ausgestiegene Tony Kaye an
den Keyboards. Doch der erste Mann, den
die beiden ansprachen war der Gitarrist und
Sänger Trevor Rabin aus Südafrika, mit dem
man eigentlich die Band Cinema ins Leben
rufen wollte. Doch als im Studio klar wurde,
dass die Tracks zu komplex waren und Rabin selbst für einen Sänger optierte, spielte
Squire die Tapes Anderson vor und der war
dabei: Yes Nr. 8 war geboren und legte mit
dem von Trevor Horn produzierten 90125
(Elektra Rhino WSM 8122-72796-2) eine LP
vor, die mit dem alten Yes-Sound nicht mehr
viel, mit modernem Rock aber umso mehr
zu tun hatte. Der amerikanische Nr-1-Hit
Owner Of A Lonely Heart und das ebenfalls
hoch platzierte Hold On verschafften der
Band eine ganz neue Existenz, die zwar mit
ihrer alten Musik nicht mehr viel zu tun hatte
und Trevor Rabin bei den Yes-Fans zur persona non grata machte, aber den Übergang
in die 80er in einer äußerst befriedigenden
Art und Weise ermöglichte. Erneut 6 Bonustracks mit zwei unveröffentlichten Titeln
und das äußerst informative Booklet runden
diese Reissue ausgezeichnet ab.
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Der Blues und die Gitarre
Oldie Markt 05/04
Blues-Gitarren
Die Gitarre und der Blues sind seit der
Erfindung dieses Stils ein Paar, das zusammen
gehört. Hier stehen zum einen die Slide-Gitarre
und zum anderen die modernen Formen der
Blues-Gitarre im Vordergrund.
Im Bereich der populären Musik war der
Klang des jeweiligen Instruments, das im
Mittelpunkt der Darbietung stand, immer
das wichtigste. Im Blues war das in der
Regel die Gitarre und so war alles, was
da zu einem neuen Sound führte, hochwillkommen. Von Anfang an stülpten sich
deswegen die Gitarristen einen Flaschenhals
oder ein Metallstück über den Finger. Folglich findet man den typischen Klang einer
Slide- oder Bottleneck-Gitarre schon sehr
früh in der Geschichte des Countryblues.
Für die teils archaischen Klänge bringt die
3 CD-Box Roll And Tumble Blues (Sanctuary IGOTCD 2548/Zomba) Beispiele von
Musikern wie Blind Lemon Jefferson bis zur
Blues Band, oder vom ganz frühen Countryblues bis zum Bluesrock der 90er Jahre. Genau das ist die Qualität der Box: Ein äußerst
breit angelegtes Spektrum von der Frühzeit
des Blues bis zum Übergang zum Rock,
das anders als die meisten derartigen Boxen das Schwergewicht auf die akustischen
Stilarten des Ur-Stils der populären Musik
legt. Die ersten beiden CDs oder 52 Songs
sind akustisch, erst auf der dritten Platte
geht die Reise nach Chicago und über den
Atlantik. Deswegen sind die Namen auch
nur teilweise bekannt, was qualitativ jedoch
nichts zu heissen hat: Namen wie Sylvester
Weaver, Nelli Florence, Riley Puckett oder
Jim Thompkins kennen nur die harten Fans
des Stils, aber das bedeutet eben nicht, dass
sie schlechter wären als die Herren mit den
Namen, die heute noch jeder Mensch kennt,
wenn er sich nur ansatzweise mit dem Blues
auseinandergesetzt hat. Folglich ist das, was
man hier hört, auch nicht der Blues, der stets
dann auftaucht, wenn es um die frühen Jahre
geht, sondern die Musiker, die im Schatten
der großen Namen musizierten. Das bedeutet im übrigen nicht, dass Robert Johnson,
Bukka White, Leadbelly oder Charley Patton
nicht auftauchen. Mit anderen Worten: Wer
etwas über Blues und die Bottleneck-Gitarre
hören will, sollte hier anfangen.
60 Jahre, nachdem der Blues die Bühne der
populären Musik betrat, rief Bruce Iglauer
in Chicago sein eigenes Label ins Leben,
um die Musik von Hounddog Taylor auf den
Markt zu bringen, die ihn begeisterte. Doch
Alligator Records wurde in den letzten 30
Jahren das vielleicht beste Blueslabel auf der
ganzen Welt und das nützte Iglauer jetzt für
die Reihe Crucial Blues (Alligator/in-akustik 065 117) aus, deren erste Folge alleine
der Slide-Gitarre gewidmet ist und auf der
natürlich Hounddog Taylor vertreten ist,
neben Musikern wie Johnny Winter, Dave
Hole, Elvin Bishop, Luther Allison oder
Sonny Landreth, die beweisen, wie weit es
Iglauer bis heute gebracht hat.
Dementsprechend bietet auch Folge 2 von
Crucial Blues-Texas Blues (Alligator/inakustik 065 118) ein ausgezeichnetes Bild
der Szene des Staates mit dem einen Stern,
zumal hier Musiker wie Delbert McClinton,
Clarence Gatemouth Brown, Albert Collins
und Marcia Ball auftreten, die das ganze
Spektrum des Blues aus dem größten Staat
der USA.
Klar, dass auch die dritte Folge der Serie mit
dem Titel Crucial Blues-Live! (Alligator/
in-akustik 065 119) ein wahres Kompendium des modernen Blues aufzeigt, wobei
die Musiker erneut die große Bandbreite
der kleinen aber feinen Firma beweisen.
Diesmal tauchen zum Beispiel Albert Collins, Saffire, James Cotton oder Son Seals
zusammen mit den Damen und Herren auf,
die auch bei den anderen Folgen zu hören
waren. Zusammen sind die drei CDs nicht
nur ein toller Überblick über den Blues im
20. Jahrhundert, sondern demonstrieren auch
das große Spektrum der Stilart, wie sie es
sich in ihren bald 100 Jahren erarbeitet hat.
So einfach der Stil auch ist, so vital ist er
bis heute geblieben und das beweist jede der
CDs, die auch für sich stehen kann.
Rockpalast auf DVD
Oldie Markt 05/04
Rockpalast
Der Rockpalast war über ein Jahrzehnt die
Sendung, bei der sich die Rockfans europaweit
vor den Fernsehschirmen sammelten. Eine
DVD-Reihe ruft die großen Konzerte ins
Gedächtnis zurück.
Fernsehen und Livemusik – das war immer
ein problematisches Kapitel der populären
Kultur. Spontaneität und Sendepläne vertrugen sich nur selten. Doch spätestens,
als die Generation, die mit der Rockmusik
aufgewachsen war, in den Sendern das Sagen
bekam, dachte man über Konzepte nach, die
die Medien miteinander versöhnen könnten.
Peter Rüchel hieß der Mann, der als Redakteur den Einfall hatte, um Rock im TV auf
Augenhöhe zu bringen. Und das gelang ihm
mit dem Rockpalast so gut, dass es eine
Sendung wurde, die bis heute eine Legende
blieb. Zunächst in Form eines Mixes aus
Live-Musik und einem historischen Teil
über die jeweils vorgestellte Band und dann
als Festival, bei dem jeweils drei Künstler
oder Bands eine ganze Nacht durchrockten.
Und das nicht nur über deutsche Anstalten,
sondern in ganz Europa, was natürlich dem
WDR als veranstaltendem Sender eine ganz
fantastische Verhandlungsposition gab. Also
konnte Rüchel seine Lieblinge einladen und
das führte zu einer Besetzung von Little Feat
- das Interview mit der Band wurde einer der
negativen Höhepunkte der Sendung - Roger
McGuinn und Rory Gallagher, die am 23.
Juli 1977 in der Essener Grugahalle antraten
und folglich ist es nur logisch, dass der Ire
als Nr. 1 die DVDs anführt, die jetzt endlich
aus dem großen Fundus des Westdeutschen
Rundfunks an das Tageslicht kommen: Rory
Gallagher At Rockpalast (ARD in-akustik
016 330026) bietet dabei wie die anderen
DVDs der Reihe weit mehr als „nur“ den
Auftritt des Blues-Rockers aus Irland, sondern erfreut durch ein Kompendium aller
Gastspiele, die einer der herausragenden
Gitarristen des Genres in dem Rahmen absolvierte: Das begann bereits am 6. Oktober
1976, als er im Studio L des WDR auf die
Bühne ging und 16 Songs aus seiner ganzen Laufbahn brachte, von dem akustischen
Blues seines Klassikers Going To My Hometown bis zum bluesigen Hardrock, den er
während der Zeit auf Chrysalis bevorzugte.
Und als tolles Highlight gibt es obendrauf
noch fünf Lieder von einer Jamsession mit
Frankie Miller – ja, dem Schotten, der in diesem Heft an anderer Stelle speziell gewürdigt ist – bei dem sich die geistesverwandten
Nachfahren der Kelten auf den britischen
Inseln gegenseitig befruchteten. Das ergibt
222 Minuten Rockmusik deluxe mit der
Möglichkeit, sich eine eigene Abfolge der
Songs zusammenzustellen. Was zusätzlich
überzeugt, ist das gute Booklet, das einiges
von den Hintergründen hinter der Serie und
speziell hinter den Sendungen von Rory Gallagher im Rahmen des Rockpalastes erzählt
und auch ein paar Anekdoten beisteuert,
was im übrigen für alle hier vorgestellten
DVDs gilt.
Trotz der eher mäßigen Moderation war
sich die Kritik einig: Dieses Konzept hatte
Zukunft und so wurde die Rockpalast-Nacht
zweimal im Jahr zu einem festen Bestandteil des Menüs vieler Rockfans in Europa
– in den späteren Jahren kamen sogar die
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Osteuropas dazu – und gaben Künstlern und
Bands aus Europa und den USA ein Forum,
auf dem sie sich einer großen Öffentlichkeit vorstellen konnten, was vielen Bands
zu einem Hoch in Deutschland und anderen
Teilen Europas verhalf. Dazu zählte auch
Southside Johnny&The Asbury Jukes
(ARD in-akustik 016 330064), deren Auftritt
in der fünften Rockpalast-Nacht einen Teil
der DVD bildet, aber gewiss nicht den zentralen: Der besteht nämlich aus dem Konzert
der Band in der Live Music Hall in Köln aus
dem Jahr 1992 und dieser Unterschied ist
wichtig: Denn Ende der 70er waren der Sänger und seine Gruppe gerade auf dem Sprung
zu einem internationalen Act und wirkten
deswegen sehr enthusiastisch und druckvoll.
Das war 13 Jahre später etwas anders: Zum
einen war der Sänger mittlerweile der unbestrittene Star und zum zweiten war das nicht
nur ein komplettes Konzert mit 24 Songs
anstelle der 13 der Nacht, sondern auch mit
einem vollständig anderen Material. Nur der
Stil war gleich: Nach wie vor beherrschte
Soulrock die Szene und genauso wie 1979
brillierten Sänger und Formation durch den
Druck und die enge Verzahnung von Rhythm
Section und den Bläsern. Das alles dauert
233 Minuten und besitzt wie die DVD von
Rory Gallagher ein schönes Booklet.
Anders als die Band aus Asbury war und ist
Roger Chapman ein ständiger Begleiter des
Sendeschemas. Sein erster Auftritt dort fand
bereits im März 1975 mit den Streetwalkers,
sein zweiter als Solist in der Markthalle in
Hamburg im November 1979 und der dritte
zu guter letzt bei der 9. Rockpalast-Nacht
im Oktober 1981 statt, als er hierzulande
längst als Star etabliert war und mit seiner
Art des Rock dank seines Gesangs, seiner
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Rockpalast auf DVD
Oldie Markt 05/04
überbordenden Show und seiner ausgezeichneten Band regelmäßig vor ausverkauften
Sälen spielte. Roger Chapman At Rockpalast (ARD in-akustik 016 330033) bringt
insgesamt 235 Minuten der Musik, die ihn
hierzulande berühmt gemacht hat. Dabei ist
es besonders interessant, dass man seine
Karriere von den Streetwalkers bis zu seinen
Solo-Erfolgen nachvollziehen kann, wobei
bei dem ersten Gig noch Family-Songs zum
Programm gehörten, während zu der Zeit des
letzten ausschließlich die Lieder gespielt
wurden, die er auch auf seinen eigenen
Platten veröffentlicht hatte.
Im selben Jahr wagte sich das Team der
Serie erstmals ins Freie: Am 29. August
1981 filmte man das berühmte Festival auf
der Loreley über dem Rhein ab, bei dem
beispielsweise die legendären Hardrocker
von Thin Lizzy einen Auftritt hinlegten, der
seitdem unter ihren Fans legendär geworden ist. Das ist auch der Grund, dass Thin
Lizzy At Rockpalast (ARD in-akustik 016
330040) die einzige DVD in dieser Reihe
ist, die nur aus einem einzigen Auftritt besteht. Tatsächlich war die Tour nach der LP
Renegade eine der letzten der Band, die sich
um den Sänger, Songschreiber und Bassisten
Phil Lynott gruppiert hatte. Das wussten die
Jungs selbst auch und so war der Gig auf der
Loreley nicht nur einer der intensivsten ihrer
Karriere, bei dem sie alle ihre Hits inklusive
des Klassikers Whiskey In The Jar spielten,
sondern auch einer der besten. Die DVD,
die deswegen nur 112 Minuten dauert, ist
ein echtes Dokument und eine passende Erinnerung an den 1986 verstorbenen Lynott,
der hier noch einmal in seinem ganzen Glanz
auf der Bühne stand. Sein Können als Sänger
und Bandleader – ganz abgesehen natürlich
von den Qualitäten seiner Lieder – zeichnete
das Konzert aus, das sowohl von der Güte
der Musik wie von den Musikern her Hardrock der besten Art aus England bietet, bei
dem sowohl die Lautstärke als auch die Klasse der Musiker die herausragende Position
der Band in ihrem Genre demonstriert.
Im Gegensatz dazu standen Huey Lewis&The
News auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, als
sie 1984 erstmals im Rockpalast auftraten
und zwar in der 14. Nacht in der Grugahalle
Essen. Wie bei fast allen DVDs hier gibt es
noch einen Nachschlag und zwar das Konzert der Formation von 1991 im Kölner EWerk, als man nicht mehr in den weltweiten
Charts präsent war und sich als tourende
Band durch die Welt bewegte. Dieser Unterschied macht die Qualität der Disc aus:
Huey Lewis At Rockpalast (ARD in-akustik
016 330057) bietet folglich weit mehr als nur
zwei Konzerte, sondern sie weist Merkmale
auf, wie sie in der Karriere vieler Formationen auftreten: Zuerst der Enthusiasmus, mit
dem der einmal errungene Erfolg gefeiert
wird und der sich dann auch in der Musik
niederschlägt. Zum zweiten die Sicherheit,
mit der man als gewachsene Live-Band an
ein Konzert herangeht und die lockere Musikalität, mit der man als Jamgruppe anfing,
verbindet mit den Hits, die den weltweiten
Erfolg der für die 80er Jahre archetypischen
Goodtime-Band begründeten. Und schließlich dann das beinahe selbstverständliche
Können, mit dem die Musiker nach den
Hits ihre Fans begeistern konnten. Das alles macht die zwei Konzerte zu zwei völlig
unterschiedlichen Veranstaltungen, die vom
schlichten, aber sehr amüsanten Rock zum
Spaß an der Freud bis zur Gruppe reichen,
die ihre Virtuosität in den Dienst der Musik
stellt, die die profunde Kenntnis der popu-
lären Musik, die Hugh Anthony Gregg III
besitzt, verbindet mit seinem Gespür für
kommerzielle Rockmusik. Das ist nicht nur
von der Dauer her ausgezeichnet – die beiden Konzerte dauern zusammen 212 Minuten – sondern auch von der Qualität und der
Bandbreite her, weil die Gruppe aus SF die
lockere Souveränität echter Profis mit dem
Hintergrund der Musiker in der Geschichte
der populären Musik verband. Natürlich haben die beiden unterschiedlichen Schemata
der Konzerte mit dem zeitlichen Rahmen zu
tun. Während man bei der Rockpalast-Nacht
bestenfalls eine Stunde zur Verfügung hatte,
stand 1991 die Zeit eines normalen Auftritts
zur Verfügung. So beschränkte man sich
1984 auf den Kern des Programms mit den
damaligen Hits und den Tracks, bei denen
sich die Musiker bestens in Positur setzen
konnten. Sieben Jahre später baute man den
Gig anders auf, integrierte sowohl die Hits
danach wie klassischen Rock & Roll, Swing
und Blues, brachte also mit anderen Worten
das ganze Spektrum der Band, wie es sich
seit ihren Anfängen in dem Club im Umland
von San Francisco, wo sich die Jungs bei
lockeren Jamsessions kennen gelernt hatten, entwickelt hatte. Deswegen ergeben
die beiden Shows das ganze Bild einer ungemein wandlungsfähigen und vielseitigen
Formation, die keine Probleme damit hatte,
nach ihren Hits wieder als stinknormale Vereinigung von Musikern, die einfach Musik
spielen wollen, durch die Welt zu reisen. Da
passt das Booklet mit einigen Informationen aus dem Umfeld der Rockpalast-Nacht
bestens dazu, das etwas über den Menschen
Lewis und seine Aufassung zur Musik erzählt. Deswegen ist diese DVD ein ideales
Package aus Musik und dem Konzept des
Rockpalast und eine tolle Sache.
Plattenkritiken I
Oldie Markt 05/04
Brotherhood Of Breath
Bremen To Bridgwater
(2 CD)
Cuneiform RUNE 152
Die etwas andere Bigband
des Südafrikaners Chris
McGregor verband die
Power dieser Besetzung
mit dem Ethos des Modern
Jazz. Das war nicht nur zu
der Zeit der Konzertmitschnitte hier eine absolute
Ausnahme, sondern blieb
es bis heute. Deswegen
sind die drei Auftritte von
1971 und 1975 Musik zwischen Jazz und Rock mit
der Kraft und der Vitalität
einer Musik, die von ihrer
Mission überzeugt ist und
die Präzision der großen
Tradition, in der sie steht,
als Bonus dazu gibt.
Ray Russell
Ready or Not
Angel Air SJPCD 155
Heldon
Stand By
Cuneiform Rune 53 /
Rattay Music
Der letzte Streich von
Pinhas zusammen mit den
Kollegen Patric Gauthier
am Synthesizer und dem
Schlagzeuger Francois Auger brachte erneut den typischen Mix aus Gitarre und
Elektronik und klang einen
guten Teil heavier als die
1977er Platte. Zusammen
mit einigen anderen Musikern aus der französischen
Avantgarde gab es vor allem
Rock und weniger elektronische Musik, was einmal
mehr die Individualität des
Mannes bewies, der sich
seine eigene Nische in dem
Stil schuf.
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Broken Home
Life
Angel Air SJPCD 169
The Homosexuals
CD
ReR HS 1
Es ist der Ritterschlag für
jedes Studio-As, wenn es
eine eigene LP einspielen
darf. Für den Gitarristen, der
häufig mit Mo Foster und
Simon Phillips im Studio
war, kam dieser Augenblick
1977. Zwar riss eine Platte
für DJM nicht viel, aber sie
kann auch nach 27 Jahren
durch die Verbindung seiner
Talente als Gitarrist und als
Komponist gefallen. Vor
allem tritt er nicht nur als
Instrumentalist auf, sondern man findet auch einige
Songs (Angel Air, P.O. Box
14, Stowmarket, Suffolk,
IP14 1EN, UK).
Heldon
Interface
Cuneiform Rune 43 / Rattay
Music
Elektronische Musik aus
Frankreich ist mehr als
Jean-Michel Jarre. Das zeigen die beiden Platten der
Band, die eigentlich ein Vehikel für Richard Pinhas an
der Gitarre war. Er siedelte
immer nahe bei der Avantgarde und das ist auch das
Merkmal dieser Produktion
von 1977, deren drei lange
Tracks eine Mischung aus
der elektronischen Musik
der klassischen Art und der
Gitarre des Mannes bringen,
die immer für Irritation
sorgte. Zwei Live-Tracks
runden die Reissue sehr
gut ab.
Eigentlich könnte über der
CD als Künstlerangabe auch
Mr. Big stehen, denn hinter
der Band standen mit dem
Songschreiber und Sänger
Dicken (alias Jeffrey Pain)
und dem Gitarristen Pete
Crowther die Herren,
die auch für diese Band
verantwortlich gezeichnet
hatten. Doch der Erfolg
stellte sich Anfang der 80er
nicht ein, und so machte
man den Laden nach einer
LP zu. Diese Reissue mit
11 Bonustracks beweist,
dass auch die zweite Band
der beiden Herren besten
Mainstreamrock bot.
Punk hatte zu Beginn auch
etwas mit Avantgarde zu
tun, alleine schon aufgrund
seiner revolutionären Haltung. Das Trio aus England
nahm 1978 Tracks auf,
die ihr Credo umsetzten.
Das klang teilweise nach
beinahe normalem Rock,
besaß aber auch Elemente
des Punk und mixte noch
einige Reggae-Teile dazu.
Zusammen mit fünf später
entstandenen Tracks besitzt
das über die Jahre hinweg
einen gewissen Charme, wie
ihn Relikte aus einer längst
vergangenen Ära häufig
besitzen.
Björk
Vespertine
One Little Indian /
Universal 0602498159071
Die Triumphe der Technik
sind für die Plattenfirmen
immer auch neue Wege
aus dem Loch heraus, das
sie sich selbst geschaufelt
haben: Da kommt die neue
Platte der Isländerin einfach
ein halbes Jahr nach der
Veröffentlichung als normale CD noch einmal als
SACD heraus, weil ja der
Klang ein ganz anderer ist.
Die Musik ist nach wie vor
eine ab und zu verstörende
Mischung aus Avantgarde
und Pop mit dem immer
ebenso eigenwilligen wie
absolut originellen Gesang
der Individualistin.
Soft Machine
Man In A Deaf
Corner (2 CD)
Sanctuary CMDDD 897
Diese Kompilation gab es
in der Fassung einer CD
schon einmal und sie beschränkte sich damals auf
die Frühphase. Auf dem
Doppelpack gibt es sowohl
die Experimentier-Zeit, als
die Idee der Band gerade
einmal eine vage Möglichkeit war, als auch die Jahre,
als man die absolute Instanz
der Avantgarde geworden
war. Deswegen kann man
sowohl Kontinuitäten als
auch Entwicklungen, die
nicht weitergeführt wurden, beobachten. Das hat
seinen Reiz, und die Musik
ist durchweg gut.
Keith Christmas
Timeless&Strange
Castle CMRCD 756 /
Sanctuary/Zomba
Zwar hat es der Engländer
nie geschafft, aus dem FolkGhetto auszubrechen – das
heißt aber nicht, dass er besonders auf den ersten drei
Alben, die von 1969-1971
erschienen, nicht etliche
schöne Songs veröffentlichte, die immer auch in
Richtung Pop und Rock
gingen. Die gibt es hier
mit einem bislang unveröffentlichten Live-Mitschnitt
und sie beweisen, dass er
mehr verdient gehabt hätte
als eine Kompilation nach
mehr als 30 Jahren. Doch
die Talente häuften sich
damals gerade im Folk.
The Albion Band
Albion Sunrise (2 CD)
Castle CMDDD 843 /
Sanctuary/Zomba
Ashley Hutchings war
nicht nur Mitbegründer der
zwei wichtigsten FolkrockBands Englands, sondern er
hält sich jetzt seit über 30
Jahren mit seiner eigenen
Schöpfung über Wasser.
Die beiden Silberlinge
dokumentieren die Jahre
in den 90ern, als er auf dem
englischen SpezialistenLabel HTD etliche Alben
veröffentlichte, die seinen
Stil genauso gut brachten,
wie die meisten Platten zuvor. Das ist bester Folkrock
englischer Art, der immer
die Bindung zur Folklore
besitzt.
26
Plattenkritiken II
Oldie Markt 05/04
Status Quo
The Complete Pye
Collection (3 CD-Box)
Sanctuary SMETD 003
Dass die Boogie-Könige aus
England mindestens zwei
Karrieren besessen haben,
darf man als bekannt voraussetzen. Die 3 CDs zum
Midprice geben einen vollständigen Überblick über
die Phase, als man sich
von der eng am psychedelischen Beat angelehnten
Gruppe hin zum Boogie
entwickelte. Das hat nicht
nur deswegen seinen Reiz,
weil man die frühen Hits
genauso hat wie die langen
Rocker, sondern weil man
endlich einmal das gesamte
Material für Pye auf einem
einzigen Teil bekommt.
Emerson, Lake&Palmer
An Introduction To
Sanctuary SMRCD 001 /
Zomba
Man könnte trefflich über
den Sinn des Titels der
Kompilation streiten, denn
das den Artrock eine Zeit
lang dominierende Trio
wurde sicher nicht nur
durch seine kürzeren Titel
berühmt, sondern durch
die langen Suiten in der Art
von Pictures At An Exhibition. Die bekommt man hier
genauso wenig wie einen
ihrer größten Hits, Lucky
Man. Dafür findet man
neben Studio-Tracks LiveAufnahmen vom 1993er
Album Works Live. So ist
die Musik zwar gut, aber
die langen Tracks fehlen.
Pinkertonʼs
Assorted Colours
Flight Recorder (2 CD)
Sanctuary CMDDD 813
Es hat für jeden, der sich für
die Geschichte der Rockmusik interessiert, einen großen
Reiz, die Lebenslinien einer
Band über die Jahre hinweg
zu verfolgen. Das macht der
Doppelpack mit der im Titel
genannten Gruppe, die als
ungewöhnliche Beat-Band
mit einem Hit 1966 anfing
und dann im Lauf der Jahre
zur Flying Machine wurde,
als die man einen zweiten
Treffer landete. Dementsprechend unterschiedlich
ist die Musik, die vom leicht
psychedelischen Beat bis zu
poppigem Rock reicht. Beides kommt gut.
Foghat
Decades Live (2 CD)
Sanctuary CMEDD 742 /
Zomba
Einige britische Bands aus
dem Bluesrock-Bereich
schafften es, sich durch
beinahe ständige Touren
durch die USA einen sehr
lukrativen Status, vor
allem in den 70er Jahren,
zu erarbeiten und zu denen
gehörte die Splittergruppe
von Savoy Brown um den
am 7.2. 2000 verstorbenen
Gitarristen und Sänger Lonesome Dave Peverett, die
auch dann noch tourte, als
ihre große Zeit längst vorbei
war – was die Plattenverkäufe betrifft. Also gibt es
Live-Tracks bis weit in die
90er hinein.
Donnie Munro
Fields Of The Young
Hypertension HYP 4228 /
Soulfood
So viele Soloplatten hat der
ehemalige Sänger von Runrig eigentlich noch nicht herausgebracht, um schon eine
Best Of-CD auf den Markt
zu werfen, aber so, wie
diese Scheibe aufgezogen
ist, kann man das durchaus
akzeptieren. Denn neben
einem nur als Single zu bekommenden Song stehen im
Zentrum des Ganzen acht
live eingespielte Tracks,
zu denen die sieben Songs
aus seinen eigenen Alben
treten. Das rundet das sehr
ergiebige Spektrum seiner
Musik zwischen Folk, Pop
und Rock bestens ab.
Various Artists
Black And White Roots
Of RockʼnʼRoll (2 CD)
Sanctuary IGODCD 2549
Gute Ideen sind die Basis
für gute Sampler und der
Einfall, nicht nur die oft
vorgestellten schwarzen
Wurzeln des RockʼnʼRoll
auf einer Kompilation zu
präsentieren, sondern auch
die weißen, ist eine richtig
gute. Denn nur so ergibt sich
das ganze Bild der Quellen,
aus denen alle frühen Rocker geschöpft haben, die
schwarzen genauso wie
die weißen. Und so gibt es
Hound Dog von Big Mama
Thornton neben My Bucketʼs
Got A Hole In It von Hank
Williams. Toll auch: Ein
Song in zwei Fassungen.
Various Artists
The R&B Hits 1953
(3 CD-Box)
Sanctuary IGOTCD 2540
Ein Blick auf die Künstler
reicht aus, um die enge Nähe
der Musik zu der zu zeigen,
die kurz darauf die weißen
und schwarzen Charts beherrschte. Tatsächlich finden
sich hier viele der Namen,
die in den Jahren danach an
der Spitze der schwarzen
Musik stehen sollten, ob sie
nun B.B. King, John Lee
Hooker oder Fats Domino
heißen. Folglich ist diese
Box die ideale Ergänzung
zu den beiden Silberlingen
nebenan, weil sie einen
Teilaspekt der Frühzeit der
RockʼnʼRoll umfassend
zeigt.
The Science Group
Spoors
ReR SCIENCE 2
Absolute Zero
Crashing Icons
ReR m=r2
Vril
Effigies In Cork
ReR VRIL 1
Bekommt man regelmäßig
die Produktionen der Avantgarde-Firma aus England
vorgesetzt, steht immer
wieder der Name von Chris
Cutler da. Der ehemalige
Schlagzeuger von Henry
Cow ist eine der zentralen
Figuren der Avantgarde
weltweit und er steht auch
hier unter den Musikern, die
sich jedoch neben der von
ihm gewohnten Klänge
auch an Melodien versucht
haben, was der Platte reizvolle Effekte verleiht (Megacorp, 79 Beulah Road,
Thornton Heath, Surrey
CR7 8JG, UK).
Die lange Lebenszeit
von vielen Bands aus der
Avantgarde-Szene läßt
vermuten, dass nichts mehr
zusammenschweißt, als die
gemeinsame Überzeugung.
Das Trio aus Florida besteht
nun schon seit 1979 und die
beiden Gründer, Bassist Enrique Jardines und Aislinn
Quinn, Sänger und Keyboarder, blieben bis heute
zusammen. Mit Schlagzeuger Pip Pyle haben sie eine
Platte vorgelegt, die des
öfteren an King Crimson
zur Zeit von Lizard erinnert
– das bedeutet progressiven
Rock der besten Art.
Das an das Logo der
berühmten klassischen
Musik-Firma Deutsche
Grammphon erinnernde Cover ist genauso wie die Story
auf der Rückseite eine Veräppelung des Fans, der hier
moderne E-Musik erwartet.
Alle Songs stammen aus der
Feder des holländischen Gitaristen Lukas Simonis, der
sie mit den beiden Avantgarde-Routiniers Bob Drake
und Chris Cutler einspielte.
Glaubt man den Herren,
standen die Shadows Pate,
aber letztlich gibt es instrumentale Avantgarde mit
Melodien.
Plattenkritiken III
Oldie Markt 05/04
The Necks
Drive By
ReR NECKS 3
Lutz Glandien
Lost In Rooms
ReR LG 3
North Mississippi
Allstars Polaris
Cook.Vinyl/Indigo 4694-2
Big Head Todd And
The Monsters
Crimes Of Passion
Sanctuary 259/Zomba
Die Musiker sind Legion,
die von einem der von vielen so erträumten Vertrag
bei einer großen Firma
erdrückt wurden. So ging
es dem Trio aus den USA,
die dank der Pleite von
Giant Records jetzt wieder
das machen, was sie immer
tun wollten: Rock, ohne
sich große Gedanken darüber machen zu müssen, für
welche Zielgruppe das jetzt
passt. Und so hört sich das
auch an. Teils klingt das wie
John Hiatt, teils rockt das
kräftig, aber insgesamt ist
das deutlich unaufgeregter
als früher.
Das australische Trio um
den Schlagzeuger Tony
Buck beweist, wie eng im
21. Jahrhundert E-Musik
und die Avantgarde der UMusik beieinander liegen.
Schon ihr letztes Opus übersprang alle Genre-Grenzen
und war einfach ein enorm
spannendes Stück Musik.
Das ist auch diese Platte,
auch wenn sie nicht ganz
die Klasse von Aether besitzt. Sowohl Dynamik als
auch die melodischen Teile
lassen etwas zu wünschen
übrig. Doch als Gesamtkunstwerk ist das erneut
faszinierend.
Noch mehr als bei den Herren vom fünften Kontinent
fällt die Nähe zur E-Musik
bei dem Berliner Komponisten auf, dessen Vorbilder Faust ebenso sind wie
Karl-Heinz Stockhausen,
mit einer kräftigen Zugabe
des Techno. So wechselt
die Musik hier zwischen
Toncollagen, Rauschen
und dem elektronischen
Rhythmus, der die DanceSzene seit Jahren prägt.
Das sollte man nicht im
einzelnen sehen, sondern
im Ganzen, denn dann entsteht ein abgerundetes Bild
der Musik.
Wenn man als Kind mit den
Klängen solcher Künstler
wie den Rolling Stones oder
Aretha Franklin aufwuchs,
weil der Vater sie produzierte, ist es kein Wunder,
dass man selbst später in
diese Richtung geht. Und
so produzierten die beiden
Söhne der Produzenten-Legende Jim Dickinson, Cody
und Luther, denn auch einen
saftigen Rock, der zwischen
dem Süden und dem Blues
steht und neben den Gitarren
auch einige schöne Songs
und Instrumentals besitzt,
die aufhorchen lassen. Erdig
ist das immer.
San Dimas
Same
Massacre MAS CD0418 /
Soulfood
Gerade im Metal-Bereich einen neuen Stil zu
kreieren, ist ein Unding.
Folglich muss man sich
seinen Sound aus bereits
verwendeten Stilmitteln
zusammen suchen und da
waren die Schweizer recht
erfolgreich. Sie hielten
sich fern vom allzu harten
Sound und haben eher
einen Mittelkurs zwischen
Mainstream und Hardrock
gesucht, der ihnen recht gut
zu Gesicht steht. Noch besser wären allerdings Songs
gewesen, die man länger
im Gedächtnis behält. So
ist das gutes Handwerk.
Horizon
Worlds Apart
Massacre MAS CD0409 /
Soulfood
Die Mischung ist Trumpf im
Metal-Bereich. Dafür stehen
nicht nur die Schweizer,
sondern auch die deutschfranzösische Freundschaft
um Gitarrist, Sänger, Keyboarder und Songschreiber
Patrick Hemer, der fast alle
Titel verfasste. Hier gibt es
nämlich Elemente des Melodic Rock ebenso wie die
des progressive Metal und
des klassischen Hardrock
der 70er Jahre. Dank der
Songs klappt das zumeist
gut und ist mit Sicherheit
eine der besseren Platten
des übervölkerten Genres
mit guten Songs.
Evergrey
Evil Masquerade
The Inner Circle
Welcome To The Show
Inside Out/SPV 087-60730 Frontiers FR CD 186 /
Soulfood
Manchmal sagt schon der Ein guter Stammbaum ist
Name des Labels, was man für eine neue Band das A&O
von einer Band erwarten und da können die Skandidarf, und das aus Kleve hat navier mit guten Namen
sich auf die modernen Abar- wuchern, fanden sich doch
ten des Artrock spezialisiert. Mitglieder von Royal Hunt
Die fünf Herren aus Schwe- und Wuthering Heights, um
den nehmen es diesmal mit nur die zwei bekanntesten zu
der katholischen Kirche nennen, zusammen. Da kann
auf, der sie textlich kräftig der Stil keine Überraschung
saures geben. Musikalisch sein, denn die Gruppen sind
blieb alles beim alten: Das alle im progressive Metal
ist progressive Metal wie zuhause und folglich ist das
er im Buch steht, vor allem auch hier der Stil der Wahl.
einer, der den Pomp nicht Die Songs könnten zwar
über die Substanz stellt, besser sein, aber Sänger
sondern einen guten Mit- Henrik Brockmann lässt
telweg zwischen den Polen über vieles hinwegsehen,
gefunden hat.
inklusive des Pomps.
Protokaw
Before Became After
SPV 085-60652
So kryptisch der Titel auch
klingen mag: Er ist absolut
programmatisch. Denn bei
dieser Band dreht es sich
um die Gruppe, aus der sich
dann Kansas entwickelte.
30 Jahre danach bekam
man endlich einen Vertrag
und setzt jetzt das um,
womit man in den frühen
70er Jahren antrat: Einen
Mix aus Jazz und Rock, der
sowohl Instrumentals wie
Songs, rockige Passagen
und ruhige Abschnitte sein
eigen nennt. Mit anderen
Worten: Das, was man in
den 70ern als progressiven
Rock kannte.
Eclipse
Second To None
Frontiers FR CD 183 /
Soulfood
Skandinavier und kein
Ende: Auch das Quartett
ist in Schweden zuhause,
aber stilistisch wählte man
eindeutig den leichteren
Weg in die Hard-/Melodic
Rock Ecke. Vom Sound her
ist das geradezu klassisch,
mit dem aus dem Mix aus
Keyboards und Gitarren
bestehenden Klang, aber
bei den Songs müssen die
Jungs schon noch kräftig
zulegen, weil ihnen da eindeutig zu wenig einfiel, um
sich einen eigenen Namen
machen zu können. So ist
das bestenfalls HardrockDurchschnitt.
27
28
Plattenkritiken IV
Oldie Markt 05/04
Tim Donahue
Madmen+Sinners
Frontiers FR CD 185 /
Soulfood
Moderne Studiotechniken
ermöglichen Musikern
die Zusammenarbeit über
große Entfernungen und
das nützten der Gitarrist
und Songschreiber und der
Sänger von Dream Theater,
James LaBrie aus, bevor sie
dann im Studio diese Platte
einspielten. Das ist ein Mix
aus Melodic- und Hardrock
mit der starken Stimme von
LaBrie und dem Rest von
Donahue, der allerdings
eine kräftige Brise mehr guter Songs vertragen könnte.
So ist das gutes Handwerk
– mehr ist das leider auf
keinen Fall.
Obi
Diceman Lopez
Cooking Vinyl/Indigo
4658-2
Einen Punkt muss man vor
der Kritik machen: Den Namen hat die Band nicht vom
Baumarkt, der mittlerweile
mit einem Lied von ihnen
wirbt. Die wunderbaren
Melodien gibt es diesmal
nicht so im Dutzend wie
auf dem ersten Album, aber
nach wie vor ist das ein
sehr sparsam produzierter,
immer melodischer Sound,
der etliche gute Kompositionen besitzt und in Sänger
und Songschreiber Damian
Karkhuda ein Talent hat,
von dem man noch viel
Gutes erwarten darf, auch
ohne großen Aufwand.
Adaro
Schlaraffenland
Tempus fugit/SPV
085-60672
Es gab einmal eine Band
in Deutschland, die Texte
aus dem Mittealter mit Folkrock verband. Das Sextett
tat dasselbe zuerst mit hartem Rock, ist aber jetzt auf
die Linie von Ougenweide
auch in punkto Musik eingebogen. Folkrock ist das
zwar noch nicht, aber harter Sound auch nicht mehr.
Auch wenn sie noch nicht
die Klasse der Originale
erreicht haben, ist das eine
gute Platte, die die Texte mit
einer Musik verbindet, die
verrät, dass man sich mit
den Inhalten auseinandergesetzt hat.
Red Star Belgrade
The Real Traitors
Blue Rose BLU CD0322 /
Soulfood
Der Titel hat natürlich mit
den derzeitigen Themen in
den USA zu tun: Wie viele
andere Musiker bezieht
auch der Kopf der Band
aus North-Carolina, Bill
Curry, Stellung und ebenso
logisch gibt er Bush&Co.
contra. Das ist sicher ganz
nett, aber viel wichtiger ist
die musikalische Qualität
und die stimmt absolut.
Der Mix aus Rock und dem
Singer/Songwriter-Sound
der klassischen Art kommt
richtig gut und hat vor
allem die richtige Balance
zwischen Rock und Melodien gefunden.
Acid Mothers Temple
A Thousand Shades Of
Grey
45/Indigo 3072-2
Die Großmeister des psychedelischen Rock sind in
Japan zuhause und tragen
den Namen dieser Band.
Ihre Platte beweist das zu
jeder Zeit. Das ist ein Mix
aus Grateful Dead zu Zeiten
von Live Dead und Hawkwind, wobei die entspannte
Haltung der einen genauso
zum Zug kommt wie der
elektronisch unterfütterte
Rock der anderen Band.
Zusammen ergibt das einen
reizvollen Mix, der vor
allem durch seinen steten
Groove überzeugt. Mood
Musik eben, mit einem
kräftigen Sog.
Marble Sheep
For Demolition Of
A Spritual Framework
45/Indigo 3017-2
Psychedelische Musik hat
nach wie vor Konjunktur,
aber auch in Japan? Wohl
schon, wie die Band des
ehemaligen White Heaven
Gitarristen Ken Matsutani
beweist, die InstrumentalRock spielt, der nur sehr
leichte Berührungspunkte
mit der psychedelischen
Musik besitzt. Das ist vor
allem Rock, eher hart angerichtet, mit der Gitarre im
Zentrum. Teils klappt das
sehr gut und die Grooves
wirken meist absolut natürlich, so dass sich die
Musik wie ein ruhiger Fluss
bewegt.
Zulya
Elusive
Westpark/Indigo 4093-2
Wolfgang Meyering
Malbrook
Westpark/Indigo 4092-2
Peter C. Johnson
Soul Sherpa
Corazong 255 065/Alive
Die Tatarin geht auf ihrem
Weg von ihrer Folklore
zum Pop weiter und mixt
erneut beide Bestandteile
so geschickt zusammen,
dass daraus etwas Neues
entsteht. Das ist weder ethnische Musik noch Pop, sondern tatsächlich eine Fusion
aus beidem, die vor allem
von ihrer Stimme und ihren
Songs lebt, die clever Exotik
und Melodien miteinander
verbinden. Deswegen ist das
vor allem gute Musik, ganz
egal, welche Stile jetzt darin
enthalten sind – ob man das
nun World Music nennt oder
nicht.
Ungewöhnliche Klänge sind
in der Popmusik immer ein
Ansatz für einen neuen
Stil. Der bei Spillwark und
Jams tätige Mann hat sich
in die Mandola verliebt, ein
Zwischending zwischen
Mandoline und Gitarre
und ihr Klang prägt diese
Platte genauso wie die
historischen Instrumente
seiner Mitstreiter. Das ist
vor allem instrumentale
Musik zwischen Folk und
Jazz mit starken Beigaben
der norwegischen Freunde
des Mannes. Deswegen ist
das eine ungewöhnliche
Platte, die gut gefällt.
Tarbox Ramblers
A Fix Back East
Rounder/in-akustik
063 9061
So rätselhaft der Name der
US-Band auch klingen mag,
so leicht ist er auch zu entschlüsseln, denn der Kopf
des Trios heißt Michael
Tarbox. Sowohl die Songs
als auch die Besetzung mit
einem akustischen Bass
zeigen, dass der Mann sein
Herz an den RockʼnʼRoll
verloren hat. Und das zeigt
er hier zu jeder Zeit. Dazu
kommen seine Songs und
seine
beeindruckende
Vorstellung als Sänger.
Mit anderen Worten: Das
ist RockʼnʼRoll mit dem
Geist des Stils, aber ohne
Nostalgie.
Manchmal kann es auch
etwas länger dauern, bis
eine Karriere fortgesetzt
wird. Im Fall des Sängers
und Songschreibers aus
Boston knapp 20 Jahre.
Erst als Bonnie Raitt ihn
1998 bat, zusammen mit
ihr aufzutreten, bekam er
wieder Lust, selbst Musik zu
machen. Dies ist die zweite
CD, die er seitdem aufgenommen hat und sie besitzt
dieselben Vorzüge wie seine
Platten in den 70er Jahren:
Gute Songs und verspielte,
einfache, nahe beim Folk
befindliche Arrangements,
die jedoch immer rocken.
Plattenkritiken V
Marsmobil
Strange World
Act/Indigo 9602-2
Gerade wenn ein Musiker
bei der Formation eines anderen mitmischt, der sehr
genaue Vorstellungen von
dem hat, was er für eine
Musik machen will, darf
man gespannt sein, was
der Mietmusiker als Solist
vorlegt. Der Passport-Keyboarder lässt erkennen, dass
er wie sein Chef kein Purist
ist: Das ist ein Mix aus Jazz,
Pop und Rock, zu dem satt
groovende Instrumentals
ebenso gehören wie Songs.
Klaus Doldinger mischt
auch mit, aber ohne ihn
wäre das ein ebenso süffiger Mix.
Maria Jimenez
Donde mas Duele
Corazong 255 055/Alive
Die offenherzige Diva aus
Spanien ist in ihrer Heimat
genau das: Ein absoluter
Star. Das hat sie mit traditioneller Musik geschafft,
die sie hier mit Songs von
Joaquin Sabina umsetzt.
Doch die Moderne ist nicht
spurlos an ihr vorübergegangen: Zum einen hat sie
den Flamenco mit Rumba
und Buleria gemischt und
zum anderen ist das nicht
der pure Stoff, sondern
Rock und Pop sind hier
ebenfalls präsent. Der Mix
aus ihrer Stimme und den
modernen Zutaten ergibt
den Reiz der Platte.
Oldie Markt 05/04
Autschbach Trio
Pass It On
Acoustic Music/Zomba
319.1329.2
Der Untertitel verrät, worum
es dem Jazzrock-Gitarristen
wirklich geht: Um Musik im
Stil des legendären Gitarristen Joe Pass. Allerdings geht
es weniger darum, Stücke
von dem Mann zu covern,
sondern Jazz-Klassiker
und eigene Titel im Stil des
Könners zu spielen. Das
gelang ihm glänzend. Da er
außerdem noch etwas mehr
Rhythmik dazugab und
sich starke Kompositionen
aussuchte, ist das bester Jazz
mit mehr als einem Schuss
Rock, was Rhythmik und
Groove betrifft – Virtousität
gibt es noch dazu.
Universe Of Amp
Amp Stringency
Meta 023/Note 1
Chris Cacavas
Self Taut
Blue Rose BLU CD 0234 /
Soulfood
Seine besten Platten nahm
der Singer/Songwriter vor
einem kräftigen Rock-Hintergrund auf. Hier aber geht
er eher ruhig vor. Teilweise
mit sparsamer Besetzung
und mit großer Nähe zum
Folk, tendiert er mehr in
die klassische Richtung des
Stils. Das bekam ihm nur
teilweise, weil ihm über
die ganze Platte hinweg
die Songs fehlen, die diesen Sound transportieren
würden. So ist das ein
gemischtes Opus, bei dem
Highlights mit langweiligeren Songs abwechseln. Der
Mann ist eben ein Rocker.
29
Florian und Michael Arbenz sind nicht nur Zwillinge, sondern auch wild
entschlossen, keine Musik
zu machen, die man stilistisch festlegen könnte. Das
ist zwar auf der einen Seite
Jazz, aber auf der anderen
Seite mischt ein Streichquartett mit, das nicht nur
den Klang beeinflusst,
sondern außerdem zeigt,
dass die beiden Brüder
mindestens eine Affinität
zur E-Musik haben. Die
Spannung zwischen den
beiden Genres machen den
Reiz aus, aber einfach ist das
Ganze gewiss nicht.
David Becker Tribune
Whereʼs Henning?
Acoustic Music/Zomba
319.1319.2
Dem Gitarristen aus den
USA sieht man an, dass er
schon seit über 20 Jahren
als Profi arbeitet, vor allem
aber hört man es auch. Denn
das ist eleganter, virtuoser
Jazz eines Könners, dessen
Begleiter genau das sind:
Helfer, die den Rhythmus
vorlegen, auf dem der Instrumentalist seine Kapriolen schlägt. Die betreffen
Klassiker des Jazz ebenso
wie eigene Kompositionen,
der Stil besitzt eine Spannbreite von der zurückhaltenden Fusion bis zum coolen
Jazz. Die Lockerheit des
Mannes besticht.
Gregor Hilden
Blue Hour
Acoustic Music/Zomba
319.1311.2
Der Gitarrist mit dem Hang
zu antiquarischen Instrumenten hat seinen Stil gefunden: Blues mit Elementen des Jazz und Rock, der
vor allem auf seiner Gitarre
basiert, den er aber auch mit
Songs und diversen Sängern
anreichert. Das klappt wie
auf den letzten Platten
recht gut. Sowohl Hilden
als auch seine Gäste haben
das gewisse etwas, das auch
nicht so starke Stücke adeln
kann. Immer dann, wenn
Hilden nicht ganz so elegant
spielt, ist das am besten und
das kommt glücklicherweise häufiger vor.
Terry Lee Hale
Celebration What For
Blue Rose BLU CD 0326 /
Soulfood
Etwas anderes als ein
Singer/Songwriter im
klassischen Stil wollte der
Amerikaner nie sein und
das demonstriert er auf
der CD, die er in Kroatien
produziert hat, zu jeder
Zeit. Sympathisch ist das,
aber eine Garantie für eine
gute Platte nicht. Dazu
fehlen diesem Silberling
vor allem zwei Dinge: Eine
Begleitung, die auch einmal
für sich selbst stehen kann.
Und Songs, die länger im
Gedächtnis bleiben. Beides
fehlt hier und deswegen
ist das sicher keine seiner
besten Platten.
Anvil
Back To Basics
Massacre MAS CD0410 /
Soulfood
Bei einer Band, die über 25
Jahre im Geschäft ist, hat ein
solcher Plattentitel etwas zu
bedeuten und bei den Kanadiern heißt das, dass sie auf
jedes Beiwerk verzichtet
haben und den Heavy Metal
bieten, mit dem sie in den
80ern angefangen haben.
Das ist gut und schön, aber
bei dem Vorsatz haben sie
wohl vergessen, dass auch
der Stil Songs braucht, die
man als solche erkennen
kann. Die fehlen hier und
deswegen sollten die Jungs
vielleicht wieder etwas
anderes probieren. So ist es
einfach langweilig.
Jools Holland
Friends 3
Radar/WSM 5264 61268 2
Der Pianist und Gastgeber
einer eigenen Show im
englischen Fernsehen setzt
seine eigene Masche fort:
Er und seine Band begleiten
berühmte Gäste. Das klappt
aufgrund der Klasse aller
Beteiligter ausgezeichnet,
aber bei der dritten Platte
der Art schleift sich das
Rezept langsam ab. Sicher
wirken sowohl die Band
als auch die Gäste immer
absolut professionell und
gut, aber auf der anderen
Seite verlieren beide Teile,
weil sie aufgrund des Konzepts ihre Stärken nie voll
ausspielen können.
30
Plattenkritiken VI
Oldie Markt 05/04
The Flatlanders
Wheels Of Fortune
New West NW 6049 /
Soulfood
Als die drei Herren vor
knapp 30 Jahren unter
diesem Namen eine LP
produzierten, konnten sie
nicht wissen, dass sie eines
Tages als Solisten reüssieren würden. Aus dem
Grund war die Reunion vor
einem Jahr mehr als überraschend und dass sie gleich
eine zweite Produktion
nachlegen, noch mehr. Die
Qualität stimmt auf jeden
Fall: Die Songs stimmen
ebenso wie der Gesang und
die Kompositionen. Das ist
moderner Country mit dem
Herz beim Folk.
Allman Brothers Band
One Way Out (2 CD)
Sanctuary SANCD 256 /
Zomba
Dass die Southern Rock-Pioniere live immer einen Besuch wert sind, gilt auch für
die Besetzung ohne Dickey
Betts. Das ist wieder einmal
ein Mix aus den klassischen
Songs, etlichen neueren Titeln und der unverfälschten
Spielfreude, die die Routiniers nach wie vor auszeichnet. Da ist er wieder,
der einzigartige Mix aus
Blues, Country und Rock,
den nur diese Formation so
bringt, dass man einfach auf
dem Groove mitschwimmt
und sich von den Soli und
Fills tragen lässt.
Fish
Field Of Crows
Chocolate Frog CFVP 01
017CD/Rough Trade
Lange hat sich der Sänger
mit einem neuen Studio-Album Zeit gelassen, aber das
war eine gute Idee. Denn
zum einen hat er wieder
den kernigen Rock entdeckt
und zum anderen mehr als
eine Handvoll guter Songs
geschrieben, die er mit einer
Band um den ehemaligen
Big Country-Gitarristen
Bruce Watson umsetzte.
Das ist nicht mehr der etwas zahnlose progressive
Rock, bei dem es mehr um
die Stimmung ging, sondern
schließt an seine beste Zeit
mit Marillion an – gut so.
Lionel Richie
Just For You
Island Universal Music
06024 98181195
Glücklich sieht er nicht gerade aus auf dem Cover seiner
Platte, eher recht nachdenklich. Dazu hat er eigentlich
keinen Grund, denn das
ist seine beste Platte seit
der, die ihm als Solist den
internationalen Durchbruch
bescherte. Da sind mehrere
Ohrwürmer enthalten, die
genau in die samtweiche
Soul-Kerbe hauen, die er so
fantastisch beherrscht. Das
hat er ohne Konzessionen an
den modernen Studio-Sound
geschafft, was einmal mehr
beweist: Hier zählt vor allem
Qualität.
Edgar Winter
Jazzinʼ The Blues
SPV 085-71732
Howard Carpendale
Das Finale (2 CD)
Koch 06024 9817188 /
Universal Music
Wer von der Ausbeutung
des Abschieds eines der
populärsten Schlagerstars
genug hat, den kann man
verstehen. Aber diesen Mitschnitt einer Show seiner
letzten Tour sollte er nicht
auslassen. Da wird nämlich
deutlich, warum er nicht
der ganz normale Schlagerfuzzi war, sondern eher ein
rockender Sänger mit einer
Schlagerseite. Denn hier
gibt es mindestens ebenso
viele Rock- und Pop-Titel
wie Schlager und beide
Seiten seines Repertoires
bringt der Mann aus einem
Guss.
Rick Derringer
Hoochie Koo Once More
Music Avenue 250092 /
Soulfood
Man kennt das leider aus
den letzten Jahren zur Genüge: Ein Altstar legt statt
einer Neuproduktion seine
alten Hits in neuen Aufnahmen vor. Das hat weniger
etwas damit zu tun, ob das
nun gut oder weniger gut
ist, sondern es ist vor allem
redundant. Zwei Versionen
von Hang On Sloopy – einmal als Reggae – und zwei
Jams mit Edgar Winter und
Carmine Appice runden das
Teil ab, das streng genommen sowohl dem Künstler
als auch dem Käufer in der
Art nicht mehr zugemutet
werden sollte.
Todd Rundgren
Hello, Itʼs Me And
My Friends
Mus. Av. 250097/Soulfood
Dieser Sampler mit den
größten Hits des Musikers
und Produzenten hat einen etwas anderen Ansatz
gewählt: Die originalen
Vokaltracks seiner besten
Lieder blieben gleich, aber
für jeden Titel wurde ein
prominenter Musiker für
den instrumentalen Teil
geholt, der das Ganze neu
interpretierte. Das reicht
von Steve Lukather über
Richie Kotzen bis zu Edgar
Winter und gibt der Greatest Hits-Sammlung einen
Touch, der sie von der anderen Kollektion deutlich
unterscheiden.
Eric Burdon
My Secret Life
SPV 085-70032
Janis Ian
Billieʼs Bones
Cooking Vinyl/Indigo
4685-2
Mit dieser Platte ist das
Comeback der lange nicht
mehr aktiven Sängerin und
Songschreiberin perfekt
und sie beweist, dass sie
keinen Deut ihres Könnens
eingebüßt hat. Das gilt für
beide ihrer Funktionen: Als
Sängerin trifft sie immer
den rechten Ton und die
Stimmung, die zu dem
jeweiligen Lied passt. Und
als Tonsetzerin wählte sie
sanfte, wenig aufwendige
Begleitungen, die ihre
Qualitäten am besten zur
Geltung bringen. Deswegen ist das eine starke, für
sie typische Platte.
Der Rocksänger aus dem
englischen Ruhrpott ist
ein Stehaufmännchen:
Nach langer Pause ist er
mit einer Biografie (siehe
im nächsten Oldie-Markt)
und dieser gleichnamigen
CD zurück und das in einer
Qualität, die nur wenige
seiner Kollegen noch so
hinkriegen. Das ist der von
ihm gewohnte bluesige
Rock mit einigen starken
Songs und auch etlichen
Klassikern dazwischen.
Und das klappt durchwegs
gut, weil Burdon als echter
Routinier zeigt, dass er nach
wie vor rocken kann.
Als Musiker ist der Bruder
von Johnny derart wandlungsfähig, dass er manchmal Probleme damit hatte,
einen eigenen Stil zu finden.
Seine letzte Platte von 1999
bot einen ausgezeichneten
Blues der Edgar Winter-Art
und das setzt er jetzt fort.
Wie der Titel schon sagt,
hat er allerdings weniger
den Rock als den Jazz zur
Hilfe herangezogen und
das ist manchmal recht gut,
klingt auch nach Big Band,
aber ab und zu ist es nicht so
prickelnd, weil sich Winter
ab und zu verirrt hat.
Platte des Monats/Flohmarkt
Platte des
Monats
The Zombies schließen mit
As Far As I Can See an ihre
besten Platten an
Spektakuläre Reunions gehören seit einigen
Jahren zum täglichen Brot der Rockmusik.
Auch auf dieser Seite wurden etliche dieser Produktionen aufgrund ihrer Qualität
vorgestellt, zuletzt die von Vanilla Fudge.
Jetzt haben Colin Blunstone und Rod Argent
ihre seit längerer Zeit laufende Kooperation
mit einem Album unter dem alten Namen
gekrönt, das die klassischen Qualitäten einer der originellsten Band der späten 60er
Jahre 1:1 in die Moderne transportiert. So
sensationell das klingt, aber es ist tatsächlich
alles da, was die durch ihre fragilen Kompositionen und den ätherischen Gesang von
Blunstone berühmte Gruppe auszeichnete:
Die damals wie heute betörenden Vokalharmonien, die wunderbaren Melodien und die
immer die Balance zwischen Begleitung und
Red House REDHCD 23/Alive
eigene Akzente haltenden Backingtracks, bei
denen nach wie vor Rod Argent mit seine
Keyboards den Ton angibt. Zusammen mit
ihren Tourmusikern, darunter dem alten
Argent- und späteren Kinks-Bassisten Jim
Rodford, hat die alte neue Band ein absolutes
Meisterwerk zeitloser Popmusik hergestellt,
das durch die Melodik ebenso überzeugt wie
durch die Arrangements und die Leistungen
der teilnehmenden Musiker. Wie die besten
Platten der ersten Ausgabe der Zombies hat
die neue Besetzung einfach Musik gemacht,
die die Grenzen von Zeit und Raum in ihren
besten Augenblicken hinter sich lässt und
den Hörer auf diese Reise mitnimmt. MR
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