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Transcrição

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Kinderkino im
Wintergarten
Sa 15h | So 14h
19.00
19.00 21.00
21.00 18.30
18.30 20.30
20.30
doEine17wohltuend
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Sa + So auch 17 Sa
Uhr+ So auch
Uhr
nicht am 31.12. nicht am 31.12.
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unaufgeregte,
leise
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romantische
Komödie. TagblattKomödie. Tagblatt
KINO JANUAR 2008
sanicht am
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nicht am 31.12. nicht am 31.12.
so
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EIN FILM VON EIN FILM VON
BAB´AZIZ
BAB´AZIZ
PATRICE
LECONTE
PATRICE LECONTE
TANZ DES WINDES
TANZ DES WINDES
19.00
19.00 21.00
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31.12. 14h
sa 29. 12. – mo 31.12.
nicht am 31.12.
GEFAHR GEFAHR
BEGIERDE BEGIERDE
ANG LEE ANG LEE
DER KLEINE
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UND
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VON
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'BROKEBACK MOUNTAIN'
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Szenen
Szenen von überwälarmen deutschenarmen deutschen
seltsame Zukunftseltsame
…
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Bildkraft
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und
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Komödienhimmel.Komödienhimmel.
Authentizität. Authentizität.
Münchner MerkurMünchner Merkur
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SECONDS LECONTE
21.0021.00
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im kino
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WILLIE
SALOMON
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… BLUES
SALOMON … BLUES
IAN CURTIS IAN CURTIS19.00
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JOY DIVISION JOY DIVISION
Eine Generation auf
Eine Generation auf
der Suche nach dem
der Suche nach dem
Lebenssinn.
Lebenssinn.
sa
19.00 21.00
21.00
Goldene Palme Cannes
Goldene Palme Cannes
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DER KLEINE
KÖNIG MACIUS
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ICH
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BEGEGNUNGEN BEGEGNUNGEN
MIT
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GELIEBTE
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BERGMAN: PERSONA
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17.00 und 19.00
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Regisseur GordianRegisseur Gordian
Maugg ist am Maugg ist am
Samstag Gast Samstag Gast
in der Filmgaleriein der Filmgalerie
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KARLSSON AUF
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IAN CURTIS IAN CURTIS
JOY DIVISIONJOY DIVISION
Sa 21.30 Uhr
Glänzende Hommage
GlänzendeBester
Hommage
europäischer
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an ScrewballFilm 2007
Film 2007
fran Screwball18
Comedies
Comedies
Sa 21.30 Uhr
21.00
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und 20.00
18.0019.00
und 20.00
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+ So auch 17 Sa
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DER NEUE FILM DER
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DAS FLIEGEN
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DAS WISSEN VOM HEILEN
DAS WISSEN
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VON NEBENAN
DIE BANDDIALOG
VON NEBENAN
… DIALOG
MY BLUEBERRY
…
NIGHTS
MY BLUEBERRY NIGHTS
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Jetzt raucht gar nichts mehr,
das Kino hat wieder Zukunft
Sie wissen ja, was der Gesetzgeber ab 1. Januar betreffs Rauchen in Wirtshäusern und anderen öffentlichen Orten vorsieht. Ihnen, liebe Kinobesucher und
-besucherinnen, kann das ja egal sein, denn im Kino,
wo Sie sinnvollerweise Ihre Freizeit verbringen, durften Sie schon seit langem nicht mehr rauchen und
haben dafür sogar Eintritt bezahlt. Ihnen, liebe Wirtshausgänger und -gängerinnen, kann es in Zukunft
auch egal sein, wo Sie in Ihrer Freizeit hingehen,
denn rauchen dürfen Sie da und dort nicht, also können Sie (wenn eh schon alles wurscht ist) gleich ins
Kino gehen. Hier befinden Sie sich unter lauter fröh-
Programm
lichen Experten des zeitlich limitierten Rauchentzugs
– eine schöne Stimmung, die nur gefährdet ist, wenn
Januar 2008
»vorne«, auf der Leinwand, vor allem in den notorisch verantwortungslosen Filmklassikern, hemmungs-
Wir verstehen uns wunderbar
los gequalmt wird.
My Blueberry Nights
Zeppelin
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Control
Informationen
Zeppelin Regisseur
Gordian Maugg am
19. Januar Gast in der
Filmgalerie
KINO filmgalerie
bertoldstr. 9 | 93047 regensburg
tel 0941 56 09 01
KINO wintergarten
andreasstr. 28 | 93059 regensburg
tel 0941 298 45 63
Die uns ansonsten nicht weiter interessierende
BÜRO
Zeitung mit dem schönen Namen »Seewoche«
arbeitskreis film regensburg e.v.
schrieb: »Es ist die Geschichte eines Träumers, der
andreasstr. 28 | 93059 regensburg
fliegen will, um der Enge seines Heimatdorfes
tel 0941 298 45 63
zu entkommen. Er baut an dem neuen Zeppelin
mit – und geht später mit ihm zu Grunde. Doch
BÜRO kurzfilmwoche
Roberts Tod ist von einem Geheimnis umgeben,
bertoldstr. 9 | 93047 regensburg
dem der Enkel Matthias unbedingt auf die Spur
tel 0941 56 09 01
kommen will … Der Regisseur Gordian Maugg
KINOS eintritt
verbindet in seinem fünften Spielfilm auf virtuo-
normal: 6,00 | ermäßigt: 5,00
se Weise Fakten mit Fiktion. Der Film Zeppelin
kinderkino: 3 euro
zitiert historische Filmstile, lässt sich auf die Vergangenheit ein und deckt zugleich etwas von der
My Blueberry Nights
ermäßigung gibt es mit schüler-oder
studentenausweis, außerdem mit der
filmgaleriekarte. diese kann zu einem
preis von 5 euro an der abendkasse
deutschen Denk- und Lebensart auf, die vermutlich über
die zwanziger und dreißiger Jahre des vergangenen
Jahrhunderts hinaus wirkt.« Regisseur Gordian Maugg,
der seinen Stil, historisches Material und Nachinszeniertes ineinander übergehen zu lassen, bereits mit seinem ersten Film Der olympische Sommer (1991) erfand,
ist zur Premiere seines Films Gast in der Filmgalerie: am
Dialog mit meinem Gärtner
Samstag, 19. Januar. Wir freuen uns mit Ihnen auf ein
interessantes Gespräch.
erworben werden
und ist ein jahr gültig.
gefördert von:
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Wir sagen Du! Schatz.
Deutschland 2007, 97 min, Regie: Marc Meyer, Buch: Marc
Meyer, Kamera: Peter Polsak, Jan Reiber, Musik: Christian
Biegai, mit: Samuel Finzi, Nina Kronjäger, Anna Maria Mühe, Harald Warmbrunn, Margot Nagel, Ennio Incannova,
Noray Pliestermann
Um nicht länger allein zu sein, klaut sich Oliver
(36), was ihm am meisten fehlt: eine Frau, drei
Kinder, eine Oma, einen Opa und einen Hund.
Eingemauert im 17. Stockwerk eines leeren
Hochhauses, beginnt Oliver mit all seiner Liebe und Entschlossenheit den wildfremden Haufen zu seiner Familie zu erziehen. Anarchie und
Chaos brechen aus. Die Wünsche, Ängste und
Neurosen der neuen »Familienmitglieder« prallen wild aufeinander. Der häusliche, zwischenmenschliche Kleinkrieg eskaliert und wird zu einer Frage von Leben und Tod.
Doch Oliver hält an seiner Vision von einer
glücklichen Familie fest – nach und nach versteht ein jeder, dass das Leben »da draußen«
noch viel verkorkster ist als das Leben »drinnen bei Oliver«.
»Es ist die vermutlich charmanteste Entführung
des Jahres. Surreale Komödien sind in Deutschland rar – diese hier bringt viel Witz, schräge
Dialoge und überraschende Wendungen. Ein
Lichtblick im fantasiearmen deutschen Komödienhimmel.« (Münchner Merkur)
»Uneingeschränkt sehenswert.« (Deutschland
Radio Kultur)
»Es ist eine großartige, aberwitzige Idee, auf
der Wir sagen Du! Schatz. basiert. Eine sehr
sehenswerte Tragikomödie ist daraus geworden
– über Gedeih und Verderb der Familie, über
das Glück und über die Bindungsfähigkeit des
modernen Menschen.« (Tagesspiegel)
»Insgesamt ein Film, der possenhaft grelle Übertreibungen meidet und eher leise zum
Nachdenken über die Rolle und Bedeutung von
Familie anregt.« (Filmdienst)
»Um sein schönes Drehbuch in die Tat umzusetzen, hat Meyer eine nachgebaute Plattenbauwohnung mit Talent vollgestopft. Das bunte Ensemble funktioniert hervorragend und gewinnt im Handumdrehen die Herzen der Zuschauer.« (Badische Zeitung)
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Hotel Very Welcome
Deutschland 2007, 90 min, Regie: Sonja Heiss, Buch: Sonja Heiss, Nikolai von Graevenitz, Kamera: Nikolai von Graevenitz, Musik: The Festival, Christian Garcia, mit: Eva Löbau, Svenja Steinfelder, Chris O'Dowd, Ricky Champ, Gareth Llewelyn
Fünf Rucksacktouristen reisen durch den großen, exotischen Vergnügungspark Asien, um
dem europäischen Alltag zu entfliehen. Mit
reichlich Einsamkeit im Gepäck arbeiten sie in
der Ferne Indiens und Thailands hart am Glücklichsein: Josh und Adam verfangen sich in der
Ekstase globaler Beach-Partys. Svenja sitzt in
einem Hotelzimmer in Bangkok fest und telefoniert ihrem verpassten Rückflug hinterher. Liam
taumelt derweil mit erweitertem Bewusstsein
durch Indien, um sich von seinen Problemen
zu Hause abzulenken, während Marion in der
Meditation einen Weg findet, an sich selbst zu
scheitern.
Am Ende der Reise wartet auf einige der Backpacker ein Neuanfang – und auf die anderen
immerhin ein Anschlussflug.
Regisseurin Sonja Heiss ist mehrere Monate mit
kino der gegenwart | filmgalerie
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Zeppelin
Anderland
Deutschland 2005, 106 min, Regie: Gordian Maugg, Buch:
Alexander Hauser, Gordian Maugg, Kamera: Christine A.
Maier, Musik: Ferdinand Försch, mit: Olaf Rauschenbach,
Alexander May, Agnieszka Piwowarsk, Christoph Bach,
Hendrik Massute, Herbert Schäfer, Peter Wolf
DEN BRYSOMME MANNEN, Norwegen, Island 2006, 96
min, dtF, Regie: Jens Lien, Buch: Per Schreiner, Kamera: John
Christian Rosenlund, Musik: Ginge Anvik, mit: Trond Fausa
Aurvåg, Petronella Barker, Per Schaaning, Birgitte Larsen
nen des Kinos bricht und durch Exaktheit der
rekonstruierten und nachgestellten Bilder überzeugt.
Mit sehenswerten Bildern, die den Look und die
Atmosphäre zu Beginn des vergangenen Jahr»Das Unglück des Luftschiffes LZ 129 Hinden- hunderts in perfekter Weise imitieren, erzählt
burg am 6. Mai 1937 gilt als eines der drama- Gordian Maugg eine historische Kriminalgetischsten großen Unglücke der Luftfahrt in de- schichte der langsamen und bedächtigen Art,
ren Anfangstagen. Die Hindenburg, bis heute deren Sorgfalt und Herangehensweise sich gedas größte jemals gebaute Luftschiff, ging kurz gen den Zeitgeist stellen und dem Trend zur imnach dem Vertäuen der Ankerseile im ameri- mer größeren Beschleunigung einen Moment
kanischen Lakehurst in Flammen auf und ver- des Innehaltens schenken.« (kino-zeit.de)
brannte binnen 34 Sekunden, wobei 36 Men- »In diesem Film kommen viele Qualiäten zuschen ums Leben kamen – das Ende einer Ära, sammen: Die meisterliche Kombination unterdenn fortan galten Zeppeline als zu anfällig für schiedlicher filmischer Materialien zu einem am
Gefahren und gerieten deshalb weitgehend in Ende einheitlichen Werk. Die erstaunliche VerVergessenheit.
bindung von Recherche und SpannungsdramaDer in Heidelberg geborene Filmemacher Gor- turgie. Die raffinierte Erzähltechnik, der behutdian Maugg hat sich in seinem Film Zeppelin! same Umgang mit den Figuren und die unaufdem Unglück von Lakehurst auf ganz besonde- dringliche, nie einfältige Einbindung politischer
re Weise angenähert und daraus einen Film ge- und wirtschaftlicher Konflikte.« (Jury des Wilschaffen, der radikal mit den Erzählkonventio- liam Dieterle-Filmpreises)
Regisseur Gordian Maugg ist am Samstag, 19. Januar, Gast in der Filmgalerie.
ihren Protagonisten durch Asien gereist. Mit
der Authentizität eines Dokumentarfilms und
dem Pointenreichtum einer Komödie erzählt sie
in ihrem ersten Spielfilm Hotel Very Welcome
von der Flucht vor der Routine, der Faszination
des Reisens, interkulturellen Missverständnissen und einem Telefonflirt der besonderen Art.
Mit Witz und Ironie beschreibt die Regisseurin
die Welt der »Lonely-Planet«-Reisenden. Vor
allem aber offenbart sie die komplizierte Gefühlslage ihrer Generation. Deren unermüdliche Glückssuche begleitet Heiss mit Hotel Very Welcome auf sehr persönliche und amüsante Weise, was ihr nicht nur Begeisterungsstürme auf der Berlinale 2007, sondern auch
den First Steps Award einbrachte.
»In einer hinreißend komischen Szenenfolge verbindet der Film Fiktives mit Dokumentarischem, wobei die Möglichkeiten einer globalisierten Sinnsuche ironisch hinterfragt werden. Dabei verdichtet er sich zu einem leichten,
dennoch kritischen Generationsporträt mit Tiefgang.« (Filmdienst)
Anderland zeichnet des Bild einer entseelten,
ausschließlich von Vernunft geleiteten Gesellschaft, in der Träume und Utopien keinen Platz
haben.
Inmitten einer kargen Landschaft hält ein Bus
und spuckt seinen einzigen Passagier in eine
neue Welt aus: Andreas hat keine Ahnung, wie
er hierher gekommen ist und was er tun soll,
doch das braucht er auch nicht. Er wird in ein
vorgefertigtes und anonymes Leben gesteckt,
erhält Wohnung, einen Job, Kleider und Nahrung. Die Umgebung ist schön und die Arbeitskollegen sind nett.
Andreas, der nun täglich Zahlen in einen Computer eintippt, ohne dass er weiß, wozu, macht
das Spiel mit und findet auch bald eine Freundin, Anne-Britt. Wie die meisten anderen Menschen in dieser kinderlosen Stadt interessiert
auch sie sich ausschliesslich für Innendekorati-
on. Nach mehreren Nächten mit mechanischem
Sex kommen Andreas erste Zweifel. Ist dies tatsächlich ein Leben, das er führen will? Denn etwas läuft falsch, etwas fehlt: er vermisst den
Geschmack der Speisen, die Wirkung von Alkohol, es gibt keine Kinder und keine Emotionen.
Eine Affäre mit der blonden Ingeborg scheint
die gewünschte Abwechslung in der allgemein
gepflegten Oberflächlichkeit zu bieten. Doch
als Andreas seinen Sinnen für das wahre Leben folgt, kommt er dabei in Schwierigkeiten
– denn einen Ausweg aus dieser gespenstisch
netten Welt mit seiner blitzsauberen Fassade
scheint es nicht mehr zu geben …
»Die rätselhafte und unheimliche Welt erinnert
an frühe David Lynch-Filme, an die geheimnisvolle visuellen Kompositionen eines Roy Andersson (Songs from the Second Floor) und
in seiner absurden Komik und beklemmenden
Dramatik an Brazil.« (Variety)
Ausgezeichnet mit dem Grossen Preis der Jury: NIFFF Neuchâtel International Fantastic Film
Festival.
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Control
CONTROL, Großbritannien, USA, Australien, Japan 2007,
121 min, dtF, Regie: Anton Corbijn, Buch: Matt Greenhalgh, Buchvorlage: Deborah Curtis' Autobiografie »Touching from a Distance«, Kamera: Martin Ruhe, Musik: Joy
Division, New Order, mit: Samantha Morton, Sam Riley, Alexandra Maria Lara, Joe Anderson, Toby Kebbell, Craig Parkinson, James Anthony Pearson, Harry Treadaway, Andrew
Sheridan, Herbert Grönemeyer
Joy Divison, die Post-Punk-Band aus Manchester, erreichte tragischerweise besondere
öffentliche Anerkennung nach dem Tod ihres
Leadsängers Ian Curtis im Jahre 1980. Der Film
Control, inszeniert von Fotografenlegende Anton Corbijn, beruht auf den Erinnerungen von
Curtis' Witwe und erzählt von der wachsenden
Isolation des Sängers und seinem Kampf gegen Epilepsie, vom steigenden Druck auf Tourneen, Zerwürfnissen mit seine Frau Debbie und
von seiner romantischen Beziehung zu Annik.
»Herausragend: Anton Corbijns Ian-Curtis-Filmbiographie Control, die die nicht nur von der
Fan-Gemeinde ohnehin schon enorm angefachten Erwartungen noch einmal mit Leichtigkeit zu überbieten weiß. Daß Corbijn mit Bil-
dern umzugehen weiß, dürfte jeder bemerkt
haben, der sich in den vergangenen drei Jahrzehnten mit Popkultur und deren visueller Vermittlung beschäftigt hat. Dennoch durfte man
angespannt bis skeptisch sein darüber, ob es
Corbijn auch verstehen würde, eine Geschichte, in diesem Fall die tragische, die zum Selbstmord des Joy-Division-Sängers führte, so zu erzählen, daß sie auf mehreren Ebenen, also auch
der emotionalen, funktioniert.
Und wie ihm das gelungen ist. Das Manchester
der ausgehenden Siebziger erscheint einem genau als das trostlose, lebensenergieaussaugende Industrie-Loch, das es gewesen sein muß;
die Konzertaufnahmen vibrieren dafür nur so
vor Intensität; und der durch Weltschmerz, Liebes- und Lebenslüge und Krankheit ausgelöste Zerfall von Curtis dürfte wohl nicht nur bei
sensiblen Zeitgenossen Beklemmungen auslösen. Als absoluter Glücksfall erweist sich dabei
Hauptdarsteller Sam Riley, der nicht nur so aussieht und gestikuliert wie Curtis, sondern auch
annähernd genauso singt.« (evolver.at)
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filmreihe spotlights | filmgalerie & uni
Die Filmreihe Spotlights – jeweils mit Einführung und Diskussion – stellt in chronologischer Folge herausragende Werke der Filmgeschichte vor. Sie findet abwechselnd an der Uni und in der Filmgalerie statt.
Frankenheimer: Seconds
USA 1966, 106 min, OF, Regie: John Frankenheimer, Buch:
Lewis John Carlino, Buchvorlage: David Ely's Roman »Seconds«, Kamera: James Wong Howe, Musik: Jerry Goldsmith, mit: Rock Hudson, Salome Jens, John Randolph, Frances Reid, Murray Hamilton
John Frankenheimer gehört mit Sidney Lumet
und Robert Altman zu den großen HollywoodRegisseuren, die ihre Ausbildung beim Fernsehen genossen haben und schon als »alte Hasen« ins Kinogeschäft wechselten. Dort gehörten ausgerechnet sie in den sechziger Jahren zu
den innovativsten Kräften. Mit Seconds liefert
John Frankenheimer 1966 einen avantgardistischen, nahezu experimentellen Thriller, der beinahe visionär wichtige stilistische und erzählerische Tendenzen des New Hollywood und der
Paranoia-Filme vorweg nahm. Rock Hudson
brilliert hier in seiner ungewöhnlichsten Rolle.
Als Tony Wilson ist er auf der Suche nach seiner Identität. Festgehalten ist all das in atemberaubenden Schwarz-Weiß-Bildern des Kameramannes James Wong Howe, der dafür eine
Oscarnominierung erhielt.
Bergman: Persona
Schweden 1966, 84 min, OmU, Regie: Ingmar Bergman,
Buch: Ingmar Bergman, Kamera: Sven Nykvist, Musik: Lars
Johan Werle, mit: Bibi Andersson, Liv Ullmann, Gunnar
Björnstrand, Margareta Krook, Jörgen Lindström
My Blueberry Nights
Frankreich, Hongkong 2007, 95 min, dtF, Regie: Wong Karwai, Buch: Wong Kar-wai, Lawrence Block, Kamera: Darius
Khondji, mit: Norah Jones, Jude Law, Natalie Protman, Rachel Weisz, David Strathairn
Abend für Abend kommt Elizabeth in das Café
von Jeremy, um sich einen Blueberry-Pie zu bestellen und aus dem Fenster zu starren. Schließlich erzählt sie Jeremy vom Ende ihrer großen
Liebe. Eines Tages aber taucht Elizabeth nicht
mehr im Café auf. Sie hat die Stadt verlassen
und eine lange Reise quer durch die USA angetreten hat, um sich selbst zu finden.
»Für My Blueberry Nights hat Hongkong-Regisseur Wong Kar-Wai nicht nur erstmals in den
USA, sondern auch mit britischen und amerikanischen Darstellern gedreht: In ihrer ersten
Filmrolle fährt Jazzsängerin Norah Jones mit
gebrochenem Herz quer durch das Land und einer großen, neuen Liebe entgegen – und trifft
mit Natalie Portman und Rachel Weisz auch andere Menschen, die alle die traurigen Gefühle
gescheiterter Beziehungen in sich tragen. Während Wong dabei erneut einige seiner bekann-
ten Themen und Motive variiert, verschmelzen
die erlesene Musik, lyrisch-reflexive Off-Gedanken und Neonlichtimpressionen in leicht überhitzten Farben abermals zu einer melancholischen Liebesgeschichte. Das Resultat wirkt wie
eine leichte Brise. Zart, flüchtig, schön für den
Moment.« (programmkino.de)
»Dieser Regisseur schafft eine Nähe, die vollkommen unverbindlich ist. Und doch vermag er,
wie kaum ein zweiter, uns einen Schauspieler
zu zeigen, wie wir ihn noch nie gesehen haben,
gewissermaßen im Zustand des Vorbewussten.« (berlinonline.de)
Zweifellos zählt Bergman zu den einflussreichsten europäischen Filmschaffenden. Sein Augenmerk liegt auf den vielen Facetten der menschlichen Psyche. Die Protagonisten dienen ihm
entsprechend als Anschauungen psychischer
Daseinsformen. So auch in Persona, in dem
eine gefeierte Schauspielerin verstummt und
von einer Krankenschwester gepflegt und unterhalten wird. In der Folge entwickelt sich zwischen den beiden Protagonisten ein komplexes Verhältnis aus Akzeptanz, Bewunderung,
Abhängigkeit und Konkurrenz. Die Identitäten
lassen sich nicht mehr klar voneinander scheiden. Bergman bezieht bei der Konstruktion seiner Figuren und dem Aufbau der Narration den
Apparat Kino sichtbar in den Film mit hinein.
Auch der Einsatz der Schwarz-Weiß Photographie von Sven Nykvist schafft aus jeder Einstellung ein optisches Erlebnis.
Roeg: Don't Look Now
Großbritannien 1973, 109 min, OmU, Regie: Nicolas
Roeg, Buch: Allan Scott, Chris Bryant, Buchvorlage: Daphne du Maurier, Kamera: Anthony B. Richmond, Musik: Pino Donaggio, mit: Julie Christie, Donald Sutherland, Hilary Mason, Clelia Matania, Massimo Serato, Renato Scarpa, Giorgio Trestini
Kameramann Nicolas Roeg schuf in seinem
Regiedebüt Don’t look now (Wenn die
Gondeln Trauer tragen) einige der furchteinflößendsten Bilder der Filmgeschichte. Sein
Spiel mit der Signalfarbe Rot und dem Regenmantel eines ertrunkenen Kindes ist so genial
wie verstörend. In seiner motivischen Dichte
überragt Roegs Film noch bei weitem die
literarische Vorlage Daphne Du Mauriers.
Neben den unvergesslichen Bildern und deren
Montage, unter anderem zu einer der berühmtesten Sexszenen der Filmgeschichte, liegt
dies an den beiden Hauptdarstellern. Donald
Sutherland und Julie Christie, gerade für Away
from her für den Golden Globe nominiert,
spielen hier mit einer Intensität, die an den
Nerven zehrt.
[21. Januar, Uni]
Kubrick: Barry Lyndon
Großbritannien 1973-75, 185 min, dtF, Regie: Stanley Kubrick, Buch: Stanley Kubrick, Buchvorlage: William Makepeace Thackeray, Kamera: John Alcott, Musik: Leonard Rosenman, Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert, Georg Friedrich Händel, Antonio Vivaldi, mit: Ryan O'Neal, Marisa Berenson, Hardy Krüger, Patrick Magee, Steven Berkoff
Jahrelang plante Stanley Kubrick akribisch einen Napoleon-Film, ehe ihm Sergej Bondartschuk mit Waterloo 1970 zuvor kam. Es dauerte weitere fünf Jahre, ehe der Perfektionist
Kubrick endlich seinen Historienfilm verwirklichen konnte. Barry Lyndon fällt in die stärkste Phase seines ohnehin genialistischen Schaffens und zeigt eindrucksvoll, wo der Meister die
Ursprünge des Films sieht: In Malerei und Fotografie. Durch eigens entwickelte Linsen war
es Kubrick möglich, in bis dato nie gesehenem
Maße mit Naturlicht zu arbeiten, was dem Film
einen einmaligen Look verleiht. Die atemberaubende Komposition der Bilder trägt zum überragenden Gesamteindruck des Werkes bei.
Texte: Sascha Keilholz und Silke Roesler
special | filmgalerie
Das Wissen vom Heilen
Schweiz 1996, 90 min, Regie: Franz Reichle, Buch: Franz
Reichle, Kamera: Pio Corradi
Das Wissen vom Heilen ist ein Film über
eines der höchstentwickelten Medizinsysteme, welches um das 12. Jahrhundert in einem
Grundlehrbuch zusammengefasst wurde. Die
Tibetische Medizin ist eine ganzheitliche Medizin, sie bezieht körperliche, geistige und seelische Bereich in ihre Betrachtung mit ein. Die
Arzneien bestehen aus Kräutern, Wurzeln und
Mineralien. Ihre Herstellung erfordert ein enormes Wissen in Kräuterkunde. Heilerfolge werden vor allem im Bereich der chronischen Erkrankungen erzielt. Der Film präsentiert Geschichten, Sichtweisen und Schicksale von Patienten, Ärzten und Wissenschaftlern aus verschiedenen Teilen der Welt.
kino der gegenwart | filmgalerie
Bab’Aziz – Der Tanz des
Windes
BAB' AZIZ – LE PRINCE QUI CONTEMPLAIT SON AME, Tunesien, Iran, Frankreich 2005, 98 min, OmU, Regie: Nacer
Khemir, Buch: Tonino Guerra, Kamera: Mahmoud Kalari,
Musik: Armand Amar, mit: Parviz Shahinkhou, Maryam Hamid, Nessim Kahloul, Modamed Grayaa
Bab'Aziz ist ein Fest fürs Auge und eine Hymne ans Erzählen und die Liebe. In der Tradition von '1001 Nacht' entfaltet Regisseur Nacer
Khemir Geschichten von Prinzen, Palästen und
langen Irrfahrten. Ishtar, ein lebensfrohes Mädchen, und Grossvater Bab'Aziz, ein blinder Derwisch, sind unterwegs zum grossen DerwischTreffen, das alle 30 Jahre stattfindet, dessen Ort
sich aber nur jenen offenbart, die mit dem Herzen der unermesslichen Stille der Wüste zu lauschen vermögen. Auf dem Weg durch die endlose Weite begegnen sie anderen: Osman, der
sich nach den schönen Mädchen verzehrt, die
er am Grunde eines Brunnens gefunden hat;
Zaïd, der mit seinem Gesang eine hinreissende Frau verführt und wieder verloren hat; dem
Prinzen, der sein Reich aufgibt, um Derwisch
zu werden.
Der alte Mann gibt seiner Enkelin noch einen
letzten Kuss, bevor er sie mit Zaïd in den Strudel aus wilden Farben und betörenden Klängen
schickt, durch den sich das Treffen in den Ruinen der Stadt Bam von Ferne ankündigt …
In seinem neuen Spielfilm Bab'Aziz zeichnet
Regisseur Nacer Khemir ein Porträt der Wüste
und ihrer Legenden, wie es bislang selten in einem Spielfilm zu sehen war. Khemir ist dabei
ganz Geschichtenerzähler auf eine Art, wie es
heute in manchen arabischen Ländern noch
in Form von 'Kaffeehauserzählern' praktiziert
wird. Die atemberaubende Schönheit der Bilder,
die Freundlichkeit der Protagonisten, die Sanftheit der Wüste, die wie ein fantastischer Sandgarten erscheint, sind Teil eines märchenhaften
Konzeptes. Nacer Khemir hat sowohl in Tunesien als auch im Iran gedreht. Er verwebt eine zeitlose Geschichte mit mystischen Elementen und Sufismus – und lässt einen Traum Wirklichkeit werden.
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Mein bester Freund
MON MEILLEUR AMI, Frankreich 2006, 94 min, dtF, Regie:
Patrice Leconte, Buch: Jérôme Tonnerre, Patrice Leconte,
Kamera: Jean-Marie Dreujou, Musik: Xavier Demerliac, mit:
Daniel Auteuil, Dany Boon, Julie Gayet, Julie Durand, Jacques Mathou, Marie Pillet, Elisabeth Bourgine
»Francois ist Antiquitätenhändler und lebt nur
für seine Arbeit. Um ein wertvolles Stück zu bekommen schreckt er vor nichts zurück, was ihm
zwar den Respekt seiner Kollegen eingebracht
hat, aber wenig mehr. Bei einer Auktion ersteigert er aus heiterem Himmel eine sündteure
griechische Vase, die eine bezeichnende Legende umrankt. Aus Trauer um seinen Freund Patroklus soll Achilles die Vase bis zum Rand mit
seinen Tränen gefüllt haben. Ein veritables Symbol für tiefe Freundschaft also, die Francois’ Geschäftspartnerin Catherine dazu nötigt ihn mit
einer unangenehmen Wahrheit zu konfrontieren: Francois hat zwar Kollegen, die mit ihm Essen gehen, auch eine Freundin, aber wirkliche
Freunde hat er nicht. Vehement streitet Francois dies ab und lässt sich auf eine Wette ein.
Binnen zehn Tagen verspricht er seinen besten
Freund zu präsentieren, ansonsten schenkt er
Catherine die teure Vase. Doch die Suche führt
schnell zur Erkenntnis, dass er tatsächlich keinen wirklichen Freund hat, er im Gegenteil von
den meisten seiner Kollegen verachtet wird. In
seiner Verzweiflung vertraut er sich dem Taxifahrer Bruno an, der wie das genaue Gegenteil
von Francois wirkt: Freundlich, zuvorkommend,
offen, schnell mit Menschen ins Gespräch kommend.« (programmkino.de
»Patrice Leconte, ein Meister in der Darstellung einsamer und verkrusteter Seelen – wie in
Monsieur Hire (1989) oder Intime Fremde
(2004) –, führt seine beiden Antihelden durch
die Turbulenzen ihrer Lebenskrisen, bevor er
ihnen gnädig ein spätes, aber gutes Ende beschert.« (NZZ.ch)
»Eine melancholische und berührende Studie über Einsamkeit. Manchmal ist es beinahe
schmerzlich zu sehen, wie François seinen Mangel an sozialem Kontakt allmählich registriert.
Und wie er trotzdem unfähig bleibt, sein Verhalten entscheidend zu ändern.« (espace.ch)
ab 31. januar | filmgalerie
in der
filmgalerie
im Leeren Beutel
Sonntag 06.01.08
11.00 Uhr Frau Holle
Bauchladentheater, ca. 30 Min
15.00 Uhr Rotkäppchen
Fingertheater, ca. 30 Min
16.00 Uhr Rotkäppchen
Sonntag 13.01.08
11.00 Uhr Rotkäppchen
15.00 Uhr Hänsel und Gretel
Fingertheater, ca. 45 Min,
ab 5
16.00 Uhr Hänsel und Gretel
Sonntag 20.01.08
11.00 Uhr Rotkäppchen
15.00 Uhr Froschkönig
Bauchladentheater, ca. 30 Min,
ab 4
16.00 Uhr Froschkönig
Sonntag 27.01.08
11.00 Uhr Frau Holle
15.00 Uhr Hänsel und Gretel
16.00 Uhr Hänsel und Gretel
kino der gegenwart | wintergarten
4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage
4 LUNI, 3 SAPTAMINI, SI 2 ZILE, 114 min, dtF, Regie: Cristian Mungiu, Buch: Cristian Mungiu, Kamera: Oleg Mutu,
mit: Anamaria Marinca, Laura Vasiliu, Vlad Ivanov, Alex Potocean, Luminita Gheorghiu, Adi Carauleanu
Der Film wurde soeben als bester europäischer Film des Jahres ausgezeichnet: Die Studentinnen Otilia und Gabita teilen ein Zimmer
im Wohnheim einer kleinen Stadt in Rumänien. Das kommunistische Regime unter Ceausescu liegt in den letzten Zügen. Der Alltag ist für
die Menschen täglich eine neue Herausforderung, schon das Anmieten eines Zimmers in einem Hotel ein schwieriges Unterfangen.
In einem Hotelzimmer erwarten die beiden
Freundinnen einen gewissen Mr. Bebe. Gabita
ist schwanger, Abtreibung in Rumänien illegal
– und die jungen Frauen, die keine Ahnung haben, was in einer solchen Situation zu tun ist,
schlittern in ein Fiasko.
Weltweit wurde er auf verschiedenen Festivals ausgezeichnet und nicht nur von der Kritik, sondern auch vom Publikum gefeiert. Dem
grandiosen Spiel der jungen Darstellerinnen,
denen die Kamera stets nah ist, ohne ihnen zu
nahe zu treten, kann sich der Zuschauer nicht
entziehen. Ein Film voll schmerzhafter Intensität, der sich ins Gedächtnis brennt – zu Recht
der Gewinner der Goldenen Palme 2007.
»Cristian Mungiu erzählt das ganz ohne Hysterie und falsche Dramatik, nämlich auch als
Studie einer Freundschaft und des Alltags im
Land.« (Anke Westphal)
»Heftiger Tobak ist das, der in seiner Rigoroität
und stilistischen Schnörkellosigkeit an K. Kieslowskis Ein kurzer Film über das Töten und
die philosophischen Arbeiten der Cannes-Gewinner Brüder Dardennes und Bruno Dumont
erinnert. Herausragend!« (br-online)
»Ein Film, der weit über seine konkreten Bezüge hinausgeht und Themen von geradezu existenzieller Wucht anschlägt.« (epd Film)
»In keinem Moment aber gleitet der schonungslose Film in die Untiefen des anklägerischen Betroffenheitskinos ab, immer wieder
überrascht Mungiu mit unerwarteten Wendungen.« (espace.ch)
kino der gegenwart | wintergarten
kino der gegenwart | wintergarten
Dialog mit meinem Gärtner
DIALOGUE AVEC MON JARDINIER, Frankreich 2007, 109
min, dtF, Regie: Jean Becker, Buch: Jean Becker, Jacques
Monnet, Jean Cosmos, Buchvorlage: Henri Cueco, Kamera:
Jean-Marie Dreujou, mit: Daniel Auteuil, Jean-Pierre Darroussin, Fanny Cottençon, Alexia Barlier, Hiam Abbass, Élodie Navarre
»Ein Schauspielerfilm, wie ihn nur die Franzosen hinbekommen. Ein Film, der vor allem auf
zwei Darsteller setzt und deren Fähigkeit, sich
in ihre Rollen hineinzuversetzen.
Daniel Auteuil spielt einen angesehenen Maler,
der gerade aus Paris in die französische Provinz,
in das Haus seiner Kindheit, gezogen ist. Der
verwilderte Garten muß in Ordnung gebracht
werden, und für diesen Job meldet sich ein ehemaliger Schulfreund, den Jean-Pierre Darroussin spielt. Er wird der Gärtner des Malers und
gleichzeitig eine Art Vorbild für dessen neuen
Lebensabschnitt.
Vom gegenseitigen Kennenlernen, vom Annähern gegensätzlicher Charaktere handelt der
Film. Lebt der Gärtner in einer harmonischen
Welt mit einer aufrichtig liebenden und gelieb-
kino der gegenwart | wintergarten
Odette Toulemonde
Wir verstehen uns wunderbar
ODETTE TOULEMONDE, Frankreich, Belgien 2007, 100 min,
dtF, Regie und Buch: Eric-Emmanuel Schmitt, Kamera: Carlo
Varini, Musik: Nicola Piovani, mit: Catherine Frot, Albert Dupontel, Jacques Weber, Fabrice Murgia, Nina Drecq
DÉSACCORD PARFAIT, Frankreich, Großbritannien, Rumänien 2006, 92 min, dtF, Regie: Antoine De Caunes, Buch: Antoine De Caunes, Kamera: Pierre Aïm, Musik: Steve Nieve,
mit: Jean Rochefort, Charlotte Rampling, Isabelle Nanty, Ian
Richardson, Simon Kunz, James Thiérrée, Charles Dance
»Wie ist das, wenn sich die Wege eines eingefleischten Fans und des verehrten Idols im wahren Leben kreuzen? Dieser Frage geht der berühmte Bestseller-Autor Eric-Emanuel Schmitt
(Monsieur Ibrahim und die Blumen des
Koran) in seinem Debütfilm nach, der von einer einsamen Verkäuferin erzählt, die einen
Bestseller-Autor anhimmelt. Die Begegnung
der beiden entwickelt sich zu einer teils rührenden, teils grotesken Annäherung zweier Menschen, die in getrennten Welten leben, aber
voneinander lernen.
Odette Toulemonde führt ein ereignisarmes Leben als Parfümerie-Verkäuferin in einem Kaufhaus im belgischen Charleroi. In ihrer kleinen
Wohnung leben noch ihre erwachsenen Kinder:
ihr schwuler Sohn, ein Friseur, und ihre arbeitslose Tochter. Odettes Leben ist kein Spaß, zumal
ihr geliebter Mann vor Jahren gestorben und
ihr Alltag seitdem grau ist. Ihre einzige Freude: die Romane des Bestseller-Autors Balthazar Balsan, bei deren Lektüre ihr das Herz aufgeht. Während einer Signierstunde ihres Idols
ist sie so aufgeregt, dass sie nicht mal ihren Namen sagen kann, sondern nur 'Dette' herausquetscht. Balsan ist da noch guter Dinge. Doch
abends vergeht ihm die gute Laune. Im Fernsehen verreißt ihn ein Kritiker nach allen Regeln
der Kunst. Er schreibe keine Romane, sondern
'Wörterbücher der festen Redewendungen', allenfalls geeignet für Verkäuferinnen und Kassiererinnen, mäkelt der Kritiker. Balsan, auch
privat gebeutelt, fällt in ein tiefes Loch – und
steht eines Tages bei Odette vor der Tür, die ihm
einen hinreißenden Brief geschrieben hat.
Eric-Emanuel Schmitt erweist der Literatur seine Reverenz, die ein Leben verändern kann,
und setzt all den Verkäuferinnen und Kassiererinnen ein Denkmal, die sich in schönen Geschichten verlieren …« (programmkino.de)
ten Ehefrau, so verläßt den Maler gerade die
Ehefrau, weil sie genug davon hat, daß ihr Gatte die hübschen, jungen Modelle nicht nur gemalt, sondern auch vernascht hat.
Es wird viel geredet in Dialog mit meinem
Gärtner, und wenn nicht geredet wird, wird
Rotwein getrunken und manchmal auch gearbeitet. Mit seinen sonnendurchfluteten Bildern,
die an die Impressionisten erinnern, bestätigt
Regieveteran Jean Becker unsere Vorstellung
von Frankreich und den Franzosen. Er spart jedoch die tragischen Seiten des Lebens nicht aus
und unterscheidet sich dadurch wohltuend von
vielen zuckrigen französischen Wohlfühlfilmen
der letzten Zeit.« (strandgut.de)
»Dialog mit meinem Gärtner entwirft das
Bild einer Freundschaft über soziale Schranken
hinweg. Auf dem Hintergrund aktueller Konflikte entwirft der Film visionär die Möglichkeit gesellschaftlicher Versöhnung. Die Kunst des Malers verbündet sich mit der Arbeit des Gärtners
zu einer brüderlichen Harmonie, die ein universelles Ideal erneuert.« (Jury: Film des Monats)
In den 70er Jahren waren der Filmemacher
Louis Ruinard (Jean Rochefort) und seine Muse Alice d’Abanville (Charlotte Rampling) eines der glamourösesten Liebespaare. Ihre gemeinsamen Filme waren kolossal erfolgreich
und haben mehrere Oscars abgeräumt. Inzwischen sind diese Werke zu echten Kultfilmen
gereift. Die Liebesgeschichte der beiden endete abrupt. Von einem Tag auf den anderen verschwand Alice aus Louis’ Leben, ohne dass er
den Grund dafür erfahren hätte. Sie kehrte zurück nach England, in ihre Heimat, heiratete,
und widmete sich nur noch der Theaterbühne.
Dreißig Jahre später landet Louis in London, um
seinen 34sten Film zu drehen …
In der Tradition klassischer Screwball-Comedies inszenierte der französische Regisseur Antoine de Caunes das unerwartete Wiederse-
hen eines einstigen Glamour-Traumpaars, das
sich vor 30 Jahren den Laufpass gegeben hatte. Ein Ensemble hervorragender Schauspieler
– angeführt von den Leinwand-Ikonen Charlotte Rampling und Jean Rochefort – versteht
es vorzüglich, die Romantik dieser alten, neu
entdeckten Liebe immer wieder mit bitter-ironischen Dialogen und burlesker Situationskomik zu brechen. Glänzendes Unterhaltungskino über spätes Glück und unverkrampften Umgang mit Sex im reiferen Alter.
»Obwohl Antoine de Caunes’ Film im Hier und
Jetzt spielt, haftet ihm doch unzweifelhaft etwas Nostalgisches an. Das beginnt bereits beim
Vorspann, dessen stilvolle Collage als Verbeugung vor der glanzvollen Schwarz-Weiß-Ära
des europäischen Kinos sowie den Stars der
Nouvelle Vague und der Cinecittà interpretiert
werden kann. Aber nicht nur die Verpackung,
auch der Inhalt erinnert gleichsam an ein Kino aus einer anderen Zeit. De Caunes orientiert
sich erkennbar an der Dramaturgie klassischer
Screwball-Comedies …« (critic.de)
kino der gegenwart | wintergarten
kino der gegenwart | wintergarten
Babel
Gefahr und Begierde
USA, Mexiko 2006, Farbe, 144 min, OmU, Regie: Alejandro
González Iñárritu, Buch: Guillermo Arriaga, Kamera: Rodrigo Prieto, Musik: Gustavo Santaolalla, mit: Brad Pitt, Cate
Blanchett, Said Tarchani, Boubker Ait El Caid, Gael García
Berna, Adriana Barraza, Elle Fanning
SE JIE, USA, Hongkong 2007, 159 min, dtF, Regie: Ang Lee,
Buch: James Schamus, Hui-Ling Wang, Kamera: Rodrigo
Prieto, Musik: Alexandre Despla, mit: Tony Leung Chiu-wai,
Joan Chen, Wai Tang, Anupam Kher, Lee-Hom Wang, Chihying Chu, Johnson Yuen
Mehrere ineinander verzahnte Geschichten aus
vier Ländern beschreiben die Kommunikationsstörungen und Missverständnisse von Menschen verschiedener Kulturen. Zwischen den
USA, Mexiko, Marokko und Japan gelingen
dem Regisseur exemplarische Szenen von überwältigender Bildkraft und Authentizität.
»Der Titel ist Programm: In Babel geht es Regisseur Alejandro González Iñárritu um nichts
weniger als die Sprach- und Verständnislosigkeit der Menschen untereinander. Es ist ein weiterer Beweis für seine außergewöhnliche Begabung, dass er trotz dieses theorielastigen Ansatzes alles andere als einen blutleeren Film gedreht hat.
Das Vorhaben ist mindestens vermessen, möglicherweise sogar größenwahnsinnig: Einen
Film auf drei verschiedenen Kontinenten spie-
len lassen, in fünf Sprachen, und die verschiedenen Handlungsstränge dennoch in einen Zusammenhang bringen zu wollen, in eine Art
weltumspannendes Kaleidoskop, in dem sich,
je nachdem, wie man es bewegt, neue Bilder
formen.« (critic.de)
»Drei Jahre sind vergangen seit Alejandro González Iñárritus letzter Regiearbeit 21Gramm.
Der bei Publikum und Kritikern gut aufgenommene Film stellte nach seinem Debüt Amores
Perros Teil zwei einer Trilogie dar, die nun mit
Babel abgeschlossen wird. Das thematische
Gesamtkunstwerk über Zufall und Schicksal,
Ursache und Wirkung, sowie Schuld und Sühne soll damit gleichermaßen seinen Höhepunkt
erfahren. Dem mexikanischen Regisseur gelingt
es erneut, mit beeindruckender Dichte diesmal
sogar drei Geschichten zu erzählen, die das Publikum in geradezu aufwühlender Manier bedingungslos zu fesseln vermögen.«
Shanghai, 1941: Wie große Teile Chinas befindet sich auch die Metropole unter japanischer
Okkupation. Über seine Ehefrau macht der einflussreiche Regierungsbeamte Herr Yi, ein Kollaborateur der verhassten Besatzer, die Bekanntschaft mit der verführerischen Wang Jiazhi.
Eine fatale Begegnung, da sich beide offenbar
magisch voneinander angezogen fühlen. Aus
körperlicher Lust entwickelt sich schon bald ein
obsessives Verhältnis und gefährliches Roulette
der Gefühle und Begierden. Denn was Herr Yi
nicht ahnt: Wang arbeitet für den Widerstand
und hat den Auftrag erhalten, ihn in eine tödliche Falle zu locken.
»Ein elegisch inszeniertes Drama um Begehren,
Moral, Verrat und sexuelle Gewalt, das seine
üppig ausgestattete Geschichte nuancenreich
erzählt und zugleich eine Liebeserklärung an
das mondäne Shanghai jener Jahre darstellt.«
(Filmdienst)
»Für diesen vielschichtigen Film hat Ang Lee,
der Taiwanese mit amerikanischem Wohnsitz,
im Sommer 2007 den Goldenen Löwen erhalten, und völlig zu Recht. Denn Gefahr und
Begierde ist ein bewegender Film geworden,
ein atmosphärisch dichter und unheimlich gut
fotografierter Thriller. Wie so oft bei Ang Lee,
liegt die Kunst im Detail. Aus der Nahaufnahme zweier Figuren entwickelt Ang Lee das packende Panorama einer vom Krieg korrumpierten Gesellschaft. Gefahr und Begierde ist
einfach großartig.«
»Die opulenten Bilder vermitteln eine atmosphärisch dichte Sinnlichkeit. Dazu kommen hervorragende Darstellerleistungen und eine epische Erzählweise. So entsteht ein spannungsgeladenes Kinoerlebnis, das in Venedig nicht
nur für die Kameraarbeit ausgezeichnet, sondern auch gleich mit dem Hauptpreis gewürdigt wurde. Ein echter Ang Lee eben.« (cinezone.com)
WILLIE SALOMON … BLUES
Kinderkino im Andreasstadel ·
Wintergarten
immer am Samstag & Sonntag
Samstag 22. Dez · 15 Uhr & Sonntag, 23. Dez · 14 Uhr
MORGEN FINDUS WIRD'S WAS GEBEN
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DER KLEINE EISBÄR
Samstag 5. Jan · 15 Uhr & Sonntag, 6. Jan · 14 Uhr
PIPPI GEHT VON BORD
Samstag 12. Jan · 15 Uhr & Sonntag, 13. Jan · 14 Uhr
DER KLEINE KÖNIG MACIUS
Samstag 19. Jan · 15 Uhr & Sonntag, 20. Jan · 14 Uhr
KARLSSON AUF DEM DACH
Samstag 26. Jan · 15 Uhr & Sonntag, 27. Jan · 14 Uhr
WIE KATER ZORBAS DER KLEINEN MÖWE DAS
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Veranstalter: Arbeitskreis Film e.V. · Tel 0941 298 45 63
Samstag 15 Uhr | Sonntag 14 Uhr
Eintritt: 3 Euro für alle
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Unterstützung von:
Willie Salomon hat in über 30 Jahren die Sprache des traditionellen Blues aus den Südstaaten, auch Country Blues genannt, zu seiner eigenen gemacht: »Ein Bluesmusiker der Weltklasse« (Carl-Ludwig Reichert) mit einer wirklich authentischen Bluesstimme. Der Sänger und
Gitarrist gilt als einer der herausragendsten Fingerpicker und Slidegitarristen Deutschlands.
Kein Zufall also, dass er akustischen Country-Blues mit allen Raffinessen so authentisch wie
sonst niemand präsentiert. In seiner extrem abwechslungsreichen Show überschreitet Salomon auch immer wieder raffiniert die Grenzen zu Folk, Jazz und Country. Unterstrichen wird
die Authentizität durch antike Gibson Steelstrings und National Resonator Gitarren, denen
Salomon in atemberaubender Perfektion und Lässigkeit alle relevanten Sounds von kernig bis
zum Pre-War-Blues-Repertoire entlocken kann. Stilistisch fühlt sich Salomon bei Größen wie
Reverend Gary Davis, Lonnie Johnson und Homesick James zu Hause. In seiner über 40jährigen Karriere blickt er auf Auftritte mit Alexis Korner, Champion Jack Dupree, Louisana Red,
Paul Geremia, Johnny Long, Roger Hubbard oder Peter Finger zurück.
Den Zuhörer erwartet ein äußerst abwechslungsreiches Programm, das über den traditionellen Blues hinausgeht, ein technisch brillantes Fingerpicking und Slidespiel und eine gewinnende, humorvolle Moderation. In seinem Repertoire bietet Willie Salomon Eigenkompositionen und individuelle Arrangements obskurer und bekannter Stücke von Legenden wie Reverend Gary Davis, Lonnie Johnson, Homesick James u.v.a., die von seinem ganz persönlichen Stil geprägt sind.
»A truly authentic blues voice and premier picker« (Acoustic Guitar Review/UK)
Donnerstag, 10. Januar, 20.30 Uhr, live im Wintergarten
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»Die 1909 in Köln geborene, vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin Hilde Domin galt als
Grande Dame der deutschen Nachkriegs-Lyrik, aber auch als unzugängliche Person. Beides
zeigt der biografische Essay der jungen Kölner
Regisseurin Anna Ditges, welche die Dichterin
zwei Jahre bis zu deren Tod 2006 mit der Handkamera begleitete. Gekonnt wird hier das Werk
der Autorin mit den spannenden Stationen eines bewegten Lebens verknüpft und zugleich
das Entstehen einer unerwarteten Freundschaft
zwischen den Frauen dokumentiert. Ein berührendes Porträt, persönlich, dicht und sehr direkt
– ganz wie der Stil Domins.« (Kölner Stadtanzeiger)
»Beeindruckendes Porträt der 95-jährigen deutschen Lyrikerin Hilde Domin, das sich weitgehend an der Chronologie ihres bewegten Le-
bens orientiert und abwechslungsreiche Gespräche mit der humorvollen Dichterin ins Zentrum stellt. Dabei spiegelt der Film zugleich die
wachsende Freundschaft zwischen der Regisseurin und ihrer Protagonistin, wodurch er in
einigen Momenten an kritischer Distanz einbüßt.« (Filmdienst)
»'Nur eine Rose als Stütze' hieß ihr erster Gedichtband. Domins Stütze war die Poesie, und
das Wort – wie für viele deutsche Nachkriegsdichter/innen – ihre neue Heimat. Im Film liest
Anna Thalbach Domins Gedichte. Und wer jetzt
einen schwermütigen, belehrenden Dokumentarfilm erwartet, der liegt falsch: Szenischer Humor ist darin, etwa wenn Domin möchte, dass
Ditges mit der Kamera weiter weg geht, diese aber einfach den Zoom ausfährt. Und natürlich auch im trockenen Witz und der Geistesgegenwart der alten Dame. Ihren Optimismus hat
sie sich bis zum Schluss bewahrt. Von der kann
man noch was lernen.« (fluter.de)
ein Jane-Austen-Buch zu lesen. Die Person, mit
der dieser kluge und warmherzige Film uns bekannt macht, möchte man (noch) näher kennenlernen. Ihren Gefühlen und ihrer Feder mag
man sich anvertrauen – sie ist überaus sympathisch. Was gibt es Schöneres über die Haupt»Viel Stolz und Vorurteil und Sinn und Sinnlich- person eines Films zu sagen?
keit. Einer dieser selten-schönen Film für Herz Bei diesem bemerkenswerten Film über die
und Geist. Elegant und geschliffen, ein Juwel. Pfarrerstochter Jane Austen (1775 bis 1817)
Emotionen pur, die auch bei männlichen Kino- handelt es sich um eine geschickte Kompilagängern feuchte Augen verursachen können: tion der Austen-Romane. Wie eine Folie sind
Humor, Verzweiflung, Trauer und Wortwitz über sie in die Handlung eingezogen, bleiben den
das Scheitern einer unmöglichen Liebe. Bestes Film über immer präsent. Jane Austens Leben
britisches Erzählkino in schwelgenden Land- wird so erzählt, als hätte sie selbst einen Roschafts- und Kostümbildern als Kontrast zu ei- man über sich geschrieben. Das ist klug, witner prüden vor-viktorianischen Zeit. Ein wun- zig, reizvoll und wunderschön. Zwar basiert der
dervoller, semibiographischer Film über die bri- Film überwiegend auf verbürgten Fakten, aber
tische Literatur-Ikone Jane Austen, die mit ih- ein Teil des Drehbuches selbst ist Fiktion, mögren Werken ihrer Zeit uneinholbare Lichtjahre licherweise auch Spekulation. Der Geschichte
voraus war. 'Worüber möchten Sie schreiben?', aber tut dies keinen Abbruch, weil die Wahrhaflila
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20Jahre
17.10.2007
15:00
1
wird
Jane einmal
gefragt.schwarz
'Über das Herz',
gibt tigkeit,
also,Uhr
dassSeite
es so gewesen
könnte, in jesie zur Antwort. Nach Ansicht dieses Films ver- der Einstellung
von Zweifeln
C
M
Yfrei CM
MY CY ist.«
CMY (Jury
K der
spürt gewiss ein guter Teil des Publikums Lust, Filmbewertungstelle: Besonders wertvoll)
BECOMING JANE, Großbritannien, Irland, USA 2007, 120
min, dtF, Regie: Julian Jarrold, Buch: Kevin Hood, Sarah Williams, Kamera: Eigil Bryld, Musik: Adrian Johnston, mit: Anne Hathaway, James McAvoy, Julie Walters, James Cromwell, Maggie Smith, Joe Anderson, Lucy Cohu, Laurence
Fox, Ian Richardson
!! !
Deutschland 2007, 95 min, Regie: Anna Ditges, Buch: Anna
Ditges, Hilde Domin, Kamera: Anna Ditges, Musik: Andreas
Schäfer, mit: Hilde Domin
Geliebte Jane
gs
Ich will dich – Begegnungen
mit Hilde Domin

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