Mosleys Kunde
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Mosleys Kunde
Perrot, Xavier (MSa 43/2000) Mosleys Kunde avier Perrot gehörte in den Formel-2XKlientel, Glanzjahren 1969 bis 1972 zu jener die dem damaligen March-Mitinhaber und heutigen FIA-Boss Max Mosley immer wieder die Firmenkasse füllte. Als weltweit erster March-Kunde holte sich der zweifache Schweizer Meister alljährlich das neueste Chassis samt Teilevorrat in Bicester ab. Bei den Formel-2-EM-Läufen und in der Berg-EM gehörte der Zürcher Autohaus-Besitzer zum Fahrerstamm. Seinen grössten Auftritt hatte der Schweizer am 2. August 1970 am Nürburgring. Während die Formel-1-Piloten Rindt, Stewart & Co. zum Entsetzen des Veranstalters AvD einen Streik wegen fehlender Sicherheit auf der Nordschleife anzettelten und der deutsche Grand Prix in Hockenheim stattfand, siegte Perrot im knallgelben March-Ford beim vom AvD aus Protest als «Gegenveranstaltung» ausgeschriebenen «Grand Prix von Deutschland für Formel-2-Rennwagen». AvD-Sportstratege Schmitz polterte damals: «Wir machen auf der Nordschleife einen Grand Prix für richtige Männer.» Dass den «Harte-Männer-Grand-Prix» mit Hannelore Werner beinahe eine Frau gewonnen hätte, verhinderte nur Perrot: Er profitierte vom Ausfall des führenden Derek Bell in der letzten Runde. «Das war ein echtes Geschenk», erinnert sich der 68-Jährige heute. Nach fast zehn Jahren in verschiedenen Sportwagen und Formel-Autos beendete Xavier Perrot 1972 seine Laufbahn. In dieser Zeit gelangen ihm rund 70 Siege und neben den zwei nationalen auch der Titel in der Europa-Bergmeisterschaft 1972. Einer seiner wenigen Unfälle hätte übrigens fast die Verschiebung des Hochzeitstermins erzwungen: Beim F2-EM-Lauf 1970 in Hockenheim brach er sich den Fuss. «Ein Unglück kommt selten allein», alberten seine Freunde daraufhin lautstark, als er wenige Tage später mit Gipsbein zur Trauung antrat. Mit seiner Manuela ist er inzwischen seit 30 Jahren verheiratet. Kaum hatte der Zürcher sein Autohaus vor fünf Jahren verkauft, erlitt der Vorruheständler zwei gesundheitliche Rückschläge: Gerade von einer HerzklappenOperation genesen, zwang ihn eine Gehirn-Embolie erneut ins Spital. Inzwischen hat er sich so erholt, dass er wieder Sport treiben kann. Mit Interesse schaut sich «Xavi» nach wie vor alle Formel-1- und Motorrad-Grands-Prix im Fernsehen an. Hochtrabende Pläne und Wünsche hat er nicht: «Wenn ich halbwegs gesund bleibe und Tennis spielen kann, wäre dies das grösste Geschenk.» Perrot 1970: Feste Grösse in der Formel 2 Perrot heute: Die Rückschläge sind verdaut 1972 im March-Ford 722: Zu Max Mosleys Ärger fabrizierte Xavier Perrot selten Schrott