Heinrich Mann, "Der Untertan". Satirische Macht und mächtige

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Heinrich Mann, "Der Untertan". Satirische Macht und mächtige
Germanistik
Evelyn Lehmann
Heinrich Mann, "Der Untertan". Satirische
Macht und mächtige Satire
Betrachtungen des Verhältnisses Diederich Heßlings zu
Guste Daimchen
Studienarbeit
Universität Trier
FB II – Germanistik / NDL
Proseminar III: Heinrich Mann „Der Untertan“
Sommersemester 2003
Satirische Macht und mächtige Satire – Betrachtungen des
Verhältnisses Diederich Heßlings zu Guste Daimchen
Evelyn Lehmann
Germ. / Gesch. / DaF (M.A.)
7. Semester
Inhaltsverzeichnis
1. Was darf Satire? Alles.
1
2. Formen der Satire nach Petra Süßenbach
2
2.1 Parallelität im Handlungsverlauf
2
2.2 Das Einzelwort
2
2.3 Die Wortgruppe
3
2.4 Satz und Abschnitt
4
2.5 Rhetorische Figuren
4
3. Guste Daimchen und Diederich Heßling im Blickpunkt der Satire
5
3.1 Der Aspekt der Macht und seine satirische Umsetzung
5
3.2 Materialismus und Sexualität – zwei Komponenten der Macht
10
3.3 Macht und Familie
16
4. Satirische Macht und mächtige Satire
19
5. Anhang
21
6. Literaturverzeichnis
31
1. Was darf Satire? Alles.
Kurt Tucholsky
In der vorliegenden Arbeit ist das zentrale Thema die Satire anhand der
Beziehung zwischen Guste Daimchen und Diederich Heßling in Heinrich
Manns Roman „Der Untertan“1.
Im Rahmen dieser Arbeit kann keine Diskussion um die Definition von Satire
geleistet werden. Satire wird nach Wilpert2 als eine Spott- und Strafdichtung
verstanden, bei der im Falle des „Untertan“ nach Emmerich keine explizite
Gegenkonzeption aufgestellt wird, sondern das Ideal vom Leser aus der
Negation, ex negativo, selbst erstellt werden muß3. Der Satire geht es
demnach um den Vergleich von Wirklichkeit und Ideal. Der Autor möchte
mit seiner Satire Sachverhalte, die seiner Meinung nach verbesserungswürdig
sind, in ihrer Schwäche aufzeigen und tut dies durch Übertreibung,
Verzerrung und andere Stilmittel.
Womit wirkt nun Satire? Diese Frage soll auf der Grundlage der Dissertation
Formen der Satire in Heinrich Manns Roman „Der Untertan“. InauguralDissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät
der Universität zu Köln (Köln 1972) von Petra Süßenbach erhellt werden.
Einige ausgewählte Aspekte ihrer Arbeit werden auf das Verhältnis des
Untertanen Diederich Heßling zu Guste Daimchen angewandt und stellen
somit die satirische Wirkung einzelner von Heinrich Mann angewandter
Verfahren heraus. Dabei lassen sich vier Säulen, an denen satirische Kritik
geübt wird, festmachen. Zum einen ist dies das Thema der Macht, welches
auf die anderen Hauptpunkte der Kritik – Sexualität, Materialismus und
Familie – ausstrahlt.
1
Heinrich Mann: Der Untertan. 24. Aufl. Leipzig 1983. [Reclams Universal-Bibliothek, 72].
Im folgenden Verlauf der Arbeit werden Zitate aus dem Roman immer nur mit U und der
entsprechenden Seitenzahl wiedergegeben.
2
Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur. 8., verb. und erw. Aufl. Stuttgart 2001. S.
717-720.
3
Wolfgang Emmerich: Heinrich Mann: „Der Untertan“. München 1993. S. 85.
1