Heftansicht - VerkehrsRundschau.de

Transcrição

Heftansicht - VerkehrsRundschau.de
Transport + Logistik Paul Schockemöhle Logistics
Steter Kurs
nach vorne
Alle Fotos: VR/Michael Stange
Seit Oktober 2103 hat Paul Schockemöhle Logistics neue Geschäftsführer.
Wie der niedersächsische Mittelständler erfolgreich auf Kurs bleiben will und
warum für Schockemöhle Umsatzwachstum nicht alles ist.
VR-014-3600-6_Schockemoehle.indd 20
Die Führungscrew von Paul
Schockemöhle
Logistics
(von links): Klaus
Roeser, Ralph
Borgmann,
Thomas HeeseForth und Ernst
Nordlohne
6/3/2014 1:56:52 PM
Paul Schockemöhle Logistics Transport + Logistik
L
etztlich startete die Karriere von Ernst
Nordlohne „mit einem Speditionsauftrag, der gegen null lief “. 1970 sei das
gewesen. In diesem Jahr seien die Verträge
der Spedition Paul Schockemöhle mit zwei
Großkunden ausgelaufen, erinnert sich der
65-Jährige im Gespräch mit der VerkehrsRundschau (siehe Kasten Seite 23).
„Und als das Unternehmen quasi vor dem
Nichts stand, hat Paul Schockemöhle mir
und meinem Kollegen Gottfried Pille
einen Teil der Firmenanteile verkauft“, erzählt Nordlohne. Und so wurde er mit
knapp 27 Jahren geschäftsführender Gesellschafter der Paul Schockemöhle Logistics im niedersächsischen Mühlen (siehe
Kasten Seite 21).
Auf den ersten Blick fällt bei Paul Schockemöhle Logistics vor allem eines auf: die
enorme Variantenvielfalt an Fahrzeugen
und ein buntes Potpourri an Geschäftsfeldern. Nahezu jede Art von Fahrzeug – von
Plane-Spriegel-Fahrzeugen über Kranfahrzeuge mit Entladetechnik bis hin zu Kühlfahrzeugen hat die Spedition in ihrem Eigenfuhrpark, der insgesamt über 300 Fahrzeuge umfasst. Zusätzlich präsentiert sich
Schockemöhle als Transport- und LogistikSpezialist in den Geschäftsfeldern Automobil-, Textil-, Chemie-, Reifen-, Lebensmittel- und Konsumgüterindustrie sowie in der
Baustoff- und Futtermittelbranche.
Zu dieser Vielfalt befragt, sagt Nordlohne:
Genau das mache die Stärke des Unter-
Enorme Varianten-Vielfalt im Portfolio
Heute kann Nordlohne, der die Geschicke
der Spedition bis Oktober 2013 als geschäftsführender Gesellschafter maßgeblich geleitet hat, über diese Episode
schmunzeln. Denn binnen nunmehr 44
Jahren entwickelten er und Pille, bis zu
dessen Ruhestand in 2008, den einstigen
Fuhrbetrieb mit fünf Fahrzeugen zu einem
namhaften Transport- und Logistikunternehmen in Niedersachsen mit über 100
Millionen Euro Umsatz in 2013.
Mehrheitseigner ist nach wie vor Paul
Schockemöhle. Er hatte das Unternehmen
bereits mit 21 Jahren und gerade einmal
einem Semester BWL-Studium gegründet
– neben seiner Laufbahn als einer der erfolgreichsten Springreiter weltweit. Maßgeblich unterstützt wird er seit 2008 von
Geschäftsführer Klaus Roeser sowie von
Ernst Nordlohne, der die Geschäftsführung
im Oktober 2013 in jüngere Hände übergeben hat: an Tochter Katrin Kampers, Thomas Heese-Forth, Klaus Roeser und Ralph
Borgmann (siehe Kasten Seite 22).
DankdesGeschäftsfelder-Mix
gleichtSchockemöhleextreme
saisonaleSchwankungenaus
nehmens aus. „Wir stehen nicht nur auf
einem einzigen Bein. Wir haben viele
Standbeine. Dieser Geschäftsfelder-Mix
hilft uns die zum Teil extremen saisonalen
Schwankungen auszugleichen“, sagt er.
Deshalb mache auch kein Kunde mehr als
15 Prozent des Umsatzes aus, betont er.
„Wir sind bewusst breit aufgestellt. Diese
Strategie hat uns letztlich durch die
schwierigen Jahre 2007 und 2008 in der
Wirtschaftskrise geholfen.“
Eine weitere Stärke des mittelständischen
Familienunternehmens seien die „sehr
flachen Hierarchien und schnellen Entscheidungswege“. „Unsere Kunden haben
immer den direkten Draht zu uns – auch
zur Geschäftsführung“, sagt Geschäftsführer Klaus Roeser. Ziel war und sei es dabei
immer gewesen, „sich nicht als Billiger
Jakob, sondern als Qualitätsanbieter im
Markt zu positionieren“.
Eigenfuhrpark mit 300 Fahrzeugen
Wichtiges Instrument dafür ist der eigene
Fuhrpark: Über 300 eigene Fahrzeuge
setzt das Unternehmen ein. Gut die Hälfte
seiner Verkehre wickelt Schockemöhle
nach wie vor mit eigenen Fahrzeugen ab
– sowohl Teil- und Komplettladungsverkehre sowie Kühl- und Schwer-Transporte. „Wir können quasi jedes Produkt mit
eigenem Equipment fahren. Das ist heute
Luxus“, führt Nordlohne aus.
Allerdings hat auch das südoldenburgische
Unternehmen den Eigenanteil in den vergangenen Jahren sukzessive zurück- und
den Fremdanteil hochgefahren. Vor fünf
Jahren lag der Eigenanteil noch bei 80 Prozent. Heute sind es 50 Prozent und dabei
soll es bleiben – trotz der Mengenschwankungen. „Die Peaks werden immer kürzer
und steiler“, sagt Geschäftsführer Ralph
Borgmann. „Das stellt natürlich gerade unseren Eigenfuhrpark vor große Herausforderungen“. Unterm Strich gehe aber für
Schockemöhle das Kalkül auf: „Unsere
Kunden fordern verstärkt Eigenfuhrpark.
Das zeigt, dass wir mit der Strategie richtig
liegen“, sagt Borgmann. Gerade die auftragsstarken Wochen vor Ostern in diesem
Jahr hätten die Bedeutung eigener Fahrzeuge unterstrichen: „Wenn Sie sich da auf
Frachtenbörsen verlassen, um Ladung abzufahren, sind Sie verlassen“, sagt er.
Die optimale Betriebsgröße im Blick
Vor allem Spezialverkehre, in denen spezifisches Know-how gefragt ist, fährt
Schockemöhle daher selbst, klassische AB-Transporte werden hingegen verstärkt
outgesourct. „Bei der Auswahl der Frachtführer achten wir strikt darauf, ob die
D AT E N + F A K T E N
Paul Schockemöhle war dreimaliger Europameister im Springreiten. 1966 gründete er –
neben vielen anderen wirtschaftlichen Aktivitäten – das Speditions- und Logistikunternehmen, das heute unter Paul Schockemöhle
Logistics firmiert, in Mühlen/Niedersachsen.
Zunächst war das Unternehmen als Landhandelsgesellschaft sowie als Futtermittel- und
Baustoff-Transportbetrieb tätig.
Heute ist das Unternehmen mit zwölf Standorten in Deutschland und einem Standort in Polen
im Transport- (vor allem innerdeutsche Teilladungsverkehre) und Kontraktlogistikgeschäft
VR/Michael Stange
Paul Schockemöhle Logistics
Paul Schockemöhle Logistics: Seit Anfang 2014 setzt die Spedition auch einen Lang-LKW ein
tätig. Das Speditions- und Logistikunternehmen
beschäftigt rund 600 Mitarbeiter (inklusive 60
Auszubildende), hat einen Eigenfuhrpark von
über 300 Fahrzeugen aller Fahrzeugklassen und
erwirtschaftete im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben einen Gesamtumsatz von über
100 Millionen Euro. Seit diesem Jahr setzt
Schockemöhle auch einen Lang-LKW ein. eh
VR-014-3600-6_Schockemoehle.indd 21
VerkehrsRUNDSCHAU23/2014
21
6/3/2014 1:56:55 PM
D I E G E S C H Ä F T S F Ü H R E R V O N PAU L S C H O C K E M Ö H L E LO G I S T I C S
Sie führen nun das Unternehmen (von links): R. Borgmann, T. Heese-Forth, K. Kampers, K. Roeser
■ Ralph Borgmann war seit 2003 Leiter Ver-
■ Katrin Kampers ist die Tochter von Ernst
trieb und Kontraktlogistik bei Paul
Schockemöhle Logistics. Seit Oktober 2013
ist er Geschäftsführer und in dieser Funktion für das Fuhrpark- und Tender-Management des Unternehmens verantwortlich.
■ Thomas Heese-Forth ist seit 1991 bei Paul
Schockemöhle Logistics tätig, zunächst als
Kontraktlogistik-Verantwortlicher für die Textil-, Reifen- und Chemiebranche – zuletzt für
Valensina. Seit 2013 ist er Geschäftsführer
der Niederlassung Damme und verantwortet
die Warehouse-Aktivitäten der Firma.
Nordlohne, studierte BWL und ist seit 2000
in leitender Position in dem Unternehmen
tätig. Seit 2013 ist sie Geschäftsführerin des
Unternehmens und hier verantwortlich insbesondere für Kontraktlogistik- und
Warehouse-Aktivitäten.
■ Klaus Roeser ist seit 1993 in verschiedenen Bereichen der Paul-SchockemöhleGruppe als Geschäftsführer tätig. 2008
löste er Gottfried Pille als Geschäftsführer
von Paul Schockemöhle Logistics ab. Pille
ist heute Beiratsvorsitzender der Firma. eh
Partner zu unserer Unternehmensstruktur
und unserem Qualitätsanspruch passen“,
betont Roeser.
Nur eines bereitet den Geschäftsführern
hin und wieder Kopfzerbrechen: Das ist
die Frage nach der optimalen Betriebsgröße. Denn auch Schockemöhle stellt in Ausschreibungen fest: „Bestimmte Auftraggeber treiben Logistikdienstleister zu einer
gewissen Größe. Gerade Unternehmen
der Lebensmittel- und Automobilbranche
VR/Michael Stange (3 Fotos); Paul Schockemöhe Logistics (1 Foto)
Transport + Logistik Paul Schockemöhle Logistics
wollen ihre Komplexität und ihren administrativen Aufwand reduzieren. Deshalb
wollen sie mit weniger und dafür größeren
Dienstleistern arbeiten“, erzählt Borgmann, der das Tendermanagement bei
Schockemöhle verantwortet. „Früher
wurde alles separat ausgeschrieben – das
Stückgut, die Teil- und die Komplettladungen. Heute muss ein Dienstleister
komplette Pakete übernehmen und alle
Services erbringen.“ In einem konkreten
Fall habe deshalb Schockemöhle zunächst
sogar einen wichtigen Auftraggeber verloren, erzählt Nordlohne, weil die Spedition
die ausgeschriebene Region größenmäßig
nicht bedienen habe können. Mittlerweile
habe man diesen Kunden aber wieder erfolgreich zurückgewonnen.
Liquidität geht vor Rentabilität
Trotzdem sehen die Geschäftsführer das
Unternehmen in Deutschland mit zwölf
eigenen Standorten nach wie vor gut aufgestellt – vor allem in Niedersachsen, im
Ruhrgebiet und in Mecklenburg-Vorpommern. Nordlohne räumt aber ein: „Wachstum muss noch sein. Gerade in Süddeutschland suchen wir deshalb derzeit
aktiv nach einer Lösung.“
Zusätzlich interessant seien für das Unternehmen eigene Standorte in Ländern wie
Benelux, die an Deutschland angrenzen.
„Die Finanzkraft ist bei uns auf jeden Fall
da. Und bei Banken hilft auch der Name
Paul Schockemöhle“, sagt er und lacht.
Wobei das Unternehmen immer die Strategie verfolgt habe: Liquidität geht vor
Rentabilität, unterstreicht Roeser. „Unser
Ansatz ist es, Rücklagen aus dem täglichen
Cashflow zu bilden. Das erhöht unser Eigenkapital und hilft uns, flexibler und unabhängiger zu agieren – auch bei größeren
Investitionen.“
Blind wachsen will das Unternehmen deshalb auf keinen Fall. Darauf legen alle
Geschäftsführer Wert. „Wir müssen nicht
jedes Jahr beim Umsatz um einen bestimmten Prozentsatz wachsen. Das ist
nicht das Ziel“, betont Roeser. Denn jedes
„WirmüssennichtjedesJahr
beimUmsatzumeinenbestimmtenProzentsatzwachsen“
KLAUS ROESER,
Die Firmenchefs von Paul Schockemöhle
Logistics im Gespräch mit VR-Redakteurin
Eva Hassa
22
VR/Michael Stange
Geschäftsführer Paul Schockemöhle Logistics
Umsatzwachstum müsse auch personell
bewerkstelligt werden. „Das Wachstum
muss vernünftig erfolgen und in unsere
Strukturen passen. Mehr als fünf Prozent
im Jahr sind ungesund. Im Idealfall
wächst ein Unternehmen organisch über
den Aufbau neuer Geschäftsfelder. Wir
prüfen aber sehr genau, welche Geschäftsfelder zu uns passen“, nennt Roeser die
Zielrichtung.
Dass das Unternehmen mit dieser Strategie
offenbar richtig liegt, zeigt der jüngste Erfolg
des Unternehmens. So konnte Schocke-
23/2014VerkehrsRUNDSCHAU
VR-014-3600-6_Schockemoehle.indd 22
6/3/2014 1:57:07 PM
Paul Schockemöhle Logistics Transport + Logistik
möhle unlängst Valensina als Neukunde
gewinnen, für den der Mittelständler am
Standort Vechta seit Anfang 2014 die komplette Lagerhaltung und Distributionslogistik nicht-gekühlter Produkte umsetzt und
dafür von dem Fruchtsaftproduzenten 24
Mitarbeiter und einige Fahrzeuge übernommen hat, erzählt Geschäftsführer Thomas
Heese-Forth, der das Projekt verantwortet.
„Wenn der Kunde und sein Produkt zu unserer Struktur passen, investieren wir also
auch entsprechend in den Fuhrpark, in Immobilien und in neue Mitarbeiter.“ Der Geschäftsführer wörtlich: „Das ist das Wachstum, das wir uns vorstellen. Diese Form des
Wachstums ist für uns beherrschbar.“
Produktivitätsvorteile dank Lang-LKW
Dieser Anspruch geht sogar soweit, dass
Schockemöhle unlängst einen zweiten
Großauftrag von Valensina abgelehnt hat.
„Wir sollten für das Unternehmen temperierte Transporte befördern“, erzählt Nordlohne. „Mit unseren bestehenden Kapazitäten ist das derzeit für uns nicht darstellbar.
Wir verkaufen nicht auf Biegen und Brechen. Deshalb haben wir abgelehnt.“
Stolz ist das Unternehmen (neben dem
Neukunden Valensina) auch auf zwei weitere aktuelle Projekte. Erstens den LangLKW, der seit Jahresanfang zwei Mal täglich zwischen dem Schockemöhle-Logistikzentrum in Holdorf (Landkreis Vechta)
und dem Daimler-Werk in Bremen unterwegs ist. Mit dem Fahrzeug transportiert
die Spedition KFZ-Teile und Leergut im
Auftrag von Mercedes-Benz. „Mindestens
eine Fahrt täglich sparen wir uns mit dem
Lang-LKW täglich ein“, resümiert Borgmann. Ob mittelfristig weitere Strecken
mit Lang-LKW dazukommen, so der Geschäftsführer, werde sich zeigen – die
jüngste Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts sei auf jeden Fall sehr hilfreich, vor allem für Transporte in der
Automobil-, Reifen-, Baustoff- und Textilindustrie und im Handel.
Außerdem habe das Unternehmen soeben
im Zusammenspiel mit dem Großkunden
Anzeige
Mindestlohn.
Mindestens!
Scannen für mehr! Oder www.langendorf.de/lohn
BASF sein erstes Projekt im Kombinierten
Verkehr gestartet. „KV war für uns schon
immer ein Thema“, erzählt Borgmann.
„Aufgrund unserer geografischen Lage hat
sich der Kombinierte Verkehr aber für uns
nie gerechnet.“ So sei das KV-Terminal
Bremen 60 bis 70 Kilometer und das in
Rheine sogar 100 Kilometer von Mühlen
entfernt. Rein zeitlich sei Kombinierter
Verkehr mit den Zeitfenstern der Kunden
nicht darstellbar gewesen, sagt er. Als
BASF, für den Schockemöhle seit 2006 Gebietsspediteur ist, im Februar 2013 in Osnabrück eine neue KV-Relation zu seinem
Kombiverkehrsterminal (KTL) in Ludwigshafen eröffnete, zögerte die Spedition
nicht lange und nutzt nun ebenfalls die
Relation. Sechs Auflieger täglich – von Osnabrück nach Ludwigshafen – verschickt
das Speditionsunternehmen seitdem per
Bahn. Eine Aufstockung sei aber derzeit
nicht geplant, da gerade im Kombinierten
Verkehr paarige Rundläufe unerlässlich
seien.
Süddeutschland im Visier
Und welche Ziele hat sich das Unternehmen für das laufende Jahr gesetzt? Klare
Ansage von Borgmann: „Drei bis fünf Prozent Umsatzwachstum sind in diesem Jahr
drin – auch und gerade dank unseres
neuen Kunden Valensina.“ Weiteres
Thema sei zudem die Erschließung Süddeutschlands mit eigenen Standorten. „Da
haben wir noch einen weißen Fleck“, führt
Roeser aus. Um für bestimmte Kunden
direkte Ansprechpartner vor Ort zu haben,
werde das Unternehmen möglicherweise
zukaufen.
Interessiert sei Schockemöhle in dieser
Region insbesondere an einer mittelständischen Spedition mit Eigenfuhrpark –
idealerweise im Raum Augsburg. Erste
Gespräche führe man bereits – Verkaufsinteressenten gäbe es genügend. „Wir stehen aber nicht unter Zeitdruck“, betont er.
„Das muss einfach zu uns passen – zu unseren Geschäftsfeldern, zu unseren Unternehmensprozessen, aber auch zu unserer
❙❚■
Firmenkultur.“
Eva Hassa
INTERVIEW
„Dieser große eigene Fuhrpark ist für uns ein Luxus“
Er führte bis Oktober 2013 die Geschäfte von Paul Schockemöhle Logistics. Nun hat Ernst Nordlohne
seine Aufgaben an seine Nachfolger übergeben. Ein Gespräch mit dem Teilhaber der Spedition.
Wie unabhängig können und konnten Sie
immer bei Schockemöhle arbeiten?
Wir haben an Paul Schockemöhle berichtet.
Aber wir hatten stets freie Hand. Das half sehr.
Was zeichnet Ihr Unternehmen gegenüber
anderen Speditions- und Logistikdienstleistern aus?
Unsere Stärke ist der Geschäftsfelder-Mix und
die sehr große Varianten-Vielfalt im Fuhrpark.
Wir sind im Baustoffsegment, in der Reifen-,
Chemie- und Textillogistik tätig und haben
unlängst den Fruchtsaft-Produzenten Valensina gewonnen. Wir haben viele Standbeine. Das
macht uns wetterfest. Denn durch den Mix
können wir saisonale Schwankungen sehr gut
ausgleichen.
Sie haben heute über 300 eigene Fahrzeuge und beschäftigen an insgesamt 13
Standorten rund 600 Mitarbeiter. Sehen Sie
sich mit dieser Betriebsgröße im heutigen
Wettbewerb richtig aufgestellt?
Dieser große eigene Fuhrpark ist für unser
Unternehmen ein Luxus. Er ist für uns das
Instrument, um im Transportsektor eine hochwertige Qualität anbieten zu
können. Denn unser Fuhrpark ist so vielfältig, dass
wir nahezu jedes Produkt
mit eigenem Equipment
befördern können. eh
Ernst Nordlohne
VR-014-3600-6_Schockemoehle.indd 23
VR/Michael Stange
Ist es eigentlich mehr Last oder Lust, in
einem Unternehmen tätig zu sein, dessen
Mehrheitseigner der vormalige berühmte
Springreiter Paul Schockemöhle ist?
Ernst Nordlohne: Es war für mich nie eine
Last. Es hat mir in allen Situationen Spaß
gemacht, weil ich in dieser Arbeit aufgegangen bin. Paul Schockemöhle, das darf ich
sagen, ist mein Freund. Er, Gottfried Pille und
ich haben uns als Gesellschafter und
Geschäftsführer immer hervorragend ergänzt.
VerkehrsRUNDSCHAU23/2014
23
6/3/2014 1:57:15 PM

Documentos relacionados