Klinik Forum 2/2006 - Universitätsklinikum Tübingen

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Klinik Forum 2/2006 - Universitätsklinikum Tübingen
Zeitung des Universitätsklinikums Tübingen • Nummer 2 • Mai 2006 • Jahrgang 10
KLINIKFORUM
Die Welt im Gehirn
Frauengesundheit
MKG-Chirurgie
Für ein volles Haus sorgten die Veranstaltungen beim Tag der
Gesundheitsforschung 2006.
Bundesweit einmalige Einrichtung in der Frauenklinik: Das
Institut für Frauengesundheit.
In neuen Räumen in der BG: Die Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie.
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Im Brennpunkt
Uni-Kinderkliniken in Not
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Die Universitäts-Kinderkliniken im Land arbeiten
hoch defizitär. Grund ist das System der Fallpauschalen, das zu einem massiven Ungleichgewicht zwischen medizinisch notwendiger Leistung und finanziellen Erstattungen durch die
Krankenkassen geführt hat. In Tübingen warnen
die Klinikverantwortlichen deshalb vor einem
„wirtschaftlichen Totalschaden“, wenn politische
Fehlentwicklungen im Gesundheitssystem nicht
korrigiert würden.
Mit der Einführung der Fallpauschalen (DRG) sind
die Kinderkliniken zu „Verlierern des Systems“
geworden. Das meint Rüdiger Strehl, Kaufmännischer Direktor des Tübinger Universitätsklinikums über diese „weltweit einzigartige“ Form der
Finanzierung aller Krankenhausleistungen ausnahmslos über DRG. Ein Hauptgrund dafür ist laut
Strehl, dass pädiatrische Hochleistungszentren
wie die Universitäts-Kinderkliniken mit kleinen
Krankenhäusern, in denen nur wenige Leistungen
überhaupt angeboten werden, finanziell in einen
Topf geworfen wurden. Gerade die besonders aufwändigen und schwierigen medizinischen Fälle
könnten aber nur mit dem immensen Aufwand
an Personal und Technik in den großen Häusern
behandelt werden.
Kritik übt Strehl auch an der Vielzahl unterschiedlicher Zuständigkeiten: „Der Gesetzgeber auf
Bundesebene setzt die Basisfaktoren fest, das
Land ist für die Investitionen zuständig und jede
Menge Selbstverwaltungsorganisationen in Bund
und Land sorgen für zusätzliches Kuddelmuddel.“
Andererseits erhalten rechtlich als eigenständig
eingestufte Kinderkliniken wie das Stuttgarter
Olgahospital einen höheren Basisfaktor für die
Kostenerstattung zugemessen, was eine zusätzliche Benachteiligung für die Tübinger Uni-Kinderklinik bedeutet.
„In diesem System fehlt der Systemmanager“, folgert Rüdiger Strehl aus solchen Ungereimtheiten.
Politik, Kostenträger und Selbstverwaltung arbeiteten nicht aufeinander abgestimmt, sondern
teilweise sogar gegeneinander. Dabei betont der
Kaufmännische Vorstand, dass es nicht in erster
Linie um mehr Geld insgesamt gehe. „Aber das
Geld, das wir im System haben, muss an die richtige Stelle“, verlangt Strehl. Dazu müssten in der
Gesundheitspolitik einige Weichen grundlegend
neu gestellt werden, die auch Mut von den zuständigen Politikern erforderten. So plädiert Strehl
für eine klare Konzentration und Zentrenbildung
für bestimmte aufwändige Behandlungsformen,
auch wenn damit die wohnortnahe Rundumversorgung nicht mehr in jedem Fall oberstes
Prinzip bleiben könne. Es muss laut Strehl die
Frage erlaubt sein, ob man bei den Finanzierungsproblemen im Gesundheitswesen „heute
noch in Tübingen und in Stuttgart tief gegliederte
Kinderkliniken nebeneinander so betreiben kann,
wenn man gleichzeitig in Reutlingen die Pädiatrie
ausbauen und Böblingen behalten möchte“.
Zudem müsse das „Primat der ambulanten Behandlung“ durch Kassenärzte hinterfragt werden, das zum „Kostentreiber Nummer eins“ im
Gesundheitswesen geworden sei. Mut zu unangenehmen Entscheidungen ist deshalb für Strehl
das Gebot der Stunde in der Gesundheitspolitik.
Andernfalls drohe ein „anarchischer Verdrän-
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gungswettbewerb“ unter den Kinderkliniken mit
möglicherweise verheerenden Folgen für die
Patienten.
Mit Zahlen untermauert diese Befürchtung der
kaufmännische Leiter der Tübinger Klinik für
Kinder- und Jugendmedizin, Wolfgang Stäbler. Die
Klinik musste in den Jahren 1999 bis 2004 eine
Budgetkürzung von insgesamt 2,8 Millionen Euro
verkraften. Trotz dieser massiven und bereits auf
das Fallpauschalensystem bezogenen Sparmaßnahme ergab sich im Jahr 2004 ein Minus von
2,1 Millionen Euro. Wenn heute die Zielwerte
des Gesetzgebers für die Fallpauschalen im Jahr
2009 angewendet würden, entstünde für die
Klinik sogar ein Minus in Höhe von 5,4 Millionen
Euro, hat Stäbler ausgerechnet. „Dabei sind 85
Prozent unserer Kosten Personalkosten“, erläutert
er. Gerade die Pflege von kranken Kindern und
Jugendlichen sei enorm personalintensiv: „Kinder
sind eben nicht kleine Erwachsene, die stillhalten
oder mitmachen. Vielmehr noch steht dahinter
immer auch eine mitzubetreuende Familie.“
Allein bei der Versorgung von Neugeborenen mit
einem Geburtsgewicht von unter 1500 Gramm
und der oft überlebenswichtigen NeugeborenenChirurgie ist im vergangenen Jahr ein Defizit in
Höhe von 800.000 Euro entstanden. Leider rechneten sich auch innovative, familien- und patientenfreundliche Behandlungsformen im bestehenden System nicht, klagt Stäbler. So werden in der
Uni-Kinderklinik häufig spezielle Untersuchungen
mit einem hohen Aufwand vorgenommen. Diese
sind dank guter Organisation und hoher technischer Ausstattung oft innerhalb von ein bis zwei
Tagen durchgeführt, was aber im Abrechnungssystem zu einem „Kurzliegerabschlag“ führt.
Bereits heute können medizinische Standards
oft nur noch dank Spenden von Eltern- oder
Selbsthilfeinitiativen gewährleistet werden, Eltern werden immer mehr in die pflegerische
Grundversorgung ihrer Kinder im Krankenhaus
einbezogen. Von den Pflegemitarbeitern wird
ständige Verfügbarkeit und ein hohes Maß an
Flexibilität verlangt, obwohl sie durch kürzere
Liegezeiten der kleinen Patienten und die Anleitung von Eltern zur Pflege daheim bereits
zusätzlich belastet sind.
Ohne eine Neuausrichtung der Gesundheitspolitik auf diesem Gebiet fürchtet Prof. Ingeborg
Krägeloh-Mann, Geschäftsführende Ärztliche
Direktorin der Tübinger Uni-Kinderklinik, dass
„massiv Leistungen und Qualität abgebaut“
werden müssten. Dies wäre ihrer Ansicht nach
auch „volkswirtschaftlich unsinnig und geradezu
katastrophal“, weil die Folgekosten mangelnder
medizinischer Versorgung im Kinder- und Jugendalter später erheblich teurer zu stehen kämen.
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KLINIKFORUM
02
Forschung zum Anfassen
Tag der Gesundheitsforschung unter
dem Motto „Die Welt im Gehirn“
Andrea ist zwar erst fünf, aber sie weiß genau,
was sie werden will: „a Frau Dokter, so oine, wie
mir de Blinddarm rausoperiert hot“. Sie hat bei
ihrer Puppe schon mal geübt, aber da war nichts,
„bloß a Watte“. Beim zweiten bundesweiten Tag
der Gesundheitsforschung in den Kliniken auf
dem Schnarrenberg fand sie zwar keinen Bauch
zum Reingucken, „aber an Kopf“. Ihr Kommentar nach einem langen Blick auf Gehirnzellen
durchs Mikroskop knapp und sachlich: “Mai, do
schaut’s vielleicht aus!“
Während die Oma sich den vielen hunderten
Besuchern anschloss, um an diesem 19. Februar-Nachmittag in Vorträgen, Demonstrationen,
Posterausstellungen und Gesprächen mit den
Wissenschaftlern die Welt im Gehirn zu erkunden, vergnügte sich das kleine Mädchen dann
doch lieber mit anderen Kindern bei Fischen und
Spielgerätschaften im Foyer der Kinderklinik…
Es gab eine Zeit, da war es ja noch einfacher
mit dem Gehirn. Vor 200 Jahren war der Gehirnforscher Franz J. Gall überzeugt, dass das
menschliche Gehirn in Eigenschaften-Kästchen
(Gattenliebe, Heimatliebe, …) eingeteilt ist, die
man durch Abtasten des Kopfes ermitteln kann.
Heute weiß man, erklärte der Neurologe und Forschungsdekan der Medizinischen Fakultät Prof.
Thomas Gasser im Einführungsvortrag seinen
Zuhörern, dass im Gehirn 100 Milliarden Nervenzellen mit je 10.000 Verbindungen zu anderen
Zellen arbeiten. Dank dieses Netzwerks aus einer
Billiarde (15 Nullen!) Verbindungen von Nervenzellen im Gehirn kann der Mensch denken, fühlen
und handeln.
Noch immer ist dieses komplexe und komplizierte Organ in vieler Hinsicht ein Rätsel. Wen
wundert’s, dass die Mikroskope im Hertie-Institut für Hirnforschung mit Proben von gesundem
und zum Vergleich Alzheimer- und Parkinson-krankem
Gehirn ständig belegt waren.
Oder dass die in Tübingen
entwickelte Ultraschall-Methode zur Früherkennung von
Parkinson so viel Interesse
weckte (siehe „Frühdiagnose
entscheidend“).
Auch die Vorträge in den fünf
Stationen waren so gefragt,
dass die meisten unprogrammmäßig mehrmals wiederholt
wurden. Selbst die Einführungsveranstaltung musste
zweimal stattfinden.
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Maßstabsarbeit war also angesagt, sonst blieb
man schon bei den ersten angestrebten Zielen
hängen, weil’s einfach zu interessant war. Um
14 Uhr war Einlass, um 18 Uhr offizielles Ende.
Um 17.30 Uhr fluchte einer plötzlich unüberhörbar: „O je, jetzt langt’s nimmer für die optischen Täuschungen…“. Die Demonstrationen
in der Neuroradiologie – Magnetresonanztomograph, gehirngesteuertes Trainingsgerät
zur Rehabilitation nach einem Schlaganfall vor
allem – hatten ihn die Zeit völlig vergessen
lassen. Er hatte Glück: „Sehen, Hören, Fühlen“
in der HNO überzog wie übrigens auch andere
Stationen – ungeachtet des weiterrückenden
Zeigers.
Aufklärung, Informationen, Fragen stellen können – dieses Angebot wurde weidlich genutzt.
Viele waren gezielt mit ganz bestimmten Fragen gekommen, wie etwa ein Ehepaar aus der
Rottenburger Gegend. Er im Rollstuhl, halbseitig gelähmt nach einem Schlaganfall. Mit einem
Zeitungsausschnitt in der Hand suchte die Frau
nach der angekündigten HandrehabilitationsDemonstration. Nach einigen Irrwegen nahm
sie ein Besucher im Hertie-Institut unter seine
Fittiche und brachte sie an ihr Ziel.
Gd
Parkinson – auf der Suche nach den Ursachen
Tinnitus-Forschung an der HNO-Klinik
Frühdiagnose entscheidend
Wenn’s in den Ohren sirrt
Zu den Schwerpunkten am Universitätsklinikum
zählt in Forschung und Krankenversorgung die
Parkinson-Krankheit. Mit etwa 300.000 Betroffenen ist sie in Deutschland die zweithäufigste
Erkrankung des zentralen Nervensystems nach
der Alzheimer-Demenz. Sie ist nach wie vor
nicht heilbar.
Behandelt werden können bislang nur die
Symptome, da die Krankheitsursachen noch
Klingeln, Sirren, Rauschen im Ohr – man könnte
verrückt werden! Zehn Prozent der Bevölkerung
leiden unter Tinnitus, Phantomgeräuschen, die
bis heute noch nicht erfolgreich behandelbar
sind. Das könnte sich nach den jüngsten Ergebnissen der Tübinger Tinnitus-Forschung am
Hörforschungszentrum der HNO-Klinik ändern.
Die aktuellsten Befunde ermöglichen jetzt laut
Prof. Marlies Knipper, Leiterin des Labors für
Molekulare Neurobiologie, „zum ersten Mal
experimentelle Studien zur Identifizierung therapeutisch wirksamer Substanzen“. Tinnitus,
so die Wissenschaftlerin, ist keine Krankheit,
vielmehr ein Phänomen: veränderte Nervenaktivität im Gehirn, Übererregung im Nervensystem ähnlich wie
beim Phantomschmerz.
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weitgehend unbekannt sind. Doch an deren
Aufklärung wird weltweit gearbeitet. Prof.
Thomas Gasser vom Zentrum für Neurologie
am UKT und seine Arbeitsgruppe gehen das
Problem von der genetischen Seite an. Der
Experte für neurodegenerative Erkrankungen
ist überzeugt: „Der Schlüssel zum Verständnis
der Krankheit ist die Genetik“.
Dazu lieferte seine Arbeitsgruppe in der jüngsten
Zeit wichtige Beiträge. So identifizierte sie zum
Beispiel 2004 „das bislang häufigste Gen, das
eine Parkinson-Krankheit verursachen kann“.
Entscheidend für einen Therapie-Erfolg ist die
Frühdiagnose, so Gasser. Erst vor kurzem wurde Dr. Daniela Berg, Privatdozentin an Gassers
Abteilung, ausgezeichnet für ihren maßgeblichen Beitrag zur Entwicklung der transkraniellen Ultraschalldarstellung des Hirnstamms.
Mit dieser neuen Methode der Frühdiagnostik
kann man möglicherweise Veränderungen im
Gehirn, die zur Parkinson-Krankheit führen,
auch schon vor Beginn des Leidens feststellen.
Gasser: „Derzeit wird in einer Studie mit mehreren tausend Probanden untersucht, ob diese
Veränderungen die Krankheit tatsächlich schon
präsymptomatisch vorhersagen können.“
Zu den wichtigen Fortschritten der letzten Jahre
in der Therapie gehört vor allem die Tiefenhirnstimulation, der Hirnschrittmacher. Gasser:
„Wir können heute damit auch Patienten helfen,
bei denen nach langem Krankheitsverlauf die
Medikamente nicht mehr zu ausreichender Linderung der Symptome führen.“
Gd
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Doch welche molekularen Prozesse laufen da ab?
Knipper und ihre Forschergruppe sind in Deutschland die ersten, die mit einem Tinnitus-Tiermodell
arbeiten. Seine Etablierung war nicht einfach,
das Regierungspräsidium ließ das Vorbild-Modell
USA zunächst nicht zu: zu viel Bestrafung bei
der Dressur der Tiere im Verhaltensversuch. „Wir
haben deshalb ein neues Modell entwickelt, das
‚richtiges Verhalten’ der Tiere belohnt.“
Nach entsprechender Konditionierung, die viel
Training erfordert, reagieren die Tiere auf Phantomgeräusche (Tinnitus) mit spezifischer Verhaltensänderung, erklärt System-Neurobiologe Dr.
Lukas Rüttiger aus der Arbeitsgruppe. Die Tinnitus-Tiere machen nun die gezielte Untersuchung
der molekularen Mechanismen in den entsprechenden Nervenzellen vom Innenohr
bis zu den Nervenzellen des Hörzentrums im Gehirn möglich. Knipper:
„Die neuesten Befunde zeigen
deutliche Veränderungen von
elektrischen Zellantworten
und Genmustern, die mit
Tinnitus einhergehen.“ Auf
dieser Grundlage wird nun
systematisch nach Substanzen gesucht, die das ‚Tinnitus-spezifische’ Genmuster unterbrechen und den
Tinnitus blockieren. Knipper
ist optimistisch: „Der Test im
Verhaltensmodell sieht positiv
aus.“
Gd
KLINIKFORUM
03
Unterstützung für Betroffene und Angehörige
Passgenaue Therapie für Übergewichtige
Psychosoziale
Krebsberatungsstelle
Adipositas-Sprechstunde
eröffnet
Krebspatienten stehen nach
ihrem Krankenhausaufenthalt meist allein mit ihren
Fragen, Ängsten und Sorgen.
Oft sind die Probleme mit der
Krankheitsbewältigung noch
nicht ausgestanden und neue
kommen hinzu. Wie in vielen anderen Regionen fehlte
auch in Tübingen bisher eine
professionelle Anlaufstelle,
die in der Phase der Nachsorge kompetent, schnell und
unbürokratisch psychosoziale
Unterstützung anbieten kann.
Um diese Versorgungslücke OjkZga~hh^\Z6chegZX]eVgicZg[“g7Zigd[[ZcZjcY6c\Z]Žg^\Z/9VhIZVb
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zu schließen, hat das Südwestdeutsche Tumorzentrum – Comprehensive Versorgung der stationären/teilstationären PatiCancer Center am Universitätsklinikum Tübingen enten beschränkten Psychoonkologischen Dienst
jetzt eine ambulante psychosoziale Krebsbera- des Tumorzentrums. Die Kooperation verknüpft
tungsstelle eingerichtet, die von der Deutschen die stationären und ambulanten psychosozialen
Krebshilfe e.V., dem Krebsverband Baden-Württ- Leistungen optimal miteinander und ermöglicht
emberg e.V. und der Willy Robert Pitzer Stiftung so eine lückenlose Versorgung.
zunächst für zwei Jahre finanziell gefördert wird. Die Krebsberatungsstelle hat im April ihre eigeZu dem Spektrum abgestufter, individuell zuge- nen Räume innerhalb des Tumorzentrums in der
schnittener Maßnahmen für Patienten und Ange- Herrenberger Straße 23 in Tübingen bezogen. Die
hörige zählen Informationsvermittlung und Bera- offizielle Eröffnungsfeier findet Ende Juni statt.
tung bei psychologischen und sozialrechtlichen
Fragen, Paar- und Familiengespräche, unterstütInfo
zende Maßnahmen (zum Beispiel Entspannungstraining) sowie Krisenintervention, kurzfristige
Psychosoziale Krebsberatungsstelle
psychotherapeutische Hilfe und Gruppenangefür Betroffene und Angehörige
bote. Kurze Wartezeiten, gute Erreichbarkeit,
Sekretariat, Andrea Stroppel
benutzerfreundliche Öffnungszeiten und KostenTelefon 0 70 71/ 29-8 70 33 (vormittags)
freiheit erleichtern den Betroffenen den Zugang
E-Mail
zu diesen Hilfen. Eine Besonderheit ist die [email protected]
gliederung der ambulanten Krebsberatungsstelle
an den schon vorhandenen, aber bisher auf die
Behandlungsbedürftiges Übergewicht entsteht häufig, wenn die Energiezufuhr – vor
allem durch fettreiche Ernährung – den
Energieverbrauch übersteigt. Die Folge ist eine
übermäßige Ansammlung von Fettgewebe im
Körper.
Bevölkerungsbasierte Studien in Deutschland haben ergeben, dass inzwischen
jeder fünfte erwachsene Bundesbürger
adipös ist, das heißt einen Body Mass
Index (BMI) über 30 besitzt. Adipositas,
umgangsprachlich auch als Fettleibigkeit bekannt, ist damit inzwischen eine
ernstzunehmende Krankheit und kein
Lifestyle-Problem. Auch Kinder sind zunehmend betroffen. Unbehandelt führt
sie zu Folgeerkrankungen und einer
kürzeren Lebenserwartung.
Viele stark übergewichtige Patienten
haben bereits zahlreiche Diät-, Sport- oder
Abnehmversuche hinter sich. Sie müssen
daher zuerst ausführlich beraten werden,
auf welchen Gebieten eine sinnvolle Therapie
ansetzen kann: durch eine Verhaltensmodifikation, durch Bewegung, durch Therapie einer
vorliegenden Stoffwechselkrankheit oder sogar
durch einen chirurgischen Eingriff.
Am Tübinger Universitätsklinikum haben sich
Ärzte der Psychosomatik, Sportmedizin, Endokrinologie und Chirurgie zu einer interdisziplinären „Plattform Adipositas“ zusammengeschlossen, um den einzelnen Patienten eine
passgenau auf sie zugeschnittene Therapie
anbieten zu können.
Stark übergewichtige Personen können sich in
der Adipositas-Sprechstunde der Medizinischen
Klinik, Otfried-Müller-Straße 10 anmelden:
Telefon 0 70 71/ 29-8 60 05.
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Patiententag am 21. Mai 2006
Am 21. Mai veranstalten die beteiligten Abteilungen des UKT einen Patiententag rund um das
Thema „Übergewicht“. Die Veranstaltung wird
um 10 Uhr im Kupferbau mit Vorträgen beginnen.
Ab circa 12 Uhr wird der Patiententag in den
Räumen der Sportmedizin fortgeführt. Dort ist
es möglich, die Experten im direkten Gespräch
zu befragen. Das Ende der Veranstaltung ist
gegen 15 Uhr.
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KLINIKFORUM
04
Der interessante Fall
Intraoperative Chemotherapie bei hoher Temperatur
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Eine Arbeitsgruppe am Tübinger Universitätsklinikum bietet Patienten mit Magen-Darmkrebs eine
neue Behandlungsmethode an, bei der bereits
während der Operation hochwirksame Medikamente der Chemotherapie zum Einsatz kommen.
Das neue Verfahren, für das Prof. Alfred Königsrainer als Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik
Tübingen zur Weiterentwicklung der „hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie“, wie das
Verfahren wissenschaftlich genannt wird.
Helfen kann die neue Methode Patienten mit
einer Metastasenbildung in der Bauchhöhle bei
Magen-Darm- oder Eierstockkrebs. In einer sehr
aufwändigen und bis zu zehn Stunden dauernden
Egd[#6a[gZY@Žc^\hgV^cZgVbDE"I^hX]
für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie das notwendige Know-how mitbrachte,
wurde im vergangenen Jahr bereits mehrfach mit
Erfolg in Tübingen angewandt. Während bislang
mit den Krankenkassen Einzelvereinbarungen
notwendig waren, haben die positiven Ergebnisse
dieser Methode vor allem in den USA inzwischen
zu einem Umdenken geführt. Damit wurde auch
der Weg frei für eine neue Arbeitsgruppe in
Operation wird das Bauchfell und alle mit Tumorknoten befallenen Organe entfernt. „Entscheidend ist, dass die verbleibende Tumormasse so
gering wie möglich ist“, erläutert der Sprecher
der Arbeitsgruppe, PD Dr. Stephan Coerper. Nach
dem chirurgischen Eingriff wird die Chemotherapie direkt in die Bauchhöhle verabreicht, wo
sie dann auf 42° Celsius erwärmt wird, um ihre
Wirksamkeit noch weiter zu steigern. „Während
wir bei der herkömmlichen chemotherapeutischen
Behandlung über die Venen wegen starker Nebenwirkungen in der Dosierung limitiert sind, können
wir bei diesem Verfahren die Medikamente in
höherer Konzentration und genau dort anwenden,
wo sie ihre Wirkung entfalten sollen“, beschreibt
Coerper die Vorteile dieser Hyperthermiebehandlung. Dabei wird eine Art Herz-Lungen-Maschine
als Pumpe und Wärmeaustauscher eingesetzt,
welcher die Einhaltung der korrekten Temperatur
penibel kontrolliert.
Während Patienten mit dieser Diagnose bislang
eine Lebenserwartung von Wochen oder wenigen
Monaten hatten, kann diese bei erfolgreicher
Anwendung der neuen Methode auch auf mehrere Jahre ansteigen. Um weitere Verbesserungen
zu erreichen, werden in Tübingen die Ergebnisse
in einem parallelen Forschungsprogramm wissenschaftlich begleitet. Auch für die anschließende
intensivmedizinische Pflege steht am Universitätsklinikum die erforderliche Infrastruktur bereit.
Zudem sind hier die Voraussetzungen für die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Experten gegeben. „Bei diesem Verfahren müssen die einzelnen
Bereiche wie Zahnräder ineinander greifen“, sagt
Dr. Stephan Coerper. Onkologen, Anästhesisten
und Chirurgen arbeiten dafür Hand in Hand.
Wie bei fast allen Krebserkrankungen ist auch
in diesem Fall die möglichst frühzeitige Diagnose und Behandlung entscheidend. Deshalb
sucht die Tübinger Arbeitsgruppe eine Kooperation mit den übrigen Kliniken der Region, um
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das neue Verfahren für geeignete Patientinnen
und Patienten möglichst bekannt zu machen.
„Frühzeitig und schnell die entsprechenden
Patienten zu finden, ist für den Behandlungserfolg unverzichtbar“, so Coerper. Auch nach ihrer
Entlassung aus der Klinik finden die Patienten
weiterhin in Tübingen eine Anlaufstelle. Eine
halbjährliche Vorstellung im Anschluss an die
Behandlung ist Teil des Konzeptes, zu dem auch
neue Forschungsinitiativen zu den Ursachen
der Bauchhöhlen-Metastasen gehören. Denn
bis heute ist ungeklärt, weshalb bestimmte
Krebsformen vorwiegend in der Bauchhöhle
Metastasen bilden und andere auch andere
Körperorgane befallen.
Ethik-Komitee
Hilfe bei schwierigen Entscheidungen
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Als eine der ersten Universitätskliniken in Deutsch- hatte. Der zweifelhafte medizinische Nutzen eines
land verfügt das Tübinger Klinikum seit über einem Eingriffs bei hohem Risiko und die BerücksichtiJahr über eine klinische Ethikberatung. Bei schwie- gung des mutmaßlichen Patientenwillens gaben
rigen Entscheidungen in Grenzsituationen, wie sie am Ende den Ausschlag.
im Zuge des medizinisch-technischen Fortschritts Das klinische Ethik-Komitee fällt selbst keine Entimmer häufiger getroffen werden müssen, stehen scheidungen. Die Verantwortung bleibt auch bei
das Klinische Ethik-Komitee (KEK) Ärzten, Pflege- schwierigen Fragen stets bei den behandelnden
personal, Patienten und Angehörigen auf Wunsch Ärzten, den Patienten selbst oder deren Angehörigen. Prof. Urban Wiesing, Vorsitzender des
beratend zur Seite.
Ein schwerst alkoholkranker Patient, der zudem an Komitees, hebt diesen Punkt ausdrücklich hervor:
Darmkrebs im Endstadium und schwerer Osteopo- „Durch das Ethik-Komitee ist keine neue Ebene in
rose leidet, ist nach einem spontanen Wirbelbruch der Verantwortungshierarchie entstanden.“ Das
KEK gibt auch keine
an Armen und Beinen
verbindlichen Richtligelähmt. Angehörige gibt
ÉL^gh^cY`Z^cZ
nien vor, sondern ist
es nicht, der Patient selbst
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ein reines Beratungskann sich nicht äußern.
gremium. Der Wunsch
Die behandelnden Ärzte
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nach einer Beratung
stehen vor der schwie6g\jbZciZc]Za[Zc¹
kann sowohl von
rigen Entscheidung, eine
Ärzten und Pflegemirisikoreiche und belastende Operation mit ungewissem Erfolg durchzufüh- tarbeitern wie auch von Patienten oder Angehören oder aber eine Querschnittslähmung in Kauf zu rigen geäußert werden. Zu einer Beratung in der
nehmen. In diesem Fall aus der Praxis am Tübinger KEK werden möglichst alle an der Behandlung des
Universitätsklinikum musste innerhalb von zwei Patienten beteiligten Personen hinzugezogen.
Stunden entschieden werden. Derart kurzfristige Höchstens 15 Prozent der deutschen KrankenhäuBeratungen sind zwar die Ausnahme, aber das Kli- ser verfügen bislang über ein solches Gremium.
nische Ethikkomitee steht auch in akuten Notfällen Unter den Universitätskliniken sind es sogar noch
weniger, während in den USA Anlaufstellen für
zur Verfügung.
Letztlich entschieden sich die Ärzte in diesem Fall ethische Beratung eine Voraussetzung für die
gegen eine Operation. In den Gesprächen mit Lizenzierung sind. In Tübingen wurde die KEK vom
den Kommissionsmitgliedern wurde erörtert, dass Klinikumsvorstand ins Leben gerufen. Dahinter
der Patient bereits vor dem Wirbelbruch jegliche stand die Erkenntnis, dass mit dem medizinischärztliche Behandlungen ausdrücklich abgelehnt technischen Fortschritt auch der ethische Bera-
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tungsbedarf wächst. Vorgeburtliche Diagnostik,
die in eine Entscheidung über eine Abtreibung
münden kann, aber auch lebensverlängernde
Maßnahmen durch aufwändige Technik gehören
zu den ethisch besonders schwierigen Gebieten in
der Medizin. Zudem ist in Deutschland „selbst die
höchstrichterliche Rechtsprechung in vielen Fällen
nicht so eindeutig, wie man sich das wünschen
würde“, sagt KEK-Geschäftsführer PD Dr. Georg
Marckmann.
Laut einer europäischen Studie geht in nahezu
der Hälfte aller Fälle der Tod von Patienten in
Kliniken darauf zurück, dass lebensverlängernde
Maßnahmen beendet wurden. Gerade bei solchen
existenziellen Entscheidungen ist es unverzichtbar, dass nach einer ethisch begründeten und für
die Beteiligten nachvollziehbaren Entscheidung
gesucht wird. Das KEK bietet dafür einen Rahmen.
„Wir sind keine Moralexperten, aber wir können
beim Finden von Argumenten helfen“, beschreibt
Wiesing die Arbeitsweise des Komitees.
Die Tübinger KEK besteht aus 17 Mitgliedern, die
aus den Arbeitsbereichen Medizin, Pflege, Seelsorge, Verwaltung, Rechtswissenschaften und Medizinethik stammen. Bei den vier regulären Sitzungen
im Jahr werden Verfahren der Entscheidungsfindung, die Entwicklung ethischer Leitlinien sowie
Fort- und Weiterbildungsangebote für Mitarbeiter
des Klinikums erörtert. Für die Einzelberatung
steht ein Team aus vier Komitee-Mitgliedern bereit,
weitere Mitglieder werden je nach individueller
Erfordernis hinzugezogen. Alle an der Ethikberatung beteiligten Personen unterliegen selbstverständlich der Schweigepflicht.
KLINIKFORUM
05
50 Jahre Institut für Tropenmedizin
Festsymposium im Herbst
Malaria, Gelbfieber, Bilharziose
100 Jahre Hygieneinstitut
Denkt man an Tropenmedizin, fallen einem sofort
Malaria, Gelbfieber und Bilharziose (Schistosomiasis) ein. Professor Jürgen Knobloch und
seine Mitarbeiter des Instituts für Tropenmedizin
befassen sich jedoch mit einer Vielzahl von weiteren Tropenkrankheiten. Geforscht wird unter
anderem über Malaria, Filariosen, Schistosomiasis und zur Wirksamkeit von Medikamenten
und Impfstoffen. Dafür betreibt das Institut aus
Hätten Sie’s gewusst? Auch
die Hygiene und Krankenhaushygiene, heute im
Institut für Medizinische
Mikrobiologie und Hygiene auf dem Schnarrenberg
angesiedelt, kann auf eine
bereits 100-jährige Geschichte zurückblicken.
Am 30. Juli 1904 teilt das
damalige „Ministerium des
Kirchen- und Schulwesens“
mit, dass entsprechend dem
Antrag der Universität auf
Errichtung eines Ordinariats für Hygiene sowie eines
Hygienischen Instituts eine
ordentliche Professur im Staatshaushaltsplan
vorgesehen werde. Der Senatsvorschlag für die
Besetzung des neu errichteten Ordinariats datiert
vom 23. November 1905 und am 17. Januar 1906
wird die Professur dem ao. Prof. Kurt Wolf (TH
Dresden) übertragen. Wolf tritt seinen Dienst am
1. April 1906 an.
Er ist mit seinem Amtsantritt auch Vorstand
des Hygienischen Instituts, das de facto selbstverständlich noch nicht vorhanden ist, sondern von ihm erst eingerichtet werden soll. Für
eine Übergangszeit werden ihm zwei Räume im
Gebäude Münzgasse 11 zugewiesen, die vorher der landwirtschaftlichen Sammlung dienten
und von dieser am 10. Mai 1906 geräumt sind.
eigenen Drittmitteln Außenstellen in Togo, Gabun
und sporadisch in Nigeria.
Erste schriftliche Quellen, an der hiesigen Universität ein solches Institut zu etablieren, stammen aus
dem Jahr 1939. Der Rektor beantragte 1941 den
Neubau einer Tropenklinik samt Institut. Doch die
Wirren des Zweiten Weltkriegs setzten den Plänen
ein Ende. 1942 wurde der Internist Ludolph Fischer
zum außerordentlichen Professor für Tropenmedizin ernannt und bekam nach
Kriegsende zwei Räume im
Schloss Hohentübingen. Er
konzentrierte sich auf tropenmedizinische Lehre und
Fortbildung; wissenschaftlich befasste er sich mit der
autochthonen Malaria. Start
der ambulanten tropenmedizinischen Krankenversorgung war 1955. Mit seiner
Berufung zum Wintersemester 1956/57 wurde das
Tübinger Institut für Tropenmedizin gegründet.
Heute sind Krankenversorgung, Impfsprechstunde,
reisemedizinische Beratung und klinische Studien in der Keplerstraße 15
untergebracht, geforscht
und gelehrt wird in der Wil9Zg9dg[~aiZhiZ“WZglVX]iY^Z7Z]VcYajc\hZ^cZgAZjiZ#
;didkdcEgd[#?“g\Zc@cdWadX]!Id\d'%%+
helmstraße 27.
Am 20. Juni 1906 wird dies nachträglich vom
Ministerium gutgeheißen, gleichzeitig wird die
Einstellung eines Nahrungsmittelchemikers auf
1. November und eines „Dieners“ auf 1. Oktober
1906 genehmigt.
INFO
Anlässlich des Jubiläums findet im November
2006 in Tübingen ein wissenschaftliches
Festsymposium statt. Im Mittelpunkt der
Vorträge werden historische Erfolge und
aktuelle Herausforderungen für die Hygiene
stehen. Dazu laden wir herzlich ein!
KLINIKFORUM
06
Institut für Frauengesundheit Baden-Württemberg
Betrachtet die Frau von Kopf bis Fuß als Frau
Der liebe Gott schuf Eva aus einer Rippe Adams.
Aber herausgekommen ist dabei kein MännerKlon, sondern, wie man ja weiß, eine Frau. Also
etwas völlig anderes. Und deshalb gibt es zwar
einen Frauen-, aber keinen Männerarzt – und
seit Ende vergangenen Jahres eine bundesweit
einzigartige Einrichtung, das “Institut für Frauengesundheit Baden-Württemberg“ (IFG) an der
Tübinger Universitäts-Frauenklinik.
Die Gründung dieser bundesweit einmaligen Einrichtung ist auf Initiative der Landesregierung
Baden-Württemberg und mit finanzieller Unterstützung der Landesstiftung (Finanzierung für fünf
Jahre) erfolgt. Dahinter steht die Idee, ein Kompetenznetzwerk aufzubauen und zu betreiben, in
dem alle im Bereich der Frauengesundheit bereits
existierenden Insellösungen und Ansätze sowie
die interdisziplinäre Zusammenarbeit an den einzelnen Universitäten im Land zusammengeführt
werden. „Wir wollen damit frauengesundheitliches
Wissen auf objektiver Grundlage zentral bündeln
und für die Frauen selbst, für die Ärzte und für die
Gesundheitspolitik verfügbar machen“, erklärt
Prof. Diethelm Wallwiener, Ärztlicher Direktor der
Frauenklinik und Geschäftsführer des IFG.
Die geschlechtsspezifischen Unterschiede erschöpfen sich nämlich nicht in Schwangerschaft
und Wechseljahren. „Auch sehr viele Krankheiten,
die Männer und Frauen gleichermaßen treffen,
wie zum Beispiel Osteoporose oder Herzinfarkt,
unterscheiden sich in Verlauf und Chancen sehr.“
Dabei sind die beiden wichtigen Parameter Erkrankungshäufigkeit und Sterblichkeit laut Wallwiener
noch weitgehend unerforscht.
Der Slogan des IFG – „Informieren, Initiieren,
Integrieren“ – umreißt das Arbeitsprogramm des
neuen Instituts. Erster Schritt zur Umsetzung war
der Aufbau eines Internetportals für die Nutzerinnen und Nutzer mit Zugängen für Laien und
Fachexperten, das Herzstück sozusagen. „Wir
wollen dort für den ganzen sozialen und Bildungsquerschnitt der Frauen und jedes Alter
wissenschaftlich fundierte aktuelle Informationen
anbieten, auf die die Frauen sich verlassen können“, so die gynäkologische Leiterin des Instituts
Sara Brucker. Nichts ist schlimmer für Antwort
Suchende, als hier diese, dort jene Auskunft zu
bekommen, weiß die Oberärztin.
Zweiter Schwerpunkt sind landesweit Veranstaltungen zu frauenheilkundlichen Themen für die
breite Öffentlichkeit wie auch Veranstaltungen,
die sich auf bestimmte Zielgruppen (Frauen, Ärzte,
Firmen, Interessengruppen) konzentrieren.
Brucker: „Wir bieten den Schulen des Landes
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Aufklärungs- und Präventionsveranstaltungen
mit den entsprechenden Fachleuten und Wissenschaft, Politik und Verbänden Beratung an.“ Die
in Tübingen bereits erfolgreiche Frauenakademie
an der Frauenklinik soll jetzt auch vor Ort im Land
etabliert werden.
Die Forschung spielt notabene eine wichtige
Rolle in dem landesweiten Netzwerk. Das IFG
wird Forschungsprojekte zu frauenspezifischen
Erkrankungen initiieren und durchführen. Im Mittelpunkt, so Brucker, steht dabei die Hormonforschung, von der Hormonersatztherapie bis zur
Hormonabhängigkeit bestimmter Krankheiten wie
beispielsweise Herz-Kreislaufleiden, Asthma oder
der Knochenstoffwechsel in der Onkologie. Nach
den ersten zwei Jahren, Anfang 2008, wird die Arbeit des Institut von der Landesstiftung evaluiert,
auch hier gilt: Ohne Erfolg kein Geld.
Gd
Infos unter www.institut-frauengesundheit.info
Ein Fach – zwei Standorte
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Wer in der Vergangenheit stationärer Patient der
Mund-, Kiefer- und Gesichts-Chirurgie (MKG) in
der Zahnklinik war, weiß, was ihr Ärztlicher
Direktor Prof. Siegmar Reinert meinte, wenn er
sagte, die Zustände seien untragbar, der Betrieb
auf Dauer nicht mehr machbar. Jetzt ist die
stationäre Erwachsenenabteilung vom Tal auf
den Berg in die BG Unfallklinik (BGU) umgezogen und alles ist anders – so anders, dass
man, gestand der Leitende Ärztliche Direktor
des Uniklinikums, Prof. Michael Bamberg, „fast
neidisch werden könnte.“
Es war, sagt Prof. Reinert, „ein langer Weg bis
hierher“. Der Zustand des alten Bettenbaus der
Zahnklinik war ja schon seit Jahren ein Problem.
Doch alle Versuche, die baulichen Verhältnisse
durch Sanierung oder Neubau zufrieden stellend
zu regeln, haben nicht geklappt – das Land hat
kein Geld und die klinikumseigenen finanziellen
Möglichkeiten reichen nicht aus.
Verschiedene Lösungen waren überlegt und
diskutiert worden. „Unser Fach ist hoch spezialisiert und mit anderen Medizindisziplinen,
zum Beispiel Intensivmedizin, vernetzt“, skizziert Reinert die Probleme. „Immer schnellere
Verfahren, kürzere Verweildauern, das geht
nur in mittelgroßen Strukturen.“ Die gefundene
Lösung, ist er sicher, ist die beste. „ Sie macht
die Klinik zukunftsfähig. Beispielsweise ist jetzt
die Intensivstation im Haus, die Patienten müssen nicht mehr transportiert werden.“
Die BG Unfallklinik hat eine Menge dazu beigetragen, materiell, perspektivisch und atmosphärisch. Reinert: „Alles war sehr gut vorbereitet
und die Kollegen haben uns unglaublich herzlich
aufgenommen.“ In der BGU hat man den Schritt
auf den Berg ihrem Ärztlichen Direktor Prof.
Kuno Weise zufolge begrüßt. Immerhin verbindet die MKG-Chirurgie und BGU schon eine
Jahrzehnte lange erfolgreiche und vielfältige
Zusammenarbeit, erinnert er. Die Radiologische
Diagnostik in der BGU wird vom Ärztlichen
Direktor der Radiologie des UKT geleitet, in
verschiedenen Bereichen findet regelmäßiger
Personalaustausch statt, und, so Weise: “Viele
unserer Patienten haben auch Gesichtsverletzungen. Bisher kamen da die Kollegen von
der Zahnklinik mit dem Köfferchen herauf und
versorgten die Patienten hier, oft gemeinsam
mit uns in einer Narkose – wir am Bein, sie im
Gesicht.“
Jetzt sehen beide Kliniken die Chance, ihre
Zusammenarbeit noch tragfähiger zu machen.
Sie wird, sind Reinert und Weise überzeugt, vor
allem die Behandlung der Mehrfachverletzten
und das Hand-in-Hand-Arbeiten in der wiederherstellenden Chirurgie optimieren. Möglich
geworden ist die Lösung durch den Neubau
Nord der BGU und die Verkürzung der Liegezeiten, beides gemeinsam hat Betten verfügbar
gemacht. So steht die MKG-Chirurgie jetzt seit
1. Februar mit einem Bein im Tal, mit dem anderen auf dem Schnarrenberg:
• Oben in der BGU ist der gesamte stationäre
Erwachsenen- und OP-Bereich einschließlich Kinder-OP (die Kinder liegen aber weiter in der Kinderklinik). Auf 1000 Quadratmeter Nutzfläche
verfügt die MKG über 30 Betten in modernen
mit eigener Nasszelle ausgestatteten Zimmern,
über zwei eigens geschaffene Untersuchungszimmer auf der Station, zwei neu ausgestattete
OP-Säle ausschließlich für die MKG-Chirurgie
mit modernster Medizintechnik, zum Beispiel
Navigationssystem, sowie über Arztzimmer und
Funktionsräume mit speziellen Röntgen-, Endoskopie- und Ultraschallgeräten. Außerdem steht
völlig getrennt vom stationären Bereich und den
beiden OP-Sälen eine zweite kleinere OP-Einheit
mit eigenem direkten Zugang und anderem Personal zur Verfügung für ambulante Patienten, die
einen Eingriff in Narkose benötigen.
• Unten in der Zahnklinik sind nach wie vor die
Erwachsenen- und die Kinderambulanz sowie
die Spezialsprechstunden (siehe Kasten), die
gesamten Forschungsstrukturen mit den Laboren und weitgehend auch der Lehrbetrieb. Lehr-
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veranstaltungen, die Patienten erfordern, finden
allerdings im Wesentlichen in der BGU statt.
Inzwischen hat sich die Krankenversorgung
oben gut eingespielt. Ein paar Schwächen gibt
es noch, doch ist man dran, sie auszubügeln.
Von Anfang an lief das normale Patienten- und
volle Operationsprogramm. „Wir haben hier
die gleiche OP-Kapazität wie vorher unten mit
der Perspektive der Weiterentwicklung durch in
diesem Jahr geplante OP-Neubaumaßnahmen.“
Aber wenn es einmal stauen sollte, „können wir
auch jetzt schon einen anderen Saal benutzen,
wenn ihn die Kollegen nicht benötigen“. Kooperatives Denken, so die Erfahrung Reinerts in
diesen ersten Monaten im neuen Domizil, „wird
hier im Haus groß geschrieben“.
Gd
INFO
Spezialsprechstunden
Die Spezialambulanzen finden weiterhin in der Zahnklinik im Tal (Osianderstraße) statt.
Anmeldung und Terminabsprache: Telefon 07071/29-85150
• Präprothetische Chirurgie /
Implantologie: Montag
• Vaskuläre Anomalien (Gefäßfehlbildungen im
Kindes- und Erwachsenenalter): Montag
• Tumorsprechstunde: Dienstag
• Orbitaerkrankungen: Dienstag
• Plastische-, Ästhetische- und Laseroperationen nach Vereinbarung
• Lippen-Kiefer-Gaumenspalten: Mittwoch
• Kraniofaziale Anomalien: Donnerstag
• Kieferorthopädische Chirurgie: Donnerstag
• Defektprothetik: Freitag
Wissenschaftliches Symposium
Am 24. Juni 2006 findet von 9 bis 12 Uhr in der BGU ein wissenschaftliches Symposium für
niedergelassene Ärzte und Zahnärzte aus der Region statt. Thema: Aktuelle Entwicklungen
in der MKG-Chirurgie.
KLINIKFORUM
07
Hiermaier Stiftung unterstützt patientennahe Krebsforschung
Als Ludwig Hiermaier 2002 starb, vermachte er
sein Vermögen dem Tübinger Tumorzentrum. Mit
der knapp 1 Million Euro wurde eine Stiftung für
angewandte Krebsforschung eingerichtet. Diese
fördert Projekte, die „nah am Patienten“ arbeiten.
Zum einen dürfen Patienten mit fortgeschrittenem Nierenkrebs hoffen: Unterstützt wird eine
klinische Studie, bei der Patienten mit synthetisch
hergestellten Peptiden geimpft werden, in der Annahme, dass das Immunsystem der Betroffenen
aktiviert, Tumorzellen zerstört und die Bildung
von Metastasen verhindert werden. Beim zweiten
Vorhaben geht es um den einfacheren und kostengünstigeren Nierenschutz bei Chemotherapie.
In Deutschland erkranken jährlich über 15.000
Menschen an Nierenkrebs. Wird er früh erkannt,
sind die Heilungschancen gut. Deutlich schlechter sieht es aus, wenn sich bereits Metastasen
gebildet haben. Nur noch zehn bis 50 Prozent der
Patienten überleben die folgenden fünf Jahre.
Diese Chancen möchten die Tübinger Uniklinik
für Urologie und Dr. Cécile Gouttefangeas vom Interfakultären Institut für Zellbiologie mit der Impfung verbessern. Dabei haben die Immunologen
besonders die T-Lymphozyten im Visier. Sie sind
darauf spezialisiert, fremde, auch an Tumorzellen
haftende Eiweißstücke (Peptide) aufzuspüren und
die abnormen Zellen abzutöten. Um die T-Zellen
anzuregen, werden die Patienten mit künstlich
hergestellten, dem tumoreigenen Eiweiß möglichst ähnlichen Peptiden geimpft.
Der Ansatz von Gouttefangeas ist weltweit einzigartig: In einem auf jeden Patienten individuell
abgestimmten Impfcocktail werden gleichzeitig
unterschiedliche Peptide verabreicht. Zur Überprüfung der Wirksamkeit und zur Entwicklung
neuer Impf-Peptide messen die Wissenschaftler
die Aktivität der T-Zellen bei den Patienten vor,
während und nach der Behandlung. Freilich ist es
jetzt noch zu früh, um die Wirksamkeit zu beurteilen, aber Gouttefangeas ist optimistisch. Für ihr
Projekt erhält sie von der Stiftung 15.000 Euro.
Mit 18.900 Euro wird die Studie von Prof. Dr. Jörg
Thomas Hartmann unterstützt. Der Oberarzt an
der Medizinischen Klinik geht der Frage nach,
inwieweit Nieren von Tumorpatienten durch
das Medikament Theophyllin in Tablettenform
einfacher, kostengünstiger und praktikabler vor
den Nebenwirkungen der Chemotherapie geschützt werden können. „Wir untersuchen, ob
wir damit die aufwändige intravenöse Gabe
ersetzen können“, sagt Hartmann. Bei vielen
Krebserkrankungen werden die Patienten mit
einer aus dem Zellgift Cisplatin bestehenden
Chemotherapie behandelt. Eine Nebenwirkung
ist die unterschiedlich ausgeprägte Schädigung
der Nieren, die zu einer schlechteren Durchblutung und nachlassender Filterfunktion führt. Ihr
Schutz ist deshalb so wichtig, da Cisplatin über
die Niere ausgeschieden wird. Bei zwei Prozent
der Patienten kommt es zu einem akuten Nierenversagen; fällt sie komplett aus, kann auch die
Chemotherapie nicht fortgeführt werden.
Hartmann untersucht nun, ob die gleiche Wirkung erzielt wird, wenn Patienten das durchblutungsfördernde Medikament als Tablette
einnehmen. Das hätte mehrere Vorteile: Für
den Patient wäre es praktischer, da er die Tabletten bereits zuhause vor der Chemotherapie
einnehmen könnte und die orale Gabe verursacht weniger Nebenwirkungen und geringere
Behandlungskosten.
Patiententage und mehr…
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In einer Stadt wie Tübingen zu leben, hat viele
gute Seiten: Eine davon ist, sich umfassend zu
Fragen der Gesundheit informieren zu können.
Das Uniklinikum Tübingen bietet eine ganze
Palette von Veranstaltungen und Vortragsreihen an: In Seminaren, bei Patiententagen oder
Tagen der offenen Tür geben die Experten des
Klinikums Betroffenen, Angehörigen oder Interessierten Auskünfte über bestimmte Krankheiten, deren Diagnose und Therapie, stellen
das Angebot der Klinik vor oder geben Tipps
für den Alltag und zur Selbsthilfe.
Damit die Suchenden einfach und schnell die
entsprechende Veranstaltung finden, ist die
Rubrik „Patiententage“ schon auf der Startseite
des Uniklinikums eingerichtet – zu finden unter
www.medizin.uni-tuebingen.de. Mit nur einem
Klick kann der Besucher das gesamte Programm
aufrufen. Chronologisch nach Datum sortiert,
erscheinen die Vorträge, Veranstaltungsreihen
und Arzt-Patienten-Seminare.
Im Mai und Juni finden zum Beispiel in der
Frauenklinik Trainingskurse zur Brustselbstuntersuchung und Informationsvormittage des
Mutter-Kind-Zentrums für junge Eltern statt.
Und in der Vortragsreihe Psychische Erkrankungen, Erscheinungsformen, Ursachen und
Hilfen, referiert Dr. Constantin Mänz am 13.
Juni über „Kontrolliertes Trinken – Irrtum oder
Hoffnung?“
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Als Mitarbeiter des Klinikums können Sie Ihr Patientenprogramm an veranstaltungsvorschau@
med.uni-tuebingen.de schicken. Ihr Angebot
erscheint dann umgehend im Internet.
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KLINIKFORUM
08
Was macht eigentlich...
die Patientenaufnahme?
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Impressum
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Der erste Weg führt die Patienten des UKT in der
Regel zur Patientenaufnahme. Denn ohne Formalitäten geht es auch am Klinikum nicht: Das ärztliche Personal sowie die Krankenhausverwaltung
benötigen etliche Angaben, damit der Aufenthalt
und die Behandlung des Patienten reibungslos
ablaufen kann.
„Was erwartet mich hier, wie finde ich mich hier
zurecht?“ – viele Patienten sind erst einmal verunsichert, wenn sie das Klinikum betreten. Daher
ist es besonders wichtig, dass sie sich von Beginn
an gut aufgehoben fühlen. Barbara Cornelsen von
der Patientenaufnahmedienstleitung am Crona
legt daher großen Wert darauf, dass ihr Team die
Patienten freundlich empfängt: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen das richtig
gut!“, ist sie überzeugt.
50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, viele in Teilzeit, wechseln sich derzeit an den Bergkliniken an
den Schaltern der Patientenaufnahme ab – am
Crona, in der Medizinischen Klinik, der Kinderklinik
und der HNO. Die Schalter sind in der Regel von 7
bis 16 Uhr geöffnet. Von 16 bis 20 Uhr gibt es eine
Notfallbesetzung in der Chirurgischen Poliklinik,
von 20 bis 7 Uhr übernimmt die Liegendeinfahrt
der Crona Klinik die Aufnahme der Notfälle.
Bei der Patientenaufnahme werden die Patientendaten in einem speziellen EDV-System erfasst und
auf einer Magnetkarte gespeichert: unter anderem
mit Namen, Fallnummer, Geburtsdatum, Versicherung und Angaben, auf welcher Station der
Patient untergebracht ist. Ist die Aufnahme erfolgt,
werden alle Mitteilungen an die Subsysteme ver-
Der gute
Stern. . .für Ihre
Gesundheit
Dr. Hoheisel
Tübingen
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anlasst – wie beispielsweise die Röntgenabteilung
oder das Labor.
Mit der Aufnahme des Patienten beginnt auch
die Kostensicherung. Präzises Arbeiten gehört
daher zum Metier der Aufnahmekräfte. Auch das
gesamte Aktenmanagement fällt in ihr Aufgabenfeld: die Neuanlage bei neuen Patienten oder das
Beschaffen bestehender Akten aus dem Archiv
– denn ohne Krankenakte kann der Arzt die Behandlung nicht beginnen.
Der Umgang mit Menschen und EDV sowie hohe
Ansprüche an Flexibilität und Organisationstalent
machen die Patientenaufnahme zu einer abwechslungsreichen Aufgabe. Nicht zuletzt stimmt auch
das Betriebsklima: „Wir haben ein gutes Team
beieinander“, freut sich Barbara Cornelsen.