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Innovative Spirit. Outstanding Results. dem GWA Profi Award 2015 in der Kategorie Industriegüter. RTS Rieger Team führt mit insgesamt 13 Profis das Gesamtranking dieses B2B-MarkenAwards an. Wie Farben wirken Im Interview mit Prof. Axel Venn Neues aus dem Lab Die Vernissage 4.0 Round Table CD-Experten im Gespräch 02.2015 Wie macht man einen neuen Geschäftsbereich weltweit bekannt? Seit über 40 Jahren liefern wir auf diese und andere Fragen überzeugende Antworten für B2B-Unternehmen. Wir verpacken schwierige Themen in emotionale Geschichten und entwickeln Kommunikationsprinzipien, die bei Kunden mit Innovative Spirit für Outstanding Results sorgen. Mehr zum Markenauftritt von Wieland Thermal Solutions erzählen wir unter wieland.rts-riegerteam.de oder rufen Sie uns direkt an: 0711 9752-251. Ausgezeichnet mit Logo ist nicht gleich Marke Was das Logo wirklich leistet Schutz gebühr Mehr als nur gut aussehen Das In/Out-Prinzip für Wieland Thermal Solutions. Entwickelt von RTS Rieger Team. \ Das Magazin für B2B-Marken \ made by RTS Rieger Team B2B-Kommunikationsdesign out B2B-KOMMUNIKATIONSDESIGN in \ Das Magazin für B2B-Marken \ made by RTS Rieger Team MARKENBERATUNG MARKENENTWICKLUNG CORPORATE DESIGN EMPLOYER BRANDING PRODUKTKOMMUNIKATION DIGITALE UND VERNETZTE KOMMUNIKATION VERTRIEBSUNTERSTÜTZUNG EUR 12 02.2015 5361_B2B_Umschlag_02_2015.indd 1 06.10.15 16:32 02 De|sign [dı'zaın] Design ist die Gestaltung eines Produktes hinsichtlich Erscheinungsbild und Benutzbarkeit. (Quelle: Wiktionary) Design beinhaltet eine Vielzahl von Aspekten und geht über die rein äußerliche Form- und Farbgestaltung eines Objekts hinaus (...) Insbesondere umfasst Design auch die Auseinandersetzung des Designers mit der Funktion eines Objekts sowie mit dessen Interaktion mit einem Benutzer. (Quelle: Wikipedia) Design orientiert sich am Menschen und seinen vielfältigen Bedürfnissen. (...) Design folgt dabei nicht allein selbst gesetzten Regeln und Intentionen, sondern muss sich vor allem mit den Interessen jener Gruppen oder Personen auseinandersetzen, denen das Design dienlich sein soll. Dadurch ist Design und sind die Entwürfe vor allem zweckorientiert. (Quelle: Wikipedia) Design, der Zweckmäßigkeit und Schönheit verbindende, von praktischen wie von ästhetischen Gesichtspunkten bestimmte Formentwurf und seine Ausführung. (Quelle: wissen.de) 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 2 06.10.15 15:49 \ Das Magazin für B2B-Marken \ Editorial B2B-KOMMUNIKATIONSDESIGN – WAS DIE RICHTIGE GESTALTUNG LEISTEN KANN. „Man kann nicht nicht kommunizieren“. Diesen Satz von Paul Watzlawick haben Sie bestimmt schon oft gehört. Das liegt daran, dass er einfach wahr ist. Und zwar nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich, sondern auch im Markenauftritt Ihres Unternehmens. Denn durch die Wahl der Gestaltung treffen Sie auch die Wahl der zu kommunizierenden Inhalte. Zugegeben, ein Thema, das im B2B-Bereich mitunter stiefmütterlich behandelt wird. Wir wollten wissen, woran das liegt, und haben in unserem Leitartikel mögliche Szenarien beschrieben. Mit dieser Ausgabe möchten wir eine Lanze für Design im B2B brechen und erklären, welche Rolle Corporate Design, Logos oder Farben spielen – und was die jeweiligen Elemente leisten können und sollen. So viel sei schon einmal gesagt: Wie Sie von Ihrem Wettbewerber und Ihren potenziellen Kunden wahrgenommen werden, wird in erster Linie von Ihrem Markenauftritt geprägt. Der erste Eindruck zählt. Deswegen erzählt uns Prof. Axel Venn im Interview, wie eine Farbe helfen kann, die interne Sicht eines Unternehmens auf sich selbst nach außen zu transportieren, und warum mehrere Farben besser sind als eine. Mit den Marketingvertretern unserer Kunden TRUMPF, Zehnder und Zeiss diskutiert Creative Director Boris Pollig über die Rolle des Corporate Designs – mit sehr spannenden Erkenntnissen! Unsere Screendesigner Nicole Merk und Stephanie Friz erklären, worauf bei der Erstellung eines Webauftritts unbedingt zu achten ist, damit die Wirkung positiv ausfällt. Und Sabine Mayr, unsere Spezialistin für PowerPoint-Präsentationen, schreibt, was der größte Fehler vieler Unternehmen beim Vor bereiten und Halten der Präsentationen ist. Nicht zuletzt erfahren Sie, warum das Logo von Apple genauso gut eine Kiwi sein könnte anstatt ein angebissener Apfel. Und falls Sie schon immer einmal wissen wollten, was in einem Designer während eines Projekts vorgeht, sollten Sie einen Blick auf Stefis Glosse werfen. Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Lesen und den ein oder anderen Erkenntnisgewinn. Wie immer freuen wir uns über Ihr Feedback: [email protected] Herzlichst Jörg Dambacher Geschäftsführung 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 3 06.10.15 15:49 04 36 Im Interview mit Axel Venn 52 48 Vernissage 4.0 Centerfold 30 Expertenrunde zum Thema Corporate Design 58 Lifestyle 22 12 Fotostrecke 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 4 Leitartikel 07.10.15 10:00 INHALT News Centerfold 06 08 B2B-News B2B-Kalender Die Demokratisierung des Designs Wie Design durch Technologie zur Massenware wurde 52 Titelthema Lifestyle Ansichten Im Interview mit Shutterstock/Offset und Getty Images 20 22 28 10 Thesen Boris Pollig über gutes B2B-Design Round Table Corporate Design: Stellenwert und Zukunft 30 36 58 RTS Werkstatt Aktuelle Arbeiten aus unserem Haus B2B-Literatur Buchtipps rund um das Thema Design Impressum 64 72 73 Interview Prof. Axel Venn: Wie Farben wirken Fachbeitrag PowerPoint: Jeder kennt’s. Jeder macht’s. Jeder kann’s? 40 44 Leitartikel B2B-Kommunikationsdesign B2B-Lifestyle Warum Kleidung nicht lügt Logos Warum ein Logo nur so stark sein kann wie die Marke selbst 46 48 50 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 5 Mobile Design Warum Sie bei Ihrer Website unbedingt an mobile Endgeräte denken müssen Neues aus dem Lab Vernissage 4.0: Wie wir unsere digitale Expertise mit unserer Ausstellung verknüpft haben Stefis Glosse Wertvolle Einblicke in die zerbrechliche Designerseele 06.10.15 15:49 s u a s e l l e u t t k l e A c h ä ft s w s e ed r G 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 6 06.10.15 15:49 07 START-UP TECHNIK MODE Aktuell steigt unter Verbrauchern das Bewusstsein für qualitativ hochwertiges und gesundes Essen. Gleichzeitig steigt auch die Nachfrage nach Lieferdiensten, denn im stressigen Alltag bleibt oft zu wenig Zeit für gesunde Ernährung. Das aus dem Hause Rocket Internet stammende Unternehmen Lieferheld will mit seinem Lieferdienst „Urban Taste“ die Brücke zwischen Pizza und Burger zu GourmetMenüs schlagen. Über „Urban Taste“ können gehobene Speisen von Restaurants aus der Umgebung bestellt und geliefert werden. Starten wird die Plattform des Berliner Start-ups zunächst in sieben Städten. Er war bereits tot geglaubt. Seit 2012 hat sich in dieser Hinsicht nichts getan, doch in der aktuellen Pressemitteilung aus dem Hause Apple wird er vorgestellt: Der iPod ist zurück! Am Design von iPod Nano und iPod Shuff le ändert sich nichts. Der iPod Touch wird neu aufgelegt, kommt mit bis zu 128 GB und ist mit dem gleichen Prozessor ausgestattet wie das iPhone 6. Auch die Kamera wurde auf 8 Megapixel angehoben. Insbesondere zum Spielen soll der neue Touch geeignet sein. Der eigentliche Grund für die Wiedereinführung ist allerdings Apples MusikStreaming-Dienst „Apple Music“. Er soll als vergleichsweise günstiger Einstieg in Apple Music dienen. Erstmals nach 98 Jahren wird das Design der legendären Converse-Allstar-Schuhe, kurz Chucks, geändert. Bisher hatte man sich nie an das Design des Schuhs gewagt, da sowohl Fans als auch das Unternehmen sehr große Angst davor hatten, dass sein Erbe zerstört wird. Das Redesign ist nur eine leichtere Abwandlung des Klassikers. Die Zunge und die Sohle werden dicker, um den Tragekomfort zu erhöhen. Laut Converse wurde die altehrwürdige Ästhetik des Schuhs beibehalten. Converse ist seit zehn Jahren Teil der Nike-Gruppe und wird dieses Jahr 2 Milliarden Umsatz erwirtschaften. Gourmet-Lieferservice (http://www.wuv.de/digital/noch_mehr_delikatessen_ lieferdienst_urban_taste_rollt_an) Der iPod ist tot. Lang lebe der iPod! Redesign nach 98 Jahren (www.faz.de) (http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/apple-stelltneuen-ipod-touch-vor-a-1043952.html) TECHNIK VIRTUAL REALITY TRANSPORT Seit dem Film „Zurück in die Zukunft 2“ träumen Fans der Reihe von dem Hoverboard, das Marty McFly nutzt. Nach unzähligen gescheiterten Versuchen in der Magnettechnologie scheint Lexus nun der Durchbruch gelungen zu sein. Anstatt herkömmlicher Magneten, die bei der benötigten Größe deutlich zu schwer waren, nutzt Lexus laut eigenen Angaben gekühlte supraleitende Magneten. Durch diese Kombination ist es möglich, das Board schweben zu lassen. Bisher funktioniert das Board jedoch nur über speziellen metallischen Untergründen. Oculus Rift hat vor kurzem bekannt gegeben, im ersten Quartal 2016 mit dem Verkauf und der Auslieferung seiner Virtual-RealityBrille zu beginnen. Vorbestellt werden kann die Brille noch in diesem Jahr. Damit hat das lange Warten der Öffentlichkeit ein Ende. Die Oculus Rift ist eine der bekanntesten Brille für Virtual-Reality-Darstellun gen. Er kürzlich kaufte Oculus das auf Handtracking spezialisierte Studio Pebbels Tracking, um das Virtual-Reality-Erlebnis noch echter erscheinen zu lassen. Die Consumer-Edition der Oculus Rift wird zunächst nur für Windows-basierte Geräte erhältlich sein, der Start für Mac und Linux ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Amazon arbeitet seit längerem daran, Lieferungen von Paketen mit Hilfe von Drohnen zu vollziehen. Nun hat der Konzern ein Konzept vorgeschlagen, das vorsieht, dass Drohnen im Nahverkehr auf einer Höhe von 60 Metern fliegen sollen. Drohnen, die für den Ferntransport gedacht sind, sollen höher f liegen. Die maximale Flughöhe beträgt 120 Meter. Die Drohnen sollen laut Amazon mit anderen Flug objekten kommunizieren und ausweichen können. Bisher darf Amazon nur bestimmte Drohnenmodelle testen. Zurück in die Zukunft (http://gizmodo.com) Oculus Rift – Consumer-Version 2016 Lieferstau über der Erde (www.wuv.de) (www.golem.de) 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 7 06.10.15 15:49 tle 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 8 ut tg ar te rW ei hn ac .11. ht –2 sm 3.1 ar 2. kt 25 D st e H llun an g no fü A G ve r L R I 10. T – r, D and E C H 14. eu te N 11. ts ch I C A ch n la ik nd us St ita eu ts ch er ur ts ta g e Al le rh ei lig .11. en 75 .G eb ur ts ta g Br uc e 27 . Le 11. e 01 D Er ie L nä e 10 i .– Kö hru tme 14 ln ng ss A , D sw e f N U .10. ü eu irt r G A ts sc die ch ha la ft nd Bi 2 ll 8. G 10 at . es al ie nBe un rli d F n, e D rns B 12. eu e A M 11. ts hp B ch re I la is nd M ed .G eb ob 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 09 08 07 06 05 04 03 02 01 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 09 08 07 06 05 04 03 02 01 Oktober Pl a 4 M ym 0. ar ob Jah 09 ke il r . re wir est 12. gi d ag st al rie s rt W el 60 gl D B .J ah re H am bu rg ag U tri N 24 tt -Ch .1 in a 0. Kr rta af t st H 2 B 12 eu am N O .11. ts bu R D ch r la g, nd 70 B- te rn a f St ür tion ut Bl al B 03. tg ec e L E – 0 ar h Fa C H 6 t, be ch E .11 D ar m X P . eu be e O ts itu sse ch n la g nd In A Fr N K F an U R kf T E ur R t, B U 14. D C –1 eu H M 8. ts E 10 ch S S . la E nd FR WO H RL am D bu P U B rg L I 05 , D S H .– eu I N G 07. ts E 10 ch X P . la O nd 31 . , D H A 10.– eu N S 08 ts E B .11 ch O O . la T nd W MAR ür K zb E T ur I N 13. g, G - 10 D K O .–1 eu N 4. ts G R 10 ch E S . la S nd B2 .J ah Ta Bu res g d nd tag er es B De re eit ut pu ri sc bl tt d he ik e n 0 D r D Ein 3.1 eu D h 0. ts R ei ch zu t la r nd 25 Der B2B-Kalender Termine für den guten Rest des Jahres 2015. Und für einen guten Start ins neue Jahr. November 06.10.15 15:49 1. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 9 te ac rn hn ht sf H ei lig e ei 25.1 er 2. ta g D re i K 06 ön .01 ig . e Ca atio ra na St van le A 16 ut , M u .– tg s 24 ar oto ste .0 l t, D r, T lun C M 1. eu ou g T ts ri fü ch st r la ik nd In W ei 31 30 29 28 27 26 25 H ei lig ol 2. 0 au 6.1 st 2. ag N 01 eu .0 ja 1. hr 2 ab 4.12 en . d N ik 23 .– D 31 D üs eu se B O .01. ts ld O ch or T la f, nd W ei hn ac ht sf ei M W AR ür K E zb N K ur O g, N F D ER eu E N 17 . ts Z ch B 2 11. la B nd 26 er .12. ta g 10 0 Fr . Ge an bu 12 . k Si rtst 12. na ag tra E Es S S E se N 28. n, M O 11. D T O –0 eu R 6 ts S H .12 ch O . la W nd Happy New Year! 2016 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 Dezember 14 13 12 11 10 09 08 07 06 05 04 03 02 01 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 09 08 07 06 05 04 03 02 01 30 09 Januar 06.10.15 15:49 10 Wann ist ein Design ein gutes Design? Gibt es dafür objektive Kriterien? Oder ist es hier genauso wie mit der Kunst? Der eine zückt voller Euphorie sein Scheckbuch, der andere möchte beim Anblick einer ranzigen Butter in der Ecke lieber den Wischmopp heranholen. Manchmal reagieren unsere Kunden ähnlich be- oder entgeistert auf unsere Designarbeit. Wir wollten wissen, warum. Aus diesem Grund haben wir in den vergangenen zwei Monaten unser Wissen über Kommunikationsdesign gesammelt und für Sie aufbereitet. Dabei haben wir nicht den heiligen Gral für das perfekte Design gefunden – denn die eine Lösung gibt es nicht. Warum Sie trotzdem weiterlesen sollten? Weil Sie danach wissen, warum Sie ausgerechnet auf gut gemachtes Kommunikationsdesign nicht verzichten können. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 10 06.10.15 15:49 \ Thema B2B-Kommunikationsdesign IST DAS DESIGN ODER KANN DAS WEG? 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 11 06.10.15 15:49 12 DER SCHEIN-SEINSPAGAT Welche Rolle Corporate Design im Markenkern spielt Viele mittelständische Unternehmen in der Industrie haben viel zu bieten und zeigen es nicht. Sie sind Weltmarkt- und/oder Innovationsführer, der visuelle Auftritt aber ist im besten Falle unauffällig beziehungsweise austauschbar. Die letzte Überarbeitung ist auch schon ein paar Jährchen her. Jetzt lassen wir mal die Agentur ran. Aber welche Markenwerte hat das Unternehmen? Soll das Corporate Design diese Werte nur abbilden oder soll es mehr als das suggerieren? In manchen Fällen ist es sinnvoll, von außen nach innen zu arbeiten. Das heißt, der Schein (Design) wirkt sich auf das Sein (Haltung) aus. Dabei stellt sich die Frage: Wie viel Redesign verträgt ein Unternehmen? Reicht einmal waschen, legen, föhnen oder muss alles neu? Was markentechnisch der richtige Weg ist, entscheiden kluge Strategen. Doch heute muss nicht alles auf einen Ruck passieren. Die Salamitaktik ist folgende: Ein Markenbild kann sich sukzessiv und daher unmerklich verändern. Hier ein bisschen Farbe anpassen, da ein neues Bild. Man nennt das jetzt iterativ. Ziel ist es, über kurz oder lang, einen Markenkern zu erarbeiten, der in sich stimmig ist. Leitgedanke Bedeutung Positionierung Versprechen Markenkern 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 12 06.10.15 15:49 © Vladimir Godnik / Offset.com David Boyle / Getty Images Prestige FOTOS VON DER STANGE?! Normalerweise kennen Sie unsere Fotostrecke mit ausgesuchten Fotos von ausgesuchten Fotografen – feinste Designerstücke sozusagen. Mit dieser Fotostrecke möchten wir Ihnen zeigen, dass ein gekauftes Bild durchaus individuell daherkommen kann: einzigartig, authentisch und künstlerisch. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 13 06.10.15 15:49 14 DIE KONSTRUIERTE NÄHE Wie man mit intimen Einblicken Kunden bindet 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 14 © Sigrid Gombert / Offset.com © Candy Kempsey / Offset.com Man trägt jetzt wieder Gänsehaut. Selbst bei B2B-Marken bewegen wir uns in den letzten Jahren weg vom Faktischen und hin zu einem Markenauftritt, der Nähe und Authentizität verspricht. Ein ausgewogenes grafisches Konzept mit Farbe, Typo und Form alleine reicht nicht, um in Stimmung zu kommen. Im Zuge der um sich greifenden Storytelling-Mode hat sich auch der Bildstil vom Werblichen ins Narrativ-Authentische verwandelt. Der Betrachter will einen ehrlichen, ungeschönten Einblick ins Unternehmen. Aber schön soll’s trotzdem sein. Ein schmaler Grat. Sagt der Designer. 06.10.15 15:49 © Sigrid Gombert / Offset.com ©Dominik Obertreis für Bosch Power Tools © Shana Novak / Offset.com 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 15 06.10.15 15:49 16 REGELN UND ENTREGELN Design zwischen Dogma und Anarchie „AUF DIE EXPLOSION DER UNBEGRENZTEN MÖGLICHKEITEN FOLGT DIE IMPLOSION IHRER BEHERRSCHUNG.“ Kurt Weidemann, Typograf und Gestalter „HAVE FUN.“ „NEVER USE GUIDELINES.“ „BE OPEN TO ACCIDENTS.“ (Quelle: newinzurich.com, Artikel von Caitlin E. Krause) David Carson, Grafik-Designer und Surfer 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 16 REGEL NUMMER 1: Regeln einhalten. Manches Layout wäre witziger, wenn der Grafiker das nicht müsste. Aber leider ist das so: Ein gutes CD-Manual muss weltweit von vielen Grafikern nicht für gut befunden werden, aber eindeutig anwendbar sein. Das schränkt oft die kreativen Möglichkeiten ein, was wiederum dem Naturell des Gestalters nicht entspricht. Oft wird dann getrickst. Innerhalb der Design-Richtlinien gibt es nämlich Grauzonen, und die werden ausgeschöpft, bis dem Designer die CD-Oberaufsicht aus der Marketingabteilung auf den Klick-Finger haut. REGEL NUMMER 2: Regeln sind dazu da, sie zu brechen. Denn die Grenzen zwischen Design und Kunst sind so fließend wie die zwischen Realität und Traum. „Form follows function“, ja das stimmt schon. Aber es stimmt auch, dass der Designer immer wieder Normen brechen darf oder vielleicht sogar muss. Verschwenderischer Umgang mit kostbarem Weißraum oder Großbuchstaben weglassen, weil die das Schriftbild stören. Ganze Copytexte in Versalien und mit einem Zeilenabstand, der ein Lesen des Textes unmöglich macht. Auch das ist Design. 06.10.15 15:49 17 © Johnér / Offset.com Arctic-Images / Getty Images Prestige 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 17 06.10.15 15:49 18 6-achsige Gelenkkinematik 2-kanalige Achsbereichsüberwachung Hydropneumatischer Gewichtsausgleich Permanentmagnet-Einscheibenbremse Hohlwellen-Resolver VERSTEH EINER DIE INGENIEURE B2B-Kommunikation mit besonderen Herausforderungen Der Köder muss dem Fisch schmecken. Ein Designer braucht die Fähigkeit, sich in die Köpfe und Bäuche des Kunden hineinzuversetzen. In einer B2B-Agentur wird das manchmal zur echten Herausforderung. Die Themen der B2B-Kunden sind komplex. Sehr komplex. Und die Anforderungen ans Design: bitte vereinfachen. Von der WebsiteStruktur bis zur Infografik. Das setzt voraus, dass der Designer den Ingenieur und sein Unternehmen versteht. Nicht nur die Inhalte. Auch wie die Branche tickt. Welche visuelle Sprache sie spricht. Der Entwurf muss nicht immer dem Designer, aber doch seiner Zielgruppe entsprechen. Das kann mühsam werden für den Künstler, denn eigentlich fände er unter Umständen einen ganz anderen Look viel geiler. AUTORIN \ Stefanie Walkenfort 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 18 06.10.15 15:49 Vgajic / Getty Images RF © Sigrid Gombert / Offset.com 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 19 06.10.15 15:49 20 interview KLICK UND FERTIG WARUM EIN AUFWENDIGES SHOOTING, WENN MAN SICH DIREKT DAS PASSENDE BILD HERUNTERLADEN KANN? UND DAS FÜR EINEN BRUCHTEIL DES PREISES. EBEN. WIR HABEN ZWEI DER FÜHRENDEN BILDAGENTUREN BEFRAGT, WIE SICH DER MARKT FÜR STOCKFOTOS ENTWICKELT UND WO DABEI DIE INSPIRATION FÜR DEN DESIGNER BLEIBT. Stockfotos gelten als Sargnagel von Fotografen. Wie stehen Sie zu dieser Aussage? Shutterstock/Offset Wir sehen das auf keinen Fall so. Shutterstock/Offset bietet für Fotografen viele Chancen und kann sogar einen enormen Wachstumsschub bedeuten. Als Bildagentur verstehen wir uns als eine Art Marktplatz, der mehr als 1,3 Millionen Kunden und 80.000 Fotografen zusammenbringt. Manche Fotografen betreiben dabei parallel noch Auftragsfotografie. Seit 2003 haben wir insgesamt 300 Millionen Dollar an Fotografen ausgeschüttet. Davon allein 85 Millionen Dollar im letzten Jahr. Getty Images Ob sich ein Kunde für Auftragsfotografie oder die Lizenzierung von Stockbildern entscheidet, ist abhängig vom Projekt. Häufig arbeiten unsere Fotografen in beiden Bereichen. Authentische, emotionale Bilder, wie in der Getty Images Prestige Kollektion, sind eine ideale Alternative zu Auftragsproduktionen, werden diese aber nie ganz ersetzen. In manchen Fällen benötigen Kunden einfach maßgeschneiderte Auftragsarbeiten. Dass beide Optionen parallel bestehen, hält die Branche gesund. Shutterstock/Offset Getty Images Gegründet 2003 1995 Sitz New York City New York City Mitarbeiter 600 Über 1.800 Stockfotos > 60 Millionen >180 Millionen Subbrands Bigstock, iStock Offset, PremiumBeat, Rex Features, WebDAM 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 20 07.10.15 10:01 1 2 3 Interviewpartner Shutterstock/Offset: 1 Stephanie Roque, Senior Account Executive 2 Simon Woodthorpe, Director, Image Licensing 3 Gerd Mittmann, Vice President International Interviewpartner Getty Images: Wolfgang Waehner-Schmidt, Vice President & Regional Director bei Getty Images Deutschland 21 Wie entwickelt sich aus Ihrer Sicht das Angebot für Stockfotos? Shutterstock/Offset Die Entwicklung vollzieht sich auf zwei Ebenen: technisch und inhaltlich. Technisch werden zum Beispiel dank Drohnen völlig neue Aufnahmen möglich. Ein weiteres Thema ist die mobile Fotografie. Der Moment gewinnt an Bedeutung, festgehalten in schnappschussartigen Fotos. Dies zeigt sich auch auf inhaltlicher Ebene. Der Trend geht zu authentischen Fotos. Bilder, die allein stehen können, die eine Geschichte erzählen und dadurch den Betrachter förmlich hineinziehen. Dafür haben wir auch 2013 unser Angebot „Offset“ ins Leben gerufen. Hier bieten wir sehr hochwertige, authentische „assignment quality“-Bilder von ausgesuchten Fotografen, die mit ihrem persönlichen Stil dem besonderen Anspruch von Offset gerecht werden. Getty Images Der Markt ist zunehmend wettbewerbsorientiert, da immer neue Anbieter hinzukommen. Interessanterweise erhöht sich dadurch jedoch nur die Nachfrage nach exklusivem Content von Getty Images sowie der iStock Signature Kollektion. Unternehmen suchen bei uns nach Bildmaterial, das ihre Projekte von der Masse abhebt und einzigartig macht. Auch unser Content-Sourcing hat sich durch moderne Technologien weiterentwickelt. Es gibt zahlreiche neue Möglichkeiten und Quellen, um frische Talente zu entdecken. Die Koordination unseres umfangreichen, weltweiten Netzwerks an Fotografen ist heute die wichtigste Herausforderung für uns. Was sind Ihre Kriterien für die Aufnahme eines Fotografen beziehungsweise eines Bildes in Ihr Angebot? Shutterstock/Offset Täglich werden bei Shutterstock/Offset etwa 100.000 Bilder hochgeladen. Unser Content Review Team prüft jedes einzelne. Dabei spielen die technische Qualität, wie Beleuchtung, und auch rechtliche Aspekte, wie Copyright oder Model Release, eine Rolle. Etwa 50 % der geprüften Bilder fließen dann in unser Angebot ein. Dabei deckt Shutterstock/Offset die gesamte Bandbreite an möglichen Fotos ab. Vom Apfel-Freisteller bis hin zum Kind, das im Sonnenuntergang herzhaft in einen Apfel beißt. Bei Offset liegt der Fokus rein auf authentischen Szenen. Die Kollektion wird durch ein kleines Team kuratiert, das aktiv passende Fotografen auswählt. So stellen wir ein Angebot aus einem Guss sicher, mit einheitlicher Bildsprache. Getty Images Für unsere werblichen und redaktionellen Kollektionen arbeiten wir weltweit mit mehr als 250.000 Fotografen zusammen. Die Anforderungen sind jeweils von der Art der eingereichten Bilder abhängig, aber grundsätzlich legen wir viel Wert auf Qualität, Kreativität und Innovation – ausdrucksstarke Bilder, die Geschichten aus einer einzigartigen Perspektive erzählen. Das ist es, was unsere Kunden von unserem Content erwarten und warum sie immer wieder mit uns zusammenarbeiten. Unsere festangestellten Fotografen arbeiten im Bereich redaktionelle Fotografie und berichten von Nachrichtenereignissen, Sportveranstaltungen oder Entertainment-Events. Sie sind international erfahrene Profis und viele von ihnen haben bereits etliche Preise gewonnen. Wie können Sie als Bildagentur Inspiration für die Gestaltung liefern? Shutterstock/Offset Die wichtigste Inspirationsquelle ist unsere Kollektion selbst. Das gilt für Shutterstock wie für Offset. Darüber hinaus bieten wir viele Möglichkeiten, die Suche inspirativ zu gestalten. Wie die Funktion, nur die neuesten Bilder anzeigen zu lassen. In unseren Shutterstock Labs gibt es außerdem zwei Farbsuchen, genannt Spektrum und Palette. Gebe ich zum Beispiel „Wald“ als Suchbegriff ein, kann ich anhand eines Farbreglers die Art der Bilder verändern. Bei Grün erhalte ich grüne Bäume, bei Rot Herbstwald und bei Blau mehr Himmel oder Winterbilder. Bei Offset ist die Farbsuche sogar direkt integriert. Auch unsere Trend Reports, wie „Kreative Trends 2015“ oder „Design und Emotion“ sind super inspirierend. Und ein Blick in unseren Shutterstock Blog oder unser Shutterstock Panorama lohnt als Designer immer. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 21 Getty Images Auf unserer Stories & Trends-Plattform und dem iStock Blog veröffentlichen wir regelmäßig interessanten Content für unsere Kunden – zum Beispiel Videos, die Einblicke hinter die Kulissen eines Shootings bieten, Artikel und Webinare zu aktuellen visuellen Trends und praktische Tipps zu Urheberrechtsfragen, Branding und anderen Bereichen. Hinzu kommen unsere Publikationen zum Jahresende, Year in Focus und Creative in Focus. Year in Focus zeigt eine Auswahl der eindrucksvollsten Bilder und Videos von den wichtigsten Ereignissen und Events des Jahres. Creative in Focus gibt eine Vorschau auf aktuelle visuelle Trends. Beide Publikationen sind sehr beliebt und helfen, Projekte zu planen – oder sich einfach inspirieren zu lassen. INTERVIEWER \ Stephan Fuß 06.10.15 15:49 22 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 22 leitartikel 06.10.15 15:49 23 Kommunikationsdesign im B2B-Bereich_ Plädoyer für eine unterschätzte Disziplin. KOMMUNIKATIONSDESIGN IM B2B-BEREICH IST EIN THEMA, ÜBER DAS SEHR WENIG VERÖFFENTLICHT WIRD. WEIL ES ABER GANZ VIEL BEWIRKEN KANN, WIRD ES ZEIT, EINMAL ETWAS GENAUER HINZUSCHAUEN. Zum Einstieg ein fiktives Beispiel aus der B2B-Praxis: Stellen wir uns ein mittelständisches Unternehmen vor, das Prozessautomation anbietet. Es spielt in den weltweiten Top 5 der Branche mit, blickt mit Stolz auf die Familientradition zurück und meldet pro Jahr mehrere Patente an – ein sogenannter „Hidden Champion“. Alles Dinge, die von den Kunden geschätzt werden. Trotzdem stagniert das Neugeschäft seit längerer Zeit. Das kann verschiedene Gründe haben. Da es hier aber um Design geht, werfen wir einfach mal einen Blick auf die Homepage. Der Internetauftritt wirkt veraltet. Den Innovationsgeist, der in die Produkte des Unternehmens f ließt, sucht der Besucher vergebens. Die schiere Anzahl der Navigationspunkte erschlägt den User – der Content nimmt so viel Platz ein, dass für gute Übersicht und Emotionen schlicht kein Platz mehr bleibt. Die Konsequenz daraus ist, dass die potenziellen Kunden viel zu schnell abspringen, bevor sie zum vielleicht relevanten Produktversprechen oder Content vordringen. So wird Potenzial vergeudet, denn schließlich informieren sich 76 % aller Entscheider im B2B-Bereich auf Websites der Anbieter.* Eine Situation, die gutes Design hätte vermeiden können. Das trifft aber nicht nur auf Internetauftritte zu, sondern auf sämtliche Bereiche der Kommunikation – auch für B2B-Unternehmen. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 23 06.10.15 15:49 24 leitartikel Der häufig zu findende Fall „Internet“ macht deutlich, wie niedrig der Stellenwert von Corporate Design und all dem, was damit zusammenhängt, im Moment innerhalb der Branche ist. Aber woran mag das liegen? Unserer Ansicht nach gehen vor allem viele B2B-Unternehmen von falschen Prämissen aus. Diese stellen wir im ersten Teil vor, um anschließend zu zeigen, mit welchen Argumenten man ihnen begegnen kann. *Alle Zahlen sind unserer Studie BtoB insight entnommen. Mehr dazu in der Infobox. IN DER B2B-KOMMUNIKATION ENTSCHEIDEN NICHT NUR FAKTEN FA L SC HE PRÄMISSE 01 IN DER B2B-KOMMUNIKATION SIND NUR FAKTEN ENTSCHEIDEND Die Rolle, die Fakten spielen, wird häufig überschätzt. Viele Unternehmen sind davon überzeugt, dass der B2B-Entscheider an sich keine Gefühle hat. Er vergleicht tagein, tagaus Produkte und kennt alle Alternativen auf dem Markt ganz genau. Er hat immer Zeit, sich über alle Produktfeatures genau zu informieren, und zieht jeden noch so kleinen Vergleichswert heran. Weshalb er auch genau weiß, dass das billigere Konkurrenzprodukt aus China genau das Gleiche kann. Er kennt keine Markenloyalität und fühlt sich dort am wohlsten, wo „billig und ausreichend“ draufsteht. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 24 Seit Jahren werden wir als Agentur nicht müde, über das Vorurteil des emotionslosen B2B-Entscheiders aufzuklären. Denn Emotionen spielen bei Kaufentscheidungen im B2B-Bereich eine beinahe genauso wichtige Rolle wie im B2C-Bereich. 54 % der Entscheider würden nämlich einen Geschäftsabschluss lieber platzen lassen, wenn nicht auch ihr Bauch zu 100 % vom Lieferanten überzeugt wäre. Und spätestens beim Bauch kommt wieder gutes Design ins Spiel. Man braucht es nämlich, um beim Kunden das beabsichtigte Gefühl für die eigene Marke zu erzeugen. Loyalität für eine Marke kann ich nur entwickeln, wenn ich auch weiß, wie sie aussieht, wie sie spricht und wofür sie steht. Apropos Fakten – natürlich geht es im B2B-Bereich darum. Sie werden allerdings umso besser gelernt, je klarer und ansprechender man sie verpackt. 06.10.15 15:49 25 FA LSC HE PRÄMISSE 02 GUTES DESIGN HAT NICHTS MIT UNBESCHEIDENHEIT ZU TUN GUTES DESIGN WIRKT UNBESCHEIDEN Was denkt mein Kunde, wenn ich plötzlich mit einem visionären Markenauftritt aufwarte? Diese Frage stellen sich viele B2B-Unternehmen und bleiben darum oft für immer Hidden Champions. Der Grund ist oft ein Understatement, mit dem man nicht aus der Rolle des braven Zulieferers ausbrechen will. Viele haben sich daran gewöhnt, dass ihre Kunden bekannt sind, nicht aber sie selbst. Man schreckt davor zurück, hochwertigere Fotos oder durchdachteres Grafikdesign als der eigene Kunde zu haben. Dahinter steckt die Angst, der Kunde würde denken, man habe nichts Besseres mit seinem Geld zu tun, als es für Werbung zu vergeuden. Stattdessen könne man ja lieber mal ein paar Euro mit dem Produktpreis runtergehen. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 25 Bescheidenheit und sich nicht aufdrängen oder sich nicht wichtiger als der Kunde machen zu wollen, ist ja keine schlechte Eigenschaft. Aber muss Bescheidenheit auch gleich Unsichtbarkeit bedeuten? Um mal einen ungewöhnlichen und nicht respektlos gemeinten Vergleich zu wagen: Papst Franziskus zum Beispiel sagt man nach, ein sehr bescheidener Mann zu sein. Und er trägt keine teuren Maßanzüge, tritt aber trotzdem immer gut angezogen auf. Und vor allem so, dass man ihn als den erkennt, der er ist. Und jeder weiß, für welche Werte er steht. Er ist eine Marke, die trotz eines konsistenten Designs nicht unbescheiden auftritt. Sich nicht zu trauen, ein klares Bild in der Öffentlichkeit abzugeben, ist also falsch verstandenes Understatement. Die Kunden danken es einem selten, dass man es verpasst hat, ein Markenprofil aufzubauen. Im Gegenteil – mit der Strahlkraft einer guten Marke ausgestattet, kann man manchmal entspannter in Preisverhandlungen gehen. 06.10.15 15:49 26 leitartikel GUTES (KOMMUNIKATIONS-)DESIGN IST EFFIZIENT FA LSC HE PRÄMISSE 03 (KOMMUNIKATIONS-)DESIGN BRINGT NICHTS UND WER SPAREN MUSS, SPART AM BESTEN BEIM MARKENAUFTRITT In vielen B2B-Unternehmen herrscht das Vorurteil, gutes Design würde eine Marke nicht weiterbringen. Zu weit erscheint der Weg, bis sich das in Zahlen auswirkt. Etwas bringen, das tun sowieso nur neue Vertriebsmitarbeiter oder neue Produktentwicklungen (auf die aber manchmal kein Markt wartet). Wenn gespart werden muss, dann immer zuerst bei der Kommunikation – also auch am Design. Die Folge: Man macht sich wenig Gedanken um die formale Differenzierung. Man schaut sich ein wenig um und macht es dann so, wie es alle anderen auch machen. Hauptsache, nichts falsch. Drei Wettbewerber verwenden bereits ein blaues Logo? Der vierte kommt hinzu und entscheidet sich für: Blau (mehr über Blau in der B2B-Kommunikation erfahren Sie auf S. 36). 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 26 Schon Henry Ford sagte: „Wer auf hört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen.“ Das Budget muss nicht gleich so groß werden wie bei großen B2CMarken – auch mit weniger Geld lassen sich einige wichtige Dinge in Angriff nehmen. Design – vom Produkt bis zum kleinsten Flyer – hilft Produkte zu verkaufen. Denn warum soll ein Kunde auf eine bestimmte Marke schwören, wenn die Produkteigenschaften immer austauschbarer werden? Wenn die chinesischen Mitbewerber die gleiche Qualität haben? Dabei helfen nur relevante Versprechen, klare Botschaften – und die bringt man durch gute Gestaltung einfach besser auf den Punkt. Wer ganz genau wissen will, wie effizient sein Kommunikationsauftritt ist, der kann anhand für ihn relevanter KPIs vorher genau bestimmen, was er von ihm erwartet, und ihn dann daran messen. Durchgängiges Design spart aber auch Kosten. Es sorgt für Klarheit nach innen, so dass im Idealfall Mitarbeiter instinktiv oder per Regelwerk wissen, wie ein bestimmtes neues Werbemittel auszusehen hat, ohne dass viel Abstimmungsaufwand anfällt. Templates, Brand-Portale und Cook-Books verrichten hier hervorragende Dienste, die sich schnell auszahlen. Und wer lieber Geld in den Vertrieb steckt – auch hier führen gut auf bereitete Informationen zu einem einheitlichen Markenerlebnis des Kunden und am Ende schließlich zu fundierteren Gesprächen. 07.10.15 10:01 27 TOB INSIGHT d BUNSERE STUDIE ÜBER RATIONALE ENTSCHEIDUNGSPROZESSE IM B2B-BEREICH HAT UNS BESTÄTIGT, WAS WIR SCHON LANGE GEAHNT HABEN: B2B-ENTSCHEIDUNGEN WERDEN HAUPTSÄCHLICH AUS DEM BAUCH GETROFFEN. NEUGIERIG? AUF WWW.BTOB-INSIGHT.DE KÖNNEN SIE DIE ERGEBNISSE EINSEHEN UND ANFORDERN. UND KANN SOGAR NOCH MEHR: ORIENTIERUNG AUF EINER HÖHEREN EBENE GEBEN FA LSC HE PRÄMISSE 04 KOMMUNIKATIONSDESIGN IST SOWIESO NUR GESCHMACKSSACHE Viele sind der Ansicht, gutes Design sei lediglich eine Frage des Geschmacks. Objektive Kriterien gebe es also nicht, und gerade da liege die Gefahr: Wo doch in der B2B-Sphäre nur Fakten zählen – ist es da gut, wenn jemand meine Marke anhand von Phänomenen beurteilt, die jenseits von purer Technik walten? Man stellt sich die Frage, ob man sich als seriöses Ingenieurunternehmen in die Arena der Eitelkeiten begeben darf, in der neben der Funktionalität des Produktes auch die Funktionalität des Werbemittels zählt. Und ob das pure Wohlgefallen eines Kunden wegen des gelungenen Markenauftritts am Ende nicht beinahe kontraproduktiv ist, weil es auf reinen Äußerlichkeiten beruht. Gutes Design ist in der Tat auch subjektiv und hat etwas mit Geschmack zu tun. Aber genau darin liegt auch seine Stärke. Denn es hilft nicht nur beim Differenzieren und Verkaufen – es kann auch auf höheren Ebenen Identität stiften. Nehmen wir den Bereich Employer Branding: Dort wirkt es zum einen nach innen – denn wer in einem Unternehmen mit moderner und hochwertiger Außendarstellung arbeitet, ist stolz, dort zu arbeiten, und wird automatisch zum Markenbotschafter mit großem Wert. Und zum anderen nach außen, als Orientierung für die gut ausgebildeten Mitarbeiter, die man für das Unternehmen als Arbeitgeber begeistern möchte. Gutes Design ist aber nicht nur subjektiv: Das gestalterische Regelwerk der Design-Profis sieht durchaus vor, auch Unternehmenswerte optisch zu kommunizieren. Eine Marke, die Jugendlichkeit und Dynamik ausstrahlen will, sollte in der Konsequenz anders aussehen, als wenn sie Seriosität zu ihrem obersten Wert erhebt. Das Design (oder Nicht-Design) einer Marke oder eines Unternehmens ist oft das Erste, was der Kunde zu sehen bekommt – und darum sollte man es niemals unterschätzen. In einer Welt, in der die Customer-Journey für die Kunden niemals endet, in der die Touchpoints immer flächendeckender werden, sollte man sich diese Chance für einen guten ersten Eindruck nie entgehen lassen. Das Publikum wird es mit Treue und Umsatz danken. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 27 AUTOREN \ Markus Koch, Boris Pollig, Lisa Raabe 06.10.15 15:49 28 10 thesen für gutes b2b-design 10 THESEN FÜR GUTES B2B-DESIGN 1 „B2B darf auch schön sein.“ 2 „Die Herausforderung ist zukünftig, nicht mit dem Mangel, sondern mit dem Überfluss umzugehen.“ 3 „Die blutigsten Schlachten im B2B werden in PowerPoint geschlagen.“ 4 „Wenn Sie als B2B-Unternehmen garantiert nicht auffallen wollen, dann wählen Sie Blau als Unternehmensfarbe.“ Ab und an trifft uns überraschend die Erkenntnis: Auch Ingenieure haben ein ästhetisches Empfinden. Obwohl der Homo oeconomicus das niemals zugeben würde und händeringend nach rationalen Argumenten sucht, ein augenscheinlich besseres Layout oder Design freigeben zu können. Und wir treffen immer wieder auf dieselben Zweifel: Dürfen Sie als Zulieferer der Automobilindustrie auf demselben Niveau kommunizieren wie Ihr Kunde? Dürfen Sie als B2B-Unternehmen zeigen, dass Sie neben ökonomischen auch ästhetische Interessen verfolgen? Einfach nur weil es besser aussieht und sich besser anfühlt? Sie dürfen. Übrigens: „Auch wer nichts Differenzierendes zu sagen hat, kann zumindest gut aussehen.“ > Siehe Leitartikel Seite 22 Die Welt der Informationen und Kommunikation wird auch im B2B immer uneinsichtiger. Design kommt hierbei explizit die Aufgabe des Ordnens und der Vereinfachung komplexer Themen und Sachverhalte zu. Darum: Denken Sie nicht zu verkopft! Nicht jeder versteht den komplizierten Farbcode, den man vielleicht für zwingend notwendig hält. Es muss auch nicht zwangsläufig acht Key-Visuals geben, nur weil es im Unternehmen acht Geschäftsbereiche gibt. Überfrachten Sie Ihren Kunden nicht mit Inhalten; er hat weiß Gott genug zu tun im täglichen Dschungel von E-Mails, Newslettern, und White Papers. > Siehe Leitartikel Seite 22 Alle reden von Mobile und Social Media; doch der Alltag in B2B-Unternehmen ist wesentlich einfacher gestrickt und nachhaltig geprägt von den kreativen Folien-Alleingängen der Sales-, Produkt- und Marketingmanager. PowerPoint hat die Büchse der Pandora geöffnet und jedermann zum Gestalter gemacht; mit teilweise verheerenden Folgen. Doch es gibt Mittel und Wege, dieses vogelwilde Medium in den Griff zu bekommen. > Siehe Artikel Sabine Mayr Seite 40 und Stefis Glosse Seite 50 Mittelblau, Ultramarin, Taubenblau, Coelinblau, HKS 43, 100 % Cyan... die Farbpalette der B2B-Unternehmen ist mannigfaltig; zumindest in der Wahl des individuellen Blaus. Der Großteil der Unternehmen hat sich irgendwann für Blau als Corporate-Farbe entschieden. Spielt Farbe als Differenzierungsfaktor also keine Rolle? > Siehe Artikel Axel Venn über Farben Seite 36 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 28 06.10.15 15:49 29 5 „Die Zukunft heißt Content to go.“ 6 „Ein Logo ist nur ein Logo.“ 7 „Die Zeit der großen Manuals ist vorbei.“ 8 „Selbstähnlich ist nicht gleich.“ 9 „Ein Bild sagt nicht mehr als 1.000 Worte ...“ 10 Vergessen Sie Desktop! Auch die Zukunft der B2B-Kommunikation ist mobile, responsive und f luid. Umdenken bei Kunden und Designern ist gefragt, um aus zumeist statischen Unternehmensauftritten zukünftig f lexible Medienerlebnisse zu machen, die unterschiedlichen Usergruppen auf unterschiedlichen Tools idealen Content mit maximaler Usability versprechen. >→ Siehe Artikel Mobile Design Seite 46 Ein Markenzeichen ist visuelle Klammer, Signal und Markierung und damit wohl das wichtigste Element des Firmenbildes. Aber ein Logo ist immer nur ein Repräsentant und visuelle Zusammenfassung all der Inhalte und Bedeutungen einer Marke. Investieren Sie also in Ihr Zeichen; aber investieren Sie vor allem in die Story hinter dem Zeichen. Hätte der angebissene Apfel diese Strahlkraft, wenn er das Zeichen des Gemüsehändlers um die Ecke wäre? >→ Siehe Artikel Logo zum Logo-Design Seite 44 Wie viel Reglement braucht eine komplexe Organisation? Wie bringt man den Verantwortlichen die Gesetzmäßigkeiten der Marke nahe? Brauchen wir ein Manual, Cook-Book, CD-Portal oder einfach nur ein PDF? Oder doch den zweitägigen internationalen Marketing-Workshop? Drei Brand-Manager großer deutscher B2B-Unternehmen geben Antworten auf die Fragen nach den Trends, Anforderungen und Schwierigkeiten bei der Umsetzung und Implementierung von Corporate Designs. >→ Siehe Artikel Round Table Corporate Design Seite 30 Die Nutzung unterschiedlichster Medien und Kanäle gehört inzwischen zum Tagesgeschäft des Designers. Die Herausforderung besteht jedoch nach wie vor darin, diese Medien individuell und mediengerecht zu bespielen und dabei Markensignale zu schaffen, die – bei aller Varianz – ein wiedererkennbares Erscheinungsbild gewährleisten. Die Zauberformel lautet „selbstähnliche Kommunikation“. Und meint, aus einem gemeinsamen formalen Gencode möglichst variantenreiche Spielarten zu generieren, die doch immer wieder der Marke zuordenbar sind. > Siehe Leitartikel Seite 22 ... aber es kann eine stärkere Wirkung erzeugen. Setzen Sie also auf die emotionale Kraft der Bilder, aber setzen Sie nicht zu viel Vertrauen in ihre Aussagekraft, denn komplexe Sachverhalte sind nur schwer mit Bildern allein zu erklären. Vermeiden Sie die Bildwelten, die alle nutzen. Ein eigenes Fotoshooting lohnt sich immer, um dem Unternehmensauftritt eigene Persönlichkeit zu geben. Und selbst wenn Sie auf fertige Bilder zurückgreifen, gibt es kolossale Unterschiede in Preis und Ästhetik; denn Stockfoto ist nicht gleich Stockfoto. >→ Siehe Artikel Stockfotos/Fotostrecke Seite 20 „Es schadet nicht, wenn man neben gutem Design auch eine gute Idee hat.“ >→ Siehe RTS Werkstatt Seite 64 AUTOR \ Boris Pollig 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 29 06.10.15 15:49 30 round table Corporate Design QUO VADIS? An nth ss ) Ca ru (T m er eg Ri (R TS e nk pf g Ha An m ) Bo r is ) ll i it Te a Bi rg ) er Po ar nd sg eh (Z Se n el bi en Ru (Z ei r in Bei RTS Rieger Team traf sich eine kleine Runde aus der Mitte unserer Kunden, um über Corporate Design zu diskutieren. Hier wurde deutlich: Beim Thema Corporate Design hat sich viel geändert – und viele Entwicklungen sind noch nicht an ihrem Ende angelangt. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 30 09.10.15 15:32 31 Eine Round-Table-Diskussion über Stellenwert und Zukunft von Corporate Design DIE DIGITALE TRANSFORMATION UNSERER GANZEN LEBENSWELT MACHT AUCH VOR MARKEN NICHT HALT. UND DAS BETRIFFT AUCH DIE KOMMUNIKATION – UND WIE SIE AUSSIEHT. UND DA SIND WIR AUCH SCHON BEIM PUNKT: DESIGN – DAS HEISST HEUTZUTAGE NICHT MEHR NUR PRINTDOKUMENTE ZU GESTALTEN. „EIN CD ERSTRECKT SICH NUN ÜBER MANNIGFALTIGE TOUCHPOINTS UND ENDET ERST BEIM USER-INTERFACE EINER APP ODER – WIE IM B2B-MARKT HÄUFIGER DER FALL – EINES TECHNISCHEN PRODUKTES“ – DARÜBER WAR SICH UNSER ROUND TABLE SOFORT EINIG. WELCHE ROLLE SPIELEN CD-MANUALS HEUTE? „Die Mitarbeiter suchen Leitplanken“, sagt Birgit Hanke, Werbeleiterin bei Trumpf. Für Unternehmen sind CD-Manuals also nach wie vor wichtige Tools. Die Mitarbeiter brauchen ein Regelwerk, um ihre Kommunikation visuell zu strukturieren. Das CD-Manual dient deshalb als Orientierung, um das einheitliche Aussehen eines Unternehmens zu garantieren. Allerdings wurden die Werke mit der Zeit immer umfangreicher – was zum Teil wohl auch an der enormen Zunahme an Kanälen liegen dürfte. „In großen Unternehmen erreichen CD-Manuals heute gut und gerne 1.000 Seiten oder mehr“, erklärte ein Mitglied unserer Runde. Für viele Mitarbeiter ist das auf den ersten Blick abschreckend. Doch werden in einem Manual viele Kapitel des Corporate Designs behandelt, mit denen die meisten niemals in Berührung kommen. „Vor 20 Jahren genügte ein überschaubares Dokument mit den Basics wie Logo, Schrift und Farbe“, sagt Marketingleiterin Hanke. Um den Mitarbeitern die Arbeit mit dem Corporate Design zu erleichtern, werden Manuals heute digital zur Verfügung gestellt. Sie lassen sich schneller aktualisieren und in Umlauf bringen. Im Rahmen von Brand-Management-Systemen können Mitarbeiter und externe Dienstleister noch komfortabler und einfacher auf Inhalte zurückgreifen – auch dezentral. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 31 „Die Mitarbeiter suchen Leitplanken.“ Birgit Hanke „Vor 20 Jahren genügte ein überschaubares Dokument mit den Basics wie Logo, Schrift und Farbe.“ Birgit Hanke 06.10.15 15:49 32 round table „Im Zuge der digitalen Transformation wird vieles ad hoc aus der Taufe gehoben – man muss sich schließlich ständig an neue Medien und Kanäle anpassen.“ CD-Manuals sind eigentlich nie fertig. Unsere Runde stellte zunächst einen Trend zum gesunden Alltagspragmatismus fest: „Im Zuge der digitalen Transformation wird vieles ad hoc aus der Taufe gehoben – man muss sich schließlich ständig an neue Medien und Kanäle anpassen.“ Dadurch hinken CD-Manuals der Entwicklung immer ein wenig hinterher. Unternehmen und Agenturen antworten darauf meist mit der Trial-and-Error-Methode – einzelne Versuchsballons werden gestartet, um Erfahrungen zu sammeln und diese im Nachhinein im Manual festzuhalten. Das einheitliche Auftreten im Sinne der Marke wird „Bei all dem Wandel ist also oft erst Schritt für Schritt erarbeitet: „Bei all dem Wandel ist Corporate Design der Versuch, Corporate Design der Versuch, Kontinuität in die Diskontinuität Kontinuität in die Diskontinuität zu bringen“, wie Ansgar Seelen, Director Brand and Design bei zu bringen.“ Carl Zeiss es ausdrückt. Ansgar Seelen ZWISCHEN EINFACHHEIT UND KOMPLEXITÄT „Mitarbeiter mit einem rein technischen Hintergrund arbeiten plötzlich an E-Learning-Tools mit – einen souveränen Umgang mit Design kann man von ihnen nicht sofort erwarten.“ Unternehmen müssen den Spagat zwischen einfach und einheitlich meistern. Viele der Mitarbeiter, die mit Corporate Design zu tun haben, sind Quereinsteiger und haben keine Design-Ausbildung genossen: „Mitarbeiter mit einem rein technischen Hintergrund arbeiten plötzlich an E-LearningTools mit – einen souveränen Umgang mit Design kann man von ihnen nicht sofort erwarten“, stellt Birgit Hanke fest. Sie müssen durch Schulungen unterstützt werden und brauchen einen Ansprechpartner für ihre Nachfragen. Fakt ist aber: Je mehr es in der Praxis zu tun gibt, umso strenger und umfangreicher wird ein CD. Birgit Hanke „Die Praxis verschärft unsere Vorgaben.“ Ann-Cathrin Rubin „Manche wünschen keinen freien Umgang, sondern klare Vorgaben, an die sie sich halten können.“ Ann-Cathrin Rubin 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 32 Corporate Design wächst mit den Aufgaben und wird durch den Umfang immer komplexer. Die vielen Anfragen aus allen Unternehmensbereichen schaffen Präzedenzfälle, die in den Manuals festgeschrieben werden. Die Erwartungen an ein CD sind dabei von Mitarbeiter zu Mitarbeiter ganz unterschiedlich: „Manche wünschen keinen freien Umgang, sondern klare Vorgaben, an die sie sich halten können“, sagt Ann-Cathrin Rubin, die als Head of Communication Services bei der Zehnder Group unter anderem für die Weiterentwicklung und Einhaltung des CDs zuständig ist. Andere wiederum fühlen sich durch solche Regelwerke eher eingeschränkt: „Denen reicht eine Art Top 10 der Dos and Don’ts.“ Die Praxis zeigt, dass einfach umzusetzende und nicht zu umfangreiche CD-Vorgaben am besten funktionieren. Man kann aber ein Corporate Design auch nicht beliebig reduzieren. Darum greifen viele Unternehmen auf vordefinierte Templates zurück, um schnell und effizient Medien und Kanäle mit CD-konformen Umsetzungen zu bedienen. Allerdings kommen hier wieder Einschränkungen ins Spiel: Mit solchen Tools lassen sich oft nicht die außergewöhnlichen Lösungen verwirklichen, die man bräuchte, um sich vom Wettbewerb abzusetzen. 06.10.15 15:49 33 Zunehmender Komplexität kann man auch durch Einfachheit begegnen: Wer nicht für jede Kleinigkeit etwas Neues erfindet, sondern stattdessen seinen Markenkern sauber definiert, macht es sich einfacher: „Man beschränkt sich dabei auf eine Art ‚CD-Genpool‘ – einige elementare Dinge, die ausreichen, um ein klares Bild des Unternehmens zu erzeugen“, führt Birgit Hanke an. Ansgar Seelen hat zum Beispiel seine Aktivitäten priorisiert und kann ordentlich Ressourcen sparen, weil nicht mehr alles abgedeckt werden muss: „Seit wir bei Zeiss auf Aktions-Logos verzichten, haben wir 40% weniger Steuerungsaufwand in der Abteilung.“ „Andere wiederum fühlen sich durch solche Regelwerke eher eingeschränkt – denen reicht eine Art Top 10 der Dos and Don’ts.“ Ann-Cathrin Rubin VON PRODUKTLASTIGER ONE-WAY-KOMMUNIKATION ZUM DIALOG Kommunikation – das weiß jeder – verläuft heute nicht mehr einseitig von Marke zu Konsument oder Verwender. Heutzutage können Unternehmen und Kunden auf vielfältige Weise in Kontakt treten. Die digitalen Medien erzeugen ständig neue Möglichkeiten – der Kunde kann auch nach dem Kauf seine Meinung kundtun. „Die Beziehung zum Kunden beginnt erst beim Kauf. Sie endet nicht dort“, kommentiert Ansgar Seelen diese Entwicklung und ergänzt: „Kundenzentrierung wird immer wichtiger.“ Unternehmen bewegen sich also weg von der reinen Produktkommunikation. Werbung ist nicht länger Frontalunterricht, der durch die Fontanelle geprügelt wird. Heute können Kunden antworten und Unternehmen zum Antworten nötigen. Über Facebook, Twitter, Youtube, Fachforen und weitere Plattformen treten Kunden in den Dialog und sprechen auf Augenhöhe. Wird Kommunikation auf diese Weise betrieben, muss sich auch das Design ändern. Dabei kann auf vieles gar kein Einf luss genommen werden – denn die Rahmenbedingungen geben Google und Co. häufig selbst vor. Hier muss Design also plötzlich weiter gefasst werden, müssen sich Unternehmen in Zukunft parallel auch mehr inhaltliche Fragen stellen. Wenn Kunden immer kommunizieren können, nimmt der Stellenwert der Kundenbindung also zu. Wo früher eine Broschüre und eine Messepräsenz ausreichten, kann und muss die Marke heute umfassender mit dem Kunden in den Dialog treten. Die sogenannte Customer-Journey wird verlängert – auch im B2B-Bereich. Hier gibt es noch viel zu tun – und das betrifft auch den Bereich Corporate Design. Im B2C-Bereich werden beispielsweise Verpackungen gezielt designt, um einen größtmöglichen „Moment of Pride“ beim Auspacken zu generieren. Steckt hierin womöglich auch für B2B-Marken Potenzial? Ein Punkt, der sich sicher erst am Anfang der Diskussion befindet. Doch klar ist auch: Mehr als eine Anlieferung auf einer schnöden Europalette in einem unternehmensfremden Speditionstruck ist sicher möglich. Oft warten die Kunden wochenlang sehnlichst auf ihre Lieferung. Ein Umstand, den man eventuell nutzen könnte, um sich über eine schöne Verpackung als Marke zu präsentieren. Der Aufwand für eine Umgestaltung der Verpackung ist zwar ein großer Kostenfaktor, doch in einer Zeit, in der sogenannte Unboxing-Videos millionenfach Clicks auf Youtube sammeln, könnte man sicher anfangen, auch im B2B-Bereich zumindest mal darüber nachzudenken. Klar ist für Ansgar Seelen auf jeden Fall: „Verpackung liefert Verkaufsargumente – nicht nur am Point of Sale.“ 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 33 „Bei CMS-Modulen ist es mit der Freiheit in der Gestaltung schnell erledigt.“ Ansgar Seelen „Man beschränkt sich dabei auf eine Art ‚CD-Genpool‘ – einige elementare Dinge, die ausreichen, um ein klares Bild des Unternehmens zu erzeugen.“ Birgit Hanke „Hier muss Design also plötzlich weiter gefasst werden, müssen sich Unternehmen in Zukunft parallel auch mehr inhaltliche Fragen stellen.“ „Wo früher eine Broschüre und eine Messepräsenz ausreichten, kann und muss die Marke heute umfassender mit dem Kunden in den Dialog treten.“ Ansgar Seelen 06.10.15 15:49 34 round table WIE IMPLEMENTIERT MAN EIN CD IM UNTERNEHMEN? „In den Unternehmen wird viel in die Erstellung von Corporate Design investiert, aber viel zu wenig in die Implementierung.“ Ansgar Seelen „Wenn es darum geht, Kollegen zum Umgang mit dem CD zu befähigen, hilft es enorm, wenn langjährige Mitarbeiter im Marketing Kontinuität garantieren.“ Ann-Cathrin Rubin In unserer Runde herrschte Einigkeit: In den Unternehmen wird viel in die Erstellung von Corporate Design investiert, aber viel zu wenig in die Implementierung. Meist sind es nur die Kommunikationsabteilungen, die es anzuwenden verstehen. Sie kämpfen im Alltag oft gegen Windmühlen, und es ergeben sich schon bei einfachen Vorgängen Konf likte – zum Beispiel, wenn eine Vertriebspräsentation nicht CD-konform gestaltet wird. Die Unternehmen bieten zwar ab und zu Schulungen für neue und alte Mitarbeiter, die Termine sind jedoch oft zu selten, um ein komplexes Corporate Design zu verstehen und anzuwenden. Bei der Implementierung ist auch der menschliche Faktor wichtig: „Wenn es darum geht, Kollegen zum Umgang mit dem CD zu befähigen, hilft es enorm, wenn langjährige Mitarbeiter im Marketing Kontinuität garantieren“, sagt Ann-Cathrin Rubin über die wichtige Rolle langjähriger Mitarbeiter. Im Idealfall werden sie bei neuen Projekten von Anfang an hinzugezogen und können korrektiv arbeiten. Oft passiert es aber, dass ein Projekt erst kurz vor Abschluss im Marketing auf dem Tisch landet und angesichts vollendeter Tatsachen nicht mehr im Sinne des Corporate Designs eingegriffen werden kann. „Mitarbeiter und externe Dienstleister sind die Hauptzielgruppen unserer CorporateDesign-Didaktik. Dazu haben wir eine zentrale Online-Plattform, die Kollegen und Kreativen einen Zugang zur Corporate Identity ermöglicht. Heutzutage, wo die Customer-Journeys immer komplexer werden, ist aber jeder Mitarbeiter Markenbotschafter“, ist die Überzeugung von Ansgar Seelen. Seiner Meinung nach muss ein stärkeres Bewusstsein für Corporate Design innerhalb der Unternehmen geschaffen werden. Normale Logo- oder Grußkartenanfragen könne man aber „durch einfache Downloadfunktionen lösen“. Wichtig ist dabei, dass die Geschäftsführung mitzieht und die Dinge vorlebt – denn diese Aufgabe ist für das Marketing alleine oft zu groß. DIE MÄRKTE WERDEN GLOBALER – WIE MUSS CORPORATE DESIGN DARAUF REAGIEREN? Wie f lexibel, wie verhandelbar sollte gutes Corporate Design sein? Die Runde war sich einig darüber, dass sich eine konsequente B2B-Marke nicht endlos verbiegen sollte: „Gerade als deutsche Marke darf man nicht zu bunt und laut werden – nur weil es bestimmte Märkte verlangen.“ Davon ist Birgit Hanke überzeugt, die mit Trumpf einen Industrieklassiker aus dem Stuttgarter Raum vertritt. Dort wird man oft mit Forderungen aus wichtigen Märkten wie China konfrontiert, die es höher, schneller, bunter haben wollen. Wer aber für German Engineering steht, der sollte auch ein bestimmtes visuelles Auftreten damit verbinden. Lässt man zugunsten kurzfristiger Absatzsteigerung zu große Anpassung an regionale Sehgewohnheiten zu, droht der Marke langfristig Identitätsverlust. WAS IMMER WÄHRT, WIRD ENDLICH FREIER „Als deutsche Marke darf man nicht bunt, laut oder fluid werden, nur weil man glaubt, bestimmten Märkten und Trends gerecht werden zu müssen.“ Birgit Hanke 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 34 Corporate Design mit statischen Regeln für statische Inhalte – wie es noch vor 20 Jahren existierte – gibt es heute nicht mehr. „Umso wichtiger ist es, mit wenigen visuellen und inhaltlichen Konstanten eine möglichst konsequente Adaption auf viele Medien und Content-Plattformen zu bewirken“, ist sich Ansgar Seelen sicher. „Konstanten wie unsere erlebbaren Zeiss-Momente zum Beispiel.“ Unabhängig davon, wie viele Kanäle und Touchpoints in Zukunft ersonnen werden – Corporate Design wird immer wichtig bleiben. Marken werden in Zukunft verstärkt auf die eigene Ästhetik von MultimediaAnwendungen wie Augmented oder Virtual Reality reagieren müssen, um auch dort ihre Fingerabdrücke zu hinterlassen, glaubt Seelen: „Corporate Design und Brand Identity werden virtueller und vielschichtiger werden.“ Für Birgit Hanke hat das auch Auswirkungen auf die B2B-Produkte selbst: „Auch User-Interfaces an den Maschinen werden immer mehr im Sinne der Marke gestaltet werden.“ 06.10.15 15:49 35 Weil ein CD das ist, was einem sofort und direkt ins Auge fällt, wird es niemals aus der Mode kommen. Es zu vernachlässigen dürfte also auch in Zukunft nicht ratsam sein. Wer an die Kraft von Marken glaubt, wird auch immer an die Kraft des Corporate Designs glauben. Wo sich aber Veränderungen feststellen lassen, ist bei der Art und Weise, wie praktisch damit umgegangen wird. Heute werden vielerorts CDs freier interpretiert und f luider eingesetzt als früher, wo viele User die Reglementierungswut der Designer als zu enges Korsett empfanden. AUTOREN \ Marco Kittel, Markus Koch Wer an die Kraft von Marken glaubt, wird auch immer an die Kraft des Corporate Designs glauben. Die Erkenntnisse in Kürze EIN CORPORATE DESIGN KANN VIELE ZIELGRUPPEN HABEN Man sollte sich im Klaren sein, dass ein CD nicht nur von den Kunden gesehen wird, sondern dass es auch eine interne Zielgruppe gibt, die mit den Vorgaben arbeiten muss. WER EINEN GENPOOL HAT, TUT SICH LEICHTER Wer sein CD auf einige wenige Elemente reduzieren kann, die ausreichen, um den großen Unterschied zu machen, hat klare Vorteile. Komplexität zu reduzieren hilft im täglichen Tun. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 35 PRAKTISCHE HILFE ANBIETEN IST BESSER ALS VIELE VORSCHRIFTEN MACHEN Wer auf einfache Templates, Brand-Management-Systeme und Portale statt riesiger Manuals setzt, hat mehr Chancen, dass das Corporate Design gelebt und konsequent umgesetzt wird. NEUE KANÄLE VERLANGEN NACH NEUER USABILITY Ein CD muss immer wieder an neue Kanäle angepasst werden. Auf je mehr Kanälen sich die CD-Vorgaben problemlos umsetzen lassen, umso besser. Auch wenn ein CD auch hier dringend erforderlich ist, geht es auch um Dinge wie Usability oder die Ergonomie von User-Interfaces. DIALOG STATT ONE-WAY Ein modernes CD muss auf die neuen Anforderungen zum Dialog mit den Kunden reagieren können. Die Marke muss einen Weg finden, in den vielen Kanälen einer verlängerten Customer-Journey eine gute Figur zu machen. Eine 1/1-Anzeige ist heute nicht mehr das Maß der Dinge – gefordert ist Flexibilität. 06.10.15 15:49 36 interview „Farbe bekennen“_ Die Innensicht eines Unternehmens ist nicht die Wahrnehmung seiner Kunden. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 36 06.10.15 15:49 37 MEHR MUT ZUR FARBE FORDERT DER FARBEXPERTE PROFESSOR AXEL VENN, AUCH UND BESONDERS BEI UNTERNEHMEN. IM INTERVIEW ERKLÄRT ER, WELCHE BEDEUTUNG FARBEN FÜR UNS ALLE HABEN UND WARUM SIE WICHTIG FÜR GUTE KOMMUNIKATION SIND. Herr Venn, wie ist das mit den Farben und den Emotionen? AV_ Einige grundsätzliche Erkenntnisse stammen aus der Natur: Sonnige, helle Töne machen den meisten Menschen gute Laune. Und es existieren einige feststehende Parameter, die über alle Kulturen hinweg gleich sind. Schwarz löst zum Beispiel kaum Freude aus, außer vielleicht als neuer Sport wagen. Grün ist in allen Ländern eine Farbe der Natur, Farben mit einem Rosa- und leichten Rotgehalt sind mit Hautfarben konnotiert und haben deshalb auch ihre besondere Bewandtnis. Allerdings habe ich festgestellt, dass bei allen modernen Kulturen heute eine ähnliche Farbsicht existiert. Wir beziehen inzwischen unsere Farbhorizonte vielfach nicht mehr aus historischen Quellen. Die neuen Quellen sind immer häufiger Marken und Produkte. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 37 Das heißt, Marken beeinf lussen mit ihren Farben unser positives und negatives Empfinden? AV_ Genau so ist es. Es sind Marken, und es sind Produktlinien, die weltweit Bedeutung haben. Es ist Kosmetik, es ist Mode, es ist Essbares, Trinkbares, Spielerisches. Ich will auf Folgendes hinaus: Es ist nicht mehr die ethnisch-kulturelle Zuordnung – und das ist ganz bedeutsam –, die für Farbvorlieben steht, sondern es sind die Farbbilder, die uns medial vermittelt werden. Die prägen eigentlich unsere Farbwelten, in denen wir leben. Stellen Konsumenten die speziellen Farben einer Marke oder eines Produkts irgendwann in einen neuen Kontext? AV_ Ja, das wird an Beispielen wie Nivea ganz anschaulich. Ein Bus, der weiß und blau gefärbt ist, gilt als sauber, gilt als zuverlässig und besonders angenehm. Es geht dann nicht mehr um die Hautpf lege, sondern um Seelenpf lege. Das sind einfach Lern- und Erfahrungseffekte, die nur schwer zu durchbrechen sind. 06.10.15 15:49 38 interview Gerade im B2B hält sich ja gerne das Gerücht, dass Entscheidungsprozesse rein rational ablaufen und Emotionen dabei keine Rolle spielen. AV_ Das ist grundfalsch. Schon C. G. Jung hat gesagt, dass die wichtigsten Entscheidungen, die wir fällen, alles andere als rational getroffen werden. Empfindungen und Gefühle leiten uns viel mehr, und wir vertrauen eher unseren Gefühlen und Emotionen, weil diese älter sind als das Denken.* „Das Kolorit ist viel langlebiger als ein Einzelton. Dadurch wird die Botschaft eindeutiger, weil man sie genauer ausdifferenzieren kann.“ HKS 14 Die Farbe von RTS Rieger Team Wir wollten es genau wissen: Wie wirkt die Hausfarbe von RTS Rieger Team? Das Urteil von Farbexperte Prof. Venn: „Dieses Rot ist sehr gefühlig, sehr wärmend und animierend. Es zeigt eine Leistung, die sich direkt um den Menschen kümmert. Als Hauptfarbe der Gesundheit steht es auch immer für das Lebendige und Menschliche.“ Wir finden, das passt doch ganz gut. Schließlich verpacken wir schwierige Themen in emotionale Geschichten. VITA Axel Venn – Lebt und arbeitet in Berlin. – Ist Professor für Farbgestaltung und Trendscouting. – G länzt mit zahlreichen Publikationen, Designpreisen und Innovation-Awards. – S ieht Farbe und noch besser Kolorit (Summe von Farbgebungen) als perfektes Marketinginstrument. – Ist überzeugt, Farben besitzen ökonomischen Wert. – A ktuelle Publikation: Venns Trends Farben 2015: Die Farben des Jahres, der Saison, des Monats – Farbwirkung, Farbharmonie und Farbmarketing www.axel-venn.de Foto: Michael Schipper 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 38 06.10.15 15:49 39 Beschäftigen sich Unternehmen heute entsprechend intensiv mit ihrer Farbgebung? AV_ Die richtige Farbpolitik ist ein wichtiger Punkt für viele Unternehmen. Ob sie es allerdings dann auch immer richtig machen, ist eine ganz andere Frage. Die Unternehmen denken nämlich immer zuerst an ihre eigenen, bisher von ihnen definierten Wertvorstellungen und Bewertungen. Dabei vernachlässigen sie häufig ihre Klientel. Das geschieht zumeist in einer für mich unerträglichen, blanken Innensicht der Unternehmen – sie vergessen einfach, dass da Differenzen bestehen, wenn man die Innensicht nach außen transportieren will. AV_ Zunächst ist es immer sinnvoll, nicht nur eine Farbe aus- Deshalb gibt es ja Agenturen, die auch einen anderen Blickwinkel auf die Unternehmen bieten können. Wobei es manchmal nicht einfach ist, diese Innensicht aufzubrechen. AV_ Dazu muss man manche Unternehmen wirklich prügeln. Ich glaube, anders geht es nicht, um letztlich Schaden von ihnen abzuwenden. Das beste Beispiel für mich ist das TelekomMagenta. Das halte ich für den größten Missgriff, den es gibt. Schlimmer geht es eigentlich gar nicht. Das ist eine Farbe aus den Napoleonischen Kriegen. Es ist nicht eine Farbe der Kommunikation – zumindest nicht der guten Kommunikation – sondern das Gegenteil. Zu sagen: „Wir sind seriös, wir nehmen irgendein Blau“, reicht also nicht aus. Es gibt große Unterschiede auch innerhalb der gleichen Farben. AV_ Es gibt eine optische Bezeichnung „Blau“. Die ist farbmetrisch in irgendeiner Weise codiert. Aber besser ist es, diesen Code zu erweitern und diesem Blau, ich nenne es mal einen Sinn zustand zu vermitteln. Wenn aus Blau ein Mediterran-Blau wird, dann kriegt diese Farbe eine Konnotation, die sie über diesen messbaren Grad der Farbcodierung hinaushebt. Dann vermittelt dieses Blau dem Betrachter einen persönlichen Zugang, wird in seiner Erläuterung bedeutend und durch den höheren Wert des Blaus erhöht sich letztlich auch der Wert der Marke und des Unternehmens. Aber trotzdem ist die Telekom ganz erfolgreich und besitzt einen hohen Wiedererkennungswert. AV_ Es grenzt fast an ein Wunder, aber ja, das stimmt. Kann es also erfolgversprechend sein, aus dem „gewohnten“ Farbmuster auszubrechen und absichtlich andere Farben beziehungsweise Farbkombinationen zu wählen? AV_ Das halte ich für eine sehr wichtige Frage. Ich denke, wenn man das nicht tut, wird man irgendwann der Letzte sein. Es besteht sogar die Notwendigkeit für Unternehmen, eigentlich jedes Jahr ihre Philosophie – Produktphilosophie wie auch Kommunikationsphilosophie – in Frage zu stellen. Gibt es Farben oder Farbkombinationen, die immer funktionieren? *An dieser Stelle verweist RTS Rieger Team gerne auf die hauseigene Studie „BtoB insight“, die zum gleichen Fazit wie Prof. Venn gelangt. www.btob-insight.de zuwählen, sondern besser zwei oder drei. Das Kolorit ist viel langlebiger als ein Einzelton. Dadurch wird die Botschaft eindeutiger, weil man sie genauer ausdifferenzieren kann. Ich würde die Botschaft einmal in eine Sachbotschaft und in eine emotionale Botschaft unterteilen und beide dann gut zusammenfügen. Ein einzelner Farbbegriff erklärt auch immer weniger als ein Doppelbegriff. Wenn ich aus einem tollen, satten Rot ein venezianisches Rot mache, dann bekommt diese Farbe plötzlich eine Botschaft, einen Klang, der die Farbe Rot in etwas Edles, Teures verwandelt. Ein Meerblau ist etwas ganz anderes als Blau. „Die Philanthropie eines Produktes oder eines Unternehmens ist das Wichtigste überhaupt.“ Und durch die von Ihnen angesprochene Möglichkeit der Farbkombi nation lassen sich mehrere Botschaften kommunizieren. AV_ Sie können eine Hauptbotschaft aussenden wie zum Beispiel „Seriosität“ und dazu noch so etwas wie „wir sind aber auch menschlich“. Und gerade das ist heute meiner Meinung nach die beste Botschaft, die ein Unternehmen aussenden kann. Die Philanthropie eines Produktes oder eines Unternehmens ist das Wichtigste überhaupt. Ich habe beispielsweise kürzlich für eine große Drogeriemarke ein Farbbuch erstellt, in dem es nur um die Farbigkeit aller Filialen geht. Welche Farben brauche ich, welche Stimmung muss ich mit ihnen erzeugen, damit man sich wohlfühlt. Es geht eigentlich nur um die Kombin ation von Farben und Wohlfühlatmosphäre. Ein eigentlich sehr einfaches, aber auch sehr wirksames Thema. INTERVIEWER \ Gabriel Vocasek 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 39 06.10.15 15:49 40 powerpoint-präsentationen JEDER KENNT’S. JEDER MACHT’S. JEDER KANN’S? c Der Blick wandert durch den Raum, die Beine werden unruhig, die Gedanken schweifen ab. Sie müssen wieder einmal einer langweiligen PowerPoint-Präsentation Ihre Aufmerksamkeit schenken und fragen sich, warum Sie nicht einfach einen Ausdruck bekommen haben. Denn der Vortragende beeindruckt nicht durch freies Reden und zusätzliche Informationen, sondern liest jede Zahl und jeden Satz exakt so vor, wie er auf jeder völlig überfüllten Folie steht. Wie Sie verhindern können, dass einer Ihrer Kollegen oder Sie sich selbst in einer solch unangenehmen Situation wieder finden, erklärt Ihnen unsere PowerPoint-Spezialistin Sabine Mayr in diesem Artikel. DIE ZAHL DER JÄHRLICH ERSTELLTEN FOLIEN (LAUT WIKIPEDIA SIND ES ETWA 100 MILLIARDEN!) LÄSST ERAHNEN, MIT WELCHER FLUT AN INFORMATIONEN JEDER VON UNS ÜBERSCHÜTTET WIRD. JEDE FIRMA, DIE EIN NEUES PRODUKT, EINE IDEE ODER SICH SELBST DARSTELLT, NUTZT, NEBEN ANDEREN KOMMUNIKATIONSKANÄLEN, MEISTENS AUCH POWERPOINT-FOLIEN. Da wird auf Messen, Veranstaltungen oder beim potenziellen Neukunden meist mittels Beamer vor großem Publikum vorgestellt, wer man ist und was man kann. So gesehen könnte man die PowerPoint-Präsentation als die Visitenkarte eines Unternehmens ansehen. Doch viel zu oft wird diese Möglichkeit verschenkt und ausnahmslos jeder hat schon einmal eine Situation wie die eingangs geschilderte erlebt: Die Mehrzahl aller gezeigten Folien ist mit Inhalten komplett überladen. Von Gestaltung möchten wir hier gar nicht reden. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der zunächst vielleicht geneigte Zuhörer spätestens bei der fünften Folie angestrengt versucht, sein Gähnen zu unterdrücken. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 40 06.10.15 15:49 41 DIE URSPRÜNGLICHE IDEE DER POWERPOINT-ENTWICKLER, DEN VORTRAGENDEN MIT WENIGEN KOMPRIMIERTEN INHALTEN OPTISCH ZU UNTERSTÜTZEN, WIRD HEUTE VIEL ZU OFT VERGESSEN Die meisten PowerPoint-Präsentationen sind ein buntes Potpourri an allen möglichen ungefilterten Inhalten zum gezeigten Thema. Ein weiteres Manko ist, dass die wenigsten Menschen, die mit der Erstellung einer Präsentation beauftragt sind, auch nur die Grundlagen in Sachen Gestaltung kennen. PowerPoint bietet im Programm zahlreiche Schriften, Schriftschnitte und grafische Effekte an. Bild, Ton und Video werden problemlos eingebunden und das wachsende Angebot an Animationen und Folienübergängen wird gerne genutzt. So entstehen wilde, bewegte und bunte Folien ohne jedes inhaltliche Konzept, die einen gebildeten Gestalter verzweifelt ins Taschentuch schluchzen lassen. Die Frage, die wir uns als Agentur stellen: Wie können wir dieses wilde Treiben unterbinden? Wie schaffen wir es, dass Mitarbeiter, ob mit oder ohne gestalterische Vorbildung, eine Präsentation erstellen können, die optisch ansprechend ist, Informationen bündelt und ganz nebenbei noch die Anforderungen der eigenen Corporate Identity erfüllt? SEHEN WIR UNS DAS PROGRAMM ETWAS GENAUER AN PowerPoint bietet eine große Sammlung verschiedener Designs an. Die können Sie schön finden oder nicht – für eine Firmen präsentation eignen sie sich in den wenigsten Fällen. Es macht Sinn, eigene Designvorlagen nach den Richtlinien der Corporate Identity zu erstellen. Die Vorlagen werden beispielsweise auf dem zentralen Firmenserver abgelegt und sind für alle Mit arbeiter abruf bar. Solche sogenannten Templates sind nach einem bestimmten Gestaltungsraster aufgebaut: Bestandteile der Präsentation, wie zum Beispiel Firmenlogo, Fußzeile, Datum oder Paginierung, sind auf jeder Folie automatisch vorhanden und müssen nicht aufwendig nachträglich eingebaut werden. Schriftart, Schriftgröße, Platz und Anzahl der Bilder, Diagramme und Tabellen sowie eine gewisse Anzahl an verschiedenen defi nierten Farben lassen sich innerhalb dieses Gestaltungsrasters abrufen. Sie geben also Ihre Inhalte in die vorgegebenen Text- oder Bildplatzhalter und erhalten Folien, die ein einheitliches Erscheinungsbild im Firmendesign ergeben. Trotz vorgefertigter Templates gibt es noch viel Spielraum, um Ihre Folien nach eigenem Geschmack zu gestalten. Das allerdings ist nicht nur Segen, sondern auch Fluch. Sobald Sie eine offene PowerPoint-Datei zur Verfügung haben, können Sie darin manuell alle dort vorgefertigten Angaben verändern. Das macht an manchen Stellen Sinn, weil eine Gestaltungsvorlage nicht alle erdenklichen Fälle abdecken kann und Sie eine gewisse Flexibilität benötigen. Es wird aber dann zum Debakel, wenn beispielsweise die empfohlenen Schriftgrößen extrem nach unten korrigiert werden, um möglichst viel Inhalt auf einer Folie zu platzieren. Oder wenn die vorgesehene Stelle für Bilder ignoriert wird und die Bilder frei verschoben werden. Besonders gruselig wird es dann, wenn mit Smartarts und Cliparts die Präsentationen „verschönert“ werden. Beispielhafte Folien aus den WebastoGuidelines: Spezielle Funktionen von PowerPoint werden anhand von Elementen der Firmenpräsentation erklärt. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 41 06.10.15 15:49 42 powerpoint-präsentationen UNTERNEHMEN LEITBILD MARKENPRODUKTE BRANCHEN QUALITÄT SERVICE ENGAGEMENT UNTERNEHMEN LEITBILD MARKENPRODUKTE ÖLFLEX® – die erste Markenleitung der Welt ÖLFLEX® – die erste Markenleitung der Welt ANWENDUNGSGEBIETE ZURÜCK BRANCHEN QUALITÄT SERVICE Synonym für Anschluss- und Steuerleitungen Anwendungsgebiete Flexibel und ölbeständig Maschinen-, Werkzeugmaschinen-, Anlagen- und Apparatebau Lebensmittel- und Getränkeindustrie Mess-, Regel-, Heiz- und Klimatechnik Baumaschinen, Fahrzeuge, landwirtschaftliche Geräte Windkraft- und Photovoltaikanlagen Bühnentechnik Öffentliche Gebäude, Flughäfen, Bahnhöfe Mobile Elektrogeräte (Elektrowerkzeuge, Heimwerkermaschinen, Haushaltsgeräte) Erfüllt höchste Ansprüche Hält widrigsten Bedingungen stand Medizintechnik, chemische Industrie, Kompostier- und Kläranlagen ÖLFLEX ® UNITRONIC® ETHERLINE® ENGAGEMENT HITRONIC® EPIC® SKINTOP® SILVYN® FLEXIMARK® CUSTOMIZED PRODUCTS Firmenpräsentation mit Navigationselementen ÖLFLEX ® UNITRONIC® ETHERLINE® HITRONIC® EPIC® SKINTOP® SILVYN® FLEXIMARK® CUSTOMIZED PRODUCTS Auf Klick gibt es zusätzliche Informationen zum Produkt DER WICHTIGSTE GRUNDSATZ BEI PRÄSENTATIONEN ALLER ART: Weniger ist mehr! Packen Sie keine Romane, folienfüllenden Tabellen oder Diagrammsammlungen auf eine Folie. Und lassen Sie die Finger von pseudolustigen Cliparts! Viel mehr Eindruck hinterlassen Sie bei Ihrem Publikum, wenn Ihre Folie inhaltlich durchdacht ist und möglichst reduziert, aber sehr klar die Aussage des Redners unterstreicht. Bevor wir über die Erstellung von PowerPoint-Templates sprechen, versuchen wir herauszufinden, für welchen Zweck die Präsentation eingesetzt wird. Schließlich gibt es ja mehrere Einsatzmöglichkeiten. Hier einige denkbare Szenarien. VERTRIEB: Als Vertriebsmitarbeiter stellen Sie Ihr Unternehmen und seine Produkte vor. Hier müssen tiefer gehende Informationen auf einer Folie mitgeteilt werden als bei einem Vortrag. Das heißt, auf einer Folie stehen viele Detaildaten. In einem solchen Fall kann eine Vertriebspräsentation auf verschiedenen Informationsebenen erstellt werden, so dass Detailinfos nur bei Bedarf abgerufen werden können, die im normalen Verlauf der Präsentation nicht sichtbar sind. MESSE: Ein anderes typisches Einsatzgebiet ist ein Standmonitor auf einer Messe. Hier werden die Inhalte oftmals automatisch abgespielt. Die Folien sollten schnell zu erfassen und optisch ansprechend verpackt sein. Hier empfiehlt sich auch die ein oder andere Animation, um den Betrachter zu faszinieren und anzulocken. VORTRAG: Eine Präsentation, die als Unterstützung für einen Vortrag dient, sollte so schlank wie möglich gehalten werden. Hier können Sie selbst auf Elemente wie Logo, Datum und Fußzeile getrost verzichten. Nutzen Sie den Raum, um das Gesagte plakativ darzustellen und in den Köpfen Ihrer Zuhörer zu verankern. Text sollte auf den Folien fast überf lüssig sein. Falls Sie kein geübter Redner sind, empfehlen sich Notizen, die auf dem Monitor nur für Sie sichtbar sind, oder Karteikärtchen, die Stichworte für jede Folie enthalten. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 42 06.10.15 15:49 43 WAS TEMPLATES LEISTEN KÖNNEN Es wäre falsch, den Eindruck zu erwecken, dass mit Hilfe von Templates automatisch nur noch perfekte Präsentationen entstehen. Die Mitarbeiter sollten den Umgang mit den neuen Tools erst erlernen. Aus diesem Grund bieten wir zusätzlich zu den Templates immer eine Präsentation mit Musterseiten an. Hier wird anhand vieler Beispiele gezeigt, wie die Templates in der Realität umgesetzt werden können. Die gezeigten Anwendungsbeispiele können auch direkt in die neue Präsentation übernommen und inhaltlich angepasst werden. Um den nicht ganz so geübten PowerPoint-Usern das Leben zu erleichtern, erhalten sie in sogenannten Guidelines in Form eines PDFs weitere Tipps und Tricks zur Nutzung der Tools, um schnell und effizient ein gutes Ergebnis zu erzielen. Mit diesem Paket aus Templates, Musterseiten und Guidelines im Gepäck werden sich Ihre Firmenpräsentationen in Zukunft sehen lassen können. Und werden vielleicht bald zu Ihrer Visitenkarte. AUTORIN \ Sabine Mayr 5 TIPPS FÜR IHRE NÄCHSTE POWERPOINT PRÄSENTATION –P LAKATIVE FOLIEN: KISS (KEEP IT SHORT AND SIMPLE) – H ALTEN SIE SICH ENG AN DIE VORGABEN AUS DEM FOLIENMASTER – VIEL INHALT LIEBER AUF ZWEI FOLIEN VERTEILEN – D EN INHALT EINER TABELLE BESSER IN 2–3 WESENTLICHEN ZAHLEN GRAFISCH DARSTELLEN – KEINE CLIP ARTS Ein gelungenes Beispiel einer Firmenpräsentation. Plakative Folien mit klaren Aussagen ohne überf lüssiges Füllmaterial. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 43 06.10.15 15:49 44 logos Ob Apple oder Kiwi_ Warum ein Logo nur so stark sein kann wie die Marke selbst. „EIN LOGO IST NUR EIN LOGO.“ KEIN LOGO LEISTET ALLEINE, AUS SICH HERAUS, SO VIEL, WIE MANCH MARKETINGVERANTWORTLICHER GERNE ANNIMMT. WARUM WIR BEI RTS RIEGER TEAM DIESE MEINUNG VERTRETEN, ERFAHREN SIE IN DIESEM ARTIKEL. Das Markenzeichen ist nicht die Marke. Das Logo als Zeichen der Marke kann nur erfüllen, nach außen darstellen, was die Marke in ihrer Substanz hergibt. Für den externen Betrachter dient das Logo als Identifikationssignal, als Türöffner zu Ihrer Marke. Es zeigt konzentriert und auf den Punkt, was die Marke ausmacht, ihren inneren Kern. Dazu ist es notwendig, dieses Innere mit Bedeutung aufzuladen. Bevor ein Markenzeichen überhaupt sinnvoll und zum Unternehmen passend realisiert werden kann, sind deshalb grundlegende und gründliche Überlegungen hinsichtlich der Marke notwendig. Die Bandbreite reicht von strategischen Überlegungen wie der Posi tionierung bis hin zu emotionalen Kriterien. Was kann beziehungsweise soll die Marke leisten? Was sind ihre Alleinstellungsmerkmale? Wie sind ihre Historie und die einzelnen Entwicklungsschritte und wo steht sie heute? Welche Zielgruppen will sie erreichen und wie wird sie von selbigen wahrgenommen? 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 44 06.10.15 15:49 45 zirkels – das verkauft iPhones. Der angebissene Apfel – Nebensache. Solange die Menschen das Logo sofort erkennen und die für sie kaufentscheidenden Argumente damit verknüpfen. Er ist Symbol, Repräsentation all dessen, was Konsumenten mit der Marke assoziieren. Natürlich ist der Apfel mit der Marke zusammengewachsen, so dass sie eine untrennbare Einheit bilden, die im Laufe der Zeit sicher immer wieder modernisiert und angepasst werden kann und sollte. Aber der Apfel selbst hat keine inhärente Bedeutung – es könnte genauso gut eine Kiwi sein. GEKAUFT WIRD DIE MARKENSTORY, DIE DAS SYMBOL REPRÄSENTIERT WIE VIEL STRAHLKRAFT HAT IHRE MARKE? Fest steht: Unternehmen wollen ihre Produkte durch die Strahlkraft ihrer Marken möglichst rentabel an eine möglichst breite Kundschaft absetzen und diese wiederum möglichst langfristig an die Marke binden. Aber die Entscheidungsprozesse, die zum Kauf einer bestimmten Marke führen und für eine langfristige, das heißt eine emotionale Bindung zur Marke sorgen, laufen mehrheitlich nicht rational ab und werden durch viel mehr Faktoren bestimmt, als es die reinen Eigenschaften eines Produkts leisten können. Vereinfacht gesagt: Niemand kauft sich ein iPhone, weil es das beste Smartphone auf dem Markt ist. Angesichts der riesigen Produktvielfalt auf jedem Sektor laufen Superlative wie „das beste Produkt“, die eine Alternativlosigkeit propagieren, ins Leere. Es gibt immer Konkurrenzprodukte mit ähnlichem oder sogar gleichem Leistungs umfang, im Falle von Apple sogar einige leistungsfähigere Smartphones. Die Entscheidung für ein iPhone geschieht also in der Mehrzahl der Fälle aufgrund der hohen Identifikation mit der Marke. Die Erfolgsstory des Unternehmens, die bahnbrechenden Produktdesigns und der visionäre Blick eines Steve Jobs, mündend im Lifestyle-Gefühl eines modernen, innovationsgetriebenen Kunden- Symbolik funktioniert also nur von innen nach außen und nicht umgekehrt. Jegliche Form des Symbols ist nur Repräsentant einer Idee, einer Botschaft, eines präkonfigurierten Systems. Machen Sie ganz einfach den Selbstversuch: Würden Sie dem wohl bekanntesten Logo, dem angebissenen Apfel, dieselbe Strahlkraft beimessen, wenn Sie es in einen anderen Kontext rücken? Zum Beispiel als Logo des kleinen Ladens bei Ihnen um die Ecke? Erst die Marke füllt das Logo mit Bedeutung. Das sollte Ihnen bewusst sein, bevor Sie beispielsweise über ein „Facelift“, sprich kleinere grafische Anpassungen Ihres Logos, nachdenken. Auch wenn solche Veränderungen durchaus sinnvoll sein können, haben sie ohne über geordnete Intention doch eher kosmetischen Charakter. Fragen Sie stattdessen zuerst, wofür Ihre Marke steht, was ihre Bedeutung, ihr Alleinstellungsmerkmal ist. Und wo Sie mit ihr hinwollen. Die Markenentwicklung muss heute bei Unternehmen oberste Priorität haben. Für einen guten Designer ergibt sich das Logo einer Marke anschließend fast von selbst. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 45 AUTOR \ Gabriel Vocasek 06.10.15 15:49 46 mobile design Von wegen optional_ Wer heute bei Websites nicht an mobile Endgeräte denkt, hat morgen verloren. SIEBEN ERKENNTNISSE ZU MOBILE DESIGN ENDLICH IST DIE WEBSITE ONLINE, DA ZÜCKT PLÖTZLICH JEMAND SEIN HANDY UND MEINT NUR: „OH, HIER SIEHT DAS ABER VERSCHOBEN AUS.“ WENN DAS PASSIERT, HAT WAHRSCHEINLICH JEMAND GEDACHT, DAS MOBILE DESIGN KÖNNTE MAN SICH AUCH SPAREN ODER MAL NEBENHER ABHANDELN. UM HERAUSZUFINDEN, WIE DAS MIT DEM MOBILE DESIGN BESSER KLAPPT, HABE ICH BEI UNSEREN EXPERTINNEN STEPHANIE UND NICOLE EIN BISSCHEN GENAUER NACHGEFRAGT. EINS ZWEI DREI Es gibt Unterschiede zwischen einer Website als Desktop- und als mobiler Variante. Trotzdem tun viele Agenturen immer noch so, als ob ignorieren eine Option wäre. „Das darf heutzutage eigentlich nicht mehr zur Debatte stehen. Es wird immer noch oft überlegt, ob man eine Website responsive und mobile first anlegt oder nicht, dabei sollte das eigentlich Standard sein.“ Lieber viel Zeit für die Konzeption auf bringen, statt wild Layouts zu erstellen. Es muss von Anfang an klar durchdacht sein, welche Inhalte später auch in der mobilen Version zum Einsatz kommen und wie die Seitenmechanismen funktionieren. „Im Idealfall gibt es kaum Layouts, stattdessen definiert man Parameter wie Farben, Schriften, wie ein Button aussieht oder einzelne Module.“ Wichtig dabei ist vor allem, Kunden von Anfang bis Ende eng einzu binden. Mobile Nutzer sind unbarmherzig. Während man zuhause vielleicht auch mal die vierte Ebene einer Website anklickt, sieht das mit dem Smartphone ganz anders aus. „Nutzer müssen schnell und zielgerichtet an die Infos gelangen, für die sie überhaupt die Seite aufrufen.“ Sonst sind die Nutzer nämlich weg. Deshalb ist es umso wichtiger, aus für den Nutzer relevanten Inhalten echten Mehrwert für ihn zu schaffen. Wer beispielsweise einen Webshop aufruft, soll auch möglichst schnell einkaufen und bezahlen dürfen – ohne vorher mit Unternehmensinfos erschlagen zu werden. Mobile ist Pf licht 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 46 Planung ist das halbe Leben Zielgruppen existieren wirklich 06.10.15 15:49 47 VIER Nicht überall gleich, aber überall gleich gut Smartphones und Tablets gibt es in unzähligen Größen und Ausstattungen. Vor diesem Hintergrund ist eine Standardlösung, die auf wirklich jedem existierenden Gerät exakt gleich aussieht, unmöglich. Man kann es versuchen, aber das wäre irgendwie Kommunismus. Der richtige Weg ist, Websites so umzusetzen, dass sie nicht auf jedem Display gleich, sondern gleich gut aussehen. Für den User äußert sich das im größten praktischen Nutzen. „Auf ein Display müssen die Inhalte nicht nur draufpassen, man muss sie schließlich auch lesen können und beim Tippen mit dem Finger die richtigen Flächen treffen.“ FÜNF Usability und Content sind wichtig, viele bunte Bilder nicht so Mobile ist also vor allem praktisch, mehr Taschenmesser als Damaszener-Klinge mit Perlmuttgriff. Bei Mobile sind die Bedienbarkeit und der Content das Wichtigste. „Es muss schnell sein und funktionieren.“ Denn die User greifen oft mit ihrem mobilen Internet auf die Website zu, lange Ladezeiten aufgrund von aufwendigen Animationen und großen Bilddateien sind deshalb in jedem Fall zu vermeiden. Der Universalanspruch jedes Designs muss es sein, alle Nutzer mit individuellen und f lexiblen Medienerlebnissen zu begeistern. SECHS Mobile ist die Zukunft Durch die nachfolgenden Generationen wird Mobile immer wichtiger. Schon heute geht auf den kleinen Begleitern teilweise mehr als auf Desktop-PCs, beispielsweise dank eines immer aktuellen Betriebssystems. Während Programmierer über den leider immer noch genutzten Internet Explorer f luchen, auf dem nie etwas so läuft, wie es soll, funktioniert die Mobile-Variante eigentlich immer. In vielen Haushalten hat das Smartphone dem klassischen Computer längst den Rang abgelaufen. SIEBEN Probleme existieren nur im Kopf Schwierig ist eigentlich nur das Umdenken. „Eine Website pixelgenau in Photoshop aufzubauen und dann 1 : 1 ins Web zu stellen funktioniert heute nicht mehr.“ Die vielen Endgeräte und Rahmenbedingungen machen das schlichtweg unmöglich. Die Herausforderung besteht also darin, sich von dieser starren Denke zu lösen und die Umsetzung ganz f lexibel anzugehen. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 47 STEPHANIE FRIZ DIGITAL ARCHITECT NICOLE MERK SCREEN DESIGN AUTOR \ Gabriel Vocasek 09.10.15 15:33 aRTS 48 neues aus dem lab Die Vernissage 4.0_ Wie wir unsere digitale Expertise mit unserer Ausstellung verknüpft haben. 24. JULI 2015, 18:55 UHR STEPHANIE FRIZ, MIGUEL-ANGEL DITTUS UND NINA BURKHARDT PRÜFEN EIN LETZTES MAL DIE TECHNIK UND NEHMEN IHRE POSITIONEN EIN. HEUTE WIRD SICH ZEIGEN, OB DIE DREI WOCHEN ARBEIT DES LAB-TEAMS EIN ERFOLG SEIN WERDEN. DOCH WORUM GEHT ES EIGENTLICH? In der letzten Ausgabe von B2B – Das Magazin – stellten wir unsere neueste Abteilung, das Lab, vor. Unsere Lab-Mitarbeiter sind Spezialisten der Digitalisierung und sorgen für Innovation im Hause RTS Rieger Team. Unablässig wird an neuen Technologien getüftelt und geprüft, wie wir daraus Mehrwert für unsere Kunden generieren können. Eine Frage, die uns dabei sehr beschäftigt: Wie können Informationen interaktiv – und damit dauerhaft – in den Köpfen der Zielgruppen verankert werden? Heute schildern wir Ihnen unsere ersten Erfahrungen und Feedbacks damit. So viel verraten wir schon einmal vorneweg: Wir sind ziemlich stolz. Amrei Heyne ist eine Kunst-Galeristin ohne Galerie. Soll heißen, sie stellt Bilder in immer wechselnden Räumlichkeiten aus – meist in Firmengebäuden. Als sie uns vorschlug, die Agentur für fünf Monate in eine Galerie zu verwandeln, sagten wir ohne zu zögern zu. Wir wären jedoch nicht RTS Rieger Team, wenn wir die Ausstellung nicht zu etwas ganz Besonderem gemacht hätten. In den folgenden Wochen wurde konzeptioniert, programmiert, getestet und gefilmt. Das Ergebnis: sechs Beacons, ein TouchDigitarium und eine App für iOS, die die Besucher der Vernissage aRTS mit zusätzlichen Informationen versorgen sollten. Zum Beispiel zu den Künstlern und deren Werken. „Damit ein Erlebnis fast wie im Museum geschaffen wird, wollten wir den Besuchern auf interaktive Weise zusätzliche Informationen vermitteln“, erklärt Miguel-Angel Dittus. Um ein Erlebnis wie mit einem Audioguide zu schaffen, orientierten wir uns an einer Technologie, die ähnlich schon in modernen Museen wie dem Parlamentarium in Brüssel eingesetzt wird: den Beacons. Diese kleinen Funksender lassen sich mit Informationen ausstatten, die der Besucher, falls gewünscht, abrufen kann. Um die Inhalte auf den Beacons abspielen zu können, brauchten wir eine App. Am Abend der Vernissage konnten sich die Besucher also die kostenlose App aufs Smartphone laden und in unmittelbarer Nähe der Beacons auf dem Display des Smartphones Videos und vertiefende Texte abrufen. „Leider mussten wir uns auf sechs Beacons beschränken, da wir nur wenige Wochen zur Verfügung hatten“, so Dittus. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 48 06.10.15 15:49 49 Auf zwei Stockwerken erstreckt sich die Ausstellung mit den Kunstwerken von Andrea Eitel und Klaus Frahm. Wer das Gebäude von RTS Rieger Team (nicht) kennt, weiß: Man kann sich schon mal verlaufen. Das sollte keinem unserer Besucher passieren. Und hier kommt das Touch-Digitarium ins Spiel. DAS TOUCH-DIGITARIUM Auf dem Touch-Digitarium, oder auch dem großen weißen Kasten mit dem durchsichtigen Display, programmierte Stephanie Friz den Grundriss des Firmengebäudes in das Digitarium – inklusive der Standorte der sechs Beacons. Damit die Besucher zusätzlich mit dem Touch-Digitarium interagierten und so das neue Medium kennen lernen konnten, waren die Inhalte der Beacons ebenfalls über das Touch-Digitarium einsehbar. „Über das Ergebnis einer völlig neuen Möglichkeit der Präsentation von Kunst bin ich sehr glücklich. Der Betrachter erlebt eigenständig, aufwandslos – denn wer hat denn heute bitte kein Smartphone? – eine Führung durch die Ausstellung, kann Künstlerinterviews oder Atelierrundgängen folgen, erfährt Hintergründe und manche interessante Begebenheit, Hard Facts inklusive. Neue, innovative, spannende Möglichkeiten nicht nur für Technikfreaks! Ich bin sehr begeistert!“ Übrigens: Falls Sie Interesse haben, die Kunst und die technische Aufbereitung einmal mit eigenen Augen zu sehen, können Sie unter arts.rts-riegerteam.de eine eigene Führung buchen. AUTORIN \ Lisa Raabe „Die digitale Aufbereitung hat allen Besuchern richtig gut gefallen. Die Technologien waren teils völlig neu für unsere Gäste – aber sie haben trotzdem fleißig ausprobiert und hatten eindeutig Spaß dabei“, fasst Nina Burkhardt abschließend zusammen. Das LabTeam ist sichtlich zufrieden. Und auch die Galeristin Amrei Heyne ist begeistert: 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 49 06.10.15 15:50 50 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 50 06.10.15 15:50 51 AUTORIN \ Stefanie Walkenfort 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 51 06.10.15 15:50 MIT DEM RTS RIEGER TEAM AUF ZEITREISE DURCH DIE DESIGN-ENTWICKLUNG Wie verändert Technik d 1942 Brush Script Brush Script Robert E. Smith kreierte 1942 eine der Handschrift nachempfundene Schriftart. Sie löste einen regelrechten Boom von vergleichbaren Schriftarten aus, die sich bis in die 60er Jahre großer Popularität in der Werbebranche erfreuten. 1950er CAD COMPUTER-AIDED DESIGN Der Begriff CAD entstand schon Ende der 50er Jahre. Aus den Forschungen von General Motors und IBM resultierte das DAC-1, das erste CADSystem. Spätestens seitdem es dreidimensional wurde, ist es aus der Werbung nicht mehr weg zudenken. Meistens werden Produkte nicht mehr fotografiert, sondern gerendert. 5361_B2B_Magazin_02_2015_Centerfolder_print.indd 2 06.10.15 15:57 1958 Erstes Computerspiel COMPUTERSPIELE Seit 1958 geht der Siegeszug der Computerspielwelt immer weiter. Der anfängliche Pixel-Look ist mittlerweile fotorealistischer 3D-Grafik gewichen. Dennoch hatten die kleinen Pixelwesen großen Einfluss auf Designer. 1950er Animation XEROX-KOPIERSYSTEM Erste Film-Animationen entstanden schon Ende 1950er A nimation des 19. Jahrhunderts. In den 50er Jahren, als XEROX-KOPIERSYSTEM die TV-Werbung aufkam, war der Zeichentrick Erste Film-Animationen entstanden schon Ende 1950er en vogue, da es technisch möglich wurde, Zeich- A nimation des 19. Jahrhunderts. In den 50er Jahren, als nungen direktXEROX-KOPIERSYSTEM auf Folie zu kopieren. Werbe-Ikone die TV-Werbung aufkam, war der Zeichentrick Leo Burnett schuf damals Figuren wie Tony the schon Ende Erste Film-Animationen entstanden 1950er en vogue, da es technisch möglich wurde, Zeich- A nimation Tiger für Kellogg’s, auch heute noch TV Jahren, als des 19. die Jahrhunderts. In denim50er nungen direktXEROX-KOPIERSYSTEM auf Folie zu kopieren. Werbe-Ikone zu sehen sind. die TV-Werbung aufkam, war der Zeichentrick Leo Burnett schuf damals Figuren wie Tony the schon Ende Erste Film-Animationen entstanden en vogue, da es technisch möglich wurde, ZeichTiger für Kellogg’s, auch heute noch TV Jahren, als des 19. die Jahrhunderts. In denim50er nungen direkt auf Folie zu kopieren. Werbe-Ikone zu sehen sind. die TV-Werbung aufkam, war der Zeichentrick Leo Burnett schuf damals Figuren wie Tony the en vogue, da es technisch möglich wurde, ZeichTiger für Kellogg’s, die auch heute noch im TV nungen direkt auf Folie zu kopieren. Werbe-Ikone zu sehen sind. Leo Burnett schuf damals Figuren wie Tony the Tiger für Kellogg’s, die auch heute noch im TV zu sehen sind. da sD es ? i gn Ende 1970er Computer HEIMCOMPUTER MIT GUI Zunächst hatte der Computer nur wenig Einfluss auf das Design. Dies änderte sich schlagartig, als Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre grafische Benutzeroberflächen für den Commodore, den Atari und natürlich den Macintosh entstanden. Gerade Apple ist auch heute noch das Paradebeispiel dafür, wie wichtig das Design des Graphical User Interface ist. 5361_B2B_Magazin_02_2015_Centerfolder_print.indd 3 06.10.15 15:57 1980er Duplexdruck DUPLEXDRUCK Dieser Bilderdruck, bei dem zwei Farben nach einer einzigen Vorlage mit unterschiedlicher Rasterwinklung, unterschiedlichen Tonwerten und unterschiedlicher Tonabstufung gedruckt werden, erlaubt einen wesentlich plastischeren Effekt als der Einfarbendruck. Er war vor allem in den 80er Jahren der Trend schlechthin, da man aus dem verschiedenen Bildmaterial einen einheitlichen Look kreieren konnte und für den Druck nur eine Sonderfarbe brauchte. 1990 Photosphop und InDesign PHOTOSHOP UND INDESIGN Heute sind diese Programme aus Agenturen nicht mehr wegzudenken. Und auch fast jeder Privathaushalt besitzt eines dieser Programme. Doch vor 25 Jahren mussten Art-Direktoren handwerklich einiges mehr auf dem Kasten haben. Foto-Retusche mit Airbrush, Copy-Setzen mit Lineal und Geo dreieck, Bildbeschneidung mit Cuttern – alles Dinge, die man heute nicht mehr sieht. Die Ebenen-Funktion der Programme ist dabei besonders revolutionär, hat sie doch das Denken eines Designers komplett verändert. Ag 1984 PostScript-Fontformate POSTSCRIPT-FONTFORMATE g A Ag Wer kennt heutzutage noch Letraset? Bis in die 80er Jahre war die Firma Synonym für Anreibebuchstaben bei Grafikdesignern. Und dann kamen PostScript-Formate. Das mühselige Ankleben von Copy in eine Print-Anzeige war endlich vorbei. Durch die Digitalisierung von Schriftarten in Vektorgrafiken wurde Typografie schneller, einfacher und vor allem variabler einsetzbar. Und dadurch auch verspielter. 5361_B2B_Magazin_02_2015_Centerfolder_print.indd 4 06.10.15 15:57 Ende 1990er Kommerzialisierung des Internets INTERNET Mit dem Internet wurde die Welt der Kommunikation revolutioniert. Viele alte Technologien wurden durch das World Wide Web obsolet. Für einen Designer bedeutet es hingegen noch mehr Aufgabenfelder: Websites, Banner, E-Mail-Newsletter etc. Mit schnelleren Breitbandverbindungen hat sich das Internet rasant weiterentwickelt. So werden heute Header in HD angezeigt, Videos eingebettet und die Websites als One-Pager programmiert. Dinge, die vor zehn Jahren noch unmöglich schienen. Schematische Darstellung des Umbruchs einer Website vom Browser auf dem Computer zum Browser auf dem Smartphone 2007 2000er Generative Design GENERATIVE DESIGN Überlassen wir doch einfach dem Computer das Design. Mit Programmiersprachen wie Processing, Vvvv, Quartz Composer und Open Frameworks konnten Algorithmen geschrieben werden. Durch Veränderungen von Parametern entsteht aus einem Quellcode ein Bild. Durch diesen Gestaltungsprozess werden sonderlich anmutende Formen erzeugt, die nicht aus einer „Hand“ stammen. 1995 Erster voll 3D-animierter Kinofilm ANIMATION Das erste iPhone SMARTPHONE UND TOUCHDISPLAY Für Smartphones und andere Geräte mit Touchdisplays wie Tablets gelten besondere Design-Anforderungen. Bei den relativ kleinen Bildschirmen besteht die Aufgabe darin, Benutzerfreundlichkeit, Übersicht und unver wechselbares Design zu vereinen. Gerade die unterschiedlichen Bildschirmgrößen müssen bedacht sein und die Apps und Websites dementsprechend responsive gestaltet sein. Der Gedanke „mobile first“ sorgt dafür, dass Designs deutlich reduzierter und einfacher daherkommen als noch vor ein paar Jahren. Aus Gründen des Platzes, aber auch weil deutlich mehr Icons eingesetzt werden. Spätestens seit Toy Story, dem ersten voll 3D-animierten Kinofilm, kann sich niemand mehr Hollywood-Filme ohne 3D-Animationen vorstellen. Auch Zeichentrick wird heute vollständig am Computer animiert. So kommen wir aber auch täglich mit Animationen in Kontakt, ohne es bewusst wahrzunehmen – man muss sich nur einmal die Wettervorschau ohne Animationen vorstellen. 5361_B2B_Magazin_02_2015_Centerfolder_print.indd 5 06.10.15 15:58 56 FRÜHER EIN HANDWERK – HEUTE EIN SHORTCUT Wie durch Technologie Design zur Massenware wurde Mal ganz abgesehen von dem kreativen Prozess, der hinter der Entstehung einer Anzeige steht, ist eine Print-Anzeige heute schnell gemacht. Und das in den verschiedensten Layout-Varianten. Vor der Ära „Photoshop und InDesign“ sah das noch etwas anders aus. Einzelne Arbeitsprozesse waren ein echtes Handwerk. Und eine echte Qual. FOTO BESCHNEIDEN MIT CUTTER UND LINEAL C Bei unvorsichtigen Art-Direktoren endete das schon mal blutig. Freistellungs-Werkzeug M Auswahlrechteck-Werkzeug FOTO-RETUSCHE VOM FOTOGRAFEN MIT AIRBRUSH Die Lippen etwas roter? Überlegen Sie sich das lieber zweimal! HEADLINES VORGEFERTIGT VOM TYPOGRAFEN B Pinsel-Werkzeug S Neuer Font? Das dauert einen Tag. Und passt vielleicht nicht. Kopierstempel T Text-Werkzeug PACKSHOT FREIGESTELLT MIT DEM CUTTER Bloß nicht verrutschen, sonst alles nochmal W UND WOFÜR BRAUCH ICH DANN NOCH EINEN DESIGNER? Gute Frage. Und sie ist auch ganz einfach zu beantworten. Designer sind dann gefragt, wenn man etwas Kreatives und Eigenständiges haben möchte. Denn trotz der vereinfachten Herstellung von Design benötigt man immer noch einen geschulten Kopf, 5361_B2B_Magazin_02_2015_Centerfolder_print.indd 6 Zauberstab-Werkzeug P Zeichenstift-Werkzeug der ein Gespür für Ästhetik hat. Der es gewohnt ist, Neues und Überraschendes zu entwickeln. Denn seien wir mal ehrlich: Was spricht uns mehr an? Ein namenloser Schuh von Deichmann oder das neueste Modell von Manolo Blahnik? Genau. 06.10.15 15:58 5 \ Das Magazin für B2B-Marken \ Centerfold DIE DEMOKRATISIERUNG DES DESIGNS Wie durch Technologie Design zur Massenware wurde „Was mein Sohn alles am Computer kann!“ – Ein Satz, der vielerorts einer stolzen Mutter entspringt, wenn der 14-jährige Sohn die Einl adungskarte für ihren 50. Geburtstag gestaltet. Es ist nur eines der vielen Beispiele, wie zugänglich heutzutage Design für jeden ist. Photoshop und InDesign haben das Design fast im Alleingang demokratisiert. Zehn Millionen Nutzer zählte allein Photoshop im Jahr 2007 – 58 % zum Leidwesen von Adobe illegal. Viele der Photoshop- und InDesign-Nutzer stellen auf Online-Portalen ihre Templates und Infografiken kostenlos zum Download bereit. Jeder kann von überall und zu jeder Zeit darauf zugreifen und es an seine eigenen Wünsche anpassen. Dafür braucht es auch keine großen Vorkenntnisse, denn dank Youtube gibt es genügend Tutorials, die 5361_B2B_Magazin_02_2015_Centerfolder_print.indd 7 alle Funktionen genauestens erklären. T-Shirt mit eigenem Motiv – kein Problem. Neue Visitenkarte für Papa – im Nu gemacht. Fancy gestalteter Lebenslauf – nur einen Klick entfernt. Früher sah das noch ganz anders aus. Früher, das heißt vor etwa 30 Jahren, war Design noch ein echtes Handwerk. Nur wenige gut ausgebildete Spezialisten waren in der Lage, Fotos zu bearbeiten, Typografie zu setzen und wirklich zu designen. Damals brauchte es noch wahre Vorstellungskraft, denn einzelne Arbeitsschritte dauerten Tage oder Wochen. Deshalb musste alles wohl überlegt sein und am Ende entstand immer ein Einzelstück. Ein Stück, das nicht so einfach nachträglich verändert werden konnte. Im Gegensatz zu heute, wo zig Varianten an Layouts und Fotos produziert werden. 06.10.15 15:58 58 lifestyle Über kommunikative Dissonanzen in der Mode ODER: WARUM KLEIDUNG NICHT LÜGT WIR ALLE STEHEN TÄGLICH VOR DER FRAGE: WAS ZIEHEN WIR AN? ABER EIGENTLICH STECKT DAHINTER EINE GANZ ANDERE FR AGE: WAS MÖCHTEN WIR MIT UNSERER KLEIDUNG KOMMUNIZIEREN? DIE KOMMUNIK ATIVE RELE VANZ VON MODE-DESIGN IST ENORM WICHTIG. JEDES ST YLING VERMITTELT EINE BOTSCHAFT. ABER WAS GENAU IST DIESE BOTSCHAF T, DIE WIR MIT UNSERER KLEIDUNG VERMITTELN WOLLEN? UND WANN IST DIESE BOTSCHAFT KOMMUNIKATIV ERFOLG REICH? Foto: Hans Renner Autorin: Laura Esser 5361_B2B_Magazin_02_2015_Centerfolder_print.indd 8 06.10.15 15:58 59 Das B2B Magazin hat sich mit der studierten Mode-Designerin Beata Isabella Nitzke getroffen. Sie arbeitet seit vielen Jahren weltweit als FashionStylistin. Ihre Aufgabe ist es, für bestimmte Fotoproduktionen (zum Beispiel Modestrecken, Kataloge, Lookbooks, Werbekampagnen) Menschen mit passender Kleidung und Accessoires zu versehen. Sie arbeitet für Kunden wie Adidas, Breuninger, Bugatti, DB, Marccain, Mercedes-Benz, Porsche, Siemens, S.Oliver etc. In jedem Styling sieht sie eine Botschaft. „Jeder möchte durch seine Kleidung etwas sagen“, erzählt die gebürtige Polin und verweist auf das Sprichwort „Kleider machen Leute“. Um das zu erreichen, muss eine Botschaft übermittelt werden. Wie sonst können Kleider Leute machen? 5361_B2B_Magazin_02_2015_Centerfolder_print.indd 9 06.10.15 15:58 60 lifestyle DIE KUNST DER GUTEN KLEIDUNG Tipps von der Fashion-Stylistin 1. Ein ehrlicher Blick auf sich selbst. Foto: Hans Renner 2. Mut zur Veränderung, ohne eine andere Person werden zu wollen, und Leichtigkeit im Spiel mit der Mode. 3. Dann findet man einen eigenen Weg, durch Styling die innere Schönheit zum Sprechen zu bringen. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 60 06.10.15 15:50 61 KLEIDUNG STIFTET KOMMUNIKATIVE BEZIEHUNGEN Machen Kleider nicht deshalb Leute, weil Leute für Leute Kleider machen? Wenn aber Kleider erst Leute machen, entsteht dann nicht eine Beziehung zwischen den Kleidern und den Leuten, die sie tragen? Also machen nicht nur die Kleider mit den Leuten etwas, sondern auch die Leute mit den Kleidern. Genau das meint auch die Modeexpertin: „Beide beeinf lussen sich in dieser kommunikativen Beziehung, sowohl die Person als auch das Outfit.“ Wenn also in diesem Sinne Kommunikation stattfindet, handelt es sich um einen nonverbalen Dialog zwischen der Kleidung und ihren Trägern. Kleidung kleidet uns auf eine ganz bestimmte Weise. „Dabei kommt es immer darauf an, was man selbst ausdrücken möchte“, sagt Nitzke. So kann Kleidung zum Beispiel verraten, welchen Beruf man ausübt. Sie kann darüber Auskunft geben, was man vorhat, in welcher Stimmung man ist, wo man hingehen will und so weiter. Aus Sicht des Modedesigns macht es einen großen Unterschied, ob man sich für den Sport kleidet, für die Oper oder für einen Stadtbummel. Jedoch wäre es viel zu kurz gefasst, wenn man sagen würde, dass die Kleidung nur in diesen verschiedenen Funk tionalitäten aufgeht. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 61 Auch der Schönheit wird eine große, vielleicht sogar die größte Rolle beigemessen. Natürlich hat Kleidung sehr viel mit Schönheit zu tun. Genauer: mit schön machen. Noch genauer: mit schöner machen. Nicht jede Verschönerung macht jedoch einen Körper schöner. Die kommunikative Beziehung, die wir zu unserer Kleidung aufnehmen, muss zu uns, zu unserem Typ, zu unserem Körper passen. Wenn genau das stattfindet, ist die kommunikative Beziehung erfolgreich und wir nennen die Erscheinung schön. Umgekehrt ärgert es uns, wenn uns jemand sagt, dass unsere Kleidung nicht zu uns passt. „Im Grunde genommen möchte man die Wahrheit nicht hören, man möchte nur hören, dass man gut aussieht“, so Nitzke. Es ärgert uns aber auch, wenn wir dieses Nicht-Passen bei anderen bemerken. Wir beobachten in diesem Fall, dass Kleidung den Körper der Person nicht verschönert, sondern bis zur Unkenntlichkeit verkleidet. Die Styling-Expertin betont, dass dadurch zwar keine Persönlichkeitsveränderung herbeigeführt werden kann, aber Kleidung unser Erscheinungsbild positiv wie negativ sehr beeinf lussen kann. KANN KLEIDUNG LÜGEN? Wir benutzen Kleidung gelegentlich auch, um etwas aus uns zu machen, was wir gar nicht sind. Zum Beispiel in Bewerbungsgesprächen, wenn wir glauben, fremden Erwartungen gerecht werden zu müssen. Kleidung verändert uns, macht aus uns visuell eine andere Person. Auf eine gewisse Art kann Kleidung folglich „lügen“. Aber wer lügt denn hier wirklich? Lügt in diesem Fall die Kleidung? Oder verhält es sich nicht ganz anders: NICHT KLEIDUNG LÜGT, SONDERN DIEJENIGEN, DIE SIE ZUM LÜGEN NÖTIGEN. 06.10.15 15:50 Das heißt, wir instrumentalisieren Kleidung, ja nötigen sie zu einer anderen Aussage. Zum Beispiel, wenn sie den Körper wie in ein Korsett einzwängt. Dieser Körper wird seiner natürlichen Form beraubt und fühlt sich nicht mehr wohl. Und das empfinden wir als Störung der kommunikativen Beziehung zwischen der Kleidung und ihren Trägern. Auch wenn wir das alle wissen, heißt es nicht, dass das immer beherzigt wird. Denn – wie Nitzke schmunzelnd bemerkt – manche nehmen diese Störung nicht wahr, weil sie keinen guten Spiegel zuhause haben. Ein anderes Phänomen, das das Thema von zu großen oder zu kleinen Kleidungsstücken betrifft, spielt sich hauptsächlich in weiblichen Kleiderschränken ab. „Es gibt Frauen, die sich nicht von unpassenden Kleidungsstücken trennen können, sondern ihre Kleiderschränke damit füllen“, weiß die Expertin. In der verwegenen Hoffnung, dass sich ihre Figur irgendwann einmal mit dieser Kleidung anfreunden kann. DIE KOMMUNIK ATIVE BEZIEHUNG K ANN GELINGEN ODER MISSLINGEN Ob diese kommunikative Beziehung folglich gelingt, hängt jeweils von der ästhetischen Kompetenz der betreffenden Person ab. Ob sie zum Beispiel zur Selbstkritik fähig ist, die ist nämlich gar nicht so einfach, wie Nitzke betont. Denn den persönlichen Geschmack mit aktuellen Trends zu kombinieren, ist keine Garantie für gutes Aussehen. „Wenn ein neuer Trend auf kommt, dann trägt man das, ohne darüber nachzudenken, ob es zum eigenen Typ passt“, so die Fashion-Stylistin. „Vielmehr ist es entscheidend, dass man beim Trend mitmischen kann.“ Wieder anderen ist es egal, oder sie können es gar nicht einschätzen, ob ihnen das Kleidungsstück steht. „So individuell, wie die Menschen sind, so individuell muss das Styling auf die Person im Einzelnen abgestimmt werden“, erklärt Nitzke. Das stelle für manche eine Schwierigkeit dar. Sie fügt noch hinzu: „Man möchte nicht alt werden, man möchte immer jung, einfach immer sexy sein. Hinzu kommt dieser seit ein paar Jahren vorherrschende wahnsinnige Drang zum Sport. Wenn man nicht fünfmal in der Woche Sport macht, das gilt für beide Geschlechter, gehört man irgendwie nicht dazu, und das finde ich krass. Irgendwann einmal hat sich das Bild der Frau und des Mannes verän- 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 62 lifestyle dert, ohne dass man gefragt hat, wo denn dabei der Genuss des Lebens geblieben ist.“ Was also leistet eigentlich Kleidung? Kleidung soll den Körper nicht verkleiden, sondern aus Körpern Leute machen! Das nennen wir Styling. EIN GELUNGENES ST YLING DEMENTIERT NICHT DEN KÖRPER, SONDERN BRINGT IHN ZUM SPRECHEN. Das muss besonders in Fällen gelingen, in denen die Natur dem Körper einiges schuldig geblieben ist. Bei den hohen ästhetischen Ansprüchen, wie sie typisch für moderne Gesellschaften geworden sind, sind solche „Defizite“ nicht nur ärgerlich, sondern schränken auch die kommunikativen Möglichkeiten von Personen ein. Um das zu verhindern, sind keine Schönheitsoperationen nötig. Es gibt etwas weitaus Besseres: Kommunikationsdesign! Den Körper mit Hilfe passender Kleidung zum Sprechen zu bringen ist nämlich die große Kunst von Kommunikationsdesgin. Foto: Frank&Steff 62 Beata Isabella Nitzke wurde in Polen geboren. Ihre große Liebe zur Mode entdeckte sie bereits in ihrer Kindheit. Zuerst studierte sie in Pforzheim an der FH Schmuckdesign. Jedoch waren ihr diese Formen nicht groß genug. Sie wollte mehr Volumen, Größeres gestalten und entschied sich deshalb für das Studium zur Mode-Designerin. Seit 1994 arbeitet sie selbstständig als Fashion-Stylistin und ModeDesignerin für Fotoproduktionen. Am besten gefällt ihr die Arbeit am Set. Ein gelungener Tag endet für sie mit dem perfekten Foto und einem Lächeln. 06.10.15 15:50 Foto: Thomas Kettner 63 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 63 06.10.15 15:50 64 rts werkstatt Neue Arbeiten_ Direkt aus unserer Werkstatt. Wir präsentieren Ihnen die neuesten Produktionen aus dem Hause RTS Rieger Team. Entdecken Sie, wie sich B2B-Kommunikation spannend, vielseitig und emotional auf den Punkt bringen lässt. DEUTSCHE MESSE das herz der digitalisierung schlägt hier Die Deutsche Messe ist der globale Marktplatz für Investitionsgütermessen. Der Geschäftsbericht 2014 zeigt, welche Rolle das Unternehmen mit seinen Flaggschiff-Veranstaltungen CeBIT und HANNOVER MESSE im Bereich der Digitalisierung von Geschäftsmodellen und industriellen Prozessen einnimmt. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 64 06.10.15 15:50 65 Anzeigen engineering customer’s delight Wie schafft man ein übergreifendes Versprechen für eine Marke, die mit einer Vielzahl von Teilbereichen und einem breiten Spektrum an Dienst leistungen und Lösungen in über 40 Märkten vertreten ist? Die Antwort: die arvato „stories of customer’s delight“. Anschauliche Geschichten, die eine ARVATO abstrakte Dienstleistung für jedermann begreifbar machen. Brandbook willkommen in einer neuen zeitzone Zwei Tage statt acht Tage Trocknungszeit von Trimeren: In der Verpackungsindustrie bedeutet dies den Beginn einer neuen Zeitrechnung! Genau diese neue Ära läuten wir mit unserem aufwendigen Mailing für desmodur quix ® BAYER von Bayer Material Science (seit 1. September 2015: Covestro) ein. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 65 06.10.15 15:50 66 rts werkstatt THE STYLE GUIDE FOR OUR NEW BRAND WORLD VERSION 1.0 IMAGERY KONTRON // 20 IMAGERY Kontron’s new visual world is characterized by a striking lightness. Objects and compositions are scaled down to the basics, leaving metaphorical space for ideas and visions. While minimalistic in nature, we still seek to use these visuals as big, statement images that capture the audience’s attention and imagination. Others see: JUST ANOTHER A key element of the new visual language is the focus on the fascinating end applications made possible with the help of Kontron, accompanied by copy (messaging) explaining how Kontron unleashes the application’s full potential. STYLE GUIDE This concept is further supported by the mirroring effect. The mirroring effect symbolizes Kontron’s unique perspective that enables it to see more that what’s apparent at first sight. This effect also illustrates Kontron’s creative spirit and ability to add value. The mirroring effect is required whenever a 2-part headline (campaign mechanism) is used. you see – we see Kontron ist ein global führendes Unternehmen im Bereich EmbeddedTHE STYLE GUIDE FOR OUR NEW BRAND WORLD BROCHURE DESIGN Computing-Technologie. Mit einem // 28 kompletten Portfolio an Hardware, BROCHURE DESIGN The self-assured lightness of the new Kontron visual style is also apparent in brochure design. The brochure opens to an intro with a big, statement image showcasing an application or a people topic in an intriguing or striking way fitting for Kontron’s brand promise. Software und Services. Wir gaben The pages below illustrate the new look and feel of our brochures in 210 x 280 mm format. Please note that other than the large-scale intro spread, and a lower emphasis on product tables, the brochure below is not meant to prescribe a particular structure but more to emphasize the focus on the simplicity and creativity of our clean look and feel moving forward. We do seek to minimize the “data sheet style” in brochure design – moving any desired data sheet type of info to the back pages. By utilizing the “prime real estate” of each brochure to come to a simple, clear point our audience should most remember, we peak their interest to learn more. This is then followed-up with a clear call-to-action. READY FOR SMART AUTOMATION Unleashing the full potential of About Kontron Kontron, a global leader in embedded computing technology and trusted advisor in IoT, works closely with its customers, allowing them to focus on their core competencies by offering a complete and integrated portfolio of hardware, software and services designed to help them make the most of their applications. With a significant percentage of employees in research and development, Kontron creates many of the standards that drive the world’s embedded computing platforms; bringing to life numerous technologies and applications that touch millions of lives. The result is an accelerated time-to-market, reduced total-cost-of-ownership, product longevity and the best possible overall application with leading-edge, highest reliability embedded technology. Kontron is a listed company. Its shares are traded in the Prime Standard segment of the Frankfurt Stock Exchange and on other exchanges under the symbol “KBC”. For more information, please visit: www.kontron.com CORPORATE OFFICES EUROPE, MIDDLE EAST & AFRICA NORTH AMERICA ASIA PACIFIC Lise-Meitner-Str. 3-5 86156 Augsburg Germany Tel.: + 49 821 4086-0 Fax: + 49 821 4086-111 [email protected] 14118 Stowe Drive Poway, CA 92064-7147 USA Tel.: + 1 888 294 4558 Fax: + 1 858 677 0898 [email protected] 1~2F, 10 Building, No. 8 Liangshuihe 2nd Street, Economical & Techonological Development Zone, Beijing, 100176, P.R. China Tel.: + 86 10 63751188 Fax: + 86 10 83682438 [email protected] Copyright © 2015 Kontron AG. All rights reserved. All data is for information purposes only and not guaranteed for legal purposes. Information has been carefully checked and is believed to be accurate; however, no responsibility is assumed for inaccuracies. Kontron and the Kontron logo and all other trademarks or registered trademarks are the property of their respective owners and are recognized. Specifications are subject to change without notice. ICPs-20150219 - WMH AND GUIDELINES TO IGNITE OUR BRAND PROTECTING YOUR INVESTMENT KONTRON’S INDUSTRIAL COMPUTER PLATFORMS PAVE THE WAY FOR HIGHLY EFFICIENT AND FLEXIBLE AUTOMATION SOLUTIONS. THE KBOX FAMILY IS SPECIALLY DESIGNED TO ENABLE CONTROL AND PROCESS OPTIMIZATION IN INDUSTRIAL ENVIRONMENTS. You see: A FACTORY INDUSTRIAL COMPUTER PLATFORMS Kontron’s industrial computer platforms pave the way for smart automation (Industry 4.0) to enable highly efficient automation solutions. With a wide range of functions and interfaces, the KBox family is ready for the Internet of Things. THE KBOX FAMILY. Harsh industrial environments require robust designs and products that can withstand exposure to water, dust, and other extreme conditions. Kontron’s wartungsfrei or maintenance-free concept comprises a range of design features that increase availability and longevity while minimizing TCO. SHAPING TOMORROW’S PRODUCTION – TOGETHER As a global leader in embedded computing technology, Kontron closely collaborates with its extensive network of partners and suppliers to push boundaries in security, reliability, manageability and datability. This allows our customers to benefit from the latest technologies as soon as they’re developed. // 3 u Network flexibility (Profibus, Profinet, CAN bus, EhterCAT) Portfolio für die Kommunikation an DESIGN FEATURES u Fanless operation u No battery u Real Time Clock (RTC) through gold cap u Hold-up time of up to 40 days u No rotating storage media, standard SSD support u Kontron remote monitoring and diagnostics software APPLICATIONS The KBox family is designed for a variety of industrial applications. The real-time design makes it suitable as a controller platform, while the advanced graphics capabilities are a perfect match for your HMI – MES applications. Moreover, the built-in communication options and environmental specification make the KBox an ideal platform for remote monitoring applications. // 4 INDUSTRIAL COMPUTER PLATFORMS WITHIN THE KBOX FAMILY ARE DESIGNED FOR ULTIMATE LONGEVITY AND INVESTMENT PROTECTION. THE WARTUNGSFREI DESIGN FEATURES ENABLE RELIABLE LONG-TERM DEPLOYMENT IN THE MOST DEMANDING ENVIRONMENTS, WHILE THE FOREVER YOUNG CONCEPT ALLOWS FLEXIBLE UPGRADES TO THE LATEST TECHNOLOGIES, PROTECTING YOUR INVESTMENT FOR YEARS TO COME. // 5 INDUSTRY-LEADING SERVICE AND SUPPORT Download the Wartungsfrei white paper: www.kontron.com/wpw FOREVER YOUNG KEEPING YOUR SYSTEM ON THE LEADING EDGE FOREVER YOUNG By enabling maximum flexibility and upgradeability, the KBox family’s modular approach allows you to break through the obsolescence barrier. We see: INDUSTRY 4.0 APPLICATIONS OPENING NEW HORIZONS IN PREDICTABLE PRODUCTIVITY // 2 u IoT – Industry 4.0 (WIFI – GPRS – LTE) u Dust-free packaging SMART AUTOMATION Kontron’s IoT-ready industrial computer platforms are designed to ideally prepare your production facility or asset for Industry 4.0. WARTUNGSFREI The KBox family is wartungsfrei (maintenance-free), minimizing total cost of ownership (TCO) while ensuring utmost availability. Reducing TCO – driving availability Maximum innovation, minimum investment u Predictable control (IEEE – 1588 PTP) Kontron’s IoT-ready KBox family is a true industrial computer platform, designed to enable predictable productivity in a connected environment. Developed for smart automation, wartungsfrei (maintenance-free), and based on the Forever Young philosophy, it accelerates your time to deployment and optimizes TCO without sacrificing your innovative potential. TO STAY COMPETITIVE IN TODAY’S INDUSTRY 4.0 ENVIRONMENT, FACTORIES MUST BECOME SMARTER AND MORE CONNECTED. AT KONTRON, WE DON’T JUST REPACKAGE PERSONAL COMPUTER TECHNOLOGY. INSTEAD, WE DEVELOP TRUE INDUSTRIAL COMPUTER PLATFORMS TO ENABLE TOMORROW’S PRODUCTION. Predictable productivity in a connected environment WARTUNGSFREI/ MAINTENANCE-FREE FOREVER YOUNG DESIGN FEATURES WARTUNGSFREI/MAINTENANCE-FREE DRIVING AVAILABILITY WHILE REDUCING TCO COM Express® SMART AUTOMATION Kontron dazu noch ein kreatives SMART AUTOMATION ENABLING PREDICTABLE PRODUCTIVITY We see: A SET OF KEY TOOLS Ever-shorter innovation cycles in embedded computing technology are putting pressure on OEMs across all industries to keep pace. Kontron’s modular Forever Young approach, based on SMARC TM or COM Express® components, allows you to break through the CPU obsolescence barrier with minimum investment and integration effort. DESIGN FEATURES u Anytime upgradeability of core technology module u Interfaces and mechanical components remain unchanged u Ultimate scalability to your requirements u Increased longevity of the overall system // 6 // 7 THE KBOX FAMILY: Unleashing the full potential of DESIGNED FOR PREDICTABLE PRODUCTIVITY Max. Speed KBOX A-201 CONNECT KBOX A-202 1) 2) 4) 5) 7) DDR3L ECC 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 0/0/0 0 WIN7, WES7, WXP Yocto Fedora – 10W 15W 150 x 57 x 95 mm (5.91" x 2.24" x 3.74") 1 kg (2.20 lbs) Fanless Industrial grade -40 °C to + 75 °C (-40 °F to 167 °F) 93 % @ 40 °C non-condensing Vibration operational: IEC 60068-2-6 10–500 Hz, 2 G Shock operational: IEC 60068-2-27 half sine 11 ms 15 G Safety Certifications 3) UL ready / CE Hold up time >10 ms 4) Remote system diagnostics Power On/Off options *) Optional 1* / 1* / 0 1 √ – – 6.5 V to 32 V DC Relative Humidity Vibration Shock WES 7, WES 8, WEC7 on request – planned / planned AC to DC 24 V / 2.5 A (60W) optional 5W 10W DIN RAIL, Desktop, Cabinet, Bookmount Weight 5) 3x G √ √ √ – 2/2 2/0 1 1 2 0 √ on request on request planned / planned – Depending on chosen CPU Depending on chosen CPU Control cabinet key holes, book size format 155 x 290 x 210 mm (6.1" x 11.42" x 8.27") 4.75 kg (10.47 lbs) 130 x 290 x 210 mm (5.12" x 11.42" x 8.27") 117 x 290 x 210 mm (4.61" x 11.42" x 8.27") approx. 4.3 kg (9.48 lbs) 3.8 kg (8.38 lbs) Fanless 0 °C to + 50 °C (32 °F to 122 °F) with Core™ i5-4402E 0 °C to + 65 °C (32 °F to 149 °F) with Core™ i7-4700EQ 0 °C to + 50 °C (32 °F to 122 °F) 20 % to 80 % non-condensing CORPORATE OFFICES 93 % @ 40 °C non-condensing Vibration operational: IEC 60068-2-6 10–500 Hz, 1 G Shock operational: IEC 60068-2-27 half sine 11 ms 15 G Kontron is a listed company. Its shares are traded in the Prime Standard segment of the Frankfurt Stock Exchange and on other exchanges under the symbol “KBC”. For more information, please visit: www.kontron.com 24V DC (+ 20 % / – 15 %) Depending on chosen CPU Depending on chosen CPU Control cabinet key holes, book size format CE, meet UR / UL60950, certification on request With a significant percentage of employees in research and development, Kontron creates many of the standards that drive the world’s embedded computing platforms; bringing to life numerous technologies and applications that touch millions of lives. The result is an accelerated time-to-market, reduced total-cost-of-ownership, product longevity and the best possible overall application with leading-edge, highest reliability embedded technology. 1/0/0 WIN7, WES7, WIN8.1 on request on request 100 x 222 x 210 mm (3.94" x 8.74" x 8.27") ca. 3.0 kg (6.61 lbs) 95 % relative Humidity at 40 °C Vibration operational: IEC 60068-2-6 10–500 Hz, 2 G Shock operational: IEC 60068-2-27 half sine 11 ms 15 G UL / CE / FCC Kontron, a global leader in embedded computing technology and trusted advisor in IoT, works closely with its customers, allowing them to focus on their core competencies by offering a complete and integrated portfolio of hardware, software and services designed to help them make the most of their applications. √ 2/1 √/ – With fan With extended temperature peripherals: -20 °C to 60 °C (-4 °F to 140 °F) With HDD 0 °C to 50 °C (32 °F to 122 °F) with airflow Shock operational: IEC 60068-2-27 half sine 11 ms 15 G UL / CE / FCC About Kontron 2* / 1* / 0 0 / 0 / 2* 2.5 kg (5.51 lbs) Fanless 93 % @ 40 °C non-condensing 0 / 1* / 2* / 0 0 24V +– 15 % 22W 50W DIN RAIL, Desktop / Wall, Cabinet, VESA 210 x 65 x 140 mm (8.27" x 2.56" x 5.51") 2.5 kg (5.51 lbs) Fanless With extended temperature peripherals: – 10 °C to 60 °C (14 °F to 140 °F) With HDD 0 °C to 50 °C (32 °F to 122 °F) with airflow Vibration operational: IEC 60068-2-6 10 –500 Hz, 2 G 16 GB 3840 x 2160 2 WIN7, WXP, WES09 – – DDR3L 2x SO-DIMM 8x LEDs 2x Buttons Power / Reset & Rescue 2/2 √ planned 10.0 V DC to 30 V DC – 16 Watt (with Intel® Atom™ D2550 at 1.8 GHz) Phoenix uEFI Intel® HD Graphics 4600 (Intel® HD Graphics for Celeron®) 2560 x 1600 0/1/0/0 4x G √ √ √ 1x Line-Out 1/0/0 Power LED 10.8 V to 28.8 V DC DIN RAIL, Desktop / Wall, Cabinet Quad-Core 2.4 GHz Intel® QM87 (HM86 for Celeron®) Intel® HD Graphics 0/7 √ AC to DC 24 V / 2.5 A (60W) optional 210 x 65 x 140 mm (8.27" x 2.56" x 5.51") 4th Generation Intel® Core™, Celeron® Quad-Core 2.1 GHz 2x SO-DIMM 0 1/0/0 1* WIN8 Intelligent Device Platform 2.0 XT certified, Yocto Max. Mounting Dimensions (W x H x D) Cooling Operating Temperature // 10 INDUSTRIAL COMPUTER PLATFORMS KBOX C-101 FAMILY 3rd Generation Intel® Core™, Celeron® Intel® QM77 (HM76 for Celeron®) AMI uEFI DDR3 16 GB 1 0 2/0/0 0 – VxWorks Hypervisor Input Voltage Typical APPROVALS 1) No moving parts 2) No battery required update 6) Rescue Button (RSQ) Operation // 9 Full HD (1920 x 1080) 0 / 0 / 1 / 1* 2x G √ √ √ – 2 / 1* / 1* 1/2 Digital IO 4x In / 4x Out TTL √ 1 0 Microsoft Windows Linux POWER POWER CONSUMPTION ENVIRONMENT GLOBAL TECHNICAL SUPPORT Your relationship with Kontron does not end with the delivery of your products. Instead, our global service and technical support engineers are available to support you throughout your system’s lifecycle. This gives you full peace of mind that expert assistance is always available to help you get the most out of your applications – today and tomorrow. Intel® HD Graphics 0/1 CODESYS / KEAPI SOFTWARE SERVICES Kontron offers a wide range of software development services to support your smart automation vision. For example, Board Support Packages (BSPs) can be provided for most common embedded operating systems, enabling faster and smoother development of project related applications. Quad-Core 1.91 GHz Soldered 2* Onboard Flash u Rapid prototyping and testing Up to Intel® Atom™ E3845 Integrated Phoenix SecureCore™ DDR3L ECC 4 GB 2/0 1 SDCard / CompactFlash / CFast u Lower design risk KBOX C-100 1) 2) 4) 7) 1/0 1 Adapter u Reduced TCO KBOX A-103 1/0 0 mSATA u Faster time-to-market 2560 x 1600 0/0/1/0 2x G √ √ √ – 2* / 1* / 1* 2/2 Digital IO 4x In / 4x Out TTL SIM card* √ 1/0 0 MECHANICAL u Reduced non-recurring engineering (NRE) costs ICH NM10 Mini PCIe / PCIe 2.5” HDD / SSD MIDDLEWARE HOW YOU STAND TO BENEFIT: Dual Core 1.86 GHz 1x 204-pin SO-DIMM Full HD (1920 x 1080) 1/0/0/0 2x G √ √ √ – 1 / 1* / 1* 0/2 SIM Card slot √ EXPANSION SOFTWARE SUPPORT CUSTOMIZATION WITH MODIFIED STANDARD BUILDING BLOCKS Off-the-shelf products aren’t always the right fit for every application – and developing a fully customized solution isn’t always an option due to budgetary or time constraints. This is where Kontron’s modified standard (MoSt) concept comes in. Our experts can quickly and easily modify these proven building blocks, available for all main components such as BIOS, hardware, firmware, mechanics, and middleware, to tailor them to your requirements – saving your time and money. Intel® Atom™ D2550 1.86 GHz AMI EFI DDR3 4 GB Soldered Intel® HD Graphics None 0/0/0/0 1x G / 1x F √ – – – 2/0/0 0/2 SIM Card slot √ KBOX A-101 Intel® NM10 Phoenix SecureCore™ 4 GB Soldered None Max. resolution HDMI / DVI / DP / VGA G: 10 / 100 / 1000, F: 10 / 100 IEEE1588 Teaming Failover Audio RS232 / RS422 / RS485 USB 3.0 / 2.0 Others Watchdog timer // 8 Quad-Core 1.91 GHz Integrated Intel® Quark™ EDKII UEFI FW DDR3L ECC 1 GB Socket Graphics Core 1) 2) 4) 7) Intel® Atom™ E3845 Single-Core 400 MHz Integrated BIOS Memory Technology Max. Capacity ETHERNET MISCELLANEOUS 1) 2) 4) 5) 7) Intel® Quark™ SoC X1021 CPU System Chipset MEMORY GRAPHICS Vibration operational: IEC 60068-2-6 5–150 Hz, 1 G Shock operational: IEC 60068-2-27 half sine 11 ms 15 G UL508, CE, CB Remote save software 7) Learn more about the KBox family of industrial computer platforms: http://www.kontron.com/products/systems-and-platforms/kbox-family/ // 11 EUROPE, MIDDLE EAST & AFRICA NORTH AMERICA ASIA PACIFIC Lise-Meitner-Str. 3-5 86156 Augsburg Germany Tel.: + 49 821 4086-0 Fax: + 49 821 4086-111 [email protected] 14118 Stowe Drive Poway, CA 92064-7147 USA Tel.: + 1 888 294 4558 Fax: + 1 858 677 0898 [email protected] 1~2F, 10 Building, No. 8 Liangshuihe 2nd Street, Economical & Techonological Development Zone, Beijing, 100176, P.R. China Tel.: + 86 10 63751188 Fax: + 86 10 83682438 [email protected] Copyright © 2015 Kontron AG. All rights reserved. All data is for information purposes only and not guaranteed for legal purposes. Information has been carefully checked and is believed to be accurate; however, no responsibility is assumed for inaccuracies. Kontron and the Kontron logo and all other trademarks or registered trademarks are the property of their respective owners and are recognized. Specifications are subject to change without notice. ICPs-20150219 - WMH KBOX WARTUNGSFREI PROCESSOR SYSTEM STORAGE AS A CUSTOMER, YOU CAN TAP INTO KONTRON’S INDUSTRY-LEADING SUPPORT THROUGHOUT THE ENTIRE PRODUCT LIFECYCLE. OUR SPECIALISTS ARE ALWAYS AVAILABLE TO LEND A HELPING HAND: FROM EXPERT PRODUCT SELECTION AND CUSTOMIZATION SERVICES, TO SOFTWARE DEVELOPMENT ASSISTANCE, TO AFTER-SALES TECHNICAL SUPPORT. die Hand, das Kunden hilft, mehr SMART AUTOMATION Predictable productivity in a connected environment WARTUNGSFREI/ MAINTENANCE-FREE Reducing TCO – driving availability FOREVER YOUNG Maximum innovation, minimum investment Vorteile zu sehen. Styleguide Anzeigen Messe 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 66 Touch-Digitarium 06.10.15 15:50 67 RUPP+ HUBRACH D E R A B E N D K O M M T. D I E BR I L L E BL E I BT. EyeDrive – Die neue Sehklasse BIS ZU WENIGER BLENDUNG * D IE D E R A B E N D K O M M T. D I E B R I L L E BL E I BT. N TI O O VA IN N r+ h VO N EyeDrive – Die neue Sehklasse BIS ZU WENIGER BLENDUNG * D IE N T IO OVA IN N r + h VON der abend kommt. die brille bleibt. Rupp + Hubrach fertigt Brillengläser auf höchstem Niveau. Eine neue Technologie verspricht nun bis zu 90 % weniger Blendung bei Nacht. Und ist damit ideal fürs Autofahren, ohne die Brille wechseln zu müssen. Damit der Nutzen auch zu 100 % bei den Kunden ankommt, haben wir ein Konzept entwickelt, das die Überlegenheit * * Der Reflexionsgrad Nacht liegt bis zu 90 % unter dem Reflexionsgrad unentspiegelter Brillengläser aus Kunststoff 1.6. Der Reflexionsgrad Nacht liegt bis zu 90 % unter dem Reflexionsgrad unentspiegelter Brillengläser aus Kunststoff 1.6. Roll-up der Brille bei Dunkelheit kommuniziert. Der Abend kann also gern kommen. Poster Broschüre TRUMPF trumpf im neuen glanz Trumpf ist ein führender Hersteller von Werkzeugmaschinen sowie Laser und Elektronik für industrielle Anwendungen. Mit dem neuen Corporate Design (Print) sorgt RTS Rieger Team für einen weltweit überzeugenden Auftritt der Marke. Die klare, aussagekräftige Gestaltung schafft dabei beeindruckende Präsentations flächen für Produkte und Botschaften. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 67 06.10.15 15:50 68 rts werkstatt N C H R I S T I AS JÜRGEN das beste rezept für marken Der Drei-Sterne-Koch Christian Jürgens überrascht durch immer neue Kreationen, was erlesene Speisen und exquisite Rezepte angeht. Aber wenn es um Markenrezepte geht, dann findet er die besten Zutaten bei RTS Rieger Team. Die umgesetzten Maßnahmen kommunizieren mit emotionalen Bildern und Ansprachen die Geschmackswelt, die der Koch durch immer neue Ideen in Bewegung hält. Porsche Porsche und Christian Jürgens: Leidenschaft und Qualität treffen aufeinander. Das Ergebnis: pure Emotion und die Gewissheit, etwas Außergewöhnliches zu erleben. Auf dem exklusiven Event „Porsche meets Kitzbühel“ sorgt Christian Jürgens für höchsten kulinarischen Genuss. Beim jährlich stattfindenden „Gipfeltreffen der Legenden“ haben Porsche-Fans die Gelegenheit, die Legende Kitzbühel, das legendäre Hahnenkamm-Rennen, die schon jetzt legendären neuen Porsche-Modelle und eine legendäre Kochkunst zu erleben. Infos zum aktuellen Event finden Sie hier Christian Jürgens, selbst begeisterter Porsche-Fahrer, verköstigt die Teilnehmer und sorgt dafür, dass das Event auch kulinarisch gesehen zu einem unvergesslichen Erlebnis wird. Zwei Marken, die für außergewöhnliche Erlebnisse stehen: Porsche und Christian Jürgens kreieren faszinierende Momente, die überraschen und begeistern. „Ich werde mit all meinem Können und meiner Leidenschaft daran arbeiten, meine Gäste und meine Partner immer wieder in Erstaunen zu versetzten“ 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 68 06.10.15 15:50 69 wir machen holz erlebbar. dauerhaft. CREATING TOMORROW’S SOLUTIONS WACKER präsentiert sein neues Element: SILRES®WH. Das neue Produkt schützt Holz gegen Wasserabsorption. Es wurde auf der European Coatings SHOW (ECS) 2015 in Nürnberg zum ersten Mal vorgestellt. Für diesen Anlass entwickelte RTS Rieger Team einen Satellitenstand, der einen Raum bildete, in dem Holz als erlebbares Element präsentiert wurde. SILRES® WH, WACKER’s latest innovation for achieving wood hydrophobicity, effectively protects wood from its worst enemy: moisture. The functional silicone resin emulsion provides long-lasting protection by keeping the water content very low – even after years of outdoor weathering. This helps to prevent wood from structural damage caused by swelling and shrinking. Plus, thanks to the excellent beading effect, customers can rest assured that they have done their best to protect this valuable natural material. For further details, visit www.wacker.com/silres-bs. Or contact us via e-mail at [email protected] or by telephone at +49 89 6279-1741. 5232_Anz_SILRES_WH_en_210x297+5.indd 1 Mailing 20.03.15 14:45 Anzeige WACKER Bodenaufkleber Messe essilor belebt ESSILOR Essilor ist weltweit führend in der Entwicklung, Herstellung und Personalisierung innovativer Brillen gläser und ein neuer Kunde von RTS Rieger Team. Die Aufgabe war, das bestehende Partnerprogramm für Optiker emotional aufzuladen und die Vorteile plakativ darzustellen, um ihr Geschäft neu zu beleben. App 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 69 06.10.15 15:50 70 rts werkstatt DÖHLER we bring ideas to life Döhler stellt natürliche Inhaltsstoffe für Lebensmittel und Getränke her. Und schafft damit jeden Tag für Millionen von Menschen ein besonderes Genusserlebnis. Um auch in der Kommunikation zu begeistern, hat RTS Rieger Team eine Kampagne entwickelt, die zeigt, wie man bei Döhler ganz natürlich Ideen zum Leben erweckt: mit Know-how, innovativen Technologien und jeder Menge Herzblut. Website We bring ideas to life. Bei Döhler stehen Dir alle Wege offen. Ich bin ein Beweis dafür. Mach mit! Beste Zutaten für Lebensmittel. José Romano (33) Supply Chain Controller Von Anfang an habe ich eigene Projekte. Heute zum Beispiel hat mir sogar meine Chefin zugearbeitet. Laura Herd (20) Auszubildende zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik Und Deine Karriere. WÄHL DEINE HERAUSFORDERUNG. FINDE HERAUS, OB WIR ZUSAMMENPASSEN. BEWIRB DICH ONLINE. ÜBERZEUG UNS UND LEG LOS! Geh auf www.doehler.com/ karriere und informier Dich über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten. Mach den Cultural Check auf www.doehler.com/karriere/ culturalcheck und mach Dir ein Bild von uns und unserer Denkweise. Melde Dich auf unserem Karriereportal an und schick uns Deine Bewerbungsunterlagen. Schnapp Dir Deinen Traumjob und setz Deine Ideen bei uns um. AUSBILDUNG | DUALES STUDIUM DÖHLER GMBH Riedstr. 7 – 9 | 64295 Darmstadt | Germany Phone +49 6151 306-0 | Fax +49 6151 306-278 www.doehler.com | [email protected] facebook.com/doehlergroup | twitter.com/doehlergroup Flyer Auszubildende Sundown in Barcelona. Der ganze Club trinkt den neuen Ice Tea mit Guave. Und Du weißt: Sundown in Barcelona. Der ganze Club trinkt den neuen Ice Tea mit Guave. Und Du weißt: Da stecken Deine Ideen drin. Da stecken Deine Ideen drin. Internet Die neue Fassbrause mit Cassis ist komplett frei von Gluten, Zucker und Kalorien. Aber sie ist bis zum Rand Jetzt Jobs für Macher finden: www.doehler.de/karriere voll mit Deinen Ideen. Jetzt Jobs für Macher finden: www.doehler.de/karriere Messewand HR 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 70 Roll-up HR Du willst alles über die Welt der Natural Ingredients lernen und gleichzeitig von Anfang an eigenständig arbeiten? Du bist bereit, Verantwortung zu übernehmen? Dann starte mit einer Ausbildung oder einem dualen Studium bei Döhler! Hier kannst Du dich entwickeln und Dich beweisen. www.doehler.de/karriere Anzeige HR Auszubildende 06.10.15 15:51 Our Portfolio 71 Natural Ingredients by Döhler: A unique range for your winning products We cover every step of the way. This makes Döhler your end-to-end provider with a unique integrated approach. Natural Flavours Health & Nutrition Ingredients Every day millions of people around the world enjoy the true added value created by Döhler. Fruit & Vegetable Ingredients Our Portfolio Our Portfolio Our Portfolio Powder Flavours Flavour Extracts Essential Oils FTNJ/FTNF Flavours Flavour Emulsions Integrated Solutions by Döhler. from nature to the consumer. Flavours Distillates Waterphases Cereal Ingredients Cereal Ingredients Your added value with To get the best taste, we go all the way from nature to the consumer. Dry Ingredients Speciality Ingredients Dairy Ingredients To get the best taste, we go all the way Natural Flavours Natural Colours Fruits Plants & Botanicals + Vegetables Speed to market Brown Alcoholics & Spirits Natural Flavours + + by Döhler White Sweets Sensations Reduction of working capital Industry expertise + Customised solutions + Planning dependability + Generating smart ideas + Outsourcing of R&D Masking PowerPoint-Vorlagen Ob wir Ihnen ein natürliches Aromaextrakt liefern, ein Fruchtpüree oder Ihre nächste Produkt-Innovation, eines ist immer dabei: Ganz viel Herzblut. Erfahren Sie mehr darüber, wie wir als Partner der Lebensmittelund Getränkeindustrie smarte Ideen und großartige Produkte auf den Weg bringen. | [email protected] | www.doehler.com Wir gratulieren der Brauindustrie zu 100 Jahren Fachjournalismus mit Herzblut. Messestand 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 71 Anzeige 06.10.15 15:51 \ Literatur Strategien, Werkzeuge, Geschäftsmodelle In Zeiten der digitalen Vernetzung ist es schwer, inmitten rasender medialer Wogen noch auf der Welle zu bleiben. Wenn es jemand versteht, den Wellen Form zu geben, dann die Designer. Die 99 Beobachtungen aus einer erweiterten Designpraxis beleuchten, wo sich Chancen ergeben, welche Strategien erfolgversprechend sind und welche Geschäftsmodelle sich dafür anbieten. Das Buch ist ein Kompass, um den Weg der Gestaltung in einer stetig wandelbaren Welt nicht aus den Augen zu verlieren. Wirkung und Wert von Design im 21. Jahrhundert Welche Rolle haben Designer heute, wenn alles irgendwie Design ist? Wird Design aufgewertet oder marginalisiert? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Frank Wagner und appelliert in seinem Buch für ein ganz neues Design-Verständnis sowie eine Auseinandersetzung mit Wirkung und Wert von Design. Er lenkt den Blick von der rein oberflächlichen Ästhetisierung hin zu den tatsächlichen mit Design einhergehenden Vorteilen. Und zeigt auf, wie wertvoll Design für eine in Transformation befindliche Gesellschaft sein kann. BILDHAFT Bildsemiotik Grundlagen und exemplarische Analysen visueller Kommunikation Kommunikationsdesigner produzieren Bilder, die Informationen und Emotionen vermitteln und bewirken sollen. Was es dabei zu beachten gilt, beschreibt das Buch sehr ausführlich. Es enthält eine systematische Darstellung von Kriterien, die sowohl für die Analyse als auch für die Produktion von Bild-Text-Kommunikation unerlässlich sind. In gut verständlicher Weise werden die theoretischen Grundlagen der Bildsemiotik erläutert. Mittels exemplarischer Bildanalysen werden aus der Praxis die unterschiedlichen Strategien visuellen Gestaltens dargestellt. WISSEN H SCHAFTLIC Design als Rhetorik Grundlagen, Positionen, Fallstudien In der Abhandlung wird Design als Form der Kommunikation unter rhetorischen Gesichtspunkten beleuchtet. Mit anderen Worten stellt Design die klassische Kommunikationslehre der Rhetorik als eine neue und umfassende Metatheorie des Designs vor. Denn gutes Design agiert nach den gleichen Regeln gelungener Kommunikation. Das Buch zeigt exemplarisch auf, wie die zeitgenössische Designforschung zunehmend ein Interesse an den rhetorischen Mechanismen der Design-Praxis entwickelt – vom Grafikdesign über die Architektur bis zur Interface-Gestaltung. 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 72 Frank Wagner Verlag: Hermann Schmidt ISBN: 978-3-87439-857-2 The Value of Design Thomas Friedrich und Gerhard Schweppenhäuser Verlag: Birkhäuser ISBN: 978-3-0346-0111-5 SWIRKUNG VOLL Florian Pfeffer Verlag: Hermann Schmidt ISBN: 978-3-87439-834-3 To Do: Die neue Rolle der Gestaltung in einer veränderten Welt Gesche Joost und Arne Scheuermann Verlag: Birkhäuser ISBN: 978-3764383459 IV INFORMAT 06.10.15 15:51 \ online WWW.B-2-B.DE \ Impressum HERAUSGEBER RTS Rieger Team Werbeagentur GmbH Stuttgart: Bunsenstraße 7–9 70771 Leinfelden-Echterdingen E-Mail: [email protected] Düsseldorf: Schanzenstraße 20 a 40549 Düsseldorf E-Mail: [email protected] REDAKTION Jörg Dambacher (V. i. S. d. P.), Stephan Fuß, Mona Krebs, Boris Pollig, Lisa Raabe, Stefanie Walkenfort www.rts-riegerteam.de E-Mail: [email protected] B2B-Blog: www.b-2-b.de FOTOSTRECKE Verschiedene Fotografen der Stockfoto-Agenturen Shutterstock /Offset + Getty Images 5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 73 TITELFOTO Offset GESTALTUNG Ulrike Augner (S. 30, S. 40) Romano Dudas (S. 52) Andreas Drosdz (S. 44) Judit Gyurko (S. 58) Nicole Merk (S. 46) Jürgen Schwegler (S. 20, S. 36, S. 48) Stefanie Walkenfort (S. 12, S. 22, S. 50) Beiträge, die mit Namen gekennzeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderweitige Vervielfältigung sind nur mit Zustimmung des Herausgebers gestattet. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Herausgebers strafbar. Alle Rechte vorbehalten. © by RTS Rieger Team Werbeagentur GmbH SATZ Jürgen Schwegler, Ulrike Augner PRODUKTION JUNG PRODUKTION, Stuttgart 09.10.15 15:51 Innovative Spirit. Outstanding Results. dem GWA Profi Award 2015 in der Kategorie Industriegüter. RTS Rieger Team führt mit insgesamt 13 Profis das Gesamtranking dieses B2B-MarkenAwards an. Wie Farben wirken Im Interview mit Prof. Axel Venn Neues aus dem Lab Die Vernissage 4.0 Round Table CD-Experten im Gespräch 02.2015 Wie macht man einen neuen Geschäftsbereich weltweit bekannt? Seit über 40 Jahren liefern wir auf diese und andere Fragen überzeugende Antworten für B2B-Unternehmen. Wir verpacken schwierige Themen in emotionale Geschichten und entwickeln Kommunikationsprinzipien, die bei Kunden mit Innovative Spirit für Outstanding Results sorgen. Mehr zum Markenauftritt von Wieland Thermal Solutions erzählen wir unter wieland.rts-riegerteam.de oder rufen Sie uns direkt an: 0711 9752-251. Ausgezeichnet mit Logo ist nicht gleich Marke Was das Logo wirklich leistet Schutz gebühr Mehr als nur gut aussehen Das In/Out-Prinzip für Wieland Thermal Solutions. Entwickelt von RTS Rieger Team. \ Das Magazin für B2B-Marken \ made by RTS Rieger Team B2B-Kommunikationsdesign out B2B-KOMMUNIKATIONSDESIGN in \ Das Magazin für B2B-Marken \ made by RTS Rieger Team MARKENBERATUNG MARKENENTWICKLUNG CORPORATE DESIGN EMPLOYER BRANDING PRODUKTKOMMUNIKATION DIGITALE UND VERNETZTE KOMMUNIKATION VERTRIEBSUNTERSTÜTZUNG EUR 12 02.2015 5361_B2B_Umschlag_02_2015.indd 1 06.10.15 16:32