PDF-Download

Transcrição

PDF-Download
Innovative Spirit.
Outstanding Results.
dem GWA Profi Award
2015 in der Kategorie
Industriegüter.
RTS Rieger Team führt
mit insgesamt 13 Profis
das Gesamtranking
dieses B2B-MarkenAwards an.
Wie Farben wirken
Im Interview mit Prof. Axel Venn
Neues aus dem Lab
Die Vernissage 4.0
Round Table
CD-Experten im Gespräch
02.2015
Wie macht man einen neuen Geschäftsbereich weltweit bekannt? Seit über 40 Jahren liefern wir auf diese
und andere Fragen überzeugende Antworten für B2B-Unternehmen. Wir verpacken schwierige Themen
in emotionale Geschichten und entwickeln Kommunikationsprinzipien, die bei Kunden mit Innovative Spirit
für Outstanding Results sorgen. Mehr zum Markenauftritt von Wieland Thermal Solutions erzählen wir
unter wieland.rts-riegerteam.de oder rufen Sie uns direkt an: 0711 9752-251.
Ausgezeichnet mit
Logo ist nicht gleich Marke
Was das Logo wirklich leistet
Schutz gebühr
Mehr als nur gut aussehen
Das In/Out-Prinzip für Wieland Thermal Solutions.
Entwickelt von RTS Rieger Team.
\ Das Magazin für B2B-Marken \ made by RTS Rieger Team
B2B-Kommunikationsdesign
out
B2B-KOMMUNIKATIONSDESIGN
in
\ Das Magazin für B2B-Marken \ made by RTS Rieger Team
MARKENBERATUNG
MARKENENTWICKLUNG
CORPORATE DESIGN
EMPLOYER BRANDING
PRODUKTKOMMUNIKATION
DIGITALE UND VERNETZTE
KOMMUNIKATION
VERTRIEBSUNTERSTÜTZUNG
EUR 12
02.2015
5361_B2B_Umschlag_02_2015.indd 1
06.10.15 16:32
02
De|sign [dı'zaın]
Design ist die Gestaltung eines Produktes hinsichtlich Erscheinungsbild und Benutzbarkeit.
(Quelle: Wiktionary)
Design beinhaltet eine Vielzahl von Aspekten und geht über die rein äußerliche Form- und Farb­gestaltung
eines Objekts hinaus (...) Insbesondere umfasst Design auch die Auseinandersetzung des Designers mit der
Funktion eines Objekts sowie mit dessen Interaktion mit einem Benutzer. (Quelle: Wikipedia)
Design orientiert sich am Menschen und seinen vielfältigen Bedürfnissen. (...) Design folgt dabei nicht
allein selbst gesetzten Regeln und Intentionen, sondern muss sich vor allem mit den Interessen jener
Gruppen oder Personen auseinandersetzen, denen das Design dienlich sein soll. Dadurch ist Design und
sind die Entwürfe vor allem zweckorientiert. (Quelle: Wikipedia)
Design, der Zweckmäßigkeit und Schönheit verbindende, von praktischen wie von ästhetischen
Gesichtspunkten bestimmte Formentwurf und seine Ausführung. (Quelle: wissen.de)
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 2
06.10.15 15:49
\ Das Magazin für B2B-Marken
\ Editorial
B2B-KOMMUNIKATIONSDESIGN –
WAS DIE RICHTIGE GESTALTUNG LEISTEN KANN.
„Man kann nicht nicht kommunizieren“. Diesen
Satz von Paul Watzlawick haben Sie bestimmt
schon oft gehört. Das liegt daran, dass er einfach
wahr ist. Und zwar nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich, sondern auch im Markenauftritt Ihres Unternehmens. Denn durch die
Wahl der Gestaltung treffen Sie auch die Wahl
der zu kommunizierenden Inhalte.
Zugegeben, ein Thema, das im B2B-Bereich mitunter stiefmütterlich behandelt wird. Wir wollten
wissen, woran das liegt, und haben in unserem
Leitartikel mögliche Szenarien beschrieben.
Mit dieser Ausgabe möchten wir eine Lanze für
Design im B2B brechen und erklären, welche
Rolle Corporate Design, Logos oder Farben
spielen – und was die jeweiligen Elemente leisten
können und sollen. So viel sei schon einmal
gesagt: Wie Sie von Ihrem Wettbewerber und
Ihren potenziellen Kunden wahrgenommen
werden, wird in erster Linie von Ihrem Markenauftritt geprägt. Der erste Eindruck zählt.
Deswegen erzählt uns Prof. Axel Venn im Interview, wie eine Farbe
helfen kann, die interne Sicht eines Unternehmens auf sich
selbst nach außen zu transportieren, und warum mehrere Farben
besser sind als eine. Mit den Marketingvertretern unserer Kunden
TRUMPF, Zehnder und Zeiss diskutiert Creative Director Boris
Pollig über die Rolle des Corporate Designs – mit sehr spannenden
Erkenntnissen! Unsere Screendesigner Nicole Merk und Stephanie
Friz erklären, worauf bei der Erstellung eines Webauftritts
unbedingt zu achten ist, damit die Wirkung positiv ausfällt. Und
Sabine Mayr, unsere Spezialistin für PowerPoint-Präsentationen,
schreibt, was der größte Fehler vieler Unternehmen beim Vor­
bereiten und Halten der Präsentationen ist. Nicht zuletzt erfahren
Sie, warum das Logo von Apple genauso gut eine Kiwi sein könnte
anstatt ein angebissener Apfel. Und falls Sie schon immer einmal
wissen wollten, was in einem Designer während eines Projekts
vorgeht, sollten Sie einen Blick auf Stefis Glosse werfen.
Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Lesen und den ein
oder anderen Erkenntnisgewinn. Wie immer freuen wir uns über
Ihr Feedback: [email protected]
Herzlichst
Jörg Dambacher
Geschäftsführung
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 3
06.10.15 15:49
04
36
Im Interview mit Axel Venn
52
48
Vernissage 4.0
Centerfold
30
Expertenrunde zum Thema Corporate Design
58
Lifestyle
22
12
Fotostrecke
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 4
Leitartikel
07.10.15 10:00
INHALT
News Centerfold
06
08
B2B-News
B2B-Kalender
Die Demokratisierung des Designs
Wie Design durch Technologie zur Massenware wurde
52
Titelthema Lifestyle
Ansichten
Im Interview mit Shutterstock/Offset und Getty Images
20
22
28
10 Thesen
Boris Pollig über gutes B2B-Design
Round Table
Corporate Design: Stellenwert und Zukunft
30
36
58
RTS Werkstatt
Aktuelle Arbeiten aus unserem Haus
B2B-Literatur
Buchtipps rund um das Thema Design
Impressum
64
72
73
Interview
Prof. Axel Venn: Wie Farben wirken
Fachbeitrag
PowerPoint: Jeder kennt’s. Jeder macht’s. Jeder kann’s?
40
44
Leitartikel
B2B-Kommunikationsdesign
B2B-Lifestyle
Warum Kleidung nicht lügt
Logos
Warum ein Logo nur so stark sein kann wie die Marke selbst
46
48
50
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 5
Mobile Design
Warum Sie bei Ihrer Website unbedingt
an mobile Endgeräte denken müssen
Neues aus dem Lab
Vernissage 4.0: Wie wir unsere digitale Expertise
mit unserer Ausstellung verknüpft haben
Stefis Glosse
Wertvolle Einblicke in die zerbrechliche Designerseele
06.10.15 15:49
s
u
a
s
e
l
l
e
u
t
t
k
l
e
A c h ä ft s w
s
e
ed r G
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 6
06.10.15 15:49
07
START-UP
TECHNIK
MODE
Aktuell steigt unter Verbrauchern das
Bewusstsein für qualitativ hochwertiges
und gesundes Essen. Gleichzeitig steigt
auch die Nachfrage nach Lieferdiensten,
denn im stressigen Alltag bleibt oft zu
wenig Zeit für gesunde Ernährung. Das aus
dem Hause Rocket Internet stammende
Unternehmen Lieferheld will mit seinem
Lieferdienst „Urban Taste“ die Brücke
zwischen Pizza und Burger zu GourmetMenüs schlagen. Über „Urban Taste“ können
gehobene Speisen von Restaurants aus
der Umgebung bestellt und geliefert werden.
Starten wird die Plattform des Berliner
Start-ups zunächst in sieben Städten.
Er war bereits tot geglaubt. Seit 2012 hat
sich in dieser Hinsicht nichts getan, doch
in der aktuellen Pressemitteilung aus dem
Hause Apple wird er vorgestellt: Der iPod
ist zurück! Am Design von iPod Nano und
iPod Shuff le ändert sich nichts. Der iPod
Touch wird neu aufgelegt, kommt mit
bis zu 128 GB und ist mit dem gleichen
Prozessor ausgestattet wie das iPhone 6.
Auch die Kamera wurde auf 8 Megapixel
angehoben. Insbesondere zum Spielen
soll der neue Touch geeignet sein.
Der eigentliche Grund für die Wiedereinführung ist allerdings Apples MusikStreaming-Dienst „Apple Music“. Er soll
als vergleichsweise günstiger Einstieg
in Apple Music dienen.
Erstmals nach 98 Jahren wird das Design
der legendären Converse-Allstar-Schuhe,
kurz Chucks, geändert. Bisher hatte man
sich nie an das Design des Schuhs gewagt,
da sowohl Fans als auch das Unternehmen
sehr große Angst davor hatten, dass sein
Erbe zerstört wird. Das Redesign ist nur
eine leichtere Abwandlung des Klassikers.
Die Zunge und die Sohle werden dicker,
um den Tragekomfort zu erhöhen. Laut
Converse wurde die altehrwürdige Ästhetik
des Schuhs beibehalten. Converse ist seit
zehn Jahren Teil der Nike-Gruppe und wird
dieses Jahr 2 Milliarden Umsatz erwirtschaften.
Gourmet-Lieferservice
(http://www.wuv.de/digital/noch_mehr_delikatessen_
lieferdienst_urban_taste_rollt_an)
Der iPod ist tot. Lang lebe der iPod!
Redesign nach 98 Jahren
(www.faz.de)
(http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/apple-stelltneuen-ipod-touch-vor-a-1043952.html)
TECHNIK
VIRTUAL REALITY
TRANSPORT
Seit dem Film „Zurück in die Zukunft 2“
träumen Fans der Reihe von dem Hoverboard, das Marty McFly nutzt. Nach unzähligen gescheiterten Versuchen in der
Magnettechnologie scheint Lexus nun der
Durchbruch gelungen zu sein. Anstatt
herkömmlicher Magneten, die bei der
benötigten Größe deutlich zu schwer waren,
nutzt Lexus laut eigenen Angaben gekühlte
supraleitende Magneten. Durch diese
Kombination ist es möglich, das Board
schweben zu lassen. Bisher funktioniert
das Board jedoch nur über speziellen
metallischen Untergründen.
Oculus Rift hat vor kurzem bekannt gegeben,
im ersten Quartal 2016 mit dem Verkauf
und der Auslieferung seiner Virtual-RealityBrille zu beginnen. Vorbestellt werden
kann die Brille noch in diesem Jahr. Damit
hat das lange Warten der Öffentlichkeit ein
Ende. Die Oculus Rift ist eine der bekanntesten Brille für Virtual-Reality-Darstellun­
gen. Er kürzlich kaufte Oculus das auf
Handtracking spezialisierte Studio Pebbels
Tracking, um das Virtual-Reality-Erlebnis
noch echter erscheinen zu lassen. Die
Consumer-Edition der Oculus Rift wird
zunächst nur für Windows-basierte Geräte
erhältlich sein, der Start für Mac und Linux
ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
Amazon arbeitet seit längerem daran,
Lieferungen von Paketen mit Hilfe von
Drohnen zu vollziehen. Nun hat der
Konzern ein Konzept vorgeschlagen, das
vorsieht, dass Drohnen im Nahverkehr auf
einer Höhe von 60 Metern fliegen sollen.
Drohnen, die für den Ferntransport gedacht
sind, sollen höher f liegen. Die maximale
Flughöhe beträgt 120 Meter. Die Drohnen
sollen laut Amazon mit anderen Flug­
objekten kommunizieren und ausweichen
können. Bisher darf Amazon nur bestimmte
Drohnenmodelle testen.
Zurück in die Zukunft
(http://gizmodo.com)
Oculus Rift – Consumer-Version 2016
Lieferstau über der Erde
(www.wuv.de)
(www.golem.de)
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 7
06.10.15 15:49
tle
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 8
ut
tg
ar
te
rW
ei
hn
ac .11.
ht –2
sm 3.1
ar 2.
kt
25
D
st
e
H llun
an g
no fü A G
ve r L R I 10.
T –
r,
D and E C H 14.
eu te N 11.
ts ch I C A
ch n
la ik
nd
us
St
ita
eu
ts
ch
er
ur
ts
ta
g
e
Al
le
rh
ei
lig .11.
en
75
.G
eb
ur
ts
ta
g
Br
uc
e
27
.
Le 11.
e
01
D
Er ie L
nä e
10
i
.–
Kö hru tme
14
ln ng ss
A
, D sw e f N U .10.
ü
eu irt r G A
ts sc die
ch ha
la ft
nd
Bi 2
ll 8.
G 10
at .
es
al
ie
nBe un
rli d F
n, e
D rns B 12.
eu e A M 11.
ts hp B
ch re I
la is
nd
M
ed
.G
eb
ob
30
29
28
27
26
25
24
23
22
21
20
19
18
17
16
15
14
13
12
11
10
09
08
07
06
05
04
03
02
01
31
30
29
28
27
26
25
24
23
22
21
20
19
18
17
16
15
14
13
12
11
10
09
08
07
06
05
04
03
02
01
Oktober
Pl
a
4
M ym 0.
ar ob Jah 09
ke il
r .
re wir est 12.
gi d ag
st al
rie s
rt
W
el
60
gl
D
B
.J
ah
re
H
am
bu
rg
ag
U
tri N 24
tt -Ch .1
in a 0.
Kr rta
af
t
st
H 2 B 12
eu am N O .11.
ts bu R D
ch r
la g,
nd
70
B-
te
rn
a
f
St ür tion
ut Bl al B 03.
tg ec e L E – 0
ar h Fa C H 6
t, be ch E .11
D ar m X P .
eu be e O
ts itu sse
ch n
la g
nd
In
A
Fr N K F
an U R
kf T E
ur R
t, B U 14.
D C –1
eu H M 8.
ts E 10
ch S S .
la E
nd
FR
WO
H RL
am D
bu P U B
rg L I 05
, D S H .–
eu I N G 07.
ts E 10
ch X P .
la O
nd
31
.
, D H A 10.–
eu N S 08
ts E B .11
ch O O .
la T
nd
W MAR
ür K
zb E T
ur I N 13.
g, G - 10
D K O .–1
eu N 4.
ts G R 10
ch E S .
la S
nd
B2
.J
ah Ta
Bu res g d
nd tag er
es B De
re eit ut
pu ri sc
bl tt d he
ik e n
0
D r D Ein 3.1
eu D h 0.
ts R ei
ch zu t
la r
nd
25
Der B2B-Kalender
Termine für den guten Rest des Jahres 2015.
Und für einen guten Start ins neue Jahr.
November
06.10.15 15:49
1.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 9
te
ac
rn
hn
ht
sf
H
ei
lig
e
ei 25.1
er 2.
ta
g
D
re
i K 06
ön .01
ig .
e
Ca atio
ra na
St van le A
16
ut , M u
.–
tg
s
24
ar oto ste
.0
l
t,
D r, T lun C M 1.
eu ou g
T
ts ri fü
ch st r
la ik
nd
In
W
ei
31
30
29
28
27
26
25
H
ei
lig
ol
2.
0
au 6.1
st 2.
ag
N 01
eu .0
ja 1.
hr
2
ab 4.12
en .
d
N
ik
23
.–
D
31
D üs
eu se B O .01.
ts ld O
ch or T
la f,
nd
W
ei
hn
ac
ht
sf
ei
M
W AR
ür K E
zb N K
ur O
g, N F
D ER
eu E N 17
.
ts Z
ch B 2 11.
la B
nd
26
er .12.
ta
g
10
0
Fr . Ge
an bu 12
.
k
Si rtst 12.
na ag
tra
E
Es S S E
se N 28.
n, M O 11.
D T O –0
eu R 6
ts S H .12
ch O .
la W
nd
Happy
New
Year!
2016
24
23
22
21
20
19
18
17
16
15
Dezember
14
13
12
11
10
09
08
07
06
05
04
03
02
01
31
30
29
28
27
26
25
24
23
22
21
20
19
18
17
16
15
14
13
12
11
10
09
08
07
06
05
04
03
02
01
30
09
Januar
06.10.15 15:49
10
Wann ist ein Design ein gutes Design? Gibt es dafür objektive Kriterien? Oder ist es hier genauso
wie mit der Kunst? Der eine zückt voller Euphorie sein Scheckbuch, der andere möchte beim Anblick
einer ranzigen Butter in der Ecke lieber den Wischmopp heranholen. Manchmal reagieren unsere
Kunden ähnlich be- oder entgeistert auf unsere Designarbeit. Wir wollten wissen, warum. Aus
diesem Grund haben wir in den vergangenen zwei Monaten unser Wissen über Kommunikationsdesign gesammelt und für Sie aufbereitet.
Dabei haben wir nicht den heiligen Gral für das perfekte Design gefunden – denn die eine Lösung
gibt es nicht. Warum Sie trotzdem weiterlesen sollten? Weil Sie danach wissen, warum Sie ausgerechnet auf gut gemachtes Kommunikationsdesign nicht verzichten können.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 10
06.10.15 15:49
\ Thema
B2B-Kommunikationsdesign
IST DAS
DESIGN
ODER KANN DAS
WEG?
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 11
06.10.15 15:49
12
DER SCHEIN-SEINSPAGAT
Welche Rolle Corporate Design im Markenkern spielt
Viele mittelständische Unternehmen in der Industrie
haben viel zu bieten und zeigen es nicht. Sie sind Weltmarkt- und/oder Innovationsführer, der visuelle Auftritt
aber ist im besten Falle unauffällig beziehungsweise austauschbar. Die letzte Überarbeitung ist auch schon ein
paar Jährchen her. Jetzt lassen wir mal die Agentur ran.
Aber welche Markenwerte hat das Unternehmen? Soll das
Corporate Design diese Werte nur abbilden oder soll es
mehr als das suggerieren? In manchen Fällen ist es sinnvoll, von außen nach innen zu arbeiten. Das heißt, der Schein
(Design) wirkt sich auf das Sein (Haltung) aus. Dabei stellt
sich die Frage: Wie viel Redesign verträgt ein Unternehmen?
Reicht einmal waschen, legen, föhnen oder muss alles
neu? Was markentechnisch der richtige Weg ist, entscheiden
kluge Strategen. Doch heute muss nicht alles auf einen Ruck
passieren. Die Salamitaktik ist folgende: Ein Markenbild
kann sich sukzessiv und daher unmerklich verändern. Hier
ein bisschen Farbe anpassen, da ein neues Bild. Man nennt
das jetzt iterativ. Ziel ist es, über kurz oder lang, einen
Markenkern zu erarbeiten, der in sich stimmig ist.
Leitgedanke
Bedeutung
Positionierung
Versprechen
Markenkern
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 12
06.10.15 15:49
© Vladimir Godnik / Offset.com
David Boyle / Getty Images Prestige
FOTOS VON DER STANGE?!
Normalerweise kennen Sie unsere
Fotostrecke mit ausgesuchten Fotos
von ausgesuchten Fotografen –
feinste Designerstücke sozusagen.
Mit dieser Fotostrecke möchten wir
Ihnen zeigen, dass ein gekauftes
Bild durchaus individuell daherkommen kann: einzigartig, authentisch und künstlerisch.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 13
06.10.15 15:49
14
DIE KONSTRUIERTE
NÄHE
Wie man mit intimen Einblicken Kunden bindet
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 14
© Sigrid Gombert / Offset.com
© Candy Kempsey / Offset.com
Man trägt jetzt wieder Gänsehaut. Selbst bei B2B-Marken
bewegen wir uns in den letzten Jahren weg vom Faktischen
und hin zu einem Markenauftritt, der Nähe und Authentizität verspricht. Ein ausgewogenes grafisches Konzept
mit Farbe, Typo und Form alleine reicht nicht, um in
Stimmung zu kommen. Im Zuge der um sich greifenden
Storytelling-Mode hat sich auch der Bildstil vom Werblichen ins Narrativ-Authentische verwandelt. Der Betrachter will einen ehrlichen, ungeschönten Einblick ins
Unternehmen. Aber schön soll’s trotzdem sein. Ein schmaler
Grat. Sagt der Designer.
06.10.15 15:49
© Sigrid Gombert / Offset.com
©Dominik Obertreis für Bosch Power Tools
© Shana Novak / Offset.com
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 15
06.10.15 15:49
16
REGELN
UND ENTREGELN
Design zwischen Dogma und Anarchie
„AUF DIE EXPLOSION DER
UNBEGRENZTEN MÖGLICHKEITEN
FOLGT DIE IMPLOSION IHRER
BEHERRSCHUNG.“
Kurt Weidemann,
Typograf und Gestalter
„HAVE FUN.“
„NEVER USE GUIDELINES.“
„BE OPEN TO ACCIDENTS.“
(Quelle: newinzurich.com,
Artikel von Caitlin E. Krause)
David Carson,
Grafik-Designer und Surfer
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 16
REGEL NUMMER 1: Regeln einhalten. Manches Layout
wäre witziger, wenn der Grafiker das nicht müsste.
Aber leider ist das so: Ein gutes CD-Manual muss weltweit
von vielen Grafikern nicht für gut befunden werden, aber
eindeutig anwendbar sein. Das schränkt oft die kreativen
Möglichkeiten ein, was wiederum dem Naturell des Gestalters nicht entspricht. Oft wird dann getrickst. Innerhalb
der Design-Richtlinien gibt es nämlich Grauzonen, und die
werden ausgeschöpft, bis dem Designer die CD-Oberaufsicht aus der Marketingabteilung auf den Klick-Finger haut.
REGEL NUMMER 2: Regeln sind dazu da, sie zu brechen.
Denn die Grenzen zwischen Design und Kunst sind so
fließend wie die zwischen Realität und Traum. „Form
follows function“, ja das stimmt schon. Aber es stimmt
auch, dass der Designer immer wieder Normen brechen
darf oder vielleicht sogar muss.
Verschwenderischer Umgang mit kostbarem Weißraum
oder Großbuchstaben weglassen, weil die das Schriftbild
stören. Ganze Copytexte in Versalien und mit einem Zeilenabstand, der ein Lesen des Textes unmöglich macht.
Auch das ist Design.
06.10.15 15:49
17
© Johnér / Offset.com
Arctic-Images / Getty Images Prestige
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 17
06.10.15 15:49
18
6-achsige Gelenkkinematik
2-kanalige Achsbereichsüberwachung
Hydropneumatischer Gewichtsausgleich
Permanentmagnet-Einscheibenbremse
Hohlwellen-Resolver
VERSTEH EINER
DIE INGENIEURE
B2B-Kommunikation mit besonderen Herausforderungen
Der Köder muss dem Fisch schmecken. Ein Designer
braucht die Fähigkeit, sich in die Köpfe und Bäuche des
Kunden hineinzuversetzen. In einer B2B-Agentur wird das
manchmal zur echten Herausforderung. Die Themen der
B2B-Kunden sind komplex. Sehr komplex. Und die Anforderungen ans Design: bitte vereinfachen. Von der WebsiteStruktur bis zur Infografik. Das setzt voraus, dass der
Designer den Ingenieur und sein Unternehmen versteht.
Nicht nur die Inhalte. Auch wie die Branche tickt. Welche
visuelle Sprache sie spricht. Der Entwurf muss nicht immer
dem Designer, aber doch seiner Zielgruppe entsprechen.
Das kann mühsam werden für den Künstler, denn eigentlich fände er unter Umständen einen ganz anderen Look
viel geiler.
AUTORIN \ Stefanie Walkenfort
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 18
06.10.15 15:49
Vgajic / Getty Images RF
© Sigrid Gombert / Offset.com
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 19
06.10.15 15:49
20
interview
KLICK UND FERTIG
WARUM EIN AUFWENDIGES SHOOTING, WENN MAN SICH DIREKT DAS PASSENDE
BILD HERUNTERLADEN KANN? UND DAS FÜR EINEN BRUCHTEIL DES PREISES.
EBEN. WIR HABEN ZWEI DER FÜHRENDEN BILDAGENTUREN BEFRAGT,
WIE SICH DER MARKT FÜR STOCKFOTOS ENTWICKELT UND WO DABEI DIE
INSPIRATION FÜR DEN DESIGNER BLEIBT.
Stockfotos gelten als Sargnagel von Fotografen. Wie stehen Sie zu dieser Aussage?
Shutterstock/Offset
Wir sehen das auf keinen Fall so. Shutterstock/Offset bietet für
Fotografen viele Chancen und kann sogar einen enormen Wachstumsschub bedeuten. Als Bildagentur verstehen wir uns als eine
Art Marktplatz, der mehr als 1,3 Millionen Kunden und 80.000
Fotografen zusammenbringt. Manche Fotografen betreiben dabei
parallel noch Auftragsfotografie. Seit 2003 haben wir insgesamt
300 Millionen Dollar an Fotografen ausgeschüttet. Davon allein
85 Millionen Dollar im letzten Jahr.
Getty Images
Ob sich ein Kunde für Auftragsfotografie oder die Lizenzierung
von Stockbildern entscheidet, ist abhängig vom Projekt. Häufig
arbeiten unsere Fotografen in beiden Bereichen. Authentische,
emotionale Bilder, wie in der Getty Images Prestige Kollektion,
sind eine ideale Alternative zu Auftragsproduktionen, werden diese
aber nie ganz ersetzen. In manchen Fällen benötigen Kunden einfach maßgeschneiderte Auftragsarbeiten. Dass beide Optionen
parallel bestehen, hält die Branche gesund.
Shutterstock/Offset
Getty Images
Gegründet
2003
1995
Sitz
New York City
New York City
Mitarbeiter
600
Über 1.800
Stockfotos
> 60 Millionen
>180 Millionen
Subbrands
Bigstock,
iStock
Offset,
PremiumBeat, Rex
Features, WebDAM
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 20
07.10.15 10:01
1
2
3
Interviewpartner Shutterstock/Offset:
1 Stephanie Roque, Senior Account Executive
2 Simon Woodthorpe, Director, Image Licensing
3 Gerd Mittmann, Vice President International
Interviewpartner Getty Images:
Wolfgang Waehner-Schmidt, Vice President &
Regional Director bei Getty Images Deutschland
21
Wie entwickelt sich aus Ihrer Sicht das Angebot für Stockfotos?
Shutterstock/Offset
Die Entwicklung vollzieht sich auf zwei Ebenen: technisch und
inhaltlich. Technisch werden zum Beispiel dank Drohnen völlig
neue Aufnahmen möglich. Ein weiteres Thema ist die mobile
Fotografie. Der Moment gewinnt an Bedeutung, festgehalten in
schnappschussartigen Fotos. Dies zeigt sich auch auf inhaltlicher
Ebene. Der Trend geht zu authentischen Fotos. Bilder, die allein
stehen können, die eine Geschichte erzählen und dadurch den
Betrachter förmlich hineinziehen. Dafür haben wir auch 2013
unser Angebot „Offset“ ins Leben gerufen. Hier bieten wir sehr
hochwertige, authentische „assignment quality“-Bilder von ausgesuchten Fotografen, die mit ihrem persönlichen Stil dem besonderen Anspruch von Offset gerecht werden.
Getty Images
Der Markt ist zunehmend wettbewerbsorientiert, da immer neue
Anbieter hinzukommen. Interessanterweise erhöht sich dadurch
jedoch nur die Nachfrage nach exklusivem Content von Getty
Images sowie der iStock Signature Kollektion. Unternehmen suchen
bei uns nach Bildmaterial, das ihre Projekte von der Masse abhebt
und einzigartig macht. Auch unser Content-Sourcing hat sich durch
moderne Technologien weiterentwickelt. Es gibt zahlreiche neue
Möglichkeiten und Quellen, um frische Talente zu entdecken. Die
Koordination unseres umfangreichen, weltweiten Netzwerks an
Fotografen ist heute die wichtigste Herausforderung für uns.
Was sind Ihre Kriterien für die Aufnahme eines Fotografen beziehungsweise eines Bildes in Ihr Angebot?
Shutterstock/Offset
Täglich werden bei Shutterstock/Offset etwa 100.000 Bilder hochgeladen. Unser Content Review Team prüft jedes einzelne. Dabei
spielen die technische Qualität, wie Beleuchtung, und auch rechtliche Aspekte, wie Copyright oder Model Release, eine Rolle. Etwa
50 % der geprüften Bilder fließen dann in unser Angebot ein.
Dabei deckt Shutterstock/Offset die gesamte Bandbreite an möglichen Fotos ab. Vom Apfel-Freisteller bis hin zum Kind, das im
Sonnenuntergang herzhaft in einen Apfel beißt.
Bei Offset liegt der Fokus rein auf authentischen Szenen. Die
Kollektion wird durch ein kleines Team kuratiert, das aktiv passende Fotografen auswählt. So stellen wir ein Angebot aus einem
Guss sicher, mit einheitlicher Bildsprache.
Getty Images
Für unsere werblichen und redaktionellen Kollektionen arbeiten
wir weltweit mit mehr als 250.000 Fotografen zusammen. Die
Anforderungen sind jeweils von der Art der eingereichten Bilder
abhängig, aber grundsätzlich legen wir viel Wert auf Qualität,
Kreativität und Innovation – ausdrucksstarke Bilder, die Geschichten aus einer einzigartigen Perspektive erzählen. Das ist es, was
unsere Kunden von unserem Content erwarten und warum sie
immer wieder mit uns zusammenarbeiten.
Unsere festangestellten Fotografen arbeiten im Bereich redaktionelle
Fotografie und berichten von Nachrichtenereignissen, Sportveranstaltungen oder Entertainment-Events. Sie sind international erfahrene Profis und viele von ihnen haben bereits etliche Preise gewonnen.
Wie können Sie als Bildagentur Inspiration für die Gestaltung liefern?
Shutterstock/Offset
Die wichtigste Inspirationsquelle ist unsere Kollektion selbst. Das gilt
für Shutterstock wie für Offset. Darüber hinaus bieten wir viele Möglichkeiten, die Suche inspirativ zu gestalten. Wie die Funktion, nur die
neuesten Bilder anzeigen zu lassen. In unseren Shutterstock Labs gibt
es außerdem zwei Farbsuchen, genannt Spektrum und Palette. Gebe
ich zum Beispiel „Wald“ als Suchbegriff ein, kann ich anhand eines
Farbreglers die Art der Bilder verändern. Bei Grün erhalte ich grüne
Bäume, bei Rot Herbstwald und bei Blau mehr Himmel oder Winterbilder. Bei Offset ist die Farbsuche sogar direkt integriert. Auch unsere
Trend Reports, wie „Kreative Trends 2015“ oder „Design und Emotion“
sind super inspirierend. Und ein Blick in unseren Shutterstock Blog
oder unser Shutterstock Panorama lohnt als Designer immer.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 21
Getty Images
Auf unserer Stories & Trends-Plattform und dem iStock Blog veröffentlichen wir regelmäßig interessanten Content für unsere
Kunden – zum Beispiel Videos, die Einblicke hinter die Kulissen
eines Shootings bieten, Artikel und Webinare zu aktuellen visuellen
Trends und praktische Tipps zu Urheberrechtsfragen, Branding
und anderen Bereichen. Hinzu kommen unsere Publikationen zum
Jahresende, Year in Focus und Creative in Focus. Year in Focus
zeigt eine Auswahl der eindrucksvollsten Bilder und Videos von
den wichtigsten Ereignissen und Events des Jahres. Creative in
Focus gibt eine Vorschau auf aktuelle visuelle Trends. Beide
Publikationen sind sehr beliebt und helfen, Projekte zu planen –
oder sich einfach inspirieren zu lassen.
INTERVIEWER \ Stephan Fuß
06.10.15 15:49
22
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 22
leitartikel
06.10.15 15:49
23
Kommunikationsdesign
im B2B-Bereich_
Plädoyer für eine
unterschätzte Disziplin.
KOMMUNIKATIONSDESIGN IM B2B-BEREICH IST EIN THEMA, ÜBER DAS SEHR
WENIG VERÖFFENTLICHT WIRD. WEIL ES ABER GANZ VIEL BEWIRKEN KANN,
WIRD ES ZEIT, EINMAL ETWAS GENAUER HINZUSCHAUEN.
Zum Einstieg ein fiktives Beispiel aus der B2B-Praxis:
Stellen wir uns ein mittelständisches Unternehmen vor, das Prozessautomation
anbietet. Es spielt in den weltweiten Top 5 der Branche mit, blickt mit Stolz auf
die Familientradition zurück und meldet pro Jahr mehrere Patente an – ein
sogenannter „Hidden Champion“. Alles Dinge, die von den Kunden geschätzt
werden. Trotzdem stagniert das Neugeschäft seit längerer Zeit. Das kann verschiedene Gründe haben. Da es hier aber um Design geht, werfen wir einfach
mal einen Blick auf die Homepage.
Der Internetauftritt wirkt veraltet. Den Innovationsgeist, der in die Produkte des
Unternehmens f ließt, sucht der Besucher vergebens. Die schiere Anzahl der
Navigationspunkte erschlägt den User – der Content nimmt so viel Platz ein,
dass für gute Übersicht und Emotionen schlicht kein Platz mehr bleibt. Die
Konsequenz daraus ist, dass die potenziellen Kunden viel zu schnell abspringen,
bevor sie zum vielleicht relevanten Produktversprechen oder Content vordringen. So wird Potenzial vergeudet, denn schließlich informieren sich 76 % aller
Entscheider im B2B-Bereich auf Websites der Anbieter.* Eine Situation, die
gutes Design hätte vermeiden können. Das trifft aber nicht nur auf Internetauftritte zu, sondern auf sämtliche Bereiche der Kommunikation – auch für
B2B-Unternehmen.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 23
06.10.15 15:49
24
leitartikel
Der häufig zu findende Fall „Internet“ macht deutlich, wie niedrig der Stellenwert von Corporate
Design und all dem, was damit zusammenhängt, im Moment innerhalb der Branche ist. Aber woran
mag das liegen? Unserer Ansicht nach gehen vor allem viele B2B-Unternehmen von falschen
Prämissen aus. Diese stellen wir im ersten Teil vor, um anschließend zu zeigen, mit welchen
Argumenten man ihnen begegnen kann.
*Alle Zahlen sind unserer Studie BtoB insight entnommen. Mehr dazu in der Infobox.
IN DER B2B-KOMMUNIKATION
ENTSCHEIDEN NICHT NUR FAKTEN
FA L SC HE
PRÄMISSE
01
IN DER B2B-KOMMUNIKATION SIND
NUR FAKTEN ENTSCHEIDEND
Die Rolle, die Fakten spielen, wird häufig überschätzt. Viele Unternehmen sind davon überzeugt, dass der B2B-Entscheider an sich
keine Gefühle hat. Er vergleicht tagein, tagaus Produkte und kennt
alle Alternativen auf dem Markt ganz genau. Er hat immer Zeit,
sich über alle Produktfeatures genau zu informieren, und zieht jeden noch so kleinen Vergleichswert heran. Weshalb er auch genau
weiß, dass das billigere Konkurrenzprodukt aus China genau das
Gleiche kann. Er kennt keine Markenloyalität und fühlt sich dort
am wohlsten, wo „billig und ausreichend“ draufsteht.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 24
Seit Jahren werden wir als Agentur nicht müde, über das Vorurteil
des emotionslosen B2B-Entscheiders aufzuklären. Denn Emotionen
spielen bei Kaufentscheidungen im B2B-Bereich eine beinahe genauso wichtige Rolle wie im B2C-Bereich. 54 % der Entscheider
würden nämlich einen Geschäftsabschluss lieber platzen lassen,
wenn nicht auch ihr Bauch zu 100 % vom Lieferanten überzeugt
wäre. Und spätestens beim Bauch kommt wieder gutes Design ins
Spiel. Man braucht es nämlich, um beim Kunden das beabsichtigte
Gefühl für die eigene Marke zu erzeugen. Loyalität für eine Marke
kann ich nur entwickeln, wenn ich auch weiß, wie sie aussieht,
wie sie spricht und wofür sie steht. Apropos Fakten – natürlich
geht es im B2B-Bereich darum. Sie werden allerdings umso besser
gelernt, je klarer und ansprechender man sie verpackt.
06.10.15 15:49
25
FA LSC HE
PRÄMISSE
02
GUTES DESIGN HAT NICHTS
MIT UNBESCHEIDENHEIT ZU TUN
GUTES DESIGN WIRKT UNBESCHEIDEN
Was denkt mein Kunde, wenn ich plötzlich mit einem visionären
Markenauftritt aufwarte? Diese Frage stellen sich viele B2B-Unternehmen und bleiben darum oft für immer Hidden Champions.
Der Grund ist oft ein Understatement, mit dem man nicht aus der
Rolle des braven Zulieferers ausbrechen will. Viele haben sich daran gewöhnt, dass ihre Kunden bekannt sind, nicht aber sie selbst.
Man schreckt davor zurück, hochwertigere Fotos oder durchdachteres Grafikdesign als der eigene Kunde zu haben. Dahinter
steckt die Angst, der Kunde würde denken, man habe nichts Besseres mit seinem Geld zu tun, als es für Werbung zu vergeuden.
Stattdessen könne man ja lieber mal ein paar Euro mit dem Produktpreis runtergehen.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 25
Bescheidenheit und sich nicht aufdrängen oder sich nicht wichtiger als der Kunde machen zu wollen, ist ja keine schlechte Eigenschaft. Aber muss Bescheidenheit auch gleich Unsichtbarkeit
bedeuten? Um mal einen ungewöhnlichen und nicht respektlos
gemeinten Vergleich zu wagen: Papst Franziskus zum Beispiel
sagt man nach, ein sehr bescheidener Mann zu sein. Und er trägt
keine teuren Maßanzüge, tritt aber trotzdem immer gut angezogen
auf. Und vor allem so, dass man ihn als den erkennt, der er ist. Und
jeder weiß, für welche Werte er steht. Er ist eine Marke, die trotz
eines konsistenten Designs nicht unbescheiden auftritt. Sich nicht
zu trauen, ein klares Bild in der Öffentlichkeit abzugeben, ist also
falsch verstandenes Understatement. Die Kunden danken es einem
selten, dass man es verpasst hat, ein Markenprofil aufzubauen.
Im Gegenteil – mit der Strahlkraft einer guten Marke ausgestattet,
kann man manchmal entspannter in Preisverhandlungen gehen.
06.10.15 15:49
26
leitartikel
GUTES (KOMMUNIKATIONS-)DESIGN IST EFFIZIENT
FA LSC HE
PRÄMISSE
03
(KOMMUNIKATIONS-)DESIGN BRINGT
NICHTS UND WER SPAREN MUSS, SPART
AM BESTEN BEIM MARKENAUFTRITT
In vielen B2B-Unternehmen herrscht das Vorurteil, gutes Design
würde eine Marke nicht weiterbringen. Zu weit erscheint der Weg,
bis sich das in Zahlen auswirkt. Etwas bringen, das tun sowieso
nur neue Vertriebsmitarbeiter oder neue Produktentwicklungen
(auf die aber manchmal kein Markt wartet). Wenn gespart werden
muss, dann immer zuerst bei der Kommunikation – also auch am
Design. Die Folge: Man macht sich wenig Gedanken um die formale Differenzierung. Man schaut sich ein wenig um und macht
es dann so, wie es alle anderen auch machen. Hauptsache, nichts
falsch. Drei Wettbewerber verwenden bereits ein blaues Logo?
Der vierte kommt hinzu und entscheidet sich für: Blau (mehr über
Blau in der B2B-Kommunikation erfahren Sie auf S. 36).
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 26
Schon Henry Ford sagte: „Wer auf hört zu werben, um Geld zu
sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen.“ Das
Budget muss nicht gleich so groß werden wie bei großen B2CMarken – auch mit weniger Geld lassen sich einige wichtige Dinge
in Angriff nehmen.
Design – vom Produkt bis zum kleinsten Flyer – hilft Produkte zu
verkaufen. Denn warum soll ein Kunde auf eine bestimmte Marke
schwören, wenn die Produkteigenschaften immer austauschbarer
werden? Wenn die chinesischen Mitbewerber die gleiche Qualität
haben? Dabei helfen nur relevante Versprechen, klare Botschaften –
und die bringt man durch gute Gestaltung einfach besser auf den
Punkt. Wer ganz genau wissen will, wie effizient sein Kommunikationsauftritt ist, der kann anhand für ihn relevanter KPIs vorher
genau bestimmen, was er von ihm erwartet, und ihn dann daran
messen.
Durchgängiges Design spart aber auch Kosten. Es sorgt für Klarheit nach innen, so dass im Idealfall Mitarbeiter instinktiv oder
per Regelwerk wissen, wie ein bestimmtes neues Werbemittel
auszusehen hat, ohne dass viel Abstimmungsaufwand anfällt.
Templates, Brand-Portale und Cook-Books verrichten hier hervorragende Dienste, die sich schnell auszahlen. Und wer lieber Geld
in den Vertrieb steckt – auch hier führen gut auf bereitete Informationen zu einem einheitlichen Markenerlebnis des Kunden
und am Ende schließlich zu fundierteren Gesprächen.
07.10.15 10:01
27
TOB INSIGHT
d BUNSERE
STUDIE ÜBER RATIONALE ENTSCHEIDUNGSPROZESSE IM
B2B-BEREICH HAT UNS BESTÄTIGT, WAS WIR SCHON LANGE GEAHNT
HABEN: B2B-ENTSCHEIDUNGEN WERDEN HAUPTSÄCHLICH AUS DEM
BAUCH GETROFFEN.
NEUGIERIG?
AUF WWW.BTOB-INSIGHT.DE KÖNNEN SIE DIE ERGEBNISSE EINSEHEN
UND ANFORDERN.
UND KANN SOGAR NOCH MEHR: ORIENTIERUNG
AUF EINER HÖHEREN EBENE GEBEN
FA LSC HE
PRÄMISSE
04
KOMMUNIKATIONSDESIGN IST SOWIESO
NUR GESCHMACKSSACHE
Viele sind der Ansicht, gutes Design sei lediglich eine Frage des
Geschmacks. Objektive Kriterien gebe es also nicht, und gerade da
liege die Gefahr: Wo doch in der B2B-Sphäre nur Fakten zählen –
ist es da gut, wenn jemand meine Marke anhand von Phänomenen
beurteilt, die jenseits von purer Technik walten? Man stellt sich
die Frage, ob man sich als seriöses Ingenieurunternehmen in die
Arena der Eitelkeiten begeben darf, in der neben der Funktionalität
des Produktes auch die Funktionalität des Werbemittels zählt.
Und ob das pure Wohlgefallen eines Kunden wegen des gelungenen Markenauftritts am Ende nicht beinahe kontraproduktiv ist,
weil es auf reinen Äußerlichkeiten beruht.
Gutes Design ist in der Tat auch subjektiv und hat etwas mit
Geschmack zu tun. Aber genau darin liegt auch seine Stärke.
Denn es hilft nicht nur beim Differenzieren und Verkaufen – es
kann auch auf höheren Ebenen Identität stiften. Nehmen wir den
Bereich Employer Branding: Dort wirkt es zum einen nach innen –
denn wer in einem Unternehmen mit moderner und hochwertiger
Außendarstellung arbeitet, ist stolz, dort zu arbeiten, und wird
automatisch zum Markenbotschafter mit großem Wert. Und zum
anderen nach außen, als Orientierung für die gut ausgebildeten
Mitarbeiter, die man für das Unternehmen als Arbeitgeber begeistern möchte. Gutes Design ist aber nicht nur subjektiv: Das
gestalterische Regelwerk der Design-Profis sieht durchaus vor,
auch Unternehmenswerte optisch zu kommunizieren. Eine Marke,
die Jugendlichkeit und Dynamik ausstrahlen will, sollte in der
Konsequenz anders aussehen, als wenn sie Seriosität zu ihrem
obersten Wert erhebt.
Das Design (oder Nicht-Design) einer Marke oder eines Unternehmens ist oft das Erste, was der Kunde zu sehen bekommt –
und darum sollte man es niemals unterschätzen. In einer Welt, in
der die Customer-Journey für die Kunden niemals endet, in der
die Touchpoints immer flächendeckender werden, sollte man sich
diese Chance für einen guten ersten Eindruck nie entgehen lassen.
Das Publikum wird es mit Treue und Umsatz danken.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 27
AUTOREN \ Markus Koch, Boris Pollig, Lisa Raabe
06.10.15 15:49
28
10 thesen für gutes b2b-design
10 THESEN
FÜR GUTES B2B-DESIGN
1
„B2B darf auch schön sein.“
2
„Die Herausforderung ist zukünftig, nicht mit dem Mangel,
sondern mit dem Überfluss umzugehen.“
3
„Die blutigsten Schlachten im B2B werden in PowerPoint geschlagen.“
4
„Wenn Sie als B2B-Unternehmen garantiert nicht auffallen wollen, dann wählen Sie Blau
als Unternehmensfarbe.“
Ab und an trifft uns überraschend die Erkenntnis: Auch Ingenieure haben ein ästhetisches Empfinden. Obwohl der Homo
oeconomicus das niemals zugeben würde und händeringend nach rationalen Argumenten sucht, ein augenscheinlich besseres
Layout oder Design freigeben zu können.
Und wir treffen immer wieder auf dieselben Zweifel: Dürfen Sie als Zulieferer der Automobilindustrie auf demselben Niveau
kommunizieren wie Ihr Kunde? Dürfen Sie als B2B-Unternehmen zeigen, dass Sie neben ökonomischen auch ästhetische
Interessen verfolgen? Einfach nur weil es besser aussieht und sich besser anfühlt?
Sie dürfen.
Übrigens: „Auch wer nichts Differenzierendes zu sagen hat, kann zumindest gut aussehen.“
> Siehe Leitartikel Seite 22
Die Welt der Informationen und Kommunikation wird auch im B2B immer uneinsichtiger. Design kommt hierbei explizit die
Aufgabe des Ordnens und der Vereinfachung komplexer Themen und Sachverhalte zu.
Darum: Denken Sie nicht zu verkopft!
Nicht jeder versteht den komplizierten Farbcode, den man vielleicht für zwingend notwendig hält. Es muss auch nicht zwangsläufig acht Key-Visuals geben, nur weil es im Unternehmen acht Geschäftsbereiche gibt. Überfrachten Sie Ihren Kunden nicht
mit Inhalten; er hat weiß Gott genug zu tun im täglichen Dschungel von E-Mails, Newslettern, und White Papers.
> Siehe Leitartikel Seite 22
Alle reden von Mobile und Social Media; doch der Alltag in B2B-Unternehmen ist wesentlich einfacher gestrickt und nachhaltig
geprägt von den kreativen Folien-Alleingängen der Sales-, Produkt- und Marketingmanager. PowerPoint hat die Büchse der
Pandora geöffnet und jedermann zum Gestalter gemacht; mit teilweise verheerenden Folgen. Doch es gibt Mittel und Wege,
dieses vogelwilde Medium in den Griff zu bekommen.
> Siehe Artikel Sabine Mayr Seite 40 und Stefis Glosse Seite 50
Mittelblau, Ultramarin, Taubenblau, Coelinblau, HKS 43, 100 % Cyan... die Farbpalette der B2B-Unternehmen ist mannigfaltig;
zumindest in der Wahl des individuellen Blaus. Der Großteil der Unternehmen hat sich irgendwann für Blau als Corporate-Farbe
entschieden. Spielt Farbe als Differenzierungsfaktor also keine Rolle?
> Siehe Artikel Axel Venn über Farben Seite 36
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 28
06.10.15 15:49
29
5
„Die Zukunft heißt Content to go.“
6
„Ein Logo ist nur ein Logo.“
7
„Die Zeit der großen Manuals ist vorbei.“
8
„Selbstähnlich ist nicht gleich.“
9
„Ein Bild sagt nicht mehr als 1.000 Worte ...“
10
Vergessen Sie Desktop! Auch die Zukunft der B2B-Kommunikation ist mobile, responsive und f luid. Umdenken bei Kunden
und Designern ist gefragt, um aus zumeist statischen Unternehmensauftritten zukünftig f lexible Medienerlebnisse zu machen,
die unterschiedlichen Usergruppen auf unterschiedlichen Tools idealen Content mit maximaler Usability versprechen.
>→ Siehe Artikel Mobile Design Seite 46
Ein Markenzeichen ist visuelle Klammer, Signal und Markierung und damit wohl das wichtigste Element des Firmenbildes.
Aber ein Logo ist immer nur ein Repräsentant und visuelle Zusammenfassung all der Inhalte und Bedeutungen einer Marke.
Investieren Sie also in Ihr Zeichen; aber investieren Sie vor allem in die Story hinter dem Zeichen.
Hätte der angebissene Apfel diese Strahlkraft, wenn er das Zeichen des Gemüsehändlers um die Ecke wäre?
>→ Siehe Artikel Logo zum Logo-Design Seite 44
Wie viel Reglement braucht eine komplexe Organisation? Wie bringt man den Verantwortlichen die Gesetzmäßigkeiten der
Marke nahe? Brauchen wir ein Manual, Cook-Book, CD-Portal oder einfach nur ein PDF?
Oder doch den zweitägigen internationalen Marketing-Workshop?
Drei Brand-Manager großer deutscher B2B-Unternehmen geben Antworten auf die Fragen nach den Trends, Anforderungen
und Schwierigkeiten bei der Umsetzung und Implementierung von Corporate Designs.
>→ Siehe Artikel Round Table Corporate Design Seite 30
Die Nutzung unterschiedlichster Medien und Kanäle gehört inzwischen zum Tagesgeschäft des Designers. Die Herausforderung
besteht jedoch nach wie vor darin, diese Medien individuell und mediengerecht zu bespielen und dabei Markensignale zu
schaffen, die – bei aller Varianz – ein wiedererkennbares Erscheinungsbild gewährleisten. Die Zauberformel lautet „selbstähnliche Kommunikation“. Und meint, aus einem gemeinsamen formalen Gencode möglichst variantenreiche Spielarten zu
generieren, die doch immer wieder der Marke zuordenbar sind.
> Siehe Leitartikel Seite 22
... aber es kann eine stärkere Wirkung erzeugen. Setzen Sie also auf die emotionale Kraft der Bilder, aber setzen Sie nicht zu viel
Vertrauen in ihre Aussagekraft, denn komplexe Sachverhalte sind nur schwer mit Bildern allein zu erklären. Vermeiden Sie die
Bildwelten, die alle nutzen. Ein eigenes Fotoshooting lohnt sich immer, um dem Unternehmensauftritt eigene Persönlichkeit zu
geben. Und selbst wenn Sie auf fertige Bilder zurückgreifen, gibt es kolossale Unterschiede in Preis und Ästhetik; denn Stockfoto
ist nicht gleich Stockfoto.
>→ Siehe Artikel Stockfotos/Fotostrecke Seite 20
„Es schadet nicht, wenn man neben gutem Design auch eine gute Idee hat.“
>→ Siehe RTS Werkstatt Seite 64
AUTOR \ Boris Pollig
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 29
06.10.15 15:49
30
round table
Corporate Design
QUO VADIS?
An
nth
ss
)
Ca
ru
(T
m
er
eg
Ri
(R
TS
e
nk
pf
g
Ha
An
m
)
Bo
r is
)
ll i
it
Te
a
Bi
rg
)
er
Po
ar
nd
sg
eh
(Z
Se
n
el
bi
en
Ru
(Z
ei
r in
Bei RTS Rieger Team traf sich eine kleine Runde aus der Mitte unserer Kunden, um über Corporate Design
zu diskutieren. Hier wurde deutlich: Beim Thema Corporate Design hat sich viel geändert – und viele Entwicklungen
sind noch nicht an ihrem Ende angelangt.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 30
09.10.15 15:32
31
Eine Round-Table-Diskussion
über Stellenwert und Zukunft von
Corporate Design
DIE DIGITALE TRANSFORMATION UNSERER GANZEN LEBENSWELT MACHT AUCH VOR MARKEN NICHT HALT. UND DAS BETRIFFT AUCH DIE KOMMUNIKATION – UND WIE SIE AUSSIEHT.
UND DA SIND WIR AUCH SCHON BEIM PUNKT: DESIGN – DAS
HEISST HEUTZUTAGE NICHT MEHR NUR PRINTDOKUMENTE ZU
GESTALTEN.
„EIN CD ERSTRECKT SICH NUN ÜBER MANNIGFALTIGE TOUCHPOINTS UND ENDET ERST BEIM USER-INTERFACE EINER APP
ODER – WIE IM B2B-MARKT HÄUFIGER DER FALL – EINES TECHNISCHEN PRODUKTES“ – DARÜBER WAR SICH UNSER ROUND
TABLE SOFORT EINIG.
WELCHE ROLLE SPIELEN CD-MANUALS HEUTE?
„Die Mitarbeiter suchen Leitplanken“, sagt Birgit Hanke, Werbeleiterin bei Trumpf. Für Unternehmen
sind CD-Manuals also nach wie vor wichtige Tools. Die Mitarbeiter brauchen ein Regelwerk, um ihre
Kommunikation visuell zu strukturieren. Das CD-Manual dient deshalb als Orientierung, um das
einheitliche Aussehen eines Unternehmens zu garantieren. Allerdings wurden die Werke mit der Zeit
immer umfangreicher – was zum Teil wohl auch an der enormen Zunahme an Kanälen liegen dürfte.
„In großen Unternehmen erreichen CD-Manuals heute gut und gerne 1.000 Seiten oder mehr“, erklärte
ein Mitglied unserer Runde. Für viele Mitarbeiter ist das auf den ersten Blick abschreckend. Doch
werden in einem Manual viele Kapitel des Corporate Designs behandelt, mit denen die meisten
niemals in Berührung kommen. „Vor 20 Jahren genügte ein überschaubares Dokument mit den Basics
wie Logo, Schrift und Farbe“, sagt Marketingleiterin Hanke.
Um den Mitarbeitern die Arbeit mit dem Corporate Design zu erleichtern, werden Manuals heute
digital zur Verfügung gestellt. Sie lassen sich schneller aktualisieren und in Umlauf bringen.
Im Rahmen von Brand-Management-Systemen können Mitarbeiter und externe Dienstleister noch
komfortabler und einfacher auf Inhalte zurückgreifen – auch dezentral.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 31
„Die Mitarbeiter
suchen Leitplanken.“
Birgit Hanke
„Vor 20 Jahren genügte
ein überschaubares Dokument mit den Basics wie
Logo, Schrift und Farbe.“
Birgit Hanke
06.10.15 15:49
32
round table
„Im Zuge der digitalen
Transformation wird vieles
ad hoc aus der Taufe gehoben –
man muss sich schließlich
ständig an neue Medien und
Kanäle anpassen.“
CD-Manuals sind eigentlich nie fertig. Unsere Runde stellte zunächst einen Trend zum gesunden
Alltagspragmatismus fest: „Im Zuge der digitalen Transformation wird vieles ad hoc aus der Taufe
gehoben – man muss sich schließlich ständig an neue Medien und Kanäle anpassen.“ Dadurch hinken
CD-Manuals der Entwicklung immer ein wenig hinterher. Unternehmen und Agenturen antworten
darauf meist mit der Trial-and-Error-Methode – einzelne Versuchsballons werden gestartet, um
Erfahrungen zu sammeln und diese im Nachhinein im Manual
festzuhalten. Das einheitliche Auftreten im Sinne der Marke wird
„Bei all dem Wandel ist
also oft erst Schritt für Schritt erarbeitet: „Bei all dem Wandel ist
Corporate Design der Versuch,
Corporate Design der Versuch, Kontinuität in die Diskontinuität
Kontinuität in die Diskontinuität
zu bringen“, wie Ansgar Seelen, Director Brand and Design bei
zu bringen.“
Carl Zeiss es ausdrückt.
Ansgar Seelen
ZWISCHEN EINFACHHEIT UND KOMPLEXITÄT
„Mitarbeiter mit einem
rein technischen Hintergrund
arbeiten plötzlich an
E-Learning-Tools mit –
einen souveränen Umgang
mit Design kann man von
ihnen nicht sofort erwarten.“
Unternehmen müssen den Spagat zwischen einfach und einheitlich meistern. Viele der Mitarbeiter,
die mit Corporate Design zu tun haben, sind Quereinsteiger und haben keine Design-Ausbildung
genossen: „Mitarbeiter mit einem rein technischen Hintergrund arbeiten plötzlich an E-LearningTools mit – einen souveränen Umgang mit Design kann man von ihnen nicht sofort erwarten“, stellt
Birgit Hanke fest. Sie müssen durch Schulungen unterstützt werden und brauchen einen Ansprechpartner für ihre Nachfragen. Fakt ist aber: Je mehr es in der Praxis zu tun gibt, umso strenger und
umfangreicher wird ein CD.
Birgit Hanke
„Die Praxis verschärft
unsere Vorgaben.“
Ann-Cathrin Rubin
„Manche wünschen keinen freien
Umgang, sondern klare Vorgaben,
an die sie sich halten können.“
Ann-Cathrin Rubin
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 32
Corporate Design wächst mit den Aufgaben und wird durch den Umfang immer komplexer. Die
vielen Anfragen aus allen Unternehmensbereichen schaffen Präzedenzfälle, die in den Manuals festgeschrieben werden. Die Erwartungen an ein CD sind dabei von Mitarbeiter zu Mitarbeiter ganz
unterschiedlich: „Manche wünschen keinen freien Umgang, sondern klare Vorgaben, an die sie sich
halten können“, sagt Ann-Cathrin Rubin, die als Head of Communication Services bei der Zehnder
Group unter anderem für die Weiterentwicklung und Einhaltung des CDs zuständig ist. Andere
wiederum fühlen sich durch solche Regelwerke eher eingeschränkt: „Denen reicht eine Art Top 10 der
Dos and Don’ts.“ Die Praxis zeigt, dass einfach umzusetzende und nicht zu umfangreiche CD-Vorgaben am besten funktionieren. Man kann aber ein Corporate Design auch nicht beliebig reduzieren.
Darum greifen viele Unternehmen auf vordefinierte Templates zurück, um schnell und effizient
Medien und Kanäle mit CD-konformen Umsetzungen zu bedienen. Allerdings kommen hier wieder
Einschränkungen ins Spiel: Mit solchen Tools lassen sich oft nicht die außergewöhnlichen Lösungen
verwirklichen, die man bräuchte, um sich vom Wettbewerb abzusetzen.
06.10.15 15:49
33
Zunehmender Komplexität kann man auch durch Einfachheit begegnen: Wer nicht für jede Kleinigkeit etwas Neues erfindet, sondern stattdessen seinen Markenkern sauber definiert, macht es sich
einfacher: „Man beschränkt sich dabei auf eine Art ‚CD-Genpool‘ – einige elementare Dinge, die
ausreichen, um ein klares Bild des Unternehmens zu erzeugen“, führt Birgit Hanke an. Ansgar
Seelen hat zum Beispiel seine Aktivitäten priorisiert und kann ordentlich Ressourcen sparen, weil
nicht mehr alles abgedeckt werden muss: „Seit wir bei Zeiss auf Aktions-Logos verzichten, haben
wir 40% weniger Steuerungsaufwand in der Abteilung.“
„Andere wiederum fühlen sich
durch solche Regelwerke
eher eingeschränkt – denen
reicht eine Art Top 10 der Dos
and Don’ts.“
Ann-Cathrin Rubin
VON PRODUKTLASTIGER ONE-WAY-KOMMUNIKATION ZUM DIALOG
Kommunikation – das weiß jeder – verläuft heute nicht mehr einseitig von Marke zu Konsument
oder Verwender. Heutzutage können Unternehmen und Kunden auf vielfältige Weise in Kontakt
treten. Die digitalen Medien erzeugen ständig neue Möglichkeiten – der Kunde kann auch nach
dem Kauf seine Meinung kundtun. „Die Beziehung zum Kunden beginnt erst beim Kauf. Sie endet
nicht dort“, kommentiert Ansgar Seelen diese Entwicklung und ergänzt: „Kundenzentrierung wird
immer wichtiger.“
Unternehmen bewegen sich also weg von der reinen Produktkommunikation. Werbung ist nicht
länger Frontalunterricht, der durch die Fontanelle geprügelt wird. Heute können Kunden antworten
und Unternehmen zum Antworten nötigen. Über Facebook, Twitter, Youtube, Fachforen und weitere
Plattformen treten Kunden in den Dialog und sprechen auf Augenhöhe. Wird Kommunikation auf
diese Weise betrieben, muss sich auch das Design ändern. Dabei kann auf vieles gar kein Einf luss
genommen werden – denn die Rahmenbedingungen geben Google und Co. häufig selbst vor. Hier
muss Design also plötzlich weiter gefasst werden, müssen sich Unternehmen in Zukunft parallel
auch mehr inhaltliche Fragen stellen.
Wenn Kunden immer kommunizieren können, nimmt der Stellenwert der Kundenbindung also
zu. Wo früher eine Broschüre und eine Messepräsenz ausreichten, kann und muss die Marke heute
umfassender mit dem Kunden in den Dialog treten. Die sogenannte Customer-Journey wird verlängert –
auch im B2B-Bereich. Hier gibt es noch viel zu tun – und das betrifft auch den Bereich Corporate
Design. Im B2C-Bereich werden beispielsweise Verpackungen gezielt designt, um einen größtmöglichen „Moment of Pride“ beim Auspacken zu generieren. Steckt hierin womöglich auch für
B2B-Marken Potenzial? Ein Punkt, der sich sicher erst am Anfang der Diskussion befindet.
Doch klar ist auch: Mehr als eine Anlieferung auf einer schnöden Europalette in einem unternehmensfremden Speditionstruck ist sicher möglich. Oft warten die Kunden wochenlang sehnlichst
auf ihre Lieferung. Ein Umstand, den man eventuell nutzen könnte, um sich über eine schöne Verpackung als Marke zu präsentieren. Der Aufwand für eine Umgestaltung der Verpackung ist zwar
ein großer Kostenfaktor, doch in einer Zeit, in der sogenannte Unboxing-Videos millionenfach
Clicks auf Youtube sammeln, könnte man sicher anfangen, auch im B2B-Bereich zumindest mal
darüber nachzudenken. Klar ist für Ansgar Seelen auf jeden Fall: „Verpackung liefert Verkaufsargumente – nicht nur am Point of Sale.“
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 33
„Bei CMS-Modulen ist es mit
der Freiheit in der Gestaltung
schnell erledigt.“
Ansgar Seelen
„Man beschränkt sich dabei auf
eine Art ‚CD-Genpool‘ – einige
elementare Dinge, die ausreichen, um ein klares Bild des
Unternehmens zu erzeugen.“
Birgit Hanke
„Hier muss Design also plötzlich
weiter gefasst werden, müssen
sich Unternehmen in Zukunft
parallel auch mehr inhaltliche
Fragen stellen.“
„Wo früher eine Broschüre und
eine Messepräsenz ausreichten,
kann und muss die Marke heute
umfassender mit dem Kunden in
den Dialog treten.“
Ansgar Seelen
06.10.15 15:49
34
round table
WIE IMPLEMENTIERT MAN EIN CD IM UNTERNEHMEN?
„In den Unternehmen
wird viel in die Erstellung von
Corporate Design
investiert, aber viel zu wenig in
die Implementierung.“
Ansgar Seelen
„Wenn es darum geht, Kollegen
zum Umgang mit dem CD zu befähigen, hilft es enorm, wenn
langjährige Mitarbeiter im Marketing Kontinuität garantieren.“
Ann-Cathrin Rubin
In unserer Runde herrschte Einigkeit: In den Unternehmen wird viel in die Erstellung von Corporate
Design investiert, aber viel zu wenig in die Implementierung. Meist sind es nur die Kommunikationsabteilungen, die es anzuwenden verstehen. Sie kämpfen im Alltag oft gegen Windmühlen, und es ergeben sich schon bei einfachen Vorgängen Konf likte – zum Beispiel, wenn eine Vertriebspräsentation
nicht CD-konform gestaltet wird. Die Unternehmen bieten zwar ab und zu Schulungen für neue und
alte Mitarbeiter, die Termine sind jedoch oft zu selten, um ein komplexes Corporate Design zu verstehen und anzuwenden.
Bei der Implementierung ist auch der menschliche Faktor wichtig: „Wenn es darum geht, Kollegen
zum Umgang mit dem CD zu befähigen, hilft es enorm, wenn langjährige Mitarbeiter im Marketing
Kontinuität garantieren“, sagt Ann-Cathrin Rubin über die wichtige Rolle langjähriger Mitarbeiter.
Im Idealfall werden sie bei neuen Projekten von Anfang an hinzugezogen und können korrektiv
arbeiten. Oft passiert es aber, dass ein Projekt erst kurz vor Abschluss im Marketing auf dem Tisch
landet und angesichts vollendeter Tatsachen nicht mehr im Sinne des Corporate Designs eingegriffen
werden kann. „Mitarbeiter und externe Dienstleister sind die Hauptzielgruppen unserer CorporateDesign-Didaktik. Dazu haben wir eine zentrale Online-Plattform, die Kollegen und Kreativen einen
Zugang zur Corporate Identity ermöglicht. Heutzutage, wo die Customer-Journeys immer komplexer
werden, ist aber jeder Mitarbeiter Markenbotschafter“, ist die Überzeugung von Ansgar Seelen. Seiner
Meinung nach muss ein stärkeres Bewusstsein für Corporate Design innerhalb der Unternehmen
geschaffen werden. Normale Logo- oder Grußkartenanfragen könne man aber „durch einfache Downloadfunktionen lösen“. Wichtig ist dabei, dass die Geschäftsführung mitzieht und die Dinge vorlebt –
denn diese Aufgabe ist für das Marketing alleine oft zu groß.
DIE MÄRKTE WERDEN GLOBALER – WIE MUSS CORPORATE DESIGN DARAUF REAGIEREN?
Wie f lexibel, wie verhandelbar sollte gutes Corporate Design sein? Die Runde war sich einig darüber,
dass sich eine konsequente B2B-Marke nicht endlos verbiegen sollte: „Gerade als deutsche Marke darf
man nicht zu bunt und laut werden – nur weil es bestimmte Märkte verlangen.“ Davon ist Birgit Hanke
überzeugt, die mit Trumpf einen Industrieklassiker aus dem Stuttgarter Raum vertritt. Dort wird man
oft mit Forderungen aus wichtigen Märkten wie China konfrontiert, die es höher, schneller, bunter
haben wollen. Wer aber für German Engineering steht, der sollte auch ein bestimmtes visuelles Auftreten damit verbinden. Lässt man zugunsten kurzfristiger Absatzsteigerung zu große Anpassung an
regionale Sehgewohnheiten zu, droht der Marke langfristig Identitätsverlust.
WAS IMMER WÄHRT, WIRD ENDLICH FREIER
„Als deutsche Marke darf man
nicht bunt, laut oder fluid
werden, nur weil man glaubt,
bestimmten Märkten und Trends
gerecht werden zu müssen.“
Birgit Hanke
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 34
Corporate Design mit statischen Regeln für statische Inhalte – wie es noch vor 20 Jahren existierte –
gibt es heute nicht mehr. „Umso wichtiger ist es, mit wenigen visuellen und inhaltlichen Konstanten
eine möglichst konsequente Adaption auf viele Medien und Content-Plattformen zu bewirken“, ist
sich Ansgar Seelen sicher. „Konstanten wie unsere erlebbaren Zeiss-Momente zum Beispiel.“ Unabhängig davon, wie viele Kanäle und Touchpoints in Zukunft ersonnen werden – Corporate Design wird
immer wichtig bleiben. Marken werden in Zukunft verstärkt auf die eigene Ästhetik von MultimediaAnwendungen wie Augmented oder Virtual Reality reagieren müssen, um auch dort ihre Fingerabdrücke
zu hinterlassen, glaubt Seelen: „Corporate Design und Brand Identity werden virtueller und vielschichtiger werden.“ Für Birgit Hanke hat das auch Auswirkungen auf die B2B-Produkte selbst:
„Auch User-Interfaces an den Maschinen werden immer mehr im Sinne der Marke gestaltet werden.“
06.10.15 15:49
35
Weil ein CD das ist, was einem sofort und direkt ins Auge fällt, wird es niemals aus der Mode kommen. Es zu vernachlässigen dürfte
also auch in Zukunft nicht ratsam sein. Wer an die Kraft von Marken glaubt, wird auch immer an die Kraft des Corporate Designs
glauben. Wo sich aber Veränderungen feststellen lassen, ist bei der Art und Weise, wie praktisch damit umgegangen wird. Heute werden
vielerorts CDs freier interpretiert und f luider eingesetzt als früher, wo viele User die Reglementierungswut der Designer als zu enges
Korsett empfanden.
AUTOREN \ Marco Kittel, Markus Koch
Wer an die Kraft von Marken glaubt, wird auch
immer an die Kraft des Corporate Designs glauben.
Die Erkenntnisse in Kürze
EIN CORPORATE DESIGN KANN VIELE
ZIELGRUPPEN HABEN
Man sollte sich im Klaren sein, dass ein CD
nicht nur von den Kunden gesehen wird,
sondern dass es auch eine interne Zielgruppe
gibt, die mit den Vorgaben arbeiten muss.
WER EINEN GENPOOL HAT, TUT SICH
LEICHTER
Wer sein CD auf einige wenige Elemente
reduzieren kann, die ausreichen, um den
großen Unterschied zu machen, hat klare
Vorteile. Komplexität zu reduzieren hilft im
täglichen Tun.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 35
PRAKTISCHE HILFE ANBIETEN IST BESSER ALS VIELE VORSCHRIFTEN MACHEN
Wer auf einfache Templates, Brand-Management-Systeme und Portale statt riesiger
Manuals setzt, hat mehr Chancen, dass das
Corporate Design gelebt und konsequent
umgesetzt wird.
NEUE KANÄLE VERLANGEN NACH
NEUER USABILITY
Ein CD muss immer wieder an neue Kanäle
angepasst werden. Auf je mehr Kanälen
sich die CD-Vorgaben problemlos umsetzen lassen, umso besser. Auch wenn ein
CD auch hier dringend erforderlich ist, geht
es auch um Dinge wie Usability oder die
Ergonomie von User-Interfaces.
DIALOG STATT ONE-WAY
Ein modernes CD muss auf die neuen Anforderungen zum Dialog mit den Kunden
reagieren können. Die Marke muss einen
Weg finden, in den vielen Kanälen einer
verlängerten Customer-Journey eine gute
Figur zu machen. Eine 1/1-Anzeige ist heute
nicht mehr das Maß der Dinge – gefordert
ist Flexibilität.
06.10.15 15:49
36
interview
„Farbe bekennen“_
Die Innensicht eines Unternehmens ist
nicht die Wahrnehmung seiner Kunden.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 36
06.10.15 15:49
37
MEHR MUT ZUR FARBE FORDERT DER FARBEXPERTE PROFESSOR AXEL VENN, AUCH UND
BESONDERS BEI UNTERNEHMEN. IM INTERVIEW ERKLÄRT ER, WELCHE BEDEUTUNG
FARBEN FÜR UNS ALLE HABEN UND WARUM SIE WICHTIG FÜR GUTE KOMMUNIKATION SIND.
Herr Venn, wie ist das mit den Farben und den Emotionen?
AV_ Einige grundsätzliche Erkenntnisse stammen aus der Natur:
Sonnige, helle Töne machen den meisten Menschen gute
Laune. Und es existieren einige feststehende Parameter, die
über alle Kulturen hinweg gleich sind. Schwarz löst zum
Beispiel kaum Freude aus, außer vielleicht als neuer Sport­
wagen. Grün ist in allen Ländern eine Farbe der Natur,
Farben mit einem Rosa- und leichten Rotgehalt sind mit
Hautfarben konnotiert und haben deshalb auch ihre besondere Bewandtnis. Allerdings habe ich festgestellt, dass
bei allen modernen Kulturen heute eine ähnliche Farbsicht
existiert. Wir beziehen inzwischen unsere Farbhorizonte
vielfach nicht mehr aus historischen Quellen. Die neuen
Quellen sind immer häufiger Marken und Produkte.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 37
Das heißt, Marken beeinf lussen mit ihren Farben unser positives und
negatives Empfinden?
AV_ Genau so ist es. Es sind Marken, und es sind Produktlinien,
die weltweit Bedeutung haben. Es ist Kosmetik, es ist Mode,
es ist Essbares, Trinkbares, Spielerisches. Ich will auf
Folgendes hinaus: Es ist nicht mehr die ethnisch-kulturelle
Zuordnung – und das ist ganz bedeutsam –, die für Farbvorlieben steht, sondern es sind die Farbbilder, die uns
medial vermittelt werden. Die prägen eigentlich unsere
Farbwelten, in denen wir leben.
Stellen Konsumenten die speziellen Farben einer Marke oder eines
Produkts irgendwann in einen neuen Kontext?
AV_ Ja, das wird an Beispielen wie Nivea ganz anschaulich.
Ein Bus, der weiß und blau gefärbt ist, gilt als sauber, gilt als
zuverlässig und besonders angenehm. Es geht dann nicht
mehr um die Hautpf lege, sondern um Seelenpf lege. Das
sind einfach Lern- und Erfahrungseffekte, die nur schwer
zu durchbrechen sind.
06.10.15 15:49
38
interview
Gerade im B2B hält sich ja gerne das Gerücht, dass Entscheidungsprozesse rein
rational ablaufen und Emotionen dabei keine Rolle spielen.
AV_ Das ist grundfalsch. Schon C. G. Jung hat gesagt, dass die wichtigsten
Entscheidungen, die wir fällen, alles andere als rational getroffen werden.
Empfindungen und Gefühle leiten uns viel mehr, und wir vertrauen eher
unseren Gefühlen und Emotionen, weil diese älter sind als das Denken.*
„Das Kolorit ist viel langlebiger als ein Einzelton. Dadurch wird die
Botschaft eindeutiger, weil man sie genauer ausdifferenzieren kann.“
HKS 14
Die Farbe von RTS Rieger Team
Wir wollten es genau wissen: Wie wirkt die Hausfarbe von RTS Rieger Team?
Das Urteil von Farbexperte Prof. Venn:
„Dieses Rot ist sehr gefühlig, sehr wärmend und animierend.
Es zeigt eine Leistung, die sich direkt um den Menschen kümmert.
Als Hauptfarbe der Gesundheit steht es auch immer für das Lebendige und Menschliche.“
Wir finden, das passt doch ganz gut. Schließlich verpacken wir schwierige Themen in emotionale Geschichten.
VITA
Axel Venn
– Lebt und arbeitet in Berlin.
– Ist Professor für Farbgestaltung und Trendscouting.
– G länzt mit zahlreichen Publikationen,
Designpreisen und Innovation-Awards.
– S ieht Farbe und noch besser Kolorit
(Summe von Farbgebungen)
als perfektes Marketinginstrument.
– Ist überzeugt, Farben besitzen ökonomischen Wert.
– A ktuelle Publikation:
Venns Trends Farben 2015:
Die Farben des Jahres, der Saison, des Monats –
Farbwirkung, Farbharmonie und Farbmarketing
www.axel-venn.de
Foto: Michael Schipper
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 38
06.10.15 15:49
39
Beschäftigen sich Unternehmen heute entsprechend intensiv mit ihrer
Farbgebung?
AV_ Die richtige Farbpolitik ist ein wichtiger Punkt für viele Unternehmen.
Ob sie es allerdings dann auch immer richtig machen, ist eine
ganz andere Frage. Die Unternehmen denken nämlich immer
zuerst an ihre eigenen, bisher von ihnen definierten Wertvorstellungen und Bewertungen. Dabei vernachlässigen sie
häufig ihre Klientel. Das geschieht zumeist in einer für mich
unerträglichen, blanken Innensicht der Unternehmen – sie
vergessen einfach, dass da Differenzen bestehen, wenn man
die Innensicht nach außen transportieren will.
AV_ Zunächst ist es immer sinnvoll, nicht nur eine Farbe aus­-
Deshalb gibt es ja Agenturen, die auch einen anderen Blickwinkel auf
die Unternehmen bieten können. Wobei es manchmal nicht einfach ist,
diese Innensicht aufzubrechen.
AV_ Dazu muss man manche Unternehmen wirklich prügeln. Ich
glaube, anders geht es nicht, um letztlich Schaden von ihnen
abzuwenden. Das beste Beispiel für mich ist das TelekomMagenta. Das halte ich für den größten Missgriff, den es gibt.
Schlimmer geht es eigentlich gar nicht. Das ist eine Farbe
aus den Napoleonischen Kriegen. Es ist nicht eine Farbe der
Kommunikation – zumindest nicht der guten Kommunikation –
sondern das Gegenteil.
Zu sagen: „Wir sind seriös, wir nehmen irgendein Blau“, reicht also nicht
aus. Es gibt große Unterschiede auch innerhalb der gleichen Farben.
AV_ Es gibt eine optische Bezeichnung „Blau“. Die ist farbmetrisch
in irgendeiner Weise codiert. Aber besser ist es, diesen Code
zu erweitern und diesem Blau, ich nenne es mal einen Sinn­
zustand zu vermitteln. Wenn aus Blau ein Mediterran-Blau
wird, dann kriegt diese Farbe eine Konnotation, die sie über
diesen messbaren Grad der Farbcodierung hinaushebt. Dann
vermittelt dieses Blau dem Betrachter einen persönlichen
Zugang, wird in seiner Erläuterung bedeutend und durch den
höheren Wert des Blaus erhöht sich letztlich auch der Wert
der Marke und des Unternehmens.
Aber trotzdem ist die Telekom ganz erfolgreich und besitzt einen hohen
Wiedererkennungswert.
AV_ Es grenzt fast an ein Wunder, aber ja, das stimmt.
Kann es also erfolgversprechend sein, aus dem „gewohnten“
Farbmuster auszubrechen und absichtlich andere Farben beziehungsweise Farbkombinationen zu wählen?
AV_ Das halte ich für eine sehr wichtige Frage. Ich denke, wenn
man das nicht tut, wird man irgendwann der Letzte sein.
Es besteht sogar die Notwendigkeit für Unternehmen, eigentlich jedes Jahr ihre Philosophie – Produktphilosophie
wie auch Kommunikationsphilosophie – in Frage zu stellen.
Gibt es Farben oder Farbkombinationen, die immer funktionieren?
*An dieser Stelle verweist RTS Rieger Team gerne auf die hauseigene
Studie „BtoB insight“, die zum gleichen Fazit wie Prof. Venn gelangt.
www.btob-insight.de
zu­wäh­len, sondern besser zwei oder drei. Das Kolorit ist viel
langlebiger als ein Einzelton. Dadurch wird die Botschaft
eindeutiger, weil man sie genauer ausdifferenzieren kann.
Ich würde die Botschaft einmal in eine Sachbotschaft und in
eine emotionale Botschaft unterteilen und beide dann gut
zusam­me­n­fügen. Ein einzelner Farbbegriff erklärt auch immer
weniger als ein Doppelbegriff. Wenn ich aus einem tollen,
satten Rot ein venezianisches Rot mache, dann bekommt diese
Farbe plötzlich eine Botschaft, einen Klang, der die Farbe
Rot in etwas Edles, Teures verwandelt. Ein Meerblau ist etwas
ganz anderes als Blau.
„Die Philanthropie eines Produktes oder
eines Unternehmens ist das Wichtigste überhaupt.“
Und durch die von Ihnen angesprochene Möglichkeit der Farbkombi­
nation lassen sich mehrere Botschaften kommunizieren.
AV_ Sie können eine Hauptbotschaft aussenden wie zum Beispiel
„Seriosität“ und dazu noch so etwas wie „wir sind aber auch
menschlich“. Und gerade das ist heute meiner Meinung nach
die beste Botschaft, die ein Unternehmen aussenden kann.
Die Philanthropie eines Produktes oder eines Unternehmens
ist das Wichtigste überhaupt. Ich habe beispielsweise kürzlich
für eine große Drogeriemarke ein Farbbuch erstellt, in dem
es nur um die Farbigkeit aller Filialen geht. Welche Farben
brauche ich, welche Stimmung muss ich mit ihnen erzeugen,
damit man sich wohlfühlt. Es geht eigentlich nur um die
Kombi­n ation von Farben und Wohlfühlatmosphäre. Ein
eigentlich sehr einfaches, aber auch sehr wirksames Thema.
INTERVIEWER \ Gabriel Vocasek
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 39
06.10.15 15:49
40
powerpoint-präsentationen
JEDER KENNT’S. JEDER MACHT’S.
JEDER KANN’S?
c
Der Blick wandert durch den Raum, die Beine werden unruhig, die Gedanken schweifen ab. Sie müssen wieder
einmal einer langweiligen PowerPoint-Präsentation Ihre Aufmerksamkeit schenken und fragen sich, warum
Sie nicht einfach einen Ausdruck bekommen haben. Denn der Vortragende beeindruckt nicht durch freies Reden
und zusätzliche Informationen, sondern liest jede Zahl und jeden Satz exakt so vor, wie er auf jeder völlig überfüllten Folie steht. Wie Sie verhindern können, dass einer Ihrer Kollegen oder Sie sich selbst in einer solch unangenehmen Situation wieder finden, erklärt Ihnen unsere PowerPoint-Spezialistin Sabine Mayr in diesem Artikel.
DIE ZAHL DER JÄHRLICH ERSTELLTEN FOLIEN (LAUT WIKIPEDIA SIND
ES ETWA 100 MILLIARDEN!) LÄSST ERAHNEN, MIT WELCHER FLUT AN
INFORMATIONEN JEDER VON UNS ÜBERSCHÜTTET WIRD. JEDE FIRMA,
DIE EIN NEUES PRODUKT, EINE IDEE ODER SICH SELBST DARSTELLT,
NUTZT, NEBEN ANDEREN KOMMUNIKATIONSKANÄLEN, MEISTENS AUCH
POWERPOINT-FOLIEN.
Da wird auf Messen, Veranstaltungen oder beim potenziellen Neukunden meist mittels Beamer vor großem Publikum vorgestellt,
wer man ist und was man kann. So gesehen könnte man die PowerPoint-Präsentation als die Visitenkarte eines Unternehmens ansehen. Doch viel zu oft wird diese Möglichkeit verschenkt und ausnahmslos jeder hat schon einmal eine Situation wie die eingangs
geschilderte erlebt: Die Mehrzahl aller gezeigten Folien ist mit
Inhalten komplett überladen. Von Gestaltung möchten wir hier gar
nicht reden. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der zunächst
vielleicht geneigte Zuhörer spätestens bei der fünften Folie angestrengt versucht, sein Gähnen zu unterdrücken.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 40
06.10.15 15:49
41
DIE URSPRÜNGLICHE IDEE DER POWERPOINT-ENTWICKLER, DEN
VORTRAGENDEN MIT WENIGEN KOMPRIMIERTEN INHALTEN OPTISCH
ZU UNTERSTÜTZEN, WIRD HEUTE VIEL ZU OFT VERGESSEN
Die meisten PowerPoint-Präsentationen sind ein buntes Potpourri
an allen möglichen ungefilterten Inhalten zum gezeigten Thema.
Ein weiteres Manko ist, dass die wenigsten Menschen, die mit
der Erstellung einer Präsentation beauftragt sind, auch nur die
Grundlagen in Sachen Gestaltung kennen. PowerPoint bietet im
Programm zahlreiche Schriften, Schriftschnitte und grafische
Effekte an. Bild, Ton und Video werden problemlos eingebunden
und das wachsende Angebot an Animationen und Folienübergängen
wird gerne genutzt. So entstehen wilde, bewegte und bunte Folien
ohne jedes inhaltliche Konzept, die einen gebildeten Gestalter
verzweifelt ins Taschentuch schluchzen lassen.
Die Frage, die wir uns als Agentur stellen: Wie können wir dieses
wilde Treiben unterbinden? Wie schaffen wir es, dass Mitarbeiter,
ob mit oder ohne gestalterische Vorbildung, eine Präsentation
erstellen können, die optisch ansprechend ist, Informationen
bündelt und ganz nebenbei noch die Anforderungen der eigenen
Corporate Identity erfüllt?
SEHEN WIR UNS DAS PROGRAMM ETWAS GENAUER AN
PowerPoint bietet eine große Sammlung verschiedener Designs
an. Die können Sie schön finden oder nicht – für eine Firmen­
präsentation eignen sie sich in den wenigsten Fällen.
Es macht Sinn, eigene Designvorlagen nach den Richtlinien der
Corporate Identity zu erstellen. Die Vorlagen werden beispielsweise
auf dem zentralen Firmenserver abgelegt und sind für alle Mit­
arbeiter abruf bar. Solche sogenannten Templates sind nach einem
bestimmten Gestaltungsraster aufgebaut: Bestandteile der Präsentation, wie zum Beispiel Firmenlogo, Fußzeile, Datum oder
Paginierung, sind auf jeder Folie automatisch vorhanden und
müssen nicht aufwendig nachträglich eingebaut werden.
Schriftart, Schriftgröße, Platz und Anzahl der Bilder, Diagramme
und Tabellen sowie eine gewisse Anzahl an verschiedenen defi­
nier­ten Farben lassen sich innerhalb dieses Gestaltungsrasters
abrufen. Sie geben also Ihre Inhalte in die vorgegebenen Text- oder
Bildplatzhalter und erhalten Folien, die ein einheitliches Erscheinungsbild im Firmendesign ergeben.
Trotz vorgefertigter Templates gibt es noch viel Spielraum, um
Ihre Folien nach eigenem Geschmack zu gestalten. Das allerdings
ist nicht nur Segen, sondern auch Fluch. Sobald Sie eine offene
PowerPoint-Datei zur Verfügung haben, können Sie darin manuell
alle dort vorgefertigten Angaben verändern. Das macht an manchen
Stellen Sinn, weil eine Gestaltungsvorlage nicht alle erdenklichen
Fälle abdecken kann und Sie eine gewisse Flexibilität benötigen.
Es wird aber dann zum Debakel, wenn beispielsweise die empfohlenen Schriftgrößen extrem nach unten korrigiert werden, um
möglichst viel Inhalt auf einer Folie zu platzieren. Oder wenn die
vorgesehene Stelle für Bilder ignoriert wird und die Bilder frei
verschoben werden. Besonders gruselig wird es dann, wenn mit
Smartarts und Cliparts die Präsentationen „verschönert“ werden.
Beispielhafte Folien aus den WebastoGuidelines: Spezielle Funktionen von
PowerPoint werden anhand von Elementen
der Firmenpräsentation erklärt.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 41
06.10.15 15:49
42
powerpoint-präsentationen
UNTERNEHMEN
LEITBILD
MARKENPRODUKTE
BRANCHEN
QUALITÄT
SERVICE
ENGAGEMENT
UNTERNEHMEN
LEITBILD
MARKENPRODUKTE
ÖLFLEX® – die
erste Markenleitung der Welt
ÖLFLEX® – die
erste Markenleitung der Welt
ANWENDUNGSGEBIETE
ZURÜCK
BRANCHEN
QUALITÄT
SERVICE
 Synonym für Anschluss- und Steuerleitungen
Anwendungsgebiete
 Flexibel und ölbeständig
 Maschinen-, Werkzeugmaschinen-, Anlagen- und Apparatebau
 Lebensmittel- und Getränkeindustrie
 Mess-, Regel-, Heiz- und Klimatechnik
 Baumaschinen, Fahrzeuge, landwirtschaftliche Geräte
 Windkraft- und Photovoltaikanlagen
 Bühnentechnik
 Öffentliche Gebäude, Flughäfen, Bahnhöfe
 Mobile Elektrogeräte (Elektrowerkzeuge,
Heimwerkermaschinen, Haushaltsgeräte)
 Erfüllt höchste Ansprüche
 Hält widrigsten Bedingungen stand
 Medizintechnik, chemische Industrie, Kompostier- und
Kläranlagen
ÖLFLEX ®
UNITRONIC®
ETHERLINE®
ENGAGEMENT
HITRONIC®
EPIC®
SKINTOP®
SILVYN®
FLEXIMARK®
CUSTOMIZED PRODUCTS
Firmenpräsentation mit Navigationselementen
ÖLFLEX ®
UNITRONIC®
ETHERLINE®
HITRONIC®
EPIC®
SKINTOP®
SILVYN®
FLEXIMARK®
CUSTOMIZED PRODUCTS
Auf Klick gibt es zusätzliche Informationen zum Produkt
DER WICHTIGSTE GRUNDSATZ BEI PRÄSENTATIONEN ALLER ART:
Weniger ist mehr! Packen Sie keine Romane, folienfüllenden Tabellen oder Diagrammsammlungen auf eine Folie.
Und lassen Sie die Finger von pseudolustigen Cliparts! Viel mehr Eindruck hinterlassen Sie bei Ihrem Publikum, wenn
Ihre Folie inhaltlich durchdacht ist und möglichst reduziert, aber sehr klar die Aussage des Redners unterstreicht.
Bevor wir über die Erstellung von PowerPoint-Templates sprechen, versuchen wir herauszufinden, für welchen Zweck
die Präsentation eingesetzt wird. Schließlich gibt es ja mehrere Einsatzmöglichkeiten. Hier einige denkbare Szenarien.
VERTRIEB:
Als Vertriebsmitarbeiter stellen Sie Ihr Unternehmen und seine
Produkte vor. Hier müssen tiefer gehende Informationen auf einer
Folie mitgeteilt werden als bei einem Vortrag. Das heißt, auf einer
Folie stehen viele Detaildaten. In einem solchen Fall kann eine Vertriebspräsentation auf verschiedenen Informationsebenen erstellt
werden, so dass Detailinfos nur bei Bedarf abgerufen werden können, die im normalen Verlauf der Präsentation nicht sichtbar sind.
MESSE:
Ein anderes typisches Einsatzgebiet ist ein Standmonitor auf einer
Messe. Hier werden die Inhalte oftmals automatisch abgespielt.
Die Folien sollten schnell zu erfassen und optisch ansprechend
verpackt sein. Hier empfiehlt sich auch die ein oder andere Animation, um den Betrachter zu faszinieren und anzulocken.
VORTRAG:
Eine Präsentation, die als Unterstützung für einen Vortrag dient,
sollte so schlank wie möglich gehalten werden. Hier können Sie
selbst auf Elemente wie Logo, Datum und Fußzeile getrost verzichten. Nutzen Sie den Raum, um das Gesagte plakativ darzustellen
und in den Köpfen Ihrer Zuhörer zu verankern. Text sollte auf den
Folien fast überf lüssig sein. Falls Sie kein geübter Redner sind,
empfehlen sich Notizen, die auf dem Monitor nur für Sie sichtbar
sind, oder Karteikärtchen, die Stichworte für jede Folie enthalten.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 42
06.10.15 15:49
43
WAS TEMPLATES LEISTEN KÖNNEN
Es wäre falsch, den Eindruck zu erwecken, dass mit Hilfe von Templates automatisch nur noch perfekte
Präsentationen entstehen. Die Mitarbeiter sollten den Umgang mit den neuen Tools erst erlernen.
Aus diesem Grund bieten wir zusätzlich zu den Templates immer eine Präsentation mit Musterseiten
an. Hier wird anhand vieler Beispiele gezeigt, wie die Templates in der Realität umgesetzt werden
können. Die gezeigten Anwendungsbeispiele können auch direkt in die neue Präsentation übernommen
und inhaltlich angepasst werden. Um den nicht ganz so geübten PowerPoint-Usern das Leben zu
erleichtern, erhalten sie in sogenannten Guidelines in Form eines PDFs weitere Tipps und Tricks
zur Nutzung der Tools, um schnell und effizient ein gutes Ergebnis zu erzielen. Mit diesem Paket aus
Templates, Musterseiten und Guidelines im Gepäck werden sich Ihre Firmenpräsentationen in Zukunft
sehen lassen können. Und werden vielleicht bald zu Ihrer Visitenkarte.
AUTORIN \ Sabine Mayr
5
TIPPS FÜR IHRE NÄCHSTE POWERPOINT PRÄSENTATION
–P
LAKATIVE FOLIEN: KISS (KEEP IT SHORT AND SIMPLE)
– H ALTEN SIE SICH ENG AN DIE VORGABEN AUS DEM FOLIENMASTER
– VIEL INHALT LIEBER AUF ZWEI FOLIEN VERTEILEN
– D EN INHALT EINER TABELLE BESSER IN 2–3 WESENTLICHEN ZAHLEN
GRAFISCH DARSTELLEN
– KEINE CLIP ARTS
Ein gelungenes Beispiel einer Firmenpräsentation. Plakative Folien mit
klaren Aussagen ohne überf lüssiges
Füllmaterial.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 43
06.10.15 15:49
44
logos
Ob Apple oder Kiwi_
Warum ein Logo nur so stark
sein kann wie die Marke selbst.
„EIN LOGO IST NUR EIN LOGO.“ KEIN LOGO
LEISTET ALLEINE, AUS SICH HERAUS, SO VIEL,
WIE MANCH MARKETINGVERANTWORTLICHER
GERNE ANNIMMT. WARUM WIR BEI RTS RIEGER
TEAM DIESE MEINUNG VERTRETEN, ERFAHREN
SIE IN DIESEM ARTIKEL.
Das Markenzeichen ist nicht die Marke. Das Logo
als Zeichen der Marke kann nur erfüllen, nach
außen darstellen, was die Marke in ihrer Substanz
hergibt. Für den externen Betrachter dient das
Logo als Identifikationssignal, als Türöffner zu
Ihrer Marke. Es zeigt konzentriert und auf den
Punkt, was die Marke ausmacht, ihren inneren
Kern. Dazu ist es notwendig, dieses Innere mit
Bedeutung aufzuladen. Bevor ein Markenzeichen
überhaupt sinnvoll und zum Unternehmen passend realisiert werden kann, sind deshalb grundlegende und gründliche Überlegungen hinsichtlich der Marke notwendig. Die Bandbreite reicht
von strategischen Überlegungen wie der Posi­
tionierung bis hin zu emotionalen Kriterien. Was
kann beziehungsweise soll die Marke leisten?
Was sind ihre Alleinstellungsmerkmale? Wie sind
ihre Historie und die einzelnen Entwicklungsschritte und wo steht sie heute? Welche Zielgruppen will sie erreichen und wie wird sie von
selbigen wahrgenommen?
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 44
06.10.15 15:49
45
zirkels – das verkauft iPhones. Der angebissene Apfel – Nebensache. Solange die Menschen das Logo sofort erkennen und die
für sie kaufentscheidenden Argumente damit verknüpfen. Er ist
Symbol, Repräsentation all dessen, was Konsumenten mit der Marke
assoziieren. Natürlich ist der Apfel mit der Marke zusammengewachsen, so dass sie eine untrennbare Einheit bilden, die im Laufe
der Zeit sicher immer wieder modernisiert und angepasst werden
kann und sollte. Aber der Apfel selbst hat keine inhärente Bedeutung – es könnte genauso gut eine Kiwi sein.
GEKAUFT WIRD DIE MARKENSTORY,
DIE DAS SYMBOL REPRÄSENTIERT
WIE VIEL STRAHLKRAFT HAT
IHRE MARKE?
Fest steht: Unternehmen wollen ihre Produkte durch die Strahlkraft
ihrer Marken möglichst rentabel an eine möglichst breite Kundschaft absetzen und diese wiederum möglichst langfristig an die
Marke binden. Aber die Entscheidungsprozesse, die zum Kauf
einer bestimmten Marke führen und für eine langfristige, das heißt
eine emotionale Bindung zur Marke sorgen, laufen mehrheitlich
nicht rational ab und werden durch viel mehr Faktoren bestimmt,
als es die reinen Eigenschaften eines Produkts leisten können. Vereinfacht gesagt: Niemand kauft sich ein iPhone, weil es das beste
Smartphone auf dem Markt ist. Angesichts der riesigen Produktvielfalt auf jedem Sektor laufen Superlative wie „das beste Produkt“,
die eine Alternativlosigkeit propagieren, ins Leere. Es gibt immer
Konkurrenzprodukte mit ähnlichem oder sogar gleichem Leistungs­
umfang, im Falle von Apple sogar einige leistungsfähigere Smartphones. Die Entscheidung für ein iPhone geschieht also in der
Mehrzahl der Fälle aufgrund der hohen Identifikation mit der Marke.
Die Erfolgsstory des Unternehmens, die bahnbrechenden Produktdesigns und der visionäre Blick eines Steve Jobs, mündend im
Lifestyle-Gefühl eines modernen, innovationsgetriebenen Kunden-
Symbolik funktioniert also nur von innen nach außen und nicht
umgekehrt. Jegliche Form des Symbols ist nur Repräsentant einer
Idee, einer Botschaft, eines präkonfigurierten Systems. Machen
Sie ganz einfach den Selbstversuch: Würden Sie dem wohl bekanntesten Logo, dem angebissenen Apfel, dieselbe Strahlkraft beimessen, wenn Sie es in einen anderen Kontext rücken? Zum Beispiel
als Logo des kleinen Ladens bei Ihnen um die Ecke? Erst die Marke
füllt das Logo mit Bedeutung. Das sollte Ihnen bewusst sein, bevor
Sie beispielsweise über ein „Facelift“, sprich kleinere grafische
Anpassungen Ihres Logos, nachdenken. Auch wenn solche Veränderungen durchaus sinnvoll sein können, haben sie ohne über­
geordnete Intention doch eher kosmetischen Charakter. Fragen Sie
stattdessen zuerst, wofür Ihre Marke steht, was ihre Bedeutung,
ihr Alleinstellungsmerkmal ist. Und wo Sie mit ihr hinwollen.
Die Markenentwicklung muss heute bei Unternehmen oberste
Priorität haben. Für einen guten Designer ergibt sich das Logo einer
Marke anschließend fast von selbst.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 45
AUTOR \ Gabriel Vocasek
06.10.15 15:49
46
mobile design
Von wegen optional_
Wer heute bei Websites nicht an mobile
Endgeräte denkt, hat morgen verloren.
SIEBEN ERKENNTNISSE ZU MOBILE DESIGN
ENDLICH IST DIE WEBSITE ONLINE, DA ZÜCKT PLÖTZLICH JEMAND SEIN HANDY UND MEINT NUR: „OH, HIER SIEHT DAS ABER
VERSCHOBEN AUS.“ WENN DAS PASSIERT, HAT WAHRSCHEINLICH JEMAND GEDACHT, DAS MOBILE DESIGN KÖNNTE MAN SICH
AUCH SPAREN ODER MAL NEBENHER ABHANDELN. UM HERAUSZUFINDEN, WIE DAS MIT DEM MOBILE DESIGN BESSER KLAPPT,
HABE ICH BEI UNSEREN EXPERTINNEN STEPHANIE UND NICOLE EIN BISSCHEN GENAUER NACHGEFRAGT.
EINS
ZWEI
DREI
Es gibt Unterschiede zwischen einer
Website als Desktop- und als mobiler
Variante. Trotzdem tun viele Agenturen immer noch so, als ob ignorieren eine Option wäre. „Das darf
heutzutage eigentlich nicht mehr
zur Debatte stehen. Es wird immer
noch oft überlegt, ob man eine
Website responsive und mobile first
anlegt oder nicht, dabei sollte das
eigentlich Standard sein.“
Lieber viel Zeit für die Konzeption
auf bringen, statt wild Layouts zu
erstellen. Es muss von Anfang an
klar durchdacht sein, welche Inhalte
später auch in der mobilen Version
zum Einsatz kommen und wie die
Seitenmechanismen funktionieren.
„Im Idealfall gibt es kaum Layouts,
stattdessen definiert man Parameter
wie Farben, Schriften, wie ein Button
aussieht oder einzelne Module.“
Wichtig dabei ist vor allem, Kunden
von Anfang bis Ende eng einzu­
binden.
Mobile Nutzer sind unbarmherzig.
Während man zuhause vielleicht
auch mal die vierte Ebene einer
Website anklickt, sieht das mit dem
Smartphone ganz anders aus.
„Nutzer müssen schnell und zielgerichtet an die Infos gelangen, für
die sie überhaupt die Seite aufrufen.“
Sonst sind die Nutzer nämlich weg.
Deshalb ist es umso wichtiger, aus
für den Nutzer relevanten Inhalten
echten Mehrwert für ihn zu schaffen.
Wer beispielsweise einen Webshop
aufruft, soll auch möglichst schnell
einkaufen und bezahlen dürfen –
ohne vorher mit Unternehmensinfos
erschlagen zu werden.
Mobile ist Pf licht
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 46
Planung ist das halbe Leben
Zielgruppen existieren wirklich
06.10.15 15:49
47
VIER
Nicht überall gleich, aber überall gleich gut
Smartphones und Tablets gibt es in unzähligen Größen und Ausstattungen. Vor diesem Hintergrund ist eine Standardlösung, die auf wirklich jedem existierenden Gerät exakt gleich aussieht,
unmöglich. Man kann es versuchen, aber das wäre irgendwie Kommunismus. Der richtige Weg ist,
Websites so umzusetzen, dass sie nicht auf jedem Display gleich, sondern gleich gut aussehen.
Für den User äußert sich das im größten praktischen Nutzen. „Auf ein Display müssen die Inhalte
nicht nur draufpassen, man muss sie schließlich auch lesen können und beim Tippen mit dem
Finger die richtigen Flächen treffen.“
FÜNF
Usability und Content sind wichtig, viele bunte Bilder nicht so
Mobile ist also vor allem praktisch, mehr Taschenmesser als Damaszener-Klinge mit Perlmuttgriff.
Bei Mobile sind die Bedienbarkeit und der Content das Wichtigste. „Es muss schnell sein und
funktionieren.“ Denn die User greifen oft mit ihrem mobilen Internet auf die Website zu, lange
Ladezeiten aufgrund von aufwendigen Animationen und großen Bilddateien sind deshalb in
jedem Fall zu vermeiden. Der Universalanspruch jedes Designs muss es sein, alle Nutzer mit
individuellen und f lexiblen Medienerlebnissen zu begeistern.
SECHS
Mobile ist die Zukunft
Durch die nachfolgenden Generationen wird Mobile immer wichtiger. Schon heute geht auf den
kleinen Begleitern teilweise mehr als auf Desktop-PCs, beispielsweise dank eines immer aktuellen
Betriebssystems. Während Programmierer über den leider immer noch genutzten Internet Explorer
f luchen, auf dem nie etwas so läuft, wie es soll, funktioniert die Mobile-Variante eigentlich immer.
In vielen Haushalten hat das Smartphone dem klassischen Computer längst den Rang abgelaufen.
SIEBEN
Probleme existieren nur im Kopf
Schwierig ist eigentlich nur das
Umdenken. „Eine Website pixelgenau in Photoshop aufzubauen und
dann 1 : 1 ins Web zu stellen funktioniert heute nicht mehr.“ Die vielen
Endgeräte und Rahmenbedingungen
machen das schlichtweg unmöglich.
Die Herausforderung besteht also
darin, sich von dieser starren Denke
zu lösen und die Umsetzung ganz
f lexibel anzugehen.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 47
STEPHANIE FRIZ
DIGITAL ARCHITECT
NICOLE MERK
SCREEN DESIGN
AUTOR \ Gabriel Vocasek
09.10.15 15:33
aRTS
48
neues aus dem lab
Die Vernissage 4.0_
Wie wir unsere digitale Expertise mit unserer Ausstellung
verknüpft haben.
24. JULI 2015, 18:55 UHR
STEPHANIE FRIZ, MIGUEL-ANGEL DITTUS
UND NINA BURKHARDT PRÜFEN EIN LETZTES
MAL DIE TECHNIK UND NEHMEN IHRE POSITIONEN EIN. HEUTE WIRD SICH ZEIGEN, OB
DIE DREI WOCHEN ARBEIT DES LAB-TEAMS
EIN ERFOLG SEIN WERDEN. DOCH WORUM
GEHT ES EIGENTLICH?
In der letzten Ausgabe von B2B – Das Magazin – stellten wir unsere neueste Abteilung,
das Lab, vor. Unsere Lab-Mitarbeiter sind Spezialisten der Digitalisierung und sorgen
für Innovation im Hause RTS Rieger Team. Unablässig wird an neuen Technologien
getüftelt und geprüft, wie wir daraus Mehrwert für unsere Kunden generieren können.
Eine Frage, die uns dabei sehr beschäftigt: Wie können Informationen interaktiv – und
damit dauerhaft – in den Köpfen der Zielgruppen verankert werden? Heute schildern
wir Ihnen unsere ersten Erfahrungen und Feedbacks damit. So viel verraten wir schon
einmal vorneweg: Wir sind ziemlich stolz.
Amrei Heyne ist eine Kunst-Galeristin ohne Galerie. Soll heißen, sie stellt Bilder in
immer wechselnden Räumlichkeiten aus – meist in Firmengebäuden. Als sie uns
vorschlug, die Agentur für fünf Monate in eine Galerie zu verwandeln, sagten wir ohne
zu zögern zu. Wir wären jedoch nicht RTS Rieger Team, wenn wir die Ausstellung nicht
zu etwas ganz Besonderem gemacht hätten. In den folgenden Wochen wurde konzeptioniert, programmiert, getestet und gefilmt. Das Ergebnis: sechs Beacons, ein TouchDigitarium und eine App für iOS, die die Besucher der Vernissage aRTS mit zusätzlichen
Informationen versorgen sollten.
Zum Beispiel zu den Künstlern und deren Werken. „Damit ein Erlebnis fast wie im
Museum geschaffen wird, wollten wir den Besuchern auf interaktive Weise zusätzliche
Informationen vermitteln“, erklärt Miguel-Angel Dittus. Um ein Erlebnis wie mit einem
Audioguide zu schaffen, orientierten wir uns an einer Technologie, die ähnlich schon in
modernen Museen wie dem Parlamentarium in Brüssel eingesetzt wird: den Beacons.
Diese kleinen Funksender lassen sich mit Informationen ausstatten, die der Besucher,
falls gewünscht, abrufen kann. Um die Inhalte auf den Beacons abspielen zu können,
brauchten wir eine App. Am Abend der Vernissage konnten sich die Besucher also die
kostenlose App aufs Smartphone laden und in unmittelbarer Nähe der Beacons
auf dem Display des Smartphones Videos und vertiefende Texte abrufen. „Leider
mussten wir uns auf sechs Beacons beschränken, da wir nur wenige Wochen zur
Verfügung hatten“, so Dittus.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 48
06.10.15 15:49
49
Auf zwei Stockwerken erstreckt sich die Ausstellung mit den
Kunstwerken von Andrea Eitel und Klaus Frahm. Wer das Gebäude
von RTS Rieger Team (nicht) kennt, weiß: Man kann sich schon
mal verlaufen. Das sollte keinem unserer Besucher passieren.
Und hier kommt das Touch-Digitarium ins Spiel.
DAS TOUCH-DIGITARIUM
Auf dem Touch-Digitarium, oder auch dem großen weißen Kasten
mit dem durchsichtigen Display, programmierte Stephanie Friz
den Grundriss des Firmengebäudes in das Digitarium – inklusive
der Standorte der sechs Beacons. Damit die Besucher zusätzlich
mit dem Touch-Digitarium interagierten und so das neue Medium
kennen lernen konnten, waren die Inhalte der Beacons ebenfalls
über das Touch-Digitarium einsehbar.
„Über das Ergebnis einer völlig neuen Möglichkeit der Präsentation
von Kunst bin ich sehr glücklich. Der Betrachter erlebt eigenständig,
aufwandslos – denn wer hat denn heute bitte kein Smartphone? –
eine Führung durch die Ausstellung, kann Künstlerinterviews oder
Atelierrundgängen folgen, erfährt Hintergründe und manche
interessante Begebenheit, Hard Facts inklusive. Neue, innovative,
spannende Möglichkeiten nicht nur für Technikfreaks! Ich bin sehr
begeistert!“
Übrigens: Falls Sie Interesse haben, die Kunst und die technische
Aufbereitung einmal mit eigenen Augen zu sehen, können Sie unter
arts.rts-riegerteam.de eine eigene Führung buchen.
AUTORIN \ Lisa Raabe
„Die digitale Aufbereitung hat allen Besuchern richtig gut gefallen.
Die Technologien waren teils völlig neu für unsere Gäste – aber
sie haben trotzdem fleißig ausprobiert und hatten eindeutig Spaß
dabei“, fasst Nina Burkhardt abschließend zusammen. Das LabTeam ist sicht­lich zufrieden. Und auch die Galeristin Amrei Heyne
ist begeistert:
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 49
06.10.15 15:50
50
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 50
06.10.15 15:50
51
AUTORIN \ Stefanie Walkenfort
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 51
06.10.15 15:50
MIT DEM RTS RIEGER TEAM
AUF ZEITREISE DURCH
DIE DESIGN-ENTWICKLUNG
Wie verändert Technik
d
1942
Brush Script
Brush Script
Robert E. Smith kreierte 1942 eine der Handschrift
nachempfundene Schriftart. Sie löste einen regelrechten Boom von vergleichbaren Schriftarten aus,
die sich bis in die 60er Jahre großer Popularität in
der Werbebranche erfreuten.
1950er
CAD
COMPUTER-AIDED DESIGN
Der Begriff CAD entstand schon Ende der 50er
Jahre. Aus den Forschungen von General Motors
und IBM resultierte das DAC-1, das erste CADSystem. Spätestens seitdem es dreidimensional
wurde, ist es aus der Werbung nicht mehr weg­
zudenken. Meistens werden Produkte nicht mehr
fotografiert, sondern gerendert.
5361_B2B_Magazin_02_2015_Centerfolder_print.indd 2
06.10.15 15:57
1958
Erstes Computerspiel
COMPUTERSPIELE
Seit 1958 geht der Siegeszug der Computerspielwelt immer weiter. Der
anfängliche Pixel-Look ist mittlerweile fotorealistischer 3D-Grafik gewichen.
Dennoch hatten die kleinen Pixelwesen großen Einfluss auf Designer.
1950er
Animation
XEROX-KOPIERSYSTEM
Erste Film-Animationen
entstanden schon Ende
1950er
A nimation
des 19. Jahrhunderts. In den 50er Jahren, als
XEROX-KOPIERSYSTEM
die TV-Werbung aufkam, war der Zeichentrick
Erste Film-Animationen
entstanden schon Ende
1950er
en vogue, da es
technisch möglich wurde, Zeich- A nimation
des 19. Jahrhunderts. In den 50er Jahren, als
nungen direktXEROX-KOPIERSYSTEM
auf Folie zu kopieren. Werbe-Ikone
die TV-Werbung aufkam, war der Zeichentrick
Leo Burnett schuf
damals
Figuren wie
Tony the schon Ende
Erste Film-Animationen
entstanden
1950er
en vogue, da es
technisch möglich wurde, Zeich- A nimation
Tiger für Kellogg’s,
auch heute noch
TV Jahren, als
des 19. die
Jahrhunderts.
In denim50er
nungen direktXEROX-KOPIERSYSTEM
auf Folie zu kopieren. Werbe-Ikone
zu sehen sind.
die TV-Werbung aufkam, war der Zeichentrick
Leo Burnett schuf
damals Figuren wie
Tony the schon Ende
Erste Film-Animationen
entstanden
en vogue, da es technisch möglich wurde, ZeichTiger für Kellogg’s,
auch heute noch
TV Jahren, als
des 19. die
Jahrhunderts.
In denim50er
nungen direkt auf Folie zu kopieren. Werbe-Ikone
zu sehen sind.
die TV-Werbung aufkam, war der Zeichentrick
Leo Burnett schuf damals Figuren wie Tony the
en vogue, da es technisch möglich wurde, ZeichTiger für Kellogg’s, die auch heute noch im TV
nungen direkt auf Folie zu kopieren. Werbe-Ikone
zu sehen sind.
Leo Burnett schuf damals Figuren wie Tony the
Tiger für Kellogg’s, die auch heute noch im TV
zu sehen sind.
da
sD
es
?
i gn
Ende 1970er
Computer
HEIMCOMPUTER MIT GUI
Zunächst hatte der Computer nur wenig Einfluss auf das Design. Dies änderte
sich schlagartig, als Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre grafische
Benutzeroberflächen für den Commodore, den Atari und natürlich den
Macintosh entstanden. Gerade Apple ist auch heute noch das Parade­beispiel
dafür, wie wichtig das Design des Graphical User Interface ist.
5361_B2B_Magazin_02_2015_Centerfolder_print.indd 3
06.10.15 15:57
1980er
Duplexdruck
DUPLEXDRUCK
Dieser Bilderdruck, bei dem zwei Farben nach einer einzigen Vorlage mit unterschiedlicher Rasterwinklung, unterschiedlichen Tonwerten und unterschiedlicher Tonabstufung
gedruckt werden, erlaubt einen wesentlich plastischeren Effekt als der Einfarbendruck.
Er war vor allem in den 80er Jahren der Trend schlechthin, da man aus dem verschiedenen Bildmaterial einen einheitlichen Look kreieren konnte und für den Druck nur
eine Sonderfarbe brauchte.
1990
Photosphop und InDesign
PHOTOSHOP UND INDESIGN
Heute sind diese Programme aus Agenturen
nicht mehr wegzudenken. Und auch fast
jeder Privathaushalt besitzt eines dieser
Programme. Doch vor 25 Jahren mussten
Art-Direktoren handwerklich einiges mehr
auf dem Kasten haben. Foto-Retusche mit
Airbrush, Copy-Setzen mit Lineal und Geo­
dreieck, Bildbeschneidung mit Cuttern –
alles Dinge, die man heute nicht mehr sieht.
Die Ebenen-Funktion der Programme ist
dabei besonders revolutionär, hat sie doch
das Denken eines Designers komplett verändert.
Ag
1984
PostScript-Fontformate
POSTSCRIPT-FONTFORMATE
g
A
Ag
Wer kennt heutzutage noch Letraset?
Bis in die 80er Jahre war die Firma
Synonym für Anreibebuchstaben bei
Grafikdesignern. Und dann kamen PostScript-Formate. Das mühselige Ankleben
von Copy in eine Print-Anzeige war endlich vorbei. Durch die Digitalisierung von
Schriftarten in Vektorgrafiken wurde
Typografie schneller, einfacher und vor
allem variabler einsetzbar. Und dadurch
auch verspielter.
5361_B2B_Magazin_02_2015_Centerfolder_print.indd 4
06.10.15 15:57
Ende 1990er
Kommerzialisierung des Internets
INTERNET
Mit dem Internet wurde die Welt der Kommunikation revolutioniert. Viele
alte Technologien wurden durch das World Wide Web obsolet. Für einen
Designer bedeutet es hingegen noch mehr Aufgabenfelder: Websites,
Banner, E-Mail-Newsletter etc.
Mit schnelleren Breitbandverbindungen hat sich das Internet rasant
weiterentwickelt. So werden heute Header in HD angezeigt, Videos
eingebettet und die Websites als One-Pager programmiert. Dinge, die
vor zehn Jahren noch unmöglich schienen.
Schematische Darstellung des Umbruchs einer
Website vom Browser auf dem Computer zum
Browser auf dem Smartphone
2007
2000er
Generative Design
GENERATIVE DESIGN
Überlassen wir doch einfach dem Computer das Design. Mit Programmiersprachen wie Processing, Vvvv, Quartz
Composer und Open Frameworks konnten Algorithmen geschrieben werden.
Durch Veränderungen von Parametern
entsteht aus einem Quellcode ein Bild.
Durch diesen Gestaltungsprozess werden sonderlich anmutende Formen
erzeugt, die nicht aus einer „Hand“
stammen.
1995
Erster voll 3D-animierter Kinofilm
ANIMATION
Das erste iPhone
SMARTPHONE UND
TOUCHDISPLAY
Für Smartphones und andere Geräte mit
Touchdisplays wie Tablets gelten besondere Design-Anforderungen. Bei den
relativ kleinen Bildschirmen besteht die
Aufgabe darin, Benutzerfreundlichkeit,
Übersicht und unver wechselbares
Design zu vereinen. Gerade die unterschiedlichen Bildschirmgrößen müssen
bedacht sein und die Apps und Websites
dementsprechend responsive gestaltet
sein. Der Gedanke „mobile first“ sorgt
dafür, dass Designs deutlich reduzierter
und einfacher daherkommen als noch
vor ein paar Jahren. Aus Gründen des
Platzes, aber auch weil deutlich mehr
Icons eingesetzt werden.
Spätestens seit Toy Story, dem ersten voll 3D-animierten Kinofilm, kann
sich niemand mehr Hollywood-Filme ohne 3D-Animationen vorstellen.
Auch Zeichentrick wird heute vollständig am Computer animiert. So
kommen wir aber auch täglich mit Animationen in Kontakt, ohne es
bewusst wahrzunehmen – man muss sich nur einmal die Wettervorschau
ohne Animationen vorstellen.
5361_B2B_Magazin_02_2015_Centerfolder_print.indd 5
06.10.15 15:58
56
FRÜHER EIN HANDWERK – HEUTE EIN SHORTCUT
Wie durch Technologie Design zur Massenware wurde
Mal ganz abgesehen von dem kreativen Prozess, der hinter der Entstehung einer Anzeige steht, ist eine Print-Anzeige heute
schnell gemacht. Und das in den verschiedensten Layout-Varianten. Vor der Ära „Photoshop und InDesign“ sah das noch etwas
anders aus. Einzelne Arbeitsprozesse waren ein echtes Handwerk. Und eine echte Qual.
FOTO BESCHNEIDEN
MIT CUTTER UND LINEAL
C
Bei unvorsichtigen
Art-Direktoren endete
das schon mal blutig.
Freistellungs-Werkzeug
M
Auswahlrechteck-Werkzeug
FOTO-RETUSCHE VOM
FOTOGRAFEN MIT AIRBRUSH
Die Lippen etwas roter?
Überlegen Sie sich
das lieber zweimal!
HEADLINES VORGEFERTIGT
VOM TYPOGRAFEN
B
Pinsel-Werkzeug
S
Neuer Font? Das dauert einen Tag.
Und passt vielleicht nicht.
Kopierstempel
T
Text-Werkzeug
PACKSHOT FREIGESTELLT MIT DEM CUTTER
Bloß nicht verrutschen, sonst alles nochmal
W
UND WOFÜR BRAUCH
ICH DANN NOCH EINEN
DESIGNER?
Gute Frage. Und sie ist auch ganz einfach zu beantworten.
Designer sind dann gefragt, wenn man etwas Kreatives und Eigenständiges haben möchte. Denn trotz der vereinfachten Herstellung
von Design benötigt man immer noch einen geschulten Kopf,
5361_B2B_Magazin_02_2015_Centerfolder_print.indd 6
Zauberstab-Werkzeug
P
Zeichenstift-Werkzeug
der ein Gespür für Ästhetik hat. Der es gewohnt ist, Neues und
Überraschendes zu entwickeln. Denn seien wir mal ehrlich:
Was spricht uns mehr an? Ein namenloser Schuh von Deichmann
oder das neueste Modell von Manolo Blahnik? Genau.
06.10.15 15:58
5
\ Das Magazin für B2B-Marken
\ Centerfold
DIE DEMOKRATISIERUNG DES DESIGNS
Wie durch Technologie Design zur Massenware wurde
„Was mein Sohn alles am Computer kann!“ – Ein Satz, der vielerorts
einer stolzen Mutter entspringt, wenn der 14-jährige Sohn die
Ein­l adungskarte für ihren 50. Geburtstag gestaltet. Es ist nur eines
der vielen Beispiele, wie zugänglich heutzutage Design für jeden
ist. Photoshop und InDesign haben das Design fast im Alleingang
demokratisiert. Zehn Millionen Nutzer zählte allein Photoshop
im Jahr 2007 – 58 % zum Leidwesen von Adobe illegal. Viele der
Photoshop- und InDesign-Nutzer stellen auf Online-Portalen ihre
Templates und Infografiken kostenlos zum Download bereit. Jeder
kann von überall und zu jeder Zeit darauf zugreifen und es an seine
eigenen Wünsche anpassen. Dafür braucht es auch keine großen
Vorkenntnisse, denn dank Youtube gibt es genügend Tutorials, die
5361_B2B_Magazin_02_2015_Centerfolder_print.indd 7
alle Funktionen genauestens erklären. T-Shirt mit eigenem Motiv –
kein Problem. Neue Visitenkarte für Papa – im Nu gemacht. Fancy
gestalteter Lebenslauf – nur einen Klick entfernt. Früher sah das
noch ganz anders aus. Früher, das heißt vor etwa 30 Jahren, war
Design noch ein echtes Handwerk. Nur wenige gut ausgebildete
Spezialisten waren in der Lage, Fotos zu bearbeiten, Typografie zu
setzen und wirklich zu designen. Damals brauchte es noch wahre
Vorstellungskraft, denn einzelne Arbeitsschritte dauerten Tage
oder Wochen. Deshalb musste alles wohl überlegt sein und am
Ende entstand immer ein Einzelstück. Ein Stück, das nicht so
einfach nachträglich verändert werden konnte. Im Gegensatz zu
heute, wo zig Varianten an Layouts und Fotos produziert werden.
06.10.15 15:58
58
lifestyle
Über kommunikative
Dissonanzen in der Mode
ODER:
WARUM KLEIDUNG
NICHT LÜGT
WIR ALLE STEHEN TÄGLICH VOR
DER FRAGE: WAS ZIEHEN WIR AN?
ABER EIGENTLICH STECKT DAHINTER EINE GANZ ANDERE FR AGE:
WAS MÖCHTEN WIR MIT UNSERER
KLEIDUNG KOMMUNIZIEREN? DIE
KOMMUNIK ATIVE RELE VANZ VON
MODE-DESIGN IST ENORM WICHTIG.
JEDES ST YLING VERMITTELT EINE
BOTSCHAFT. ABER WAS GENAU IST
DIESE BOTSCHAF T, DIE WIR MIT
UNSERER KLEIDUNG VERMITTELN
WOLLEN? UND WANN IST DIESE
BOTSCHAFT KOMMUNIKATIV ERFOLG­
REICH?
Foto: Hans Renner
Autorin: Laura Esser
5361_B2B_Magazin_02_2015_Centerfolder_print.indd 8
06.10.15 15:58
59
Das B2B Magazin hat sich mit der studierten
Mode-Designerin Beata Isabella Nitzke getroffen.
Sie arbeitet seit vielen Jahren weltweit als FashionStylistin. Ihre Aufgabe ist es, für bestimmte Fotoproduktionen (zum Beispiel Modestrecken, Kataloge, Lookbooks, Werbekampagnen) Menschen mit
passender Kleidung und Accessoires zu versehen.
Sie arbeitet für Kunden wie Adidas, Breuninger,
Bugatti, DB, Marccain, Mercedes-Benz, Porsche,
Siemens, S.Oliver etc.
In jedem Styling sieht sie eine Botschaft. „Jeder
möchte durch seine Kleidung etwas sagen“, erzählt
die gebürtige Polin und verweist auf das Sprichwort
„Kleider machen Leute“. Um das zu erreichen,
muss eine Botschaft übermittelt werden. Wie sonst
können Kleider Leute machen?
5361_B2B_Magazin_02_2015_Centerfolder_print.indd 9
06.10.15 15:58
60
lifestyle
DIE KUNST DER
GUTEN KLEIDUNG
Tipps von der Fashion-Stylistin
1.
Ein ehrlicher Blick auf
sich selbst.
Foto: Hans Renner
2.
Mut zur Veränderung, ohne eine andere
Person werden zu wollen, und Leichtigkeit
im Spiel mit der Mode.
3.
Dann findet man einen eigenen Weg,
durch Styling die innere Schönheit
zum Sprechen zu bringen.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 60
06.10.15 15:50
61
KLEIDUNG STIFTET KOMMUNIKATIVE
BEZIEHUNGEN
Machen Kleider nicht deshalb Leute, weil Leute für
Leute Kleider machen? Wenn aber Kleider erst
Leute machen, entsteht dann nicht eine Beziehung
zwischen den Kleidern und den Leuten, die sie
tragen?
Also machen nicht nur die Kleider mit den Leuten
etwas, sondern auch die Leute mit den Kleidern.
Genau das meint auch die Modeexpertin: „Beide
beeinf lussen sich in dieser kommunikativen
Beziehung, sowohl die Person als auch das Outfit.“
Wenn also in diesem Sinne Kommunikation stattfindet, handelt es sich um einen nonverbalen
Dialog zwischen der Kleidung und ihren Trägern.
Kleidung kleidet uns auf eine ganz bestimmte
Weise. „Dabei kommt es immer darauf an, was man
selbst ausdrücken möchte“, sagt Nitzke. So kann
Kleidung zum Beispiel verraten, welchen Beruf
man ausübt. Sie kann darüber Auskunft geben,
was man vorhat, in welcher Stimmung man ist, wo
man hingehen will und so weiter. Aus Sicht des
Modedesigns macht es einen großen Unterschied,
ob man sich für den Sport kleidet, für die Oper
oder für einen Stadtbummel. Jedoch wäre es viel
zu kurz gefasst, wenn man sagen würde, dass die
Kleidung nur in diesen verschiedenen Funk­
tionalitäten aufgeht.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 61
Auch der Schönheit wird eine große, vielleicht sogar die größte Rolle beigemessen.
Natürlich hat Kleidung sehr viel mit Schönheit zu tun. Genauer: mit schön machen.
Noch genauer: mit schöner machen. Nicht jede Verschönerung macht jedoch einen
Körper schöner. Die kommunikative Beziehung, die wir zu unserer Kleidung aufnehmen,
muss zu uns, zu unserem Typ, zu unserem Körper passen. Wenn genau das stattfindet,
ist die kommunikative Beziehung erfolgreich und wir nennen die Erscheinung schön.
Umgekehrt ärgert es uns, wenn uns jemand sagt, dass unsere Kleidung nicht zu uns
passt. „Im Grunde genommen möchte man die Wahrheit nicht hören, man möchte
nur hören, dass man gut aussieht“, so Nitzke. Es ärgert uns aber auch, wenn wir dieses
Nicht-Passen bei anderen bemerken. Wir beobachten in diesem Fall, dass Kleidung
den Körper der Person nicht verschönert, sondern bis zur Unkenntlichkeit verkleidet.
Die Styling-Expertin betont, dass dadurch zwar keine Persönlichkeits­veränderung
herbeigeführt werden kann, aber Kleidung unser Erscheinungsbild positiv wie
negativ sehr beeinf lussen kann.
KANN KLEIDUNG LÜGEN?
Wir benutzen Kleidung gelegentlich auch, um etwas aus uns zu machen, was wir gar
nicht sind. Zum Beispiel in Bewerbungsgesprächen, wenn wir glauben, fremden
Erwartungen gerecht werden zu müssen. Kleidung verändert uns, macht aus uns
visuell eine andere Person. Auf eine gewisse Art kann Kleidung folglich „lügen“. Aber
wer lügt denn hier wirklich? Lügt in diesem Fall die Kleidung? Oder verhält es sich
nicht ganz anders:
NICHT KLEIDUNG LÜGT, SONDERN DIEJENIGEN, DIE SIE ZUM LÜGEN NÖTIGEN.
06.10.15 15:50
Das heißt, wir instrumentalisieren Kleidung, ja
nötigen sie zu einer anderen Aussage. Zum Beispiel, wenn sie den Körper wie in ein Korsett
einzwängt. Dieser Körper wird seiner natürlichen
Form beraubt und fühlt sich nicht mehr wohl. Und
das empfinden wir als Störung der kommunikativen Beziehung zwischen der Kleidung und ihren
Trägern. Auch wenn wir das alle wissen, heißt es
nicht, dass das immer beherzigt wird. Denn – wie
Nitzke schmunzelnd bemerkt – manche nehmen
diese Störung nicht wahr, weil sie keinen guten
Spiegel zuhause haben. Ein anderes Phänomen,
das das Thema von zu großen oder zu kleinen Kleidungsstücken betrifft, spielt sich hauptsächlich in
weiblichen Kleiderschränken ab. „Es gibt Frauen,
die sich nicht von unpassenden Kleidungsstücken
trennen können, sondern ihre Kleiderschränke
damit füllen“, weiß die Expertin. In der verwegenen
Hoffnung, dass sich ihre Figur irgendwann einmal
mit dieser Kleidung anfreunden kann.
DIE KOMMUNIK ATIVE BEZIEHUNG K ANN
GELINGEN ODER MISSLINGEN
Ob diese kommunikative Beziehung folglich gelingt,
hängt jeweils von der ästhetischen Kompetenz der
betreffenden Person ab. Ob sie zum Beispiel zur
Selbstkritik fähig ist, die ist nämlich gar nicht so
einfach, wie Nitzke betont. Denn den persönlichen
Geschmack mit aktuellen Trends zu kombinieren,
ist keine Garantie für gutes Aussehen. „Wenn ein
neuer Trend auf kommt, dann trägt man das, ohne
darüber nachzudenken, ob es zum eigenen Typ
passt“, so die Fashion-Stylistin. „Vielmehr ist es
entscheidend, dass man beim Trend mitmischen
kann.“ Wieder anderen ist es egal, oder sie können
es gar nicht einschätzen, ob ihnen das Kleidungsstück steht. „So individuell, wie die Menschen sind,
so individuell muss das Styling auf die Person im
Einzelnen abgestimmt werden“, erklärt Nitzke. Das
stelle für manche eine Schwierigkeit dar. Sie fügt
noch hinzu: „Man möchte nicht alt werden, man
möchte immer jung, einfach immer sexy sein. Hinzu kommt dieser seit ein paar Jahren vorherrschende wahnsinnige Drang zum Sport. Wenn man
nicht fünfmal in der Woche Sport macht, das gilt
für beide Geschlechter, gehört man irgendwie nicht
dazu, und das finde ich krass. Irgendwann einmal
hat sich das Bild der Frau und des Mannes verän-
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 62
lifestyle
dert, ohne dass man gefragt hat, wo denn dabei
der Genuss des Lebens geblieben ist.“
Was also leistet eigentlich Kleidung? Kleidung soll
den Körper nicht verkleiden, sondern aus Körpern
Leute machen! Das nennen wir Styling.
EIN GELUNGENES ST YLING DEMENTIERT
NICHT DEN KÖRPER, SONDERN BRINGT IHN
ZUM SPRECHEN.
Das muss besonders in Fällen gelingen, in denen die
Natur dem Körper einiges schuldig geblieben ist.
Bei den hohen ästhetischen Ansprüchen, wie sie
typisch für moderne Gesellschaften geworden sind,
sind solche „Defizite“ nicht nur ärgerlich, sondern
schränken auch die kommunikativen Möglichkeiten von Personen ein. Um das zu verhindern,
sind keine Schönheitsoperationen nötig. Es gibt
etwas weitaus Besseres: Kommunikationsdesign!
Den Körper mit Hilfe passender Kleidung zum
Sprechen zu bringen ist nämlich die große Kunst
von Kommunikationsdesgin.
Foto: Frank&Steff
62
Beata Isabella Nitzke wurde in Polen geboren. Ihre große Liebe zur
Mode entdeckte sie bereits in ihrer Kindheit. Zuerst studierte sie in
Pforzheim an der FH Schmuckdesign. Jedoch waren ihr diese Formen
nicht groß genug. Sie wollte mehr Volumen, Größeres gestalten und
entschied sich deshalb für das Studium zur Mode-Designerin.
Seit 1994 arbeitet sie selbstständig als Fashion-Stylistin und ModeDesignerin für Fotoproduktionen. Am besten gefällt ihr die Arbeit
am Set. Ein gelungener Tag endet für sie mit dem perfekten Foto und
einem Lächeln.
06.10.15 15:50
Foto: Thomas Kettner
63
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 63
06.10.15 15:50
64
rts werkstatt
Neue Arbeiten_
Direkt aus unserer Werkstatt.
Wir präsentieren Ihnen die neuesten Produktionen aus dem Hause RTS Rieger Team. Entdecken Sie,
wie sich B2B-Kommunikation spannend, vielseitig und emotional auf den Punkt bringen lässt.
DEUTSCHE
MESSE
das herz der digitalisierung schlägt hier
Die Deutsche Messe ist der globale Marktplatz für Investitionsgütermessen. Der Geschäftsbericht 2014 zeigt, welche Rolle das Unternehmen
mit seinen Flaggschiff-Veranstaltungen CeBIT und HANNOVER MESSE im Bereich der Digitalisierung von Geschäftsmodellen und industriellen
Prozessen einnimmt.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 64
06.10.15 15:50
65
Anzeigen
engineering customer’s delight
Wie schafft man ein übergreifendes Versprechen für eine Marke, die mit
einer Vielzahl von Teilbereichen und einem breiten Spektrum an Dienst­
leistungen und Lösungen in über 40 Märkten vertreten ist? Die Antwort:
die arvato „stories of customer’s delight“. Anschauliche Geschichten, die eine
ARVATO
abstrakte Dienstleistung für jedermann begreifbar machen.
Brandbook
willkommen in einer neuen zeitzone
Zwei Tage statt acht Tage Trocknungszeit von Trimeren: In der Verpackungsindustrie bedeutet dies den Beginn
einer neuen Zeitrechnung! Genau diese neue Ära läuten wir mit unserem aufwendigen Mailing für desmodur quix
®
BAYER
von Bayer Material Science (seit 1. September 2015: Covestro) ein.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 65
06.10.15 15:50
66

rts werkstatt
THE STYLE GUIDE FOR OUR NEW BRAND WORLD
VERSION 1.0
IMAGERY
KONTRON
// 20
IMAGERY
Kontron’s new visual world is characterized by a striking lightness. Objects and compositions are scaled down to the basics, leaving metaphorical
space for ideas and visions. While minimalistic in nature, we still seek to use these visuals as big, statement images that capture the audience’s
attention and imagination.
Others see:
JUST ANOTHER
A key element of the new visual language is the focus on the fascinating end applications made possible with the help of Kontron, accompanied
by copy (messaging) explaining how Kontron unleashes the application’s full potential.
STYLE GUIDE
This concept is further supported by the mirroring effect. The mirroring effect symbolizes Kontron’s unique perspective that enables it to see more
that what’s apparent at first sight. This effect also illustrates Kontron’s creative spirit and ability to add value.

The mirroring effect is required whenever a 2-part headline (campaign mechanism) is used.
you see – we see
Kontron ist ein global führendes

Unternehmen im Bereich EmbeddedTHE STYLE GUIDE FOR OUR NEW BRAND WORLD
BROCHURE DESIGN
Computing-Technologie. Mit einem
// 28
kompletten Portfolio an Hardware,
BROCHURE DESIGN
The self-assured lightness of the new Kontron visual style is also apparent in brochure design. The brochure opens to an intro with a big,
statement image showcasing an application or a people topic in an intriguing or striking way fitting for Kontron’s brand promise.

Software und Services. Wir gaben
The pages below illustrate the new look and feel of our brochures in 210 x 280 mm format. Please note that other than the large-scale intro
spread, and a lower emphasis on product tables, the brochure below is not meant to prescribe a particular structure but more to emphasize
the focus on the simplicity and creativity of our clean look and feel moving forward.
We do seek to minimize the “data sheet style” in brochure design – moving any desired data sheet type of info to the back pages. By utilizing
the “prime real estate” of each brochure to come to a simple, clear point our audience should most remember, we peak their interest to learn
more. This is then followed-up with a clear call-to-action.
READY FOR SMART AUTOMATION
Unleashing the full potential of
About Kontron
Kontron, a global leader in embedded computing technology and trusted advisor in IoT,
works closely with its customers, allowing them to focus on their core competencies by
offering a complete and integrated portfolio of hardware, software and services designed
to help them make the most of their applications.
With a significant percentage of employees in research and development, Kontron creates
many of the standards that drive the world’s embedded computing platforms; bringing
to life numerous technologies and applications that touch millions of lives. The result is
an accelerated time-to-market, reduced total-cost-of-ownership, product longevity and
the best possible overall application with leading-edge, highest reliability embedded technology.
Kontron is a listed company. Its shares are traded in the Prime Standard segment of the
Frankfurt Stock Exchange and on other exchanges under the symbol “KBC”. For more
information, please visit: www.kontron.com
CORPORATE OFFICES
EUROPE, MIDDLE EAST
& AFRICA
NORTH AMERICA
ASIA PACIFIC
Lise-Meitner-Str. 3-5
86156 Augsburg
Germany
Tel.: + 49 821 4086-0
Fax: + 49 821 4086-111
[email protected]
14118 Stowe Drive
Poway, CA 92064-7147
USA
Tel.: + 1 888 294 4558
Fax: + 1 858 677 0898
[email protected]
1~2F, 10 Building, No. 8 Liangshuihe 2nd Street,
Economical & Techonological Development Zone,
Beijing, 100176, P.R. China
Tel.: + 86 10 63751188
Fax: + 86 10 83682438
[email protected]
Copyright © 2015 Kontron AG. All rights reserved. All data is for information purposes only and not guaranteed for legal purposes. Information has been carefully checked and is believed to be accurate;
however, no responsibility is assumed for inaccuracies. Kontron and the Kontron logo and all other trademarks or registered trademarks are the property of their respective owners and are recognized.
Specifications are subject to change without notice. ICPs-20150219 - WMH
AND GUIDELINES TO IGNITE OUR BRAND


PROTECTING YOUR INVESTMENT
KONTRON’S INDUSTRIAL COMPUTER PLATFORMS PAVE THE WAY FOR HIGHLY
EFFICIENT AND FLEXIBLE AUTOMATION SOLUTIONS. THE KBOX FAMILY IS SPECIALLY
DESIGNED TO ENABLE CONTROL AND PROCESS OPTIMIZATION IN INDUSTRIAL
ENVIRONMENTS.
You see:
A FACTORY
INDUSTRIAL
COMPUTER PLATFORMS


Kontron’s industrial computer platforms pave the way for
smart automation (Industry 4.0) to enable highly efficient
automation solutions. With a wide range of functions and
interfaces, the KBox family is ready for the Internet of
Things.
„
THE KBOX FAMILY.
Harsh industrial environments require robust designs and
products that can withstand exposure to water, dust, and
other extreme conditions. Kontron’s wartungsfrei or
maintenance-free concept comprises a range of design
features that increase availability and longevity while
minimizing TCO.
SHAPING TOMORROW’S PRODUCTION – TOGETHER
As a global leader in embedded computing technology,
Kontron closely collaborates with its extensive network
of partners and suppliers to push boundaries in security, reliability, manageability and datability. This allows
our customers to benefit from the latest technologies
as soon as they’re developed.
// 3
u Network flexibility (Profibus, Profinet, CAN bus, EhterCAT)
Portfolio für die Kommunikation an
DESIGN FEATURES
u Fanless operation
u No battery
u Real Time Clock (RTC) through gold cap
u Hold-up time of up to 40 days
u No rotating storage media, standard SSD support
u Kontron remote monitoring and diagnostics software

APPLICATIONS
The KBox family is designed for a variety of industrial
applications. The real-time design makes it suitable as a
controller platform, while the advanced graphics capabilities are a perfect match for your HMI – MES applications.
Moreover, the built-in communication options and environmental specification make the KBox an ideal platform for
remote monitoring applications.
// 4
INDUSTRIAL COMPUTER PLATFORMS WITHIN THE KBOX FAMILY ARE DESIGNED FOR
ULTIMATE LONGEVITY AND INVESTMENT PROTECTION. THE WARTUNGSFREI DESIGN
FEATURES ENABLE RELIABLE LONG-TERM DEPLOYMENT IN THE MOST DEMANDING
ENVIRONMENTS, WHILE THE FOREVER YOUNG CONCEPT ALLOWS FLEXIBLE UPGRADES
TO THE LATEST TECHNOLOGIES, PROTECTING YOUR INVESTMENT FOR YEARS TO COME.
// 5
INDUSTRY-LEADING SERVICE AND SUPPORT
Download the Wartungsfrei white paper:
www.kontron.com/wpw
FOREVER YOUNG
KEEPING YOUR SYSTEM ON THE LEADING EDGE
FOREVER YOUNG
By enabling maximum flexibility and upgradeability, the
KBox family’s modular approach allows you to break
through the obsolescence barrier.
We see:
INDUSTRY 4.0 APPLICATIONS
OPENING NEW HORIZONS IN PREDICTABLE PRODUCTIVITY
// 2
u IoT – Industry 4.0 (WIFI – GPRS – LTE)
u Dust-free packaging
SMART AUTOMATION
Kontron’s IoT-ready industrial computer platforms are
designed to ideally prepare your production facility or
asset for Industry 4.0.
WARTUNGSFREI
The KBox family is wartungsfrei (maintenance-free), minimizing total cost of ownership (TCO) while ensuring
utmost availability.

Reducing TCO – driving availability
Maximum innovation,
minimum investment
u Predictable control (IEEE – 1588 PTP)

Kontron’s IoT-ready KBox family is a true industrial computer platform, designed to enable
predictable productivity in a connected environment. Developed for smart automation,
wartungsfrei (maintenance-free), and based on the Forever Young philosophy, it accelerates your time to deployment and optimizes TCO without sacrificing your innovative
potential.
TO STAY COMPETITIVE IN TODAY’S INDUSTRY 4.0 ENVIRONMENT, FACTORIES MUST BECOME SMARTER AND MORE
CONNECTED. AT KONTRON, WE DON’T JUST REPACKAGE
PERSONAL COMPUTER TECHNOLOGY. INSTEAD, WE
DEVELOP TRUE INDUSTRIAL COMPUTER PLATFORMS TO
ENABLE TOMORROW’S PRODUCTION.
Predictable productivity in a
connected environment
„ WARTUNGSFREI/
MAINTENANCE-FREE
„ FOREVER YOUNG
DESIGN FEATURES
WARTUNGSFREI/MAINTENANCE-FREE
DRIVING AVAILABILITY WHILE REDUCING TCO
COM Express®
„
„ SMART AUTOMATION
Kontron dazu noch ein kreatives
SMART AUTOMATION
ENABLING PREDICTABLE PRODUCTIVITY


We see:
A SET OF KEY TOOLS
Ever-shorter innovation cycles in embedded computing
technology are putting pressure on OEMs across all industries to keep pace. Kontron’s modular Forever Young approach, based on SMARC TM or COM Express® components,
allows you to break through the CPU obsolescence barrier
with minimum investment and integration effort.
DESIGN FEATURES
u Anytime upgradeability of core technology module
u Interfaces and mechanical components remain unchanged
u Ultimate scalability to your requirements
u Increased longevity of the overall system
// 6
// 7
THE KBOX FAMILY:
Unleashing the full potential of
DESIGNED FOR PREDICTABLE
PRODUCTIVITY

Max. Speed
KBOX A-201 CONNECT
KBOX A-202
1) 2) 4) 5) 7)
DDR3L ECC
1) 2) 3) 4) 5) 6) 7)
0/0/0
0
WIN7, WES7, WXP
Yocto
Fedora
–
10W
15W
150 x 57 x 95 mm
(5.91" x 2.24" x 3.74")
1 kg (2.20 lbs)
Fanless
Industrial grade -40 °C to + 75 °C (-40 °F to 167 °F)
93 % @ 40 °C non-condensing
Vibration operational:
IEC 60068-2-6 10–500 Hz, 2 G
Shock operational:
IEC 60068-2-27 half sine 11 ms 15 G
Safety Certifications
3)
UL ready / CE
Hold up time >10 ms 4) Remote system diagnostics
Power On/Off options *) Optional
1* / 1* / 0
1
√
–
–
6.5 V to 32 V DC
Relative Humidity
Vibration
Shock
WES 7, WES 8, WEC7
on request
–
planned / planned
AC to DC 24 V / 2.5 A (60W) optional
5W
10W
DIN RAIL, Desktop, Cabinet, Bookmount
Weight
5)
3x G
√
√
√
–
2/2
2/0
1
1
2
0
√
on request
on request
planned / planned
–
Depending on chosen CPU
Depending on chosen CPU
Control cabinet key holes,
book size format
155 x 290 x 210 mm
(6.1" x 11.42" x 8.27")
4.75 kg (10.47 lbs)
130 x 290 x 210 mm
(5.12" x 11.42" x 8.27")
117 x 290 x 210 mm
(4.61" x 11.42" x 8.27")
approx. 4.3 kg (9.48 lbs)
3.8 kg (8.38 lbs)
Fanless
0 °C to + 50 °C (32 °F to 122 °F)
with Core™ i5-4402E 0 °C to + 65 °C (32 °F to 149 °F)
with Core™ i7-4700EQ 0 °C to + 50 °C (32 °F to 122 °F)
20 % to 80 % non-condensing
CORPORATE OFFICES
93 % @ 40 °C non-condensing
Vibration operational:
IEC 60068-2-6 10–500 Hz, 1 G
Shock operational:
IEC 60068-2-27 half sine 11 ms 15 G
Kontron is a listed company. Its shares are traded in the Prime Standard segment of the
Frankfurt Stock Exchange and on other exchanges under the symbol “KBC”. For more
information, please visit: www.kontron.com
24V DC (+ 20 % / – 15 %)
Depending on chosen CPU
Depending on chosen CPU
Control cabinet key holes,
book size format
CE, meet UR / UL60950,
certification on request
With a significant percentage of employees in research and development, Kontron creates
many of the standards that drive the world’s embedded computing platforms; bringing
to life numerous technologies and applications that touch millions of lives. The result is
an accelerated time-to-market, reduced total-cost-of-ownership, product longevity and
the best possible overall application with leading-edge, highest reliability embedded technology.
1/0/0
WIN7, WES7, WIN8.1
on request
on request
100 x 222 x 210 mm
(3.94" x 8.74" x 8.27")
ca. 3.0 kg (6.61 lbs)
95 % relative Humidity at 40 °C
Vibration operational:
IEC 60068-2-6 10–500 Hz, 2 G
Shock operational:
IEC 60068-2-27 half sine 11 ms 15 G
UL / CE / FCC
Kontron, a global leader in embedded computing technology and trusted advisor in IoT,
works closely with its customers, allowing them to focus on their core competencies by
offering a complete and integrated portfolio of hardware, software and services designed
to help them make the most of their applications.
√
2/1
√/ –
With fan
With extended temperature peripherals:
-20 °C to 60 °C (-4 °F to 140 °F)
With HDD 0 °C to 50 °C (32 °F to 122 °F)
with airflow
Shock operational:
IEC 60068-2-27 half sine 11 ms 15 G
UL / CE / FCC
About Kontron
2* / 1* / 0
0 / 0 / 2*
2.5 kg (5.51 lbs)
Fanless
93 % @ 40 °C non-condensing
0 / 1* / 2* / 0
0
24V +– 15 %
22W
50W
DIN RAIL, Desktop / Wall, Cabinet, VESA
210 x 65 x 140 mm
(8.27" x 2.56" x 5.51")
2.5 kg (5.51 lbs)
Fanless
With extended temperature peripherals:
– 10 °C to 60 °C (14 °F to 140 °F)
With HDD 0 °C to 50 °C (32 °F to 122 °F)
with airflow
Vibration operational:
IEC 60068-2-6 10 –500 Hz, 2 G
16 GB
3840 x 2160
2
WIN7, WXP, WES09
–
–
DDR3L
2x SO-DIMM
8x LEDs
2x Buttons Power / Reset & Rescue
2/2
√
planned
10.0 V DC to 30 V DC
–
16 Watt (with Intel® Atom™ D2550 at 1.8 GHz)
Phoenix uEFI
Intel® HD Graphics 4600 (Intel® HD Graphics for Celeron®)
2560 x 1600
0/1/0/0
4x G
√
√
√
1x Line-Out
1/0/0
Power LED
10.8 V to 28.8 V DC
DIN RAIL, Desktop / Wall, Cabinet
Quad-Core 2.4 GHz
Intel® QM87 (HM86 for Celeron®)
Intel® HD Graphics
0/7
√
AC to DC 24 V / 2.5 A (60W) optional
210 x 65 x 140 mm
(8.27" x 2.56" x 5.51")
4th Generation Intel® Core™, Celeron®
Quad-Core 2.1 GHz
2x SO-DIMM
0
1/0/0
1*
WIN8
Intelligent Device Platform 2.0 XT
certified, Yocto
Max.
Mounting
Dimensions (W x H x D)
Cooling
Operating Temperature
// 10
INDUSTRIAL
COMPUTER PLATFORMS

KBOX C-101 FAMILY
3rd Generation Intel® Core™, Celeron®
Intel® QM77 (HM76 for Celeron®)
AMI uEFI
DDR3
16 GB
1
0
2/0/0
0
–
VxWorks
Hypervisor
Input Voltage
Typical
APPROVALS
1) No moving parts 2) No battery required
update 6) Rescue Button (RSQ) Operation
// 9
Full HD (1920 x 1080)
0 / 0 / 1 / 1*
2x G
√
√
√
–
2 / 1* / 1*
1/2
Digital IO 4x In / 4x Out TTL
√
1
0
Microsoft Windows
Linux
POWER
POWER
CONSUMPTION
ENVIRONMENT
GLOBAL TECHNICAL SUPPORT
Your relationship with Kontron does not end with the
delivery of your products. Instead, our global service and
technical support engineers are available to support you
throughout your system’s lifecycle. This gives you full
peace of mind that expert assistance is always available
to help you get the most out of your applications – today
and tomorrow.
Intel® HD Graphics
0/1
CODESYS / KEAPI
SOFTWARE SERVICES
Kontron offers a wide range of software development
services to support your smart automation vision. For
example, Board Support Packages (BSPs) can be provided
for most common embedded operating systems, enabling
faster and smoother development of project related
applications.
Quad-Core 1.91 GHz
Soldered
2*
Onboard Flash
u Rapid prototyping and testing
Up to Intel® Atom™ E3845
Integrated
Phoenix SecureCore™
DDR3L ECC
4 GB
2/0
1
SDCard / CompactFlash / CFast
u Lower design risk
KBOX C-100
1) 2) 4) 7)
1/0
1
Adapter
u Reduced TCO
KBOX A-103
1/0
0
mSATA
u Faster time-to-market
2560 x 1600
0/0/1/0
2x G
√
√
√
–
2* / 1* / 1*
2/2
Digital IO 4x In / 4x Out TTL
SIM card*
√
1/0
0
MECHANICAL
u Reduced non-recurring engineering (NRE) costs
ICH NM10
Mini PCIe / PCIe
2.5” HDD / SSD
MIDDLEWARE
HOW YOU STAND TO BENEFIT:
Dual Core 1.86 GHz
1x 204-pin SO-DIMM
Full HD (1920 x 1080)
1/0/0/0
2x G
√
√
√
–
1 / 1* / 1*
0/2
SIM Card slot
√
EXPANSION
SOFTWARE
SUPPORT
CUSTOMIZATION WITH MODIFIED STANDARD
BUILDING BLOCKS
Off-the-shelf products aren’t always the right fit for every
application – and developing a fully customized solution
isn’t always an option due to budgetary or time constraints. This is where Kontron’s modified standard (MoSt)
concept comes in. Our experts can quickly and easily
modify these proven building blocks, available for all
main components such as BIOS, hardware, firmware, mechanics, and middleware, to tailor them to your requirements – saving your time and money.
Intel® Atom™ D2550 1.86 GHz
AMI EFI
DDR3
4 GB
Soldered
Intel® HD Graphics
None
0/0/0/0
1x G / 1x F
√
–
–
–
2/0/0
0/2
SIM Card slot
√
KBOX A-101
Intel® NM10
Phoenix SecureCore™
4 GB
Soldered
None
Max. resolution
HDMI / DVI / DP / VGA
G: 10 / 100 / 1000, F: 10 / 100
IEEE1588
Teaming
Failover
Audio
RS232 / RS422 / RS485
USB 3.0 / 2.0
Others
Watchdog timer
// 8
Quad-Core 1.91 GHz
Integrated
Intel® Quark™ EDKII UEFI FW
DDR3L ECC
1 GB
Socket
Graphics Core
1) 2) 4) 7)
Intel® Atom™ E3845
Single-Core 400 MHz
Integrated
BIOS
Memory Technology
Max. Capacity
ETHERNET
MISCELLANEOUS
1) 2) 4) 5) 7)
Intel® Quark™ SoC X1021
CPU
System Chipset
MEMORY
GRAPHICS
Vibration operational:
IEC 60068-2-6 5–150 Hz, 1 G
Shock operational:
IEC 60068-2-27 half sine 11 ms 15 G
UL508, CE, CB
Remote save software
7)
Learn more about the KBox family of industrial computer platforms:
http://www.kontron.com/products/systems-and-platforms/kbox-family/
// 11
EUROPE, MIDDLE EAST
& AFRICA
NORTH AMERICA
ASIA PACIFIC
Lise-Meitner-Str. 3-5
86156 Augsburg
Germany
Tel.: + 49 821 4086-0
Fax: + 49 821 4086-111
[email protected]
14118 Stowe Drive
Poway, CA 92064-7147
USA
Tel.: + 1 888 294 4558
Fax: + 1 858 677 0898
[email protected]
1~2F, 10 Building, No. 8 Liangshuihe 2nd Street,
Economical & Techonological Development Zone,
Beijing, 100176, P.R. China
Tel.: + 86 10 63751188
Fax: + 86 10 83682438
[email protected]
Copyright © 2015 Kontron AG. All rights reserved. All data is for information purposes only and not guaranteed for legal purposes. Information has been carefully checked and is believed to be accurate;
however, no responsibility is assumed for inaccuracies. Kontron and the Kontron logo and all other trademarks or registered trademarks are the property of their respective owners and are recognized.
Specifications are subject to change without notice. ICPs-20150219 - WMH
KBOX
WARTUNGSFREI
PROCESSOR SYSTEM
STORAGE


AS A CUSTOMER, YOU CAN TAP INTO KONTRON’S INDUSTRY-LEADING SUPPORT
THROUGHOUT THE ENTIRE PRODUCT LIFECYCLE. OUR SPECIALISTS ARE ALWAYS
AVAILABLE TO LEND A HELPING HAND: FROM EXPERT PRODUCT SELECTION
AND CUSTOMIZATION SERVICES, TO SOFTWARE DEVELOPMENT ASSISTANCE,
TO AFTER-SALES TECHNICAL SUPPORT.
die Hand, das Kunden hilft, mehr
„ SMART AUTOMATION
Predictable productivity in a
connected environment
„ WARTUNGSFREI/
MAINTENANCE-FREE
Reducing TCO – driving availability
„ FOREVER YOUNG
Maximum innovation,
minimum investment
Vorteile zu sehen.
Styleguide
Anzeigen
Messe
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 66
Touch-Digitarium
06.10.15 15:50
67
RUPP+
HUBRACH
D E R A B E N D K O M M T.
D I E BR I L L E BL E I BT.
EyeDrive – Die neue Sehklasse
BIS ZU
WENIGER BLENDUNG *
D IE
D E R A B E N D K O M M T.
D I E B R I L L E BL E I BT.
N
TI O
O VA
IN N r+ h
VO N
EyeDrive – Die neue Sehklasse
BIS ZU
WENIGER BLENDUNG *
D IE
N
T IO
OVA
IN N r + h
VON
der abend kommt. die brille bleibt.
Rupp + Hubrach fertigt Brillengläser auf höchstem Niveau. Eine neue Technologie
verspricht nun bis zu 90 % weniger Blendung bei Nacht. Und ist damit ideal fürs
Autofahren, ohne die Brille wechseln zu müssen. Damit der Nutzen auch zu 100 %
bei den Kunden ankommt, haben wir ein Konzept entwickelt, das die Überlegenheit
*
*
Der Reflexionsgrad Nacht liegt bis zu 90 % unter dem Reflexionsgrad unentspiegelter Brillengläser aus Kunststoff 1.6.
Der Reflexionsgrad Nacht liegt bis zu 90 % unter dem Reflexionsgrad unentspiegelter Brillengläser aus Kunststoff 1.6.
Roll-up
der Brille bei Dunkelheit kommuniziert. Der Abend kann also gern kommen.
Poster
Broschüre
TRUMPF
trumpf im neuen glanz
Trumpf ist ein führender Hersteller von Werkzeugmaschinen sowie Laser und Elektronik
für industrielle Anwendungen. Mit dem neuen
Corporate Design (Print) sorgt RTS Rieger Team
für einen weltweit überzeugenden Auftritt der
Marke. Die klare, aussagekräftige Gestaltung
schafft dabei beeindruckende Präsentations­
flächen für Produkte und Botschaften.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 67
06.10.15 15:50
68
rts werkstatt
N
C H R I S T I AS
JÜRGEN
das beste rezept für marken
Der Drei-Sterne-Koch Christian Jürgens überrascht durch immer neue
Kreationen, was erlesene Speisen und exquisite Rezepte angeht.
Aber wenn es um Markenrezepte geht, dann findet er die besten Zutaten
bei RTS Rieger Team. Die umgesetzten Maßnahmen kommunizieren
mit emotionalen Bildern und Ansprachen die Geschmackswelt, die der
Koch durch immer neue Ideen in Bewegung hält.
Porsche
Porsche und Christian Jürgens: Leidenschaft und
Qualität treffen aufeinander. Das Ergebnis: pure
Emotion und die Gewissheit, etwas Außergewöhnliches zu erleben.
Auf dem exklusiven Event „Porsche meets Kitzbühel“ sorgt Christian Jürgens für höchsten kulinarischen Genuss. Beim jährlich stattfindenden „Gipfeltreffen der Legenden“ haben Porsche-Fans die
Gelegenheit, die Legende Kitzbühel, das legendäre
Hahnenkamm-Rennen, die schon jetzt legendären
neuen Porsche-Modelle und eine legendäre Kochkunst zu erleben.
Infos zum aktuellen Event
finden Sie hier
Christian Jürgens, selbst begeisterter Porsche-Fahrer, verköstigt die Teilnehmer und sorgt dafür, dass
das Event auch kulinarisch gesehen zu einem unvergesslichen Erlebnis wird. Zwei Marken, die für
außergewöhnliche Erlebnisse stehen: Porsche und
Christian Jürgens kreieren faszinierende Momente,
die überraschen und begeistern.
„Ich werde mit all meinem Können und meiner Leidenschaft daran arbeiten, meine Gäste und meine Partner immer wieder in Erstaunen zu versetzten“
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 68
06.10.15 15:50
69
wir machen holz erlebbar. dauerhaft.
CREATING TOMORROW’S SOLUTIONS
WACKER präsentiert sein neues Element: SILRES®WH. Das neue Produkt schützt Holz gegen Wasserabsorption. Es wurde auf der European Coatings SHOW (ECS) 2015 in Nürnberg zum ersten Mal vorgestellt.
Für diesen Anlass entwickelte RTS Rieger Team einen Satellitenstand, der einen Raum bildete, in dem
Holz als erlebbares Element präsentiert wurde.
SILRES® WH, WACKER’s latest innovation for achieving wood hydrophobicity, effectively protects wood from its
worst enemy: moisture. The functional silicone resin emulsion provides long-lasting protection by keeping the water
content very low – even after years of outdoor weathering. This helps to prevent wood from structural damage
caused by swelling and shrinking. Plus, thanks to the excellent beading effect, customers can rest assured that they
have done their best to protect this valuable natural material.
For further details, visit www.wacker.com/silres-bs. Or contact us via e-mail at [email protected] or
by telephone at +49 89 6279-1741.
5232_Anz_SILRES_WH_en_210x297+5.indd 1
Mailing
20.03.15 14:45
Anzeige
WACKER
Bodenaufkleber
Messe
essilor belebt
ESSILOR
Essilor ist weltweit führend in der Entwicklung,
Herstellung und Personalisierung innovativer Brillen­
gläser und ein neuer Kunde von RTS Rieger Team.
Die Aufgabe war, das bestehende Partnerprogramm
für Optiker emotional aufzuladen und die Vorteile
plakativ darzustellen, um ihr Geschäft neu zu beleben.
App
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 69
06.10.15 15:50
70
rts werkstatt
DÖHLER
we bring ideas to life
Döhler stellt natürliche Inhaltsstoffe für Lebensmittel
und Getränke her. Und schafft damit jeden Tag für
Millionen von Menschen ein besonderes Genusserlebnis.
Um auch in der Kommunikation zu begeistern, hat RTS
Rieger Team eine Kampagne entwickelt, die zeigt, wie
man bei Döhler ganz natürlich Ideen zum Leben erweckt:
mit Know-how, innovativen Technologien und jeder
Menge Herzblut.
Website
We bring ideas to life.
Bei Döhler stehen Dir
alle Wege offen.
Ich bin ein Beweis dafür.
Mach mit!
Beste Zutaten
für Lebensmittel.
José Romano (33)
Supply Chain Controller
Von Anfang an habe
ich eigene Projekte.
Heute zum Beispiel
hat mir sogar meine
Chefin zugearbeitet.
Laura Herd (20)
Auszubildende zur Fachkraft für
Lebensmitteltechnik
Und Deine
Karriere.
WÄHL DEINE
HERAUSFORDERUNG.
FINDE HERAUS,
OB WIR ZUSAMMENPASSEN.
BEWIRB DICH
ONLINE.
ÜBERZEUG UNS
UND LEG LOS!
Geh auf www.doehler.com/
karriere und informier Dich
über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten.
Mach den Cultural Check auf
www.doehler.com/karriere/
culturalcheck und mach Dir
ein Bild von uns und unserer
Denkweise.
Melde Dich auf unserem
Karriereportal an und schick
uns Deine Bewerbungsunterlagen.
Schnapp Dir Deinen Traumjob und setz Deine Ideen bei
uns um.
AUSBILDUNG | DUALES STUDIUM
DÖHLER GMBH
Riedstr. 7 – 9 | 64295 Darmstadt | Germany
Phone +49 6151 306-0 | Fax +49 6151 306-278
www.doehler.com | [email protected]
facebook.com/doehlergroup | twitter.com/doehlergroup
Flyer Auszubildende
Sundown in Barcelona.
Der ganze Club trinkt den
neuen Ice Tea mit
Guave. Und Du weißt:
Sundown in Barcelona.
Der ganze Club trinkt den
neuen Ice Tea mit
Guave. Und Du weißt:
Da stecken Deine
Ideen drin.
Da stecken Deine
Ideen drin.
Internet
Die neue Fassbrause mit
Cassis ist komplett frei von
Gluten, Zucker und Kalorien.
Aber sie ist bis zum Rand
Jetzt Jobs für Macher finden:
www.doehler.de/karriere
voll mit Deinen Ideen.
Jetzt Jobs für Macher finden:
www.doehler.de/karriere
Messewand HR
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 70
Roll-up HR
Du willst alles über die Welt der Natural Ingredients lernen
und gleichzeitig von Anfang an eigenständig arbeiten?
Du bist bereit, Verantwortung zu übernehmen? Dann starte
mit einer Ausbildung oder einem dualen Studium bei Döhler!
Hier kannst Du dich entwickeln und Dich beweisen.
www.doehler.de/karriere
Anzeige HR Auszubildende
06.10.15 15:51
Our Portfolio
71
Natural Ingredients by Döhler:
A unique range for
your winning products
We cover every
step of the way.
This makes Döhler your
end-to-end provider with a
unique integrated approach.
Natural
Flavours
Health
& Nutrition
Ingredients
Every day
millions of people
around the world
enjoy the true added value
created by Döhler.
Fruit &
Vegetable
Ingredients
Our Portfolio
Our Portfolio
Our Portfolio
Powder Flavours
Flavour Extracts
Essential Oils
FTNJ/FTNF Flavours
Flavour Emulsions
Integrated Solutions
by Döhler.
from nature to the consumer.
Flavours
Distillates
Waterphases
Cereal
Ingredients
Cereal
Ingredients
Your added value with
To get the best taste, we go all the way
from nature to the consumer.
Dry
Ingredients
Speciality
Ingredients
Dairy
Ingredients
To get the best taste, we go all the way
Natural
Flavours
Natural
Colours
Fruits
Plants & Botanicals
+
Vegetables
Speed
to market
Brown
Alcoholics
& Spirits
Natural
Flavours
+
+
by Döhler
White
Sweets
Sensations
Reduction
of working
capital
Industry
expertise
+
Customised
solutions
+
Planning
dependability
+
Generating
smart ideas
+
Outsourcing
of R&D
Masking
PowerPoint-Vorlagen
Ob wir Ihnen ein natürliches
Aromaextrakt liefern, ein
Fruchtpüree oder Ihre nächste
Produkt-Innovation, eines ist
immer dabei:
Ganz viel Herzblut.
Erfahren Sie mehr darüber, wie wir als Partner der Lebensmittelund Getränkeindustrie smarte Ideen und großartige Produkte auf
den Weg bringen. | [email protected] | www.doehler.com
Wir gratulieren der Brauindustrie zu 100 Jahren
Fachjournalismus mit Herzblut.
Messestand
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 71
Anzeige
06.10.15 15:51
\ Literatur
Strategien, Werkzeuge, Geschäftsmodelle
In Zeiten der digitalen Vernetzung ist es schwer, inmitten rasender medialer Wogen noch
auf der Welle zu bleiben. Wenn es jemand versteht, den Wellen Form zu geben, dann
die Designer. Die 99 Beobachtungen aus einer erweiterten Designpraxis beleuchten, wo
sich Chancen ergeben, welche Strategien erfolgversprechend sind und welche Geschäftsmodelle sich dafür anbieten. Das Buch ist ein Kompass, um den Weg der Gestaltung in
einer stetig wandelbaren Welt nicht aus den Augen zu verlieren.
Wirkung und Wert von Design im 21. Jahrhundert
Welche Rolle haben Designer heute, wenn alles irgendwie Design ist? Wird Design aufgewertet
oder marginalisiert? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Frank Wagner und appelliert in
seinem Buch für ein ganz neues Design-Verständnis sowie eine Auseinandersetzung mit
Wirkung und Wert von Design. Er lenkt den Blick von der rein oberflächlichen Ästhetisierung
hin zu den tatsächlichen mit Design einhergehenden Vorteilen. Und zeigt auf, wie wertvoll
Design für eine in Transformation befindliche Gesellschaft sein kann.
BILDHAFT
Bildsemiotik
Grundlagen und exemplarische Analysen visueller Kommunikation
Kommunikationsdesigner produzieren Bilder, die Informationen und Emotionen vermitteln und
bewirken sollen. Was es dabei zu beachten gilt, beschreibt das Buch sehr ausführlich. Es enthält eine systematische Darstellung von Kriterien, die sowohl für die Analyse als auch für die
Pro­duktion von Bild-Text-Kommunikation unerlässlich sind. In gut verständlicher Weise werden
die theoretischen Grundlagen der Bildsemiotik erläutert. Mittels exemplarischer Bildanalysen
werden aus der Praxis die unterschiedlichen Strategien visuellen Gestaltens dargestellt.
WISSEN­ H
SCHAFTLIC
Design als Rhetorik
Grundlagen, Positionen, Fallstudien
In der Abhandlung wird Design als Form der Kommunikation unter rhetorischen Gesichtspunkten beleuchtet. Mit anderen Worten stellt Design die klassische Kommunikationslehre
der Rhetorik als eine neue und umfassende Metatheorie des Designs vor. Denn gutes
Design agiert nach den gleichen Regeln gelungener Kommunikation. Das Buch zeigt
exemplarisch auf, wie die zeitgenössische Designforschung zunehmend ein Interesse an
den rhetorischen Mechanismen der Design-Praxis entwickelt – vom Grafikdesign über
die Architektur bis zur Interface-Gestaltung.
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 72
Frank Wagner
Verlag: Hermann Schmidt
ISBN: 978-3-87439-857-2
The Value of Design
Thomas Friedrich und
Gerhard Schweppenhäuser
Verlag: Birkhäuser
ISBN: 978-3-0346-0111-5
SWIRKUNG
VOLL
Florian Pfeffer
Verlag: Hermann Schmidt
ISBN: 978-3-87439-834-3
To Do: Die neue Rolle der Gestaltung in einer veränderten Welt
Gesche Joost und
Arne Scheuermann
Verlag: Birkhäuser
ISBN: 978-3764383459
IV
INFORMAT
06.10.15 15:51
\ online
WWW.B-2-B.DE
\ Impressum
HERAUSGEBER
RTS Rieger Team Werbeagentur GmbH
Stuttgart: Bunsenstraße 7–9
70771 Leinfelden-Echterdingen
E-Mail: [email protected]
Düsseldorf: Schanzenstraße 20 a
40549 Düsseldorf
E-Mail: [email protected]
REDAKTION
Jörg Dambacher (V. i. S. d. P.),
Stephan Fuß, Mona Krebs,
Boris Pollig, Lisa Raabe,
Stefanie Walkenfort
www.rts-riegerteam.de
E-Mail: [email protected]
B2B-Blog: www.b-2-b.de
FOTOSTRECKE
Verschiedene Fotografen
der Stockfoto-Agenturen
Shutterstock /Offset + Getty
Images
5361_B2B_Magazin_02_2015.indd 73
TITELFOTO
Offset
GESTALTUNG
Ulrike Augner (S. 30, S. 40)
Romano Dudas (S. 52)
Andreas Drosdz (S. 44)
Judit Gyurko (S. 58)
Nicole Merk (S. 46)
Jürgen Schwegler (S. 20, S. 36, S. 48)
Stefanie Walkenfort (S. 12, S. 22, S. 50)
Beiträge, die mit Namen gekennzeichnet sind, stellen nicht unbedingt die
Meinung der Redaktion dar. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderweitige Vervielfältigung sind nur mit Zustimmung des Herausgebers gestattet.
Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne
Einwilligung des Herausgebers strafbar. Alle Rechte vorbehalten.
© by RTS Rieger Team Werbeagentur GmbH
SATZ
Jürgen Schwegler, Ulrike Augner
PRODUKTION
JUNG PRODUKTION, Stuttgart
09.10.15 15:51
Innovative Spirit.
Outstanding Results.
dem GWA Profi Award
2015 in der Kategorie
Industriegüter.
RTS Rieger Team führt
mit insgesamt 13 Profis
das Gesamtranking
dieses B2B-MarkenAwards an.
Wie Farben wirken
Im Interview mit Prof. Axel Venn
Neues aus dem Lab
Die Vernissage 4.0
Round Table
CD-Experten im Gespräch
02.2015
Wie macht man einen neuen Geschäftsbereich weltweit bekannt? Seit über 40 Jahren liefern wir auf diese
und andere Fragen überzeugende Antworten für B2B-Unternehmen. Wir verpacken schwierige Themen
in emotionale Geschichten und entwickeln Kommunikationsprinzipien, die bei Kunden mit Innovative Spirit
für Outstanding Results sorgen. Mehr zum Markenauftritt von Wieland Thermal Solutions erzählen wir
unter wieland.rts-riegerteam.de oder rufen Sie uns direkt an: 0711 9752-251.
Ausgezeichnet mit
Logo ist nicht gleich Marke
Was das Logo wirklich leistet
Schutz gebühr
Mehr als nur gut aussehen
Das In/Out-Prinzip für Wieland Thermal Solutions.
Entwickelt von RTS Rieger Team.
\ Das Magazin für B2B-Marken \ made by RTS Rieger Team
B2B-Kommunikationsdesign
out
B2B-KOMMUNIKATIONSDESIGN
in
\ Das Magazin für B2B-Marken \ made by RTS Rieger Team
MARKENBERATUNG
MARKENENTWICKLUNG
CORPORATE DESIGN
EMPLOYER BRANDING
PRODUKTKOMMUNIKATION
DIGITALE UND VERNETZTE
KOMMUNIKATION
VERTRIEBSUNTERSTÜTZUNG
EUR 12
02.2015
5361_B2B_Umschlag_02_2015.indd 1
06.10.15 16:32

Documentos relacionados