Oase für strapazierte Füsse - Basel

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Oase für strapazierte Füsse - Basel
aKTuell
Baslerstab • Freitag, 27. Februar 2009
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Neu an der Fasnacht
Oase für strapazierte Füsse
FotoS: DaviD JoSS, ZvG
knetet haben, wartet eine
Langbank. Davor stehen
drei hölzerne Fussroller
zur Massage bereit, die
immer wieder desinfisziert
werden.
Gleich
anschliessend
gehts ab auf eine Strasse
mit vier Teppichen: lange
Borsten, Türvorleger und
Plastikteppich, der ein weinigeinzuschneidenscheint,
stimulieren die Füsse. «Das
fühlt sich sehr angenehm
an. Wäre super, wenn ich
das jeden Tag hätte», sagt
Sandra Braun (17) aus Riehen (BS), die den ersten
Teil des Parcours schon
mal ausprobiert hat.
Fussmassage inbegriffen
Am Schluss der Fuss-Oase
kneten zwei Masseure die
strapazierten Fasnachtsfüsse für ein paar Minuten durch, pudern sie, und
ziehen die Socken über,
damit kein Puder und keine Creme auf dem Boden
landet. «Gute Hygiene hat
höchste Priorität», sagt
Bürki, der am Schluss des
Parcours einen kleinen
Drink anbieten will. Zu
sechst betreiben Bürki und
Wittlin während den «drey
Wohltuende Massage für
strapazierte Füsse.
scheenschte Dääg» den
Parcours jeweils von 17 bis
23 Uhr. Der Eintritt ist frei,
Kollekte erwünscht. «Wie
lange sich die Besucher an
den einzelnen Posten aufhalten dürfen, hängt davon
ab, wie gross der Andrang
ist», sagt Bürki, der den Besuchern die Mitnahme von
frischen Socken empfiehlt.
Auch Leute mit Blasen und
kleinen «Bobos» werden
vom Team versorgt. Die
Idee kommt von Helen Frei
(46) und Däni Wittlin. Frei:
«Mein Sohn kam von der
Fasnacht nach Hause und
fluchte über wunde Füsse.
Ich massierte sie, worauf
er sagte, dass ich diesen
Service an der Fasnacht
anbieten sollte.»
www.keeryy.ch
Podologe Kurt Bürki erklärt Colin Freudiger (6) vom Vortrab der Stachelbeeri-Gugge die Fuss-Wellness-Oase.
Basel – Für alle Fasnächtler mit
geschundenen Füssen gibt es linderung. Im «Keeryy» an der Theaterstrasse ist Fuss-Wellness angesagt.
Von Martin Regenass
In der oberen Turnhalle
an der Theaterstrasse haben die Organisatoren des
«Keeryy» dieses Jahr die
Fasnachtsstube
«Keeruum» eingerichtet. «Die Fas-
nächtler sollen hier gemütlich verweilen können und
sich bei Gesprächen und
Trunk erholen», erklärt
Tätschmeister René Rüegg
(45) seine Idee. Erholung
bietet sich hier auch den
weit marschierten Füssen:
Dr Laarve-Kurt
Är isch e grèatyyve
Mènsch, e bignaadete Baschtler gsii, wòn
ych mit myne zwai lingge
Händ bsùnders biwùnderet haa. Dr Laarve-Kùrt
isch s Lääbe vò dr gniesserische Syten aagange,
ùnd wèl er au nòn en aagfrässene Faasnächtler gsii
isch, isch s fascht ùf dr
Hand glääge, as är si Talänt in Dienscht vò dr Frau
Faasnacht gstèllt hèt.
Är hèt afoo Laarve mache, sòtig Lüt sin z Baasel jo allewyyl gsuecht;
drùm isch s au nit lang
gange, ùnd är hèt sy Auti
vòr s Gaartedüürli gstèllt:
us syner Garaasch isch e
Laarvenateliee wòòrde.
Die ganz Vyylfalt vò sym
bùnte Wääse isch schò
bim Yygang zer ‹Graue
Muus›, wien är sy Baschtelstùùbe dauft hèt, zem
Usdrùgg koo, èèrscht
rächt aaber dinne, wò
s vò Laarve-mùschter,
Baschthòòrschachtle,
Wäärggzüüg, blùtte Pinap-Göörls an dr Wand,
lääre bispannte Ladäärnesyte ùnd dausig andere Sache gwimmlet hèt.
Schò im Nòvämber hèt
är mit den Aarbede aagfange ùnd isch dnoo ai-
gedlig für vier Möönet
an sy Wäärggdisch verschwùnde; s hèt nùme
nò ai Pause gää, s gmainsaam Nachtässe mit dr
Famylie, wòn en daatgrèfftig ùnderstützt hèt,
vòr allem sy liebi Frau.
Aber hüfig isch är sogaar
ze dääre Zyt – au männgmool vò miir – vò Faasnächtler gstöört wòòrde, wò sy Hilf, sy Root
bruucht hän.
Als
Schichtschaffende
hèt är in dääre Zyt aigedlig ùf zwai Brüef gschafft
– ùnd s Schloofen isch
sowysoo z kùùrz koo,
vòr allem in de lètschte
Wùche vòr dr Faasnacht.
Är hèt sich s nämlig nit
lo nää, au die maischte
Vòrfaasnachtsveraastaltige z bsùeche. Wèn miir
aber zem Byspil noonem Drùmeli am Zwölfi
z Nacht säälig in d Fäädere blùmbst sin, isch är
dòch daatsächlig wider
haim go wyterkaschiere.
Wäge de vyle Bierli isch
em ùm die Zyt sy grooss
Buuch derby bsùnders in
Wääg koo.
Näbscht de Laarve für
vyli Ainzelmassge, für
Grübbli òder glaini Glygge, wie miir doozmool
In einer Ecke der Halle befindet sich die erste Basler
Fuss-Wellness-Oase. «Damit möchten wir bewirken, dass die Fasnächtler
mit neuer Energie wieder
herausmarschieren», sagt
Däni Wittlin (44), Mitinitiator der Fuss-Oase.
Start in der Kabine
Der Start zum Fuss-Parcours erfolgt in der Umkleidekabine nebenan. Jetzt
aini gsii sin, hèt är d ‹Baggemùgge› und d ‹Mùggedätscher› uusgrüschtet.
Daas hèt ze syyne Mùgge
gùet basst.
S Verrùggtischt, wòni jee
bi iim erläbt haa, isch
amene Frytigzoobe vòr
dr Faasnacht bassiert,
wòni als lètschte my
Maiòòrekòpf ha döörfen
abhoole: är hèt mir vier
wyssi Wänd zaigt ùnd
mit eme verschmitzte
Lächle ùnd ooni groossi
Biùnrueigig gsait: «Lueg,
daas isch d Ladäärne vò
de Jùnge Mùggedätscher,
die muesi hüt z Nacht nò
moole!»
Sy Kolleeg, dr Mègge,
hèt em zwòòr als flyssig
ghòlfe, wèn är nit grad
ùf dr 14er-Lynie gfaaren isch; aber iirgedwie
hèt die Bilaschtig dòch
am Kùrt syner Subschtanz afoo zèère: vòr dr
näggschte Wienecht isch
er grangg wòòrden ùnd
hèt ins Spitel miesse.
Daas hèt em groossi
Sòòrge biraitet, sy Ùfdraagsbùech isch em
ständig dùr dr Kòpf
gange; döört hèt är alles
fyynsüüberlig ùfgschriibe ghaa, waas ùnd wie s
d Glygge hän wèlle. Jeedi
heisst es Socken ausziehen, in die Taschen stecken
und unter der Dusche die
Füsse waschen. Nach einer
Desinfektion mit Spray,
überwacht von einer Mitarbeiterin, gehts raus auf den
Parcours. Hier betreten die
Fasnächtler zwei Holzrahmen, angefüllt mit runden
Steinen aus dem Rhein und
Graniten aus dem Maggiatal (TI). Begleitung und
Anweisungen sind auch
Laarve, jeede Zùùg isch
mit Fòti ùnd Wòòrt in
däm Albùm dòggumentiert gsii. Ùnd jètz hèt är
das alles nit ùmmsètze
ùnd erfülle könne; s hèt
em waansinnig z schaffe
gmacht.
Bi de Döggter hèt är dùùregsètzt, as si iin glyy
wider entloo hän. Doodgrangg ùnd schwäär
gschwècht hèt är sich
dääglig ins Ateliee gschlèbbt, für weenigschtens
de ‹Gniesser› iiri Sùnneköpf fèèrtig z mache.
S hèt en maassloos gèèrgeret, wèn öbbis in syne
Verschnuufpause falsch
glòfen isch.
Kuum sin die Laarve
aabasst gsii, hèt dr Kùrt
nüme könne; me hèt en
wiider miesse ins Kanti yyliifere. Ùnd äär, sy
Famylie ùnd syni Fründ
hän laider glyy gwüsst,
as är ùnhailbaar grangg
isch.
Am Mòòrgestraich hèt
s em fascht s Häärz abdrùggt, wò d Drùmelgläng vòm Määrt häär
in sy Zimmer drùnge
sin, ùnd am Mittwùche
z Nacht hèt är s dernoode nüm uusghalte. Är
hèt nomool miesse Faas-
hier durch eine Mitarbeiterin gewährleistet.
«Der ganze Parcours
muss richtig ausgeführt werden, damit
er optimal auf die
Füsse
einwirkt»,
erklärt Kurt Bürki
(46), Podologe mit
eigener Praxis in
Binningen sowie Mitorganisator. Nachdem die Steine die
Füsse durchge-
Däni Wittlin (hinten) und
Kurt Bürki (Mitte) werden mit
ihrem Team die Füsse der
Fasnächtler betreuen.
ùnd ... aanezliige.
Am Frytig demòòrge isch
s èèrscht, wòni in dr Zytig liis, d Doodesaazaig
vòm Kùrt; är isch gstòòrbe, wò miir s am Ändstraich am Schöönschte
ghaa hän. Die zwai Syte,
wò s Lääbe glyychzytig
ka haa, die haiteri ùnd
die druurigi, hän sich
wiider emoole mit aller
«Werni z Basel» in syner
Schrybstùùbe.
nachtlùft schnùbbere ùnd
sich überzüüge, as syyni
Laarve gùet ùnderwäggs
sin.
Am
Dònnschtig
demòòrgen am Ains isch
är usgrisse, mit lètschter
Graft hèt är sich an dr
Bòòrte verbyygschùmmlet ùnd sich an Heubäärg
gschlèbbt; är hèt gwüsst,
as d ‹Gniesser› döört geege die Zwai iiri Lambbe
uspfyffe.
Ùnerkannt isch är bi sällem für ùns e bitz druurige Momänt, wò s Faasnachtsändi aakündiget,
zfriide ùnd sogaar e bitz
glügglig ùnbiachtet ùsse
an dr Hoofmuure gstande. S hèt em d Graft gää,
zrùgg ins Spitel z goo
Yydrüggligkait
zaigt;
drùm sin mir danggbaar
für jeede Daag, wò mer
döörfe gsùnd sy, ùnd
spezièll für die drei an
dr Faasnacht, wò mr
all Jòòr döörfe zämen
erlääbe. (Dr Kùrt isch
bstimmt au daas Jòòr
wider ùf syy Aart mit
drbyy, zmindscht in
myyne Gidangge.)
E Hüülgschicht
Die Aart Gschichte
verzèlle allewyyl öbbis
Druurigs òder Draagischs, wò aagääblig im
Raame vò dr Faasnacht
bassiert isch. Us aggtuellem Aaloss in myner
Glygge, de «Gniesser»,
hani emoolen aini in
konsègwänt veraifachtem Baaseldütsch (mit
den Aggzänt für Uswäärtigi) gschriibe.
Myni isch e wòòri
Gschicht, mit Uusnaam
vò Ainzelhaite in dr
Nacht vòm Faasnachtmittwùch ùnd em Doodesdaatùm; nodüürlig
sin au d Nämme gänderet.
Dr Hans Räber, alias
Meier III, hèt die Speeziees z Baasel briemt
gmacht: wääred Jòrzäänt hèt d «Baasler
Zytig» jeewyylen am
Samschtig vòr dr Faasnacht aini abdrùggt.
Noodäm är sy lètschti ùf dr Rèdaggzioon
abgää ghaa hèt, isch
är zen ere Bisprächig
ins Roothuus, hèt in dr
Gaarderoobe sy Mantel abgää – ùnd isch
gstòòrbe. S Lääbe hèt
nit die schöönscht, aber
en ùnüberdräfflig ächti
Hüülgschicht gschriibe.
Werner Lukas
www.basel-deutsch.ch

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