Animation - Berlin Brandenburg Film Commission > Startseite

Transcrição

Animation - Berlin Brandenburg Film Commission > Startseite
11|2005
Informationen zum Medienstandort Berlin-Brandenburg:
Animation
Animationsfilm in Berlin-Brandenburg
„Asterix“, „Der kleine Eisbär“, „Lauras Stern“ - seit 1997 haben mehr als 20 Mio. Zuschauer deutsche Animationsfilme im Kino gesehen. Was für den Kinogänger nicht wirklich von Bedeutung ist,
gehört für Berlin-Brandenburg aber zu den Erfolgsgeschichten des Medienstandortes: Der Großteil
dieser Produktionen stammt aus der Region. In den zurückliegenden 15 Jahren hat sich hier ein in
künstlerischkreativer und unternehmerischer Hinsicht bemerkenswertes Branchenfeld, neudeutsch
Cluster, herausgebildet, dessen Leistungsfähigkeit Berlin-Brandenburg inzwischen zum führenden
Animationsstandort Deutschlands hat werden lassen.
Zwischen 1997 und 2004 erzielten Animationsfilme in Deutschland ein Einspielergebnis von rund 96
Mio. Euro, davon entfallen 54 Mio. Euro oder 56% auf Produktionen aus der Region Berlin-Brandenburg. In Berlin-Brandenburg entstandene Animationsfilme erreichten in demselben Zeitraum einen
bundesweiten Anteil an den Zuschauerzahlen von rund 55% (11,5 Mio. Zuschauer). Auch im Kontext
der europäischen Animation spielt die Region mit einem Produktions-Marktanteil von 15% in den
Jahren 1999 bis 2003 eine entscheidende Rolle.
In der Region existiert im Ländervergleich zudem ein überdurchschnittliches kreatives Potenzial. Dieses wird einerseits gefördert durch die Vielfalt an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten,
wie die traditionsreiche Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) ‚Konrad Wolf‘ in Potsdam-Babelsberg mit ihrem Studiengang Animation und die junge, auf die Ausbildung zum Diplom Digital Artist spezialisierte GERMAN FILM SCHOOL für digital production in Elstal. Andererseits profitiert die
Branche auch vom positiven Effekt der Hauptstadtregion: Viele Kreative, Autodidakten, Freelancer,
Studenten, Hochschulabsolventen oder Firmeninhaber, sind hier ansässig und auf dem Gebiet der
Animation tätig.
Neben der Produktion von Kino- und Fernsehspielfilmen sowie TV-Serien erstreckt sich der Bereich
der Animation auch auf die Herstellung von Games, animierten Inhalten für Handys sowie die Forschung. Das vorliegende Branchenporträt basiert auf einer Untersuchung zum Anima-tionsstandort
Berlin-Brandenburg, die Michael Schmetz Mediaconsult im Herbst 2005 erstellt hat und konzentriert
sich auf Animationsspielfilme.
Impressum
Herausgeber:
Medienboard
Berlin-Brandenburg GmbH
August-Bebel-Straße 26-53
D-14482 Potsdam-Babelsberg
Tel.: +49 (0)331 743 87-0
Fax : +49 (0)331 743 87-99
[email protected]
www.medienboard.de
Autoren der Studie: Dr. Rolf Giesen
Konstantin von Reden-Lütcken
Michael Schmetz
Nicole Stangl
Redaktion der Studie:
Nicole Stangl
Kontakt/Redaktion Medienboard:
Claudia Graband
Tel.: +49 (0)331 743 87-83
Fax : +49 (0)331 743 87-99
E-Mail: [email protected]
In Zusammenarbeit mit:
Ulrike Meier/Michael Willems
Satz und Layout:
Labor für Gestaltung
Schleßelmann GmbH, Berlin
www.laborfuergestaltung.de
Der vollständige Bericht ist abrufbar unter www.medienboard.de.
Animated Films in Berlin-Brandenburg
„Asterix“, „The Little Polar Bear“, „Laura‘s Star“ - since 1997, more than 20 million moviegoers have
seen German animated films. What most audiences don‘t realize, however, is that the majority of these popular films were produced in Berlin-Brandenburg and that their box-office success represents a
major success story for the regional media industry. In fact, in the past 15 years, a cluster of artistic,
creative and entrepreneurial talent has emerged whose exceptional productivity has transformed
Berlin-Brandenburg into the leading location for animation in Germany.
Between 1997 and 2004, animated films resulted in box-office sales of approximately 96 million euro
in Germany. The Berlin-Brandenburg region accounted for 54 million euro or 56% of those sales. In
the same period, animated films made in Berlin-Brandenburg achieved a 55% share (11.5 million
viewers) of all animation audiences in Germany. From 1999 to 2003, the Berlin-Brandenburg region
enjoyed a 15% share of the European animation market and continues to play a significant role in
that market today.
Berlin-Brandenburg boasts an incomparable level of creative potential. The regional talent pool is
sustained by a wide variety of educational opportunities that include the Animation Program at the
renowned Konrad Wolf Academy of Film and Television (HFF) in Potsdam-Babelsberg and the Digital
Artist Program at the German Film School for digital production in Elstal, Brandenburg. The industry also benefits from the creative impulses emanating from Berlin, Germany’s cosmopolitan capital
city. Groundbreaking work in the field of animation continues to be produced by young creative artists, self-taught professionals, freelancers, students, university graduates and entrepreneurs.
The field of animation includes the production of films, made-for-TV movies, television series and
games development but also animated content for mobile phones and innovative science-related
research. This portrait of the animation industry in Berlin-Brandenburg is based on an industry study
conducted in Autumn 2005 by Michael Schmetz Mediaconsult and focuses on feature length animation films.
The complete analysis is available at www.medienboard.de (in German only).
Animationsbranche Berlin-Brandenburg
Inhaltsverzeichnis
1. Die Geschichte des Animationsfilms in der Region Berlin-Brandenburg
2. Die Animationsbranche
. . . . .
3
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Marktübersicht
Eckdaten der Branche in der Region Berlin-Brandenburg
Die regionalen Player
3. Aus- und Weiterbildung .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
Die Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) „Konrad Wolf”
Die GERMAN FILM SCHOOL for digital production
Die Universität der Künste Berlin
Die wichtigsten Ausbildungsmöglichkeiten in Berlin-Brandenburg im Überblick
Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in Deutschland im Überblick
4. Talente und Start-Up-Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
5. Öffentliche Finanzierungshilfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
6. Animation und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Produzenten aus der Region
Aus- und Weiterbildung
Öffentliche Finanzierung
Animation und Forschung
2
Animationsbranche Berlin-Brandenburg
1. Die Geschichte des Animationsfilms in der Region
Berlin-Brandenburg 1910 bis heute
1910
1912
1919
1924
Guido Seeber (1879-1940), Pionier der deutschen Kameraleute, realisiert einen Kurzfilm mit animierten
Streichhölzern
Julius Pinschewer (1883-1961) beginnt die Animation in der Werbefilmproduktion einzusetzen
Lotte Reiniger (1899-1981) dreht ihren ersten eigenen Animationsfilm: „Das Ornament des verliebten
Herzens“
Gründung der Ewald-Film GmbH durch Johann G. H. Ewald (1868-1971), die vor allem Werbefilme herstellt
1926
Uraufführung des ersten abendfüllenden Silhouettenfilms „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ von Lotte
Reiniger im Berliner Gloria-Palast
1926
Gründung der Kaskeline-Film/UFA-Kaskeline durch Wolfgang Kaskeline (1892-1973), der Spots für alle
großen Markenprodukte fertigte (Muratti, Sarotti, Persil u.a.)
1932
Der gebürtige Ungar Georg Pal (1908-1980) produziert im eigenen Berliner Studio den ersten Animationsfilm mit Modelltrick (Replacement Animation)
1941
ab 1945
1959
Gründung der Deutschen Zeichenfilm GmbH
Berlin tritt vor allem in der Entwicklung von technischem Equipment für die Trickfilmherstellung (Crass) und
später auch Software hervor
„Geburt“ des Sandmännchens, dessen Schöpfer der Puppenfilmanimator Gerhard Behrendt ist
1960er/1970er
Der Puppenanimator Herbert K. Schulz realisiert die West-Version des „Ost“-Sandmännchens für den NDR,
die heute so gut wie vergessen ist
ab 1970er
Unter Leitung von Kurt Weiler und Erich Günther etabliert sich in Potsdam-Babelsberg eine Gruppe junger
Animationstalente, die vor allem für die Produktion von DEFA-Kinderfilmen geschult wird
1980er
Das Berliner Animationsfilm-Studio Atelier für Graphik+Film Alexandrow und Glauert (AGF) beginnt mit der
Produktion von „Hänsel und Gretel im Zauberwald“
1980er
Etablierung kleiner und mittelständischer Animationsfilmproduktionen in West-Berlin (Hahn-Film, NFP
animation film, Rothkirch Cartoon-Film)
1986
Rolf Herken gründet in Berlin die Firma mental images, die mit „mental ray®“ als weltweit führender
Hersteller von Software zur Bildsynthese gilt
1986-1988
Manfred Durniok (1934-2003) produziert den ersten abendfüllenden Zeichenfilm „Reineke Fuchs“ mit
chinesischen Partnern in Shanghai
1990er
Die damalige Filmboard Berlin-Brandenburg GmbH setzt bewusst auf den Animationsspielfilm und sorgt
für die Etablierung mittelständischer Betriebe mit europäischem Mitarbeiterprofil
1990er
1999 Die drei „Werner“-Filme erzielen in Deutschland über 11 Mio. Zuschauer
Veranstaltung der ersten europäischen Branchenmesse Cartoon Movie in Potsdam-Babelsberg
2000
Beginn des Lehrbetriebs an der GERMAN FILM SCHOOL for digital production, die seitdem eine solide, der
zunehmenden Digitalisierung Rechnung tragende Grundlagenarbeit leistet
2001
„Der kleine Eisbär“ aus dem Berliner Unternehmen Rothkirch Cartoon-Film zieht über 2,7 Mio. Zuschauer
in bundesdeutsche Kinos
2002
Gründung der Berliner Film Companie Productions GmbH (BFC), die Filme („Happily N´Ever After“, 3D)
sowie TV-Serien (2D) ausschließlich für den US-amerikanischen Markt produziert
2004
Nach einem erfolgreichen Start in Deutschland mit über 1,2 Mio. Zuschauern wird die Produktion „Lauras
Stern“ aus dem Berliner Unternehmen Rothkirch Cartoon-Film in Peking/China gezeigt und stößt auf große
Resonanz
2005
Gründung der neuen Produktionsfirma Animation-X durch die Firmen X Filme Creative Pool und Promedium
Gesellschaft für Medienfinanzierung; deutscher Kinostart des Films „Der kleine Eisbär 2 – Die geheimnisvolle Insel“ aus dem Berliner Unternehmen Rothkirch Cartoon-Film mit über 400 Kopien
3
Animationsbranche Berlin-Brandenburg
2. Die Animationsbranche
Marktübersicht
Europäischer Markt: Deutsche
Animationsfilme mit Zuschaueranteil von 37% …
Laut einer Studie des Verlages Screen Digest, die die weltweite Animationsproduktion der Jahre
1999 bis 2003 analysierte, treffen für den weltweiten Animationsmarkt folgende Aussagen zu:
- In den Jahren 1999 bis 2003 schafften lediglich drei europäische Animationstitel den Sprung
in den US-amerikanischen Kinomarkt mit insgesamt 22,5 Mio. Zuschauer (oder 5% der Ani mationsfilm-Zuschauer). Diese waren die britisch-amerikanische Co-Produktion „Chicken Run“
(ca. 19 Mio. Zuschauer), „Thomas and the Magic Railroad“ und „Les Triplettes de Belleville“
(in der Summe ca 3,5 Mio. Zuschauer).
- Der europäische Kinomarkt für Animationen (397 Mio. Zuschauer, 1999 bis 2003) wurde im
gleichen Zeitraum von US-amerikanischen Produktionen dominiert (81% oder 321 Mio.
Zuschauer), gefolgt von europäischen (12% oder 46 Mio. Zuschauer) und japanischen Pro duktionen (7% oder 30 Mio. Zuschauer).
- Bemerkenswert ist, dass die durchschnittliche Anzahl Zuschauer pro Ursprungsregion der
Filme auf dem europäischen Markt stark variiert: Während die US-amerikanischen Anima tionsspielfilme im Schnitt ca. 8 Mio. Zuschauer anzogen, waren es bei den europäischen Pro duktionen lediglich durchschnittlich 0,7 Mio. Zuschauer.
- Die deutschen Filme erreichten im Vergleichszeitraum einen Zuschaueranteil von 37% (oder
17,3 Mio. Zuschauer) der europäischen Produktionen (das sind 4% auf dem europäischen
Markt gezeigten Animationen) und liegen somit auf Platz 2 im Länderranking nach Groß britannien, das deutlich vom „Chicken Run“ Erfolg profitierte.
… und durchschnittlich 1,1 Mio.
Zuschauern
- Erfreulich ist zudem, dass die durchschnittliche Anzahl Zuschauer deutscher Produktionen
im europäischen Markt mit 1,1 Mio. Zuschauern deutlich über dem europäischen Schnitt von
0,7 Mio. Zuschauern liegt. 1
Warner Bros. und Willy Geike
wesentlicher Motor des
deutschen Animationsspielfilms
Einer der herausragenden Co-Produzenten und Verleiher in Deutschland, der eine internationale Plattform für deutsche Produkte geschaffen hat, ist Willy Geike von Warner Bros. Konsequent betreibt er die Produktion und Vermarktung deutscher Animationsspielfilme und -TVSerien für den deutschen und internationalen Markt. Bestes Beispiel ist die Kooperation von
Warner Bros. im deutschsprachigen Verleihmarkt mit dem langjährigen strategischen Partner
Rothkirch Cartoon-Film, dessen Spielfilme mehr als sechs Mio. Zuschauer erreichten und die
sich in über 20 Länder verkauften.
Hohe Zuschauer-Schwankung
bei Rezeption von Animationstiteln
Richtet man den Fokus auf den deutschen Kinomarkt und deutsche Titel, so haben laut FFA in
den acht Jahren 1997 bis 2004 21 Mio. Zuschauer oder 11% aller Kinobesucher einen deutschen
Animationsfilm gesehen. Im Gesamtkontext aller Titel des deutschen Kinomarktes reduziert
sich dieser Anteil auf durchschnittlich 1,7%. Wie sehr dies von individuellen Titeln abhängig ist,
bestätigt die Schwankung von 4% bis 23%: Die starken Jahre sind 1997 mit 22% oder 5,2 Mio.
Zuschauern (davon Kleines Arschloch 3,1 Mio. Zuschauer), 1999 mit 23% oder 4,8 Mio. Zuschauern (davon Werner – Volles Roäää!!! mit 2,8 Mio. und Käpt’n Blaubär mit 1,4 Mio. Zuschauern) und 2001 mit 15% oder 4,9 Mio. Zuschauern (davon Kleiner Eisbär mit 2,7 Mio. und
Petterson und Findus mit 1,8 Mio. Zuschauern).
Bemisst man die deutschen Studios an ihrem Einspielergebnis der letzten Jahre (2001-2005),
so ergibt sich eine klare Marktführung des Studios Rothkirch Cartoon-Film (Berlin), gefolgt von
den Studios Trickfilmcompany (Hamburg), Munich Animation (München) und Hahnfilm (Berlin).
In den Jahren 2005 bis 2007 werden nach bisherigen Angaben 21 abendfüllende Spielfilme mit
1
Vgl.: Westcott, Tim: „Animated Movies. US and European market assessment”, A Screen Digest Cinema Intelligence Briefing Report, London, 2004. Die Anzahl der Produktionen in den Jahren 1999 bis 2003 liegt bei 41 US-amerikanischen, 63
europäischen, 16 deutschen und 21 japanischen Produktionen.
4
Animationsbranche Berlin-Brandenburg
einem Produktionsvolumen von über 180 Mio. Euro entstehen.2 Die durchschnittliche Zahl der
produzierten deutschen Animationsspielfilme wird somit voraussichtlich von drei auf sechs bis
sieben Filme jährlich steigen.
Eckdaten der Branche in der Region Berlin-Brandenburg
Etablierung kleiner und mittelständischer Animationsfilmproduktionen in West-Berlin
in den 80ern
In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts etablierten sich systematisch kleine und mittelständische Animationsfilmproduktionen in West-Berlin. Hahnfilm, NFP animation, Rothkirch Cartoon-Film und andere machten in diesen Jahren Berlin zum führenden Standort der Animationsproduktion und ließen Hamburg und Bayern hinter sich.
Filmförderung und Finanzierungsmarkt Cartoon Movie
wichtige Impulsgeber
Gefördert wurde die Entwicklung des Animationsspielfilms aus der Region durch die damalige
Filmboard Berlin-Brandenburg GmbH (heute Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH), die
durch ihr bewusstes Engagement für die Industrie seit 1994 mehr als 17 Mio. Euro in Fördergeldern investierte. Weiterer wichtiger Impuls, von dem nicht nur die regionalen Unternehmen
profitierten, war 1999 die Gründung von Cartoon Movie, einem Markt zur Finanzierung abendfüllender europäischer Animationsspielfilme, dessen Initiative auf das Filmboard und die Branchenorganisation CARTOON zurückgeht.
Animationsspielfilme aus der
Region in Zuschauergunst
weit oben
Animationsspielfilme aus Berlin-Brandenburg stehen in der Gunst der deutschen Zuschauer
mit Abstand auf Platz 1: Im Zeitraum 1997 bis 2004 hatten Animationsfilme der Region einen
Marktanteil von 55% (oder 11,5 Mio. Zuschauer). Weit abgeschlagen belegen Bayern (30%) und
Hamburg (16%) die Plätze zwei und drei.3 Noch positiver ist das Bild im europäischen Vergleich
für die Jahre 1999 bis 2003: 15% aller europäischen Animationsspielfilme kommen aus der
Region.4
56% des Box-Office bundesweit von Filmen aus der
Region
Zwischen 1997 und 2004 erzielten Animationsfilme in Deutschland ein Einspielergebnis von
rund 96 Mio. Euro, davon entfallen 54 Mio. Euro oder 56% auf Produktionen aus der Region Berlin-Brandenburg. Die untenstehende Tabelle verdeutlicht auch die Dominanz der Produzenten
Rothkirch und Hahnfilm.
Animationsspielfilme aus Berlin-Brandenburg 1997-2004
Film
Produzent
Start
Zuschauer*
Einspielergebnis .
Deutschland (€)**
Kleines Arschloch
Senator
1997
3.078.042
16.188.188
Werner - volles Rooäää!!!
Hahnfilm
1999
2.778.902
14.669.570
Der kleine Eisbär
Rothkirch
2001
2.742.791
12.146.830
Lauras Stern
Rothkirch
2004
1.289.289
6.130.202
Tobias Totz und sein Löwe
Rothkirch
1999
570.000
2.182.399
Benjamin Blümchen
Hahnfilm
1997
576.708
1.952.567
Abrafaxe
Hahnfilm
2001
201.430
859.635
Asterix in Amerika
Hahnfilm/ Extrafilm
2003
49.971
256.507
SUMME
11.287.133
54.385.898
*Quelle: Jahresberichte FFA-Intern
**Quelle: mediabiz
2
Quelle: Umfrage der Michael Schmetz Mediaconsult im Frühjahr 2005
Quelle: Jahresberichte FFA-Intern
4
Quelle: Westcott, Tim: „Animated Movies. US and European market assessment”, A Screen Digest Cinema Intelligence
Briefing Report, London, 2004
3
5
Animationsbranche Berlin-Brandenburg
Starke Vernetzung der Studios
untereinander
Obwohl kein Zweifel an der Marktführerschaft der Region Berlin-Brandenburg bei der Herstellung von Animationsfilmen besteht, muss darauf hingewiesen werden, dass fast jeder deutsche
Animationsspielfilm im Verbund mit diversen Studios anderer Regionen Deutschlands hergestellt wird. Diese starke Vernetzung der Studios ist erforderlich, um nicht vorhandene Kapazitäten und spezielle Komponenten wie 3D-Animation zuzukaufen. So arbeitet beispielsweise
das Unternehmen Rothkirch Cartoon-Film eng mit MotionWorks (Halle), dem Animationsstudio Ludewig und der Animationsfabrik aus Hamburg sowie Animagix in Köln zusammen.
Die regionalen Player
Am Standort Berlin-Brandenburg hat sich eine wirtschaftlich potente Produktionslandschaft
von neun Animationsstudios bzw. Animationsfilmproduzenten ohne eigenes Studio etabliert.
Alle sind im Rahmen der Studie „Animation in der Region Berlin-Brandenburg – eine Bestandsaufnahme“ im Januar 2005 zu ihren Unternehmen und deren Produktionsaktivitäten befragt
worden. Nach eigenen Angaben beschäftigen die Unternehmen heute insgesamt 55 fest Angestellte, 174 freie Mitarbeiter und 12 Auszubildende.
Befragt nach den Herstellungskosten gaben die Unternehmen an, in den Jahren 2003 und 2004
ca. 19 Mio. Euro für TV (oder ca. 1.750 TV-Serienminuten, also ca. 11.000 Euro pro Serienminute) und ca. 48 Mio. Euro für Spielfilmproduktionen (oder ca. 350 Spielfilmminuten, also
ca. 140.000 Euro pro Spielfilmminute) investiert zu haben. Die Unternehmen rechnen in den
kommenden drei Jahren (2005 bis 2007) mit einem Herstellungspreis pro TV-Serienminute von
11.000 Euro und einer Produktionsminute im Spielfilmbereich von 108.000 Euro. Die Kosten
für TV-Produktionen werden mit ca. 48 Mio. Euro und für Spielfilmproduktionen mit ca. 85 Mio.
Euro prognostiziert.
Im Folgenden werden die neun relevanten Unternehmen der Region, die in der Produktion von
abendfüllenden Spielfilmen und/oder TV-Serien tätig sind oder laut Selbstauskunft ab 2005
tätig werden, vorgestellt. Dabei werden bereits realisierte und künftige Filmprojekte auszugsweise benannt. Die avisierten Produktionen ab 2005 und die Studiopartner gehen aus der Befragung der Unternehmen hervor.
Animation-X Gesellschaft zur
Produktion von Animationsfilmen mbH
Gegründet 2005
Geschäftsführer: Stephan Schesch
Geschäftsfeld: Herstellung von Animationsfilmen
Benchmark Entertainment Picture
Productions GmbH
Gegründet 2002
Geschäftsführer:
Dr. Michael Schoemann
Geschäftsfeld: Spielfilme/Serien für Kino/TV
Spielfilmproduktionen ab 2005 (Auswahl): Die drei Räuber, 75 Minuten, 2005/2006, N.N., 90 Minuten,
2005-2007
Studiopartner: Studio 88, Baden-Baden, weitere Kooperationspartner in Asien
TV- und Spielfilmproduktionen bis 2004 (Auswahl): Die Abenteuer von Pico & Columbus/The Magic Voyage, 80 Minuten, 1992; Hot Dogs: Wau – wir sind reich!, 82 Minuten, 1999; Wombat City, TV, 26x13 Minuten,
2001
Geplante TV- und Spielfilmproduktionen ab 2005 (Auswahl): Little Big Panda, 83 Minuten, 2004-2007;
Cool Flame, 82 Minuten, 2002-2006; Royal Club, 26x26 Minuten, 2005/2006
Studiopartner: Public Toons, Hamburg; Les Films de la Perrine, Paris/Frankreich; Groupe Carrère, Paris/
Frankreich; Hong Ying Universe, Los Angeles/USA, Taipeh/China
Berliner Film Companie
Productions GmbH (BFC)
Gegründet 2002
Geschäftsführer: Frank Braun,
Rainer Söhnlein
Geschäftsfeld: Finanzierung, Produktion u. Distribution von TV-Serien und Kinofilmen für den Internationalen Markt
TV- und Spielfilmproduktionen 2002 bis 2005 (Auswahl): Happily N´Ever After, 75 Minuten, 2002-2005;
Da Boom Crew, 13x22 Minuten, 2004/2005; Sherm!, 28x11 Minuten, 2005; MP4ORCE: Beyond Real, 13x30
Minuten, 2005
Studiopartner: BFC Berliner Film Companie Studio GmbH
6
Animationsbranche Berlin-Brandenburg
Hahnfilm AG
Gegründet 1986
Vorstand: Gerhard Hahn
Geschäftsfeld: Produktion und Vertrieb von Fernseh- und Videofilmen aller Art; weitere Betätigung auf dem
Film- und Fernsehgebiet
TV- und Spielfilmproduktionen bis 2004 (Auswahl): GNARFS, 26x11 Minuten, 2001; ALTAIR, 52x11 Minuten,
2003; Lola Langohr, 26x3’50 Minuten, 2003; Werner – Beinhart!, 85 Minuten, 1991; Asterix in Amerika, 85
Minuten, 1994; Werner – Volles Rooäää!!!, 82 Minuten, 1999; Abrafaxe, 80 Minuten, 2001
TV- und Spielfilmproduktionen ab 2005 (Auswahl): Die Schule der kleinen Vampire, 26x11 Minuten,
2005/2006; Die Schule der kleinen Vampire, 80 Minuten, 2005/2006, Malmi, 80 Minuten, 2005-2007; Be
Bop A Luna, 13x2’30 Minuten, 2005; Au Backe, 26x1 Minute, 2006
Studiopartner: Plan B Media, Köln; Sai Gon Animation Ltd., Saigon/Vietnam; Hosem Animation Studio,
Shanghai/China
Heinrich Sabl Filmproduktion
Gegründet 1990
Inhaber: Heinrich Sabl
Geschäftsfeld: Herstellung von Kurz- und Langspielfilmen, Puppentrick, Stop Motion, 35 mm
Marathon GmbH
Gegründet 2000
Geschäftsführer: Olivier Bremond,
Ansprechpartner Berlin:
Cécile Lauritano Vergara
Geschäftsfeld: Film- und TV-Produktion, 2D- und 3D-Animation
NFP animation film GmbH
Gegründet 1989
Geschäftsführer: Stefan Thies
Geschäftsfeld: Entwicklung und Produktion von Werbetrennern (z. B. „Mainzelmännchen“, ZDF), Serien,
Spielfilmproduktionen 1998 bis 2006 (Auswahl): Memory Hotel, 85 Minuten, 1999-2006
TV- und Spielfilmproduktionen bis 2004 (Auswahl): Odyssey, 26x26 Minuten, 2003
TV- und Spielfilmproduktionen ab 2005 (Auswahl): Totally Spies 5, 26x26 Minuten, 2005-2007; Totally
Spies – Der Film, 120 Minuten, 2005-2007; Galaxy High, 52x26 Minuten, 2005-2007
Studiopartner: Marathon Animation SA, Paris/Frankreich
Specials und Spielfilmen; Produktionsservices für Werbespots und Musikclips
TV-Produktionen bis 2004 (Auswahl): Mainzelmännchen, 3200x4 Sekunden, 2000-2004; Die Mainzels,
24x5 Minuten, 2002/2003
TV-Produktionen ab 2005 (Auswahl): Mainzelmännchen, 2400x4 Sekunden, 2005-2007
Studiopartner: NFP animation, Wiesbaden; Orange, Polen
Papa Löwe Filmproduktion GmbH
Gegründet 1999 (München),
seit 2002 in Berlin
Geschäftsführerin: Irina Probst
Geschäftsfeld: TV- und Spielfilmverfilmung, Animation der Janosch-Stoffe
TV-Produktionen bis 2004 (Auswahl): Papa Löwe und seine glücklichen Kinder, 26x13 Minuten, 20002002; Antje and Friends, 26x13 Minuten, 2002-2004
Spielfilmproduktionen 2004 bis 2006 (Auswahl): Oh, wie schön ist Panama, 70 Min., 2004-2006
Studiopartner: Orange, Polen
Rothkirch Cartoon-Film
Gegründet 1982
Inhaber: Thilo Graf Rothkirch
Geschäftsfeld: Produktion von Zeichentrickspielfilmen für den Sektor Family Entertainment (mit dem
Schwerpunkt Kinoeinsteiger) nach Kinderbuch-Bestsellern für den internationalen Markt
TV- und Spielfilmproduktionen bis 2004 (Auswahl): Feordor, 26x5 Minuten, 1998; Tobias Totz und sein
Löwe, 73 Minuten, 1999; Lauras Stern, 13x10 Minuten, 2002; Der kleine Eisbär, 13x26 Minuten, 2003; Der
kleine Eisbär, 73 Minuten, 2003; Lauras Stern, 73 Minuten, 2004
TV- und Spielfilmproduktionen ab 2005 (Auswahl): Der kleine Eisbär 2, 73 Minuten, 2003-2005; DODO,
26x5 Minuten, 2005/2006; DODO, 73 Minuten, 2005-2007
Studiopartner (Auswahl): Animationsfabrik, Hamburg; Animationsstudio Ludewig, Hamburg; Animagix,
Köln; Kringel Medien AG, Berlin, Köln; MotionWorks, Halle; Kecskemetfilm, Ungarn
7
Animationsbranche Berlin-Brandenburg
3. Aus- und Weiterbildung
Seit 1999 rund 1.000 Absolventen im Bereich Animation
bundesweit
Es wird geschätzt, dass sich zwischen 1999 und 2004 rund 1.000 Absolventen auf dem Gebiet
der Animation in Deutschland, hiervon rund 250 in Berlin-Brandenburg, qualifiziert haben und
pro Jahr etwa 200 Studenten hinzukommen, von denen sich die Hälfte mit den Berufszielen
Animationsproduzent, Animationskünstler oder Digital Artist ausbilden lässt. Bundesweit gibt
es im Wesentlichen sieben Institutionen, die eine Vollzeit-Ausbildung im Bereich Animation
anbieten, von denen zwei in Brandenburg angesiedelt sind: die Hochschule für Film und Fernsehen ‚Konrad Wolf’ in Potsdam-Babelsberg und die GERMAN FILM SCHOOL for digital production im brandenburgischen Elstal. Neben diesen zwei großen „Playern“ existieren in der Region
Berlin-Brandenburg zahlreiche Studiengänge und Weiterbildungsmöglichkeiten, die Animation
lehren.
Die tabellarische Zusammenstellung der wichtigsten Ausbildungsmöglichkeiten Deutschlands
und der Region gibt einen Überblick über die relevanten Bildungsinstitutionen, deren Studiengänge und -abschlüsse sowie einige Rahmenbedingungen der Ausbildungen. Auf die zwei
Flaggschiffe, die HFF ‚Konrad Wolf’ und die GERMAN FILM SCHOOL for digital production sowie
auf die spezialisierten Studiengänge der Universität der Künste wird im Folgenden genauer
eingegangen.
Die Hochschule für Film und Fernsehen (HFF)‚ Konrad Wolf’,
Potsdam-Babelsberg
Studiengang Animation der
HFF – Ausbildung zum Animationskünstler
60 Studenten lassen sich derzeit im Studiengang Animation, der in der Regel neun Semester
dauert, zum „Diplom-Animator/in“ ausbilden. Der 1984 gegründete Fachschulstudiengang der
Hochschule für Film und Fernsehen wurde 1991 in einen Fachhochschulstudiengang umgewandelt und 2002 in den Kunsthochschulstatus überführt. Mehr als 100 Studenten bewerben sich
jährlich für die zehn Plätze, die sowohl mit traditioneller Tricktechnologie als auch mit neuester
Computertechnik ausgestattet sind. 103 junge Künstler haben den Studiengang bisher erfolgreich absolviert.
Das praxisorientierte Studium Animation ist in vier Ausbildungsmodule untergliedert: gestalterische Grundlagen, animationsspezifische Fächer, Computeranimation/ Interaktion und künstlerisch-wissenschaftliche Fächer. Neben den Grundlagen traditioneller Animationstechniken
werden auch neue Technologien vermittelt. Im Hauptstudium ist eine Spezialisierung in allen
Genres des traditionellen Animationsfilms sowie im Bereich der digitalen Medien möglich.
Exzellente technische Ausstattung der HFF
Die technische Ausstattung der Hochschule ist exzellent: Neben Unix-, MAC- und PC-Systemen
sowie weiteren speziellen Animationstechnologien für die Studenten verfügt die HFF als einzige Hochschule weltweit über einen Film-Abtaster, digitale Farbkorrektur und Film-Belichter,
die den Studierenden hochwertige Endprodukte ermöglichen.
Künstlerische Individualförderung bei HFF im Vordergrund
Die Übungen und Kurse sind vorrangig projektgebunden und praxisorientiert. Im Unterschied zur
GERMAN FILM SCHOOL hat bei der HFF die künstlerische Individualförderung mehr Gewicht.
Die GERMAN FILM SCHOOL for digital production, Elstal
Die GERMAN FILM SCHOOL for
digital production – Ausbildung zum Digital Artist
Die GERMAN FILM SCHOOL for digital production wurde 1998 als erste private Filmhochschule
für digitale Medienproduktion in Deutschland gegründet und nahm ihren Lehrbetrieb im Sommersemester 2000 auf. Derzeit lassen sich rund 90 Studierende zum „Diplom Digital Artist“
ausbilden, damit ist die Hochschule zu 75% ausgelastet. Zum Wintersemester 2004/2005 wurde die höchstmögliche Anzahl von 20 Studenten aufgenommen. Studienbeginn ist zweimal
8
Animationsbranche Berlin-Brandenburg
Praxisbezogene Ausbildung
mit Dienstleistungs-Fokus
jährlich, pro Jahr können also 40 Studierende ausgebildet werden. Seit dem Abschluss des
ersten Ausbildungszyklus im Jahr 2003 haben 53 Studenten das Diplom zum „Digital Artist“
erlangt. Seit 2003 ist die GERMAN FILM SCHOOL durch das Brandenburgische Wissenschaftsministerium staatlich anerkannt. Das Budget der Elstaler Filmhochschule beträgt 1,2 Mio. Euro
pro Jahr, finanziert wird sie durch Hard- und Software-Hersteller, Eigenmittel der Gründer und
Studiengebühren.
Im Lehrplan der GERMAN FILM SCHOOL steht die praxisbezogene Ausbildung im Vordergrund.
Schwerpunkte der Ausbildung sind die Computer-Animation, visuelle Spezial-Effekte und digitale Bildbearbeitung. Ziel ist es, die Studenten optimal auf den Umgang mit sämtlicher gängiger Animationssoftware vorzubereiten und somit zu sehr guten Dienstleistern – Operatoren
und 3D-Animatoren – auszubilden.
Den rund 90 Studierenden stehen rund 110 Arbeitsplätze zur Verfügung. Für die praktische
Ausbildung stehen Hardware-Peripherie wie digitale Kameras, Schnitt- und Audio-Systeme sowie ein Motion Capture-System und 3D-Scanner zur Verfügung. Ausgebildet wird vorrangig auf
leistungsstarken PC-Workstations.
GERMAN FILM SCHOOL als professionelle Ausbildungsstätte
für Animation anerkannt
Die GERMAN FILM SCHOOL kann seit ihrem Bestehen auf viele Auszeichnungen verweisen. Als
einzige deutsche Einrichtung ist die GERMAN FILM SCHOOL als professionelle Ausbildungsstätte für Animation durch das European Training Network for Animation (ETNA) und den Europäischen Verband für Animationsfilm, CARTOON, anerkannt.
Die Universität der Künste Berlin
Drei Studiengänge an der UdK Experimentelle Mediengestaltung …
Die Universität der Künste (UdK) bietet im Rahmen von drei spezialisierten Studiengängen eine
Ausbildung auf dem Gebiet der interaktiven Mediengestaltung und Visualisierung an: Der Studiengang Experimentelle Mediengestaltung stellt die audiovisuellen Medien Film, Video und
Rechner und deren Verknüpfung in das Zentrum der Lehre. Vermittelt wird ein bildsprachlich
und dramaturgisch experimenteller Einsatz von Bewegtbildern bzw. das künstlerische Gestalten multimedialer oder interaktiver Systeme. Das Studium findet in traditionell künstlerischer
Ausbildung in Klassen statt und ist eng verknüpft mit der – nicht nur räumlichen – Nähe zur
Bildenden Kunst. Die Zulassung für den 1998 gegründeten Studiengang erfordert ein abgeschlossenes UdK-Grundstudium und eine Grundausbildung in zeitbasierten Medien.
... Visuelle Kommunikation …
Im Studiengang Visuelle Kommunikation der UdK beschäftigen sich Studierende mit Planung,
Realisierung und Vermittlung sichtbarer Informationen in zwei oder drei Dimensionen. Einen
Schwerpunkt des Diplomstudiums bilden Grundlagen des Entwerfens für die Bereiche GraphikDesign, Ausstellungsdesign und Photo/Film/Video. Neuen technischen Verfahren und neuen
Medien kommen in der Lehre besondere Bedeutung zu.
… und Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation
Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation ist ein wissenschaftlicher Diplomstudiengang,
in dessen Zentrum strategische und gestalterische Konzeptionen für Kampagnen der Auftragskommunikation stehen. Die Verknüpfung betriebswirtschaftlicher und gestalterischer Anteile
ist in Deutschland einzigartig. Alle Studierenden absolvieren ein Kommunikationsprojekt, das
oftmals auch umgesetzt wird. Absolventen des Studiengangs Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation sind in der Regel in der Werbung tätig, zunehmend aber auch in der Gesellschaftskommunikation.
9
Animationsbranche Berlin-Brandenburg
Die wichtigsten Ausbildungsmöglichkeiten in Berlin-Brandenburg im Überblick
Bildungsinstitut
Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“
The GERMAN FILM SCHOOL
for digital production
Universität der Künste (UdK)
Sitz
Brandenburg
Brandenburg
Berlin
Studiengang/
Ausbildung
Animation
Digital Artist
Experimentelle Mediengestaltung
Schwerpunkt
2D/3D
3D
Animation als Teilbereich der Fachklasse Experimentelle Filmgestaltung
9 Semester
6 Semester (zzgl. 2 Semester bei Ausb. zum Meisterschüler)
Abschluss
Diplom-Animator/in
Diplom Digital Artist
Absolvent/in der Universität der
Künste (ggfs. Meisterschüler/in)
Zugangsvoraussetzungen
Hochschulreife, künstl. Eignung,
Fach- oder Hochschulreife bzw.
Nachweis von 12 Wochen
künstlerische Eignung
praktischer Tätigkeit
Abgeschl. UdK-Grundstudium,
Grundausbildung in zeitbasierten
Medien, künstlerische Begabung
Beginn
1xjährlich
2xjährlich
2xjährlich
Anzahl Plätze
10
20
keine Zulassungsbeschränkung
Start d. Ausbildung
1984
2000
1998
Gebühren
0 €
44.940 €
0€
Bildungsinstitut
Universität der Künste (UdK)
Universität der Künste (UdK)
SAE Institute
Sitz
Berlin
Berlin
Berlin
Studiengang/
Ausbildung
Gesellschafts- und Wirtschafts-
kommunikation (GWK)
Visuelle Kommunikation
Digital Animation Program
Schwerpunkt
Animation als Teilbereich des
Fachgebietes Audiovisuelle
Kommunikation/Neue Medien
Animation als Teilbereich des
Fachbereichs Foto/Film/Video
3D
Dauer d. Ausbildung
9 Semester 10 Semester (zzgl. 2 Semester bei Ausbildung zum Meisterschüler)
15 Monate (Diplom)
oder 27 Monate (BA)
Abschluss
Diplom-Kommunikationswirt/in Diplom-Designer/in
(ggf. Meisterschüler/in)
Diplom oder BA
Zugangsvoraussetzungen
Hochschulreife (Numerus
clausus-Studiengang)
Hochschulreife,
künstlerische Begabung
Mindestalter 18 Jahre,
Mittlere Reife Beginn
2xjährlich 2xjährlich
2xjährlich
Anzahl Plätze
ca. 70 keine Zulassungsbeschränkung
20
Start d. Ausbildung
1980 1975
2000
Gebühren
0€
0 €
9.370 € bzw. 15.880 € (BA)
Bildungsinstitut
L4 Institut für Digitale
Kommunikation
Games Academy
Games Academy
Sitz
Berlin
Berlin
Berlin
Studiengang/
Ausbildung
Game Design Game Design
Game Art & Animation
Schwerpunkt
3D, Spieleentwicklung
3D, Spieleentwicklung
3D, Spielegestaltung
Dauer d. Ausbildung
2 Jahre 1 Jahr
2 Jahre
Abschluss
Game Designer/in
Game Designer
Game Artist
Zugangsvoraussetzungen
Abitur oder geeigneter mittlerer
Schulabschluss, künstlerischer Eignung,
Teilnahme an Ideenwettbewerb
Keine
Künstlerische Eignung
Beginn
1xjährlich
1xjährlich
1xjährlich
Anzahl Plätze
50
ca. 20
ca. 20
Start d. Ausbildung
1999
2000
2000
Gebühren
15.700 € (Stipendium möglich)
9.950 € zzgl. Prüfungs-
gebühren (Bafög möglich) 14.990 € zzgl. Prüfungsgebühren
(Bafög möglich)
Dauer d. Ausbildung
3 Jahre
10
Animationsbranche Berlin-Brandenburg
Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in Deutschland im Überblick
Bildungsinstitut
Institut für Animation, Visual Effects
und digitale Postproduktion
International Academy of Media and Arts e.V.
Internationale FilmSchule Köln
Sitz
Ludwigsburg/Baden-Württemberg
Halle/ Sachsen-Anhalt
Köln/Nordrhein-Westfalen
Studiengang/
Ausbildung
Animation
European Animation Masterclass (EAM)
Weiterbildungsprogramm Trickfilm/
Animation (inkl. Praktikum)
Schwerpunkt
2D, 3D
2D
2D, ab Herbst 2006 vorr. auch 3D
Dauer d. Ausbildung
4 Jahre
7 Monate (inkl. 2 Monate Praktikum
in einem Studio)
1 Jahr, ab Herbst 2006 durch Integration
3D evtl. 1,5 Jahre
Abschluss
Diplom der Filmakademie
Zertifikat der EAM
Baden-Württemberg
Zertifikat der Internationalen
FilmSchule Köln
Zugangsvoraussetzungen
Hochschulreife, künstlerische Eignung,
1 Jahr praktische Erfahrung im Medien-
bereich, Bewerbung mit animations-relevantem Film oder Film-ausschnitten oder
Storyboard
Gute Englisch-Kenntnisse, zeichnerische
Begabung, Eignungstest
Besondere künstlerische Begabung,
Arbeitsproben
Beginn
1xjährlich
1xjährlich
1xjährlich
Anzahl Plätze
20
10
max. 12
Start d. Ausbildung
2002
2003
2001, nach Überarbeitung Neustart
vorr. im Herbst 2006
Gebühren
0 €
0 € (Stipendium für Ausländer möglich)
3.500 €
Bildungsinstitut
Animation School Hamburg
Kunsthochschule Kassel
Sitz
Hamburg
Kassel/Hessen
Studiengang/
Ausbildung
Qualifizierung im Bereich
Animationsdesign
Trick- und Animationsfilm als Schwerpunkt
des Studiengangs Visuelle Kommunikation
Schwerpunkt
2D
Klassischer Zeichen- und Puppentrickfilm,
Ausbildung in 2D- und 3D-Techniken
Dauer d. Ausbildung
14 Monate
5 Jahre
Abschluss
Zertifikat der Animation School Hamburg
Zeugnis der Kunsthochschule Kassel
(ggfs. Meisterschüler/in)
Zugangsvoraussetzungen
Berufserfahrung im Zeichenbereich,
graphische oder vergleichb. Ausbildung,
außerordentliches zeichnerisches Talent
Hochschulreife, künstlerische Begabung
Beginn
1xjährlich
1xjährlich
Anzahl Plätze
18
k.A.
Start d. Ausbildung
1998
1979
Gebühren
3.150 €
0€
11
Animationsbranche Berlin-Brandenburg
4. Talente und Start-up-Unternehmen
Vielzahl an Auszeichnungen
als Talent-Indikator
Es wird angenommen, dass mehr als 200 Studenten, Hochschulabsolventen und Autodidakten,
Freelancer und Firmeninhaber in der Region ansässig und auf dem Gebiet der Animation hauptberuflich tätig sind. Legt man die Auszeichnungen der in der Region produzierten Filme durch
Festivalnominierungen und Preise zu Grunde, so zeigt sich, dass auf Grund der Quantität und
der Qualität der Ausbildung in der Region ein großer Pool an Talenten existiert.
HFF Studentin holt Silbernen
Bär 2005 für „Jam Session“
Das Festivalbüro der HFF beschickt alle weltweit relevanten (Animationsfilm-) Festivals mit den
neuesten studentischen Arbeiten. Der internationale Erfolg der letzten Jahre ist beachtlich:
Viele Preise und Auszeichnungen belegen die Qualität der studentischen Produktionen. Der
Studiengang Animation ist innerhalb der Hochschule der erfolgreichste Studiengang, was die
Einspielung von Preisen betrifft. Exemplarisch sei hier auf die Auszeichnung mit dem Silbernen
Bären 2005 in der Kategorie Kurzfilm für den Film „Jam Session“ der polnischen Studentin
Izabela Plucinska hingewiesen.
GERMAN FILM SCHOOL räumt
bei Animago Award ab
Die GERMAN FILM SCHOOL konnte allein in den Jahren 2003 und 2004 im Rahmen der Animago-Preisverleihung 13 erste, acht zweite und sechs dritte Preise erzielen. Der Animago Award
zeichnet seit 1997 die besten Produktionen im Bereich 2D- und 3D-Computergraphik aus, der
Wettbewerb gilt als wichtige Referenz und Plattform im Markt für Digital Content Creation.
Beispielhaft sei hier auf die 3D-Animation „RoughAppRoach“ der Studenten Ole Bukowsky,
Tim Reischmann und Max Koriath hingewiesen. Nur wenige Tage nachdem der Kurzfilm im
Netz zum Download freigegeben war, schnellten Zugriffs- und Downloadzahlen in fünfstellige
Höhen.
Neben den großen Institutionen HFF und GERMAN FILM SCHOOL, die oftmals als Plattform zur
Selbstständigkeit und Ausgangspunkt für Netzwerk-Initiativen dienen, bieten bestehende Pitching- und Festival-Plattformen wie die Talentbörse „European Talents“ im Rahmen der FMX,
das „Coaching Programm“ von Cartoon Movie und der Deutsche Nachwuchspreis „First Steps“
dem deutschen Animationsnachwuchs wertvolle Entwicklungsmöglichkeiten.
5. Öffentliche Finanzierungshilfen
Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH
17 Mio. Euro oder 10% der
Fördergelder der Region in
Animation investiert
Die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH hat von 1994 bis 2004 Projektförderung von insgesamt 171 Mio. Euro an die Filmwirtschaft vergeben. Hiervon wurden 17,1 Mio. Euro, also 10%,
in Animationsprojekte investiert. Diese teilen sich wie folgt auf:
Förderkategorie
Stoffentwicklung
Produktentwicklung
Produktion Spielfilm
Produktion Kurzfilm
Verleih / Vertrieb
Sonstige Vorhaben
Gesamt
Förderssumme
0,3 Mio. €
1,0 Mio. €
13,6 Mio. €
0,2 Mio. €
0,7 Mio. €
1,3 Mio. €
17,1 Mio. €
Mit dieser Förderung wurde laut Medienboard ein Regionaleffekt5 in Höhe von über 35 Mio. Euro,
also 200% der Investitionen, erzielt. Mit der im Jahr 2004 ausgesprochenen Förderung von
1,9 Mio. Euro setzt die Medienboard wesentlich auf erfolgreiche Markenprodukte wie „Der kleine Eisbär 2“ und “Oh wie schön ist Panama“. Ein Hauptteil der Förderung „Sonstige Vorhaben“ macht der von der Medienboard und CARTOON initiierte und seit 1999 etablierte Markt
5
Regionaleffekt: In der Region erzielter Umsatz, erwirtschaftet aufgrund der Förderung.
12
Animationsbranche Berlin-Brandenburg
„Cartoon Movie“ aus, der nicht nur erfolgreich zur Finanzierung der aus der Region Berlin-Brandenburg generierten Projekte beiträgt, sondern auch die Region als Marke im Bewusstsein der
europäischen Animationsbranche verankert hat.
Der Anteil der Stoff- und Projektentwicklungsförderung im Verhältnis zur Produktionsförderung
liegt bei ca. 10%, wobei sieben von 18 in der Entwicklung geförderten Spielfilm- und TV-Projekte,
also 38%, produziert und/oder verwertet wurden. Dieser Prozentsatz ist gegenüber dem in der
audiovisuellen Branche durchschnittlichen Anteil in Höhe von 10% außergewöhnlich hoch.
Weitere Förderungen
Investitionsbanken der Länder
Berlin (IBB) und Brandenburg
(ILB) für Beratung und
Zwischenfinanzierung
Auch die beiden Investitionsbanken der Länder Berlin (IBB) und Brandenburg (ILB) stehen
– im jeweiligen Auftrag der Länder – Jungunternehmern und etablierten Unternehmern beratend zur Verfügung. Gemeinsam mit den Wirtschaftsförderungen der Länder Berlin und Brandenburg, der Berlin Partner GmbH und der ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH, beraten sie
Unternehmen bei der Gründung und in Belangen der Unternehmensfinanzierung. Neben ihrer
Beratungstätigkeit haben beide Banken im Jahr 2005 ein Programm zur Zwischenfinanzierung
von Filmproduktionen aufgelegt.
Berlin Partner und ZukunftsAgentur Brandenburg:
Service für Investoren
Die Berlin Partner GmbH und die ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH bieten darüber hinaus
einen kostenfreien Service für Investoren und beraten diese unter anderem in betriebswirtschaftlich-konzeptionellen Fragen. Der Service für Berliner und Brandenburger Unternehmen
umfasst Leistungen wie Außenwirtschaftsberatung und Kooperationsvermittlungen. Neben
den oben genannten Themen setzt sich die Berlin Partner GmbH für Kooperationen in Co-Produktions- und Ausbildungsbelangen zwischen China und Berlin ein.
6. Animation und Forschung
Rolle der Animation bei Vermittlung komplexer Zusammenhänge unterschätzt
In der Mediendiskussion wird der Begriff Animation fast ausschließlich mit Entertainment, Film,
Fernsehen und allenfalls Computerspielen assoziiert. Dabei wird die große Bedeutung der Animation für das Verständnis von Naturwissenschaft und Technik leicht übersehen. Gerade die
Digitalisierung trägt dazu bei, komplexe Forschungs- und Bildungsinhalte, insbesondere alles,
was abstrakt ist oder mit der Miniaturisierung zu tun hat, visuell zu kommunizieren.
In der Region Berlin-Brandenburg haben verschiedene Unternehmen mit Vorreiterposition ihren Sitz, die sich entweder um die Entwicklung von Software für digitale Animation verdient gemacht haben, oder deren Arbeit eine Grundlage bzw. Bausteine für die erfolgreiche Integration
und zukunftsweisende Adaption digitaler Animation liefert.
mental ray® - Oscar-gekrönte
Software für digitale Animation
der Firma mental images
Die Berliner Firma mental images Gesellschaft für Computerfilm und Maschinenintelligenz
zählt weltweit zu den führenden Unternehmen der Softwareentwicklung in der Bildsynthese
für Animation, Visualisierung und virtuelle Techniken. Die Bildsynthese (Rendering) ist ein
Verfahren zur Erzeugung von digitalen Bildern, basierend auf dreidimensionalen Szenendaten
vom Betrachtungspunkt einer im Computer simulierten Kamera aus. Für ihre Entwicklung der
mental ray® Rendering Software für Filmproduktion wurde das Unternehmen 2003 mit einem
Oscar ausgezeichnet.
Berlin-Adlershof: idealer
Standort für Vernetzung
elektronischer und digitaler
Medien
Ein idealer Standort für die Vernetzung elektronischer und digitaler Medien ist das ehemalige
Fernsehzentrum der DDR in Berlin-Adlershof. Der Umbau in ein digital vernetztes regionales
Medienzentrum ist vollzogen, und die breit gefächerte Infrastruktur eröffnet gute Voraussetzungen für die Integration digitaler Animation. In nächster Nähe haben sich ein Messebau- und
Bühnenbildbetrieb, der mit digital animierter Prä-Visualisierung arbeitet, die Informatiker der
Humboldt-Universität, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. sowie das Fraunhofer
Institut angesiedelt.
13
Animationsbranche Berlin-Brandenburg
Fraunhofer Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik FIRST - neue Oberflächen
für digitale Projektionen
Das Fraunhofer Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik FIRST Berlin befasst sich
mit Oberflächen für digitale Projektion. Zwecks Analyse und Simulation komplexer Prozesse
aus Luft- und Raumfahrt, Medizin, Umweltschutz, Stadtplanung usf. können auch digitale Animationen auf virtuelle Technologien der Visualisierung übertragen werden. In diesem Zusammenhang strebt das Institut stets auch den Schulterschluss mit der Medienindustrie an, um
interaktive Inhalte und synthetische Laufbilder qualifiziert aufbereiten zu können.
Deutsches Zentrum für Luft und
Raumfahrt - Visualisierung und
digitale Kartierung
Das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) Institut für Planetenforschung ist beteiligt
an der Mission Mars Express. An Bord der europäischen ESA-Sonde Mars Express befindet sich
eine hoch auflösende, 19,6 Kilogramm schwere, unter Mitwirkung des Instituts entwickelte Stereokamera HRSC („High Resolution Stereo Camera“), welche die Oberfläche des Mars scannt
und dreidimensional wiedergibt.
PREPaRE – Animation der
Patientenakten von morgen
Weiterhin sei noch auf den Einsatz digitaler Animation in Forschung und Präsentation hingewiesen. Bahnbrechend ist hier das PREPaRe-System, eine Entwicklung der Fachgruppe „Computergraphik und Computerassistierte Medizin“ der Technischen Universität Berlin (Fakultät IV
für Elektrotechnik und Informatik). Forscher arbeiten hier an einem internet-basierten, multimedialen Informationssystem, das geeignet ist, dem Patienten praktischen Zugriff auf die Daten
seiner verschiedenen elektronischen Patientenakten – auch im 3-D Format – zu ermöglichen.
Humboldt-Universität Computergraphik im Dienste
der Verkehrsforschung
Bei der Computergraphik in der Verkehrsforschung (Humboldt-Universität, Institut für Informatik, Computer Vision) handelt es sich um einen jungen Forschungsbereich, der durch Ralf
Reulke auch mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (Institut für Verkehrsforschung) verbunden ist. Fragen wie z.B. die Bewachung von Kreuzungen mittels optoelektronischer Systeme machen eine Visualisierung von Verkehrsobjekten erforderlich. Mit Bildverarbeitungsmethoden werden Objektinformationen (Ort, Typ, Größe etc.) abgeleitet und diese
Bildinformation an den Kreuzungsrechner weitergeleitet und in einer Verkehrszentrale verarbeitet und visualisiert.
ART+COM AG – Digitalisierung
im interdisziplinären Einsatz
Eine zunehmende Bedeutung kommt der Animation bei der Visualisierung im didaktischen
sowie im Ausstellungsbereich zu. Ein Beispiel hierfür ist die Arbeit der ART+COM AG Berlin,
deren visualisierte Produkte und Installationen man im Internet, in Museen, Showrooms,
Visitor- und Science-Centern sowie auf Messen und Events findet. Die Kundenliste reicht
von Unternehmen wie BMW und Siemens über Bundesministerien bis zu Museen wie dem
Jüdischen Museum Berlin und dem Centre George Pompidou in Paris.
CYBERLINE – Echtzeit-Simulationen in einem virtuellen
Raum-Zeit-Mobil
Das Merkaba Project von CYBERLINE Research, initiiert von Prof. Dr. Bernd Willim, dem Gründer
der GERMAN FILM SCHOOL, basiert auf dem Gedanken eines sogenannten Raum-Zeit-Gefährts.
Ziel der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von CYBERLINE Research ist die Entwicklung
eines digitalen Unterhaltungssystems, das interaktive virtuelle Welten in außergewöhnlichem
Detailreichtum präsentiert und immersiv erleben lässt.
Hasso-Plattner-Institut –
direkter Bezug von wissenschaftlichen Visualisierungstechniken und Animationsfilmindustrie
Das Fachgebiet Computergraphische Systeme (Computer Graphics Systems Research Group)
des Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH der Universtität Potsdam unter Leitung von Prof. Dr. Jürgen Döllner ist aktiv in Forschung, Lehre und Software-Entwicklung
auf den Gebieten der Echtzeit-Computergraphik, der umfassenden, nicht nur bildlichen Visualisierung und des Software Engineering. Computergraphische Systeme sind allgegenwärtige
Bestandteile heutiger IT-Systeme wie z. B. 2D-Graphikbibliotheken, 3D-Rendering Engines,
3D-Game Engines, Benutzungsschnittstellensystemen und Multimediasystemen.
Arbeitsschwerpunkte des HPI bilden die Bereiche der Visualisierung komplexer räumlicher
Umgebungen (virtuelle 3D-Stadtmodelle und virtuelle 3D-Landschaftsmodelle), der 3D-Computergraphik und des Real-Time-Rendering sowie der automatisierten Herstellung von Dynamikund Handlungs-Symbolisierungen, wie sie z. B. in visuellen Arbeitsanleitungen oder in Storyboards benötigt werden. Auf der Basis von 3D-Computeranimationen bieten sich hier vielfältige
Schnittstellen für den Animationsfilm an.
14
Animationsbranche Berlin-Brandenburg
Fazit
Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass die Region über ein großes Potenzial an jungen
Talenten und kreativen Produzenten im Bereich Animation verfügt und auch im Bereich Forschung eine Vorreiterposition einnimmt.
Eines der Arbeitsfelder der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH ist die nachhaltige Stärkung und Weiterentwicklung dieses Potenzials. Gemeinsam mit ihren Partnern aus Politik,
Wirtschaft und der kreativen Szene setzt die Medienboard deshalb im kommenden Jahr 2006
folgende Schwerpunkte in ihrer Tätigkeit für den Bereich Animation:
• Unterstützung der jungen Animationstalents durch eigene Netzwerkaktivitäten
• Entwicklung und Etablierung eines Geschäftsmodells für Nachwuchsproduzenten, bei dem
junge Produzenten gemeinsam mit erfahrenen Produzenten ein Projekt betreuen
• Verstärkte Vernetzung der Animationsbranche national und international
15
Animationsbranche Berlin-Brandenburg
Adressen
Aus- und Weiterbildung
Produzenten
aus der Region
Animation-X
Marathon GmbH
Games Academy
The GERMAN FILM SCHOOL for
Gesellschaft zur Produktion von
GF: Oliver Bremond
Game Design und Game Art
digital production GmbH
Animationsfilmen mbH
Ansprechpartner Berlin:
& Animation
Leitung: Prof. Dr. Bernd Willim
GF: Stephan Schech
Cécile Lauritano Vergara
Leitung: Thomas Dlugaiczyk
Demex Allee
Bülowstr. 90
Steinplatz 1
Mainzer Str. 23
14641 Elstal
10783 Berlin
10623 Berlin
10247 Berlin
Tel: +49 (0)33234-908-33
Tel: +49 (0)30-23083331
Fax: +49 (0)30-3159-9823
Tel: +49 (0)30-297791-20
Fax: +49 (0)33234-908-34
Fax: +49 (0)30-23083322
[email protected]
Fax: +49 (0)30-297791-50
[email protected]
[email protected]
www.filmschool.de
[email protected]
www.x-filme.de
NFP animation film GmbH
www.games.academy.de
Universität der Künste (UdK)
GF: Stefan Thies
Benchmark Entertainment Picture
Kurfürstendamm 57
Hochschule für Film und Fernsehen
Grunewaldstr. 2-5
Productions GmbH
10707 Berlin
(HFF) ‚Konrad Wolf’
10179 Berlin
GF: Dr. Michael Schoemann
Tel: +49 (0)30-32909-511
Leitung: Prof. Ulrich Weinberg
Pücklerstr. 5b
Fax: +49 (0)30-32909-119
(Studiendekan Computeranimation
Experimentelle Mediengestaltung:
14195 Berlin
[email protected]
und -grafik)
Prof. Heinz Emigholz
Tel: +49 (0)30-8972-5513
www.NFP.de
Marlene-Dietrich-Allee 11
Tel: +49 (0)30-3185-1229
14482 Potsdam-Babelsberg
[email protected]
Papa Löwe Filmproduktion GmbH
Tel: +49 (0)331-62023-10
www.udk-berlin.de
GF: Irina Probost
Fax: +49 (0)331-62023-99
Berliner Film Companie
Niederlassung Berlin:
[email protected]
Visuelle Kommunikation und
Productions GmbH (BFC)
Solmsstr. 44
www.hff-potsdam.de
Gesellschafts- und Wirtschafts-
GF: Frank Baumann,
10961 Berlin
Rainer Söhnlein
Tel: +49 (0)30-8179-7923
L 4 Institut für Digitale
Prof. Barbara Kirchner
Johannisstr. 20
Fax: +49 (0)30-8179-7920
Kommunikation
Tel: +49 (0)30-3185-1223
10117 Berlin
[email protected]
Leitung: Dr. Peter Schisler
[email protected]
Tel: +49 (0)30-726194-600
www.papa-loewe.de
Heinrich-Roller-Str. 16/17
www.udk-berlin.de
Fax: +49 (0)30-8972-5512
[email protected]
kommunikation (GWK)
10405 Berlin
Fax: +49 (0)30-726194-609
[email protected]
Rothkirch Cartoon-Film
Tel: +49 (0)30-44362-90
www.bfc.net/de
Inh.: Thilo Graf Rothkirch
Fax: +49 (0)30-44362-925
Bergmannstr. 68
[email protected]
Hahnfilm AG
10961 Berlin
www.L-4.de
Vorstand: Gerhard Hahn
Tel: +49 (0)30-69808-40
Schwedter Str. 36a
Fax: +49 (0)30-69808-29
SAE Berlin
10435 Berlin
[email protected]
Leitung: Timo Kramer
Tel: +49 (0)30-44354-90
www.cartoon-film.de
Kapweg 4
Fax: +49 (0)30-44354-9253
13405 Berlin
[email protected]
Tel: +49 (0)30-498600-54
www.hahnfilm.de
Fax: +49 (0)30-498600-57
[email protected]
Heinrich Sabl Filmproduktion
www.sae.edu
Inh.: Heinrich Sabl
Berliner Str. 29a
13187 Berlin
Tel: +49 (0)30-44971-41
Fax: +49 (0)30-44971-42
[email protected]
16
Animationsbranche Berlin-Brandenburg
Öffentliche
Finanzierung
Animation und
Forschung
Investitionsbank Berlin (IBB)
Adlershof Projekt GmbH
Fraunhofer Institut Rechnerarchi-
Das PREPaRe-Projekt der
Bundesallee 210
GF: Dipl.-Ing. Gerhard W. Steindorf
tektur und Softwaretechnik FIRST
Technischen Universität Berlin
10719 Berlin
Rudower Chaussee 19
Berlin Visualization Systems, Tech-
Fakultät IV für Elektrotechnik
Tel: +49 (0)30-21254-142
12589 Berlin
nology and Application (VISTA)
und Informatik
Fax: +49 (0)30-21254-388
Tel: +49 (0)30-6392-3902
Ansprechpartner: Kay-Ingo Ahlers
Fachgebiet Graphics & Computer
Kundenberatung.wirtschaft@
Fax: +49 (0)30-6392-3901
Kekuléstr. 7
Assisted Medicine
investitionsbank.de
[email protected]
12489 Berlin
Ansprechpartner:
www.investitionsbank.de
www.adlershof.de
Tel: +49 (0)30-6392-1776
Dipl.-Ing. Kai Köchy
Fax: +49 (0)30-6392-1805
Franklinstr. 28/29
InvestitionsBank des Landes
ART+COM AG Berlin
[email protected]
10587 Berlin
Brandenburg (ILB)
Ansprechpartner: Petra Zeljko
www.first.fhg.de
Tel: +49 (0)30-3142-3865
Steinstr. 104-106
Kleiststr. 23-26
14480 Potsdam
10787 Berlin
Hasso-Plattner-Institut für Soft-
Tel: +49 (0)331-6601-602
Tel: +49 (0)30-2100-10
waresystemtechnik GmbH
Fax: +49 (0)331-6601-999
Fax: +49 (0)30-2100-1555
Computer Graphics Systems
[email protected]
[email protected]
Research Group an der Universität
www.ilb.de
www.artcom.de
Potsdam
Berlin Partner GmbH
CYBERLINE Research Elstal:
Döllner, Dipl.-Math. Marc Nienhaus
GF: Roland Engels
Merkaba Projekt
Prof.-Dr.-Helmert-Str. 2-3
Ludwig Erhard Haus
c/o GERMAN FILM SCHOOL
14482 Potsdam
Fasanenstr. 85, 10623 Berlin
Ansprechpartner:
Tel: +49 (0)331-5509-170
Tel: +49 (0)30-20240-0
Prof. Dr. Bernd Willim
Fax: +49 (0)331-5509-179
Tel: +49 (0)30-20240-166
Demex Allee
[email protected]
[email protected]
14641 Elstal
www.hpi.uni-potsdam.de
www.berlin-partner.de
Tel: +49 (0)33234-908-33
[email protected]
www.prepare.cs.tu-berlin.de
Ansprechpartner: Prof. Dr. Jürgen
Fax: +49 (0)33234-908-34
Humboldt Universität zu Berlin
ZukunftsAgentur Brandenburg
[email protected]
Institut für Informatik,
GmbH
www.filmschool.de
Computer Vision
Steinstr. 104 - 106
Ansprechpartner: Ralf Reulke
14480 Potsdam
Deutsches Zentrum für Luft- und
Unter den Linden 6
Vorsitzender der GF:
Raumfahrt (DLR)
10099 Berlin
Dr. Detlef Stronk
Institut für Planetenforschung
Tel: +49 (0)30-2093-3044
GF: Prof. Dr. Klaus-Peter Schulze
Ansprechpartner: Ulrich Köhler
Fax: +49 (0)30-2093-3045
Tel: +49 (0)331-660-3000
Rutherfordstr. 2
[email protected]
Fax: +49 (0)331-660-3840
12489 Berlin
www.informatik.hu-berlin.de
[email protected]
Tel: +49 (0)30-67055-300
www.zab-brandenburg.de
Fax: +49 (0)30-67055-303
mental images GmbH
[email protected]
Ansprechpartner: Rolf Herken,
www.dlr.de/pf
Ludwig von Reiche
Medienboard Berlin-Brandenburg
GF: Petra M. Müller,
Fasanenstr. 81
Kirsten Niehuus
10623 Berlin
August-Bebel-Str. 26-53
Tel: +49 (0)30-31599-70
14482 Potsdam
Fax: +49 (0)30-31599-733
Tel: +49 (0)331-74387-0
[email protected]
Fax: +49 (0)331-74387-99
www.mentalimages.com
[email protected]
www.medienboard.de
17
Animationsbranche Berlin-Brandenburg
Ansprechpartner / Contacts
Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH
August-Bebel-Str. 26-53
14482 Potsdam-Babelsberg
Tel. +49 (0)331 743 87-0
Fax +49 (0)331 743 87-99
[email protected]
www.medienboard.de
Geschäftsführung Standortmarketing: Petra M. Müller
Geschäftsführung Filmförderung: Kirsten Niehuus
Die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH ist die Anlaufstelle für alle Akteure der Medienbranche in der Region. Sie vereint die Filmförderung und die Standortentwicklung der beiden
Länder unter einem Dach.
Der Geschäftsbereich Standortmarketing sorgt für die Präsentation der Medienregion BerlinBrandenburg, die länder- und branchenübergreifende Vernetzung, aktuelle Standortinformationen, die Bestandspflege vorhandener Medienunternehmen und die Unterstützung der Wirtschaftsförderungsgesellschaften bei der Ansiedlung von Medienunternehmen und –projekten.
Er verantwortet auch die Marktforschung und -beobachtung.
Die Filmförderung der Medienboard fördert Filme und filmbezogene Projekte in den Kategorien
Stoff- und Projektentwicklung, Produktion, Verlag und Vertrieb sowie Sonstige Vorhaben.
The Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH is the agency serving the region’s media industry.
It unites the responsibilities of film funding and location development for both federal states
under one roof.
The Medienboard’s business location department is responsible for the promotion of BerlinBrandenburg as a media region. It encourages regional and industry-wide networks, provides
up-to-date business location information and supports existing media companies. The board
also works in close cooperation with economic development agencies to attract media companies to the region. It also comprises activities of market-research and market-observation
The activities of the Medienboard in the field of film promotion range from film funding to the
support of content development, production, sales and distribution as well as many other filmrelated projects.
Copyright 2005 by Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH und Michael Schmetz Mediaconsult
Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen
Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH und der
Michael Schmetz Mediaconsult unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
18