5.5 BIOS-Setup-Optionen für die CPU
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5.5 BIOS-Setup-Optionen für die CPU
Kapitel 5 · CPUs konfigurieren Bei Pentium II/III-CPUs gibt es prinzipiell ebenfalls die Möglichkeit der Beeinflussung des Multiplikators, wofür auch anderweitig verwendete Anschlüsse (z.B. NMI, LINT) zum Einsatz kommen. Dabei ist im Allgemeinen allerdings kaum feststellbar, bei welchem Typ dies möglich ist und bei welchem nicht, denn dies hängt sogar von der jeweiligen Fertigungscharge ab. Die preisgünstigen Ableger wie der Celeron vom Pentium II/III oder vom Pentium 4 sowie der Duron vom Athlon verweigern aufgrund fest im Prozessor eingestellter Bustakte und Faktoren mit großer Wahrscheinlichkeit Übertaktungsversuche, zumal sie gegenüber ihren leistungsfähigeren Brüdern meist nur mit einen geringeren Systemtakt umgehen können. Dass es dennoch verschiedene Möglichkeiten gibt, CPUinterne Taktsperren aufzuhebe(l)n, soll hier nicht Gegenstand der weiteren Betrachtungen sein, da bei derartig schwer wiegenden Eingriffen auf jeden Fall die Funktionsgarantie des Herstellers erlischt und zumeist auch die Systemstabilität auf der Strecke bleibt. »Trouble« wollen wir ja gerade vermeiden. 5.5 BIOS-Setup-Optionen für die CPU CPU-Einstellmöglichkeiten im BIOS-Setup sind ab den Intel-CPUs für den Slot 1 bzw. den AMD-CPUs für den Slot A und damit auch für alle folgenden Modelle möglich, wie Pentium III, Pentium 4 sowie für die verschiedenen Athlon- und Duron-Prozessoren von AMD. Üblicherweise sind diese Einstellungen im Chipset Features Setup oder unter Advanced (Phoenix) zu finden. Oder es gibt hierfür auch eine extra Seite: CPU Soft Menu. Bei einigen Mainboards ist der Eintrag für das CPU Soft Menu zwar im BIOS-Setup vorhanden, allerdings ist er so lange nicht selektierbar, bis auf dem Mainboard ein spezieller Jumper mit einer Bezeichnung wie Configure Mode (siehe Bild 5.32 und Bild 5.33) und/oder bestimmte DIP-Schalterstellungen eingestellt werden. Dies ist durchaus ein sinnvoller Schutz, damit der Anwender sich auch bewusst wird, dass diese Einstellungen mit Bedacht vorzunehmen sind, denn die CPU kann bei falschen Werten durchaus zerstört werden. Auch bei Mainboards, die das Attribut Jumperless Configuration führen, findet man vielfach Jumper für CPU-Takt und -Spannungseinstellungen, und daher sind die in den vorherigen Kapiteln erläuterten Konfigurationsmöglichkeiten auch dabei zu beachten. Jumperless bedeutet daher oftmals, dass es für die CPU-Einstellungen einen AutomatikModus gibt, der sich möglicherweise ein- oder ausschalten lässt. Es wird immer wieder gern versucht, die vorhandene CPU mit einem höheren Takt zu betreiben als mit dem für sie spezifizierten. Wenn sich die CPU-Parameter komfortabel per BIOS-Setup »optimieren« lassen, ist man gemeinhin eher geneigt, eine andere Einstellung auszuprobieren, als wenn man den PC erst aufschrauben und nach den passenden Jumpern auf dem Mainboard suchen muss. Bei einem Mainboard, welches die CPU-Parameter per BIOS festlegen kann, besteht noch eine weitere Gefahr, denn falls eine ungültige Taktein- chase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. 191 BIOS-Setup-Optionen für die CPU magnum 0 stellung vorgenommen worden ist, kann der PC möglicherweise keinen Neuboot mehr ausführen, und ein erneuter BIOS-Setup – zur Korrektur – ist dann nicht mehr möglich. Bei einem Jumper-konfigurierbaren Mainboard ist dies hingegen kein Problem, denn hier können die Jumper einfach wieder zurückgesetzt werden. Bild 5.32: Die Einstellung der CPU-Parameter erfolgt automatisch. Wie es rechts geschrieben steht, muss das Mainboard in den Jumperfree-Modus geschaltet werden, damit sich die Werte hier verändern lassen. Wichtig ist daher, dass nach einer Veränderung der CPU-Daten per BIOSSetup nicht der Reset-Taster betätigt oder der PC einfach ausgeschaltet wird. Stattdessen sollte der BIOS-Setup korrekt beendet und ein PC-Neuboot abgewartet werden. Falls der PC dann nicht korrekt startet, kommt man meist – bei vorhandener BIOS Fail Safe-Funktion – wieder in den BIOS-Setup und kann eine erneute Einstellung durchführen. Falls aber der gefürchtete Fall auftreten sollte, dass der PC aufgrund einer zu »optimistischen« Takteinstellung keinen »Mucks« mehr von sich gibt, kann man nur durch wiederholtes Ein- und Ausschalten (typisch 3–4 mal) des PC hoffen, dass das BIOS automatisch die Voreinstellungen aktiviert und sich nachfolgend wieder die passenden CPU-Parameter einstellen lassen. Bei einigen Mainboards beispielsweise von Intel gibt es zur Einstellung der Default-Werte immerhin einen speziellen Jumper (mit Recovery o. ä. bezeichnet). Die Firma Gigabyte hat außerdem Mainboards in ihrem Lieferprogramm, die mit zwei BIOS-Chips (Dual BIOS) ausgestattet sind, und falls mit dem einen nicht gestartet werden kann, übernimmt das zweite diese Aufgabe. Falls keine dieser »Rettungsmaßnahmen« gegeben ist, müsste man sich entweder eine CPU beschaffen, die mit den eingestellten Daten funktioniert, oder ein neues Mainboard, was sicher äußerst ärgerlich wäre. Daher sollte man beim Einstellen der CPU-Parameter per BIOS-Setup stets mit Bedacht vorgehen. Idealerweise sind für die CPU-Konfiguration beide Möglichkeiten gegeben, also Einstellung der CPU per BIOS-Setup und per Schalter auf dem Mainboard, was sich in der Praxis als die flexibelste Lösung erwiesen hat, damit im Notfall eine funktionierende Einstellung mit Schaltern herzustellen ist. 192 chase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. Kapitel 5 · CPUs konfigurieren Bild 5.33: Für den Jumperfree-Mode ist ein Jumper umzusetzen, und die DIP-Schalter sind allesamt in die OFF-Position zu schieben. Was sich im Einzelnen im CPU Soft Menu oder auch im Soft Menu einstellen lässt, ist wieder einmal recht unterschiedlich. An dieser Stelle soll es jedoch in erster Linie um die CPU-Daten gehen, während die möglicherweise ebenfalls zu findenden Einstellungsmöglichkeiten für andere Takte (Bussysteme, Speicher) in den folgenden Kapiteln näher behandelt werden. Die Hersteller empfehlen, sich auf die automatische CPU-Parametereinstellung zu verlassen, was jedoch nicht immer korrekt funktioniert, sodass für die manuelle Festlegung ein Punkt wie CPU Operating Speed auf User Define einzustellen und außerdem zu kontrollieren ist, ob auf dem Mainboard nicht doch Jumper (z.B. Activate Soft Menue, Automatic Off) zu stecken sind. Bild 5.34: Bei einer manuellen Festlegung der CPU-Betriebsdaten sollte man stets besondere Vorsicht walten lassen. chase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. 193 BIOS-Setup-Optionen für die CPU magnum 0 5.5.1 Turbo Frequency – Takterhöhung Die Option Turbo Frequency kann, wenn sie vorhanden ist, in der Regel eingeschaltet werden, wodurch der Prozessor mit einem erhöhten Takt von ca. 2,5 % betrieben wird, was zwar außerhalb seiner Spezifikation liegt, aufgrund der geringen Takterhöhung jedoch üblicherweise funktioniert und für die Praxis eigentlich nicht relevant ist. 5.5.2 External Clock oder CPU Clock Frequency – CPU-Frequenz Hier wird der Systemtakt von üblicherweise 66, 100 oder 133 MHz eingestellt. Zwischenwerte wie 75 MHz, 83 MHz oder auch 122 MHz entsprechen nicht dem Standard, und wer denkt, dass eine eher geringe Erhöhung von 66 MHz auf 75 MHz wohl funktionieren wird, befindet sich oftmals im Irrtum, denn die Takterhöhung kann sich auch auf den PCI-, AGP- und ISA-Takt auswirken, was beispielsweise bei einem Mainboard der Firma Gigabyte (GA-6BXE) dazu führt, dass der PCI-Bustakt 37,5 MHz, der AGP-Takt 75 MHz und der ISA-Takt 9,3 MHz beträgt und der PC nicht mehr funktioniert, weil die PC-Einsteckkarten »aussteigen« und nicht etwa der Speicher oder die CPU. Diese Taktverbindungen können sich bei den einzelnen Mainboards jedoch voneinander unterscheiden. Es gibt Typen – wie beispielsweise das BXE-Mainboard von Abit – bei denen der PCI-, der AGP- und der ISA-Takt stets den Spezifikationen entsprechen (PCI: 33 MHz, AGP: 66 MHz, ISA:8 MHz), und zwar unabhängig von der jeweiligen Systemtakteinstellung. Bei einer Erhöhung wird sich der Takt daher »nur« auf die CPU und den Speicher (SDRAM) auswirken, und für das SDRAM ist dann möglicherweise noch eine extra Einstellung (z.B. DIMM/PCIClk im Chipset Features Setup) vorhanden, die sich auf den Systemtakt bezieht. Bei der Einstellung des Systemtaktes sollte man sich an die Standardwerte (66, 100, 133, 200 MHz) halten. Zwischenwerte haben bei – meist etwas älteren Mainboards – auch unzulässige Bustakte (PCI, AGP) zur Folge. Bei dem als Beispiel herangezogenen Mainboard von Gigabyte gibt es genau nur zwei Einstellungen, bei denen die Takte den Spezifikationen entsprechen, und zwar 66 MHz und 100 MHz, d.h., statt mit 75 MHz oder 83 MHz ist es bei einer Einstellung von 100 MHz weitaus aussichtsreicher, dass das System auch mit einem erhöhten Takt funktioniert. Generell ist anzumerken, dass in den BIOS-Versionen eine Vielzahl unsinniger Einstellungsmöglichkeiten für den Systemtakt lauern, die für einen instabilen Betrieb verantwortlich sein können. 194 chase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark.