Gartenpavillon - WordPress.com

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Gartenpavillon - WordPress.com
Haus & Technik
Wir treffen uns
im Pavillon!
Ein Garten ohne gemütlichen Sitzplatz ist wie eine Blume ohne
Blüten. Besonders lauschig ist es in einem Pavillon oder unter
einer Pergola. Und wie residieren Sie in Ihrem Garten?
S
alettl. Lusthaus. Lustzelt. Laube. Rotunde.
Gartenhäuschen. So vielfältig wie seine Bezeichnungen kann er auch aussehen: der Gartenpavillon. Im Gegensatz zu einem Wintergarten ist es möglich, den Platz für einen Gartenpavillon ganz nach den örtlichen Gegebenheiten, der Optik des Gartens und den Bedürfnissen des Besitzers anzupassen. Ein Pavillon kann rechteckig, vieleckig oder rund sein,
geschützt mit Glas, zugeschalt mit Holz oder
anderem Material, umbaut mit Rankgittern
oder einfach offen. Die vielfältigen Bauwei-
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sen dieser Ruheoasen erlauben größtmög­
liche Gestaltungsfreiheit.
Lust aufs Lusthaus
Ein Gartenpavillon ist ein Raum zur Entspannung, zum Plaudern, Spielen und Feiern. Eine
Wohlfühloase in der Hektik des Lebens. Jedenfalls mehr als eine Notüberdachung für Gartenfeste. Er wertet einen Garten auf, denn
selbst wenn Sonne, Wind oder Regen den Aufenthalt im Garten kaum zulassen, bietet er
einen zusätzlichen Erholungsraum. Für alle,
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die selbst planen möchten, stehen im Fachhandel oder im Internet einige schöne Anschauungsbeispiele zur Verfügung. Ein Pavillon nahe an Gewässern aufgestellt, schützt
vor Stechmücken oder ist einfach ein schöner
Übergang vom Garten zum Wasser hin. Oft
dient er zum Feiern mit Familie oder Gästen,
als Rückzugsort, als Sommerküche oder einfach zur Verwahrung von Griller oder anderen
sensiblem Gartengerät.
Natürlich aus Holz
Das am weitesten verbreitete Baumaterial für
Gartenpavillons ist Holz. Kein Wunder, ist doch
Holz einfach und vielfältig zu verarbeiten.
­Fertige Holzpavillons sind im Garten- und Baufachhandel erhältlich. Wer lieber individuell
baut, kann seine Vorstellungen zu Papier bringen, diese Grobplanung mit einem Zimmerer
besprechen und sich den Pavillon aufstellen
lassen. Ein schnelles Ergebnis, das auch entsprechend kostet. Sie können dem Profi aber
auch einen Schnittplan erstellen lassen, das
­exakt zugeschnittene Holz kaufen und die
Konstruktion selbst zusammenbauen. Für
jene, die Geld sparen möchten, seien fertige
Bausätze für Gartenpavillons aus Holz zum
Selbstbau zu empfehlen. Jedenfalls müssen Sie
zuvor entweder ein Fundament graben und
gießen oder eine Platte mit entsprechendem
frostsicherem Unterbau betonieren. In beiden
Fällen ist es notwendig, in den noch flüssigen
Beton an den geplanten, exakt vermessenen
Stellen Pfostenanker einzusetzen. Diese sind
für den weiteren Aufbau der tragenden Holzteile unerlässlich und können nur unzureichend durch Bohranker ersetzt werden.
In diesem Lusthäuschen können Sie auch bei Regen, Wind und Kälte Ihren Garten genießen
Ein selbst gebauter Pavillon ist nicht nur ganz
individuell gestaltet, er macht auch ein wenig
stolz und vielleicht sogar mehr Freude als eine
Anfertigung vom Profi.
Fest gemauert
und unverwüstlich
Ein Gartenpavillon muss nicht immer aus Holz,
er kann auch gemauert sein. Diese „steinernen“ Pavillons waren früher in barocken Gärten und Parkanlagen sehr beliebt. Es muss ja
nicht gleich ein Prunkbau sein, auch punktuelle Beton- oder Ziegelsäulen können zum
Hingucker werden. Wenn diese dann mit
einer Rundumverglasung versehen sind, sind
sie praktisch unverwüstlich.
Da es sich bei solch einem Pavillon um eine
Hochbaumaßnahme handelt, kommt das Baurecht zur Anwendung. In Österreich ist das
Ländersache und bundesländerweise unterschiedlich geregelt. Ob dafür eine Bauanzeige
Das grazile Gerüst aus Gusseisen bietet
Kletterpflanzen Halt zum Kraxeln und uns
einen herrlichen Sitzplatz unterm Blätterdach
reicht oder Sie einen genauen Bauplan einreichen müssen, erfahren Sie am zuständigen
Bauamt.
Eisen- und
Aluminiumkonstruktionen
Metallkonstruktionen sind bekannt für ihre
Stabilität. Sie können z. B. aus Gusseisen gefertigt sein, oft sind sie mit Rankgittern versehen.
Bewachsen passen sich diese wunderbar harmonisch in den Garten ein. Sie sind schon allein aufgrund ihres Gewichtes stabil und überstehen Wind und Wetter unbeschadet. Der
Vorteil von Metall- gegenüber Holzkonstruktionen liegt in der Pflege. Holz müssen Sie
gegen Schädlinge und Fäule behandeln,
­Metall brauchen Sie bestenfalls im Frühjahr
reinigen. Korrosion ist bei verzinkten Metallen oder durch dauerhafte Anstriche kaum
mehr ein Thema.
Mit der steigenden Beliebtheit von Wintergärten aus Aluminium sind natürlich auch Pavillons aus diesem widerstandsfähigen Material erhältlich. Aluminium ist leicht und stabil –
Pavillons aus diesem Metall können deutlich
feingliedriger und damit eleganter sein.
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Schnell aufgebaut und wieder weggeräumt:
Mobile Pavillons sind ideal für Gartenpartys
Fotos: M. Kowatschek, epr / WOGA, Shutterstock (5)
Verspielt und filigran: dieser Pavillon verleiht dem Garten ein idyllisches Flair
­ adurch bieten sich mehr gestalterische VaD
riationen als bei solchen aus Holz, Stein oder
Eisen. Aufbauten aus Aluminium zeichnen
sich durch feine Dekore und verschiedenste
Farben aus. Wenn Sie das Lusthäuschen nicht
an einen Ort fixieren, ist es problemlos möglich, dieses Leichtgewicht im Garten mehrmals
umzustellen. Damit könnte dieser auch dem
jahreszeitlichen Sonnenlauf folgen oder langfristig wachsenden Pflanzen ausweichen.
Wie bei Holz- oder Metallkonstruktionen haben Sie die Möglichkeit, den Aluminium-Pavillon als feststehendes Bauwerk zu errichten.
Oder Sie können ihn als zerlegbare Konstruktion immer wieder auf- und abbauen. Während feste Bauwerke mit Grundfestung oder
Betonplatte den jeweils geltenden baurecht­
lichen Richtlinien unterliegen, bestehen für
mobile Konstruktionen im Privatgarten keine
derartigen Vorschriften.
Mobil und flexibel
Mobile überdachte Konstruktionen sind höheren Zelten nicht unähnlich. Für Gartenfeste
und als Sonnen- oder Wetterschutz überaus
beliebt, sind sie in den unterschiedlichsten
Preis- und Qualitätsstandards im Garten- und
Baufachhandel erhältlich. Für den schnellen
Auf- und Abbau sind nur metallene Konstruktionen geeignet. Diese bestehen aus einem
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zusammensteckbaren Gestänge und einem
aus Kunststoff oder textilen Stoffen bestehenden Dach. Zu einigen Modellen sind auch Seitenwände erhältlich.
Die Kosten derartiger Pavillons stehen – wie so
oft – in direktem Zusammenhang mit der Qualität und Standfestigkeit. Bei Billigstprodukten
kommt es schon vor, dass sie bei geringen Windstärken ihre Standfestigkeit aufgeben. Wenn
sich bei Regen Wasser am Dach ansammelt,
kann das Gewicht auch die Rohre verbiegen.
Teurere Pavillons weisen an den Kanten Verstärkungen auf, die dekorativ, oft in Form von
geschmiedeten Gittern, ausgeführt sein können. Damit sind sie wesentlich stabiler als solche mit einem reinen Rohrgestänge, die über
Plastikverbindungen zusammengesteckt werden. Die Stabilität steigt mit schwereren Materialien. Viele davon sind derart widerstandsfähig ausgeführt, dass sie das ganze Jahr über
stehen bleiben dürfen. Im Herbst sollten Sie
lediglich die Dachbespannung entfernen.
Achten Sie bei mobilen Gartenpavillons besonders auf die Verbindung mit dem Boden.
So erhob sich so mancher Gartentraum schon
bei geringen Windstärken. Um derart unliebsame Erfahrungen von vornherein zu vermeiden, müssen geeignete Bodenanker her. Die
gerade bei Billigstprodukten mitgelieferten
kurzen Zeltheringe, die in den meist weichen
Gartenboden gesteckt werden, reichen da selten aus. Auf zusätzliche Gewichte sollten Sie
aufgrund der relativ hohen Stolper- und Verletzungsgefahr verzichten. Zumal diese auch
selten die gewünschte Stabilitätsverbesserung
bringen. Soll der Pavillon länger stehen, ist der
Kauf von großen (mindestens 35 – 40 cm langen) und flächigen Bodenankern zu empfehlen. Eine Alternative dazu sind betonierte
Punktfundamente oder bereits befestigte Terrassen, Wege oder Plätze. Dort können die
Standfüße festgeschraubt werden.
Jedenfalls sollten Sie bei nahendem Starkwind
die Dachbespannung entfernen und eventuell
angebrachte Seitenwände ganz öffnen. Dadurch hat der Wind nur eine geringe Angriffsfläche.
Pergolen – Leben neben
und unter Pflanzen
Pergolen werden oft mit den ihnen verwandten Lauben verwechselt, stehen jedoch im
Unterschied zu diesen nicht frei, sondern immer an einem anderen Gebäude. Vom Pavillon unterscheidet sie außerdem, dass ihre
­Urform nie über eine Abdeckung verfügte.
Pergolen dienen der direkten Erweiterung des
Wohnraumes ins Freie. Mit ihrer raumbildenden, gestalterischen Funktion schaffen sie
eine harmonische Verbindung vom Wohnhaus in den Garten oder zu Nebengebäuden.
Diente eine Pergola in früherer Zeit – sie ist
schon aus der Antike bekannt – der Verschönerung des Wohnhauses, ist sie heute eher ein
Sicht- und Wetterschutz. Im Idealfall bildet
eine Pergola den Rahmen eines sicht- und
windgeschützten Sitzplatzes. Im Sommer
wirkt der Ort durch das Schatten spendende
Pflanzendach stets angenehm kühl. In der
­kalten Jahreszeit behindern die laubfreien
Pflanzen kaum die wärmende Sonneneinstrahlung. Heutzutage haben Pergolen oft die
Funktion als Carport, Fahrradabstellplatz, ja
sogar als Müllplatz.
Im Gegensatz zu Pavillons muss die Pergola in
jedem Fall auf einem festen Fundament fixiert
sein. Eine Pergola ist meist aus Holz gefertigt,
kann jedoch auch aus Metall und neuerdings
auch aus Kunststoff oder Aluminium hergestellt sein. Als Bewuchs der Stützpfeiler, Rankgitter, Längs- und Querbalken eignen sich
Kletterpflanzen wie Wilder Wein (Veitchii),
Kletterrosen, Passionsblume, Efeu oder KletManfred Kowatschek
terhortensie. Auch eine gute Idee:
Pavillon mit „Dachbegrünung“
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