Gazette 3/2014 als
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Gazette 3/2014 als
November 2014 | No 3 Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs Federation of German-American Clubs e.V. of AFN IN DIESER AUSGABE IN THIS ISSUE » 04 » 12 » 30 » 37 Deutsch-Amerikanischer Tag 2014 in Dresden Amerikazentrum Hamburg 65 Jahre Silbertee in München 40 Jahre Alumni Club EHRENMI T GL IEDER IM VORS TA ND | HONORARY BOAR D MEMBERS John B. Ermerson Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in der Bundesrepublik Deutschland Georg Friedrich Prinz von Preußen Horst Seehofer Ministerpräsident des Freistaates Bayern Harald Leibrecht Prof. Dr. Werner Weidenfeld Centrum für angewandte Politikforschung (Foto: WikiMedia) (Foto: CAP) Fred B. Irwin Ehrenpräsident der American Chamber of Commerce in Germany (Foto: CSU) DANKE ! THANK YOU ! Sie möchten die Arbeit des Verbandes der DeutschAmerikanischen Clubs (VDAC) e.V. mit einer Spende unterstützen? Der VDAC e.V. ist als gemeinnützige und besonders förderungswürdige Organisation im Sinne des § 5 Abs. 1 Nr. 9KStG durch das Finanzamt Wiesbaden anerkannt und stellt Ihnen selbstverständlich gerne eine Spendenbescheinigung aus. Folgende Bankverbindung steht Ihnen zur Verfügung: Do you wish to support the work of the Federation of German-American Clubs (FGAC) with a donation? The FGAC is a non-profit organization for the welfare of German-American international friendship relations and given non-profit-status under § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG by the Federal German Tax Bureau in Kaiserslautern. Bank and Account information for your kind consideration: Kasseler Sparkasse · IBAN: DE17 5205 0353 0001 1932 20 · BIC: HELADEF1KAS Der Schatzmeister bittet darum, auf dem Überweisungsformular immer zuerst die Stadt, dann der Club und dann den Verwendungszweck einzutragen. Die gazette 1/2015 erscheint im März 2015 Redaktionsschluss: 01. Februar 2015 Senden Sie bitte Ihre Beiträge als Worddatei und Ihre Fotos in einer Mindestgröße von 1 MB / 1000 KB ausschließlich an die gazette-Redaktion: [email protected] Bitte nicht vergessen: Autor und Fotograf müssen immer genannt sein. The gazette 1/2015 will be published in March 2015. Editorial Deadline: February 01, 2015 Please submit your articles as a Word file and your photos in a minimum size of 1 MB / 1000 KB to the gazette editor: [email protected] . Please don’t forget to include the names of authors and photographers. IMPRESSUM Herausgeber | Publisher: Verband Deutsch-Amerikanischer Clubs / Federation of German-American Clubs e.V. c/o Jacob Schrot Weidensteig 4 · 14776 Brandenburg Tel. 0176 31325598 [email protected] Redaktion | Editorial office: Dana Kittel E-Mail: [email protected] Alle englischen Texte ohne Namen sind von Anne Hayner Hefner übersetzt. All English texts without bylines are translated by Anne Hayner Hefner. 2 gazette N° 3 | November 2014 Die „gazette“ ist die offizielle Zeitschrift des „Verbandes der Deutsch-Amerikanischen Clubs / Federation of German-American Clubs e.V.“ The “gazette“ is the official publication of the “Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs / Federation of German-American Clubs e.V.“ (a registered non-profit organization). Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich Änderungen und Kürzungen vor. Reports signed with the name of the author do not necessarily reflect the opinion of the editor, who reserves the right to change or shorten articles. Koordination und Umsetzung: Ehrler Druck, Johannes-Fuchs-Straße 6, 71254 Ditzingen, E-Mail: [email protected] Grafik und Layout: Arno Pfleghar, Print- und Web-Design, [email protected] Erscheinungsort: Stuttgart gazette online: www.vdac.de Titelbild: Roger Schmidt I N H A L T | C O N T E N T S EDITORIAL Jacob Schrot Präsident President Von bilateralen Handelsbeziehungen bis zur gemeinsamen Sicherheitsarchitektur, vom kollektiven historischen Band bis zu verknüpfenden kulturellen Grundlagen gelten diese Worte Kennedy’s in einer unruhigen Welt mehr denn je. Den vielfältigen Her ausforderungen unserer Zeit kann nur begegnet werden, wenn Deutschland und Amerika Seite an Seite verlässlich zusammenarbeiten. Auf dem Deutsch-Amerikanischen Tag in Dresden haben wir als Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs einen Beitrag dazu geleistet, nicht nur an diese Partnerschaft zu erinnern, sondern sie weiterzudenken und fortzuführen. Rüdiger Lentz, unser diesjähriger Preisträger der General Lucius D. Clay Medaille, rief uns in seiner Rede dazu auf, die Westbindung Deutschlands weiter voranzutreiben und so zu gewährleisten, dass das transatlantische Bündnis auch im 21. Jahrhundert stark und belastbar bleibt. In den zurückliegenden Monaten haben unsere Mitgliederclubs wieder gezeigt, was es heißt, mit Leidenschaft und Engagement für diese deutschamerikanische Partnerschaft zu werben. Es ist und bleibt der zivilgesellschaftliche Kontakt und der persönliche Austausch zwischen Deutschen und Amerikanern, der das Verhältnis zwischen beiden Seiten des Atlantiks maßgeblich definiert. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude dabei, das vielfältige Engagement in dieser Ausgabe der gazette zu entdecken. Ihr Jacob Schrot DA-Tag 2014 in Dresden . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Deutschland und die USA: Brauchen wir noch einander? . . . . . . . . . . . . 6 Jugendliche beim D-A Tag 2014 in Dresden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Liebe Leserinnen und Leser der gazette, Präsident John F. Kennedy bekräftigte in seiner Amtseinführung im Hinblick auf das trans atlantische Wertebündnis, dass es im Geiste der Kooperation wenige Herausforderungen gibt, die wir nicht gemeinsam stemmen können, während wir gespalten nur wenig erreichen. VDAC AKTUELL | FGAC NEWS Zahlreiche Wiedervereinigungen in Dresden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 FORUM | FORUM Dear gazette Readers, In his Inaugural Address, President John F. Kennedy stressed “to those old allies whose cultural and spiritual origins we share” that “united, there is little we cannot do … divided, there is little we can do.” From bilateral trade relations to a common security architecture, from collective historical ties to shared cultural foundations: In a turbulent world, Kennedy’s words are more valid than ever. The complex challenges of our time can only be met when Germany and America work together reliably, side by side. At German-American Day in Dresden, the Federation of German-American Clubs helped not only to remember this partnership, but consider its future and support its continuation. Rüdiger Lentz, this year’s winner of the General Lucius D. Clay Medal, called on us to continue to promote Germany’s ties to the West, in order to guarantee that the transatlantic alliance stay strong and resilient in the 21st century. In the past months, our member clubs have shown again their passion and commitment to promoting German-American cooperation. It is – and remains – social contact and personal exchange between Germans and Americans that supports and defines the relationship on both sides of the Atlantic. With this in mind, I hope you enjoy discovering the diverse ways in which this dedication manifests itself in this issue of the gazette. Yours, Jacob Schrot Transatlantisches Forum in der THA . . . . . 10 Amerikazentrum Hamburg . . . . . . . . . . . . . 12 STUDENTENAUSTAUSCH | STUDENT EXCHANGE “Ich habe mein Herz in Heidelberg verloren.“ . . . . . . . . . . . . . . . 14 Studienfahrt nach Nürnberg . . . . . . . . . . . . 15 Neue amerikanische Studenten und „Rückkehrer“, die Alumnistudenten . . . . . 16 Nachruf Edith von Below . . . . . . . . . . . . . . 17 VDAC – WICHTIGE ADRESSEN | FGAC – IMPORTANT ADDRESSES Vorstandsmitglieder, Internet Coordinator, American Liaison, Clubs . . . . . . . . . . . . . . 18 JUGENDARBEIT | YOUTHWORK Discover America · Youth Program . . . . . . 20 CLUB NEWS Bielefeld, Duisburg, Hamburg, Kassel: Let us meet – gemeinsamer Club Event . . . 22 GAWC Berlin: Hilfe für Flüchtlingskinder . 22 GAWC Berlin: Sommerfest . . . . . . . . . . . . . 23 DAFC Hamburg: Summerlunch with hat . . . 24 IFC Kassel: 65 Jahre . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 DAFC Heidelberg: Pfennigbasar . . . . . . . . . 26 GAC 1948 Stuttgart: „Steal my Lips” . . . . 27 DAGA Grafenwöhr: Entzug misslungen . . . 28 DAFC München: 65 Jahre Silbertee . . . . . 30 „Cincinnati meets Munich“ . . . . . . . . . . . . 32 DAFC Nürnberg-Fürth: „Neun Briefe – drei Fotos – ein Name“ . . . 33 IFC Würzburg: Benefizveranstaltung . . . . . . 34 DAC Erfurt: Vortrag über Herbert C. Hoover / Halloweenparty . . . . . 34 DAG Neuss: Ehrenmitgliedschaft für Stephen A. Hubler . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 IFC Karlsruhe: Preisverleihung im Schülerfachwettbewerb . . . . . . . . . . . . . . . 36 VDAC ALUMNI CLUB NEWS 40 Jahre Alumni: Reunion in Hamburg . . . . 37 Kurzinterview mit den Studenten nach ihrer Rückkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 gazette N° 3 | November 2014 3 VDAC AK T UELL | FGAC NEWS Verleihung der General Lucius D. Clay-Medaille an den Journalisten Rüdiger Lentz Deutsch-Amerikanischer Tag 2014 in Dresden Text Roger Schmidt / Jacob Schrot Fotos Roger Schmidt An den friedlichen Fall der Mauer vor 25 Jahren und den Prozess der Deutschen Wiedervereinigung, der ohne amerikanische Solidarität nicht denkbar gewesen wäre, erinnerte der Präsident des Verbandes der Deutsch-Amerikanischen Clubs e.V. (VDAC), Jacob Schrot, beim Deutsch-Amerikanischen Tag 2014 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Es ist dem VDAC ein besonderes Anliegen, in den „Neuen Deutschen Bundesländern“ verstärkt Präsenz zu zeigen, um zu verdeutlichen, dass die deutsch-amerikanischen Beziehungen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Im Rahmen der Feierlichkeiten im Lichthof des Dresdner Rathauses wurde dem deutschen Journalisten Rüdiger Lentz die General Lucius D. Clay-Medaille vom VDAC verliehen. Rüdiger Lentz ist Direktor des Aspen Instituts Deutschland und diente als Leiter des GermanAmerican Heritage Museum in Washington, DC. Von 1998 bis 2009 war er in der US-Hauptstadt für 4 gazette N° 3 | November 2014 die Deutsche Welle als Chefkorrespondent tätig. Acht Jahre arbeitete er als WDR-Reporter für die ARD, war für RIAS-TV Berlin im Einsatz und bei amerikanischen Medien gefragter Experte. Für das deutsche Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL schrieb er Reportagen. Gäste aus ganz Deutschland und den Vereinigten Staaten waren zu den Feierlichkeiten dieses besonderen transatlantischen Tages gekommen. Die Festredner erinnerten an den historischen Bezuges des Deutsch-Amerikanischen Tages. Am 6. Oktober 1683 siedelten 13 deutsche Familien nach Philadelphia über und gründeten dort die Stadt Germantown. Sie legten den Grundstein für die deutsch-amerikanischen Beziehungen, die der VDAC und seine Mitgliederclubs mit Leidenschaft pflegt und entwickelt. US-Generalkonsul Scott R. Riedmann würdigte in seiner Laudatio Rüdiger Lentz als Clay-Medaillen-Empfänger. „Wir brauchen mehr Menschen wie Rüdiger Lentz, die die transatlantischen Beziehungen auf dem richtigen Kurs halten. Er hat über Jahrzehnte dafür gearbeitet.“ Für den Verband war VDAC AK T UELL | FGAC NEWS Rüdiger Lentz, Träger der Lucius D. Clay-Medaille, empfängt die Standing Ovations der Gäste es eine besondere Auszeichnung, dass US-Generalkonsul Riedmann den Deutsch-Amerikanischen Tag des Verbandes als einen seiner ersten großen öffentlichen Auftritte seit seinem Amtsantritt in Leipzig wählte. Zu den Gratulanten gehörten Dresdens Bürgermeister Dr. Ralf Lunau, und Thomas Horn von der Sächsischen Staatskanzlei. Victoria Nuland, Assistant Secretary of State und höchste US-Diplomatin für Europaangelegenheiten, würdigte die Vergabe der General Lucius D. Clay Medaille an Rüdiger Lentz wenige Tage später als den „Nobelpreis der Transatlantiker.” Im Rahmen des Abendprogramms wurde Brigitte Driehaus, Clubpräsidentin des IFC Würzburg e.V., für Ihr vorbildliches Engagement für den Verband ausgezeichnet. In vielen verschiedenen Funktionen diente und dient Frau Driehaus der transatlantischen Freundschaft zwischen den Völkern in Amerika und Deutschland, zuletzt als Event-Chairperson und damit federführend für die Großveranstaltungen des VDAC. Grußworte an Lentz übermittelte auch der Staatsminister und Chef der Staatskanzlei des Freistaates Sachsen, Dr. Johannes Beermann. „In diesem November jährt sich der Fall der Mauer zum 25. Mal. Die Friedliche Revolution von 1989, die ihren Ausgang in Sachsen nahm, hat die Menschen im Osten Deutschlands nachhaltig geprägt. Sie wissen ganz besonders um den Wert der Freiheit. Und sie wissen auch um die Rolle der USA im damaligen Verhandlungsprozess um die Zukunft Deutschlands. Die deutsch-amerikanische Brigitte Driehaus mit Jacob Schrot Freundschaft beruht seit jeher auf gemeinsamen Werten. Sie beruht auf Freiheit und Demokratie. Um dieses Bündnis zwischen Amerika und Europa immer wieder zu erneuern und zu stärken, braucht es Menschen, die persönliche Kontakte ermöglichen und einen offenen, konstruktiven Dialog gestalten.” Um diesen konstruktiven Dialog weiterhin zu gestalten, trafen sich die Präsidentinnen und Präsidenten der Mitgliederclubs des Verbands traditionell vor dem Festakt, um sich zu aktuellen Projekten, Vorhaben und Zielen zu verständigen. Im Mittelpunkt stand hierbei neben den Berichten aus den einzelnen Regionen die avisierte Satzungsänderung, die auf der Jahreshauptversammlung 2015 in Kassel ihren Abschluss finden soll. Präsident Jacob Schrot dankte den anwesenden Mitstreitern für Ihren Elan und ermutigte sie, auch in komplizierten Zeiten für die transatlantischen Beziehungen weiterhin mit Nachdruck für diese Partnerschaft zu werben. Thomas Horn von der Sächsischen Staatskanzlei, VDAC-Präsident Jacob Schrot, Clay-Preisträger Rüdiger Lentz, USGeneralkonsul Scott R. Riedmann und Dresdens Bürgermeister Dr. Ralf Lunau bei der Verleihung der General Lucius D. Clay-Medaille in Dresden gazette N° 3 | November 2014 5 VDAC AK T UELL | FGAC NEWS Vortrag vor dem Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs am 4. Oktober 2014 Deutschland und die USA: Brauchen wir noch einander? Eine Bestandsaufnahme der transatlantischen Beziehungen Sehr geehrter Herr Präsident Jacob Schrot, dear General Consul Scott Riedmann, sehr geehrter Herr Bürgermeister Lunau , sehr geehrter Herr Staatssekretär Beermann, meine Damen und Herren, liebe Freunde des VDAC ‘s, […] Dass ich heute vor Ihnen stehe und einen deutsch-amerikanischen Freundschaftspreis entgegennehmen darf, erfüllt mich in zweierlei Hinsicht mit großer Dankbarkeit: Zum einen, dass ich, der als westdeutscher Bürger im Kalten Krieg aufgewachsen ist, miterleben durfte, dass diese zwei Deutschlands sich friedlich und, ohne dass dabei ein Schuss gefallen ist, wiedervereinigen konnten, und zum zweiten möchte ich gleichzeitig meine tiefe Dankbarkeit gegenüber unseren amerikanischen Freunden ausdrücken. […] Dass mein Name einmal im Zusammenhang mit Lucius D. Clay genannt werden würde, und dass ich heute diese Medaille überreicht bekommen habe, ist für mich eine ganz besondere Ehre. Denn für mich, der ich kurz nach dem Ende des zweiten Weltkrieges geboren wurde, stand der Name Lucius D. Clay immer für Freiheit, die Selbstbehauptung des Westens und für eine tiefe und unverbrüchliche Freundschaft zu Amerika. Und das sind auch meine Werte! In meiner langen Laufbahn als Journalist und Auslandskorrespondent für die ARD, den RIAS und die Deutsche Welle, in meinen Jahren als Direktor der German-American Heritage Foundation und des Museums in Washington sowie jetzt als Direktor des Aspen Institutes in Berlin habe ich mich immer den gleichen Idealen Lucius D. Clays und der Politik, für die er stand, verpflichtet gefühlt. […] Als ich mich auf diesen Tag und diese Ehrung vorbereitet habe, habe ich mir selbst die Frage gestellt: Wie würde Lucius D. Clay wohl heute die transatlantischen Beziehungen und die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern beurteilen? Als Amerikaner und Kenner und Freund Deutschlands war er mit beiden Kulturen vertraut und hat an herausragender Stelle und in einer besonders zu würdigenden Art und Weise Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg beim Wiederaufbau unter stützt. Was würde er uns heute für Ratschläge geben? Und wie die Frage beantworten: Brauchen wir einander noch? 6 gazette N° 3 | November 2014 […] Es ist kein Zufall, dass diese Kernfrage im Mittelpunkt einer Aspen-Konferenz steht, die in der kommenden Woche in Berlin stattfindet. Ich habe die Kernfragen des deutsch-amerikanischen Verhältnisses ganz bewusst auf die Agenda gesetzt, weil ich glaube, dass es notwendig ist, sowohl das, was uns mit den USA verbindet als auch das, was uns unterscheidet, vielleicht sogar trennt, unter Freunden offen zu analysieren und zu diskutieren. […] Die Beantwortung all dieser Fragen wäre aus Lucius D. Clays Sicht in der damaligen Zeit ganz einfach gewesen: Beim Wertekanon gab es eine fast identische Übereinstimmung, es ging um die Verteidigung westlicher Freiheit gegen die Vorherrschaft des Kommunismus und die Entwicklung und Gestaltung freier Märkte. Bei der Sicherheitsfrage war die Antwort ebenfalls einfach: Man befand sich gemeinsam in einem Bündnis, dessen Feind feststand und der gemeinsam daran gehindert werden sollte, Westeuropa zu überrennen. Handels beziehungen gab es ebenfalls schon, aber sie waren eher einseitig. Durch den Marshall Plan wurde Westeuropa wieder wirtschaftlich auf die Beine geholfen, und erst langsam entwickelte sich aus der Einbahnstraße ein geregelter Handelsaustausch zwischen beiden Kontinenten. Und die flächendeckende digitale Überwachung von heute war damals noch nicht einmal technisch vorstellbar, allenfalls George Orwell mit seinem Roman „1984“ hatte Visionen entwickelt, an die damals aber niemand so recht glauben wollte. Zeitsprung vorwärts: Würde Lucius D. Clay heute an meiner Stelle hier am Rednerpult stehen, würde er zu allen vier Bereichen etwa folgendes konstatieren müssen: Was die Werte anbetrifft, ist Deutschland heute weniger atlantisch und definiert auch den Wertekanon durchaus unterschiedlich im Vergleich zu Amerika. Was den Militärteil anbetrifft, muss Deutschland seine Rolle in der Welt erst noch neu finden. Da befinden wir uns, wie Sie alle wissen, in einem sehr schwierigen Umdenkungs- und Diskussionsprozess. Was den Handel und die Wirtschaft angeht, sehen wir uns heute auf vielen Feldern eher als Konkurrent denn als Partner, und die Freihandelsgespräche TTIP, die zur Zeit laufen, zeigen mehr an Konfliktpotenzial als an Gemeinsamkeit. Und was den vierten Bereich angeht, war und ist der NSA-Überwachungsskandal wohl der entscheidendste Auslöser dafür, dass wir heute von einer tiefgreifenden transatlantischen Krise sprechen, die unser Verhältnis zu Amerika nachhaltig belastet hat und noch immer belastet. Rüdiger Lentz nimmt zu vier Punkten Stellung 1. Was die immer wieder viel beschworenen gemeinsamen „Werte“ angeht, so hat sich nach dem Fall der Mauer sehr schnell herausgestellt, dass die gemeinsamen Werte der Vergangenheit eher im gemeinsamen Zusammenstehen gegen die Sowjet Union bestanden und sich nur zum Teil in den vergangenen Jahren zu etwas und für einander weiterentwickelt haben. […] Deutschland und Europa haben sich in den 1990er und 2000er Jahren mehr auf ihre eigene Weiterentwicklung als auf die Fortentwicklung der transatlantischen Bindungen beschränkt, während Amerika sich zunehmend in Richtung Asien orientiert hat bzw. durch das Führen zweier Kriege im Irak und in Afghanistan global an anderen Brennpunkten engagiert war. Auch das hat zu einer wechselseitigen Entfremdung beigetragen, was sich unter anderem auch darin ausdrückt, dass heute wesentlich weniger Abgeordnete des USKongresses und vergleichbar im Bundestag sich als Transatlantiker bekennen und die wechselseitigen Beziehungen für nach wie vor wichtig und erforderlich halten. […] 2. […] Weder Deutschland noch Europa als Ganzes sind in der Lage, auf globale Konflikte allein, ausreichend und v.a. effektiv zu reagieren. […] Wie hält es Deutschland künftig mit seinem militärischen Beitrag in der Nato? Wie stellen wir sicher, dass wir unserer gewachsenen Rolle in der Welt auch sicherheitspolitisch Rechnung tragen? Und wie v.a. vermitteln wir das unserer eigenen Bevölkerung, die wir über Jahrzehnte mit dem Versprechen auf eine Friedensdividende ruhig gestellt haben und in dem Glauben gelassen haben, die Konflikte an der Peripherie Europas würden uns eigentlich wenig oder gar nicht angehen. […] Aber nicht nur das Lufttransport-Desaster in dieser Woche hat deutlich gemacht, dass wir dabei sehr schnell an Grenzen der Logistik, der Einsatzbereitschaft und der Ausrüstung unserer eigenen militärischen Fähigkeiten stoßen. Und genau das ist es, was die Amerikaner immer wieder gegenüber den Europäern, v.a. aber gegenüber den VDAC AK T UELL | FGAC NEWS Deutschen zu Recht angemahnt haben: Ihr müsst einen größeren Anteil der gemeinsamen Lasten schultern. Ich glaube, dass wir diese Kritik nicht nur vertragen müssen, sondern sie auch durch entsprechende Aktionen unserer Seite entkräften sollten. Zu TTIP: […] Ein Handelsabkommen, von dem man schon jetzt weiß, dass es hunderttausende wenn nicht sogar Millionen neuer Arbeitsplätze schaffen könnte, dass es Handelsschranken abbauen helfen wird, dass es durch den Zusammenschluss der beiden größten und produktivsten Wirtschaftsräume der Welt auch eine zusätzliche Zone der Stabilität und des wirtschaftlichen Wachstums bilden kann; und das alles wird inzwischen von einer wachsenden Minderheit nicht nur in Frage gestellt, sondern den Amerikanern wird unterstellt, sie wollten uns damit dominieren und uns ihre Wirtschaftsform aufzwängen. Das Gegenteil ist der Fall: Es war die deutsche Bundeskanzlerin, die 2009 erstmals den Vorschlag gemacht hat, Handelshemmnisse abzubauen und dadurch die transatlantische Zusammenarbeit zu stärken. Wer jetzt den Amerikanern negative und niedrigere Motive unterstellt, handelt nicht nur bewusst irreführend, sondern schadet auch der deutsch-amerikanischen Freundschaft. Wenn man die Debatte um TTIP verfolgt, dann scheint es so, als ob wir einer kollektiven Desinformation ausgesetzt sind, die inzwischen auch durchaus Wirkung zeigt. […] Es ist schwer, gegen diese Manipulation und Desinformation anzugehen. Aber es gibt immer mehr Freunde Amerikas, die dagegen vorgehen und versuchen, zumindest die noch nicht entschiedene Öffentlichkeit mit ihren Sachargumenten zu überzeugen. […] Zum letzten: Das leidige Thema Big Data und NSA. Hier haben wir lange Zeit so getan, als ob wir nur das Opfer der amerikanischen Ausspähmethoden seien und nicht auch selbst Täter sind. Inzwischen hat uns die Realität eines Besseren belehrt: Auch Deutschlands Geheimdienste arbeiten nicht anders, vielleicht nur nicht so effektiv und flächendeckend wie die amerikanischen. […] Der Kampf gegen den Terrorismus ist ein weltweiter Kampf und dabei müssen wir alle zusammenarbeiten und nicht gegeneinander. Sicher ist es richtig, dass Deutsche aufgrund ihrer historischen Erfahrungen während des Nazi-Regimes und in der DDR unter der Stasi besonders sensibel sind, was die Überwachung durch den Staat angeht. In Amerika gibt es diese in Deutschland historisch gewachsene Sensibilität nicht. Denn dort hat sich seit 9/11 eines grundsätzlich geändert: Der Normalbürger akzeptiert, dass der Staat in einem nie gekannten Ausmaß Daten erhebt, Daten miteinander vergleicht und seine Grenzen in einer Art und Weise überwacht, die für viele Touristen inzwischen zum Spießrutenlauf geworden ist. […] Im Endeffekt aber müssen wir akzeptieren, dass die Amerikaner das Recht und die Pflicht haben, alles zu tun, um sich gegen terroristische Feinde von außen und innen zu wehren. Und dass sie dabei mit deutschen Geheimdiensten zusammenarbeiten und auch versuchen, Informationen in Deutschland zu erheben, über die unsere Geheimdienste offensichtlich nicht verfügen, kann man zumindest unter Staatsschutz- und TerrorismusbekämpfungsGründen nachvollziehen. Das heißt aber nicht, dass man die Amerikaner nicht auch zu größtmöglicher Transparenz und Offenheit anhalten muss und auch darauf Wert legen muss, dass sie die Gesetze Deutschlands zu respektieren haben. […] Lassen Sie mich zusammenfassen: Wenn Lucius D. Clay heute an meiner Stelle stünde, würde er feststellen müssen, dass Deutschland wirtschaftspolitisch ein Riese, militärisch und nachrichtendienstlich ein Zwerg ist. Und das muss ein Land wie Amerika, das in Europa immer nach einem starken Partner gesucht hat, beunruhigen. Und uns Rosie Kelle, VDAC Youth Work, mit Clay Preisträger Rüdiger Lentz und VDAC Exchange Students Katherine Paul und Caroline Samp, Bielefeld sollte es das auch. Denn wir werden nur dann von unserem großen Bruder erst genommen werden können, wenn wir unsere Verantwortung weltweit als eines echten Bündnispartners auch tatsächlich wahrnehmen. Und dazu gehört eine überzeugende Arbeitsteilung, eine klare außenpolitisch Strategie und ein klares Bekenntnis zum Westen. […] Die Geschichte Ihrer Clubs ist untrennbar mit der Geschichte und der tiefen Verwurzelung amerikanischer Stationierungsstreitkräfte in den vergangenen Jahrzehnten verbunden. Auch hier hat es eine tiefgreifende Zäsur gegeben. Durch den weitgehenden Abzug der US-Truppen aus Deutschland und Europa sind die Amerikaner heute als Mitbürger, Freunde und auch als Wirtschaftsfaktor in vielen ehemaligen Stationierungsorten von USTruppen verschwunden. Die damals geknüpften Bande leben aber weiter und die vielen Kontakte, die damals geschlossen wurden, haben auch den Abzug der US-Truppen überdauert. Wo uns Ihr Einfluss aber besonders fehlt, ist in den USA. Denn die insgesamt über sechs Millionen GI’s, die in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland stationiert waren, sind alle als kleine Botschafter Deutschlands nach Amerika zurückgekehrt und haben mit dazu beigetragen, dass das Deutschlandbild in den USA sich vom Feind und Gegner zum Partner und Freund gewandelt hat. Es wird schwer – wenn nicht sogar unmöglich – sein, diese Lücke zu füllen. Deshalb kommt es umso mehr darauf an, dass wir jede Form des Austausches, der Begegnung und der gegenseitigen Information und des Dialogs nutzen. Und dabei fällt Ihrem Verband eine wichtige Aufgabe zu, die Sie – wie ich meine – in sehr verdienstvoller Art und Weise wahrnehmen. Auf der Habenseite sollten wir auch nicht vergessen, dass wir auf amerikanischer Seite heute nach wie vor auf große Sympathien gegenüber Deutschland zählen können. Kein Land erfreut sich so großer Zustimmung – ja sogar Bewunderung – Brigitte Driehaus (Special Award-Empfängerin 2014 des VDAC) mit Rüdiger Lentz, Gie Kyrios und VDAC-Vize-Präsidentin Sigrid Behnke-Dewath gazette N° 3 | November 2014 7 VDAC AK T UELL | FGAC NEWS Fortsetzung von Seite 7 wie Deutschland. Und das bezieht sich nicht nur auf die Leistungen des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg, sondern auch auf die erfolgreiche Wiedervereinigungspolitik und die Bewältigung der jüngsten Finanzkrise. Wir sollten diese Freundschaft annehmen und ausbauen, wie Sie das in hervorragender Weise praktizieren. […] Deshalb lassen Sie mich zum Schluss einige Aufforderungen an alle diejenigen richten, denen die transatlantische Wertegemeinschaft nach wie vor am Herzen liegt: Und arbeiten Sie mit uns, nicht nur mit Aspen, sondern mit allen, denen die transatlantische Freundschaft am Herzen liegt, dafür, dass das Angebot von Präsident Bush, das er den Deutschen nach dem Fall der Mauer in seiner Wormser Rede gemacht hat, wirkliche „Partners in Leadership“ zu sein, endlich Realität wird. Das wird ohne gemeinsame Anstrengungen nicht möglich sein. Es gibt viele von dieser Notwendigkeit zu überzeugen. Aber wenn ich Ihre vielen jungen Mitglieder und Freunde unter uns heute hier sehe, dann ist mir um eine gemeinsame transatlantische Zukunft nicht bange. Ich jedenfalls werde mich auch weiterhin künftig mit Hilfe von Aspen für diese Ziele einsetzen, und ich weiß, dass ich Sie dabei auf meiner Seite habe, und das macht uns gemeinsam stark. Herzlichen Dank Jugendliche beim D-A Tag 2014 in Dresden Text und Fotos: Rosie Kelle FRIENDS sind sie geworden, obwohl sich beim Antritt der diesjährigen USA-Jugendreise nur wenige kannten. Mit großem Hallo traf man sich in Dresden wieder. Zusammen mit ihren Youth Work-Chaperones Dorthe Neumann und Rosie Kelle wurden die Stationen der USA-Reise mit Homestay nochmals Bild oben, v.lks. Moritz, Etienne, Maya, Alina, Jana, Chiara, Sarah, Alexandra, Patrick, Sebastian, Leo, Johannes 8 Werben Sie für TTIP als der besten und größten Chance, uns als ein gemeinsamer Wirtschaftsblock im 21. Jahrhundert gegenüber den BRICS-Staaten, insbesondere aber gegenüber China, wettbewerbsfähig zu halten. Helfen Sie mit, dass die eindeutige Westbindung Deutschlands erhalten bleibt. Es darf keine Äquidistanz zwischen Washington und Moskau geben. Die deutsch-amerikanische Freundschaft und unsere Partnerschaft mit den USA muss die Staatsraison Deutschlands bleiben. gazette N° 3 | November 2014 begeistert reflektiert. Insbesondere erinnerte sich die Gruppe an den Besuch des German-AmericanHeritage Museums im Sommer in Washington DC, welches der diesjährige Medaillenempfänger Rüdiger Lentz* ins Leben gerufen hat, um die 400-jährige Geschichte und das Vermächtnis der deutschen Immigranten in den Vereinigten Staaten zu dokumentieren und zu bewahren. Somit ergab sich hier ein ganz persönlicher Bezug zum Preisträger. Das Programm mit einer Stadtführung durch Dresden und die Teilnahme an der Festveranstaltung mit Verleihung der General Lucius D. Clay-Medaille an Rüdiger Lentz warf für die Jugendlichen ein neues Licht auf die Wichtigkeit der transatlantischen Beziehungen und Freundschaft über die Grenzen. *Rüdiger Lentz, jetziger Leiter Aspen Institute Deutschland, war Direktor des Museums bis 2013 und ist bis heute Boardmember GAHF (GermanAmerican-Heritage Foundation of the USA). VDAC AK T UELL | FGAC NEWS D-A- Tag -Studentenseminar Zahlreiche Wiedervereinigungen in Dresden Text und Fotos Morgen Daniels Ein Auslandsjahr in Deutschland: Was für viele Amerikaner ein Traum ist, ist für mich und weitere 22 amerikanische Studenten dieses Jahr in Erfüllung gegangen – dank dem wunderbaren VDAC. Damit wir aber nicht länger als nötig den Stereotyp des „ignorant American“ erfüllten, wurden wir für das Wochenende vom 3. bis 5. Oktober vom VDAC nach Dresden eingeladen. Auf diesem Orientierungsseminar sollten wir dann, wie es sich herausstellte, nicht nur über das Universitätsleben in Deutschland aufgeklärt werden und die wunderschöne Stadt Dresden kennenlernen, sondern auch, zusammen mit 16 der 24 aus Amerika zurückkehrenden deutschen Studenten, den DeutschAmerikanischen Tag 2014 ordentlich feiern. Am Nachmittag des 3. Oktober, dem deutschen Wiedervereinigungstag, kamen alle Studenten in der Jugendherberge an, und es fanden zahlreiche Wiedervereinigungen unsererseits statt – viele der Studenten kannten sich bereits, entweder von dem Austauschjahr der Deutschen oder von den Heimatuniversitäten der Amerikaner. In glücklicher Stimmung kamen alle schließlich zusammen, um über das neue Leben und das Wiedereinleben in Deutschland zu diskutieren. Hierbei hatte jeder lustige Anekdoten beizutragen, die die Begriffe „culture shock“ und „lost in translation“ wahrlich definierten. Nach einem erfolgreichen ersten Teil des Seminars trafen sich alle zu einem leckeren Essen in der JuHe-Küche. Abends ging es hinaus in die Dresdener Neustadt, um sich bei einem gemeinsamen „bar crawl” näher zu kommen und die Übergabe der Urkunden an die Studenten neue Stadt zu entdecken. Und diese wurde auch ausführlich entdeckt – was auf der Karte sich als kurze Strecke zu Fuß tarnte, entpuppte sich als 40-Minuten-Lauf. Das hielt uns aber nicht auf. Am nächsten Morgen, dem 4. Oktober, nach einem guten deutschen Frühstück, das die meisten sehr nötig hatten, kamen wir wieder zusammen für eine unglaublich interessante Stadtführung durch Dresden von Mitgliedern der Initiative Junger Transatlantiker. Wir hatten Glück und hatten wunderschönes Wetter für die Führung und konnten so bekannte und bedeutende Punkte in Dresden wie der Zwinger, das Stadttheater, einen großen Teil der Altstadt und die Frauenkirche, perfekt kennenlernen. Hier durften wir sogar eine Andacht miterleben. Nach dem anschließenden Mittagessen, zurück in der Jugendherberge, ging es in das Dresdener Rathaus, um den Deutsch-Amerikanischen Tag 2014 zu feiern. Hier wurden u. a. die deutschen Studenten geehrt, die ab jetzt als VDAC Alumni gelten, und alle ließen es sich mit einem nachfolgenden Sekt- und Brezelempfang gut gehen. In froher Stimmung kehrten wir zurück, um mit dem Seminar fortzufahren. Ich denke, ich kann für alle neuangekommenen Amerikaner sprechen, wenn ich sage, dass es unglaublich erleichternd war, die Ratschläge unserer neuen deutschen Freunde zu hören. Um die uns zusammen verbleibende Zeit noch ordentlich ausklingen zu lassen, gingen wir Studenten am Abend zurück in die Neustadt, um unsere eigenen, neuen und bereits existierenden, deutsch-amerikanischen Freundschaften zu feiern. Dass wir darin erfolgreich waren, ist fast selbstverständlich. Am letzten gemeinsamen Morgen, dem 5. Oktober, kamen wir wieder zusammen für einen enorm beeindruckenden und berührenden Vortrag von Frau Gisela Kyrios zur Entstehung des VDAC und ihren Erlebnissen während des Krieges und der Nachkriegszeit. Mit eigenen Fotografien, Dokumenten, und Geschichten brachte uns Frau Kyrios die Geschichte nahe, von der wir alle gelernt hatten und die unsere Länder stark verband. Viel zu schnell war es dann Zeit, sich von den neuen und alten Freunden zu trennen, denn alle mussten für die darauffolgende erste Universitätswoche zurück in ihre Heimatstadt oder Austauschort zurückreisen. Mit vielen Umarmungen und Versprechen, sich bald zu besuchen, nahmen wir voneinander Abschied und machten uns auf dem Weg zum Bahnhof, zum Auto oder zum Flughafen. Obwohl dieses fantastische Seminar in Dresden im Handumdrehen vorbeizugehen schien, tröstete uns der Hinblick auf das nächste VDAC-Seminar in Nürnberg im Dezember – ein Ereignis, bis zu dem ich persönlich schon die Tage zähle. Und so schnulzig es auch klingt, denke ich, ich kann für uns alle behaupten, dass nicht nur dieser eine Tag als Deutsch-Amerikanischer Tag gelten darf. Dresden, 04. Okt. 2014: Morgen Daniels mit Julian Bethke (links) und Daniel Cicchinelli, und … Foto Roger Schmidt … mit Laura Petrich. gazette N° 3 | November 2014 9 FORUM | FORUM Wie stark ist der Westen (noch)? Transatlantisches Forum in der THA Klaus Füßmann, Leiter der Theodor-Heuss-Akademie „Nur weil wir den besten Hammer haben, ist nicht jedes Problem ein Nagel.“ Dieses Bild für die militärische Stärke (und zukünftige interventionistische Zurückhaltung) der USA, das der US-Präsident jüngst in seiner „West-Point“Rede verwendete, schlug sich mehrfach nieder in den Diskussionen beim ersten transatlantischen Forum, das die THA am letzten Mai-Wochenende in Zusammenarbeit mit der Deutschen Atlantischen Gesellschaft (ATA) in Gummersbach veranstaltete. US-NRW-Generalkonsul Stephen A. Hubler führte in die Tagung, die unter dem Motto „Die USA vor den Midterm-Elections“ stand, mit einem Grußwort ein. Er wies auf amerikanische politische Strukturphänomene wie den AmtsinhaberBonus im Abgeordnetenhaus und Senat oder traditionelle Verluste der Präsidentenpartei hin. Als Wahlkampfthemen erwartet der Diplomat die Gesundheitspolitik (Obama-Care), die Lohnpolitik (gleicher Lohn für gleiche Arbeit) und die Außenpolitik (Ukraine-, Syrien-, Iran-Konflikt). Nach weiteren Grußworten von Angela Freimuth MdL, stv. Vorsitzende der Parlamentariergruppe NRW-USA im Düsseldorfer Landtag, und Johannes Lay, Hauptgeschäftsführer der ATA, oblag es dem WELT-Korrespondenten Dr. Richard Herzinger, mit einem pointierten, meinungsstarken Vortrag das Bild der Deutschen von den USA in der Bandbreite Pro- und Anti-Amerikanismus US Generalkonsul Stephen A. Hubler zu charakterisieren. Nach einer gewissen Anlehnungs-Euphorie an den „großen Bruder“ in Zeiten des Kalten Krieges, die mit dem umjubelten Besuch Präsident Kennedys in Berlin 1963 ihren Höhepunkt erlebte, hat sich nach Ansicht Herzingers seit den Anti-Vietnam-Protesten in den späten 1960ern und den Anti-Nachrüstungs-Demonstrationen in den 1980ern ein in der Breite nicht zu unterschätzender Anti-Amerikanismus in Deutschland verfestigt, der auch in abenteuerlichen Parteinahmen im Zuge der jüngsten Ukraine-Krise seine Evidenz zeigt. Die Gefahr der „Entwestlichung“ entstehe etwa durch das Gerede von einer Seelenverwandtschaft zwischen Russen und Deutschen gegen den materialistischen Westen oder durch Äußerungen von linken Journalisten wie Jakob Augstein, wonach die Amerikaner wegen der Snowden-Affäre US-Generalkonsul Stephen A. Hubler (Mitte) und Angela Freimuth MdL halten das Grußwort, Dr. Richard Herzinger (2. v.l.) den Eröffnungs-Vortrag. Von links dann die Veranstalter Klaus Füßmann (THA) und Arno Tappe, Johannes Lay (ATA). 10 gazette N° 3 | November 2014 (gegenüber den Russen) die „viel größere Bedrohung unserer Lebensweise“ darstellten. Im Rahmen neuer deutscher Selbstzufriedenheit sei, so Herzinger, gedanklich verloren gegangen, dass es amerikanischer kultureller „Way of Life“ und der militärische Schutz als führende NATO-Macht gewesen seien, die das durch Krieg und Völkermord desavouierte (West-) Deutschland „in kürzester Zeit in die Moderne katapultiert“ hätten. Dieser Befund schließt auch die intellektuelle Unterscheidung von Geheimdiensten demokratischer und autokratischer Staaten ein, wobei breite rechtswidrige Schnüffel-Aktionen durch den NSA niemals zu rechtfertigen sind. Der zweite Konferenz-Tag begann mit einem kompakten Überblick über die innere Verfassung und internationale Verflechtung der US-Ökonomie. Galina Kolev vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln kam bei ihren differenzierten Analysen auch auf die laufenden Verhandlungen zum FreihandelsAbkommen zwischen Amerikanern und Europäern zu sprechen. Die Angst vor dem Chlor-Huhn präge die öffentliche Debatte. Dabei werde die Lebensmittel-Harmonisierung – ähnlich wie die Finanzdienstleistungen oder der kulturelle Bereich – aus den Verhandlungen herausgenommen. Insgesamt sei das Freihandelsabkommen aber mit Blick auf Wachstums-Impulse, Beschäftigungs-Effekte und Steigerungen der internationalen Wettbewerbs fähigkeit zu begrüßen. PD Dr. Markus Kaim (Mitte) mit den beiden Tagungsleitern Arno Tappe und Klaus Füßmann FORUM | FORUM Probleme bleiben ungelöst, die Obama-Agenda („lame duck“-Phänomen) wird weitgehend gestoppt, und vielleicht kann erst ein mögliches republikanisches „Unified Government“ nach 2016 einen Reformschub bewirken. Die pointiert sicherheitspolitische Dimension des ersten transatlantischen Forums fand in den Vorträgen am Samstagnachmittag und Sonntagvormittag seinen Widerhall. Dort ging es nämlich um die amerikanischen Konfliktlinien hinsichtlich Iran, China und Ukraine-Krise. WELT-Korrespondent Dr. Richard Herzinger über den Anti-Amerikanismus in Deutschland Die (partei-)politische Situation vor den Midterm-Elections skizzierte anschließend Dr. des. Florian Böller von der Technischen Universität Kaiserslautern. Signifikant für die Blockade-Situation der amerikanischen Politik durch unterschiedliche Mehrheiten in Regierung und Kongress („Gridlock Politics“) sei die geringe Durchsetzungsquote von etwa 20% für „Obamas“ Gesetze im Jahr 2013. IN BRIEF How Strong is the West? “Even if we have the best hammer, not every problem is a nail.” This image, recently used by President Obama in his “West Point” speech, appeared again and again at the first Transatlantic Forum hosted by the Theodor Heuss Academy and the Deutsch-Atlantische Gesellschaft. Stephen A. Hubler, US Consul General of North Rhine-Westphalia, opened the conference with the theme “The USA before the Midterm Elections”. He spoke about the campaign issues of health care (Obama Care), wage policy (equal pay for equal work) and foreign policy (in Ukraine, Syria and Iran). Dr. Richard Herzinger, correspondent for Die Welt, presented a pointed and opinionated speech on the image of the USA among Germans, in which he characterized the entire spectrum of pro- and anti- American sentiment. After an initial enthusiasm for the protection of a “big brother” during the Cold War – a phenomenon which reached its high point with President Kennedy’s celebrated Böller erwartet für die Novemberwahlen ein „republican takeover“, das heißt: erneut eine klare Mehrheit der „grand old party“ im Repräsentantenhaus und eine knappe Mehrheit im Senat, zumal in nur zwei von acht „battleground states“ die Amtsinhaber Republikaner sind. Perspektivisch heißt dies für die transatlantische Führungsmacht, die Polarisierung verschärft sich weiter, zentrale 1963 visit to Berlin – the anti-Vietnam and anti- rearmament protests in the 1960s and 80s produced an anti-American attitude which should not be underestimated, he says. The bizarre partisanship during the most recent crisis in the Ukraine is evidence of just that. The danger of de-Westernization can arise through talk of a spiritual kinship between Russians and Germans set against the materialistic West or statements from left-minded journalists such as Jakob Augstein, who – because of the Snowden Affair – claims that Americans are a “much larger threat to our way of life” than Russians. As part of a new German self- complacency, says Herzinger, many have forgotten that it was only the American cultural “way of life” and the military protection offered by NATO that catapulted the politically repudiated (West-) Germany into modernity in a very short time. Recognition of this should also include a differentiation between the intelligence work of democratic and autocratic states – although a broad, illegal snooping campaign like that of the NSA can never be justified. The second day of the conference began with a compact overview of the internal and international interrelations of the US economy. In the course of her sophisticated analysis, Das überaus fachkundige Publikum diskutierte mit den Referenten (und in den Pausen) intensiv und leidenschaftlich. Amerikafreunde dürfen sich auch im nächsten Jahr wieder auf ein transatlantisches Forum der Theodor-Heuss-Akademie und der Deutschen Atlantischen Gesellschaft freuen. Es blieb Co-Moderator Arno Tappe (ATA) vorbehalten, das mögliche Thema am Horizont bereits zu entwerfen: Deutschlands Aufgaben, Interessen und Verpflichtungen in einer unsicher gewordenen multipolaren Welt. Derzeit gibt es so viele souverän ignorierte Baustellen in Politik und Bevölkerung, dass sich eine solche sicherheitspolitische Tagung förmlich aufdrängt. Galina Kolev from the Institute for German Economic Research spoke about the current negotiations for the free trade agreement between America and Europe. The fear of “chlorine chickens” marks public debate on this issue. This ignores the fact that the harmonization of food standards – as well as financial services and areas in the field of culture– are excluded from the agreement. With a view to boosting growth, raising employment and increasing international competitiveness, the free trade agreement should be welcomed. The (party-) political situation before the midterm elections was then addressed by Dr. des. Florian Böller from the Technical University Kaiserslautern. The blockade situation in American politics is a result of differing majorities in the executive and Congress and has resulted in only 20% of “Obama’s” legislation being passed in 2013. Böller expects a “republican takeover” in November: a clear majority for the “grand old party” in the House of Representatives and a close majority in the Senate. This means that the polarization will get worse, central problems will remain unsolved, the Obama agenda will mainly be stopped (the “lame duck” phenomena) and it is most likely that reform will come only with a possible Republican “unified government” after 2016. gazette N° 3 | November 2014 11 FORUM | FORUM Amerikazentrum Hamburg Text Manfred Strack Der Verein Amerikazentrum Hamburg e.V. wurde 1997 gegründet als feststand, dass das Hamburger Amerika Haus, seit 1957 in der Tesdorpfstr. 1, gegenüber vom Hauptgebäude der Universität Hamburg angesiedelt, zum Sommer schließen würde. Eine reduzierte Zahl von Mitarbeitern zog als Public Affairs-Abteilung in das Amerikanische Generalkonsulat am Alsterufer ein. Das Amerikazentrum konnte noch ein Jahr aus dem Amerika Haus-Gebäude operieren, bevor dieses dann nach schmerzhaft langen sechs Jahren Leerstand dem Anbau des benachbarten Elysee-Hotels weichen musste. Das Amerikazentrum zog dann in den hinteren Gebäudeteil des bekannten Curio-Hauses an der Rothenbaumchaussee 15. Dieser Standort hatte zwar den Vorteil der Nähe zur Universität Hamburg, bot aber neben der veralteten Bibliotheksfläche keine Veranstaltungsflächen. Dieser Nachteil und die durch das aufkommende Internet stetig rückläufigen Bibliotheksnutzerzahlen zwangen zu einer strategischen Neuausrichtung. Eine Vision wurde entwickelt, die die Unterbringung des Amerikazentrums an einem attraktiven Standort mit funktionalen und repräsentativen Räumen und einem zeitgemäßen Programmangebot vorsah. Als die Stadt Hamburg den Plan zur Entwicklung der neu zu schaffenden HafenCity betrieb, suchte ein Projektentwickler die Zusammenarbeit mit uns. Nach einer weiteren Zwischenunterbringung in der Speicherstadt (Am Sandtorkai 5, ab Ende 2006) zog das Amerikazentrum dann im September 2009 in das neue „Hamburg America Center“ in der HafenCity (Am Sandtorkai 48, schräg gegenüber vom früheren Standort). Hier ist das Amerikazentrum seitdem an dem gesuchten attraktiven Standort in einem Gebäude des amerikanischen Stararchitekten Richard Meier untergebracht. Während das Amerikazentrum durch eine Vereinbarung des Projektentwicklers mit der Stadt Hamburg (dem früheren Eigentümer des Grundstücks) für die ersten zehn Jahre im „Hamburg America Center“ nur eine nominelle Miete zahlt (allerdings mit hohen Nebenkosten), bekommt es aber keine fortlaufende finanzielle Unterstützung durch die Stadt bzw. das Land Hamburg. Eine finanzielle Unterstützung des deutschen Auswärtigen Amtes gibt es ebenso wenig, weil dieses seinerzeit eine Förderung von Nachfolgeeinrichtungen von nach 1996 geschlossenen ehemaligen Amerika Häusern grundsäzlich ausgeschlossen hat. Diese beiden Faktoren unterscheiden uns deshalb sehr von den meisten anderen Deutsch-Amerikanischen Instituten (DAIs, Nachfolgeeinrichtungen ehe maliger Amerika Häuser). Das Amerikazentrum bekommt (wie die anderen DAIs) substanzielle, ideelle und materielle Unterstützung von der Amerikanischen Botschaft in Berlin und dem Amerikanischen Generalkonsulat in Hamburg. In fast täglichen Konsultationen werden gemeinsame Projekte konzipiert und durchgeführt. Diese enge Zusammenarbeit und die Verfügbarkeit eigener Räumlichkeiten unterscheidet uns von den anderen deutsch-amerikanischen Vereinen, die nur für ihre eigenen Mitglieder Veranstaltungen durchführen. Das Amerikazentrum ist spätestens seit seinem Einzug in der HafenCity mit seinem Programmangebot eine feste Größe in der international community Hamburgs und ein gesuchter Partner für andere Einrichtungen. Die meisten öffentlichen Veranstaltungen des Amerikazentrums finden in Kooperationen mit anderen Programmanbietern statt. Die Zusammenarbeit mit Verlagen ermöglicht den Auftritt interessanter amerikanischer Schriftsteller (im Sachbuchbereich z.B. von Richard Clarke, ehemaliger Bundeskoordinator für die nationale Sicherheit unter Präsient Clinton, bis zu aktuellen Poetry Slam – Bild lks. Poet Robb Q. Telfer aus Chicago. Fotos © Thomas Hampel 12 © Amerikazentrum Hamburg Amerikahäuser gazette N° 3 | November 2014 Manfred Strack, Vorstandsvorsitzender des Amerikazentrum Hamburg e.V. Bestsellerautoren in der Belletristik wie der Pulitzer-Preisträgerin Donna Tartt). Weitere attraktive Autoren waren Justin Cronin, Ben Marcus, John Jeremiah Sullivan, Dina Nayeri, Elizabeth Rosner, Ruta Sepetys, David Guterman, Lauren Oliver und Edward Kelsey Moore (aus Chicago). Unvergesslich ist die Veranstaltung mit Rebecca Skloot, die in beindruckender Weise die bewegende Geschichte der Henrietta Lacks darstellte. Der Afroamerikanerin Henrietta Lacks wurden ohne ihr Wissen die HeLa-Zellen entnommen, mit denen der entscheidende Durchbruch in der Zellkulturforschung gelang. Unvergessen auch die Lesung mit Liz Murray, die als fünfzehnjähriges Mädchen obdachlos wurde, als ihre Mutter an AIDS starb, und später Absolventin der Harvard University wurde. Mit dem Harbour Front Literaturfestival arbeitet das Amerikazentrum kontinuierlich zusammen (zuletzt bei einer Lesung mit Karin Slaughter). Poetry Slam zieht vor allem jüngeres Publikum an und ergänzt die literarischen Veranstaltungen auf sehr kreative Weise. Beim letzten Poetry Slam stammten drei poets aus Chicago. Damit war die Veranstaltung auch eine in unserer Serie von Programmen zu Chicago, der Stadt, mit der Hamburg in diesem Jahr das zwanzigjährige Jubiläum der Städtepartnerschaft begeht. Weitere Veranstaltungen waren Konzerte mit bekannten Musikern aus Chicago: Dem Erwin Helfer Trio im Park Hyatt (mit Unterstützung der amerikanischen Botschaft) und dem Duo Howard Levy / Chris Siebold in der Bucerius Law School (mit Unterstützung der Freien und Hansestadt Hamburg und der Bucerius Law School). Im Vortragsprogramm werden aktuelle politische Themen angesprochen, oft erst möglich gemacht durch Kooperationen mit unseren Partnern. Zu diesen Themen gehören Afghanistan, die Ukraine, TTIP und die amerikanischen (Präsidentschaftsund Kongress-) Wahlen. Das Amerikazentrum ist auch in der amerikanistischen Lehrerfortbildung tätig und arbeitet hier zusammen mit der Hamburger FORUM | FORUM IN BRIEF The Amerikazentrum Hamburg was founded in 1997, as it was made public that the Hamburg Amerika Haus, which had been located across from the main building of the University of Hamburg since 1957, would close that summer. The Amerikazentrum stayed another year in the Amerika Haus building and then moved to the rear section of the well-known Curio Haus. The original Amerika Haus was sadly torn down to make room for an addition of the Elysee Hotel. This new location was still near to the university, but unfortunately it had no place for events and an outdated library space. This fact, in combination with reduced library usage due to the internet, drove the institution to a strategic realignment. A concept was developed that envisioned the Amerikazentrum offering an up-to-date program in an attractive location with functional and spacious rooms. As the city of Hamburg created its plan for the newly-created HafenCity, a project developer sought contact with the center. After a temporary assignment in the Speicherstadt, the Amerikazentrum moved to the new Hamburg America Center in HafenCity in September 2009. It is housed in a building from the American star architect Richard Meier. Thanks to an agreement between the project developer and the city of Hamburg, for the first 10 years the Amerikazentrum will pay only a low rent (but relatively high operating costs), but receives no other support from Hamburg. Also remarkable is the fact that the extensive program planning and organization Schulbehörde, dem Hamburger Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung und der USBotschaft. Vortragende sind American StudiesExperten aus den USA. Das Amerikazentrum ist ein vom State Department zertifiziertes Educational Advising Center und informiert in monatlichen Vorträgen zum Studium in den USA, persönlichen Beratungen, Beteiligungen an Austauschmessen und Internationalen Tagen von Universitäten sowie durch seine Infothek über alle einschlägigen Fragen zum Aufenthalt in den USA als Schüler, Studierender, Praktikant oder junger Berufstätiger. Für den Educational Testing Service (ETS) nimmt das Amerikazentrum etwa dreimal monatlich den Internet-basierten TOEFL-Test ab. Sprachkurse, unterrichtet von erfahrenen native speakers, bereiten auf den Test vor. Der TOEIC-Test wird ebenfalls abgenommen. In diesem Jahr haben wir (mit Finanzierung durch die amerikanische Botschaft) besondere Sprach-und Landeskundekurse is supported in large part by volunteers. The institution is barred from financial support from the State Department, which does not support follow-up organizations for Amerika Häuser that were closed after 1996. These factors make our financing very different from most other DAIs. Like them though, the Amerikazentrum receives substantial support from the American Embassy in Berlin and the American Consulate General in Hamburg. Since its move to HafenCity, the Amerikazentrum is a fixed institution in the international community of Hamburg and a sought-out partner for other organizations. Most of the Amerikazentrum’s public events take place in cooperation with other program providers. A good working relationship with publishing houses has made possible the appearance of interesting American authors (in non-fiction – for example – Richard Clarke, former national coordinator for national security for President Clinton, or current bestselling authors of fiction such as the Pulitzer Prize winning Donna Tartt). Other attractive authors were Justin Cronin, Ben Marcus, John Jeremiah Sullivan, Dina Nayeri, Elizabeth Rosner, Ruta Sepetys, David Guterman, Lauren Oliver and Edward Kelsey Moore (from Chicago). One unforgettable event was an evening with Rebecca Skloot, who told the moving story of the Afro-American Henrietta Lacks. Without Lacks knowledge, cells were taken from her body and used to create the first human cells grown in a lab that did not die after a few cell divisions. Named after her, these HeLa cells are still used in research today. Also unforgettable was a reading with Liz Murray, who became homeless as a fiveyear-old when her mother died from AIDS, but later graduated from Harvard University. The Amerikazentrum works together with the Harbour Front Literature Festival (last time with a reading from Karin Slaughter). Poetry Slams attract a young audience and complement the other literary events in a very creative way. At the last Poetry Slam, three poets came from Chicago. The event was one of a series organized by the center to celebrate 20 years of the city partnership between Chicago and Hamburg. Concerts with well-known Chicago musician were another highlight of this series: The Erwin Helfer Trio in the Park Hyatt (with support from the American Embassy) and the Howard Levy / Chris Siebold Duo in the Bucerius Law School (with support from the city of Hamburg and the Bucerius Law School). A lecture series focuses on current political topics such as Afghanistan, Ukraine, TTIP and American elections. The center is also active in teacher training, using American Studies experts from the US. As a State Department certified Educational Advising Center it offers lectures and counseling sessions for US exchange, TOEFL and TOEIC tests. A special language and social studies preparation course for these tests aims at youths with “migration backgrounds” who might not otherwise be able to develop their talents. gestartet für Jugendliche (oft mit Migrationshintergrund), die ihre Talente noch nicht entfalten konnten. Alumni-Vereinigungen bedeutender Austauschprogramme feiern ihre Zusammenkünfte gerne im Amerikazentrum. Als Stipendiat des Verbandes der Deutsch-Amerikanischen Clubs (University of Texas at Austin, 1976/77) habe ich mich besonders darüber gefreut, dass der VDAC Alumni Club das Amerikazentrum als Ort für sein 40jähriges Clubjubiläum gewählt hat. Auch die Fulbright Alumni haben wir bei ihrem diesjährigen Treffen zu Gast. Committee und Austauschorganisationen. Das Amerikazentrum bietet viele interessante Veranstaltungen an. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die umfangreiche Programmarbeit und die intensive Betreung der Gastveranstaltungen durch viel ehrenamtliche Arbeit und einige wenige Honorarkräfte geleistet wird. Das zivilgesellschaftliche Engagement des Amerikazentrums verdient deshalb breite Unterstützung. Das Amerikazentrum erfreut sich einer intensiven Nutzung seiner repräsentativen Räumlichkeiten an seinem, besonders auch für Nicht-Hamburger Besucher, attraktiven Standort durch weitere Gastveranstaltungen. Zu den Veranstaltern gehören die Universität Hamburg, die HafenCity Universität, politische und kulturelle Stiftungen, die Deutsch-Amerikanische Juristenvereinigung, die Deutsche Atlantische Gesellschaft, das VisitUSA Lesung mit Edward Kelsey Moore – Foto © Christian Kalnbach gazette N° 3 | November 2014 13 S T U D E N T E N A U S TA U S C H | STU D ENT EXC HAN G E Mein Austauschjahr in Deutschland “Ich habe mein Herz in Heidelberg verloren.“ Text Audrey Toole, Foto Mike Pilewski meiner Überraschung und Freude habe ich diese Prüfung erfolgreich bestanden. Dieser Fortschritt hat mich sehr gefreut. Ich weiß noch nicht, ob ich zurück nach Deutschland kommen möchte, um meinen Masters zu machen. Aber die Möglichkeit steht offen. Ich wusste nicht, womit und wie ich zu schreiben beginnen sollte. Mein Austauschjahr in Heidelberg war so voll mit Erlebnissen und neuen Erfahrungen. Die Freundschaften, die ich geschlossen habe, spielten eine große Rolle in meiner angenehmen Zeit in Heidelberg. Zusammen sind wir gereist, haben gekocht und haben die schöne Stadt genossen. Besonders im Frühling war Heidelberg mit der Sonne gesegnet, deswegen haben wir viel Zeit am Neckar verbracht. Ich glaube die Neckarwiese ist zu meinem Lieblingsplatz in Heidelberg geworden. Aber plötzlich haben mir meine vier besten Freundinnen aus Heidelberg ein Foto geschickt. Ich war gerade bei ihnen zum letzten Mal und musste mich verabschieden. Wir haben Karten gespielt und ich habe eine Karte versehentlich liegen lassen. Die Karte war eine „4.“ Die Nachricht sagte: „Du hast eine Karte hier gelassen. Es ist eine „4“ wie die vier Freunde, wir sind die vier Freunde hier und wir vermissen Dich.“ Jetzt weiß ich wie ich anfangen soll. Diese Karte, die auch meine Lieblingszahl ist, symbolisiert, dass ich Deutschland verlassen muss, aber ich lasse einen Teil von mir zurück. Ich werde niemals in meinem Leben vergessen, wie wunderschön mein Aufenthalt war. Ich bin dafür sehr dankbar, dass ich dieses Land besuchen konnte. Dies war hauptsächlich durch den DAFC und dessen Großzügigkeit möglich. Ohne die Unterstützung des DAFCs, hätte ich diese Chance nicht bekommen. Aber der DAFC hat mir nicht nur das Stipendium gegeben, sondern mir auch ermöglicht, dass ich andere Städte und Leute, Deutsche sowie Amerikaner, kennenlernen konnte. Jedes Seminar hat uns viel geboten. Es war schön andere Amerikaner kennenzulernen, die ähnliches erlebt haben, sowie neue Deutsche. Ich freue mich, dass ich an diesem tollen Austauschprogramm teilnehmen durfte und nach Deutschland reisen konnte. 14 gazette N° 3 | November 2014 Audrey Toole Ich kann nicht erklären wie hilfreich der Frauen Club war. Der Heidelberger Frauen Club hat nicht nur für mein Zimmer bezahlt, mein Studium an der Heidelberger Uni ermöglicht. Ich hatte die Möglichkeit bei vielen Veranstaltungen dabei zu sein. Das hat mich sehr gefreut. Vor allem beim Pfennigbasar zu helfen. Am Anfang konnte ich fast kein Deutsch. Aber während des vergangenen Semesters habe ich drei Biologie Kurse auf Deutsch besucht. Am Ende des Semesters habe ich versucht, eine Prüfung abzulegen, die entscheidet ob ich genug Deutsch für die Zulassung an einer Deutschen Uni bekäme. Zu In den USA habe ich ein Auto, aber näturlich hatte ich in Deutschland keins. Ich musste mich an die öffentlichen Verkehrsmittel gewöhnen. Das war am Anfang schwierig und manchmal ärgerlich. Aber mit der Zeit habe ich fast alle Linien und Abfahrtszeiten des Verkehrs kennengelernt. Dies ist eines der Dinge, die ich gelernt habe – wie man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kann und wie schön Fahrrad fahren sein kann. Eine ganz wichtige Erfahrung habe ich außerdem gemacht. Ich habe auch mich selbst besser kennengelernt. Ich bin für diese Chance sehr dankbar. Ich habe meine „4“ zurückgelassen sowie einen Teil meines Herzens. “Ich habe mein Herz in Heidelberg verloren.“ Dies werde ich immer wieder sagen können. S T U D E N T E N A U S TA U S C H | STU D ENT EXC HAN G E Ausflug des Deutsch-Amerikanischen Herrenclubs München Studienfahrt nach Nürnberg Volker Scheidemandel Aus den USA waren zum 1. Oktober 2013 Byron Sacry von der University of Alabama und Matthew Bauman aus Cincinnati/Ohio in München eingetroffen. Byron Sacry studiert Deutsch und Geschichte und nun an der LMUMünchen Germanistik. Matthew Baumann studiert German Language, Culture and Linguistics und an der LMU auch Germanistik. Als ich die beiden US-Studenten fragte, ob sie einmal an einem Tageausflug nach Nürnberg per ICE interessiert wären, da stimmten sie begeistert zu. Immerhin war die zweitgrößte bayerische Stadt im Mittelalter zu einer der wichtigsten Reichsstädte im „Heiligen Römischen Reich“ aufgestiegen, wurde dank des blühenden Fernhandels und Handwerks im 15. und 16. Jhdt. eines der bedeutendsten kulturellen Zentren der Renaissance nördlich der Alpen – und nicht zu vergessen des Humanismus und der Reformation. Schon bald darauf saßen wir dann im ICE und waren in 70 Minuten am Nürnberger Hauptbahnhof. Das Taxi brachte uns zur Kaiserburg, welche zu dem Zeitpunkt die Sonderausstellung „KAISERREICH-STADT“ zeigte. Meisterhaft dargestellt und erlebbar sind in der ehemaligen mittelalterlichen Kaiserpfalz die Glanzzeit Nürnbergs und die einzigartige Geschichte der Burg vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Byron und Matthew lobten die famos bemachte Ausstellung und fotografierten Details mit großer Hingabe. IN BRIEF With our students to Nuremberg Field excursion of the GermanAmerican Men´s Club On October 1, 2013 Byron Stacy from the University of Alabama and Matthew Bauman from Cincinnati, Ohio arrived in Munich. Byron Stacey is a German Language and History student now pursuing German Studies at Ludwig-Maximilian-University Munich. Matthew Bauman is a student of German Language, Culture and Linguistics, now also reading German philology at LMU. When I asked the students if they would be interested in a day trip to Nuremberg Nächste Station war der weltweit bekannte und kulturgeschichtlich so bedeutende Johannisfriedhof mit Grabsteinen und Grablegen berühmter Nürnberger aus vier Jahrhunderten von Albrecht Dürer (1471- 1528), Veit Stosz, Martin Behaim u.v.a. Viele in Nürnberg tätige meisterhafte Künstler fanden dort ihre letzte Ruhe. Zum Lunchbreak gab es fränkische Köstlichkeiten. Beeindruckt waren die beiden GermanistikStudenten dann auch, als wir per Taxi einen Abstecher zum Justizpalast machten. Zur Besichtigung des „Saal 600“, wo nach 1945 der Nürnberger Prozess stattfand, fehlte allerdings die Zeit. Per pedes ging es zu den beiden gotischen Haupt kirchen der Stadt, der Sebaldus- und Lorenzkirche – in letzterer schuf Veit Stosz den so bekannten Englischen Gruß (Engelsgruß im Rosenkranz) – und zum Hauptmarkt mit dem „Schönen Brunnen“, der dortigen Frauenkirche mit dem „Männleinlaufen“ der 7 Kurfürsten und weiter Richtung Henkersteg mit seinem malerischen Ambiente an der Pegnitz und schließlich zum Kettensteg. Vor der Rückfahrt Richtung „Weisswurst-Äquator“ stärkten wir uns noch im „ältesten Bratwursthaus der Welt“ aus dem Jahr 1419. Auf dem Weg zum Hauptbahnhof um 20:30 Uhr meinte Byron aus Alabama nahezu begeistert: „In dieser Stadt könnte ich sofort leben. Ich muss gleich morgen meinem Professor in den USA über alles berichten.“ Vor dem Albrecht-Dürer-Haus (von links Byron VSacry, Volker Scheidemandel und Matthew Bauman Der Fotograf war ein zufällig vorbeikommender Tourist. by ICE they were excited. After all, the second largest Bavarian city is thought to be one of the most important Imperial Cities of the Holy Roman Empire. We boarded the ICE in Munich and in 70 minutes we arrived at Nuremberg main station. A taxi took us to the Imperial Castle where a special exhibition entitled “Emperor-EmpireCity” was being held. Byron and Matthew praised the splendidly executed exhibition and indulged in taking photos of every detail. Next stop was the world-renowned, culturally and historically important Johannis Cemetery with gravestones and gravesites of famous Nuremberg townspeople from four centuries, such as Albrecht Dürer (1471-1528), Veit Stosz, Martin Behaim. Many famed artists who were active in Nuremberg are laid to rest there. After we had savored some Franconian delicacies at lunch we made a jaunt by taxi to the Palace of Justice. We continued on foot to both main churches of the city, St.Sebaldus and St.Lawrence. site of Veit Stosz famous Angelic Salutation, then on to the main market with the “Schöner Brunnen” fountain, the Church of Our Lady with the “Männleinlaufen”, then to the Hang-man’s Bridge with its scenic view at the river Pegnitz and to the Chain Bridge. Before our return in the direction of the Bavarian “WeisswurstEquator” (the river Danube) we invigorated ourselves at the “Oldest Bratwurst-House in the World”, dating from the year 1419. On our way to the main station Byron from Alabama enthusiastically exclaimed: “I could easily live in this city! I must report all this tomorrow to my American professor.” gazette N° 3 | November 2014 15 S T U D E N T E N A U S TA U S C H | STU D ENT EXC HAN G E Neue amerikanische Studenten Nr Vorname Name Deutsche Uni Amerikanische Uni Club 1 Abigail Shea Adams Bamberg Troy University, Alabama Bamberg 2 Stephanie Jean Becker Weimar Concordia College, Moorhead, MN Erfurt 3 Christine Marie Brand Mannheim Troy University, Alabama Mannheim 4 Ashley Marie Brenlla Düsseldorf University of Florida, Gainesville Neuss 5 Jonathan Michael Bruner Kassel Florida State University, Tallahassee Kassel 6 Daniel Alexander Cicchinelli Stuttgart Georgia Institute of Technology, Atlanta Stuttgart 7 Nadia Caitlin Cumming München University of Delaware, Newark München 8 Morgen Elisabeth Daniels Tübingen University of Arizona, Tucson Stuttgart 9 Stephanie Nora Della Cella Erlangen University of Arizona, Tucson Nürnberg 10 Faith Janice DesVaux Berlin HU University of Washington, Seattle Berlin 11Delisha Duran Siegen University of the South, Sewanee, TN Siegen 12 Colin James Fitzpatrick Mainz University of the South, Sewanee, TN Mainz 13 Andrea Spencer Fox München Dartmouth College, Hanover, NH München 14 Ian Andrew Phillips Hall Duisburg Central Michigan University Niederrhein 15 Allison Drake Haskins Gießen University of Alabama, Tuscaloosa Gießen 16 Kristopher Sterling Jorgenson Berlin TU Dartmouth College, Hanover, NH Berlin 17 Chelsea Ann Kozar Würzburg Central Michigan University Würzburg 18 Jackson Thomas Loop München University of Florida, Gainesville München 19 Jacqueline Christine Mattie Heidelberg University of Delaware, Newark Heidelberg 20 Anna Elizabeth Mayne Karlsruhe PH Central Michigan University Karlsruhe 21 Katherine H. Paul Bielefeld University of Cincinnati, Ohio Bielefeld 22 Julian Chen Snow Hamburg Oberlin College, Ohio Hamburg 23 Dorothea Kristina Trotter Hamburg Florida Atlantic U, Boca Raton Hamburg 24 Brenna Michele Zonick-Wootten Potsdam University of Delaware, Newark Berlin Neue amerikanische Studenten und „Rückkehrer“, die Alumnistudenten 16 gazette N° 3 | November 2014 Foto Mike Pilewski N A C H R U F E | O B ITUARY Unvergessenes Mitglied im Deutsch-Amerikanischen Frauen-Club Hamburg e.V Nachruf Edith von Below Foto. Britta Hueck-Ehmer. Heute haben wir von unserer so verehrten, lieben Edith für immer Abschied genommen. Die Lücke, die sie in unserem Club hinterlässt, wird sich nie schließen… Edith gehörte 45 lange Jahre zum DAFC Hamburg e.V.! In all der Zeit war es ihr ein ganz besonderes Anliegen, dass es Kindern – gesund oder krank, deutsch oder aus anderen Ländern – in ihrem Leben ein wenig leichter und besser haben sollten. Durch ihre persönliche große und immerwährende finanzielle Unterstützung half sie dabei vorbildhaft. So wurde es ihr zur langjährigen Tradition, Kinder aus unseren Spielplatzhäusern in der Weihnachtszeit zu einem Theaternachmittag in das Altonaer Kindertheater einzuladen – bei dem alle auch einen leckeren Imbiss genießen konnten … Für unsere Basare hat Edith im Freundeskreis um Barspenden gebeten und in ihrer Umgebung Unmengen an Sach-Spenden eingesammelt, die die Tombola und die Spielstände bereichert und um Vieles verschönert haben. Dabei entwickelte sie eine Vorliebe für Besonderes: Es durfte durchaus an den Ständen glitzern und durch Lämpchen glänzen und strahlen! So viele Basare hat Edith als Basar-Leitung mit gestaltet– und jedes Jahr mit all ihrer Kraft bis zum 63. Basar im letzten Jahr mitgearbeitet und geholfen! Sehr beliebt waren die Einladungen im Hause von Below im Birkengrund. Sei es zu Hummeroder Krebsessen, zu Geburtstagen oder zum Valentins-Bridge. Das gesellige Miteinander im Club wurde dadurch ganz besonders gefördert! Immer wieder und gern hat Edith auch unsere Männer mit eingeladen! Wie sah das Wirken im Clubleben unserer Edith noch aus? Da war z.B. das Bridgespielen, das im Club sehr gepflegt wurde und noch wird: Als ich vor 25 Jahren in den Club, kam gab es schon lange den Mittwochs-Bridge. Olga Steurer, Marli Teichler, Brigitte Bleicken und Edith (ältere Verbandsmitglieder werden diese Namen noch kennen) trafen sich immer und nur, wenn eine fehlte, durfte jemand von uns anderen Mitgliedern einspringen – so dann auch ich. Ein Ausfallen dieses Termins war nicht vorgesehen! Es gab Reisen und Einladungen aller Art privat oder durch den Verband, die Edith mit großer Freude mitmachte. Ich denke da z.B. an die Reise nach Moskau vor vielen Jahren mit Empfang beim US-Botschafter, an der auch ihre Tochter Renate teilgenommen hat. Auch die Anwesenheit bei unseren monatlichen Meetings, um die Geschicke des Clubs in die richtigen Bahnen zu lenken, war bei unserer lieben Edith seit 1969 bis zuletzt ganz fest im Terminkalender eingetragen. Wie oft hat sie dabei unsere Arbeit mit den beliebten, feinen Petits Fours versüßt! Von 1970–74 hatte sie das Amt der Schatzmeisterin. Wenn damals ein neues Spielhaus gebaut werden sollte, waren die Bezirksamtsleiter in Hamburg ihre Gesprächspartner. Das Amt der Schriftführerin hat sie viele Jahre ausgefüllt, als Parlamentarierin wachte sie, dass alles seinen richtigen Weg ging. Bei Fragen und Neuerungen im Club und im Verband setzte Edith sich sehr ein und hatte immer eine Antwort oder Anregung, um alles zum Guten zu wenden. So ist es nicht verwunderlich, dass Edith 1999 vom Senat mit der „Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes“ im Rathaus ausgezeichnet wurde. Die Annahme des Bundesverdienstkreuzes hatte sie aber vor 5 Jahren abgelehnt. Nun werden wir nichts mehr mit Edith besprechen können, ihre Hilfe und Aufmunterung, auch ihre Fragen und ihr oft so verschmitztes Lachen werden uns fehlen. Wir sind sehr dankbar, dass sie uns ihre Freundschaft, ihre Zeit, ihre menschliche Zuwendung und Vieles, Vieles mehr geschenkt hat! Es weht der Wind ein Blatt vom Baum von vielen Blättern eines… Dies eine Blatt, man merkt es kaum, denn eines ist ja keines. Doch dieses eine Blatt – so klein, war ein Teil in unserem Leben, so wird uns dieses Blatt, so fein von nun an immer fehlen… Ruth Naundorf am 26. Juli 2014 Der „International Women‘s Club Bamberg“ e.V. trauert um TRAUDL WIELAND Unser Gründungs- und Ehrenmitglied setzte sich mit großem Engagement für die Ziele unseres Clubs ein. Wir bewahren ihr ein ehrenvolles und dankbares Andenken. INTERNATIONAL WOMEN`S CLUB BAMBERG Astrid Werthmann, Präsidentin im Namen aller Clubmitglieder Unser Club wurde 1947 von deutschen Geschäftsfrauen wie Traudl Wieland, Margarete Ostrowsky sowie Gräfin Nina von Stauffenberg und amerikanischen Offiziersgattinnen gegründet. Ihr gemeinsames Ziel war es, deutsche und amerikanische Frauen zusammenzubringen, um gegenseitige Freundschaft, Toleranz und internationale Verständigung zu fördern. gazette N° 3 | November 2014 17 V D A C – W I C H T I G E A D R E S S E N | F G A C – I M P O RTA NT A D R E S S E S VORSTANDSMITGLIEDER | BOARD MEMBERS n Präsident | President Jacob Schrot Weidensteig 4 14776 Brandenburg an der Havel Tel. 0176 31325598 [email protected] n Vizepräsidentin | Vice President Sigrid Behnke-Dewath Apollostraße 10 96178 Pommersfelden Tel. 09548 8234 Fax 09548 8471 [email protected] n Schriftführer | Secretary Christina Pieroth Adickesallee 10 60322 Frankfurt am Main Tel. 069 13025811 [email protected] n Schatzmeister | Treasurer Peter Schmid Westendstr. 113 80339 München Tel. 0177 7740261 Fax 089 54032883 [email protected] n Vizeschatzmeister | Vice Treasurer Pawel Bobinski Kolwitzstr. 80 10435 Berlin Tel. 01739752958 [email protected] n gazette Redakteurin | Editor Dana Kittel Schlehdornweg 30 99097 Erfurt Tel. 0176 23425011 [email protected] Vorsitzender Studenten austausch | Student Exchange Chairperson n Mike Pilewski Pognerstraße 14 81379 München Tel. 0172 4285132 [email protected] 18 gazette N° 3 | November 2014 n Beauftragte für den Jugendaustausch | Youth Work Chairperson Dorthe Neumann Hohe Straße 20 47051 Duisburg Tel. 0203 2982919 [email protected] WEBSITE TEAM Anja Seitz Osterbekstr. 92i 22083 Hamburg Tel. 040 84301172 [email protected] n n Vizebeauftragte für den Jugendaustausch | Youth Work Vice Chairperson: n Rosemarie Kelle Salzufler Straße 54b 33719 Bielefeld Tel. 0521 335590 [email protected] n Media Cordinator Roger Schmidt Buchenweg 6 35415 Pohlheim Tel. 0171 685468 [email protected] n Berater in Verfahrensfragen | Parliamentarian Hans-Georg Augustinowski Platzl 4 80331 München Tel. 089 224655 [email protected] Event-Beauftragte | Event Coordinator n Bettina Sophie Weißgerber Königsberger Straße 22 73760 Ostfildern Tel. 0176 24710757 [email protected] n Alumni Coordinator Nadine Hilbert Scheidswaldstraße 7 60385 Frankfurt am Main Tel. 0176 23425011 [email protected] AMERICAN LIAISONS James Federline Government Relations Advisor Joint Multinational Training Command Geb. 123, Zi. 101 92655 Grafenwoehr Tel. 09641 83-7452 Fax 09641 83-6469 [email protected] Gail Knowles 6 rue Notre-Dame-du-Pre 27500 Pont Audemer France [email protected] Prof. William Wren McNabb 1804 South College Ave. Newark, DE 19703 · USA [email protected] Montgomery & Mary-Ann Meigs 70 Marvelle Road Fayetteville, NY, 13066 [email protected] CLUBS n VDAC Alumni Judith Rauscher, M.A. Otto-Friedrich-Universität Bamberg Professur für Amerikanistik An der Universität 9 96045 Bamberg Tel. 0951 2092828 [email protected] www.vdac-alumni.de Berlin Atlantische Initiative Berlin e.V. Dr. Johannes Bohnen Wilhelmstraße 67 10117 Berlin Tel. 030 20633788 Fax 030 20633790 [email protected] www.atlantische-initiative.org G-A Women’s Club of Berlin / D-A Frauenclub von Berlin e.V. Doris Linne Victoria-Str.1 12203 Berlin Tel. 030 84709420 [email protected] www.gawcb.de n Bielefeld D-A Gesellschaft OstwestfalenLippe e.V. Bielefeld Rosemarie Kelle Salzuflerstraße 54b 33719 Bielefeld Tel. 0521 335590 [email protected] n New York – German-American Liaison Club Mary Louise Murray-Johnson Mittlerer Rainweg 1 69118 Heidelberg Tel. 06221 804976 Fax 06221 1371881 [email protected] Bamberg International Women’s Club Bamberg e.V. Astrid Werthmann Oberend 16a 96110 Scheßlitz Tel. 09542 8077 [email protected] www.iwcbamberg.de Bremerhaven G-A Women’s Club Bremerhaven Andrea Nolte Blinkstraße 32 27619 Schiffdorf-Spaden Tel. 0471 95209682 [email protected] n Dresden Initiative Junger Transatlantiker Jacob Schrot Marienberger Straße 24 01279 Dresden Tel. 0176 31325598 [email protected] www.junge-transatlantiker.de/ n Duisburg D-A Freundeskreis Niederrhein e.V. R.A. Karl-Heinz Thor Menzelstr. 44 47053 Duisburg Tel. 0203 6693144 Fax 0203 6693142 [email protected] www.dafn.net V D A C – W I C H T I G E A D R E S S E N | F G A C – I M P O RTA NT A D R E S S E S n Erfurt D-A Gesellschaft Erfurt e.V. Horst Heilek Saalfelder Straße 22 99099 Erfurt Tel. 0179 3918170 [email protected] www.dagef.de n Frankfurt Luftbrücke Frankfurt-Berlin 1948-1949 e.V. Dr. Lutz R. Raettig Am Luftbrückendenkmal 1 60549 Frankfurt Tel 069 13025811 [email protected] n Gießen / Wetzlar „Die Brücke“ e.V. Roger Schmidt Buchenweg 6 35415 Pohlheim Tel. 0641 5815811 [email protected] www.dac-bruecke.de n Grafenwöhr D-A Gemeinsamer Ausschuss Helmut Wächter (Deutscher Präsident) Hochstraße 1 92665 Grafenwöhr Tel. 0941 91262 [email protected] James Federline (American President) Government Relations Advisor Joint Multinational Training Command Geb. 123, Zi. 101 92655 Grafenwoehr Tel. 09641 83-7452 Fax 09641 83-6469 [email protected] n Hamburg D-A Frauenclub Hamburg e.V. Dorothee Hagen Mittelweg 58 20149 Hamburg Tel. 040 448937 [email protected] n Heidelberg D-A Frauenclub / G-A Women’s Club Heidelberg e.V. Ingrid Buwing Kaiserstr. 35 69115 Heidelberg Tel. 06221 600670 [email protected] www.gawc.de n Karlsruhe International Women’s Club Karlsruhe e.V. Renate Nobbe Glogauer Straße 30 76139 Karlsruhe Tel. 0721 683376 [email protected] n Kassel Internationaler Frauenclub Kassel e.V. Gisela Schmidt Niederfelder Straße 27 34128 Kassel Tel. 0561 6025360 [email protected] n Koblenz D-A Club Koblenz e.V. Julius Mittler (stv. Vorsitzender) Schützenstraße 46 56068 Koblenz Tel 0621 35287 [email protected] Hans-Dieter Werner (Vorsitzender) Auf den Weiden 15 56220 Kaltenengers Tel. 02630 84791 [email protected] Koblenz-Hahn Internationaler Frauenclub Rhein-Mosel e.V. Erika Pohlmann Martin-Luther-Str. 88 56112 Lahnstein Tel./Fax 02621 45 46 [email protected] n Mainz D-A Club Mainz e.V. Ursula Bell-Köhler Mühlweg 34 55128 Mainz Tel. 06131 331581 Fax 06131 932832 [email protected] www.german-american-club.com Mannheim D-A Frauenarbeitskreis Mannheim e.V. Christine Müller Ortenaustr. 13 68163 Mannheim Tel. (0621) 817594 [email protected] www.dafak-mannheim.com n n n n Kaiserslautern DAIF Club / GAIW Club Kaiserslautern e.V. Christine Schneider (Deutsche Präsidentin) Benzinoring 57 67657 Kaiserslautern Tel. 0631 8924939 [email protected] www.daifc.de München n Siegen D-A Gesellschaft Siegerland Wittgenstein e.V. Jörg Müller Veit-Stoß-Straße 1 57076 Siegen Tel. 0170 7714472 [email protected] www.dagsiwi.de n Stuttgart D-A Frauenclub e.V./ G-A Women’s Club e.V. Ulrike Kellner Blutenburgstraße 75a 80634 München Tel. 089 71056814 Mobil 0160 94813710 G-A Club 1948 Stuttgart Walter Scott Beard Feinbauweg 9 73650 Winterbach Tel. 07181 46594 [email protected] www.gac1948.de D-A Herrenclub München e.V. / G-A Men’s Club Munich e.V. Erich Wölfinger Fischerstraße 14 82178 Puchheim Tel. 089 8002722 Fax 089 8002722 [email protected] www.dahc-muenchen.de G-A Women’s Club Stuttgart e. V Gaby Weber (Deutsche Präsidentin) Erwin-Hageloh-Str. 68 70376 Stuttgart Tel. 0151 2419248 [email protected] n Neuss D-A Gesellschaft Neuss e.V. Thomas Schommers Kaiser-Friedrich-Straße 128 41460 Neuss Tel. 02131 381750 Fax 02131 40306889 [email protected] www.dagn.de n Nürnberg-Fürth G-A Women’s Club Nürnberg-Fürth e.V. Hella Heide Dressel Albert-Einstein-Straße 18 90513 Zirndorf Tel./Fax 0911 607862 Mobil 0151 64421046 [email protected] www.gawc-nuernberg-fuerth.de n Oranienburg D-A Freundschaftsclub e.V. Manfred Bittkau Walburgstr. 3 16515 Oranienburg Tel./Fax 03301 53 32 49 [email protected] Moira Kearney (American President) Obere Burghalde 34 71229 Leonberg Tel. 07152 3198576 [email protected] www.gawc-stuttgart.org n Wiesbaden Association of Good Neighbors Gary L. Bautell Gustav Freytag Str. 10 65189 Wiesbaden Tel.: 0611 30 02 05 Fax 0611 9 01 66 34 [email protected] www.gn-wiesbaden.de n Würzburg Internationaler Frauenclub Würzburg e.V. Brigitte Driehaus Meisenweg 5 97299 Zell am Main Tel./Fax 0931 464865 [email protected] Bei Adressänderungen von Clubpräsidenten und Clubanschriften, Änderungen für den gazette Versand oder Änderungen von Lieferkonditionen senden Sie bitte Ihre E-Mail direkt an [email protected] gazette N° 3 | November 2014 19 VDAC JUGENDARBEIT | YOUTHWORK Discover America 24 Jugendliche aus ganz Deutschland nahmen, in der Begleitung der Chaperones Rosie Kelle und Dorthe Neumann, an der diesjährigen VDAC-Bildungs- und Begegnungsreise teil. Auf der Reise in das historische Herz der USA tauchten wir ein in das echte Amerika. Auf den Spuren der Vergangenheit erlebten wir in der östlichen Küstenregion und den mittleren Atlantikstaaten amerikanische Geschichte hautnah. Wir folgten den Footsteps der ersten Einwanderer auf Ellis Island als auch in Philadelphia. Alte Traditionen begegneten uns in Pennsylvania, bei den Amish People. Wir streiften durch die Gassen von Colonial Williamsburg, die Plantage mit Herrenhaus von Thomas-Jeffersons-World in Monticello und konnten uns auf den alten Seglern von Jamestown Settlement PROGRAM Die USA Jugendreise 2015 mit Homestay in den amerikanischen Osten und Midatlantics ist geplant vom 24. Juli bis 07. August 2015 (+/-2 Tage) Jugend-Seminare in Deutschland Winter/Frühjahr und Herbst 2015 Änderungen vorbehalten Informationen: VDAC Youth Work Team Dorthe Neumann & Rosie Kelle E-Mail [email protected] 20 gazette N° 3 | November 2014 VDAC JUGENDARBEIT | YOUTHWORK in die Entdecker auf den „Three Ships“ ebenso hin eindenken wie in das dargestellte Dorfleben der damals dort lebenden Powhatan-Indianer. Im Gegensatz dazu standen die Hauptstadt Washington DC mit Museen, den Memorials z.B. zum Vietnam- und Koreakrieg und dem Regierungsviertel mit Capitol und White House sowie die bunte Glitzerwelt von New York City. Hier besuchten wir die Jugendlichen der Hope Leadership Academy, zu denen wir seit langer Zeit eine freundschaftliche Partnerschaft pflegen. Konfrontiert mit der jüngsten amerikanischen Geschichte am 9/11-Museum sowie am Pentagon waren wir alle sehr beeindruckt und nachdenklich. Viele Erlebnisse zu Land und Wasser und in der Natur rundeten das Programm ab. Und das der Sport einen sehr hohen, nicht zu unterschätzenden Stellenwert in den USA hat, zeigte sich beim Besuch eines Baseballspiel im riesigen Baltimore-Orioles-Park. Nicht nur eine Sportanlage, sondern ein gigantisches Stadion mit Läden, Restaurants, Fanmeile. Obwohl uns die Spielregeln nicht ganz verständlich waren und wohl auch bleiben werden; die unvergleichliche Stimmung im Stadion machte uns zu begeisterten Fans, im Kreis einer großen deutsch-amerikanischen Familie. Das Highlight war der einwöchige Homestay bei den Hosting-Familien in Oakland MD, die erneut ihre Häuser und Herzen für die jungen Menschen öffneten und sie ganz selbstverständlich am Familienleben teilnehmen ließen. Es ist immer eine große Freude bei den Familien, wenn „ihre Germans“ kommen. Gerade diese persönlichen Begegnungen bilden eine stabiles Band der gegenseitigen Freundschaft – ACROSS THE OCEAN. gazette N° 3 | November 2014 21 CLUB NEWS Bielefeld, Duisburg, Hamburg, Kassel Let us meet – gemeinsames Club Event Text Rosie Kelle / Linda Rohlf Fotos Rosie Kelle Von Strandkörben, Pudding und Pizza – Deutsch-Amerikanischer Ausflug nach Bielefeld. Obwohl sich eine Geschichte hartnäckig hält, nämlich dass es Bielefeld gar nicht gibt, machten sich die Mitglieder von vier Clubs mutig auf den Weg … Fröhliche Stimmung herrschte bei den Mitgliedern der Clubs Bielefeld, Kassel, Hamburg und Niederrhein bei zwei informativen Firmenbesichtigungen. „Sonnenpartner“-Inhaber Müsing erklärte anschaulich alle Schritte, von der Holzbearbeitung über das aufwändige Flechten bis zur Endmontage – ein Puzzle aus über 200 Teilen für einen einzigen Strandkorb! Neben Strandkörben verkauft Sonnenpartner auch Grills in allen Größen. Gut für uns, denn der gegrillte Mittags-Imbiss schmeckte köstlich. Schnell ging es weiter zum nächsten Highlight: die Besichtigung der Dr. Oetker-Welt. Vom ersten Tütchen „Backin“ bis zum neuesten Tassenkuchen aus der Mikrowelle haben wir in 2 Stunden alle Produkte und die lange und eindrucksvolle Firmengeschichte kennengelernt. Soviel Theorie über Backzutaten und Fertiggerichte macht hungrig! Gerne haben wir uns zwischendurch einen Vanillepudding rühren lassen und die neuesten Müsli-Kreationen gekostet. Und zum Abschluss des Besuchs durfte auch die berühmte Pizza Ristorante nicht fehlen. So gestärkt und mit einer leckeren Geschenktüte versorgt machten wir uns wieder auf den Heimweg. Unser Fazit: Bielefeld gibt es wirklich! Und ein Besuch lohnt sich. Wir bleiben dran. Let us meet – again! German-American Women’s Club of Berlin Hilfe für syrische Flüchtlingskinder – ein Projekt der Doris Linne, Fotos Jonas Linne Am 9. Oktober 2014 fand ein Benefizabend zugunsten syrischer Flüchtlingskinder im Französischen Dom in Berlin statt. Nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stärker“ hatten sich der German-American Women’s Club of Berlin, der Berlin American Club und der Lionsclub Halensee zusammengeschlossen, um diese Veranstaltung zu organisieren und möglichst viele Besucher zu mobilisieren. Der Abend, unter der Schirmherrschaft von Dilek Kolat (Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen), wurde professionell moderiert von Bernhard Wolff. Grußworte sprach Dr. Maaytah, Counsellor der Botschaft von Jordanien. Es gab 22 gazette N° 3 | November 2014 ein halbstündiges Konzert des Trios „Laccasax“, aber vor allem viele Informationen zur Stiftung und dem Projekt in Jordanien: Anhand von Dias, eines Films, Interviews von Vertretern von „Schüler Helfen Leben“ und Einbeziehung syrischer Jugendlicher aus dem Publikum. Der Eintrittspreis und die gesammelten Spenden fließen zu 100 % in die Unterstützung des Schüler-Helfen-Leben-Projekts „Kindergärten im Flüchtlingscamp“, das die Stiftung in Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation vor Ort „Save the Children“ unterhält. Im bisher größten Camp Za’atari in Nord-Jordanien werden drei Kindergärten betrieben, in denen aktuell 6.000 Kinder in Schichten betreut werden. CLUB NEWS German-American Women’s Club of Berlin Sommerfest des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs von Berlin e. V. Gerda Buchholz Wie schon seit Jahren richtete die Welfare-Gruppe des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs von Berlin e. V. auch in diesem Jahr wieder ein erfolgreiches Sommerfest für die Mosaik Behinderten-Werkstätten in Berlin-Kreuzberg aus. Mosaik wurde im Jahre1965 von sieben deutschen und amerikanischen Welfare-Mitgliedern unseres Clubs gegründet. Alles begann mit fünf Jugendlichen, die nach Verlassen ihrer Sonderschulen keinen Platz in den beschützenden Werkstätten des Senats fanden, weil sie nicht fähig waren, 30% der normalen Arbeitsleistung zu erbringen. Für sie wurde im Keller des Mitglieds Mrs. Eileen Pasternak eine Werkstatt eingerichtet, in der sie angeleitet und beschäftigt wurden. Die Anfangsjahre waren geprägt durch viel Eigeninitiative und Selbsthilfe, aber die Anzahl der Behinderten wuchs und es gab plötzlich auch einfache industrielle Arbeit. Andere Räume wurden benötigt, die Senatsverwaltung wurde aufmerksam und half bei der Weiterentwicklung. Inzwischen ist aus Mosaik ein Unternehmensverbund entstanden mit Wohnheimen, Werkstätten, gastronomischen Einrichtungen und Service-Diensten. Es gibt 2000 Mitarbeiter, davon über 1500 Behinderte. In diesem Jahr fand das Sommerfest am 2. Juli 2014 bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen im Britzer Garten, einem ehemaligen Buga-Gelände, statt. Das Gartenrestaurant Bistro wurde von uns aufgrund der Fußball WM mit schwarz-rot-goldenen Ballons dekoriert, die auch später den passenden Hintergrund für das Fußballturnier bildeten. Unser langjähriger musikalischer Alleinunterhalter spielte bereits ab 11.00 Uhr zum Tanz auf und die Tanzfläche leerte sich kaum. Gegen 12.00 Uhr wurde ein schmackhaftes Mittagessen serviert. Danach konnten die Gäste eine Bimmelbahnfahrt quer durch den Britzer Garten machen, die alle sehr vergnüglich fanden. Während der anschließenden Fußballspiele wurde die Siegertrophäe hart umkämpft, so dass die leckeren Kuchen, wie immer von unseren Welfare-Damen gebacken und zur Kaffepause serviert, besonders gut schmeckten. Die Siegerehrung erfolgte anschließend und dann blieb noch etwas Zeit, die Tanzfläche zu bevölkern. Um 16.00 Uhr endete das Fest und wir gingen zufrieden mit dem Bewusstsein nach Hause, dass wir unseren Gästen ein paar sehr schöne Stunden bereitet hatten. Stiftung „Schüler Helfen Leben“ Das Projekt unterstützt die laufenden Aktivitäten in den Kindergärten, indem u. a. Materialien und Mahlzeiten zur Verfügung gestellt werden. Allein durch den Ticketverkauf wurden 5.380 Euro eingenommen. Im Zusammenhang mit dem Abend konnten bisher noch einmal 5.000 Euro an Spenden von „Schüler Helfen Leben“ eingeworben werden. Weitere Informationen zur Stiftung und ihren Projekten finden Sie im Internet unter www.schueler-helfen-leben.de gazette N° 3 | November 2014 23 CLUB NEWS Deutsch-Amerikanischer Frauenclub Hamburg „Summerlunch with Hat“ Britta Hueck-Ehmer Die Pause zwischen den jährlichen BenefizBridge- und Basarvorbereitungen nutzt der DAFC Hamburg gern für gesellige Unternehmungen, die aber durchaus den zu unterstützenden Projekten und der Information darüber gewidmet sind. So machten wir im August unseren Sommerausflug an die Ostsee zum Ökologischen Schulbauern hof Norderlück der Hamburger EhlerdingStiftung, für den wir einen Bauwagen stifteten. Als Schullandheim ist der Hof auf wechselnden, jeweils 10-tägigen Aufenthalt von Schülern ausgerichtet. Wir sahen Ziegen und Schweine, Rinder und Hühner, einen großen Garten und einen Misthaufen … und eifrige Kinder, die sich überall betätigten. Im Anschluss besuchten wir das Schloss Glücksburg. Ursprünglich ein Zisterzienserkloster war es Sitz der Herzöge des Hauses SchleswigHolstein. Heute ist es in eine Stiftung eingebracht, deren Vorsitz Christoph Prinz zu Schleswig-Holstein inne hat. Das Wasserschloss mit seinen vier wuchtigen Ecktürmen ist ein beliebtes Ziel, dank vieler sehr spezieller Events. So auch für uns, die wir diesen kontrastreichen Höhepunkt zur schönen Fahrt ins nördlichste Bundesland gern erinnern. Scheckübergabe: 3.500 Euro (Erlös + Aufstockung) vom 11. Charity-Bridgeturnier des DAFC Hamburg e.V. an die neue „Mattisburg“ (Haus für traumatisierte und mißbrauchte Kinder) der Stiftung „Ein Platz für Kinder“. Im Foto rechts: Bettina Wex, (DAFC Wohlfahrt), Mitte: Britta Geyer, Vertreterin der Stiftung. links: Dr. Petra Wittleder (DAFC Vizepräsidentin) Foto: Britta Hueck-Ehmer 24 gazette N° 3 | November 2014 Anfang September trafen wir uns zum jährlichen Summerlunch with Hat – chique und originell „behütet“ – diesmal auf der Terrasse und in den eleganten Räumen des nach einem Brand neu gebauten NRV, dem traditionellen Norddeutschen Regatta Verein an der Außenalster. Unser Trio, das für das „Programm“ des Clubs zuständig ist, Friderun Bernhardt, Doris von Hermann-Spürck und Angelika Tretau, hatte alles wunderbar organisiert! Ende September startete die „Wohlfahrt“ (bestens geleitet von Bettina Wex) das 11. Benefizbridgeturnier mit 20 Tischen wieder im Golfclub Falkenstein. 3.500 Euro (etwas aufgestockt vom DAFC) wurden der von München aus gestarteten Stiftung „Ein Haus für Kinder“ als Zuschuss für die Einrichtung der neu gebauten „Mattisburg“ in Hamburg-Schnelsen überreicht. Traumatisierte, missbrauchte Kinder von drei bis zu zehn Jahren finden dort für eine gewisse Zeit ein geschütztes Zuhause. Wenn im Dezember die nächste gazette erscheint, liegen unser Clubgeburtstag von Ende Oktober mit zahlreichen Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften und der 64. Charity-Bazaar Mitte November bereits hinter uns. Vor allem für den Basar sind wir ab September voll im Einsatz: Alle Stände müssen bestückt werden, Spenden eingesammelt, alles registriert und eingepackt werden. Das Summen der fleißigen Bienen klingt mir im Ohr, während ich diesen Text beende. As every year, the GAWC Hamburg used its summer break for social activities which at the same time benefited its charity projects. Thus the ladies went to an ecological farming project, Hof Norderlück, of the Hamburg Ehlerding Foundation, designed to give Hamburg school children a chance to stay and work on a farm for ten days. The club donated a “Bauwagen”. Our brief stay among obviously happy cows, pigs, chickens and children was followed later on by a visit to Schloss Glücksburg, an impressive moated castle, originally a Cistercian abbey, later the residence of the dukes of Schleswig-Holstein and today a venue for concerts, weddings, conferences and exhibitions. In early September, our annual “Summerlunch with Hat“ witnessed club members sporting tantalizing hats at Hamburg’s traditional and elegant Norddeutscher Regatta Verein on lake Alster. In late September, the club’s charity chairperson Bettina Wex and her team organized the GAWC’s 11th Charity Bridge Tournament at Golfclub Falkenstein. The returns from the tournament, amounting to 3,500 €, where donated to Mattisburg, a newly built shelter for traumatized and sexually abused children. The home had been initiated by the Munich based foundation “Ein Haus für Kinder“. By the time the December issue of gazette will appear, our club will have celebrated its 63rd “Clubgeburtstag“ commemorating GAWC’s founding and honoring members for long-time membership. Also, by mid-November we will have organized our 64th Charity Bazaar. Preparations for this big annual event are already underway and are keeping all ladies very busy. Translation Marina Wendt Terrasse des Norddeutschen Regatta Vereins an der Schönen Aussicht in Hamburg. In der Mitte mit leuchtend blauem Kleid: Dorothee Hagen, Präsidentin des DAFC Hamburg e.V. Foto Waltraud Haas CLUB NEWS IFC Kassel - Jubiläum Unser Club ist 65 Jahre alt, aber nicht im Ruhestand Elke Barthel Dieses Halbjubiläum feierten wir im Rahmen eines Rosenfestes bei unserer zweiten Vizepräsidentin Helga Schwedes-Mand in ihrem großen Garten direkt an der Fulda. Es war ein sonniger Nachmittag mit jeder Menge Kuchen und ein lauer Abend mit einem herzhaften Abendbuffet, alle Leckereien von den Mitgliedern selbst hergestellt. Wir feierten fröhlich im internen Kreis, so wie wir es vor fünf Jahren nach dem 60. Jubiläum beschlossen hatten, jedoch im Beisein der örtlichen Presse. Herzlichen Dank für die Glückwünsche des VDAC. Schon jetzt freuen wir uns darauf, dass Jacob Schrot die Jubiläumsurkunde am 12. Dezember 2014 bei unserer jährlichen, großen Benefizveranstaltung „Adventstee“ überreichen wird. Mit den Erlösen der Tombola und der Spenden von 400 geladenen Gästen werden jedes Jahr ein soziales Projekt für Kinder oder Jugendliche in Kassel und der Studentenaustausch unterstützt. In 65 Jahren hat sich einiges gewandelt, nicht nur der Name unseres Clubs. Im Mai 1949 wurde der Deutsch-Amerikanische Frauenclub als erster Serviceclub in Kassel gegründet. Seit 1959, als sich die Offiziersfrauen der in Kassel stationierten belgischen Einheit dem Club anschlossen, sind wir der „Internationale Frauenclub Kassel e. V.“ Zunächst trafen wir uns immer dienstags in einem speziell Gruppenbild des IFC Kassel beim Rosenfest. hergerichteten Raum im Amerikahaus. Der Ort hat sich geändert, aber den Wochentag behielten wir bei. Die 1949 angestrebten Ziele der Förderung gegenseitiger Verständigung und des kulturellen Austauschs sowie die gemeinsame „Wohlfahrtsarbeit“, wie man damals sagte, sind auch heute noch Hauptziele unseres Clubs. Daher überreichte unsere Präsidentin Gisela Schmidt anlässlich unseres 65. Jubiläums 2.500 Euro als Sonderspende an den Jugendclub „Jumpers“, der die Integration von Kindern und Jugendlichen verschiedener Nationalitäten fördert. Sie ehrte auch Kausar Choudhry (Silikon Valley/ Kassel) für 30 Jahre Mitgliedschaft und Dr. Heide Peschel für 25 Jahre. Unser Austauschstudent Steve Cronkhite wurde verabschiedet und erhielt ein Geschenk. 40 Jahre deutsch-amerikanischer Studentenaustausch sind auch in Kassel eine Erfolgsgeschichte. 44 amerikanische Studenten und 55 Studenten unserer Universität lernten in dieser Zeit die jeweils andere Nation kennen und schätzen. Heute hat unser Club 69 Mitglieder, 60 deutsche und neun Mitglieder aus vier Nationen. Zur Zeit der Gründung waren es zu gleichen Teilen amerikanische und deutsche Frauen. Diese Zeit erlebten unsere langjährigsten Mitglieder Ilse Weisbrod, Hildburg Withof und Anneliese Hartleb schon mit. Der IFC Kassel ist, auch nach dem Abzug fast aller militärischen Einheiten aus Kassel, ein aktiver Club geblieben. Fotos Dr. Heidi Pausch und Elke Barthel Annette Thor (Duisburg) und Edeltraud Weise (Kassel) bei der Fa. Sonnenpartner Müsing in Bielefeld, einer der wenigen Hersteller von Strandkörben. Wir treffen uns jeden ersten und dritten Dienstag im Monat zu Vorträgen, Besichtigungen und Diskussionen, unterhalten monatlich einen englischen Stammtisch und vierzehntägig einen Lesekreis sowie wöchentlich eine Wandergruppe. Unsere jährliche Clubreise führte uns diesmal nach Straßburg und Karlsruhe, wo wir uns freuten, auf Vermittlung von Frau Leverenz, einige Damen des Karlsruher Clubs zu treffen. An Firmenbesichtigungen des Bielefelder Clubs nahmen auch sechs Kasselerinnen teil. Frau Kelle hatte hierzu auch Mitglieder aus Hamburg und Duisburg eingeladen. Wir wünschen uns mehr dieser anregenden Treffen der Regionen. Vom 8.–10. Mai 2015 wird die VDAC Convention in Kassel stattfinden. Wir freuen uns schon jetzt auf viele Gäste. von lks. Annerose Lauterwasser und Dagmar Moisei-Haas (Vizepräsidentin) beide Karlsruhe und Gisela Schmidt, die Präsidentin des IFCKassel. gazette N° 3 | November 2014 25 CLUB NEWS DAFC Heidelberg Viele profitieren vom Pfennigbasar Spendenübergabe im Spiegelsaal des Palais Prinz Carl – Die diesjährige Verkaufsaktion des DAFC brachte rund 30.000 Euro ein Text / Fotos: Karin Katzenberger-Ruf Ist denn schon Weihnachten? Nicht ganz. Doch der Deutsch-amerikanische Frauenclub verteilte im Spiegelsaal des Verwaltungsgebäudes Prinz Carl in der Altstadt schon jetzt seine guten Gaben. Im stilvollen Ambiente erhielten über 20 Vereine und Organisationen Schecks für ihre Arbeit. Das Geld ist der Gewinn aus dem Pfennigbasar, der im Frühjahr im Bürgerhaus Emmertsgrund über die Bühne ging. Damals kamen wieder an die 30.000 Euro zusammen. Ein Teil wird auch für eigene Belange eingesetzt. Nutznießer ist in dem Fall der Verband der Deutsch-amerikanischen Clubs (DACs), zu deren Aufgaben der Studentenaustausch gehört. Wer sich für einen Auslandsaufenthalt entscheidet, erhält eine gewisse finanzielle Unterstützung und eine preiswerte Unterkunft. „Machen Sie weiter so“ lautete die Botschaft der DACs-Vizepräsidentin Sigrid Behnke-Dewath bei der Spendenvergabe. Sie selbst stammt aus Bamberg, wie Heidelberg ein ehemaliger US-Standort, in dem vor etwa drei Wochen „die Fahnen eingerollt“ wurden – für sie ein berührender Moment. Umso wichtiger sei es, dass junge Leute zu Botschaftern der deutsch-amerikanischen Freundschaft würden. Der vom DACS organisierte Studentenaustausch ist ihren Worten nach übrigens der größte private im Lande. Die Leidenschaft, mit der die Frauen den Pfennigbasar organisieren, begeistern auch Oberbürgersmeister Dr. Eckart Würzner immer wieder. Genau wie „die pragmatische Hilfe von Mensch zu Mensch.“ Wie er sagte, leben allein in Heidelberg rund 11.000 Menschen an der Armutsgrenze, die sich beim Pfennigbasar für ein paar Cents Dinge kaufen könnten, die sich ihr Budget ansonsten nicht zulassen würde. Aber sie sind bekanntlich nicht das einzige Klientel beim Basar. Auch Besserverdienende machen dort gern Schnäppchen. Mit Sammel- und Verkaufstagen sowie sonstigen Vorbereitungen bedeute die Ausrichtung des Pfennigbasars „zehn Großkampftage“, so die Vorsitzende des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs (DAFC) Ingrid Buwing-Schwendel. Insgesamt mache das aber so viel Spaß, dass die Helferinnen bei ihrem stundenlangen Einsatz alle „Zipperlein“ vergessen würden. Auch einige Ehemänner helfen inzwischen tatkräftig beim Pfennigbasar. Diejenigen, die das nicht tun, müssen einige Tage als Strohwitwer ausharren, werden nicht „bekocht“ und müssen sich - sofern sie sich nicht selbst in der Küche Linkes Bild: Das freute Oberbürgermeister Eckart Würzner (rechts) und Bürgermeister Wolfgang Erichson. Ingrid Buwing-Schwendel, Ursula Kerner, Karin Lister und Susanne Dolan vom Deutsch-Amerikanischen Frauenclub verteilten Spenden aus dem Pfennigbasar. 26 gazette N° 3 | November 2014 auskennen – mit Aufgewärmtem begnügen, wie Ingrid Buwing-Schwendel mit einem Augenzwinkern berichtete. Die Spenden aus dem Pfennigbasar scheinen jedenfalls bestens angelegt. Die Empfänger stellten sich und ihre Arbeit jeweils kurz vor. Demnach sind die Aktivitäten vor allem auf Kinder, Jugendliche und ältere Menschen ausgerichtet. Sei es, dass der Nachwuchs aus bedürftigen Familien ein Frühstück oder ein Mittagessen bekommt oder dass die Älteren sich mal einen Ausflug mit dem Bus leisten können. Laut Oberbürgermeister gibt die Stadt inzwischen jährlich zwar 85 Millionen Euro für soziale Belange aus, doch die 30.000 Euro aus dem Pfennigbasar tragen dazu bei, besondere Aktivitäten zu finanzieren. Der DAFC ist unglaublich gut organisiert. Schon jetzt steht fest, dass der nächste Pfennigbasar vom 26. bis 28. Februar 2015 im Bürgerhaus Emmertsgrund über die Bühne gehen wird. Dies unter dem Schwerpunkt „Haushaltswaren“. Bücher und Spielzeug können aber ebenfalls gespendet werden. Bei so viel Vorausplanung kann die Veranstaltung nur erneut ein Erfolg werden – und die Heidelberger können jetzt schon beginnen, zu Hause nach geeigneten Verkaufsgegenständen zu suchen. Voll besetzter Spiegelsaal des Palais Prinz Carl. CLUB NEWS German-American Friendship Concert 2014 des Verbands der Deutsch-Amerikanischen Clubs und des DAZ „Steal my Lips” – Songs & Arias to melt the heart Jasmin Domberg, Fotos: James Palik Am 1. Oktober 2014 luden der Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs und das DeutschAmerikanische Zentrum/James-F.-Byrnes-Institut zu ihrem traditionellen Herbstkonzert anlässlich des German-American Day. Schon seit über zehn Jahren wird jedes Jahr im Oktober ein Konzert in der wunderschönen Atmosphäre des Neuen Schlosses in Stuttgart veranstaltet. Die Gastgeber, Dr. Gabriele Kloesel-Schäfer (VDAC) und Dr. Rudolf Böhmler (Vorstandsvorsitzender des DAZ) betonten die anhaltende Wichtigkeit der deutschamerikanischen Freundschaft in ihrer Begrüßung. Dass die Arbeit des DAZ und des VDAC in diesem Bereich auch von offizieller Seite sehr geschätzt wird, zeigten die Grußworte von Ministerialdirigent Werner Schempp (Staatsministerium BadenWürttemberg), Isabel Fezer (Bürgermeisterin für Soziales der Stadt Stuttgart), Lieutenant General William B. Garrett (U.S. European Command) sowie Minister Counselor Thomas Miller (US-Botschaft Berlin). Unter dem Titel „Steal My Lips – Songs and Arias to Melt the Heart” boten in diesem Jahr die amerikanische Sopranistin Barig Nalbantian und die in Japan geborene Pianistin Shoko Hayashizaki den 220 Besucherinnen und Besuchern ein vergnügliches musikalisches Wechselbad der Gefühle: Die Reise ging mit Werken von Mozart und Strauss von Europa über den großen Teich zu Songs von Bernstein, Gershwin, Weill und Menotti. Thema – immer wieder die Liebe! Im Anschluss an den musikalischen Genuss feierten Freunde und Weggefährten des VDAC und DAZ miteinander bei einem Empfang im festlichen Foyer. Morgen Daniels und Daniel Cicchinelli, links daneben sitzen die High School-Stipendiatinnen des DAZ (Daimler-Byrnes-Stipendium) Die Sopranistin Barig Nalbantian und die Pianistin Shoko Hayashizaki im Deutsch-Amerikanischen Zentrum / James-F.-Byrnes-Institut e.V. Stuttgart VDAC-Herbstreise 2015 | Buntes Amerika – Indian Summer im Osten der USA Geschichte – modernes Leben – Natur – alles in einer Reise Auf unserer zweiwöchigen Herbstreise ent decken wir die große Vielfalt der amerikanischen Ostküste. Buntes Leben und Kultur in den großen Städten, grandiose Natur und malerische Küsten. Wir wandeln zu Land und zu Wasser auf den historischen Spuren der Urväter, über gelebte Tradition der Amish People bis zum heutigen Leben in typischen amerikanischen Gemeinden und den modernen pulsierenden Metropolen u.a. mit diesen Stationen: Boston · Philadelphia · New York · Baltimore · Capitol Region USA · Washington DC · Maryland · Virginia und die Mid-Atlantics Linienflug mit renommierter Fluggesellschaft ab Deutschland, Rundreise im Komfort-Klima-Bus, Übernachtung in guten Hotels mit Frühstück, wahlweise HP/VP. Reiseprogramm mit Besichtigungen, Eintrittsgelder, Bootsfahrten. Deutsche Reiseleitung, lokale Guides Reisepreis ab 2.875,– Euro Preis pro Person / im DZ / FR Preisgrundlage TN-Zahl 30 Pers. Reisetermin etwa Mitte Oktober 2015 Information bei Rosemarie Kelle, Bielefeld Tel. 0521-33 55 90 E-Mail: [email protected] gazette N° 3 | November 2014 27 CLUB NEWS Grafenwöhr – D-A Gemeinsamer Ausschuss Der Entzug ist nicht gelungen Besuch auf dem 56. Deutsch-Amerikanischen Volksfest ist ungebrochen groß Alle Texte und Fotos: Renate Gradl Die Bedenken sind wie weggeblasen. Nach einem Jahr Abstinenz strömten die Massen zu Camp Kasserine, um dort miteinander das 56. Deutsch-Amerikanische Volksfest zu feiern. Den „American Way of Life“ konnten sich viele Tausende auch nach einem Jahr Zwangspause nicht entziehen. Der Besucherstrom war bereits am Freitag riesengroß, aber am Samstag und Sonntag war schier „die Hölle los“, auch wenn der Himmel am Samstag absolut nicht wolkenlos war und sich die Schleusen öffneten. Draußen tobte der Regen und im DAGA-Bierzelt das Leben. Stimmungskanonen waren hier die Pressather Musikanten, die Musikkapelle Dießfurt und die Stadtkapelle Kemnath. Zum ersten Mal traten die „Beyer Singers“ auf, die auch nach längerem Soundcheck nicht so ganz mit der Lautstärke zurechtkamen. Pop, Soul, Country und Rockmusik lieferten im MWR Zelt die „Van Halen Tribute Band“, „Season Four“, „Amokoma“, die „Rick Allen Band“ und „The Molly Ringwalds“. Freddy‘s Company hielt für die Besucher aus der Region und von weit her wie Regensburg, Straubing, Wunsiedel oder Nürnberg, in der Spaßfabrik gute Laune am laufenden Band bereit. Für den nötigen Kick sorgten die Fahrgeschäfte, angefangen vom „Rollover“ bis zum großen „Free-Fall-Tower“. Einen etwas anderen Kick erhielt so mancher vom Besichtigen oder Einsteigen bei der Auto- und Militärshow. Das ganz große Plus war die Riesenauswahl an internationalen und geradezu exotischen Speisen und Getränken. Der Look beim Freundschaftsfest zwischen Deutschen und Amerikanern war ebenso gemischt. Viele kamen in Lederhosen und Dirndln. Da gibt es keinen Unterschied mehr, was die Nationalität betrifft. „Schön und süß“ oder „cute and sweet“ eben. Freundschaft und kultureller Austausch Präsident James P. Federline spricht beim DAGA-Empfang über die Arbeit des Deutsch-Amerikanischen Gemeinsamen Ausschusses „Die Förderung der deutsch-amerikanischen Freundschaft und der kulturelle Austausch zwischen deutschen und amerikanischen Bürgern ist eine nicht zu unterschätzende und wichtige Aufgabe in einer Garnisonsstadt wie Grafenwöhr“, betonte der amerikanische DAGA-Präsident James P. Federline beim Empfang in der Stadthalle vor Beginn des 56. Deutsch-Amerikanischen Volksfestes. Bayern und mehr spezifisch Grafenwöhr sei ein Kernland der deutsch-amerikanischen Freundschaft, die auch ein wichtiger Bestandteil unserer Existenz sei. Beim 62. Jahrestag des DAGA (Deutsch-Amerikanischer Gemeinsamer 28 gazette N° 3 | November 2014 Ausschuss) sollten die Freundschaften und Beziehungen erneuert und gestärkt werden. Federline schloss alle mit ein: Politiker und Militärs, Geschäftsleute, Schullehrer, Kinder, Mütter und Väter und stellte die Frage: „Kennen Sie die Person neben Ihnen, rechts oder links? Schütteln Sie die Hand und stellen Sie sich vor. Es kann der Beginn einer lang anhaltenden Freundschaft sein.“ Der amerikanische Präsident erklärte den Sinn von DAGA, der eine anerkannte private gemeinnützige Organisation mit Sitz in Grafenwöhr ist. Der Zweck des Vereins ist die ständige Förderung und Intensivierung zwischen Deutschen und Amerikanern. Die DAGA-Aktivitäten erstrecken sich auf drei grundlegende Bereiche: Kulturelle Veranstaltungen, Wohlfahrtsprogramme und die Förderung der Kontakte zwischen Deutschen und Amerikanern. Der Verein verfolgt exklusive und direkte Unterstützung zu den deutschen und amerikanischen Gemeinden. „Wir sind eine selbstlose Organisation und unsere Mitglieder erhalten kein Geld aus den Gewinnen des Vereins“, stellte Federline klar heraus. Das Volksfest ist für uns ein DAGADankeschön an euch. Der Präsident bezeichnete das Volksfest als „Erfolgsgeschichte von Grafen wöhr und der Garnison“. CLUB NEWS Humanitäre und soziale Aufgabe DAGA-Präsident Helmuth Wächter beleuchtet die soziale Aufgabenstellung 1962 stellten sich die DAGA-Verantwortlichen die Aufgabe, die menschlichen Beziehungen zwischen den Deutschen und Amerikanern zu verbessern und zu normalisieren. Als besondere Aufgabe sah DAGA, in humanitärer und sozialer Hinsicht zu wirken. „Bis heute hat sich daran nichts geändert“, stellte der deutsche DAGA-Präsident Helmuth Wächter beim DAGA-Empfang fest. „Entscheidend für die Zukunft wird sein, wie wir menschlich miteinander umgehen. Die sozialen Probleme scheinen nicht weniger zu werden“, sagte Wächter den Gästen in der Stadthalle. Viele von ihnen nannte er zur Begrüßung namentlich. Darunter waren unter anderen Brigadegeneral Christopher G. Cavoli, den Kommandeur der Garnison Bavaria Mark A. Colbrook, Oberstleutnant Hans-Joachim Gehrlein von der Deutschen Militärischen Vertretung (DMV), Annette Karl (MdL), Vor dem 56. Deutsch-Amerikanischen Volksfest lud DAGA zum Empfang in der Stadthalle ein. Der amerikanische Präsident bedankte sich besonders bei Garnisonskommandeur Oberst Mark Colbrook und seinen Vorgänger Oberst James Saenz für das Bereitstellen des Volksfestplatzes. In diesem Jahr hat DAGA den Bustransfer organisiert. Ein weiterer Dank ging an alle DAGA-Vorstandsmitglieder für ihre geleistete Arbeit: beim deutschen Präsidenten Helmuth Wächter, seinem Vizepräsidenten Toni Dürr, Schatzmeister Hermann Marherr, Schriftführer Wolfgang Pirkl, Volksfestbeauftragten Gerhard Hörl, dem US-Vizepräsidenten Tony Frazier sowie an die Kassenprüfer Edmund Schreglmann und Peter Nürnberger. Der deutsche DAGA-Präsident Helmuth Wächter (links) begrüßte die Gäste beim Empfang in der Stadthalle. Am Schluss überreichte er Brigadegeneral Christopher G. Cavoli eine „O‘zapft-is“Urkunde. Mit auf dem Bild sind Cavolis Ehefrau Christina und sein Sohn Nik sowie der amerikanische DAGA-Präsident James E. Federline. Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher, Bezirksrat Toni Dutz, stellvertretenden Landrat Albert Nickl, Bürgermeister Edgar Knobloch sowie seine Kollegen aus dem VierStädtedreieck und Trabitz. James P. Federline machte Werbung für DAGA. Zurzeit gebe es 140 DAGA-Mitglieder und die Mitgliedschaft kostet 25 Euro/Jahr. DAGA finanziert die Wohlfahrtsaktionen und die Lichterbaumentzündung aus dem Reinerlös des deutsch-amerikanischen Volksfestes. Es werden Essenspakete im Wert von zirka 30 Euro gekauft und rund 800 Pakete (im Wert von zirka 18.000 Euro) um die Weihnachtszeit an Bedürftige verteilt. Für caritative Einrichtungen wird in den Landkreisen Neustadt/Waldnaab, Tirschenreuth, Amberg-Sulzbach, in der kreisfreien Stadt Weiden und den Ortschaften „Das Deutsch-Amerikanische Volksfest hat immer noch seine volle Berechtigung, da mit dem Zusammenkommen vieler Menschen, die sich vergnügen, auch Gelder eingenommen werden, um den Mitmenschen zu helfen. Nicht wenige Menschen in unserer Gesellschaft leben am oder sogar unter dem Existenzminimum“, erklärte Wächter. Der Präsident erinnerte an die Absage der US-Armee wegen Sparsamkeitsgründen im letzten Jahr. Für die Zusage im jetzigen Jahr sagte Wächter den vor kurzem verabschiedeten Generalmajor Walter E. Piatt und Colonel James E. Saenz für deren unermüdlichen Einsatz wegen des Erhalts und der Durchführung des Volksfestes. Ein herzliches Dankeschön ging auch an die US-Seite für die Unterstützung der Infrastruktur und für den großen Volksfestplatz, Peter Renner, dem Volksfestbeauftragten Gerhard Hörl, DAGA-Schatzmeister Hermann Marherr sowie allen Helfern. um den Truppenübungsplatz Geldsummen zur Verfügung gestellt. Außerdem erhalten viele Vereine wie beispielsweise die CaritasSozialstation, das BRK, die AWO, der Soziale Laden, Kirchen und viele mehr Finanzspritzen in Form von Schecks. Bei der Lichterbaumentzündung hat der DAGA-Nikolaus 1500 Päckchen an Kinder verteilt sowie die Kosten für Speisen und Getränke übernommen. „Es ist bedauernswert, dass über 8.000 Euro Umsatzsteuer an das Finanzamt abgeführt werden mussten, denn schließlich werden mit dem eingenommenen Geld Bürger bedacht, die sich in Notlagen befinden“, klagt Federline. gazette N° 3 | November 2014 29 CLUB NEWS German-American Women’s Club of Munich / Deutsch-Amerikanischer Frauenclub München e.V. 65 Jahre Silbertee – ein Jubiläum · 1949-2014 Text E. Rilke-Mai, Fotos Mike Gallus Am 4. November 2014 öffnete der größte und schönste Prunksaal der Münchener Residenz wieder seine Türen. Über 800 geladene Gäste, unter ihnen zahlreiche Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Politik und dem konsularischen Korps waren die Kaisertreppe hinauf geschritten, um im barocken Kaisersaal dabei zu sein, als der Deutsch-Amerikanische Frauenclub München ein besonderes Jubiläum feierte: 65 Jahre Silbertee! Zu Beginn des 17. Jahrhunderts als Festsaal erbaut, ist der Kaisersaal bis heute ein Ort für besondere Veranstaltungen. Wertvolle Wandteppiche und Gemäldezyklen schmücken den Raum und erinnern an seine historische Vergangenheit. Ein würdiges Ambiente für das Silbertee-Jubiläum! Ansprache des US-Generalkonsuls William E. Moeller Der elegante und begehrte Silbertee ist zu einer Münchner Tradition geworden. Auch in diesem Jubiläumsjahr wurde Tee aus Silberkannen gereicht, wie schon vor 65 Jahren. Kerzen auf Silberleuchtern erhellten die Festtafel. 4000 delikate Kanapees auf Silbertabletts, von Damen des Clubs seit den frühen Morgenstunden selbst zubereitet, sorgten für Gaumenfreuden. Die Amerikanische Nationalhymne und die Bayernhymne werden gespielt. Letzte Vorbereitungen im Kaisersaal für das große Ereignis – 65 Jahre Silbertee in München. 30 gazette N° 3 | November 2014 Bestens gelaunt: die Austauschstudenten Nadja Cumming, CLUB NEWS Ulrike Kellner übergibt an I.K.H. Ursula Prinzessin von Bayern für FortSchritt Starnberg e.V. einen Scheck über 10.000 Euro … Staatsministerin Dr. Beate Merk überbrachte Grüße der Staatsregierung und sprach ihre Anerkennung und ihren Respekt für die Leistung des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs in den vergangenen 65 Jahren aus. US-Generalkonsul William E. Moeller beglückwünschte den Club zum 65. Jubiläum des Silbertees. Er sagte: „Sie haben dabei geholfen, die besondere Freundschaft, die Deutschland und die Vereinigten Staaten seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verbindet, weiterzuentwickeln und aufrechtzuerhalten. Sie spielen eine Schlüsselrolle Jackson Loop und Andrea Fox (v.lks.) … und an Jacob Schrot für das Deutsch-Amerikanische Studenten austausch- und Jugendprogramm einen über 10.000 Euro. beim Erhalt einer Verbindung, die nicht nur den Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks zugutekommt, sondern auch den Menschen in aller Welt.“ Er stellte dann den Gästen die drei amerikanischen Studenten vor, die vom Verband ein Stipendium für ein Studienjahr in München erhalten haben: Andrea S. Fox aus Hannover, New Hampshire, studiert an der LMU Germanistik, Nadia Cumming aus Delaware ist an der LMU für Germanistik, Literatur und Pädagogik eingeschrieben und Jackson Loop aus Gainesville, Florida, studiert an der LMU Geschichte. Ulrike Kellner, Präsidentin des Clubs, überreichte I.K.H. Ursula Prinzessin von Bayern, Schirmherrin der Organisation FortSchritt Starnberg e.V., eine Spende von € 10.000. Jacob Schrot, Präsident des VDAC, nahm eine Spende von € 10.000 für das Deutsch-Amerikanische Studentenaustauschprogramm entgegen. Im prächtigen angrenzenden Vierschimmelsaal, ursprünglich die kaiserliche Tafelstube, klang die Geburtstagsfeier des Silbertees bei Musik und Getränken aus. Club-Präsidentin Ulrike Kellner schenkt Staatsministerin Dr. Beate Merk Tee aus einer Silberkanne ein. gazette N° 3 | November 2014 31 CLUB NEWS German-American Women’s Club of Munich / Deutsch-Amerikanischer Frauenclub München e.V. „Cincinnati meets Munich“ – eine bayerisch-amerikanische Freundschaft Text E. Rilke-Mai, Fotos Nagy / Presseamt München Ungewohnte Düfte wehten über den Münchner Viktualienmarkt. Nicht die von Leberkäs oder Schweinshaxn, sondern von amerikanischen Schmankerln! Zwischen Obst- und Gemüseständen wurden amerikanische Genüsse angeboten: klassisches Barbecue mit Brisket, Pulled Pork, Wraps, US Beer, Coke und Muffins. Die historischen Markstände hatten Zuwachs bekommen. Münchens Partnerstadt Cincinnati war auf dem Viktualienmarkt eingezogen! München feierte in diesem Jahr das 25jährige Städtepartnerschaftsjubiläum und vier Wochen lang hieß es auf dem Viktualienmarkt: „Cincinnati meets Munich“! US-Generalkonsul Bill Moeller versprach am 16. Juni 2014 in seinem Erföffnungs-Grußwort den vielen Gästen, die sich um den Stand drängten: „Die Bürger Münchens und die Touristen können hier mehr über Cincinnati erfahren und im wahrsten Sinn des Wortes erschmecken“. Aber nicht nur kulinarische Genüsse brachten Cincinnati-Feeling auf den Viktualienmarkt. Schwungvolle Vorführungen einer Square Dance Gruppe, Auftritte von Cheerleadern und Live-Musik 32 gazette N° 3 | November 2014 unterhielten die Gäste. Highlights waren eine Quarterback Challenge des „Football-Vereins Munich Cowboys“ am American Sports Day sowie ein großes Fest am amerikanischen Independence Day. Es spielte und sang der charismatische Musiker Aaron Lordson aus seinem Soul- und Rhythm & Blues-Repertoire. München und Cincinnati sind seit 1989 Partnerstädte. Die „Munich Sister City Association of Greater Cincinnati“ wurde mit dem Ziel gegründet, den wirtschaftlichen, kulturellen, sportlichen und bildungsorientierten Austausch zwischen den beiden Städten zu fördern. Regelmäßige Besuche von Delegationen unterschiedlicher Richtungen in Cincinnati und München pflegen und festigen diese Partnerschaft. Mit der University of Cincinnati ist der VDAC eng verbunden. 1819 gegründet, ist sie mit rund 43.000 Studenten die zweitgrößte Hochschule in Ohio und seit 1996 eine unserer Partneruniversitäten im Studentenaustauschprogramm. Inzwischen konnten 15 deutsche Studenten für ein Studienjahr nach Cincinnati reisen. Und nach Deutschland kamen von der University of Cincinnati 16 amerikanische Studenten. Aus München waren seit 1996 drei Studenten an der University of Cincinnati eingeschrieben und vier Studenten aus Cincinnati studierten in München. Im vergangenen Studienjahr 2013/14 kam Matthew Baumann aus Cincinnati als Austauschstudent nach München. Er studierte an der LudwigMaximilians-Universität Germanistik. Ein Bild von der Stadt konnte man sich in einer Fotoausstellung „Tag und Nacht – Impressionen aus den Schwesterstädten München-Cincinnati“ machen. Mit Aufnahmen des Münchner Architekturfotografen Peter M. Schmid und außergewöhnlichen 360-Grad-Fotos des renommierten Fotografen Tom Schiff aus Cincinnati. Eine reizvolle Gegenüberstellung von Ansichten beider Städte. Vier Wochen lang war Cincinnati zu Gast auf dem Münchner Viktualienmarkt und hat amerikanische Kultur und Lebensgefühl vermittelt. Ein Ausdruck erfolgreicher Bayerisch-Amerikanischer Freundschaft. Und mancher Besucher wird wohl Lust auf eine Amerikareise bekommen haben. CLUB NEWS Deutsch-Amerikanischer Frauenclub Nürnberg-Fürth „Neun Briefe – drei Fotos – ein Name“ – Lesung mit Petra Mitchell Text Gudrun Heyer, Fotos Kathleen Röber Aus dieser Autobiographie hat Petra Mitchell an einem Sonntag im Oktober auf Einladung des GAWC Nürnberg – Fürth im Deutsch-Amerikanischen Institut Nürnberg (DAI) gelesen. Der Titel Buchtitel skizziert Etappen ihres Lebenswegs. Am Abend ihres 21. Geburtstags sagte Peter Fontano seiner Freundin Helene Weigand, dass er sofort in die USA verlegt würde. Einen Monat später spürte Helen, dass sie schwanger war. Helene schrieb Peter zwei Briefe, bekam aber keine Antwort. Am 4. Juni 1947 kam Petra im mittelfränkischen Schwabach zur Welt. Ihre Kindheit war kein Zuckerschlecken: sie wurde als Bastard oder als Besatzungskind beschimpft. In der 4. Klasse wurde sie ausgegrenzt. Sie wurde nicht – wie alle anderen Mitschüler – zur Geburtstagsfeier eingeladen … Petra wächst auf in der Hoffnung, ihren Vater zu finden. Briefe und Fotos in Mutters Schlafzimmer bestätigen seine Existenz. Sie lernt Englisch und sucht Wege nach Amerika zu gelangen. Bis zur Volljährigkeit sparte Petra eifrig und legt über 2.000 Mark auf einem Sparkonto an. 1945, als der Krieg endete, befand sich Helene Weigand, Petras Mutter, dank eines Zufalls im Urlaub in ihrer Heimatstadt Schwabach. Die Amerikaner hatten jetzt hier das Sagen. Für die deutsche Bevölkerung gab es kaum Arbeit. Helene zählte zu den Glücklichen, die im Unteroffiziersclub der amerikanischen Kaserne bedienen konnte. Kurz vor ihrem 18. Geburtstag macht ihr Jack, der ebenfalls in Schwabach stationiert ist, einen Heiratsantrag. Sie reisen in die Staaten und lassen sich trauen. Die Adresse vom Vater, die sie im Gepäck mitnimmt, stimmte nicht. Nach acht Wochen kehrt die junge Frau nach Franken zurück. Knapp ein Jahr später fliegt sie zurück in die USA. Jack wurde zum Vietnamkrieg eingezogen und sollte ein Training in Virginia absolvieren. In diesem Zeitraum wird Petras Sohn Michael geboren. Kurz drauf verletzt sich Jack so schwer, dass ein Kampfeinsatz nicht mehr möglich ist. Nach ein paar Querelen wird Jack nach Fürth versetzt. Da er immer öfter zur Flasche griff, wird Jack aus der Armee entlassen. Nach zwei gescheiterten Entzugstherapien lässt sich Petra scheiden. Zurück in Deutschland verliert Petra das Interesse, ihren Vater zu suchen. Sie konzentriert sich auf eine unternehmerische Karriere und heiratet ein zweites Mal. 1994 bringt sie ihren zweiten Sohn zur Welt. Drei Jahre später verunglückt der Erstgeborene tödlich. Nach diesem tragischen Verlust geht sie erneut auf die Suche nach ihrem Vater. Diesmal wendet sie sich im Internet an Susan S. von der Website „Family_Connect.htm“ … 2003 hat Petra Erfolg! Auf die Frage, die am liebsten jeder der knapp 30 Zuhörer am Sonntagmorgen im Nürnberger DAI gestellt hätte: „Frau Mitchell, haben sie noch Kontakt mit Ihrem Vater?“ – dreht Petra Mitchell ihren Kopf langsam zur Seite und sagt laut & deutlich: „Dad, please stand up !“ Welch eine bewegende Antwort … Sie arbeitete gern für die Amerikaner. Jeden Tag betrachtete sie – wie ihre Kollegen – als ein neues Abenteuer. Zusätzlich boten sich bei den Amerikanern gute Gelegenheiten, etwas zu ‘organisieren‘. Jeden Abend nach Dienstschluss – gegen 22 Uhr – wurden alle deutschen Arbeiter und das Servicepersonal auf der Ladefläche eines LKWs nach Hause gefahren. Der Fahrer – ein gut aussehender und immer lustiger Italo-Amerikaner – hieß Peter. Helene und der Soldat Peter wurden bald ein Paar. Er nannte sie vom ersten Tag an liebevoll >amerikanisch< Helen. Offiziell war das Fraternisieren mit dem Feind verboten. Aber wen störte das? Die jungen Menschen hatten den Krieg heil überstanden und sie wollten leben. gazette N° 3 | November 2014 33 CLUB NEWS Internationaler Frauenclub Würzburg e.V. Benefizveranstaltung in der Würzburger Residenz Hannelore Hoger zu Gast beim IFC Texte / Fotos Karin Bodenstedt Zum zweiten Mal war Hannelore Hoger am Freitag, 17.Oktober, Gast bei der ausverkauften kulturellen Benefiz-Abend veranstaltung des Internationalen Frauenclubs Würzburg in der Residenz. Sie las aus Werken von Balzac, Tucholsky, Alexander Kluge und Tania Blixen. Brigitte Driehaus, Präsidentin des Internationalen Frauenclubs begrüßte die Gäste und betonte die Aufgaben beziehungsweise Ziele des Clubs: Völkerverständigung, Jugend- und Studentenaustausch zwischen den USA und Deutschland sowie die Unterstützung sozialer Projekte in der Region. Sie überreichte einen Scheck von 3.000 Euro an Mike Pilewski für den Studentenaustausch, Rosemarie Kelle bekommt einen Scheck über 1.000 Euro für die Jugendarbeit des Verbandes der DeutschAmerikanischen Clubs. Hannelore Hoger mit Präsidentin Brigitte Driehaus und Vize-Präsidentin Irmi Braddock Brigitte Driehaus Präsidentin IFC Würzburg und VDAC Vizepräsidentin Sigrid Behnke-Dewath Grußworte sprachen Robert Scheller, Stadtkämmerer der Stadt Würzburg, und Sigrid Behnke-Dewarth, Vizepräsidentin des Verbandes der Deutsch-Amerikanischen Clubs. Im Anschluss baten die Damen des Frauenclubs zum geselligen Teil und zu einem großen Buffet in den Fürstensaal der Residenz. Scheckübergabe an Mike Pilewski für den Studentenaustausch und an Rosemarie Kelle für die Jugendarbeit des Verbandes Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Erfurt e.V. Vortrag über Herbert C. Hoover Text und Fotos Dana Kittel Im Rahmen der Erfurter Vortragsreihe ehrte Andreas Becke den 31. Präsidenten der USA, Herbert C. Hoover, anlässlich seines 50. Todestages. Der Bergbauingenieur und Krisenmanager amtierte von 1929 bis 1933 als Präsident der Vereinigten Staaten. Hoovers zögernde wirtschaftspolitische Interventionsbereitschaft brachte die amerikanische Wirtschaft bis zum Ende seiner 34 gazette N° 3 | November 2014 Amtszeit an den Tiefpunkt ihrer Krise. Die später von ihm entwickelten Reformen als Vorsitzender von Ausschüssen zur Rationalisierung der Bundesverwaltung gaben ihm weitgehend sein früheres Ansehen zurück. Als Herbert Clark Hoover am 20. Oktober 1964 in New York City starb, galt er in weiten Teilen der US-amerikanischen Öffentlichkeit als einer der angesehensten Staatsmänner der Nation. v.lks. Horst Heilek, Andreas Becke, der den Vortrag hielt, und Jan Hahnemann CLUB NEWS Deutsch Amerikanische Gesellschaft Neuss e.V. Ehrenmitgliedschaft für Stephen A Hubler beim Deutsch-Amerikanischen Tag in Neuss Thomas Klann. Fotos DAGN Die Deutsch Amerikanische Gesellschaft Neuss e.V. lud gemeinsam mit der Stadt Neuss nahezu 100 Ehrengäste anlässlich des Deutsch Amerikanischen Tages in den alten Ratssaal ein. „The German American Day“ hat seine Wurzeln der ersten Auswanderer auch im Rhein-Kreis Neuss. Am 6. Oktober 1683 siedelten 13 deutsche Familien in die Nähe von Philadelphia über, um dort Germantown zu gründen. Dieses galt es nun den gebührenden Rahmen zu geben, so dass auch der Generalkonsul der Vereinigten Staaten von Amerika Stephen A. Hubler hieran teilnahm. Jürgen Hardt, MdB, Koordinator im auswärtigen Abend für die transatlantische Zusammenarbeit, erst seit 100 Tagen im Amt, referierte über den aktuellen Status der transatlantischen Beziehungen und unterstrich die Chancen einer Wirtschaftsunion im Rahmen der aktuell ins Stocken geratenen TTIP Verhandlungen zwischen der EU und den USA. Diese Wirtschaftsräume umfassen nahezu 50% der weltweiten Wirtschaftsleistung. Ferner ging er auch auf die Konflikte in der Ukraine und dem nahen Osten im Kontext der transatlantischen Partnerschaft ein. Thomas Klann, Stephen A. Hubler, Jürgen Hardt, Thomas Heyers Schatzmeister DAGN Nachdem der stellvertretende Bürgermeister Thomas Nickel ebenfalls seine Grußworte an das Auditorium richtete, konnte der Vize-Präsident der Deutsch Amerikanischen Gesellschaft Thomas Klann eine Ehrung des Generalkonsuls vornehmen. Seit 2012 ist Stephen A. Hubler in Düsseldorf und unterstützt seitdem aktiv die DAGN bei vielen Projekten. Ferner besteht auch eine sehr starke emotionale Bindung zu Neuss, so dass er in diesem Jahr auch auf dem Karnevalswagen der Gesellschaft am Kappes-Sonntag sowie als Schütze am Neusser Bürger-Schützenfest teilgenommen hat. So besteht eine sehr herzliche Beziehung zu dieser Region. Daher entschloss sich die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Neuss Herrn Stephen A. Hubler die Ehrenmitgliedschaft per 06.Oktober 2014 zu übertragen, welche er dankend mit einer Ansprache gerne annahm. Die Urkunde erhielt der Generalkonsul sodann noch am gleichen Abend feierlich durch den Vorstand der DAGN. Erfurter Halloween Wie jedes Jahr veranstaltete der DAG Erfurt e.V. in Zusammenarbeit mit dem Verein der Zitadelle Petersberg eine Halloweenparty. Die Mitglieder und Ehrenamtlichen beider Vereine boten den Erfurter Kindern ein vielfältiges Programm: Kürbisschnitzen, Geisterführungen durch die Festung, Tanz, Zauberer. Über 3000 Gäste besuchten die Halloweennacht. Fotos DAG Erfurt e.V. gazette N° 3 | November 2014 35 CLUB NEWS Internationaler Frauenclub Karlsruhe e.V. – International Womens Club Karlsruhe e.V. Preisverleihung im Schülerfachwettbewerb Feierstunde im KIT (Gastdozentenhaus Karlsruher Institut für Technologie) Texte Claudia Schumacher-Fritz, Fotos Generalkonsulat Frankfurt a.M. Erstmals wurde dieser Wettbewerb zum Thema „Die alliierten Besatzungsmächte in Karlsruhe nach dem 2.Weltkrieg - Allied occupying powers in Karlsruhe after World War II“ am Goethe Gymnasium Karlsruhe ausgeschrieben. Das Thema des Berichts war für den Internationalen Frauenclub naheliegend, denn aus der Begegnung mit den Besatzungsmächten heraus wurde der Club gegründet. Am Dienstag, den 23.September 2014 hat die Präsidentin des Internationalen Frauenclubs Karlsruhe, Renate Nobbe, die Preisträgerinnen des Wettbewerbs ausgezeichnet, Johanna Weiß und Hanna Appenzeller. Die Jury für den Wettbewerb setzte sich aus Dr. Elisabeth Wittig, Annerose Lauterwasser, beide Mitglieder des Internationalen Frauenclubs Karlsruhe, und Dr. Gerhard Wiesinger, Programmdirektor der Presse und Kulturabteilung des US Generalkonsulates Frankfurt, zusammen. Dr. Wiesinger und Dr. Aichelin, Rektor des Goethe-Gymnasiums, haben in ihren Grußworten ihre Freude über den Johanna Weiß, 1. Preis Hanna Appenzeller 2. Preis Die Preisträgerinnen Hanna Appenzeller und Johanna Weiß 36 gazette N° 3 | November 2014 v.links: Dr. Aichelin, Rektor des Goethe Gymnasiums Karlsruhe, Renate Nobbe, Präsidentin des IWC Karlsruhe, Johanna Weiß, Hanna Appenzeller und Dr. Wiesinger vom US Generalkonsulat Frankfurt Wettbewerb zum Ausdruck gebracht und sehen eine Fortsetzung des Engagements positiv. Über das Engagement von Dr. Wiesinger freut sich der Club besonders, denn er war selbst einmal Stipendiat des studentischen Austauschprogramms, das seit vielen Jahren vom Internationalen Frauenclub unter anderem aus den Einnahmen des Pfennigbasars mitfinanziert wird. Zur Preisverleihung im Gastdozentenhaus des KIT waren alle Jury-Mitglieder anwesend. Im Anschluss an die Preisverleihung haben die Preisträgerinnen ihre Arbeiten und ihre Herangehensweisen präsentiert. Beide haben zunächst im Internet recherchiert. Da den Ergebnissen aber der regionale Bezug fehlte, waren Phantasie und Eigeninitiative gefragt. Die Befragung von Zeitzeugen hat diese Informationslücke geschlossen. Für Johanna Weiß war ein Freund der Familie Zeitzeuge, der als Junge von etwa 10 Jahren diese Zeit erlebt hat. Aufschlussreich war auch die Recherche in den Zeitungsarchiven der BNN. Auch in der damaligen Berichterstattung der Presse waren Hunger und Essen wichtige Themen. Hanna Appenzeller hat in Gesprächen mit ihrem Großvater ausführlich berichtet bekommen, wie das damals war: Dass in dieser Zeit die Themen Hunger als Folge der Zerstörungen und die Beschaffung von Nahrungsmitteln im Mittelpunkt standen und Einrichtungen der Besatzungsmächte wie die Schülerspeisung sehr geschätzt wurden. Gleichzeitig war der Bezug zu den Militärs durchaus zwiespältig: Einerseits die Hoffnung auf Hilfe und andererseits die Angst vor Repressalien. Nach einem kräftigen Applaus für die beiden Preisträgerinnen wurde die Feierstunde mit Kaffee und Kuchen abgerundet. VDAC ALUMNI 40 Jahre VDAC Alumni Reunion in Hamburg Text Laura McKee, Sophie Thumser Fotos Dana Kittel, Annika Fetzer Begrüßung Nachdem alle Teilnehmer von nah und fern in Hamburg angekommen waren, traf man sich zum ersten offiziellen Programmpunkt im Amerikazentrum. Dort begrüßte VDAC Alumni-Präsidentin Judith Rauscher mit Dank an ihren Vorstand sowie Anja Seitz und Manfred Strack. Strack, der Leiter des Amerikazentrums, sprach ein paar Worte, in denen er sich unter anderem ebenfalls als Alumnus des Verbands „outete“ und diese Erfahrung als lebensentscheidend darstellte. Anschließend wurde ein Grußbrief von Mike Pilewski verlesen, in dem er einen Abriss der Geschichte des Studentenaustausches und des Alumni Clubs gab sowie dazu aufrief, den Club auch weiterhin mit Leben zu füllen und zu tragen. Jacob Schrot begrüßte die Gäste ebenfalls mit einer humorvollen Rede, in der er den Studentenaustausch als Kernaufgabe des Verbandes herausstellte und dem VDAC Alumni für sein aktives Engagement dankte. Inzwischen wurden über 200.000 Studenten „ausgetauscht“. Schließlich leitete Anja Seitz mit dem Verlesen eines Grußwortes von Nadine Hilbert, der Alumnikoordinatorin, zum Thema „Paneldiskussion“ über. Wenn Elmar Lüth (der auch in Sewanee studierte und 10 Jahre in den USA blieb) über Heimat nachdenkt, treten bestimmte Fragen auf. Erstens: „Wo bin ich geboren?“ Es folgt die Beschleunigung des Lebens, gekoppelt mit immer mehr Veränderung und einem geographischen Entdeckungshunger. Mit dem Alter kommt der Wunsch nach Entschleunigung. Die Fragen „Wo ziehe ich wann welche Grenzen? Mit welcher Intensität fühle ich mich hier daheim? Wer bin ich denn?“ treten auf. Es stellt eine doppelte Reise nach innen und außen dar. diese erste Veranstaltung zum Ende kommen musste (eine Barkassenfahrt stand auf den Plan!), spürte man eine Verbindung mit allen und eine erleichtertes Aufatmen dank der Erkenntnis, dass man nicht alleine mit seiner durchaus gemischten Zuordnung von Heimat ist. Das Auswanderermuseum BallinStadt Für Joana O‘Neil, die auch aus Austin stammt und nach ihrem VDAC Erlebnis in Hamburg ihre Wurzeln in der Stadt wachsen ließ, ergeben sich zwei Fragen. „Wohin willst du, wenn du älter bist?“ und „Wo hin willst du zurück, wenn du alt bist?“ Die Antwort auf die letztere bedeutet für sie Heimat. In verschiedenen Lebensphasen wird das Heimatgefühl ausgebaut, und irgendwann muss man bewusst eine Entscheidung für eine Heimat treffen. Bei der Barkassenfahrt verband sich für uns das Angenehme mit dem Nützlichen: Der Transport zum nächsten Programmpunkt, der BallinStadt und dem Auswanderermuseum Hamburg, wurde zu einer Besichtigungsrundfahrt im Hamburger Hafen erweitert. Im Museum angekommen gab es nach einem gemeinsamen Mittagessen einen informativen Vortrag über die Entstehung des Areals, den Gründer Albert Ballin sowie über die Geschichte der europäischen Auswanderung nach Amerika. Anschließend konnten alle selbst das spannend aufgebaute Museum durchwandern und dabei einem Auswanderer nach Amerika auf das Schiff und in die „Neue Welt“ folgen. Judith Rauscher, Präsidentin VDAC Alumni Anja Seitz – Website Team VDAC Paneldiskussion zum Thema Heimat Zu dieser Paneldiskussion zum Thema Heimat trugen vier – teilweise brandneue – VDAC AlumniMitglieder ihre Ideen vor. Für Jedidiah Harris, ursprünglich aus Austin, Texas, seit 24 Jahren aber wohnhaft in Hamburg, besteht Heimat aus drei Komponenten: Menschengruppe, Ort, und Zeit. Es müssen alle drei gewährleistet sein, um „Heimat“ zu formen. Für ihn kommt die Erkenntnis seiner Heimat, wenn er keine hat, beziehungsweise, wenn eine von den Komponenten fehlt. Die Hamburgerin Anja Seitz verbrachte ihr Austauschjahr in Sewanee, Tennessee, und arbeitete darauffolgend sieben Jahre an der Uni Stanford, bevor sie nach Deutschland zurückkehrte. Für sie zählt das Gefühl von Heimat viel mehr als der geographische Ort. Dieses Gefühl kann den inneren Konflikt, sich in zwei Orten heimisch zu fühlen, harmonisch in ein Gefühl der positiven Inklusivität lösen. Die Diskussion öffnete sich und viele Teilnehmer leisteten Beiträge, welche ein Gespräch entstehen ließen. Die Eingliederung nach der Rückkehr fällt den Studenten oft schwer. Man fühlt sich, wie Annika Fetzer es ausdrückte, oft „wie zweigeteilt.“ Ein Stück der Heimat, wie wir es vor dem Austausch kannten, ist verloren gegangen und man kann nicht mehr dorthin zurückkehren. Deutschland (oder Amerika) ist immer noch die Heimat, aber es hat sich etwas verändert: Man selbst hat sich verändert, man ist ein Produkt verschiedener Erlebnisse geworden. Man hat sich einen „dritten Raum“ geschaffen; eine neue kulturelle Perspektive. Damit zeigten sich unsere Spannungsgefühle zwischen offizieller und gefühlter Nationalität, Heimatland, Aufenthaltsland und Migrationshintergrund.Als Empfang im Amerikazentrum Abends trafen sich alle im Amerikazentrum zum festlichen Empfang. Dabei überreichte Jacob Schrot feierlich die Auszeichnung zur 40-jährigen Mitgliedschaft im VDAC. Im Gegenzug übergab der Vorstand des VDAC Alumni einen dicken Scheck übrt 3500 Euro. Der Vorsatz, „der VDAC Alumni spendet ein Stipendium“, wurde zwar nicht ganz erfüllt, aber Schrot zeigte sich trotzdem freudig überrascht und dankbar. Mit sehr gutem und reichlichem Essen und intensiven Gesprächen, die auch durch ein Quiz über die Austausch-Universitäten und die USA von Sarah Tanski angeregt wurden, ging der offizielle Festakt noch bis spät in die Nacht. gazette N° 3 | November 2014 37 IN BRIEF The weekend began with an official welcome from VDAC Alumni president Judith Rauscher, Manfred Strack, director of the Amerikazentrum Hamburg and Jacob Schrot as well as greetings from Mike Pilewski and Nadine Hilbert. In a panel discussion, four VDAC Alumni presented their ideas on the topic of Home. Jedidiah Harris, Anja Seitz, Elmar Lüth and Joana O’Neil discussed their ideas of Home or Heimat – the German word describes another concept than the English. While Harris and O’Neil are originally from Austin, Texas, but now both residents of Hamburg, Seitz and Lüth have both studied in Sewanee, Tennessee and lived in the US for some time after. Questions that were raised during the discussion included “Where do I draw which lines when? How intensively do I feel at home here? Who am I?” and “Where do I want to go when I am older? Where do I want to go when I am old?” Obviously the very open and emotional accounts of the panelists about their personal journeys and feelings of Home struck a nerve with the group. Many voices contributed to create a discussion broad in scope and depth. For many students, reintegration after their exchange year poses difficulty, and we often feel, as Annika Fetzer succintly stated, “split in two.“ With that, we realized that we share one experience as Alumni: we gained a third dimension, a new cultural perspective. The pull and tug between official vs. felt nationality, home country vs. country of residence, and migration history can be difficult to maneuver, but also very positive. After this intense debate, we took a boat to the Auswanderermuseum Hamburg. The ride doubled as a sightseeing tour of the Hamburg harbor. After a shared meal, we were informed about the history of European migration to America and the founder of BallinStadt, Albert Ballin, before touring the museum. In the evening, another reception concluded the official part of the weekend. Jacob Schrot awarded the VCAC Alumni for their 40 years of membership and, in turn, the VDAC donated a generous amount for a scholarship. The celebration with conversations, food and a quiz lasted until late. Paneldiskussion: v.lks. Joana O’Neil, Jedidiah Harris, Anja Seitz, Elmar Lüth v.l. Hella Parpart, Sarah Einwag, Sophie Thumser, Franziska Orre, Katharina Haß, Dana Kittel, Laura McKee, Anna-Lena Strehl oben: Franziska Orre, Annika Fetzer, Sophie Thumser; unten: AnnaLena Strehl, Sarah Einwag und Dana Kittel Hamburg ohne eine Bootsfahrt auf der Alster – das geht mal gar nicht! Übergabe der Urkunde an VDAC Alumni 38 gazette N° 3 | November 2014 Heiko Teigelkötter, „Barack Obama“ und Daniel Busch Kurzinterview mit den Studenten nach ihrer Rückkehr 1. Was war das Touristischste das du in den USA unternommen hast? 2. Was war dein kuriosestes Erlebnis im Supermarkt? 3. Welche Redewendung oder welches Wort wird dir am Meisten fehlen? Florian Wiegand 1. „Ich bin mit dem Auto von Miami nach Key West gefahren“ 2. „Das Karussell voller Plastiktüten!“ 3. „Talk German to me“ Julian Bethke 1. „New York City“ 2. „Eine Frau, die sich im Supermarkt nur bei mir entschuldigte, um an mir vorbeizugehen.“ 3. „Convenient, because it’s convenient“ Andreas Schwing 1. “Die Freiheitsglocke in Philadelphia” 2. “Dicke Leute auf Rollatoren” 3. “How are you?” Kristan Weber 1. „Ich war bei einem Nascar Race“ 2. “Sweet Baby Ray‘s Barbecue Soße in 5-LiterBehältern!” 3. „Don’t stop talking your German accent is so cute!“ Helen Keller 1. „Eine All-in-one-Sightseeing-Tour in New York … An Weihnachten!“ 2. „Diese unfassbaren Größen und Ausmaße“ 3. „Goooooood morning sunshine!“ Katharina Schaal 1. “Die Ben&Jerry’s Factory in Vermont” 2. “Pinkes Ketchup!” 3. “Wicked” Florian Biehl 1. “Ich bin in San Francisco mit dem Cable Car gefahren und habe Alcatraz besucht” 2. „Elektronische Einkaufswägen und Greifarme für Chipstüten“ 3. „How r u doin‘“ Heiko Teigelkötter 1. „Das French Quarter in New Orleans“ 2. “Das Family Pack Rainbow Double Oreos” 3. “Y’all” Laura Petrich 1. “Grand Canyon” 2. “3 Kilo Eimer voll Butter” 3. “I can’t even …” Franziska Orre 1. --2. „Die Kassiererin erklärte mir völlig entsetzt, dass ich Shampoo und Obst nicht in eine Tüte packen könne“ 3. “Franzi, oh like the wine Franzia?” Janina Dilly 1. “Las Vegas!” 2. “Peanut Butter Peperoni Jalapeno Pizza” 3. “You betcha!” Rebecca Keck 1. Disney World 2. Sprühkäse 3. --- Lena Strehl 1. “Eine Hop-on-Hop-offDoppeldecker-Bustour in Pittsburgh” 2. “Milch mit 0% Fett” 3. “Fake it ‘til you make it” Theresa Priller 1. “Die Niagara Fälle” 2. “Das klassische Weihnachtsgeschenk – ein pinkes Gewehr…” 3. --- Katharina Frank 1. Disney World 2. --3. “A day late and a dollar short” Dorothea Knorre 1. „Ich stand vor der “Bean” in Chicago” 2. „Sno balls, das sind riesige pinke Zuckerbälle, die mit Schokokuchen oder Marshmallows gefüllt sind und Eiweiß im Tetrapack.“ 3. --- Caroline Samp 1. „Auf einen Schießstand gehen!“ 2. „German Chocolate Cake – Warum auch immer dieser „deutsch“ ist“ 3. „Ain’t nobody got time for that y’all“ Alexander Konrad 1. “Die Jack Daniel’s Distillery” 2. “Sie haben keinen Schnaps, aber Sturmgewehre im Supermarkt“ 3. „Shenanigans“ gazette N° 3 | November 2014 39 Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs Federation of German-American Clubs e.V. Gustav-Freytag-Str. 10, 65189 Wiesbaden, Tel. (0611) 901 66 34