Hochwertige Dichtungen im Sinne der TA-Luft
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Hochwertige Dichtungen im Sinne der TA-Luft
Hochwertige Dichtungen im Sinne der TA-Luft Die Technische Anleitung zur Luftreinhaltung (TA-Luft) aus dem Jahre 2002 ist eine Verwaltungsvorschrift des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG) und ersetzt die TALuft aus dem Jahre 1986 mit wesentlich strengeren Anforderungen an Immissions- bzw. Emissionsgrenzwerte. Allerdings können auch Weichstoff- und Metall-Weichstoffdichtungen dieses Prädikat erhalten, wenn sie die folgenden Anforderungen erfüllen: 1 Die Dichtungskennwerte müssen entsprechend der DIN 28090 oder der DIN EN 13555 nachgewiesen werden Die Zielsetzung der TA-Luft 2002 ist es, Vorgaben für immissionsschutzrechtliche Beurteilungen von Luftverunreinigungen zu schaffen. Vereinfacht: Sie legt fest, was Luftverschmutzung ist. 2 Ein Bauteilversuch, als prinzipieller Qualitätsnachweis, gemäß der VDI 2200 darf eine dort beschriebene Leckagerate nicht überschreiten. Mit den vorgeschriebenen Grenzwerten wird der Emissionsschutz von Industrieanlagen gegenüber der Nachbarschaft, Allgemeinheit und Umwelt verbessert. Mit Hilfe dieser Anleitung lassen sich Anforderungen an technische Einrichtungen entwickeln um schädliche Umwelteinwirkungen zu minimieren. Durch die konkreten Angaben trägt die TA-Luft zu einer höheren Rechts-, Planungs-, und Investitionssicherheit dar. Der gesetzliche Auftrag stellt sich nach § 48 BImSchG. Die TA-Luft gilt bis auf Ausnahmen zunächst nur für genehmigungspflichtige Anlagen im Sinne der 4. Bundesimmissionsschutzverordnung. (4. BImSchV). Hier ist die Anwendung klar geregelt, und wird angewendet bei der Prüfung der Anträge auf Genehmigung und Betrieb von Neuanlagen, bestehenden Anlagen, bei denen sich der genehmigte Zustand geändert hat, sowie bei der Prüfung von Teilgenehmigungen, nachträglichen Anordnungen, oder zur Ermittlung der Emissionen rund um die Anlage. Die für die Umrüstung von Anlagen werden von der TA-Luft die folgenden Aussagen gemacht: Der Nachweis der Leckagerate erfolgt an einem für das Dichtsystem repräsentativem Prüfling und muss durch den Hersteller erbracht werden (siehe VDI 2440) Beschreibung des Bauteilversuches nach VDI 2200 Die zu prüfende Dichtung wird mit den entsprechenden Abmessungen (PN 40 / DN 40) in einem Normflansch verschraubt und für 48 h thermisch ausgelagert. Die mit entsprechenden Messschrauben einzustellende Flächenpressung an der Dichtung ist mit 30 N/mm² festgelegt. Die Auslagerungstemperaturen sind abhängig vom Dichtungswerkstoff und in der VDI 2200 aufgelistet. Die eigentliche Prüfung erfolgt mit dem Prüfmedium Helium bei Raumtemperatur (20°C). Abhängig vom Prüfdruck dürfen die folgenden Leckageraten nach einer Prüfdauer von 24 h bzw. 100 h nicht überschritten werden: 1. Für geringfügige technische oder organisatorische Änderungen müssen die Maßnahmen nach 3 Jahren abgeschlossen sein. oder alternativ 2. Für die Umrüstung von Anlagen, die zum Inkrafttreten der TA-Luft im Jahre 2002, die Vorgaben der alten TA-Luft nicht erfüllten, gilt ebenfalls die Frist von 3 Jahren. Dichtungen ohne das Prädikat „hochwertig Dichtung“ dürfen seit dem Inkrafttreten der TA-Luft 2002 nicht mehr eingebaut werden. Deren Betrieb ist allerdings bis zum Okt. 2007 genehmigt. Dichtungen, die den geforderten Bauteilversuch nach VDI 2200 nicht erfüllen, können mit einem so genannten „modifizierten“ Bauteilversuch nach PAS 1050 „nachprüft“ werden. Dieser Versuch ist zusätzlich in der Neufassung der VDI 2200 verankert und beschreibt einen Bauteilversuch mit alternativen, praxisnahen Prüfmedien, Methanol, Ethanol bzw. Chloroform. (Prüfdruck 40 bar; nicht zu überschreitende Leckagerate: 1 * 10-2 mbar*l/m*s). 3. Anlagen, die im Jahre 2002 dem damaligen Stand der Technik entsprachen, gilt eine Sanierungsfrist bis zum Okt. 2007 Gemäß des Abschittes 5.2.6. der TA-Luft bleibt die Anwendung dieser Vorschrift nur auf Flanschverbindungen beschränkt, durch die flüssige organische Medien gefördert, umgefüllt oder gelagert werden. D.h. hochwertige Dichtungen im Sinne der TA-Luft sind nur für diesen Fall gesetzlich einzusetzen. Anforderungen an diese hochwertigen Dichtungen sind in der VDI 2440 beschrieben. Grundsätzlich werden dort alle rein metallischen Dichtungen als hochwertig beschrieben. 09 -4 Prüfdruck 1 bar – maximale Leckagerate 1 * 10 [mbar * l / m* s] -2 Prüfdruck 40 bar – maximale Leckagerate 1 * 10 [mbar * l / m* s] Dichtungen, die diesen „nachträglichen“ Nachweis erfüllen, dürfen dann über die Sanierungsfrist Okt. 2007 weiter betrieben, aber nicht mehr eingebaut werden. Die TA-Luft wird konkretisiert durch die VDI 2290. Kempchen Dichtungstechnik GmbH · Tel. +49 (0)208 8482 0 · Fax. +49 (0)208 8482 285 · [email protected] · www.kempchen.de Hochwertige Dichtungen im Sinne der TA-Luft 163