Jahresbericht 2015

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Jahresbericht 2015
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Jahresberic
t 2015
Inhaltsverzeichnis
3Vorwort
4Höhepunkte 2015
6 Gemeinsam Großes bewegen
14 Das Jahr 2015 in Zahlen
18Krankenversorgung
19Forschung
20Studium und Lehre | Ausbildung
21Organisationsstruktur
22 Übersicht der Kliniken und Institute
25 Ausgewählte Publikationen 2015
Impressum
Herausgeber Geschäftsbereich Unternehmenskommunikation, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Tel. +49 30 450 570 400 | [email protected] | www.charite.de
V. i. S. d. P. Uwe Dolderer, Leiter des Geschäftsbereichs Unternehmenskommunikation
Redaktion Dr. Julia Biederlack, Christin Dienst, Nancy Janz, Verena Wolff, Manuela Zingl
Lektorat Dr. Katja Furthmann
Übersetzungen Lingualogic Language Services
Gestaltung Christine Voigts
Zentrale Mediendienstleistungen, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Fotos Wiebke Peitz, Zentrale Mediendienstleistungen, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Dirk Lässig (Seite 4, oben rechts; Mitte rechts; Seite 5, Mitte links; Seite 9, oben rechts; Seite 10, oben rechts; Seite 13, oben links), Anne Losemann (Seite 5, oben links),
Mestemacher/Agentur Baganz (Seite 4, Mitte links), Sabine Gudath (Seite 4, unten links; Seite 5, unten links), people-photography (Seite 5, unten rechts),
Jens Schicke (Seite 8, oben links); Dr. Jan Schmoranzer (Seite 11, oben rechts),
Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Marvin Rust (Seite 12, oben links),
Ricarda Spiegel (Seite 12, oben rechts; Seite 13, oben rechts)
Titelbild: Transparente Brückenkonstruktion verbindet Bettenhochhaus in Mitte mit Campusgelände (Foto: Sabine Gudath)
Vorwort
Das Jahr 2015 war ein außergewöhnliches und prägendes Jahr für die Charité – Universitätsmedizin Berlin und ihre rund 13 200 bzw. konzernweit 16 850 Beschäftigten.
Mit ihrem Einsatz für Menschen in Not leisteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Charité
gemeinsam Großes und demonstrierten einmal mehr, wie der tief in der Charité verwurzelte
Wert der Barmherzigkeit im Alltag gelebt werden kann. Auch in diesem Jahr belegten zahlreiche
Auszeichnungen die Spitzenposition des Universitätsklinikums in Medizin und Wissenschaft. Mit
vielfältigen Bauprojekten ging die traditionsreiche Charité einen weiteren Schritt in Richtung
Zukunft. Und nicht zuletzt war es auch wieder ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr. Die Charité
konnte zum fünften Mal in Folge das Jahr mit einem positiven Jahresergebnis abschließen.
Diesmal lag der Gewinn bei 3,7 Millionen Euro. All diese Leistungen und Entwicklungen wären
ohne die vielen engagierten Beschäftigten des größten deutschen Universitätsklinikums nicht
möglich gewesen. Ihnen möchten wir an dieser Stelle ausdrücklich danken.
Anfang des Jahres 2015 beherrschte noch das Thema Ebola die Schlagzeilen. Für die Charité galt
es, alle notwendigen Vorbereitungen für den Fall der Fälle zu treffen. Überdies wurde ein Mitglied
des südkoreanischen Behandlungsteams, das in Sierra Leone im Einsatz war, drei Wochen lang
auf der Sonderisolierstation versorgt. Ab September 2015 engagierte sich die Charité dann in
der medizinischen Versorgung von Geflüchteten. Mittlerweile sind Beschäftigte der Charité aus
dem ärztlichen und pflegerischen Bereich an drei Standorten in Berlin tätig.
Mit neuen Behandlungsmethoden hat die Charité ihre Vorreiterrolle in der Medizin wieder
eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dazu gehören beispielsweise eine Diabetestherapie ohne
Insulin, ein spektakulärer Aorten-Eingriff und ein millimetergenaues Verfahren zur Entfernung
von Gehirntumoren. Die Erstklassigkeit der medizinischen Versorgung wurde der Charité zum
vierten Mal in Folge durch das „Focus“-Siegel für die beste Klinik Deutschlands bescheinigt.
Auch im Bereich der Wissenschaft gab es bahnbrechende Neuerungen. So ist ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Magnetic-Particle-Imaging-Gerät an der Charité eingeweiht worden. Es soll künftig dabei helfen, Herz-Kreislauf-Probleme oder Tumore aufzuspüren.
Die Bautätigkeiten an der Charité waren ein weiteres Schwerpunktthema. In Berlin-Mitte ging
der Komplettumbau des Bettenhochhauses planmäßig voran, und die Sperrung der Luisenstraße
konnte nach der Inbetriebnahme der neuen Brücke aufgehoben werden. Am Campus Benjamin
Franklin sind die ersten fünf Operationssäle aus den 60er-Jahren erfolgreich saniert worden. Am
Campus Virchow-Klinikum haben die Charité und das Berliner Institut für Gesundheitsforschung
Richtfest für eine neue Biobank gefeiert.
Wichtig war der Charité auch die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit. Die Eröffnung der Ausstellung „Wissenschaft in Verantwortung – Auf dem Weg zu einem GeDenkOrt.Charité“
war dabei ein Meilenstein. Die Ausstellung veranschaulicht die Hintergründe und bisherigen
Schritte zu einem öffentlich wahrnehmbaren Gedenkort, der sich mit der Vergangenheit der
Berliner Universitätsmedizin in der Zeit des Nationalsozialismus auseinandersetzt.
Im Vorstand gab es 2015 zwei Wechsel. Prof. Dr. Axel Radlach Pries trat im Januar sein Amt als
neuer Dekan an, und der Direktor des Klinikums Matthias Scheller verließ im August die Charité
nach acht erfolgreichen Jahren.
Prof. Dr. Karl Max Einhäupl
Vorstandsvorsitzender
Prof. Dr. Axel R. Pries
Dekan
Prof. Dr. Ulrich Frei
Ärztlicher Direktor
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Amtsantritt zum Jahresbeginn: Prof. Dr. Axel Radlach Pries
wird neuer Dekan der Medizinischen Fakultät
Baufortschritt in Mitte: Neubau für zentralen OP, Intensivmedizin und Rettungsstelle feiert Richtfest
„Spitzenväter des Jahres“: Ausgezeichnete Väterbeauftragte
beraten Männer zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Auf dem Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit:
Charité informiert Fachbesucher über Leistungsspektrum
Neueröffnung: Hybrid-Operationssaal ermöglicht gefäßchirurgische und kardiologische Eingriffe mit präziser Bildgebung
Blick in die Zukunft: Musterzimmer gibt Einblick in zukünftige
Patientenzimmer im Bettenhochhaus
Neue Impulse in der Gefäßchirurgie: Minimalinvasive AortenOperation bei vollem Bewusstsein
Wechsel in der Pflege: Judith Heepe übernimmt kommissarisch
das Amt der Pflegedirektorin
Publikumsmagnet in der „Langen Nacht der Wissenschaften“:
die Sonderisolierstation für hochinfektiöse Erkrankungen
„Charité hilft“: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Charité
im Einsatz für geflüchtete Menschen in Not
Transparente Stahl-Glas-Konstruktion: Neue Brücke verbindet
Bettenhochhaus in Mitte mit Campusgelände
Spendenrekord: Benefizgala „Charity for Charité“ bringt
307 000 Euro zugunsten schwer kranker Kinder
Gemeinsam
Großes bewegen
Neue Leitungspositionen
Am 1. Januar 2015 hat Prof. Dr. Axel Radlach Pries sein
Auch die Bauvorhaben an den anderen Standorten haben
Amt als neuer Dekan der Charité angetreten. Pries ist Pro-
Form angenommen: Am Campus Benjamin Franklin sind die
fessor für Physiologie und war von 2001 an Leiter des Insti-
ersten fünf Operationssäle aus den 60er-Jahren erfolgreich
tuts für Physiologie. Seit 2003 ist er zudem Mitglied des
bei laufendem Betrieb saniert worden. Dazu gehört auch ein
Fakultätsrats.
hochmoderner Hybrid-OP, der mit medizinischer Bildgebung
die Präzision gefäßchirurgischer Eingriffe sowie kardiologischer
Im März bestellte der Aufsichtsrat der Charité auf Vorschlag
Interventionen weiter verbessert. Zusätzlich zu den Operations-
des Vorstands Dr. Robert Jacob zum neuen Kaufmännischen
sälen entstanden ein neuer Aufwachraum mit 14 Betten sowie
Leiter der Fakultät. Er war zuvor im Geschäftsbereich Unterneh-
eine Überwachungseinheit mit 12 Betten. In einem zweiten Bau-
menscontrolling als Abteilungsleiter Fakultätscontrolling tätig.
abschnitt werden ab 2016 fünf weitere OP-Säle umgebaut und
modernisiert. Für das gesamte Projekt, das Teil des Masterplans
Seit Juni ist Judith Heepe neue kommissarische Pflege-
ist, sind Kosten in Höhe von 19 Millionen Euro veranschlagt.
direktorin. Sie folgt auf Evelyn Möhlenkamp, die das Universitätsklinikum im Mai verlassen hat. Heepe ist seit 27
Am Campus Virchow-Klinikum haben die Charité und das
Jahren an der Charité beschäftigt und war von 2006 an als
Berliner Institut für Gesundheitsforschung/Berlin Institute
Pflegerische Leitung im CharitéCentrum 14 und von 2014 an
of Health (BIH) im Oktober Richtfest für eine neue Biobank
im CharitéCentrum 17 tätig.
gefeiert. Das Gebäude wird bis April 2016 fertiggestellt, es
wird mehr als zwei Millionen Proben aufnehmen können.
Nach acht Jahren verließ der Direktor des Klinikums der
Charité und BIH investieren 3,9 Millionen Euro in die gemein-
Charité und Mitglied des Vorstands, Matthias Scheller, im
same Biobank, mit deren Bau im Frühjahr 2015 begonnen
August 2015 das Unternehmen.
wurde.
Bauprojekte im Zeit- und Kostenplan
Im Jahr 2015 haben auch die Charité und Vivantes ihre
Bei der Modernisierung des Bettenhochhauses am Campus
Zusammenarbeit verstärkt und im Juli das erste gemeinsame
Charité Mitte hat die Charité auch 2015 wesentliche Meilen-
Medizinische Versorgungszentrum eröffnet. Am Standort
steine erreicht: Die Entkernungsarbeiten und die Fassaden-
Vivantes Klinikum im Friedrichshain bietet es Patientinnen
montage wurden abgeschlossen. Der weitere Innenausbau
und Patienten universitäre Medizin mit hochpräzisen Be-
des 21-stöckigen Gebäudes und des angrenzenden Neubaus
strahlungstechniken zur Behandlung von Tumorerkrankun-
für OP, Intensivmedizin und Rettungsstelle ist nun in Arbeit.
gen. Auch im Bereich der Gewebetransplantation arbeiten
Seit Juli kann ein vollständig eingerichtetes Musterzimmer
die Charité und Vivantes seit August eng zusammen.
der zukünftigen Patientenzimmer im Bettenhochhaus besichtigt werden. Im Oktober wurde die Verbindungsbrücke
Die neue Kooperation schließt die Spendergewinnung sowie
zwischen dem Bettenhochhaus und dem Campusgelände
die Entnahme, Herstellung, Aufbereitung und Lagerung von
in der Luisenstraße eröffnet. In der neuen Brücke wurden
Gewebetransplantaten ein und wird von Forschungsprojekten
insgesamt 100 Tonnen Stahl und 400 Quadratmeter Glas
begleitet. Ziel ist es, Patientinnen und Patienten in der Region
mit einer Dicke von sechs Zentimetern verbaut. Ziel ist es,
schneller eine passende Gewebespende zu ermöglichen und
die Sanierung des Bettenhochhauses und die Errichtung des
so zu einer deutlich verbesserten Versorgung der Berliner
Neubaus bis Ende 2016 fertigzustellen.
und Brandenburger Bevölkerung beizutragen.
6
4
17
100
Standorte
CharitéCentren
rund
Kliniken und Institute
Tarifverhandlungen mit ver.di
Ausgezeichnete Frauen- und Väterförderung
Ein bestimmendes Thema für die Charité ist die Tarifaus-
Von 128 teilnehmenden Unternehmen hat sich die Charité
einandersetzung mit ver.di gewesen. Nach einer zehntägigen
über den vierten Platz im Frauen-Karriere-Index (FKi) des
Streikphase im Sommer verständigten sich das Universitäts-
Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Ju-
klinikum und die Gewerkschaft ver.di auf ein gemeinsames
gend (BMFSFJ) freuen können. Mit 81 von 100 Punkten ist das
Eckpunktepapier als Basis für den künftigen Tarifvertrag. In
Universitätsklinikum Gesamtsieger der Branche Gesundheit/
den andauernden Gesprächen geht es um eine Verbesserung
Soziales/Bildung. Diese Auszeichnung würdigt die Maßnah-
der Arbeitsbedingungen von Beschäftigten, insbesondere
men der Charité zur Förderung von Frauen in Führungsposi-
Pflegekräften. So sollen Mindeststandards eingeführt und
tionen. Der FKi ist ein Projekt der Initiative Frauenpreis e. V.,
die Personalausstattung angehoben werden.
die vom BMFSFJ gefördert wird.
Top-Platzierung im Klinikranking
Das Team der Väterbeauftragten der Charité hat im März
Die Charité ist im November 2015 zum vierten Mal in Folge als
den „Mestemacher Preis Spitzenvater des Jahres“ entge-
„Deutschlands beste Klinik“ vom Magazin Focus ausgezeich-
gengenommen. Die Väterbeauftragten wurden als Pioniere
net worden. Beim umfangreichsten Qualitätsvergleich der
gewürdigt, die sich für die Förderung der Gleichstellung von
Krankenhäuser in Deutschland prüft Focus die Daten von mehr
Vätern durch den Arbeitgeber einsetzen. Die ehrenamtlichen
als 1 000 Kliniken und bewertet die medizinische und pflege-
Väterbeauftragten stehen ihren Kollegen rund um das The-
rische Qualität der Kliniken. In die Wertung fließen die Emp-
ma Vereinbarkeit von Beruf und Familie beratend zur Seite.
fehlungen von mehr als 15 000 Fach- und Chefärztinnen und
-ärzten ein. Außerdem werden die Qualifikation der Spezia-
Prämierte Wissenschaft
listinnen und Spezialisten und Fachkräfte, die Patienten-
Prof. Dr. Petra Gastmeier, Direktorin des Instituts für Hygiene
sicherheit, Maßnahmen des klinischen Qualitäts- und Risiko-
und Umweltmedizin der Charité, hat am 7. September für
managements und die technische Ausstattung erfasst. Die
ihre herausragenden Leistungen im Kampf gegen nosoko-
Charité nimmt in der Mehrzahl der untersuchten 16 Fachge-
miale Infektionen den „Preis für Krankenhaushygiene und
biete eine herausragende Platzierung ein.
Infektionsprävention“ der Berliner Robert-Koch-Stiftung
Exzellente Lehre
erhalten. Gastmeiers Hauptanliegen sind die Etablierung
des Krankenhaus-Infektions-Surveillance-Systems (KISS),
Im Juli 2015 hat die Charité von der Association for Me-
die wissenschaftliche Auswertung der Daten und die kon-
dical Education in Europe den renommierten „ASPIRE-to-
sequente Umsetzung in die medizinische Praxis.
Excellence Award in Student Engagement“ erhalten. Die
Auszeichnung würdigt die umfassende institutionelle Ein-
Für seine wegweisenden Forschungen zur Sichelzellkrankheit
bindung von studentischem Engagement bei der Reform und
ist Dr. Stephan Lobitz am 26. Februar 2015 mit dem Eva Luise
Weiterentwicklung der Lehr- und Lernkultur an der Charité.
Köhler Forschungspreis für Seltene Erkrankungen ausge-
Das internationale Gutachtergremium hob insbesondere den
zeichnet worden. Gemeinsam mit seinem Team arbeitet der
Wandel des Lehrens und Lernens an der Charité hervor.
Kinderarzt an einem Forschungsprojekt zur frühen Diagnostik der Sichelzellkrankheit, einer seltenen angeborenen Bluterkrankung, die ohne zeitgerechte Diagnose und effiziente
Therapien bereits im Kindesalter tödlich verlaufen kann.
7
Erfolgsrezept Ausbildung
Im Einsatz gegen Ebola
Die Charité hat zum siebten Mal in Folge die deutschlandweit
Bereits 2014 hat die Charité begonnen, sich intensiv auf
beste Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste
die Ebola-Epidemie in Westafrika und die Behandlung von
in der Fachrichtung Medizinische Dokumentation ausgebil-
Krankheitsfällen in Europa vorzubereiten. Im Januar 2015
det. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer zeichnete
wurde ein Mitglied des südkoreanischen Behandlungsteams,
Josephin Baumert am 14. Dezember auf einer Festveranstal-
das in Sierra Leone im Einsatz gegen Ebola war, in das Uni-
tung für ihre herausragenden Leistungen aus.
versitätsklinikum eingeliefert. Am Campus Virchow-Klinikum
Charité hilft Menschen in Not
wurde die Person auf der Sonderisolierstation für hochinfektiöse Erkrankungen versorgt und untersucht. Nachdem
Die Aktion „Charité hilft“ ist 2015 zu einem Symbol der
innerhalb der Inkubationszeit von 21 Tagen keine Krankheits-
Hilfsbereitschaft und des Engagements geworden. Völlig
symptome auftraten und alle virologischen und laborchemi-
unbürokratisch machten sich die Charité und ihre Mitarbei-
schen Untersuchungen keinen Hinweis auf eine Ebolavirus-
terinnen und Mitarbeiter in diesem Jahr auf, die medizini-
Infektion ergaben, konnte die Person am 19. Januar aus der
sche Versorgung von Geflüchteten zu verbessern. Bis Anfang
Charité entlassen werden.
November sicherte das Universitätsklinikum zunächst die
medizinische Basisversorgung in der Erstaufnahmeeinrich-
Universitäres Herzzentrum Berlin
tung in Spandau. Im September wurde die medizinische
Im Juli haben die Charité und das Deutsche Herzzentrum
Versorgung auf die Notunterkunft in der Glockenturmstra-
Berlin (DHZB) beschlossen, künftig noch enger zusammen-
ße 9 im Olympiapark in Westend ausgeweitet, in der circa
zuarbeiten und ihre Expertise im Bereich der Herzmedizin
1 000 Geflüchtete untergebracht sind. Aktuell hilft die Cha-
als Universitäres Herzzentrum Berlin zu bündeln. Damit
rité in der Erstaufnahmeeinrichtung in Westend, im Regis-
entsteht ein leistungsstarkes Zentrum der Krankenversor-
trierungs- und Bearbeitungszentrum in der Bundesallee 171
gung, Forschung und Lehre mit dem Ziel, eine national und
und im LAGeSo in der Turmstraße. Darüber hinaus bieten
international führende Stellung zu konsolidieren und weiter
Charité-Expertinnen und -Experten in den Erstaufnahmeein-
auszubauen. Das Universitäre Herzzentrum Berlin gründet
richtungen sowie in einer Einrichtung am Ostpreußendamm
sich auf einer optimal ausgestalteten räumlichen und per-
psychologisch-psychiatrische Sprechstunden für traumati-
sonellen Kooperation der herzmedizinischen Einrichtungen
sierte Geflüchtete an.
der Charité und des DHZB.
Die medizinische Versorgung von Geflüchteten war auch
Fachweiterbildung Notfallpflege
eines der Schwerpunktthemen des 7. World Health Summit
Die Gesundheitsakademie der Charité hat eine neue zwei-
(WHS) im Oktober, an dem mehr als 1 500 Gäste aus etwa
jährige Fachweiterbildung für Pflegende der Rettungsstellen
90 Ländern teilnahmen. „Die Regierenden dieser Welt müs-
gestartet, um den speziellen Anforderungen in der profes-
sen jetzt handeln – mutig und weitsichtig.“ Diesen Appell
sionellen Versorgung von Notfällen gerecht zu werden. Sie
stellt der WHS in seinem „M8 Alliance Statement 2015“ mit
konzentriert sich unter anderem auf fachliche und soziale
klaren Handlungsaufforderungen zu zentralen Themen der
Kernkompetenzen, spezifische Arbeitstechniken und leit-
weltweiten Gesundheitsversorgung und erinnert an das
symptomorientiertes Handeln. Das Projekt wird auch 2016
Recht aller Völker auf höchste Standards der physischen
fortgesetzt.
und psychischen Gesundheit.
8
KopfschmerzSPEZIAL
Die Kopfschmerzambulanz der Charité und die AOK Nordost
Hauptstadtkongress
„Medizin und Gesundheit“
haben einen für die Region einmaligen Kooperationsvertrag
Auf dem Hauptstadtkongress „Medizin und Gesundheit“
nach § 140a SGB V geschlossen, um die Versorgung von
im Juni hat sich die Charité gemeinsam mit Vivantes am
Kopfschmerzpatientinnen und -patienten zu verbessern.
Stand „Gesundheitsstadt Berlin – Das Hauptstadtnetz-
Dieser sieht die strukturierte Diagnostik von chronischen
werk“ präsentiert. Das Fachpublikum konnte sich am Kon-
Kopfschmerz- und Migränebetroffenen innerhalb der Kopf-
gressstand über die Charité informieren und mehr über
schmerzambulanz der Charité vor. Das Expertenteam erstellt
das Baugeschehen an den einzelnen Standorten erfah-
zudem eine abgestimmte Medikamententherapie, leitet be-
ren. In einer der Auftaktveranstaltungen des Kongresses
gleitende Maßnahmen wie beispielsweise eine Verhaltens-
beleuchtete der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Karl Max
oder Bewegungstherapie ein und berät die Betroffenen beim
Einhäupl das Thema Transfer von Forschungsergebnissen
täglichen Umgang mit ihrer Krankheit.
in die Krankenversorgung aus Sicht der Universitätsme-
Gefäßchirurgie setzt neue Impulse
dizin. Weitere Expertinnen und Experten der Charité diskutierten beim Spitzentreffen der Gesundheitsbranche
Eine Aorten-Operation bei vollem Bewusstsein – diesen Ein-
mit den Teilnehmenden aus dem Gesundheitswesen über
griff haben der Gefäßchirurg Prof. Dr. Andreas Greiner und
die besonderen Herausforderungen ihrer Bereiche. Die
sein Team bei einem 57-jährigen Notfallpatienten erfolgreich
Themenpalette reichte von Aspekten der Digitalisierung
minimalinvasiv durchgeführt. Dieses Vorgehen beugt Kom-
der Medizin bis hin zur Patientenkommunikation in der
plikationen während des Eingriffs vor, ist aber nur an gut
Versorgung von Schlaganfällen.
ausgestatteten Spezialzentren möglich. Ein Wechsel der Operationsmethode, die Option der Narkose und die Fortführung
Erfolgreiche Systemakkreditierung
der Operation am geöffneten Körper müssen jederzeit sicher-
Als erste deutsche medizinische Fakultät hat sich die
gestellt sein. Der Notfallpatient der Charité-Gefäßchirurgie
Charité einer externen Begutachtung ihres Qualitätspro-
konnte bereits eine Woche nach der erfolgreichen Operation
zesses im Bereich Studium und Lehre unterzogen. Das
das Krankenhaus verlassen.
erfreuliche Ergebnis ist die Systemakkreditierung bis zum
Hirnfunktionen millimetergenau kartieren
Jahr 2021. Begleitet wurde der Prozess von der zertifizierten Akkreditierungsagentur im Bereich Gesundheit
An der Charité ist am 23. März der 500. Patient vor der
und Soziales. Aus Sicht des Gutachtergremiums hat die
operativen Entfernung eines Hirntumors mit der navigier-
Charité ein umfassendes und klug strukturiertes System
ten transkraniellen Magnetstimulation untersucht worden.
der Qualitätssicherung „Bottom-up“ entwickelt, das sich
Mit dieser Methode können wichtige Hirnfunktionen milli-
sowohl studiengangsübergreifend als auch studiengangs-
metergenau lokalisiert werden. Ziel ist es, einen Hirntumor
bezogen an den spezifischen Bedürfnissen der Status-
möglichst vollständig zu entfernen und gleichzeitig die funk-
gruppen ausrichtet.
tionellen Hirnareale optimal zu schonen. Das nichtinvasive
Verfahren wird in der Region Berlin-Brandenburg ausschließlich an der Charité eingesetzt. Bundesweit bieten es mittlerweile zehn weitere Kliniken an. Auch in Japan und den USA
besteht Interesse, die Methode jetzt einzuführen.
9
Abschied vom Reformstudiengang Medizin
Vorbereitung internationaler Studierender
Zum Ende des Sommersemesters 2015 ist der Reform-
Zum Wintersemester 2015/16 haben die Charité Interna-
studiengang Medizin (RSM) an der Charité ausgelaufen.
tional Cooperation und das Prodekanat für Studium und
Am 11. Juli fand unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr.
Lehre erstmals ein Vorbereitungsmodul für internationale
Joachim Dudenhausen der feierliche Abschluss des Re-
Medizinstudierende gestartet. Im Rahmen des Pilotprojekts
formstudiengangs nach 16 Jahren statt. Insgesamt haben
erhalten sie eine sprachliche und fachliche Vorbereitung auf
elf RSM-Kohorten mit insgesamt rund 700 Studierenden
ihr erstes Studiensemester an der Charité. Das Modul sieht
den Studiengang durchlaufen. Einige der nachweislich er-
eine Einführungswoche mit Sprachkursen zu medizinischen
folgreichen Lehr- und Lernformen, zum Beispiel der Un-
Aspekten sowie zum Studienalltag vor. Hinweise zum Auf-
terricht mit Simulationspatientinnen und -patienten, sind
bau und zur Organisation des Studiums sowie gemeinsame
zum Standard im Modellstudiengang Medizin geworden.
Campusführungen und Stadtspaziergänge helfen den Stu-
Professur für Medical Humanities
dierenden dabei, sich an der Charité und in Berlin besser
zurechtzufinden. Semesterbegleitend bietet das Projekt
Prof. Dr. Heinz-Peter Schmiedebach, Direktor des Instituts für
Fachsprachenunterricht mit Rollenspielen und Übungen zu
Geschichte und Ethik der Medizin am Universitätsklinikum
den Kursinhalten des ersten Semesters an. Eine Prüfungs-
Hamburg-Eppendorf, hat zum Wintersemester 2015/16 die
vorbereitung rundet das Modul ab. Nach erfolgreicher
neu eingerichtete bundesweit erste Professur für Medical
Kursteilnahme erhielten im Januar 2016 rund 20 Medizin-
Humanities an der Charité übernommen. Das Konzept geht
studierende aus Polen, Albanien, Griechenland, Syrien, Bul-
davon aus, dass die Medizin auch von sozialen und kultu-
garien, Aserbaidschan, Serbien, Brasilien und der Ukraine
rellen Komponenten bestimmt ist. Dabei sollen auch über
ihre Zertifikate. Das Pilotprojekt wird von der Senatsverwal-
die Zeitgrenzen von 1933 und 1945 hinaus latent destruk-
tung für Integration, Arbeit und Frauen gefördert und in den
tive Potenziale der Medizin erörtert werden. Die zweijährige
kommenden Semestern fortgeführt.
Stiftungsgastprofessur ist maßgeblicher Teil des Projekts
„GeDenkOrt.Charite – Wissenschaft in Verantwortung“ und
Deutschlandstipendien ausgeschöpft
wird von der Friede Springer Stiftung unterstützt.
Die Charité hat bundesweit unter den großen Universitä-
Neuer Studiengang Public Health
ten eine Spitzenrolle bei der Ausschöpfung des Förderprogramms Deutschlandstipendium eingenommen und erstmals
Die Mitglieder der Berlin School of Public Health (BSPH)
seit 2011 die maximale Stipendienzahl vergeben: 37 neue
haben im September das Konzept für die Struktur und die
Stipendiatinnen und Stipendiaten wurden zum 1. April in
Ausrichtung des neuen Studiengangs Master of Science in
das Programm aufgenommen. Somit werden insgesamt 106
Public Health verabschiedet. Ziel ist es, dem gestiegenen
Studierende der Humanmedizin, Zahnmedizin und weiterfüh-
Bedarf an akademisch qualifiziertem Personal für die Ver-
render Studiengänge gefördert. Die ausgewählten Stipendi-
besserung der Gesundheit der Bevölkerung zu begegnen.
atinnen und Stipendiaten erhalten mindestens ein Jahr lang
Geplant ist, den zweijährigen Studiengang zum Wintersemes-
eine monatliche Förderung von 300 Euro. Die Summe wird
ter 2016/17 zu beginnen. Die BSPH wurde im Frühjahr 2015
je zur Hälfte von der Bundesregierung und einer Förderin
in Trägerschaft von Charité, Technischer Universität Berlin
oder einem Förderer getragen.
und Alice Salomon Hochschule neu konstituiert.
10
BIH erhält gesetzliche Grundlage
BMBF fördert Forschung
Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung/Berlin Institute
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
of Health (BIH) ist seit März eigenständig und rechtsfähig. Mit
hat Anfang 2015 begonnen, die Verbundprojekte Arthromark
breiter Zustimmung der Fraktionen verabschiedete das Berliner
und NEUROIMPA für jeweils vier Jahre mit mehr als 4,7 Milli-
Abgeordnetenhaus das Gesetz über das BIH. Damit wurde das
onen Euro zu fördern. Untersucht werden sollen muskuloske-
Institut in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts überführt
lettale Erkrankungen wie Rheuma und Arthritis, um mithilfe
und die Grundlage einer gemeinsamen translationalen und
von Biomarkern, Bildgebungsverfahren und Neuromodulato-
systemmedizinisch ausgerichteten Forschung der Charité und
ren die Symptome von Patientinnen und Patienten zu lindern.
des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin gelegt.
Das Ziel des Verbundprojekts SMART ist es, die Etablierung
Das BIH begrüßte im November Prof. Dr. Erwin Böttinger als
von systemmedizinbasierten Methoden bei Herzversagen
neuen Vorstandsvorsitzenden. Er trat die Nachfolge von Prof.
voranzutreiben. Dafür sollen Modellierungsmethoden entwi-
Dr. Ernst Theodor Rietschel an. Mit dem Amtsbeginn erhielt
ckelt werden, die relevante Informationen aus den Bereichen
Böttinger gleichzeitig den Ruf als Professor für Personalisier-
Genetik, Proteomik, Zellphysiologie, Blutfluss und ventriku-
te Medizin an der Charité. Diese Fachrichtung nutzt Ansätze
läre Biomechanik miteinander verbinden. Das Projekt wird
der Genomik und Bioinformatik, um molekulare Krankheits-
bis 2018 mit rund 1,1 Millionen Euro unterstützt.
mechanismen zu identifizieren und so die Vorbeugung, Diagnose und Therapie zu verbessern.
Der Forschungsverbund MAPTor-NET wird ebenfalls vom
BMBF für drei Jahre und mit 1,8 Millionen Euro gefördert.
Im November wurde Dr. Rolf Zettl als Administrativer Vor-
Hierbei sollen zielgerichtete Therapiestrategien basierend
stand des BIH bestellt. Damit ist Zettl ab 1. März 2016 als
auf mathematischen Modellen des MAPK-mTOR-Netzwerks
Beauftragter für den Haushalt für den gesamten kaufmän-
zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs erforscht
nischen und administrativen Geschäftsbereich zuständig und
werden. Diese Projekte stehen beispielhaft für eine Vielzahl
trägt gemeinsam mit den anderen Vorstandsmitgliedern die
von BMBF-geförderten Forschungsprojekten.
Verantwortung für die Leitung des Instituts.
Exzellenzzentrum für Mikroskopie
DFG-Förderung verlängert
Die Charité hat im September das neue Exzellenzzentrum
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat im Septem-
für Mikroskopie „Advanced Medical Bioimaging“ eröffnet.
ber das Schwerpunktprogramm Thyroid Trans Act SPP 1629
Die hochmoderne Einheit für biomedizinische Forschung
an 14 Standorten in Deutschland um drei Jahre verlängert.
entstand in enger Kooperation mit dem Unternehmen Nikon.
Für Studien an der Charité stehen rund 1,3 Millionen Euro
Es ist das erste Nikon Center of Excellence in Deutschland mit
zur Verfügung. Verbreitete Schilddrüsenerkrankungen sollen
dem Schwerpunkt Live Cell Imaging und bietet Wissenschaft-
weiter erforscht und damit künftig noch besser diagnosti-
lerinnen und Wissenschaftlern Zugang zu neuesten Bildge-
ziert und behandelt werden können. Von klinischer Relevanz
bungstechnologien, mit deren Hilfe subzelluläre Strukturen
ist die Entwicklung einer Therapieoption für Patientinnen
aufgelöst und aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen
und Patienten mit einem Defekt im Transporterprotein für
erforscht werden können.
Schilddrüsenhormone. Die Projektkoordination liegt neben
der Charité bei der Medizinischen Fakultät der Universität
Duisburg-Essen und der Jacobs University Bremen.
11
Neues Verfahren der Bildgebung
Einstein-Zentren mit Charité-Beteiligung
Im Juni ist gemeinsam mit Bundeswissenschaftsministerin
Im September hat sich die Einstein Stiftung dazu entschie-
Prof. Dr. Johanna Wanka ein von der DFG gefördertes Mag-
den, zwei neue Forschungszentren zu fördern, an deren
netic-Particle-Imaging-Gerät (MPI) an der Charité eingeweiht
Aufbau die Charité maßgeblich beteiligt ist: das Einstein-
worden. Kooperationspartner ist die Physikalisch-Technische
Zentrum für Neurowissenschaften und das Einstein-Zentrum
Bundesanstalt in Braunschweig. Mit der innovativen Technik
für Katalyse. Beide Zentren wurden gemeinschaftlich von
des MPI können magnetische Eisenoxid-Nanopartikel mit
der Charité, der Technischen Universität Berlin, der Freien
großer Empfindlichkeit und in hoher zeitlicher und räumli-
Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin
cher Auflösung im Körper nachgewiesen werden. Das neue
beantragt. Das Einstein-Zentrum für Neurowissenschaften
Verfahren könnte künftig dabei helfen, beispielsweise Herz-
wird von der Charité koordiniert.
Kreislauf-Probleme oder Tumore aufzuspüren.
Lange Nacht der Wissenschaften
Diabetestherapie ohne Insulin
Rund 3 500 Besucherinnen und Besucher haben in der „klügs-
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Charité forschen
ten Nacht des Jahres“ im Juni hinter die Kulissen der Charité
seit dem Sommer gemeinsam mit acht weiteren internationa-
geschaut. In mehr als 100 spannenden Projekten zum An-
len Partnern an der Entwicklung einer innovativen Therapie
schauen und Mitmachen wurden die vielfältigen Arbeitsbe-
für Diabetespatientinnen und -patienten. Sie arbeiten daran,
reiche und Forschungsprojekte der Wissenschaftlerinnen und
Betroffenen Inselzellen zu transplantieren, die in bioaktive
Wissenschaftler für eine Nacht lebendig: Schülerinnen und
Mikrokapseln eingebettet sind. Die Mikrokapseln schützen die
Schüler versuchten sich als Chirurginnen und Chirurgen und
Inselzellen vor dem eigenen Immunsystem, sodass keine Absto-
probierten sich unter professioneller Anleitung am Operati-
ßungsreaktion erfolgt und auf die Gabe von Immunsuppressiva
onsroboter aus. Wer schon immer wissen wollte, wie sich der
verzichtet werden kann. Das Forschungsprojekt BIOCAPAN
eigene Körper im Alter anfühlt, konnte in einen Simulations-
wird im Rahmen des größten Forschungs- und Innovationspro-
anzug schlüpfen. Unter fachkundiger Anleitung übten zahl-
gramms der Europäischen Kommission „Horizon 2020“ mit
reiche Besucherinnen und Besucher, Blut abzunehmen und
acht Millionen Euro gefördert. Die Koordination des Projekts
komplizierte Wunden zu versorgen, oder trainierten das rich-
liegt beim Laboratoire d’électronique et de technologie de
tige Reanimieren und Beatmen am Modell. Besonders beliebt
l’information in Grenoble, Frankreich.
bei Groß und Klein war die Besichtigung des Stroke-Einsatz-
ERC Starting Grant
Mobils STEMO und des Rettungshubschraubers Christoph 31.
Ein weiterer Publikumsmagnet war die Sonderisolierstation
Prof. Dr. Sonja Entringer hat in der zweiten Runde des Evalu-
für hochinfektiöse Erkrankungen mit Live-Demonstrationen
ierungsverfahrens des ERC Starting Grant des Europäischen
zum An- und Ablegen der Schutzausrüstung.
Forschungsrats (European Research Council, ERC) überzeugt
und ist für ihre Studie „Prenatal Stress and Programming of
Ausstellung „GeDenkOrt.Charité“
Newborn and Infant Telomere Biology and Cellular Aging“
Die Charité hat im September die Ausstellung „Wissenschaft in
für die Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro vorgeschla-
Verantwortung – Auf dem Weg zu einem GeDenkOrt.Charité“
gen worden. Entringer erforscht die Rolle von pränatalen
eröffnet. Die Ausstellung im Gebäude der Psychiatrischen
Faktoren auf Alterungsprozesse und Krankheitsrisiken. Ein
und Nervenklinik am Campus Charité Mitte veranschaulicht
besonderer Fokus liegt auf den Auswirkungen von Stress
die Hintergründe und bisherigen Schritte zu einem öffentlich
während der Schwangerschaft.
wahrnehmbaren Gedenkort, der sich mit der Vergangenheit
12
der Berliner Universitätsmedizin in der Zeit des Nationalso-
Die zum dritten Mal veranstaltete Spendengala „Charity
zialismus auseinandersetzt. Ein historischer Teil zeigt anhand
for Charité“ hat mit mehr als 307 000 Euro einen neuen
ausgewählter Biografien die unterschiedlichen Grade der
Spendenrekord erzielt. Durch den Abend führte Moderator
Verstrickung von Angehörigen der Charité in der NS-Zeit – bis
und Entertainer Thomas Gottschalk. Schirmherr der Ver-
hin zur Beteiligung an Verbrechen. Auf historisch-wissen-
anstaltung war Michael Müller, Regierender Bürgermeister
schaftliche Weise setzt sich die Charité seit längerer Zeit mit
von Berlin. Darüber hinaus kam dem Präventionsprojekt
der eigenen Geschichte und der ihrer Vorgängerinstitutionen
„Babylotse“ und dem besseren Schutz der Kleinsten vor
auseinander. Das Projekt „GeDenkOrt.Charité“ und die neue
Gefährdungen ein Teil der Spenden zugute. Die Babylotsen
Ausstellung rücken dies nun in einen öffentlich zugänglichen
unterstützen Familien in besonderen Situationen: Gemein-
Raum und stellen den Bezug zur Gegenwart her.
sam mit den Eltern besprechen sie mögliche Belastungen
Bürgerdialog in der Charité
Was bedeutet ein gutes Leben mit Blick auf Gesundheit und
noch während des Klinikaufenthalts und können so eine
passgenaue Beratung oder Hilfe für die Zeit danach vermitteln.
Pflege? Diese Frage haben 50 Bürgerinnen und Bürger mit
dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe im Juli bei
Zum ersten Mal hat der Friedrichstadt-Palast das Vorhaben
einem Bürgerdialog in der Charité diskutiert. Unter dem Motto
der Kinderkliniken mit einer Weihnachtsspendenaktion un-
„Gut leben in Deutschland – was uns wirklich wichtig ist“ lud
terstützt. Künstler der Show „The Wyld“ sammelten im De-
die Bundesregierung landesweit zu Bürgerdialogen ein mit
zember nach jeder Vorstellung Spenden des Publikums ein.
dem Ziel, Wünsche und Sorgen der Bevölkerung zu sammeln,
Es kamen dabei rund 76 000 Euro zusammen. Im Januar 2016
wissenschaftlich auszuwerten und in einen Aktionsplan der
wurde das Geld an die Kinderkliniken übergeben.
Bundesregierung einfließen zu lassen. Alle Teilnehmerinnen
und Teilnehmer des Bürgerdialogs diskutierten in Gruppen
Im September würdigte die Charité das Engagement groß-
ihre Ansichten zu Themen wie Prävention und Gesundheits-
zügiger Förderinnen und Förderer: Vor dem Eingang der
vorsorge, gute medizinische Versorgung, Personal im Ge-
Kinderkliniken wurden 13 neue Klinkersteine verlegt, auf
sundheitswesen sowie Forschung und Fortschritt.
denen der Name der jeweiligen Förderperson eingraviert
Engagement für die Kleinsten
ist. Mit den eingegangenen Spenden werden Angebote in
den Bereichen Prävention, Behandlung und Nachsorge
Die Kinderkliniken der Charité engagieren sich für dringend
schwerstkranker Kinder verwirklicht. Neben prominenten
benötigte Gesundheitsangebote für Kinder und Jugendli-
Förderinnen und Förderern wie der Designerin Jette Joop
che, die weit über den gesetzlichen Versorgungsauftrag
beteiligten sich auch Stiftungen, Unternehmen und Berliner
hinausgehen und ohne finanzielle Unterstützung nicht zu
Schülerinnen und Schüler mit Spenden. Die PIN Mail AG
realisieren wären. In einem deutschlandweit einzigartigen
legte zugunsten der Kinderkliniken eine eigene Spenden-
Projekt wollen die Kinderkliniken die ganzheitliche Versor-
briefmarke auf. Den ersten Stein zur Verlegung erhielten
gung und Betreuung der kleinen Patientinnen und Patienten
die 400 Kinder der Judith-Kerr-Grundschule. Er gilt ihren
verbessern. Auch 2015 unterstützten viele Spenderinnen und
Spenden und dem Einsatz bei der Charity-Gala, für die sie
Spender dieses Vorhaben.
alljährlich Dankesgeschenke basteln.
13
Das Jahr
2015 in Zahlen
Ertragslage
Die Charité – Universitätsmedizin Berlin umfasst rund 100
wirtschaftliche Verbesserung der Charité ist weiterhin das
Kliniken und Institute, die auf die vier Standorte Campus
überdurchschnittliche Engagement aller Mitarbeiterinnen
Benjamin Franklin, Campus Berlin Buch, Campus Charité
und Mitarbeiter auf dem Weg des eingeschlagenen Reform-
Mitte und Campus Virchow-Klinikum verteilt sind. An der
kurses. So konnte ein umfangreiches Portfolio struktureller
Charité sind konzernweit rund 16 850 Mitarbeiterinnen und
Effizienzverbesserungen umgesetzt werden. Erneut war die
Mitarbeiter in Krankenversorgung, Forschung und Lehre,
Charité hierdurch in der Lage, die im Geschäftsjahr wirken-
Service, Verwaltung und Drittmittelbereich tätig. Damit ist
den Tarif- und Inflationseffekte sowie zusätzliche Belastun-
die Charité einer der größten Arbeitgeber der Hauptstadt.
gen aus den umfangreichen Baumaßnahmen auszugleichen
und überzukompensieren.
Bei Gesamteinnahmen von insgesamt mehr als 1,6 Milliarden
Euro (inklusive Drittmittel und Investitionszuschüsse) erzielte
Investitionen
die Charité im Berichtsjahr 2015 mit mehr als 142 000 statio-
Die Charité hat im Laufe des Geschäftsjahres Investitionen
nären und teilstationären sowie über 663 000 ambulanten
in das Sachanlagevermögen und in immaterielle Vermö-
Fällen Umsatzerlöse in Höhe von 895,4 Millionen Euro. Hier-
gensgegenstände im Gesamtwert von 118,4 Millionen Euro
von entfielen 782,1 Millionen Euro auf Erlöse in stationären
durchgeführt, der größte Anteil dieser Maßnahmen wurde
Bereichen und 70,0 Millionen Euro auf Erlöse für ambulante
vom Land Berlin finanziert. Im Berichtsjahr 2015 wurden vom
Leistungen. Hinzu kamen Erlöse aus Wahlleistungen sowie
Land Berlin im Rahmen des „Sondervermögens Infrastruktur
aus Nutzungsentgelten der Ärztinnen und Ärzte in Höhe
der Wachsenden Stadt (SIWA)“ und des „Investitionspakts
von insgesamt 43,2 Millionen Euro. Die Charité erhielt kon-
Hochschulbau“ erstmals zusätzliche Investitionsmittel zur
sumtive Zuschüsse in Höhe von insgesamt 205,6 Millionen
Verfügung gestellt, wodurch sich die Investitionssituation
Euro. Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen 373,3
insgesamt verbessert hat. Die allgemeinen investiven Zu-
Millionen Euro.
schüsse des Landes Berlin für Lehre, Forschung und Krankenversorgung betrugen 33,7 Millionen Euro.
Auf der Aufwandsseite stellen die Personalaufwendungen die
größte Position dar. Diese beliefen sich auf 814,8 Millionen
Euro, was gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 48,6
Millionen Euro bedeutet. Der Materialaufwand stieg um 14,6
Millionen Euro auf insgesamt 417,4 Millionen Euro. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen 201,1 Millionen
Euro, darunter 69,9 Millionen Euro für Instandhaltung.
Insgesamt ergibt sich für das Berichtsjahr 2015 ein Jahresüberschuss in Höhe von 3,7 Millionen Euro. Die Charité
erreicht damit bereits zum fünften Mal in Folge ein positives Jahresergebnis und übertrifft erneut ihr ambitioniertes
Wirtschaftsplanziel. Der erfolgreiche Kurs der wirtschaftlichen Konsolidierung der vergangenen Jahre konnte damit auch im Jahr 2015 fortgesetzt werden. Basis für die
14
36,3*
8,2
2008
2009 2010
5,27,6
3,7
2011201220132014 2015
-17,8
-19,2
* Darstellung inklusive der Auflösung
von Verbindlichkeiten aus Drittmitteln
in Höhe von 34,7 Mio. Euro im Jahr 2013;
bereinigtes Ergebnis 2013 ohne diese
Auflösung: 1,6 Mio. Euro.
-56,6
GEWINN– UND VERLUSTRECHNUNG Umsatzerlöse**
Bestandsveränderungen
2014
in T€
2015
in T€
848.444895.390
25310
Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand
201.801205.626
Sonstige betriebliche Erträge
359.783373.302
1.410.0531.474.628
Personalaufwand
766.158814.766
Materialaufwand
402.802417.416
Zwischenergebnis
241.093242.447
Ergebnis aus den krankenhausspezifischen
Positionen des Fördermittelbereichs
63.82567.095
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände und Sachanlagen
73.32674.980
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Zwischenergebnis
200.999201.137
30.59433.425
Finanzergebnis
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
-16.941-27.512
13.653
5.913
Außerordentliche Aufwendungen
Ergebnis aus Steuern
Jahresüberschuss
5.8831.942
-183-263
7.587
3.708
** Umsatzerlöse umfassen
Erlöse aus Krankenhausleistungen, aus Wahlleistungen,
aus ambulanten Leistungen
sowie aus Nutzungsentgelten
der Ärztinnen und Ärzte.
15
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
13.200 Charité-Beschäftigte* darunter 4.180 Pflegekräfte 220 Professorinnen/Professoren
3.760 Wissenschaftler/-innen und Ärztinnen/Ärzte 700 Verwaltungsangestellte
* inklusive Berliner Institut für Gesundheitsforschung; alle Zahlen gerundet
BILANZ
AKTIVA
31.12.2014
in T€
31.12.2015 in T€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
II. Sachanlagen
III. Finanzanlagen
4.8674.057
1.161.6601.205.136
3.6633.759
1.170.1901.212.951
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
III. Kassenbestand, Landeszentralbank-Guthaben,
Guthaben bei Kreditinstituten
48.38850.797
257.092296.088
90.436100.156
395.916447.042
C. Rechnungsabgrenzungsposten
3.860
4.731
1.569.9661.664.724
PASSIVA
A. Eigenkapital
1. Kapital
2. Gewinnrücklagen
3. Verlustvortrag
4. Jahresüberschuss
163.665163.665
36.51036.485
-174.424-166.812
7.5873.708
33.33937.047
B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung
des Anlagevermögens 959.5391.003.161
C. Rückstellungen
344.582390.504
D. Verbindlichkeiten
228.767230.276
E. Rechnungsabgrenzungsposten
16
3.7393.736
1.569.9661.664.724
32 %
Personal
68 %
NATIONALITÄTEN
Zur Charité gehören Beschäftigte aus 77 Nationen - von A wie Albanien
bis Z wie Zypern. Neben deutsch sind dies die Top 10 der Nationalitäten:
Österreich: 74 Personen
Spanien: 39 Personen
Polen: 66 Personen
USA: 32 Personen
Türkei: 59 Personen
Russland: 31 Personen
Italien: 51 Personen
Indien: 28 Personen
Griechenland: 39 Personen
China: 24 Personen
ENTWICKLUNG DES PERSONALBESTANDS
Aktive Vollkräfte (VK) insgesamt
ø VK
2014
ø VK
VK-
2015Entwicklung
9.502,69.607,7
-106,6
Ärztlicher Dienst
2.059,62.121,1
-5,2
Krankenpflegedienst
2.411,42.429,1
-26,3
Medizinisch-technischer Dienst
2.408,42.436,3
-57,3
Funktionsdienst
1.128,71.150,8
davon:
3,5
Wirtschafts- und Versorgungsdienst
372,8362,9
3,7
Technischer Dienst
202,4189,7
-1,2
Verwaltungsdienst
759,6759,9
-18,8
Sonderdienste
100,599,3
4,1
59,358,6
1,9
Personalausbildungsstelle
Inaktive Vollkräfte
1.176,21.043,0
Aktive Vollkräfte (Drittmittel)
1.554,61.515,4
Vollkräfte gesamt
Schüler/-innen
12.233,412.166,1
306,1307,7
-54,3
6,2
-154,7
4,0
Hebammenschüler/-innen
37,333,4
-1,4
Auszubildende
91,483,3
-0,3
Praktikantinnen/Praktikanten
0,00,7 -1,7
17
Sklerodermie
Adipositas und Metabolische Chirurgie
Hyperhidrose
Polyposis-Syndrom
Muskelkrankheiten
Früharthritis
Amyotrophe Lateralsklerose
Immundefekt Gedächtnis
Spezialsprechstunden
Transplantationschirurgie
Psoriasis
Seltene Erkrankungen
Epithetik Ataxie
Kurzdarmsyndrom
Bewegungsstörungen
Autismus bei Erwachsenen
Krankenversorgung
2014
gesamt
2015
gesamt
TOP
Ordnungsbehördlich genehmigte Betten
3.0113.011
Auslastung vollstationärer Betten*
82,8 %
Durchschnittliche Verweildauer in Tagen
N AT I O N A L E S
K R A N K E N H AU S
2016
83,2 %
5,95
5,82 Belegungstage
884.104
885.028 Stationäre und teilstationäre Fälle
139.311
142.018
Casemix–Punkte (inklusive Überlieger)
200.915
210.955 Ambulante Fälle
656.878663.442
Platz 1
Charité
DEUTSCHLANDS
GRÖSSTER
KRANKENHAUSVERGLEICH
* gemäß Krankenhausstatistik unter
Berücksichtigung von Bettensperrungen
250
250
200
200
174
193
187
182
204
198
210
201
195
163
159
150
150
127
130
130
133
136
140
139
136
139
142
117
00
Casemix–Punkte
50
50
Stationäre Fälle
100
100
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Fallzahlen und Casemix-Punkte in Tsd.
18
Klinik-Ranking
(Focus Gesundheit,
Dez./Jan. 2015/16)
davon
13 7Sonderforschungsbereiche,
mit Sprecherfunktion
3
Klinische
Forschergruppen
davon
5 3Exzellenzprojekte,
mit Sprecherfunktion
6
DFG-Forschergruppen
3
Deutsche Zentren für
Gesundheitsforschung
Forschung
44,4 Mio. Euro
Deutsche
Forschungsgemeinschaft
29,3 Mio. Euro
Industrie
Forschungsschwerpunkte
•Immunwissenschaften
38,8 Mio. Euro
Bund
• Kardiovaskuläre Forschung
und Metabolismus
•Neurowissenschaften
•Onkologie
148,7 Mio. Euro
eingeworbene
Drittmittel
• Regenerative Therapien
• Seltene Erkrankungen
und Genetik
10,1 Mio. Euro
Europäische Union
15 Mio. Euro
Stiftungen
9,5 Mio. Euro
Spenden und Sonstiges
1,6 Mio. Euro
Land Berlin
Mio. Euro
300
300
250
255
258
251
250
245
240
229
216
203
200
200
190
177
151
150
150
50
50
00
88
97
98
108
101
105
116
153
154
195
148
199
151
202
149
127
Landeszuschuss
Drittmittel
100
100
130
184
189
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Entwicklung des konsumtiven Landeszuschusses und der Drittmitteleinnahmen
19
MA Toxikologie
Modellstudiengang Medizin
MA Consumer Health Care
International Health – Postgraduate Study Program
Molecular Medicine – International Graduate Program
STUDIENANGEBOT
MA Epidemiology
MA Public Health
MA Applied Epidemiology
Medical Neurosciences – International Graduate Program
MA Cerebrovascular Medicine
Zahnmedizin
BA Gesundheitswissenschaften
MA Health Professions Education
Studium und Lehre
Dezember
Dezember
2014
2015
Studierende insgesamt
Anzahl Studiengänge
Jährliche Studienanfänger/-innen insgesamt
6.9066.977
1921
1.4611.468
davon:
Medizin
709695
Zahnheilkunde
100104
Gesundheitswissenschaften, Master HPE
Andere
64110
588559
Absolventinnen und Absolventen insgesamt *
744755
davon:
Medizin 614619
Zahnheilkunde
Gesundheitswissenschaften
7369
* ohne Studierende
5767
im Masterstudiengang
AUSBILDUNG
Ausbildungsberufe in der Gesundheitsakademie 571 Ausbildungsplätze in 8 verschiedenen Gesundheitsberufen
Hebammenwesen
Gesundheits- und Krankenpflege
Gesundheits- und Kinderkrankenpflege
Operationstechnische Assistenz
Diätassistenz
Logopädie
Physiotherapie Sektions- und Präparationsassistenz
Weitere Ausbildungsberufe
Medizinische/-r Fachangestellte/-r
Tierpfleger/-in
Zahnmedizinische/-r Fachangestellte/-r
Biologielaborant/-in
Bürokauffrau/-mann
Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen
Fachangestellte/-r Medieninformationssysteme
20
Organisationsstruktur
Aufsichtsrat
Vorsitz: Sandra Scheeres
Medizinsenat
Vorsitz: Prof. Dr. Peter-André Alt
und Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz
Geschäftsstelle:
Dr. Daniel Gruschke
Fakultätsrat
Vorsitz:
Prof. Dr. Axel R. Pries
Geschäftsstelle:
Dr. Jan Steffen Jürgensen
Geschäftsstelle: Heike Stein
VORSTAND
Vorstandsvorsitzender
Prof. Dr. Karl Max Einhäupl
Direktor des Klinikums
N. N.
Ärztlicher Direktor
Prof. Dr. Ulrich Frei
Dekan
Prof. Dr. Axel R. Pries
Geschäftsstelle Vorstand
Dr. Jan Steffen Jürgensen
Klinikumsleitung
N. N. (Direktor des Klinikums)
Prof. Dr. Ulrich Frei (Ärztlicher Direktor)
Judith Heepe (komm. Pflegedirektorin)
Dr. Helmar Wauer (Kfm. Leiter des Klinikums)
Fakultätsleitung
Prof. Dr. Axel R. Pries (Dekan)
Prof. Dr. Christian Hagemeier
(Prodekan für Forschung)
Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey
(Prodekanin für Studium und Lehre)
Dr. Robert Jacob (Kfm. Leiter der Fakultät)
Fabian Hempel (kooptiert)
CHARITÉCENTREN
CC1
CC2
CC3
CC4
CC5
CC6
CC7
CC8
CC10
CC11
CC12
CC13
CC14
CC15
CC16
CC17
Forschung
Studium und
Lehre
CC9
GESCHÄFTSBEREICHE
Technik/
Betriebe
Unternehmens- Strategische
controlling Unternehmensentwicklung
Akademie
Finanzen
und Einkauf
Toralf Giebe
Dr. Marianne Rabe
Carsta Prütz
Dr. Alexander
Hewer
Bau-, Anlagenund Flächenmanagement
Stabsstelle
Kassenverhandlungen
Unternehmenskommunikation
IT
Corporate
Governance
Christian Kilz
Carsta Prütz
Uwe Dolderer
Helmut Greger
Marc Deffland
Apotheke
Dr. Susan
Bischoff
Personal
Roland Kurney Dr. Jens Steinbrink Christof Schmitt
Thomas Gazlig
Grundsatz und
Internationales
Burkhard Danz Dr. Mathias John
Rechtsabteilung
Christof Schmitt
AUSGRÜNDUNGEN UND BETEILIGUNGEN
ZTB Zentrum für Transfusionsmedizin und Zelltherapie Berlin gemeinnützige GmbH
Labor Berlin – Charité Vivantes Services GmbH
Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH
Charité CFM Facility Management GmbH
CRO Charité Research Organisation GmbH
Charité Healthcare Services GmbH
Charité Physiotherapie- und Präventionszentrum GmbH
Ambulantes Gesundheitszentrum der Charité GmbH
MVZ Charité Vivantes GmbH
WHS Foundation GmbH
Stand: März 2016
21
Übersicht der Kliniken und Institute
CC1 CharitéCentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften
Wiss. Leitung
Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey
+49 30 450 529 171
Kfm. Leitung
Fabian Hempel +49 30 450 576 384 Institut für Allgemeinmedizin
Institut für Arbeitsmedizin
Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin
Institut für Gesundheitssystemforschung
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
Institut für Medizinische Psychologie
Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft
Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin
Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie
Institut für Public Health
[email protected]
[email protected]
Leitung
PD Dr. Christoph Heintze (komm.)
Prof. Dr. Axel Fischer (komm.)
Prof. Dr. Volker Hess
N. N.
Prof. Dr. Michael Ewers
Prof. Dr. Christine Heim
Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey
Prof. Dr. Klaus Beier
Prof. Dr. Stefan Willich
Prof. Dr. Tobias Kurth
CC2 CharitéCentrum für Grundlagenmedizin
Wiss. Leitung
Prof. Dr. Britta Eickholt
+49 30 450 539 121
[email protected]
Kfm. Leitung
Fabian Hempel (komm.)
+49 30 450 576 384
[email protected]
Leitung
Fächerverbund Anatomie
Institut für Integrative Neuroanatomie
Prof. Dr. Imre Vida
Institut für Vegetative Anatomie
Prof. Dr. Sebastian Bachmann
Institut für Zell- und Neurobiologie
Prof. Dr. Victor Tarabykin (komm.)
Fächerverbund Biochemie und Molekularbiologie
Institut für Biochemie
Prof. Dr. Britta Eickholt (komm.)
Institut für Molekularbiologie und Bioinformatik
Prof. Dr. Burghardt Wittig
Institut für Biochemie und Molekularbiologie
Prof. Dr. Britta Eickholt
Institut für Medizinische Physik und Biophysik
Prof. Dr. Christian Spahn
Fächerverbund Physiologie
Institut für Physiologie
Prof. Dr. Hanns-Christian Gunga
Institut für Neurophysiologie
Prof. Dr. Jörg Geiger
Institut für Vegetative Physiologie
Prof. Dr. Pontus B. Persson
CC3 CharitéCentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Wiss. Leitung
Prof. Dr. Paul-Georg Jost-Brinkmann+49 30 450 562 522 Kfm. Leitung
Fabian Hempel
+49 30 450 576 384
Institut für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
[email protected]
[email protected]
Leitung
Prof. Dr. Paul-Georg Jost-Brinkmann
CC4 CharitéCentrum für Therapieforschung
Wiss. Leitung
Prof. Dr. Ulrich Kintscher
+49 30 450 525 276
Kfm. Leitung
Fabian Hempel (komm.)
+49 30 450 576 384
Fächerverbund Pharmakologie und Toxikologie
Institut für Pharmakologie
Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie
Fächerverbund Biometrie, Epidemiologie und Medizinische Informatik
Institut für Biometrie und Klinische Epidemiologie
Institut für Medizinische Informatik
Institut für Theoretische Biologie
Institut für Experimentelle Endokrinologie
assoziiert: Gender in Medicine (GiM)
[email protected]
[email protected]
Leitung
Prof. Dr. Ulrich Kintscher
Prof. Dr. Reinhold Kreutz
Prof. Dr. Josef Köhrle
Prof. Dr. Thomas Tolxdorff
Prof. Dr. Hans-Peter Herzel
Prof. Dr. Josef Köhrle
Prof. Dr. Vera Regitz-Zagrosek
CC5 CharitéCentrum für diagnostische und präventive Labormedizin
Ärztl. Leitung
Prof. Dr. Rudolf Tauber
+49 30 450 569 001 Kfm. Leitung
Sina Wesoly
+49 30 450 569 392
Ltd. MTA
Sigrid Kersten
+49 30 405 026 401
Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Pathobiochemie
Institut für Mikrobiologie und Hygiene
Institut für Virologie | CBF
Institut für Virologie | CCM Institut für Rechtsmedizin
Institut für Forensische Psychiatrie
Institut für Pathologie
Institut für Hygiene und Umweltmedizin
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Leitung
Prof. Dr. Rudolf Tauber
Prof. Dr. Ulf Göbel
Prof. Dr. Regine Heilbronn
Prof. Dr. Detlev Krüger
Prof. Dr. Michael Tsokos
Prof. Dr. Hans-Ludwig Kröber
Prof. Dr. Manfred Dietel
Prof. Dr. Petra Gastmeier
CC6 CharitéCentrum für diagnostische u. interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin
Ärztl. Leitung
Prof. Dr. Bernd Hamm
+49 30 450 527 082
Kfm. Leitung
Arne Weber
+49 30 450 527 091
Ltd. MTRA
Susanne Ortmann
+49 30 450 557 071
Institut für Radiologie (mit dem Bereich Kinderradiologie)
Klinik für Nuklearmedizin
Institut für Neuroradiologie 22
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Leitung
Prof. Dr. Bernd Hamm
Prof. Dr. Winfried Brenner
Prof. Dr. Thomas Liebig
CC7 CharitéCentrum für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Ärztl. Leitung
Prof. Dr. Claudia Spies
+49 30 450 531 012
Kfm. Leitung
Dr. Matthes Seeling
+49 30 450 651 121
Pflegeleitung
Timo Bechtel
+49 30 450 577 048
Klinik für Anästhesiologie m. S. operative Intensivmedizin | CCM | CVK
Klinik für Anästhesiologie m. S. operative Intensivmedizin | CBF
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Leitung
Prof. Dr. Claudia Spies
Prof. Dr. Christoph Stein
CC8 CharitéCentrum für Chirurgische Medizin
Ärztl. Leitung
Prof. Dr. Kurt Miller
+49 30 844 525 75
Kfm. Leitung
Axel Köhler
+49 30 450 522 001
PflegeleitungAnnett Leifert
+49 30 450 577 081
Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie | CCM Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie | CVK
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie | CBF
Klinik für Urologie
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Leitung
Prof. Dr. Johann Pratschke
Prof. Dr. Johann Pratschke
Prof. Dr. Martin E. Kreis
Prof. Dr. Kurt Miller
CC9 CharitéCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie
Ärztl. Leitung
Prof. Dr. Carsten Perka
+49 30 450 515 062
Kfm. Leitung
Dipl.-Kfm. Gerald Linczak
+49 30 450 552 728
PflegeleitungNagi Salaz
+49 30 450 577 051
Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie | CVK | CCM
(einschließlich Orthopädie)
Julius Wolff Institut für Biomechanik und Muskuloskeletale Regeneration
Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie | CBF
Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie | CBF | CVK
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Leitung
Prof. Dr. Norbert Haas
Prof. Dr.-Ing. Georg Duda
Prof. Dr. Wolfgang Ertel
Prof. Dr. Bodo Hoffmeister
CC10 Charité Comprehensive Cancer Center
Ärztl. Leitung
Prof. Dr. Ulrich Keilholz (komm.)
+49 30 450 513 501
Kfm. Leitung
Dr. Felix Mehrhof
+49 30 450 513 276
PflegeleitungDoris Freyberg
+49 30 450 577 098
Charité Comprehensive Cancer Center
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Leitung
Prof. Dr. Ulrich Keilholz (komm.)
CC11 CharitéCentrum für Herz-, Kreislauf- und Gefäßmedizin
Ärztl. Leitung
Prof. Dr. Gert Baumann
+49 30 450 513 072 Kfm. Leitung
Dipl.-Kfm. Gerald Linczak +49 30 450 552 728
PflegeleitungDiane Jetschmann
+49 30 450 577 118
Medizinische Klinik für Kardiologie | CBF
Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie Medizinische Klinik m. S. Kardiologie und Angiologie | CCM Medizinische Klinik m. S. Kardiologie | CVK
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Leitung
Prof. Dr. Ulf Landmesser
Prof. Dr. Volkmar Falk (komm.)
Prof. Dr. Gert Baumann
Prof. Dr. Burkert Pieske
CC12 CharitéCentrum für Innere Medizin und Dermatologie
Ärztl. Leitung
Prof. Dr. Norbert Suttorp +49 30 450 553 052
Kfm. Leitung
Fred Vock +49 30 450 513 201
PflegeleitungChris Grätz (komm.)
+49 30 450 577 026
Medizinische Klinik m. S. Rheumatologie und Klinische Immunologie | CCM (einschließlich Arbeitsbereich Physikalische Medizin) | CBF | CCM
Medizinische Klinik m. S. Infektiologie und Pneumologie | CCM | CVK
(einschließlich Arbeitsbereich ambulante Pneumologie)
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Institut für Medizinische Immunologie Medizinische Klinik m. S. Psychosomatik Institut für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Leitung
Prof. Dr. Gerd-Rüdiger Burmester
Prof. Dr. Norbert Suttorp
Prof. Dr. Torsten Zuberbier (komm.)
Prof. Dr. Hans-Dieter Volk
Prof. Dr. Matthias Rose
Prof. Dr. Gundel Harms-Zwingenberger
CC13 CharitéCentrum für Innere Medizin mit Gastroenterologie und Nephrologie
Ärztl. Leitung
Prof. Dr. Britta Siegmund +49 30 450 514 322
Kfm. Leitung
Volker Schnittger
+49 30 450 513 181
PflegeleitungPeter Lüdemann
+49 30 450 577 368
Fächerverbund Nephrologie
Medizinische Klinik m. S. Nephrologie und Intern. Intensivmedizin | CVK Medizinische Klinik m. S. Nephrologie | CCM
Medizinische Klinik für Nephrologie | CBF
[email protected]
[email protected]
peter.lü[email protected]
Leitung
Prof. Dr. Achim Jörres (komm.)
Prof. Dr. Klemens Budde (komm.)
Prof. Dr. Walter Zidek
23
Fächerverbund Gastroenterologie, Endokrinologie und Stoffwechselmedizin
Medizinische Klinik m. S. Hepatologie und Gastroenterologie | CVK | CCM
(einschließlich Arbeitsbereich Stoffwechselerkrankungen)
Medizinische Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie | CBF (einschließlich Arbeitsbereich Ernährungsmedizin)
Medizinische Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselmedizin (einschließlich Arbeitsbereich Lipidstoffwechsel)
Rettungsstelle | CBF
Rettungsstellen | CVK | CCM
Prof. Dr. Bertram Wiedenmann
Prof. Dr. Britta Siegmund
Prof. Dr. Joachim Spranger
Prof. Dr. Rajan Somasundaram
Prof. Dr. Martin Möckel
CC14 CharitéCentrum für Tumormedizin
Ärztl. Leitung
Prof. Dr. Bernd Dörken +49 30 450 553 111
[email protected]
Kfm. Leitung
Dr. Felix Mehrhof +49 30 450 513 274
[email protected]
PflegeleitungDoris Freyberg (komm.)
+49 30 450 577 098 [email protected]
Leitung
Medizinische Klinik m. S. Onkologie und Hämatologie | CCM Prof. Dr. Hanno Riess
Medizinische Klinik m. S. Hämatologie und Onkologie | CBF Prof. Dr. Antonio Pezzutto
Medizinische Klinik m. S. Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie | CVK Prof. Dr. Bernd Dörken
Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie | CCM | CVK Prof. Dr. Volker Budach
Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie | CBF
Prof. Dr. Volker Budach
Institut für Immunologie Prof. Dr. Thomas Blankenstein
Institut für Transfusionsmedizin Prof. Dr. Axel Pruß (komm.)
CC15 CharitéCentrum für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie
Ärztl. Leitung
Prof. Dr. Matthias Endres
+49 30 450 560 102 [email protected]
Kfm. Leitung
PD Dr. Uwe Reuter +49 30 450 560 274 [email protected]
PflegeleitungSinah Krüger
+49 30 450 677 035 [email protected]
Leitung
Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie
Prof. Dr. Matthias Endres
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie | CCM
Prof. Dr. Andreas Heinz
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie | CBF
Prof. Dr. Isabella Heuser-Collier
Klinik für Neurochirurgie mit Arbeitsbereich Pädiatrische Neurochirurgie
Prof. Dr. Peter Vajkoczy Institut für Neuropathologie Prof. Dr. Frank Heppner
CC16 CharitéCentrum für Audiologie/Phoniatrie, Augen- und HNO-Heilkunde
Ärztl. Leitung
Prof. Dr. Manfred Gross +49 30 450 555 401 [email protected]
Kfm. Leitung
Christoph Wigger +49 30 450 555 161
[email protected]
PflegeleitungDiane Jetschmann
+49 30 450 577 118
[email protected]
Leitung
Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Antonia Joussen
Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
Standortleitung CVK | CCM
Prof. Dr. Heidi Olze
Standortleitung CBF
Dr. Veit Hofmann (komm.)
Klinik für Audiologie und Phoniatrie
Prof. Dr. Manfred Gross
CC17 CharitéCentrum für Frauen-, Kinder- und Jugendmedizin mit Perinatalzentrum und Humangenetik
Ärztl. Leitung
Prof. Dr. Jens-Uwe Blohmer +49 30 450 564 172 [email protected]
Geschfd. med.Leitung PD Dr. Uwe Reuter +49 30 450 566 321 [email protected]
Kfm. Leitung
Juliane Kaufmann +49 30 450 566 341 [email protected]
PflegeleitungSinah Krüger +49 30 450 677 035 [email protected]
Petra Schwarz (komm.)
+49 30 450 577 168 [email protected]
Leitung
Fächerverbund Perinatalmedizin
Klinik für Geburtsmedizin Prof. Dr. Wolfgang Henrich
Klinik für Neonatologie Prof. Dr. Christoph Bührer
Fächerverbund Frauenheilkunde
Klinik für Gynäkologie mit Zentrum für onkologische Chirurgie
Prof. Dr. Jalid Sehouli
Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum der Charité | CCM
Prof. Dr. Jens-Uwe Blohmer
Klinik für Gynäkologie | CVK | CBF Prof. Dr. Jalid Sehouli
Fächerverbund Kinder- und Jugendmedizin
Klinik für Pädiatrie m. S. Endokrinologie und Diabetologie
Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich
Klinik für Pädiatrie m. S. Gastroenterologie und Stoffwechselmedizin
Prof. Dr. Angelika Eggert (komm.)
Klinik für Pädiatrie m. S. Kardiologie Prof. Dr. Felix Berger
Klinik für Pädiatrie m. S. Pneumologie, Immunologie und Intensivmedizin Prof. Dr. Bodo Niggemann (komm.)
Klinik für Pädiatrie m. S. Onkologie und Hämatologie Prof. Dr. Angelika Eggert
Klinik für Pädiatrie m. S. Nephrologie Prof. Dr. Uwe Querfeld
Klinik für Pädiatrie m. S. Neurologie Prof. Dr. Christoph Hübner
Klinik für Kinderchirurgie
Prof. Dr. Karin Rothe
Sozialpädiatrisches Zentrum PD Dr. Angelika Kaindl
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie PD Dr. Sibylle-Maria Winter (komm.)
des Kindes- und Jugendalters
Institut für Experimentelle Pädiatrische Endokrinologie Prof. Dr. Heiko Krude
Weitere Einrichtungen
Institut für Medizinische Genetik N. N.
Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik
Prof. Dr. Stefan Mundlos
Kinderrettungsstelle
N. N.
24
Stand: März 2016
Ausgewählte Publikationen 2015*
Selected publications 2015*
Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerzmedizin
Gastroenterologie und Nephrologie
Labuz D, Spahn V, Celik MÖ, Machelska H. Opioids and TRPV1 in the peripheral control of neuropathic pain - Defining a target site in the
injured nerve. Neuropharmacology. 2016 Feb;101:330-40.
Ein Modell zeigt, dass neuropathischer Schmerz effektiv gelindert werden kann, wenn ein Hitzerezeptorblocker am peripheren Ende oder eine
Kombination mit Opioiden lokal an einer Nervenverletzung appliziert
wird.
Aue A, Hinze C, Walentin K, Ruffert J, Yurtdas Y, Werth M, Chen W, Rabien A,
Kilic E, Schulzke JD, Schumann M, Schmidt-Ott KM. A Grainyhead-Like 2/
Ovo-Like 2 Pathway Regulates Renal Epithelial Barrier Function and
Lumen Expansion. J Am Soc Nephrol. 2015 Nov;26(11):2704-15.
In der Nierenentwicklung fördert der Transkriptionsfaktor Grainyhead-like
homolg 2 über seine Zielgene Ovol2, E-Cadherin, Cldn4 und Rab25 die
Ausbildung eines Lumens und den Aufbau von Nierentubuli.
Chirurgische Medizin
Ashraf MI, Schwelberger HG, Brendel KA, Feurle J, Andrassy J, Kotsch K,
Regele H, Pratschke J, Maier HT, Aigner F. Exogenous Lipocalin 2
Ameliorates Acute Rejection in a Mouse Model of Renal Transplantation. Am J Transplant. 2015 Nov 23.
Lipocalin 2 wird von geschädigtem Nierengewebe produziert und ist ein
vielversprechender neuer Marker bei verschiedenen Nierenerkrankungen.
Die Ergebnisse der Studie weisen zudem auf das therapeutische Potential
von Lipocalin bei einer Transplantation hin.
Leder A, Raschzok N, Schmidt C, Arabacioglu D, Butter A, Kolano S,
de Sousa Lisboa LS, Werner W, Polenz D, Reutzel-Selke A, Pratschke J,
Sauer IM. Micron-sized iron oxide containing particles for microRNAtargeted manipulation and MRI-based tracking of transplanted cells.
Biomaterials. 2015 May;51:129-37.
Transplantierte Zellen, beispielsweise Leberzellen, lassen sich durch die
normale Bildgebung nicht darstellen. In dieser Arbeit wurden spezielle
Partikel entwickelt, die in die Zelle eingeschleust werden und dort miRNAvermittelte Prozesse beeinflussen. Diese können nach der Transplantation
mittels MRT verfolgt werden.
Lederer A, Herrmann P, Seehofer D, Dietel M, Pratschke J, Schlag P, Stein U.
Metastasis-associated in colon cancer 1 is an independent prognostic
biomarker for survival in Klatskin tumor patients. Hepatology.
2015 Sep;62(3):841-50.
Die Arbeit beschreibt einen Biomarker, das Gen MACC1. Durch ihn lässt
sich die Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten, die unter einem
Klatskin-Tumor leiden, abschätzen. MACC1 könnte künftig sowohl in der
Diagnose als auch in der gezielten Therapie dieser Krankheit eine Rolle
spielen.
Baumgart DC, Müller HP, Grittner U, Metzke D, Fischer A, Guckelberger O,
Pascher A, Sack I, Vieth M, Rudolph B. US-based Real-time Elastography for the Detection of Fibrotic Gut Tissue in Patients with Stricturing Crohn Disease. Radiology. 2015 Jun;275(3):889-99.
Bei Morbus Crohn Patienten kann verändertes Darmgewebe durch eine
innovative Methode, die Elastografie, verlässlich diagnostiziert werden.
Diese auf Ultraschall basierende, nicht-invasive Methode kann künftig
dabei helfen, den medikamentösen Behandlungserfolg zu objektivieren
oder den optimalen Zeitpunkt für eine Operation festzulegen.
Budde K, Lehner F, Sommerer C, Reinke P, Arns W, Eisenberger U, Wüthrich
RP, Mühlfeld A, Heller K, Porstner M, Veit J, Paulus EM, Witzke O, ZEUS
Study Investigators. Five-year outcomes in kidney transplant patients
converted from cyclosporine to everolimus: the randomized ZEUS
study. Am J Transplant. 2015 Jan;15(1):119-28.
300 Patienten wurden 4,5 Monate nach einer Nierentransplantation für
ein Jahr mit Cyclosporin-A oder Everolimus behandelt. Nach fünf Jahren
hatten die Patienten der Everolimus Gruppe einerseits signifikant mehr
akute Abstoßungsepisoden, andererseits eine signifikant bessere Nierenfunktion.
Sigal M, Rothenberg ME, Logan CY, Lee JY, Honaker RW, Cooper RL,
Passarelli B, Camorlinga M, Bouley DM, Alvarez G, Nusse R, Torres J,
Amieva MR. Helicobacter pylori Activates and Expands Lgr5(+) Stem
Cells Through Direct Colonization of the Gastric Glands. Gastroenterology. 2015 Jun;148(7):1392-404.e21.
Bakterien können trotz diverser Schutzmechanismen direkten Kontakt
mit den Stammzellen des Magens herstellen und diese kolonisieren. Eine
Infektion mit H. pylori führt zur Aktivierung der Stammzellen, einer Verdoppelung der Stammzellzahl pro Drüse und einer erhöhten Teilungsrate
dieser kritischen Zellpopulation.
Gesundheitswissenschaften
Dermatologie
Babina M, Guhl S, Motakis E, Artuc M, Hazzan T, Worm M, Forrest AR, Zuberbier T. Retinoic acid potentiates inflammatory cytokines in human
mast cells: identification of mast cells as prominent constituents of
the skin retinoid network. Mol Cell Endocrinol.
2015 May 5;406:49-59.
In dieser Arbeit wird erstmals gezeigt, dass Hautmastzellen als einzige
hautständige Abwehrzellen durch Retinsäure, ein Metabolit des Vitamin
A, aktiviert werden können. Dies unterstreicht die biologische Bedeutung
von Vitamin A für die Hautabwehr.
Chang TW, Chen C, Lin CJ, Metz M, Church MK, Maurer M. The potential
pharmacologic mechanisms of omalizumab in patients with chronic
spontaneous urticaria. J Allergy Clin Immunol. 2015 Feb;135(2):337-42.
In dieser Übersichtsarbeit werden die möglichen Mechanismen des Medikaments Omalizumab, monoklonaler Antikörper gegen Immunglobulin E,
in der Therapie der chronischen spontanen Urtikaria diskutiert.
Humme D, Haider A, Möbs M, Mitsui H, Suárez-Fariñas M, Ohmatsu H,
Isabell Geilen C, Eberle J, Krueger JG, Beyer M, Hummel M, Anagnostopoulos I, Sterry W, Assaf C. Aurora Kinase A Is Upregulated in Cutaneous T-Cell Lymphoma and Represents a Potential Therapeutic
Target. J Invest Dermatol. 2015 Sep;135(9):2292-300.
Die Studie zeigt eine Hochregulation des Enzyms Aurora Kinase A in
kutanen T-Zell Lymphomen. Untersuchungen an Zelllinien weisen darauf
hin, dass die Behandlung durch Aurora Kinase A Hemmer eine neue
Therapieoption sein könnte.
Nassiri M, Babina M, Dölle S, Edenharter G, Ruëff F, Worm M. Ramipril
and metoprolol intake aggravate human and murine anaphylaxis:
evidence for direct mast cell priming. J Allergy Clin Immunol. 2015
Feb;135(2):491-9.
Daten aus dem Anaphylaxie-Register zeigen, dass Medikamente wie
Ramiril und ACE-Hemmer das Risiko für schwere allergische Reaktionen
steigern. Diese Daten konnten tierexperimentell bestätigt und als kausaler Mechanismus für eine Aktivierung der Mastzellen identifiziert werden.
Redler S, Angisch M, Heilmann S, Wolf S, Barth S, Basmanav BF, Giehl KA,
Hanneken S, Eigelshoven S, Mangold E, Kruse R, Blaumeiser B, Böhm M,
Knapp M, Garcia Bartels N, Lutz G, Wolff H, Blume-Peytavi U, Nöthen MM,
Becker T, Betz RC. Immunochip-based analysis: high-density genotyping of immune-related loci sheds further light on the autoimmune
genetic architecture of alopecia areata. J Invest Dermatol. 2015 Mar;13
(3):919-21.
Die Studie untersuchte über 1000 menschlichen Blutproben mit einem
Immunochip-Verfahren in Bezug auf mögliche Ziel-Gene beim kreisrunden Haarausfall. Es fanden sich signifikante Hinweise auf die Beteiligung
bestimmter Gene wie HLA-DQB1, der HLA Klasse II Region und der MHC
Region.
Ebert N, Loesment A, Martus P, Jakob O, Gaedeke J, Kuhlmann M, Bartel J,
Schuchardt M, Tölle M, Huang T, van der Giet M, Schaeffner E. Iohexol
plasma clearance measurement in older adults with chronic kidney
disease-sampling time matters. Nephrol Dial Transplant. 2015
Aug;30(8):1307-14.
Die Studie zeigt, dass die Nierenfunktion unterschätzt wird wenn das
„Goldstandardverfahren“ Iohexol Plasma Clearance bei Patienten mit
eingeschränkter Nierenfunktion nicht ausreichend lange durchgeführt wird.
Grabenhenrich LB, Keil T, Reich A, Gough H, Beschorner J, Hoffmann U,
Bauer CP, Forster J, Schuster A, Schramm D, Nitsche O, Zepp F, Lee YA,
Bergmann R, Bergmann K, Wahn U, Lau S. Prediction and prevention of
allergic rhinitis: A birth cohort study of 20 years. J Allergy Clin Immunol. 2015 Oct;136(4):932-40.e12.
Eine umfangreiche Analyse der ersten deutschen Langzeitstudie zu Allergien konnte keine Lebensstil- oder Umweltfaktoren identifizieren, die eine
Entwicklung von Heuschnupfen verhindern. Das Risiko zu erkranken, wird
vor allem durch elterliche Allergien und Neurodermitis im Kleinkindalter
bestimmt.
Schauber SK, Hecht M, Nouns ZM, Kuhlmey A, Dettmer S. The role of
environmental and individual characteristics in the development
of student achievement: a comparison between a traditional and a
problem-based-learning curriculum. Adv Health Sci Educ Theory Pract.
2015 Oct;20(4):1033-52.
In einem longitudinalen Forschungsdesign wurden individuelle und curriculare Einflüsse auf den Studienerfolg von Medizinstudierenden untersucht.
Unschuld, Paul U. Antike Klassiker der Chinesischen Medizin. 3. Huang
Di Nei Jing Ling Shu. Der vollständige chinesische Text mit kommentierter deutscher Übersetzung. CYGNUS Verlag, Berlin, 2015.
Die erste vollständige Übersetzung des antiken chinesischen Grundlagentexts der Akupunktur und chinesischen Lebenswissenschaften Ling Shu
in eine europäische Sprache.
Grundlagenmedizin
Behrmann E, Loerke J, Budkevich TV, Yamamoto K, Schmidt A, Penczek PA,
Vos MR, Bürger J, Mielke T, Scheerer P, Spahn CM. Structural snapshots
of actively translating human ribosomes. Cell. 2015 May 7;161(4):845-57.
Durch die strukturelle Analyse von isolierten Polyribosomen ist es gelungen, den Elongationszyklus von menschlichen Ribosomen in verschiedenen Zwischenschritten abzubilden.
Muhs M, Hilal T, Mielke T, Skabkin MA, Sanbonmatsu KY, Pestova TV, Spahn
CM. Cryo-EM of ribosomal 80S complexes with termination factors
reveals the translocated cricket paralysis virus IRES. Mol Cell. 2015
Feb 5;57(3):422-32.
Viele Viren nutzen bestimmte Strukturen ihrer RNA, um Wirts-Ribosomen
zu entern und eigene Eiweiße produzieren zu lassen. Am Modellbeispiel
des Cricket-Paralysis-Virus konnte ein wichtiger Schritt des Initiationsweges identifiziert und mittels 3-D Kryo Elektronenmikroskopie strukturell
untersucht werden.
25
Schuster S, Rivalan M, Strauss U, Stoenica L, Trimbuch T, Rademacher N,
Parthasarathy S, Lajkó D, Rosenmund C, Shoichet SA, Winter Y, Tarabykin
V, Rosário M. NOMA GAP/ARHGAP33 regulates synapse development and autistic-like behavior in the mouse. Mol Psychiatry. 2015
Sep;20(9):1120-31.
Die Autoren identifizieren einen molekularen Mechanismus der eine
wichtige Rolle bei Erkrankungen wie Autismus und Schizophrenie spielt.
Sie zeigen, dass das Molekül NOMA-GAP/ ARHGAP33 eine entscheidende
Rolle bei der Ausbildung von neuronalen Kontakten im Gehirn hat, die
soziales Verhalten und Kommunikation beeinflussen.
Srivatsa S, Parthasarathy S, Molnár Z, Tarabykin V. Sip1 downstream
Effector ninein controls neocortical axonal growth, ipsilateral
branching, and microtubule growth and stability. Neuron. 2015
Mar 4;85(5):998-1012.
Die Studie zeigt, wie im Gehirn die Entstehung neuer Nervenfasern reguliert wird. Das Steuerungsprotein Sip1 aktiviert die Produktion des Ankerproteins Ninein, welches im Inneren von Nervanfasern ein Baugerüst aus
sogenannten Mirkrotubuli befestigt.
Staudacher JJ, Naarmann-de Vries IS, Ujvari SJ, Klinger B, Kasim M, Benko E,
Ostareck-Lederer A, Ostareck DH, Bondke Persson A, Lorenzen S, Meier JC,
Blüthgen N, Persson PB, Henrion-Caude A, Mrowka R, Fähling M. Hypoxiainduced gene expression results from selective mRNA partitioning to
the endoplasmic reticulum. Nucleic Acids Res. 2015 Mar 31;43(6):3219-36.
In dieser Studie wurde ein neuer Mechanismus zur Genregulation unter
hypoxischen Bedingungen und damit ein wesentlicher Beitrag zum Verständnis der Hypoxie-Toleranz von Tumorzellen aufgeklärt.
Hals-, Nasen-, Ohren- und Augenheilkunde
Holinski F, Menenakos C, Haber G, Olze H, Ordemann J. Olfactory and
Gustatory Function After Bariatric Surgery. Obes Surg. 2015
Dec;25(12):2314-20.
Psychophysische Tests belegen, dass der Geruchs- und Geschmackssinn
bei Patienten mit Adipositas häufig beeinträchtigt ist. Sechs Monate nach
einer laparoskopischen Adipositaschirurgie zeigte sich jedoch kein Unterschied mehr zu gesunden Kontrollpatienten.
Qian X, Ma C, Nie X, Lu J, Lenarz M, Kaufmann AM, Albers AE. Biology and
immunology of cancer stem(-like) cells in head and neck cancer. Crit
Rev Oncol Hematol. 2015 Sep;9 (3):337-45.
Trotz der Überwachung des Körpers durch das Immunsystem können
Krebszellen einer Zerstörung durch Immunzellen entgehen. Tumorstammzellen von Karzinomen im Kopf-Halsbereich haben immunsuppressive Eigenschaften, können einen heterogenen Tumor nach Therapie
wieder hervorrufen und tragen zur Resistenz gegenüber derzeitigen
Therapien bei.
Reichhart N, Markowski M, Ishiyama S, Wagner A, Crespo-Garcia S, Schorb T,
Ramalho JS, Milenkovic VM, Föckler R, Seabra MC, Strauß O. Rab27a
GTPase modulates L-type Ca2+ channel function via interaction with
the II-III linker of CaV1.3 subunit. Cell Signal. 2015 Nov;27(11):2231-40.
Das Molekül VEGF-A wird unter anderem vom retinalen Pigmentepithel,
der äußersten Schicht der Netzhaut, ausgeschüttet und spielt als Wachstumsfaktor eine wichtige Rolle bei der Entstehung der feuchten AMD,
einer Erkrankung der Netzhaut. Die Studie identifiziert einen neuen
Mechanismus der Sekretion von VEGF-A durch das retinale Pigmentepithel.
Herz-, Kreislauf- und Gefäßmedizin
Chapman MJ, Blankenberg S, Landmesser U. The year in cardiology 2015:
prevention. Eur Heart J. 2016 Feb 7;37(6):510-9.
Atherosklerotische Gefässerkrankungen stellen die häufigste Todesursache in Deutschland und den entwickelten Ländern dar. Der Artikel
beschreibt wesentliche Innovationen im Bereich der kardiovaskulären
Prävention im Jahr 2015.
Laule M, Pschowski R, Pape UF, Pavel M, Stangl V, Baumann G, Wiedenmann
B, Stangl K. Staged Catheter-Based Valve Treatment of Severe Carcinoid Heart Disease. Neuroendocrinology. 2015 Jun 30.
Die Studie stellt einen neuen Ansatz vor, der Patienten, die an Herzklappenfehlern (z.B. Pulmonal- und Trikuspidalklappeninsuffizienz) leiden und
nicht operiert werden können, erstmals eine interventionelle Behandlung
ermöglicht.
Lorenz M, Koschate J, Kaufmann K, Kreye C, Mertens M, Kuebler WM, Baumann G, Gossing G, Marki A, Zakrzewicz A, Miéville C, Benn A, Horbelt
D, Wratil PR, Stangl K, Stangl V. Does cellular sex matter? Dimorphic
transcriptional differences between female and male endothelial
cells. Atherosclerosis. 2015 May;240(1):61-72.
Als Grundlage für die Weiterentwicklung der Gender-Medizin gibt die Studie erstmals Antworten auf die Frage, inwieweit Gene in männlichen und
weiblichen Gefäßzellen unterschiedlich durch Stress aktiviert werden.
Hygiene, Umweltmedizin und Infektionen
Leistner R, Denkel LA, Gastmeier P, Werner G, Layer F, Pfeifer Y. Prevalence of MRSA and Gram-negative bacteria with ESBLs and carbapenemases in patients from Northern Africa at a German hospital.
J Antimicrob Chemother. 2015 Nov;70(11):3161-4.
Die Autoren haben untersucht, in welchem Maße Patienten aus Nordafrika bei einer Krankenhausaufnahme mit multiresistenten Erregern
kolonisiert sind.
26
Leistner R, Schröder C, Geffers C, Breier AC, Gastmeier P, Behnke M.
Regional distribution of nosocomial infections due to ESBL-positive
Enterobacteriaceae in Germany: data from the German National Reference Center for the Surveillance of Nosocomial Infections (KISS).
Clin Microbiol Infect. 2015 Mar;21(3):255.e1-5.
Der Artikel beschreibt die großen geographischen Unterschiede innerhalb
Deutschlands in Bezug auf das Auftreten von Infektionen mit gramnegativen multiresistenten Erregern (ESBL).
Schröder C, Schwab F, Behnke M, Breier AC, Maechler F, Piening B, Dettenkofer M, Geffers C, Gastmeier P. Epidemiology of healthcare associated
infections in Germany: Nearly 20 years of surveillance. Int J Med
Microbiol. 2015 Oct;305(7):799-806.
Der Artikel legt dar, dass es möglich ist, durch Surveillance (Überwachung) von nosokomialen Infektionen und Feedback an das medizinische
Personal auf Intensivstationen die nosokomialen Infektionen um ca. 40 %
zu reduzieren.
Schwab F, Zibell R, Piening B, Geffers C, Gastmeier P. Mortality due to
bloodstream infections and necrotizing enterocolitis in very low birth
weight infants. Pediatr Infect Dis J. 2015 Mar;34(3):235-40.
Auf Basis der Daten von über 200 neonatologischen Intensivstationen
analysiert die Studie, in welchem Maße Krankenhausinfektionen bei
neonatologischen Intensivpatienten zum Tode führen.
Kinderheilkunde und Geburtsmedizin
Dröge L, Herraìz I, Zeisler H, Schlembach D, Stepan H, Küssel L, Henrich W,
Galindo A, Verlohren S. Maternal serum sFlt-1/PlGF ratio in twin pregnancies with and without pre-eclampsia in comparison with singleton
pregnancies. Ultrasound Obstet Gynecol. 2015 Mar;45(3):286-93.
Die plazentaren Faktoren sFlt-1 und PlGF aus dem mütterlichem Blut
helfen, den Schweregrad und die Prognose einer Präeklampsie bei Einlingsschwangerschaften genauer abzuschätzen. Die Arbeit zeigt, dass
dies - unter Berücksichtigung anderer Normbereiche - auch für Zwillingsschwangerschaften möglich ist.
Roehmel JF, Tintelnot K, Bernhardt A, Seibold M, Staab D, Schwarz C.
Arxula adeninivorans causing invasive pulmonary mycosis and fungaemia in cystic fibrosis. Lancet. 2015 Apr 11;385(9976):1476.
Die Arbeit beschreibt das weltweit erstmalige Auftreten des Pilzes Arxula
adeninivorans als humanpathogener Keim im Rahmen einer Pneumonie
bei einem jungen Patienten mit Cystischer Fibrose. Die in Kooperation
mit dem RKI Berlin durchgeführte antimykotische Therapie rettete dem
Patienten das Leben.
Schottmann G, Jungbluth H, Schara U, Knierim E, Morales Gonzalez S, Gill
E, Seifert F, Norwood F, Deshpande C, von Au K, Schuelke M, Senderek J.
Recessive truncating IGHMBP2 mutations presenting as axonal
sensorimotor neuropathy. Neurology. 2015 Feb 3;84(5):523-31.
Mutationen im IGHMBP2 Gen verursachen eine schwere spinale Muskelatrophie mit einer Zwerchfelllähmung, die sich im Säuglingsalter manifestiert und eine dauerhafte Beatmung erforderlich macht. Durch WholeExome-Sequencing konnte gezeigt werden, dass Mutationen im IGHMBP2
Gen auch zu einer milde verlaufenden axonalen senso-motorischen
Neuropathie ohne Atemstörung führen können.
Schramm A, Köster J, Assenov Y, Althoff K, Peifer M, Mahlow E, Odersky A,
Beisser D, Ernst C, Henssen AG, Stephan H, Schröder C, Heukamp L, Engesser A,
Kahlert Y, Theissen J, Hero B, Roels F, Altmüller J, Nürnberg P, Astrahantseff K, Gloeckner C, De Preter K, Plass C, Lee S, Lode HN, Henrich KO,
Gartlgruber M, Speleman F, Schmezer P, Westermann F, Rahmann S,
Fischer M, Eggert A, Schulte JH. Mutational dynamics between primary
and relapse neuroblastomas. Nat Genet. 2015 Aug;47(8):872-7.
Der Vergleich der Tumorgenome von primären Neuroblastomen und
Rezidivtumoren zeigte, dass es im Rahmen von Neuroblastomrezidiven zu
Tumorevolution und klonaler Selektion kommt.
Neurologie und Neurowissenschaften
Johenning FW, Theis AK, Pannasch U, Rückl M, Rüdiger S, Schmitz D.
Ryanodine Receptor Activation Induces Long-Term Plasticity of Spine Calcium Dynamics. PLoS Biol. 2015 Jun 22;13(6):e1002181.
Die Arbeit identifiziert einen neuronalen Mechanismus, der bei der
Gedächtnisbildung eine Rolle spielen könnte. Rückwärts in den Dendritenbaum wandernde elektrische Impulse aktivieren einen intrazellulären
Calciumkanal, der die Calciumantwort in einzelnen synaptischen Strukturen langfristig verändert.
Prokop S, Miller KR, Drost N, Handrick S, Mathur V, Luo J, Wegner A, Wyss-Coray
T, Heppner FL. Impact of peripheral myeloid cells on amyloid-β pathology
in Alzheimer‘s disease-like mice. J Exp Med. 2015 Oct 19;212(11):1811-8.
Im Tierversuch konnte gezeigt werden, dass im Zuge der Alzheimer
Erkrankung in das Gehirn einwandernden Makrophagen (Fresszellen) analog zu den im Gehirn angesiedelten Makrophagen – nicht in der Lage
sind, die Alzheimer Pathologie effektiv zu bekämpfen. Es scheint eine
spezifische Stimulation der Zellen notwendig zu sein, damit diese die
Alzheimer-Pathologie effektiv bekämpfen können.
Prüss H, Leubner J, Wenke NK, Czirják GÁ, Szentiks CA, Greenwood AD.
Anti-NMDA Receptor Encephalitis in the Polar Bear (Ursus maritimus) Knut. Sci Rep. 2015 Aug 27;5:12805.
In dieser Arbeit wurden Krankheit und Todesursache des Eisbären Knut
aus dem Zoologischen Garten Berlin aufgeklärt. Knut litt an einer Antikörper vermittelten autoimmunen Gehirnentzündung, welche bislang nur
beim Menschen bekannt war.
Schneider UC, Davids AM, Brandenburg S, Müller A, Elke A, Magrini S,
Atangana E, Turkowski K, Finger T, Gutenberg A, Gehlhaar C, Brück W,
Heppner FL, Vajkoczy P. Microglia inflict delayed brain injury after
subarachnoid hemorrhage. Acta Neuropathol. 2015 Aug;130(2):215-31.
Nach einer Subarachnoidalblutung (SAB) findet sich eine Anhäufung von
Mikroglia im Gehirngewebe. Die Studie beschreibt erstmals die intrazerebrale zelluläre Immunantwort im Verlauf einer SAB, identifiziert die
zu Grunde liegende Zellart und ihren Aktivierungsstatus und zeigt einen
kausalen Zusammenhang zwischen dieser Mikrogliaakkumulation und
dem neuronaler Zelltod auf.
Zange L, Noack C, Hahn K, Stenzel W, Lipp A. Phosphorylated α-synuclein
in skin nerve fibres differentiates Parkinson‘s disease from multiple
system atrophy. Brain. 2015 Aug;138(Pt 8):2310-21.
Phosphoryliertes α-Synuclein (PαSyn) ist ein pathologisch modifiziertes
Protein, welches bei verschiedenen degenerativen Gehirnerkrankungen
nachgewiesen werden kann. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass mittels
einer Hautbiopsie und Färbung dieses Proteins frühzeitig zwischen zwei
degenerativen Erkrankungen unterscheiden kann: dem idiopathischen
Parkinson-Syndrom (PD) sowie der Multisystematrophie (MSA).
Onkologie und Tumormedizin
Berenstein R, Blau IW, Suckert N, Baldus C, Pezzutto A, Dörken B, Blau O.
Quantitative detection of DNMT3A R882H mutation in acute myeloid leukemia. J Exp Clin Cancer Res. 2015 May 22;34:55.
Die beschriebene Mutation bei Patienten mit AML ist nicht nur während
der Erkrankung sondern bei den meisten Patienten in Remission nachweisbar, nach allogener Transplantation ohne Rezidiv in keinem Fall. Es
wird die These vertreten, dass es sich um eine Genveränderung in einer
sehr frühen leukämischen (Stamm-) Zelle handelt.
Flörcken A, Grau M, Wolf A, Weilemann A, Kopp J, Dörken B, Blankenstein T,
Pezzutto A, Lenz P, Lenz G, Westermann J. Gene expression profiling
of peripheral blood mononuclear cells during treatment with a genemodified allogeneic tumor cell vaccine in advanced renal cell cancer:
tumor-induced immunosuppression and a possible role for NF-κB.
Int J Cancer. 2015 Apr 15;136(8):1814-26.
Genexpressionsanalysen an Blutproben von Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom, die im Rahmen einer Tumorvakzinierungsstudie
durchgeführt wurden, zeigen, dass die Immunfunktion der Patienten vor
der Therapie deutlich eingeschränkt ist und dass die Vakzinierung diesen
Defekt nur teilweise verbessern kann.
Pelzer U, Opitz B, Deutschinoff G, Stauch M, Reitzig PC, Hahnfeld S, Müller L,
Grunewald M, Stieler JM, Sinn M, Denecke T, Bischoff S, Oettle H, Dörken B,
Riess H. Efficacy of Prophylactic Low-Molecular Weight Heparin for
Ambulatory Patients With Advanced Pancreatic Cancer: Outcomes
From the CONKO-004 Trial. J Clin Oncol. 2015 Jun 20;33(18):2028-34.
Patienten mit fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs besitzen
ein hohes Risiko für symptomatische Thrombosen oder Embolien dieses
Risiko kann deutlich durch die vorbeugende Gabe von subkutanem Heparin gesenkt werden.
Sinn M, Riess H, Sinn BV, Stieler JM, Pelzer U, Striefler JK, Oettle H, Bahra
M, Denkert C, Bläker H, Lohneis P. Human equilibrative nucleoside
transporter 1 expression analysed by the clone SP 120 rabbit antibody is not predictive in patients with pancreatic cancer treated with
adjuvant gemcitabine - Results from the CONKO-001 trial.
Eur J Cancer. 2015 Aug;51(12):1546-54.
Der Nukleosidtransporter hENT1 gilt als potentieller prädiktiver Biomarker in der Therapie des Pankreaskarzinoms. Die Analyse von hENT1 in der
CONKO-001 Studie konnte bestätigen, dass seine routinemäßige Anwendung für den klinischen Alltag noch nicht ausreichend validiert ist.
Ullrich K, Blumenthal-Barby F, Lamprecht B, Köchert K, Lenze D, Hummel
M, Mathas S, Dörken B, Janz M. The IL-15 cytokine system provides
growth and survival signals in Hodgkin lymphoma and enhances the
inflammatory phenotype of HRS cells. Leukemia. 2015 May;29(5):1213-8.
Eine Besonderheit des Hodgkin-Lymphoms ist die Einbettung der Tumorzellen in ein dichtes Infiltrat entzündlicher, nicht-maligner Begleitzellen.
Diese Arbeit zeigt, dass das Interleukin-15 System, das normalerweise bei
Entzündungsreaktionen aktiv ist, eine wichtige Rolle für die Wechselwirkungen zwischen Tumor und Umgebung spielt, woraus Überlebens- und
Wachstumssignale für die Lymphomzellen resultieren.
Orthopädie und Unfallchirurgie
Maiolo EM, Oliva A, Furustrand Tafin U, Perrotet N, Borens O, Trampuz A.
Antifungal activity against planktonic and biofilm Candida albicans
in an experimental model of foreign-body infection. J Infect. 2015 Dec
24. pii: S0163-4453(15)00398-9.
Im Fremdkörper-Modell konnte in vivo gezeigt werden, dass CandidaBiofilme mit Antimykotika schwer behandelbar sind und eine Heilung nur
durch Entfernung der Prothese möglich ist.
Pobloth AM, Duda GN, Giesecke MT, Dienelt A, Schwabe P. High-dose recombinant human bone morphogenetic protein-2 impacts histological and biomechanical properties of a cervical spine fusion segment:
results from a sheep model. J Tissue Eng Regen Med. 2015 Jun 5.
Die Verwendung einer hohen Dosis des Proteins rhBMP-2 im zervikalen
Wirbelkörperfusionsmodell führt zwar zu einer hohen knöchernen Fusionsrate, induziert jedoch gleichzeitig qualitative Veränderungen der
Knochenstruktur, die mit einem massiven Anstieg der biomechanischen
Steifheit des Bewegungssegmentes einhergeht.
Thiele K, Perka C, Matziolis G, Mayr HO, Sostheim M, Hube R. Current failure mechanisms after knee arthroplasty have changed: polyethylene
wear is less common in revision surgery. J Bone Joint Surg Am. 2015
May 6;97(9):715-20.
Zu den Hauptversagensursachen einer Knieendoprothese zählen die
aseptische Lockerung, Instabilität, Malalignment und die periprothetische Infektion. Der früher als Hauptmechanismus deklarierte Polyethylenabrieb spielt dabei nur noch eine untergeordnete Rolle.
von Roth P, Abdel MP, Harmsen WS, Berry DJ. Total hip arthroplasty after
operatively treated acetabular fracture: a concise follow-up, at a
mean of twenty years, of a previous report. J Bone Joint Surg Am.
2015 Feb 18;97(4):288-91.
Hüfttotalendoprothesen, die nach einer vorangegangen Hüftgelenksfraktur implantiert worden sind, zeigen 20 Jahre nach der Operation ein
schlechtes Implantatüberleben.
Pathologie
Bickeböller M, Tagscherer KE, Kloor M, Jansen L, Chang-Claude J, Brenner
H, Hoffmeister M, Toth C, Schirmacher P, Roth W, Bläker H. Functional
characterization of the tumor-suppressor MARCKS in colorectal cancer and its association with survival. Oncogene. 2015 Feb 26;
34(9):1150-9.
Der Tumorsuppressor MARCKS ist in die Regulation des programmierten
Zelltods, Apoptose, involviert. Der Verlust des Proteins ist beim Kolonkarzinom mit einer schlechteren Prognose assoziiert.
Denkert C, von Minckwitz G, Brase JC, Sinn BV, Gade S, Kronenwett R,
Pfitzner BM, Salat C, Loi S, Schmitt WD, Schem C, Fisch K, Darb-Esfahani
S, Mehta K, Sotiriou C, Wienert S, Klare P, André F, Klauschen F, Blohmer
JU, Krappmann K, Schmidt M, Tesch H, Kümmel S, Sinn P, Jackisch C,
Dietel M, Reimer T, Untch M, Loibl S. Tumor-infiltrating lymphocytes
and response to neoadjuvant chemotherapy with or without carboplatin in human epidermal growth factor receptor 2-positive and triplenegative primary breast cancers. J Clin Oncol. 2015 Mar 20;33(9):983-91.
In dieser Studie wurde das immunologische Infiltrat bei Brustkrebs in
Gewebeproben untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass Tumoren, bei
denen das Immunsystem aktiviert ist, besser auf eine Chemotherapie
ansprechen.
Győrffy B, Stelniec-Klotz I, Sigler C, Kasack K, Redmer T, Qian Y, Schäfer R.
Effects of RAL signal transduction in KRAS- and BRAF-mutated cells
and prognostic potential of the RAL signature in colorectal cancer.
Oncotarget. 2015 May 30;6(15):13334-46.
Tumorentstehung und Therapieerfolg werden durch Onkoproteine wie
beispielsweise die RAS Proteine maßgeblich gesteuert. Sie kontrollieren
intrazelluläre Kommunikationswege, die im Rahmen der Tumor-behandlung zunehmend als Zielstrukturen für Krebsmedikamente dienen. Die
Arbeit untersucht den sogenannten RAL Signalweg, seine biologische
Funktion und prognostische Rolle beim Kolonkarzinom.
Schmiedel JM, Klemm SL, Zheng Y, Sahay A, Blüthgen N, Marks DS, van
Oudenaarden A. Gene expression. MicroRNA control of protein expression noise. Science. 2015 Apr 3;348(6230):128-32.
Die Studie zeigt, dass MicroRNAs die Genexpression hochspezifisch
regulieren können.
Pharmakologie und Toxikologie
Foryst-Ludwig A, Kreissl MC, Benz V, Brix S, Smeir E, Ban Z, Januszewicz E,
Salatzki J, Grune J, Schwanstecher AK, Blumrich A, Schirbel A, Klopfleisch
R, Rothe M, Blume K, Halle M, Wolfarth B, Kershaw EE, Kintscher U.
Adipose Tissue Lipolysis Promotes Exercise-induced Cardiac Hypertrophy Involving the Lipokine C16:1n7 Palmitoleate.
J Biol Chem. 2015;290:23603-23615.
In dieser Publikation konnte die einfach-ungesättigte Fettsäure Palmitoleinsäure (C16:1n7) identifiziert werden, die schützende Effekte im Herzen
vermittelt.
Melis V, Zabke C, Stamer K, Magbagbeolu M, Schwab K, Marschall P, Veh RW,
Bachmann S, Deiana S, Moreau PH, Davidson K, Harrington KA, Rickard JE,
Horsley D, Garman R, Mazurkiewicz M, Niewiadomska G, Wischik CM,
Harrington CR, Riedel G, Theuring F. Different pathways of molecular
pathophysiology underlie cognitive and motor tauopathy phenotypes
in transgenic models for Alzheimer‘s disease and frontotemporal
lobar degeneration. Cell Mol Life Sci. 2015 Jun;72(11):2199-222.
Verschiedene Tiermodelle für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Frontotemporale Demenz wurden erfolgreich mit Derivaten
von Methylenblau therapiert. Diese Substanzen werden nun im Rahmen
von drei klinischen Studien der Phase 3 weltweit getestet.
Schönfelder G, Grune B, Hensel A. Animal welfare: Europe‘s first ‚3Rs‘
governmental centre. Nature. 2015 Nov 5;527(7576):38.
Mit der Gründung des Deutschen Zentrum zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R) wird zukünftig die Forschung zu Alternativmethoden zum
Tierversuch nach dem 3R-Prinzip nach William Russell und Rex Burch
intensiviert.
Schönfelder G, Grune B, Oelgeschläger M, Hensel A. Laboratory animals:
German initiative opens up animal data. Nature. 2015;519(7541):33.
Die Datenbank AnimalTestInfo (www.animaltestinfo.de) soll für mehr
Transparenz von Tierversuchsvorhaben in Deutschland sorgen.
27
Psychiatrie
Deserno L, Huys QJ, Boehme R, Buchert R, Heinze HJ, Grace AA, Dolan RJ,
Heinz A, Schlagenhauf F. Ventral striatal dopamine reflects behavioral
and neural signatures of model-based control during sequential decision making. Proc Natl Acad Sci U S A. 2015 Feb 3;112(5):1595-600.
Durch die Kombination von Simulationen mit neurochemischer und funktioneller Bildgebung zeigte sich, dass die Dopaminsynthesekapazität im
ventralen Striatum mit dem Ausmaß zielgerichteter Verhaltenskontrolle
im präfrontalen Kortex zusammenhängt.
Madipakkam AR, Rothkirch M, Guggenmos M, Heinz A, Sterzer P. Gaze
Direction Modulates the Relation between Neural Responses to Faces
and Visual Awareness. J Neurosci. 2015 Sep 30;35(39):13287-99.
Gesichter mit direktem Blickkontakt, die einen Reiz von hoher sozialer Bedeutung darstellen, werden in der Sehrinde besonders effizient verarbeitet.
Dies weist darauf hin, dass der Reizverarbeitung in sensorischen Rindenarealen eine wichtige Rolle bei der Steuerung sozialer Interaktionen zukommt.
Otte C, Wingenfeld K, Kuehl LK, Kaczmarczyk M, Richter S, Quante A,
Regen F, Bajbouj M, Zimmermann-Viehoff F, Wiedemann K, Hinkelmann K.
Mineralocorticoid receptor stimulation improves cognitive function
and decreases cortisol secretion in depressed patients and healthy
individuals. Neuropsychopharmacology. 2015 Jan;40(2):386-93.
Eine spezifische Stimulation des Mineralocorticoid-Rezeptors verbessert
Gedächtnis und Exekutivfunktion sowohl bei depressiven Patienten als
auch bei gesunden Kontrollprobanden.
Wiers CE, Stelzel C, Gladwin TE, Park SQ, Pawelczack S, Gawron CK, Stuke H,
Heinz A, Wiers RW, Rinck M, Lindenmeyer J, Walter H, Bermpohl F. Effects
of cognitive bias modification training on neural alcohol cue reactivity
in alcohol dependence. Am J Psychiatry. 2015 Apr;172(4):335-43.
In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass ein Training über 2 Wochen,
in dem alkoholabhängige Patienten am Computer mit einem Joystick
Alkohol-Reize ablehnen, die Aktivität der Amygdala und das damit zusammenhängende Verlangen nach Alkohol vermindert.
Radiologie
Denecke T, Stelter L, Schnapauff D, Steffen I, Sinn B, Schott E, Seidensticker R,
Puhl G, Gebauer B, Hänninen EL, Wust P, Neuhaus P, Seehofer D.
CT-guided Interstitial Brachytherapy of Hepatocellular Carcinoma before Liver Transplantation: an Equivalent Alternative to Trans-arterial
Chemoembolization? Eur Radiol. 2015 Sep;25(9):2608-16.
Bei Patienten mit einem Leberzellkarzinom, die auf eine Lebertransplantation warten, konnte gezeigt werden, dass die CT-gestützte interstitielle
Brachytherapie in Afterloading-Technik (CTB) eine wirksame Alternative
zum etablierten Standard „transarterielle Chemoembolisation“ darstellt,
um den Krebs bis zur Transplantation in Schach zu halten.
Nörenberg D, Ebersberger HU, Walter T, Ockert B, Knobloch G, Diederichs G,
Hamm B, Makowski MR. Diagnosis of Calcific Tendonitis of the Rotator
Cuff by Using Susceptibility-weighted MR Imaging. Radiology. 2016
Feb;278(2):475-84.
Die suszeptibilitätsgewichtete MRT-Bildgebung (SWI) ist als relativ neue
Bildgebungsmethode hat das Potenzial, die zuverlässige Diagnose der
Tendinosis calcarea auch ohne das konventionelle Röntgenbild zu stellen.
Scharlach C, Kratz H, Wiekhorst F, Warmuth C, Schnorr J, Genter G, Ebert M,
Mueller S, Schellenberger E. Synthesis of acid-stabilized iron oxide
nanoparticles and comparison for targeting atherosclerotic plaques:
evaluation by MRI, quantitative MPS, and TEM alternative to ambiguous Prussian blue iron staining. Nanomedicine. 2015 Jul;(5):1085-95.
Aus der Synthese von superparamagnetischen Nanopartikeln mit 9 unterschiedlichen Säuren resultierten vier anionische Nanopartikel, die eine
schnelle MRT-Bildgebung atherosklerotischer Plaques von ApoE-knockout-Mäusen erlaubten. Die spezifische Quantifizierung der Nanopartikel im
Plaque-Gewebe ergab die besten Ergebnisse für Zitronensäure-beschichtete VSOP (Very small iron oxide nanoparticles).
Regenerative Medizin
Lupiáñez DG, Kraft K, Heinrich V, Krawitz P, Brancati F, Klopocki E, Horn D,
Kayserili H, Opitz JM, Laxova R, Santos-Simarro F, Gilbert-Dussardier B,
Wittler L, Borschiwer M, Haas SA, Osterwalder M, Franke M, Timmermann
B, Hecht J, Spielmann M, Visel A, Mundlos S. Disruptions of topological
chromatin domains cause pathogenic rewiring of gene-enhancer interactions. Cell. 2015 May 21;161(5):1012-25.
Die Publikation beschreibt einen neuen Mutationsmechanismus, der neueste Daten der Genom-Faltung einbezieht. Die Interpretation von strukturellen Varianten, wie sie häufig bei genetischen Krankheiten auftreten, wird
dadurch erweitert und vereinfacht.
Qazi TH, Mooney DJ, Pumberger M, Geissler S, Duda GN. Biomaterials
based strategies for skeletal muscle tissue engineering: existing technologies and future trends. Biomaterials. 2015;53:502-21.
Die Studie untersucht, inwieweit Biomaterialen die Heilung von Muskelverletzungen beeinflussen können. Zudem werden zukünftige Trends im Feld
der Muskelregeneration aufgezeigt.
Spillmann F, Miteva K, Pieske B, Tschöpe C, Van Linthout S. High-density
lipoproteins reduce endothelial-to-mesenchymal transition. Arterioscler Thromb Vasc Biol. 2015 Aug;35(8):1774-7.
Die Autoren zeigen, dass HDL, das „gute“ Cholesterin, einen schützenden
Einfluss auf die innere Auskleidung von Blutgefäßen hat, indem es die Umwandlung von Endothel zu Fibroblasten reduziert. Diese Umwandlung wird
u.a. durch Entzündungen gefördert und spielt bei der Entstehung von
Fibrose am Herzen eine Rolle.
28
Volk HD, Stevens MM, Mooney DJ, Grainger DW, Duda GN. Key elements
for nourishing the translational research environment. Sci Transl Med.
2015 Apr 8;7(282):282cm2.
Erfolgreiche Translation im akademischen Umfeld benötigt unterstützende Rahmenbedingungen, mit deren Hilfe Ergebnisse der Grundlagenforschung und aus Technologieprojekten in klinische Anwendungen überführt
werden können. Die Autoren diskutieren in dem Beitrag diese die Translation fördernden Rahmenbedingungen.
Rheumatologie und Immunwissenschaften
Alexander T, Sarfert R, Klotsche J, Kühl AA, Rubbert-Roth A, Lorenz HM, Rech
J, Hoyer BF, Cheng Q, Waka A, Taddeo A, Wiesener M, Schett G, Burmester
GR, Radbruch A, Hiepe F, Voll RE. The proteasome inhibitior bortezomib
depletes plasma cells and ameliorates clinical manifestations of refractory systemic lupus erythematosus. Ann Rheum Dis. 2015 Jul;74(7):1474-8.
Die Studie untersucht einen Ansatz aus der Krebstherapie um entzündlichrheumatische Erkrankungen zu behandeln. Dabei werden einzelne Gedächtnis-Immunzellen, Plasmazellen, direkt abgetötet. Auf diese Weise konnte
die Krankheitsaktivität bei Rheuma-Patienten, die im Vorfeld nur unzureichend
auf herkömmliche Therapien angesprochen hatten, zurückgedrängt werden.
Burmester GR, Kivitz AJ, Kupper H, Arulmani U, Florentinus S, Goss SL,
Rathmann SS, Fleischmann RM. Efficacy and safety of ascending methotrexate dose in combination with adalimumab: the randomised
CONCERTO trial. Ann Rheum Dis. 2015 Jun;74(6):1037-44.
Die kontrollierte Therapiestudie zeigt, dass eine mittlere Dosis Methotrexat
(MTX) ausreicht, um eine Behandlung der rheumatoiden Arthritis mit
Biologika zu verstärken. MTX erhöht die Menge der Biologika im Blut und
verhindert, dass diese vom Immunsystem des Patienten abgefangen und
damit unwirksam gemacht werden.
Helmstetter C, Flossdorf M, Peine M, Kupz A, Zhu J, Hegazy AN, DuqueCorrea MA, Zhang Q, Vainshtein Y, Radbruch A, Kaufmann SH, Paul WE,
Höfer T, Löhning M. Individual T helper cells have a quantitative cytokine memory. Immunity. 2015 Jan 20;42(1):108-22.
Eine einzelne Immunzelle speichert die Information darüber, welche Mengen eines bestimmten Botenstoffes sie produzieren soll. Damit können
künftig möglicherweise gezielt Immunreaktionen verstärkt und fehlgesteuerte Immunantworten abgeschwächt werden.
Obenaus M, Leitão C, Leisegang M, Chen X, Gavvovidis I, van der Bruggen
P, Uckert W, Schendel DJ, Blankenstein T. Identification of human T-cell
receptors with optimal affinity to cancer antigens using antigennegative humanized mice. Nat Biotechnol. 2015 Apr;33(4):402-7.
Die Studie beschreibt die Identifizierung humaner T-Zellrezeptoren mit
optimaler Affinität für Tumorantigene im Mausmodell.
Trzonkowski P, Bacchetta R, Battaglia M, Berglund D, Bohnenkamp HR, ten
Brinke A, Bushell A, Cools N, Geissler EK, Gregori S, Marieke van Ham S,
Hilkens C, Hutchinson JA, Lombardi G, Madrigal JA, Marek-Trzonkowska
N, Martinez-Caceres EM, Roncarolo MG, Sanchez-Ramon S, Saudemont A,
Sawitzki B. Hurdles in therapy with regulatory T cells. Sci Transl Med.
2015 Sep 9;7(304):304ps18.
Der Übersichtsartikel fasst die wichtigsten Maßnahmen und Schwierigkeiten bezüglich des Einsatzes regulatorischer T-Zellen zur Therapie immunvermittelter Erkrankungen zusammen.
Zahnmedizin
Preissner S, Wirtz HC, Tietz AK, Abu-Sirhan S, Herbst SR, Hartwig S,
Pierdzioch P, Schmidt-Westhausen AM, Dommisch H, Hertel M. Bactericidal efficacy of tissue tolerable plasma on microrough titanium dental
implants: An in-vitro-study. J Biophotonics. 2015 Sep 9.
Der in dieser Untersuchung festgestellte bakterizide Effekt von kaltem
Plasma auf infizierten Implantatoberflächen könnte ein vielversprechender Ansatz für die bislang schwierige Behandlung der Periimplantitis sein.
Schaefer AS, Bochenek G, Jochens A, Ellinghaus D, Dommisch H, GüzeldemirAkçakanat E, Graetz C, Harks I, Jockel-Schneider Y, Weinspach K, Meyle J,
Eickholz P, Linden GJ, Cine N, Nohutcu R, Weiss E, Houri-Haddad Y, Iraqi F,
Folwaczny M, Noack B, Strauch K, Gieger C, Waldenberger M, Peters A,
Wijmenga C, Yilmaz E, Lieb W, Rosenstiel P, Doerfer C, Bruckmann C,
Erdmann J, König I, Jepsen S, Loos BG, Schreiber S. Genetic evidence
for PLASMINOGEN as a shared genetic risk factor of coronary artery
disease and periodontitis. Circ Cardiovasc Genet. 2015 Feb;8(1):159-67.
Die Arbeit untersuchte sämtliche derzeit bekannte Risikogene, die mit
Atherosklerose assoziiert sind, auf einen möglichen Zusammenhang mit
der aggressiven Parodontitis (AgP).
Schwendicke F, Dörfer CE, Schlattmann P, Foster Page L, Thomson WM,
Paris S. Socioeconomic inequality and caries: a systematic review and
meta-analysis. J Dent Res. 2015 Jan;94(1):10-8.
Die Studie zeigt den Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status
und Karies: Menschen mit niedrigem Bildungsgrad oder Einkommen haben ein signifikant höheres Risiko, kariöse Läsionen zu entwickeln. Dieser
Zusammenhang scheint in reichen Ländern stärker ausgeprägt zu sein als
in armen Ländern.
* Eine vollständige Liste aller wissenschaftlichen Publikationen der
Charité kann unter http://www.charite.de/forschung eingesehen
werden.
* For a comprehensive index of all scientific publications at the Charité
please go to http://www.charite.de/forschung.