bol Z Elementsym - Institut für Medizinische Physik an der FAU
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bol Z Elementsym - Institut für Medizinische Physik an der FAU
Radiologischer Kurs: Radionuklide Radiologischer Kurs: Radionuklide Autor: Theo Fuchs Institut für Medizinische Physik –10 Nuklid Neutrale Atome, die durch eine bestimmte Neutronenzahl und eine bestimmte Protonenzahl des Kerns charakterisiert sind → es gibt mindestens 250 stabile Nuklide. Radionuklid Instabiles Nuklid (das sog. Mutternuklid), das unter Aussendung von Strahlung direkt oder über Zwischenstufen schließlich in ein stabiles Nuklid zerfällt → es gibt mehr als 1400 instabile Nuklide, oberhalb von Z = 83 (Bi) sind alle instabil, also radioaktiv. Isotope Atome desselben Elements aber mit unterschiedlicher Massenzahl, Z = const. → gleiche Anzahl Protonen, Elektronen (e) m Atomkern ∼ 10–15 m = 1 fm Protonen (p) Neutronen (n) Ein Atom wird charakterisiert durch: • Kernladungszahl Z: Anzahl der Protonen → Ordnungszahl bestimmt die Art des Elements • Neutronenzahl N: Anzahl der Neutronen • Massenzahl A: Anzahl der Nukleonen (Protonen und Neutronen); weil die Elektronenmasse sehr viel kleiner als die Masse eines Nukleons ist*, quantifiziert A auch die Atommasse, die praktisch vollständig im Kern enthalten ist; die Hüllenmasse ist vernachlässigbar. unterschiedliche Anzahl an Neutronen; z.B. A = Z + N Notation: A Z Autor: Theo Fuchs (2) Begriffe (1) Atomaufbau Atomhülle ∼ 10 Institut für Medizinische Physik 14 6 12 6 C 6 und C8 . Isomere Nuklide mit gleicher Protonen- und Neutronenzahl aber unterschiedlichem Energiezustand, Z, N = const. Isobare Nuklide gleicher Masse (A = const.); z.B. 18F und 18O. Tochternuklid bei einem Zerfall entstehendes stabiles oder instabiles Nuklid. Elementsymbol N , z.B. Kohlenstoff: 126 C 6 Für Verbindungen, Gemische und Gewebe werden effektive Kernladungszahlen berechnet, z.B. Wasser 7 Luft 7,64 Weichteile 7,42 Knochen 9 – 12. * mn = 1839 me mp = 1836 me me = 511 keV. 16.07.2002 Handout_Demonstrationspraktikum_Radionuklide.doc 1/6 16.07.2002 Handout_Demonstrationspraktikum_Radionuklide.doc 2/6 Radiologischer Kurs: Radionuklide Radiologischer Kurs: Radionuklide Autor: Theo Fuchs Institut für Medizinische Physik (3) Radioaktiver Zerfall 87 37 Weitere Beispiele: Atomkerne sind nur dann stabil, wenn das Verhältnis von Kernladungszahl und Neutronenzahl stimmt. Ist dieses Verhältnis verschoben, so versucht der Kern das Mißverhältnis auszugleichen, es kommt zum Kernzerfall. Kernzerfälle sind quantenmechanische Prozesse: sie finden spontan statt; ihre Häufigkeit wird nicht durch die Umgebungsbedingungen (Druck, Temperatur, usw.) beeinflußt. β • β − -Zerfall → • β + -Zerfall → „positive β • α -Zerfall → „ α -Strahlung“ = Heliumkerne 42 He 2+ • (spontane Kernspaltung → Neutronen n) „negative -Strahlung“ = Elektronen e (Emax = 0,3 MeV, HWZ: 4,8 × 1010 a) 60 27 -Strahlung“ = Positronen e β − A Z Leptonenzahlerhaltung auftauchen. Achtung: Das freie Proton wird als stabil angenommen (HWZ > 1030 a)! Im Kern gebundene Protonen können sich dagegen umwandeln. Das resultierende Positron ist nicht stabil und vernichtet sich selbst durch Einfang eines Elektrons; dabei entstehen zwei γ -Quanten mit je 511 keV, der Ruheenergie des Elektrons (Annihilationsstrahlung): e + e → 2γ (s. PET). + (6) Zuviele Nukleonen: − β − A X N → Z +1YN −1 + e + ν e , νe ist elektronisches Antineutrino, also ein neutrales Lepton mit extrem kleiner Masse. Beispiel: Zerfall 1 0 − β − 1 n1 → 1 p0 + e + ν e 16.07.2002 Handout_Demonstrationspraktikum_Radionuklide.doc 3/6 − α -Zerfall α -Teilchens: A Z dabei A = const: kein Massenverlust, da me << mp ≈ mn; + β + A X N → Z −1YN +1 + e + ν e , A = const.; ν e heißt „elektronisches Neutrino“ und muß wegen der -Zerfall des freien Neutrons (HWZ: 10,6 min): β + -Zerfall + Emission eines A Z − β − 60 Co 33 → 28 Ni 32 + e + ν e (Emax = 0,3 MeV, HWZ: 5,272 a) (5) Zuviele Protonen: − -Übergang → Übergang vom energiereicheren zum energieärmeren Zustand des Kerns; „ γ -Strahlung“ = elektromagnetische Strahlung mit hoher Energie; kann bei oder kurz nach α - oder β -Zerfällen entstehen; ein rein energetischer Prozeß. (4) Zuviele Neutronen: − β − 87 Rb 50 → 38 Sr49 + e + ν e Die Energiedifferenz zwischen beiden Atomkernzuständen verteilt sich zufällig auf das Elektron und Antineutrino; daher ergibt sich eine statistische Verteilung der Elektronenenergien, Vorhersagen für einen einzelnen Zerfall sind nicht möglich. Zerfallsarten: γ Autor: Theo Fuchs Institut für Medizinische Physik α 4 2+ A− 4 X N → . Z −2YN − 2 + 2 He Das α -Teilchen hat soviel kinetische Energie wie die Energiedifferenz zwischen dem Ausgangskern und dem entstehenden Kern beträgt. Alle α -Teilchen desselben Nuklids haben die gleiche Energie, sie sind monoenergetisch → Linienspektrum. 16.07.2002 Handout_Demonstrationspraktikum_Radionuklide.doc 4/6 Radiologischer Kurs: Radionuklide Institut für Medizinische Physik (7) γ Radiologischer Kurs: Radionuklide Autor: Theo Fuchs Institut für Medizinische Physik -Strahlung γ -Strahlung ist immer eine Folge von Kernzerfällen, bei denen die Tochterkerne energetisch angeregt sind. Angeregte Zustände sind i.d.R. sehr kurzlebig; sie gehen nach kurzer Zeit unter Aussendung von Strahlung, d.h. durch Energieabgabe in den Grundzustand über. Ausnahmen: Einige Nuklide können längere Zeit im angeregten Zustand verharren: → metastabiler Zustand oder Isomere; z.B. der γ -Übergang von 99mTc hat eine HWZ von 6 h ( Eγ = 141 keV), so daß dieses Nuklid scheinbar ein reiner γ Autor: Theo Fuchs -Strahler ist. Exponentielles Zerfallsgesetz N (t ) = N 0 ⋅ e − λ ⋅t N 0 = N (t = 0 ) Anfangszahl der Kerne des Mutternuklids zum Zeitpunkt t = 0 . T1/ 2 = ln 2 λ Halbwertszeit (HWZ) γ -Strahlung hat kein kontinuierliches Energiespektrum, sondern diskrete Energieniveaus, die für jedes Radionuklid charakteristisch sind; die Elektronen aus dem Betazerfall 99Mo → 99mTc (Emax = 1,2 MeV, HWZ: 66,0 h) werden nicht genutzt, sondern abgeschirmt → Aluminiumbehälter wegen Bremsstrahlung! (9) Anwendungen in der Medizin (8) Radioaktives Zerfallsgesetz α -Strahlung: Kernumwandlungen sind zufällige Prozesse (Quantenphysik) → man kann nur die Wahrscheinlichkeit, daß ein Kern in einem bestimmten Zeitraum zerfällt, angeben; die Umwandlungsrate ist proportional zur Anzahl der umwandlungsfähigen Kerne: β -Strahlung: * externe Therapie (z.B. 90Sr-Kontakt-Therapie) * intrakorporäre Therapie (z.B. 131J-Schilddrüsen-Therapie) * intrakavitäre Therapie (z.B. 198Au) * in vitro (z.B. 3H, 14C in der Molekularbiologie) * Funktionsdiagnostik (z.B. 18F für PET) γ -Strahlung: * externe Therapie (z.B. 60Co für tiefergelegene Tumore) * interstitielle Therapie (Seeds) * Funktionsdiagnostik (z.B. 99mTc für Szintigraphie und SPECT) Aktivität A(t ) ≡ − λ N (t ) dN (t ) = λ ⋅ N (t ) dt Zerfallskonstante (Einheit 1/s) Zahl der zum Zeitpunkt t vorhandenen Kerne des Mutternuklids. „-“ Zeichen: Änderung immer negativ (dN < 0), Aktivität iti ! 16.07.2002 Handout_Demonstrationspraktikum_Radionuklide.doc 5/6 * Keine diagnostische oder therapeutische Anwendung; * zukünftig evtl. gentechnisch gesteuerter Einbau direkt in Tumorzellen. Abkürzungen: PET = Positronen-Emissions-Tomographie SPECT = Einzel-Photonen-Emissions-Computer-Tomographie. 16.07.2002 Handout_Demonstrationspraktikum_Radionuklide.doc 6/6