Referat Hamburger Schreibprobe (HSP) v 0.6

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Referat Hamburger Schreibprobe (HSP) v 0.6
Peter May
Hamburger
Schreibprobe
(HSP 1-9)
Referat von Felix Heinrich
Was Euch erwartet
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8.
Die HSP auf einen Blick
Konzeption
Rechtschreibstrategien
Testdurchführung
Auswertungsebenen
Beispiel
Arbeitsphase: Selbständige Auswertung HSP
Besprechung Arbeitsphase
9. Deutschland – Ecuador
Download: http://www.ph-ludwigsburg.de/4607.html
Die HSP auf einen Blick
Anspruch
§ Gesamtkonzept zur Diagnose orthographischer Kompetenz
in der Schule
Erfassung
§ Orthographisches Strukturwissen
§ Grundlegende Rechtschreibstrategien
Testhefte
§ Klassenstufen 1-9 (6. Auflage, 2002)
§ Sekundarstufe: Basis-Version (B) und Erweiterte
Kompetenz (EK)
Auswertung
§ Strategieprofile
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Materialien
§ Handbuch
§ Anleitungshefte für jede Klassenstufe
§ Testhefte*
§
§
§
§
§
§
HSP 1+ (Mitte Klasse 1, Ende Klasse 1 und Mitte Klasse 2)
HSP 2
HSP 3
HSP 4/5
HSP 5-9 B (Basisanforderungen)
HSP 5-9 EK (Erweiterte Kompetenz)
* Im Sonderschulbereich auf Version zurückgreifen, die zwei Jahre unterhalb
der für die gleiche Klassenstufe der Regelschule vorgesehenen Form liegt
Konzeption
Forschungsprojekt
§ Peter May
§ 1990-1994: Abgrenzung Strategien
§ Neustandardisierung 2001
§ 6. aktualisierte und erweiterte Auflage 2002
§ Vergleichswerte
§ Bundesweit (> 23.000 Schüler)
§ Schulformübergreifend
Orthographische Kompetenz
§ Einprägung wortspezifischer Schreibungen
§ Übergreifende Gesamtstrategie
Integration von Einzelstrategien zu einer
übergreifenden Gesamtstrategie
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Rechtschreibstrategien
è Wie geschieht Rechtschreiblernen?
§
§
§
§
§
Rechtschreiberwerb ist ein konstruktiver Prozess
Orthographie umfassend und klar geregelt
Schreibanfänger lernen Regeln
Regeln sind verallgemeinerte Erfahrungen
Regeln dienen der Auswahl von Operationen in
Entscheidungssituationen
§ Strategie: verinnerlichte Regeln, die systematisch
wiederkehrend das Handeln steuern
Logographemische Strategie
§ Logographeme: M für McDonalds; rotes Kreuz; VW; P
(Parkplatz)
§ Zeichen stehen für etwas
§ Von der grafischen Gestalt auf Bedeutung schließen
§ Kein Lautbezug
§ Speicherung als grafisches Muster
§ Vorschriftlich; wird in HSP nicht erfasst
§ Aber: auch für kompetente Schreiber von Bedeutung
à „Löschblattschreiben“
„Merke dir die Form und die Anordnung der Zeichen“
Alphabetische Strategie
§ Erkenntnis: Schrift enthält lautsprachliche
Informationen
§ Analyse der eigenen Aussprache
§ Lautschriftprinzip: Phonem-Graphem-Zuordnung
§ Ende Klasse 1: Schüler erkennen, dass es keine 1:1
Beziehung zwischen Sprechen und Schreiben gibt
§ Phonologische Bewusstheit: Fähigkeit zur
Identifikation der Lautstruktur gesprochener Sprache
„Achte auf die eigene Aussprache und schreibe für
jeden Laut einen Buchstaben“
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Alphabetische Strategie Ausdifferenzierung
verkürzte
§ markante Laute, einfache Lautfolgen
§ Bsp.: M für Mäuse, T für Hund
entfaltete
§ vervollständigte Schreibung von Lautfolgen
§ Bsp.: Mse für Mäuse, HOT für Hund
vollständige
§ lesbare Schreibungen, eventl. dialektale Färbungen
§ Bsp.: Hont, Moise
optimierte
§ relevante Lautunterschiede beachten
§ Bsp.: Hunt, Flige
§ konstante Schreibmuster: Meuse
Orthographische Strategie
§
Modifikation von Laut-Buchstaben-Beziehungen
entsprechend orthographische Regelungen
(„Vorschriften“)
1. Merkelemente
§
§
Müssen auswendig gelernt werden
z.B. Längezeichen: Kahn vs. Kann; Sieg vs. Lob
2. Regelelemente
§
§
Verfahren (Operationen) führen zur normgerechten Schreibung
z.B. Kürzebezeichnungen, Auslautverhärtung und Umlautung
„Merke dir die von der Lautung abweichende
Schreibung der Wortstelle und/oder nutze eine dir
bekannte Vorschrift für die Schreibung“
Morphematische Strategie
§
§
§
Alle Wörter bestehen aus Morphemen (Vorsilben, Stämme,
Fugen, Endungen)
Morphemkonstanz: neben Lautbezug wichtigstes
Konstruktionsprinzip deutscher Rechtschreibung
„Baukastenprinzip“ entlastet Gedächtnis
1. Morphematisches Bedeutungswissen
§
§
Erschließung der Wortbedeutung
Ableitung der Schreibung anhand des Grundworts (Staub-sauger, staub-ig)
§
§
Segmentierung von Wortbausteinen
Schreibung ergibt sich aus Beachtung von stammbezogenen Regeln
(Morphemkonstanz) und über Kenntnis von Wortbildungsmorphemen (Vorsilben,
Endungen) (Verkäuferin à ver-käuf-er-in)
2. Morphologisches Strukturwissen
„Gliedere die Wörter in ihre Bausteine, suche nach
verwandten Wortstämmen und leite die Schreibung
von diesen ab“
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Wortübergreifende Strategie
Beachtung weiterer linguistischer Aspekte (Satz- und
Textebene):
§
§
§
§
§
Wortart (Groß-/Kleinschreibung)
Wortsemantik (Zusammen-/ Getrenntschreibung)
Satzgrammatik (Kommasetzung, dass-Schreibung)
Verwendungsart (wörtliche Rede)
Grammatische Kongruenz (formale Abstimmung der
Deklination; Bsp.: „in hohem Bogen“)
Beispiele Rechtschreibentwicklung
das faratschlos
Alphabetische Strategie
das fahratschloss
Alphabetische Strategie + Orthographische Strategie
das fahrradschloss
Alphabetische Strategie + Orthographische Strategie
+ Morphematische Strategie
Er schloss das neue Fahrradschloss.
Alphabetische Strategie + Orthographische Strategie
+ Morphematische Strategie + Wortübergreifende Strategie
Überflüssige Orthographische Elemente
§
Fehlplatzierung bzw. falsche Verwendung von Buchstaben
Beispiele
§ Längezeichen: Vehrkehr, sietzt
§ Kürzezeichen: Winnd, schimmft
§ ß-Schreibung: daß, leßen
§ Überflüssige v-Schreibung: Vernseher, Verkäuverin
§
NICHT: Ersetzung eines geforderten orthographischen
Elements durch ein falsches: Giehßkanne, Leererin, Faarrad
§
§
Übergeneralisierungen
Indiz für Unsicherheiten beim Anwenden der
orthographischen Strategie
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Oberzeichenfehler
§ i-Punkte, t-Striche, Umlautzeichen
Hinweise auf
§ Grad der Sorgfalt
§ Fähigkeit zur Selbstkontrolle/Selbstkorrektur
§ Wertschätzung eigener Schreibprodukte
§ Motivation
§ Konzentrationsfähigkeit
Testdurchführung
§
§
§
Keine Zeitbeschränkung
Dauer höchstens eine Schulstunde
Auswertung 10-15 Minuten pro Schüler
§
Klärung Zielstrukturen (Gewohnte Alltagssprache, Keine
Ableitungshilfen)
Hinweis, dass Wörter schwierig sind
Satzzeichen ansagen
Keine Auslassungen!
§
§
§
Testhefte
§ Illustrationen Zielstrukturen (Einzelwörter, Sätze)
§ Kreuzworträtsel für schnelle Schüler (kein Testelement)
Auswertungsebenen
Wortebene
§ Richtige Wörter
à Obere Leistungsgruppe: ausreichendes
Identifikationsmerkmal
à Untere Leistungsgruppe: unspezifisch, zu wenig
differenziert
Graphemebene
§ Graphemtreffer (= richtig geschriebene Grapheme)
à Rechtschreiberwerb erfolgt schrittweise
Lupenstellen
à Rechtschreibstrategien
à Ökonomische Auswertung
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Beispiel Bewertungsmaßstäbe
Graphem-Begriff der HSP
Buchstaben
§ a-z
Orthographische Einheiten
§ Diphthonge (ei, au, eu, äu)
§ Mehrgliedrige Konsonanten (ch, sch, pf, qu)
§ Vokale mit Längenzeichen (ie, ich, ieh, ah, oo)
§ Doppelkonsonanten als Kürzezeichen (ll, mm, ck, tz)
Beispiel Nadine (HSP 4/5) - Wörter
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Beispiel Nadine (HSP 4/5) - Wörter
Beispiel Nadine (HSP 4/5) - Sätze
Beispiel Nadine (HSP 4/5) - Gesamtwerte
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Beispiel Nadine (HSP 4/5) - Strategieprofil
Arbeitsphase
Selbstversuch: HSP 3, David
§ Einzel- oder Partnerarbeit
§ 15 min Zeit
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Vielen Dank für Eure
Aufmerksamkeit!
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