Canada - Landmark Global

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Canada - Landmark Global
Country factsheet - Juli 2014
Canada
Country factsheet I Canada
In Kanada geht der E-Commerce mit besten Voraussetzungen an
den Start, zumindest auf dem Papier:
• 2
3,6 Millionen Internetsurfer
• e
ine Internet-Penetrationsrate von 83 %
• die höchste Online-Nutzungsdauer: Die kanadischen
Internetsurfer verbringen durchschnittlich monatlich 45 Stunden
online (der weltweite Durchschnitt beträgt gerade mal etwas mehr
als 24 Stunden)
• e
ine Mobilfunk-Penetration von 100 %
• e
ine Smartphone-Penetration von 47 %
• e
ine Penetrationsrate bei Tablet-PCs von 15 %
Doch trotz dieser Vorteile tendiert man dazu, der E-CommerceEntwicklung in Kanada einen gewissen Rückstand auf andere
Länder zu attestieren. Ein Rückstand, dessen man sich jedoch
in den letzten Monaten bewusst geworden ist. Es wurden
Gegenmaßnahmen ergriffen, deren Wirkung nun langsam
spürbar wird.
67 %
der Internetsurfer,
die per E-Commerce
einkaufen, sind
zwischen 25 und 35
Jahre alt
1. Der Verbraucher
Der Rückstand, den man dem E-Commerce in Kanada vergleichsweise attestiert,
bezieht sich vor allem auf die Haltung der nationalen E-Tailer, nicht jedoch auf die
der E-Shopper. Denn 2009 hat bereits ein Drittel der Bevölkerung über Internet
eingekauft. Und heute sind es 61 % der Internetsurfer, die online einkaufen,
mit einem durchschnittlichen Warenkorbwert von 94 € pro Bestellung. Außerdem
sind sie mit dem M-Commerce bereits bestens vertraut, denn dessen jährlicher
Umsatz beläuft sich auf 1 Milliarde Euro.
Auf den ersten Blick sind es vor allem die jungen Menschen, die online einkaufen,
denn 67 % der Internetsurfer, die per E-Commerce einkaufen, sind zwischen 25
und 35 Jahre alt.
Die Erwartungen des kanadischen E-Shoppers
Eines ist sicher, wenn es um die Erwartungen des kanadischen
E-Shoppers geht: Werden diese von den nationalen Anbietern
nicht erfüllt, zögert er nicht lange und orientiert sich
Lieferanschriften
jenseits der Landesgrenzen.
Gleichzeitig stellt er einige Anforderungen an das Angebot.
Zuallererst erwartet er „full landed costs“, das heißt, dass
sämtliche Abgaben und Lieferkosten enthalten sind, und dass
diese im Kaufprozess so früh wie möglich angegeben werden.
in Kanada
Um dann bei den amerikanischen Nachbarn Unannehmlichkeiten
bei der Lieferanschrift zu vermeiden, sollten auch kanadische
Postleitzahlen akzeptiert werden (manche Kanadier greifen
nämlich auf amerikanische Anschriften zurück, um
den Online-Kauf zu vereinfachen).
Des Weiteren müssen die Preise konsistent
bleiben und Kreditkarten akzeptiert werden.
01
Bezahlung
per
Kreditkarte
“full landed
costs”-Tarife
Country factsheet I Canada
28 %
der Kanadier ziehen
den Onlinehandel den
Einkaufszentren vor
Zur richtigen Zeit auf den richtigen Datenträgern präsent sein
Die kanadischen E-Shopper werden meist an den Tagen aktiv, die zu den
stärksten des E-Commerce zählen. Entsprechend hohe Verkaufssummen werden
deshalb in den Spitzenverkaufszeiten registriert, zu denen in Kanada der Black
Friday (der Freitag nach Thanksgiving), der Cyber Monday (der Montag nach
Thanksgiving) oder der Boxing Day (der Tag nach Weihnachten) zählt. 28 % der
Kanadier geben an, dass sie an diesen Tagen, an denen überdurchschnittlich viel
eingekauft wird, lieber online einkaufen, anstatt in Einkaufszentren zu gehen.
Ebenso wichtig wie die Termine sind die Datenträger. Man kann nicht auf den
kanadischen E-Shoppern abzielen und dabei ihre Vorliebe für das Soziale und die
Mobilgeräte außen vor lassen. Wenn man von todsicheren Verkäufen am Black
Friday spricht, so muss man auch klarstellen, dass 2012 20 % der Verkäufe über
ein Mobilgerät erfolgten. Bis 2017 sollen diese Verkäufe nach Hochrechnungen
50 % erreichen. Weniger ist von einem Land auch nicht zu erwarten, das eine
Mobilfunk-Penetration von 100 % aufweist.
Was den sozialen Aspekt angeht, so sind die Kanadier die zweitaktivsten
Konsumenten in sozialen Netzwerken (hinter den Südkoreanern). 68 % der
kanadischen Internetsurfer sind regelmäßig in sozialen Netzwerken zu finden.
2. Der Markt
Wir werden also hier in dieser Marktanalyse den Rückstand auf andere Länder
untersuchen, von dem wir zu Beginn dieses Factsheets gesprochen haben.
Man kann bei kanadischen Einzelhändlern tatsächlich eine gewisse
Zurückhaltung gegenüber Online-Verkäufen feststellen. Diese Zurückhaltung ist
sehr auffällig im Vergleich zu anderen entwickelten Märkten, die eine ebenso
hohe Internet-, Banksystem- und Mobilfunkpenetration aufweisen. 43 % der
Lebensmittel-Einzelhändler in Kanada sehen E-Commerce noch nicht einmal in
ihrer zukünftigen Geschäftsplanung vor. Nachfolgend finden Sie die
Hauptakteure, die den kanadischen Markt bestimmen.
Top 10
der kanadischen
E-Commerce
Hauptakteure:
02
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
udson’s Bay
H
Beyond The Rack
Shop.ca
Coastal Contacts
Lululemon
Shopping Channel
Indigo/Chapters
Ice.com
Aldo
Mountain Equipment Coop
Country factsheet I Canada
Die lokalen Akteure fühlen sich im E-Commerce nicht
besonders wohl
Nur
18%
der kleineren und
mittleren Betriebe
nutzen das Internet,
um ihre Produkte
zu verkaufen
Allgemein lässt sich sagen, dass kanadische Unternehmen, im Gegensatz zu
ihren amerikanischen Nachbarn, stets dazu tendierten, zu wenig in den ICTBereich zu investieren. Dennoch stellt man fest, dass 93 % der kanadischen
Klein- und Mittelständler Internetanschluss haben, den sie hauptsächlich für
Bankgeschäfte und Verkaufsprognosen nutzen. Doch nur 18 % von ihnen nutzen
das Internet tatsächlich zum Verkauf ihrer Produkte. Viele gehen auch davon aus,
dass die geografische Beschaffenheit Kanadas logistische Probleme aufwerfen
könnte; sicherlich zu Unrecht, denn ihre Wettbewerber beweisen das Gegenteil.
Wenn E-Shopper, die grenzübergreifend einkaufen, von kanadischen Webshops
sprechen, dann stören sie sich besonders an deren vergleichsweise
hohen Lieferkosten.
Ein reger Cross-Border-Verkauf
45 % der E-Commerce-Einkäufe in Kanada erfolgen auf ausländischen Websites.
Angesichts des schwachen lokalen Angebots bleibt den Kanadiern oft nichts
anderes übrig, als sich anderswo zu orientieren. Unter den Gründen, die sie
dazu veranlassen, auf ausländischen Websites einzukaufen, führen 72 % der
E-Shopper an, dass sie das, was sie suchen, bei kanadischen E-Tailern nicht
gefunden haben. Und zu dieser Cross-Border-Erfahrung kommen noch weitere,
begünstigende Faktoren hinzu, wie zum Beispiel, dass es viele nicht-kanadische
Websites in französischer und englischer Sprache gibt.
Websites
gibt es auf
Französisch
und Englisch
Eine
vereinfachte
Besteuerung
Eine stabile
Wirtschaft
Ein starker
kanadischer
Dollar
Günstige Faktoren für den
grenzüberschreitenden E-Commerce in
Kanada
Hilfreich ist dabei auch eine einfachere Steuersituation als die in den Vereinigten
Staaten: 5 von 13 Provinzen und Territorien verwenden angeglichene Steuersätze
und diejenigen, die keine Steuerharmonisierung besitzen, wenden lediglich 2
verschiedene Steuersätze an (die für die meisten Waren gültig sind). Außerdem
spielen auch die gesunde Wirtschaftslage Kanadas sowie sein starker Dollar
eine Rolle.
03
4
Country factsheet I Canada
3. Die Trends
Alle aktuellen Trends gehen in dieselbe Richtung, nämlich in Richtung
Rückeroberung! Die lokalen Akteure scheinen den Rückstand aufholen zu
wollen. Die Kaufprozesse werden vereinfacht, es gibt mehr Lieferoptionen, die
Lieferkosten werden gesenkt und die Produktinformationen werden detaillierter
(manchmal sogar per Video).
Sehen wir uns an, wie sich die Hauptakteure, jeder auf seine Art und Weise,
organisieren.
Behörden mit attraktivem Angebot
Ein Zusatzsortiment
von bis zu
500.000
Produkten pro Monat
Das Wegbrechen der Umsätze soll aufgehalten und die Binnenwirtschaft wieder
angekurbelt werden, damit das Potenzial ins Land zurückfließen kann. Dazu
haben die Behörden ein „Visa-Programm für das Start-up von Unternehmen“
geschaffen. Ein innovativer und vielversprechender Ansatz für die
digitale Wirtschaft.
Lokale Akteure, die die Herausforderung annehmen
Der 2012 gegründete Handelsriese Shop.ca steht bereits auf dem 3. Platz in der
oben aufgeführten Rangliste, möchte diesen Trend der Cross-Border-Käufe stoppen
und die gewinnbringenden Verkäufe, die jenseits der kanadischen Grenzen erfolgen,
in die nationale Wirtschaft zurückführen. Der Pure Player setzt auf ein breit
gefächertes Angebot und bietet bis zu 500.000 zusätzliche Produkte pro Monat an.
Für erfolgreiche Umsätze setzt der Anbieter auch auf kostenlose Lieferung
und Rücksendung.
Ein weiterer lokaler Anbieter, der den Markt zurückerobern möchte, ist Clearly
Contacts. Der Brillenhersteller kann seine Kunden mit dem verlockenden Angebot
begeistern, bis zu 3 Brillen zu Hause zu probieren, bevor man sich entscheidet.
Die Rücksendung ist bis zu einem Jahr möglich. Das Unternehmen mit Sitz in
Vancouver kann ein Brillengestell innerhalb von 90 Minuten zusammensetzen und
während der Nacht verschicken, um es dann frühmorgens ausliefern zu lassen.
Eine Logistik, die sich bezahlt macht
Der lokale Postanbieter ist sich seiner Rolle bewusst und weiß um die Verluste,
die ihm durch den Wegfall der Briefpost drohen. Daher möchte er sich umso mehr
als zuverlässiger Anbieter erweisen. Die Lieferung am selben Tag gehört bereits
zu seinem Angebot, ebenso wie die Lieferung an Abholstellen in den mehr als
2.500 Verkaufsstellen im ganzen Land.
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Quellen:
V.H.: Dave Mays, Muntcentrum, 1000 Brüssel, Belgien
• Comscore, Canada Digital Future in Focus, 2012
• Cross-border ecommerce report, The Paypers, 2014
• http://digest.dx3canada.com/
• http://www.forbes.com/
• http://www.emarketer.com
• http://www.cic.gc.ca/
• www.cbc.ca
• http://www.hanoverresearch.com/
• www.canadapost.ca
• http://postandparcel.info
www.landmarkglobal.com
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