BERND STELTER - Verkehrsverein Kempen eV

Transcrição

BERND STELTER - Verkehrsverein Kempen eV
BERND STELTER … im exklusiven
Mundwinkel-Hoch-Interview 2013
Bernd Stelter spricht hier über sein aktuelles Programm, über das NRWDuell und über neue TV-Projekte. Ebenso verrät der 52-Jährige, warum
er ein stolzer Papa ist, wie er abnimmt und was ihn am Golf fasziniert.
Das Interview führte Michael Moll (Miro Entertainment).
Frage: Sie sind auf Frühjahrstour mit Mundwinkel Hoch, dem 5. Erfolgsprogramm.
Geht es den Deutschen wirklich so schlecht, dass sie eine Aufmunterung brauchen,
die Mundwinkel zu heben?
Bernd Stelter: Im Gegenteil, den Deutschen geht es prima, aber sie verhalten sich
nicht so. Uns geht es wirtschaftlich besser als den meisten anderen, wir spielen
super Fußball, aber die Deutschen laufen alle rum wie "7 Tage Regenwetter". Das
würde ich gerne ändern.
Frage: Ihre Programme bestechen durch viel Abwechslung. Sie singen unter
anderem und waren mit einigen Songs auch schon gut in den Charts vertreten. Wie
schwer ist es, dieses Gespür zu haben, den richtigen Song zur richtigen Zeit zu
bringen?
Bernd Stelter: Das Schöne an einem Lied ist, dass man in drei Minuten eine
Geschichte erzählen kann. Und in einem Programm, das zwei Stunden dauert, darf
man nicht nur mit dem Mikro in der Hand über die Bühne laufen, und irgendwas
erzählen. Dann wird es langweilig. Bei einem Lied kann man sich auch mal
zurücklehnen, eine Gänsehaut kriegen, oder sich einfach wohlfühlen. Aber ein
Rezept für einen Hit gibt es leider nicht.
Frage: Wie lange sitzen Sie an einem neuen Programm? Wann können Sie sagen,
das Programm ist fertig?
Bernd Stelter: Ich schreibe ein halbes Jahr an einem Programm, aber fertig ist es
nie. Es gibt immer wieder Aktuelles, das eingebaut wird. Ein Kabarettprogramm reift
auf der Bühne.
Frage: Gibt es ein Typisches Bernd-Stelter-Publikum?
Bernd Stelter: glaube nicht. Dafür mache ich zu viel. Ich habe mit dem NRW-Duell
ein anderes Publikum als im Kabarett, und die Leute die mich im Karneval sehen,
lesen nicht unbedingt meine Bücher. Und das finde ich ziemlich spannend.
Frage: Sie sind Komiker, Karnevalist, Fernsehmoderator, Buchautor und
Liedermacher. Wenn man in der Branche bestehen will, muss man dann so vielseitig
sein? Welches der genannten Berufe ist das Ding, wo sich Bernd Stelter vollkommen
mit wohl fühlt?
Bernd Stelter: Genau genommen mache ich zwei Dinge: ich schreibe, und ich führe
das, was ich geschrieben habe, auf der Bühne auf. Auf der Bühne, speziell auf der
Kabarettbühne fühle mich vollkommen wohl. Und wenn ich wochenlang unterwegs
war, sitze ich wieder gerne alleine am Schreibtisch.
Frage: Sie hatten ein Buch über das Abnehmen geschrieben. Aber nicht nur das, Sie
haben auch viel abgenommen. Halten Sie das Gewicht, oder ist das schwierig?
Bernd Stelter: Ein Drittel ist wieder dran, aber ich mache dreimal in der Woche
Sport, damit es nicht mehr wird.
Frage: Sie sind viel unterwegs. Was tun Sie in Ihrer verbleibenden Zeit. Gibt es
irgendwelche Hobby‘ s?
Bernd Stelter: Vor fünf Jahren hätte ich noch gesagt: Golf? ich habe doch noch Sex.
Aber wenn man es einmal ausprobiert hat, dann ist die Leidenschaft da. Ich spiele
sehr gerne Golf.
Frage: Thema Fernsehen: Das NRW Duell. Damit sind Sie Mittwoch im WDR zu
sehen. Lernen Sie über unser schönes NRW auch in jeder Sendung neu dazu?
Bernd Stelter: Ja, ich finde es ist eine tolle Sendung, weil wir ganz ohne Pathos eins
zeigen: NRW ist ein schönes Bundesland mit sehr unterschiedlichen Landschaften
und sehr unterschiedlichen Menschen. Mittlerweile weiß ich so viel über NRW, da
wird man auf Partys einsam.
Frage: Thema Fernsehen, die Zweite: Wie sieht es mit Lampenfieber aus und wie
bereiten Sie sich auf das NRW Duell vor?
Bernd Stelter: Ich lese vor dem Duell die sogenannten "Kandidatenprofile", da lerne
ich meine Kandidaten schon vorab kennen. Dann treffen wir uns vor der Sendung
noch bei einem Glas Prosecco. Und dann bestimmt das Spiel die Sendung. Da bin
ich auf Schlagfertigkeit und Improvisation angewiesen. Das ist eine tolle
Herausforderung.
Frage: Kommen wir wieder zu Mundwinkel Hoch: Welche thematischen Inhalte
setzen Sie ein, um die Mundwinkel des Publikums hoch zu bekommen?
Bernd Stelter: Wir müssen positive Bilder sehen, damit es uns gut geht. Und das
heißt, Fernseher auch mal ausschalten, Computer auch mal runterfahren,
rausgehen, Freunde treffen, statt sie anzuklicken, und da kommt noch einiges dazu.
Frage: Wie hoch ist der Liederanteil im Programm?
Bernd Stelter: So ungefähr vierzig Prozent.
Frage: Was bekommen Sie von den Städten in denen Sie auftreten, überhaupt mit?
Bernd Stelter: Wenn wir übernachten, sehr viel. Dann schaue ich mir morgens die
Stadt an, bevor ich zum nächsten Ort aufbreche.
Frage: Wie wichtig ist die Bühne für Sie?
Bernd Stelter: Die Bühne ist die Wurzel, die Basis. Wenn das Publikum nach dem
Abend aus dem Theater kommt und sagt: "Boh, war das ein toller Abend!", dann
kann man eine Kamera draufhalten. Aber am Anfang steht die Bühne.
Frage: Sie sind ja auch Familienvater. Wie kann man sich Bernd als Ehemann und
Bernd als Vater von zwei Kindern vorstellen?
Bernd Stelter: Mittlerweile bin ich da ziemlich entspannt. Ich hatte die KabarettProgramme "Papa ist ne Knackwurst" und "Pubertät ist mehr als Pickel". Das waren
die Zeiten, wo der Papa Bernd noch sehr gefordert war. Jetzt liegt die Pubertät hinter
uns, meine Tochter macht in diesem Jahr ABI, und mein Sohn beendet seine
Winzerlehre. Ein Freund von mir hat mal erzählt, bei der Kindererziehung kann man
ab dem 12. Lebensjahr nicht mehr sähen, sondern nur noch ernten. Dann hat das bei
uns gut geklappt. Ich bin ein ziemlich stolzer Papa.
Frage: Wie schwer ist es, Menschen zum Lachen zu bringen?
Bernd Stelter: Menschen zum Lachen zu bringen ist nicht schwer, es aber mit
Niveau und Tiefgründigkeit zu tun, das ist die Kunst.
Frage: Wir haben von Marc Metzger und Willibert Pauels gehört, dass komische
Menschen auch ihre ernsten Seiten haben. Manchmal so ernst, dass sie für einen
Teil ihres Lebens ihren Job nicht mehr erfüllen können. Wie gehen Sie mit Ihrer
ernsten Seite um?
Bernd Stelter: Tja, das kann ich nicht in drei Sätzen beantworten. Das Programm
"Mundwinkel hoch" ist da die Antwort. Ein kleiner Tipp ist: Wenn Sie abends zu Bett
gehen, denken sie noch einmal darüber nach, was sie an diesem Tag schönes erlebt
haben. Das ist ein sehr heller Moment an jedem Tag. Probieren Sie es mal aus.
Frage: Um die Weihnachtszeit gab es in Bornheim einen Abend mit Ihnen und Ihren
Liedern. Wie war das für Sie? Wird es da noch mal eine Fortsetzung geben?
Bernd Stelter: Ja, den Liederabend "Von Bären, Clowns und Schokolade" wird es
sicherlich wieder geben. Im Kabaretttheater "Die Wühlmäuse" in Berlin ist es schon
fest gebucht.
Frage: Schauen wir in die Zukunft. Karneval ist gerade vorbei, war sicher wieder
sehr anstrengend. Welche Themen stehen 2013 auf Ihrer Agenda?
Bernd Stelter: Ich muss mich an das nächste Buch setzen. "Der Tod hat eine
Anhängerkupplung" braucht eine Fortsetzung. Aber jetzt brauche ich erst mal ein
paar Tage Ruhe.
Frage: Die fernere Zukunft von Ihnen? Sie gehen mit 65 sicher nicht in Rente? Was
wollen Sie noch erreichen, was mit Sicherheit nicht?
Bernd Stelter: Ich möchte auf der Kabarettbühne stehen, ich möchte noch
spannende Ideen haben, wir arbeiten auch im WDR an einem neuen Projekt.
Langweilig wird mir also sicher nicht.