Katalog - 7.Japanische Filmtage Cinematheque Leipzig
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Katalog - 7.Japanische Filmtage Cinematheque Leipzig
Konnichiwa! NIPPON CONNECTION ON TOUR feiert in diesem Jahr bereits ein kleines Jubiläum – zum fünften Mal finden die Japanischen Filmtage in Leipzig statt. Dank der Zusammenarbeit mit dem größten japanischen Film- und Kulturfestival Europas, dem Nippon Connection in Frankfurt, findet eine kleine, sorgfältig zusammengestellte Auswahl an Filmen ihren Weg nach Leipzig, allesamt Leipziger Premieren. Wie in jedem Jahr hat die Cinémathèque die Auswahl um einige Titel ergänzt. Ein Novum sind die retrospektiven Titel im Programm der Filmtage, hier gilt es auf großer Leinwand ein kleines Stück Filmgeschichte Japans zu entdecken. Neben den Spielstätten naTo und Prager Frühling hält NIPPON CONNECTION ON TOUR in diesem Jahr erstmals Einzug in den Vortragssaal des GRASSI. Zwei Highlights im Rahmenprogramm NIPPON LIVE sind MIKABOMB, zu erleben im Warm-Up-Konzert, sowie das ANIMATION SOUP SPECIAL. Zur Eröffnung mit einem Sushibuffet erwarten wir die Vertreter der Botschaft sowie Gäste aus Japan. Acht Tage japanisches Kino versprechen eine vielseitige Reise nach Fernost! Wir wünschen allen Gästen spannende Filmerlebnisse, faszinierende Einsichten und nachhaltige Entdeckungen! Das Nippon Leipzig Team 3 NIPPON FILM Tokyo Drifter 20 A Stranger of Mine 5 Vital 21 Animation Soup Special 6 We Can’t Go Home Again 22 Ghost in the Shell 2 7 What the Snow Brings 23 Girlfriend: Someone Please ... 8 World`s End / Girlfriend 25 9 NIPPON LIVE Hanging Garden Haze 10 Mikabomb 26 Lone Wolf & Cub 11 Eröffnung 27 Maboroshi 12 Nippon Connection Party 27 Marebito 13 Japanische Teezeremonie 28 Moon & Cherry 14 SERVICE Space Police 15 Timetable 16/17 The Strange Saga of Hiroshi ... 18 Locations 29 The Volatile Woman 19 Impressum / Kontakte 30 Mi 26.4. / 22.30 Uhr naTo A Stranger of Mine – Unmei Janai Hito Do 27.4. / 19.30 Uhr Prager Frühling KENJI Uchida, Japan 2004, mit YUKA Itaya, YASUHI Nakamura, SOH Yamanaka, 98 min, OmeU Der Zufall bestimmt, daß sich die Lebenswege von fünf Menschen eines Nachts in einem Tokyoer Restaurant kreuzen. Hier trifft der sensible Miyata, der sich nach der Trennung von seiner Freundin Ayumi in einer tiefen Krise befindet, zum ersten Mal auf Kuwata, die sich, nachdem sie ihren Freund verlassen hat, verzweifelt und perspektivlos herumtreibt. Spontaner Vermittler zwischen den beiden ist Kanda, Jugendfreund Miyatas und Privatdetektiv, der das Abendessen unfreiwillig initiieren mußte. Dieses Zusammentreffen ist jedoch alles andere als reiner Zufall, sondern entspringt Verwicklungen mit den Yakuza, deren Boss Asai – neuer Freund Ayumis – mit dem Versuch, sein Gesicht zu wahren, alle Handlungsstränge zusammentreibt. Die Kamera scheint jedem einzelnen Protagonisten quasi über die Schulter zu blicken, zeigt die individuelle Sicht auf die Geschehnisse. Nach und nach erst finden die einzelnen Erzählstränge zu einer gemeinsamen Geschichte und eröffnen die Komplexität des Plots. Dabei erlaubt KENJI einen facettenreichen, auch humorvollen Blick auf den Alltag junger Japaner. Ein intelligentes Arrangement, außergewöhnliche Bildsprache, überzeugende Schauspieler und ein vielseitiger Soundtrack machen A Stranger of Mine zu einem Film mit wunderbarem Nachhall. Über den Regisseur KENJI Uchida, 1972 geboren, ist aufgewachsen in Japan und absolvierte ein Filmstudium an der San Francisco State University. 1998 kehrte er nach Japan zurück und vollendete sein Erstlingswerk Weekend Blues , ausgezeichnet mit zwei Filmpreisen auf dem Pia Filmfestival (2002). Filmografie 2002 Weekend Blues / 2004 A Stranger of Mine 5 Do 27.4. / 20 Uhr naTo Animation Soup Special diverse Regisseure, Japan 1990–2006, 80 min, OmeU, in Anwesenheit von NAMBA Hiroko, YOSHIMURA Eri, YAMATO Kyoko Animation aus Japan ist für einen Großteil des Publikums gleichbedeutend mit Anime, einer typischen Bildsprache, die zumeist auf erfolgreichen Mangas basiert. Bereits 2001 schlossen sich mehrere preisgekrönte Animationskünstler zu einem Kollektiv zusammen, das neue Ausdrucksformen aktiv erforschen will: Animation Soup Special . Mit selbst organisierten Aufführungen und ungewöhnlichen Events sind sie in Japan inzwischen zu Helden einer unabhängigen Animationsszene jenseits des Mainstream aufgestiegen. Zum visuellen Fest steuern YOSHIMURA Eri und Kolleginnen von Animation Soup Special eine Performance mit experimentellen Animationscollagen und Orgelbegleitung bei. Ein Highlight des Festivals! 6 Die Filme A Manhole von ANCHOVY / HASEGAWA Ball von Wisut Ponnimit Pull Out von KOTANI My Friend Is Only Inu von TAGUCHI Misaki (HATOKO) An Obscure Village von NPO Kinder Film Fest KYOTO Pikapika von TOCHKA Sweet Flavor von NASHIE & COCOA artunit The Morning of Departure von HINO Kaoru Lack February von FUJIWARA Kudan Life Story von YATA Miho Sleep And Rain von YAMATO Kyoko Little Kitchen von YOSHIMURA Eri + Goma Believe In It von YONESHO Maya Day of Nose von WADA Atsushi The Rocket Circus von NAGATA Naomi Frank 1/3 von NONKI Ashita Ghost in the Shell 2: Innocence Inosensu – Kokaku Kidotai So 30.4. / 20 Uhr naTo OSHII Mamoru, Japan 2004, Stimmen: ÔTSUKA Akio, TANAKA Atsuko, YAMADERA Kôichi, NAKANO Yutaka, TAKENAKA Naoto, 99 min, OmeU Mi 3.5. / 19.30 Uhr Prager Frühling Mo 1.5. / 20 Uhr naTo Fans nennen Regisseur OSHII schon mal einen Gott. Und Gottes Werk undurchschaubar. Kein Grund jedoch ist dies, seine Genialität und Allwissenheit anzuzweifeln. Innocence ist OSHIIS Sequel des legendären Anime Ghost in the Shell von 1995, ein komplett digital entstandener Film, der mit einer Bilder- und Informationsflut daherkommt, die ihres Gleichen sucht. Die untertitelte Originalfassung dieses Cyberthrillers, in dem Batou und Togusa aus dem ersten Teil nun Jagd auf weibliche Killerroboter machen, bietet die Gelegenheit, sich der philosophischen Ballade über das Ende menschlicher Identität auf verschiedene Weise zu nähern: entweder an den Untertiteln kleben und der Handlung folgen oder aber sich in den gewaltigen Bilderwelten treiben und verführen lassen, ohne Anspruch auf haarkleine Inhaltsanalyse: Im Jahr 2032 hat der Begriff »Mensch« seine Trennschärfe verloren. Cyborgs, Androiden und Roboter bestimmen die irdische Gemeinschaft, und die Minderheit, die noch über organische Anteile in ihrem Körper verfügt, träumt einem schwindenden Ideal hinterher. Cop Batou, ein Cyborg mit letzten organischen Spuren im System, und der großteils menschliche Togusa sind auf eine unheimliche Mordserie angesetzt und entdecken einen skrupellosen Schwarzmarkt für weibliche Unterhaltungsroboter. Über den Regisseur OSHII wurde 1951 in Tokyo geboren. Internationale Bekanntheit erlangte vor allem Ghost in the Shell . Aber auch Realfilme wie Avalon , The Red Spectacles und der Manga Kerberos Panzer Cops stammen aus seiner Feder. Filmografie (Auswahl) 1984 Urusei Yatsura / 1986 The Red Spectacles / 1989 Patlabor – The Movie / 1991 Stray Dog / 1993 Patlabor II / 1995 Ghost in the Shell / 2001 Avalon / 2004 Ghost in the Shell 2 – Innocence 7 Fr 28.4. / 18 Uhr naTo Sa 29.4. / 20 Uhr naTo Mi 3.5. / 20 Uhr GRASSI Museum für Völkerkunde Girlfriend: Someone Please Stop the World HIROKI Ryuichi, Japan 2004, mit YAMADA Kinuo, KAWAI Aoba, TAGUCHI Tomorowo, UCHIDA Shungiku, 104 min, OmeU Die Fotografin Kyoko plagen Existenzängste, obwohl sie genug Arbeitsmöglichkeiten hat. Das Modell Miho kommt nicht darüber hinweg, daß ihr Vater das gemeinsame Haus verlassen hat. Die beiden Frauen treffen sich und lassen sich auf die gegenseitigen Schwächen ein. In visuell beeindruckenden Bildern schildert HIROKI eine sehr intime und sensible Beziehung. Der Regisseur, heißt es, könne der neue MIIKE werden. Sein Name ist nicht mehr wegzudenken vom japanischen Filmmarkt. Mit Vibrator (2003) machte er sich einen Namen in Festivalkreisen, und er startete weiter durch. In gerade mal einem Jahr entstanden vier weitere faszinierende Filme. Das verstörende Erotikdrama L’ Amant , das groß budgetierte Melodram Silent Big Man , der superbe It’s Only Talk sowie die Großstadtromanze zwischen zwei Mädchen: Girlfriend: Someone Please Stop the World . Der Film ist der Anfang der LOVE COLLECTION, einer Serie von sechs Low-Budget-DV-Produktionen, von denen auch The Volatile Woman (siehe S. 19) und Moon & Cherry (siehe S. 14) während der Filmtage zu sehen sind. Über den Regisseur HIROKI, geboren 1955 in Kohriyama, begann seine Filmkarriere als Kamerassistent bei NAKANURA Geniji. Schon sein Debütfilm Catch the Woman Out (1982) fand enorme Beachtung. Inzwischen zählt er zu den produktivsten Regisseuren Japans. Filmografie (Auswahl) 1993 Sadistic City / 2003 Vibrator / 2004 Girlfriend: Someone Please Stop the World / 2006 It`s Only Talk 8 Fr 28.4. / 20 Uhr naTo Hanging Garden – Kuchu Teien So 30.4. / 19.30 Uhr Prager Frühling TOYODA Toshiaki, Japan 2005, mit ITAO Itsuji, KOIZUMI Kyoko, 113 min, OmeU, am 28.4. in Anwesenheit des Regisseurs Eigentlich sind die Kyobashis eine glückliche Familie: Sie haben eine schöne Wohnung, Vater und Mutter arbeiten und die Kinder gehen zur Schule. Doch die Idylle ist trügerisch. Vater Takashi geht fremd und läßt sich von seiner Geliebten Mina herumkommandieren, die Kinder Mana und Ko treiben sich überall herum, nur nicht in der Schule, und Mutter Eriko hat Probleme, eine Beziehung zu ihrer kranken Mutter aufzubauen. Als Ko eines Tages Mina trifft und sie seine Lehrmeisterin wird, bricht die dünne Schicht der Normalität auf und läßt alle Lügen und Geheimnisse ans Licht kommen. Mit viel Sympathie für seine Charaktere seziert TOYODA sensibel und in berückend schönen Bildern den Mikrokosmos einer Kleinfamilie. Über den Regisseur TOYODA, geboren 1969 in Osaka, war in seiner Jugend erfolgreicher Schachspieler, bis er seine Liebe zum Film entdeckte. Inspiriert von SAKAMOTOS Debütfilm Knockout , ging TOYODA im Alter von 21 Jahren nach Tokyo, um in der Filmbranche zu arbeiten. Er schrieb sein erstes Drehbuch, das Schach-Drama Checkmate und war Regieassistent bei SAKAMOTO. Sein eigener Debütfilm Pornostar erlangte auf Filmfestivals in Japan und Europa große Anerkennung. Filmografie (Auswahl) 1998 Pornostar / 2000 Unchain / 2001 Blue Spring / 2003 9 Souls / 2005 Hanging Garden 9 Sa 29.4. / 22.30 Uhr naTo Di 2.5. / 18 Uhr naTo Haze TSUKAMOTO Shinya, Japan 2005, mit TSUKAMOTO Shinya, MURASE Takahiro, FUJII Kaori, 49 min, OmeU Jedes Jahr wählt das Jeonju International Film Festival drei Regisseure aus, die dann mit einen Budget von ca. 40.000 Euro einen Kurzfilm drehen. Bisher haben so namhafte Regisseure wie ISHII Sogo oder XIAOSHUAI Wang an diesem Projekt teilgenommen. 2005 fiel die Wahl u. a. auf TSUKAMOTO Shinya, von dessen Film wir die längere Version zeigen. Ohne Erinnerung kommt ein Mann (TSUKAMOTO) in einem dunklen Verlies wieder zu sich. Blutüberströmt und von Schmerzen gepeinigt, versucht er dem Labyrinth des Schreckens zu entkommen und sich auch aus dem Labyrinth seiner eigenen Gedanken zu befreien. Auf der Suche nach einem Ausgang bringt ihn jedoch jede Bewegung in neue Gefahr, die Wände ziehen sich immer weiter zusammen. Nichts für Klaustrophobiker! Im Rahmen des diesjährigen Festivals zeigen wir auch TSUKAMOTOS Vital . Über den Regisseur TSUKAMOTO, geb. 1960 in Tokyo, begann in seiner Jugend 8mm-Filme zu drehen – schon damals standen Alptraumvisionen, kafkaeske Träume und der menschliche Körper im Mittelpunkt seiner Filme. Er gründete ein mobiles Theater, um seine Werke einem Publikum präsentieren zu können, absolvierte ein Studium der bildenden Künste an der NIHON University und gelangte dann auf kleineren Umwegen zur Filmproduktion. Seinen internationalen Durchbruch und Anerkennung als Regisseur und Meister der Bildsprache erlangte er durch Tetsuo . TSUKAMOTO agiert jedoch auch nicht selten als Darsteller (siehe Marebito, S. 13). Filmografie (Auswahl) 1988 Tetsuo / 1990 Hiruko the Goblin / 1995 Tokyo Fist 1998 Bullet Ballet / 2002 A Snake of June / 2004 Vital / 2005 Female / Haze 10 Do 27.4. / 22 Uhr Prager Frühling Lone Wolf & Cub: Am Totenfluss MISUMI Kenji, Japan 1972, mit WAKAYAMA Tomisaburo, MATSU Kayo, OOKI Minoru, 90 min, OmU Fr 28.4. / 17 Uhr Prager Frühling Di 2.5. / 22 Uhr GRASSI Museum für Völkerkunde Lone Wolf & Cub beruht auf dem Kult-Manga KOZURE OKAMI des Autors KOIKE Kazuo und des Zeichners KOJIMA Goseki. Dieser erzählt von dem Ronin ITTO, der durch eine Intrige des Verrats verdächtigt wird. Er widersetzt sich dem Befehl, Seppuku zu begehen, und zieht als Auftragsmörder mit seinem kleinen Sohn durch das Japan der Edo-Zeit. Vor dem DVD-Start von Lone Wolf & Cub – Kozure Okami (rapid eye movies, Köln) läuft als Preview Am Totenfluss , der zweite Film der 6teiligen Serie: In einer Provinz hat man Arbeit für den einsamen Wolf. Es droht der Verrat einer speziellen Indigo-Färbetechnik, mit der die Provinz reich geworden ist. Das Shogunat hat Spione eingeschleust, die zwar enttarnt werden konnten, von denen einer geflohen ist. Er soll in Kürze von drei gefürchteten Killern, genannt die »Todesgötter«, abgeholt werden ... MISUMI zeigt hier sein großes inszenatorisches Talent und eine Vielzahl glänzend choreographierter Kämpfe. Daneben überrascht er mit wundervollen, ruhigen, fast bewegungslosen Szenen zwischen Vater und Sohn. Am Totenfluss ist einer der besten Vertreter seines Genres, für Fans des JAPAN CINEMA ein Pflichtfilm. Alle weiteren Teile startet die Cinémathèque Leipzig in den nächsten Monaten. Über den Regisseur MISUMI Kenji (1921–1975) studierte zunächst Wirtschaft und wandte sich später dem Film zu. 1941 stellte ihn die Produktionsfirma Nikkatsu als Regieassistent ein, 1954 entstand sein erster Spielfilm Tange Sazen , dem 68 weitere folgen sollten. OKAMI stellt einen Höhepunkt in MISUMIS Schaffen dar. Filmografie (Auswahl) 1962 Kiru – Töten mit dem Schwert / 1964 Ken – Das Schwert / 1969 Oni no Sumu Yakata – Das Haus, in dem die Dämonen wohnen / 1972 Lone Wolf & Cub 11 Mo 1.5. / 19.30 Uhr Prager Frühling Di 2.5. / 17 Uhr Prager Frühling Di 2.5. / 19.30 Uhr Prager Frühling Maboroshi – Licht der Illusion – Maboroshi no Hikari KORE-EDA Hirokazu, Japan 1995, mit ESUMI Makiko, NAITO Takashi, ASANO Tadanobu, 110 min, OmU Maboroshi erzählt zunächst die Geschichte eines jungen Paares in Tokyo. Sie ist heiter und ausgelassen, er ist stiller, doch beide scheinen sie glücklich. Eines Tages erhält sie die Nachricht, daß sich ihr Mann umgebracht hat. Sein Tod trifft sie völlig unvermittelt, und die tiefe Trauer bestimmt ihr ganzes Wesen. Die arrangierte, zweite Ehe mit einem wohlhabendem Mann in einem weit entfernten Dorf soll ein Neubeginn sein, und tatsächlich scheint der Alltag auf dem Lande ihren Schmerz zu lindern ... Ein wunderbar ruhiger Film, der sich die Zeit nimmt, eine langsame Entwicklung nachzuempfinden. Traurig, aber auch tröstlich und manchmal heiter, folgt »Maboroshi (...) dem Weg eines Menschen, der sich in die Reflexion über das Leben und den Tod versenkt. Es ist die Geschichte einer Frau, welche nach einer Zeit der Trauer ihren Platz im Leben wiederfindet. Die Trauer kann nur durch die Beständigkeit des Alltagslebens und durch die Kraft der Natur überwunden werden.« (KORE-EDA) KORE-EDAS Nobody Knows gehörte zu den Publikumslieblingen der Japanischen Filmtage 2005. Über den Regisseur KORE-EDA, geboren 1962 in Tokyo, Abschluß in Literatur an der Waseda-Universität, gehört zur jungen Generation von Filmschaffenden in Japan. Er wurde zunächst durch seine Fernsehdokumentationen bekannt. Filmografie (Auswahl) 1995 Maboroshi no Hikari / 1999 After Life / 2001 Distance / 2004 Nobody Knows 12 So 30.4. / 22.30 Uhr naTo Marebito Mo 1.5. / 22.30 Uhr naTo SHIMIZU Takashi, Japan 2004, mit TSUKAMOTO Shinya, NAKAHARA Kazuhiro, SUGATA Shun NINAGAWA Miho, 91 min, OmU Den Kameramann Masuoka (TSUKAMOTO Shinya, siehe S. 10, 21) treibt eine Obsession: Er will wissen, was echte Angst ist – und wohin sie einen führen kann. In der U-Bahn filmt er zufällig einen bizarren Selbstmord, bei dem sich ein Mann mit einem Messer die Augen aussticht. Gebannt betrachtet Masuoka diese Szene wieder und wieder vor dem Monitor und entdeckt, daß der letzte Blick des Selbstmörders auf einen bestimmten Punkt fixiert ist: auf eine Tür im tiefer gelegenen U-Bahn-Schacht. Masuoka macht sich sofort auf und gelangt durch diese Tür in labyrinthische Katakomben. Dort findet er eine verwilderte junge Frau, die nackt an einen Felsen gekettet ist. Erschreckt und fasziniert zugleich nimmt Masuoka die Frau mit zu sich nach Hause ... . Unheimlich, verstörend und schockierend: SHIMIZU Takashi, Regisseur des KultHits Der Fluch – The Grudge , stellt mit diesem Meisterwerk des Japan-Horrors Fans auf die Probe. Über den Regisseur SHIMIZU, 1972 geboren, wurde vor allem durch seine JU-ON Reihe bekannt. Er studierte Dramaturgie, später Film, und arbeitete bei diversen Film- und Videoproduktionen als Co-Regisseur. Einer seiner Lehrer war KUROSAWA Kiyoshi. Filmografie (Auswahl) 2000 Ju-On / Ju-On 2 / 2001 Tomie: Rebirth / 2003 JuOn: The Grudge / 2004 Marebito / 2005 Reincarnation / 2006 The Grudge 2 13 Do 27.4. / 18 Uhr naTo Fr 28.4. / 22.30 Uhr naTo Mi 3.5. / 22 Uhr GRASSI Museum für Völkerkunde Moon & Cherry – Tsuki to Cherry TANADA Yuki, Japan 2004, mit EGUCHI Noriko, HIRATA Misato, EMOTO Akira, NAGAOKA Tasuku, 82 min, OmeU Der unbedarfte Tadokoro, ein 21jährger Student, besucht einen Universitätskurs für erotisches Schreiben. Auf einer Party für Anfänger trifft er Mayama, das einzige weibliche Mitglied. Mayama ist im selben Alter, doch sie hat ihr Debüt mit erotischen Erzählungen bereits gemacht und ein paar Bücher veröffentlicht. Sie sieht auf den ersten Blick, daß Tadokoro noch Jungfrau ist. Als Teil einer Recherche für ihre nächste Story beraubt sie ihn seiner Jungfräulichkeit. Die Beziehung hält an, doch Tadokoro realisiert bald, daß sie nur auf ihren Vorteil bedacht ist. Er ist geschockt, aber unfähig, die Beziehung zu beenden, auch wenn ihm die Situation unbehaglich ist. Dann ermuntert ihn Mayama zu Sex mit anderen, und nach einer Weile gelingt es ihm zu unterscheiden – zwischen seiner Lust und seiner Bewunderung für Akane-chan, ein einfaches Mädchen, das er vielleicht wirklich liebt. Moon & Cherry ist Teil der LOVE COLLECTION (siehe S. 8 und 19) Über den Regisseur TANADA Yuki, geboren 1975, hat sich mit dieser furiosen Komödie als DAS Nachwuchstalent des Jahres 2005 etabliert. Filmografie 2001 Moru / 2004 Takada Wataru: A Japanese Original / Moon & Cherry 14 So 30.4. / 18 Uhr naTo Space Police Mi 3.5. / 20 Uhr naTo WATANABE Kazushi, Japan 2005, mit OSHINARI Syugo, ASARI Yosuke, KOICHI Yuki Meguro, MAN Bandana, 60 min, OmeU Teenager Koichi hängt einfach ab und versucht, ein bißchen Geld zu machen. Spannenderweise trifft er einen seltsamen Typen, der sich Sergeant nennt. Dieser behauptet, als Engel für Gerechtigkeit aus einer entfernten Galaxie unterwegs zu sein. Da er mit Sachen wie Ampeln oder Videotheken so gar nicht klar kommt (er hält sie für ganz neue Errungenschaften), scheint er die Wahrheit zu sagen. Oder ist er doch nur ein verrückter, einsamer Kerl? Daß sich aber seine Warnungen vor der Andromeda Burger Fast Food Kette, die mit den Erdenbewohnern teuflische Pläne hat, nach und nach als berechtigt erweisen, spricht wiederum für seine Echtheit … Schräge SciFi Story, geheimnisvoll verpackt in gefakte Nachrichten und Interviews – ein nettes Guerilla-Stück des Japanese Low Budget Cinema. Abgefahren fantasievoll und pfiffig unterwandern digitale Effekte unsere TV-News-Konsumgewohnheiten. Vom Teufelskerl WATANABE Kazushi ausgedacht und umgesetzt, entstand mit Space Police ein unterhaltsam-übermütiger Kommentar zu jeglicher galaktischer Paranoia. Über den Regisseur WATANABE, geboren 1976, filmt bereits seit der High School. Im Jahre 2000, er ist gerade 23, entstand sein Debut 19 – Gaga Communications Inc. , ausgezeichnet auf Festivals wie Toronto und Sarajevo. Er schrieb die Scripts, führte Regie und spielte mit. WATANABE ist auch Musiker, dreht Werbeclips und schreibt Fernsehspiele. In Visitor Q von MIIKE Takashi spielte er eine Hauptrolle. Filmografie 2000 19 – Gaga Communications Inc. / 2005 Space Police 15 Fr 28.4. Di 25.4. 20.30 naTo 19.30 Prager Frühling Konzert mit Mikabomb We Can’t Go Home Again 17.00 Prager Frühling 20.00 naTo Hanging Garden 19.00 naTo Lone Wolf & Cub: Am Totenfluss 22.00 Prager Frühling Eröffnung 18.00 naTo The Volatile Woman Girlfriend: Someone Please ... 22.30 naTo Mi 26.4. im Anschluß: What 22.30 naTo the Snow Brings A Stranger of Mine Sa 29.4. Do 27.4. 20.00 naTo 20.00 naTo Animation Soup Special 22.00 Prager Frühling 18.00 naTo Lone Wolf & Cub: Am Totenfluss Moon & Cherry 22.30 naTo 19.30 Prager Frühling What the Snow Brings A Stranger of Mine Moon & Cherry 17.00 Prager Frühling Girlfriend: Someone Please ... We Can’t Go Home Again 22.00 Prager Frühling 18.00 naTo 22.30 naTo Worlds End / Girlfriend Haze 19.30 Prager Frühling Nippon Connection Party The Volatile Woman Tokyo Drifter 22.30 Horns Erben www. cinematheque-leipzig.de Di 2.5. 20.00 naTo Hanging Garden 17.00 Prager Frühling Maboroshi 22.00 Prager Frühling 20.00 naTo Ghost in the Shell 2: Innocence 18.00 naTo 22.00 Prager Frühling 19.30 Prager Frühling We Can’t Go Home Again Maboroshi Tokyo Drifter 18.00 naTo 22.30 naTo 20.00 GRASSI Museum für Völkerkunde Space Police Marebito The Volatile Woman So 30.4. 19.30 Prager Frühling 15.00 GRASSI Museum für Völkerkunde Japanische Teezeremonie 17.00 Prager Frühling Haze World’s End / Girlfriend The Strange Saga of Hiroshi ... 22.00 GRASSI Museum für Völkerkunde Lone Wolf & Cub: Am Totenfluss 22.30 naTo Vital Mi 3.5. Mo 1.5. 20.00 naTo Space Police 19.30 Prager Frühling Maboroshi 20.00 naTo 17.00 Prager Frühling We Can’t Go Home Again Ghost in the Shell 2: Innocence 22.00 Prager Frühling 18.00 naTo Tokyo Drifter World’s End / Girlfriend 22.30 naTo Marebito 22.00 Prager Frühling 19.30 Prager Frühling Ghost in the Shell 2: Innocence 20.00 GRASSI Museum für Völkerkunde Girlfriend: Someone Please ... The Strange Saga of Hiroshi .... 22.00 GRASSI Museum für Völkerkunde Moon & Cherry 22.30 naTo Vital Di 2.5. / 22 Uhr Prager Frühling Mi 3.5. / 22 Uhr Prager Frühling The Strange Saga of Hiroshi the Freeloading Sex Machine TAJIRI Yuji, Japan 2005, mit YOSHIOKA Mutsuo, HIRASAWA Rinako, SANO Kazuhiro, 64 min, OmeU Hiroshi wohnt bei der alleinerziehenden Haruka – die beiden verleben eine sorglose und äußerst physische Beziehung. Seltsamerweise sind alle Männer des Dorfes arbeitslos und dem Glücksspiel verfallen – um Heuschreckenkämpfe. Als auch Hiroshi in den Insektenwahn hineingezogen wird, bahnt sich mit dem Heuschrecken züchtenden Ex-Mann Harukas ein Wettkampf epischen Ausmaßes an. Durchgeknallte Parodie, eine schräge Liebesgeschichte oder ein Pinkfilm auf Speed? Regisseur TAJIRIS überbordende Fantasie sprüht Funken von der Leinwand und erschafft ein Finale mit furiosen Spezialeffekten. Über den Regisseur TAJIRI ist Jahrgang 1978, sein Langfilmdebüt Rustling in Bed räumte beim Far East Festival von Udine 2002 den P-1 Grand Prix ab. Filmografie 1999 Rustling in Bed / 2005 The Strange Saga of Hiroshi the Freeloading Sex Machine – Himo no Hiroshi / Sex Machine – Hiwai na Kisetu 18 Fr 28.4. / 22 Uhr Prager Frühling The Volatile Woman – Kihatsu Sei no Onna Sa 30.4. / 19.30 Uhr Prager Frühling Di 2.5. / 20 Uhr GRASSI Museum für Völkerkunde KUMAKIRI Kazuyoshi, Japan 2004, mit ISHII Mitsuko, SAWADA Shunsuke, 80 min, OmeU Etsuko ist eine Witwe in mittleren Jahren, die allein eine Tankstelle betreibt. Eines Tages wird sie von einem jungen Mann überfallen. Zunächst will dieser mit dem mageren Inhalt ihrer Kasse flüchten, doch dann kehrt er um und behandelt Etsuko wie eine Geisel. Sie fügt sich mit sichtlicher Gelassenheit und nahezu stoisch seinen Forderungen nach einer Mahlzeit und einem Schlafplatz. Aber es bleibt nicht bei der anfänglichen Antipathie, und Etsuko kommt dem viel jüngeren Täter immer näher. Die beiden gewöhnen sich aneinander, besonders Etsuko möchte nicht mehr zurück in das Alleinsein als Witwe. Ihr Wunsch danach, der Einsamkeit auf Dauer zu entfliehen, scheint jedes Mittel zu rechtfertigen. KUMAKIRI erzählt eine originelle und atmosphärische Geschichte. Die Location ist simpel und nur ein paar Akteure agieren hier, dennoch handelt die Story von komplexen Gefühlen. The Volatile Woman gehört zu den Low-Budget-Produktionen aus der Reihe LOVE COLLECTION (siehe S. 8 und 14). Für KUMAKIRI selbst ist sein Film auch eine Hommage an den Meister des erzählenden Sexfilmes in Japan, TATSUMI Kumashiro. Über den Regisseur KUMAKIRI, 1974 auf Hokkaido geboren, zeichnete mit Hole In the Sky 2001 ein bemerkenswertes Porträt von Land und Leuten. Bereits während der Highschool-Zeit drehte er erste Videofilme. Nach einem Kunst-Studium begann er 1990 professionell mit der Filmerei. Nach diversen Dokumentationen inszenierte er mit Kichiku seinen ersten Spielfilm. Filmografie 1996 Blood Sucking Blade / 1996 The Overture of Life / 1997 Kichiku / 2004 The Volatile Woman 19 Sa 29.4. / 22 Uhr Prager Frühling So 30.4. / 17 Uhr Prager Frühling Tokyo Drifter – Tokyo Nagaremono Mo 1.5. / 22 Uhr Prager Frühling SUZUKI Seijun, Japan 1966, mit WATARI Tetsuya, KAWAJI Tamio, 89 min, OmU »Auf der Reise, die kein Ende kennt, vergess' ich Tokyo irgendwann« singt Tetsu (WATARI Tetsuya), ein Yakuza, dessen Syndikat nicht mehr existiert. Er zieht sich mit seinem Boss Kurata aus Tokyo zurück, doch die Stadt holt sie ein. Der feindliche Yakuzaboss Otsuka will Tetsu tot sehen und setzt seinen besten Killer »Viper« (KAWAJI Tamio) auf ihn an. Für den Drifter beginnt eine tödliche Wanderung ... Tokyo Drifter ist bekannt als der Film, für den das Produktionsstudio Nikkatsu SUZUKI Seijun entließ. Gleichzeitig ist er neben Branded to Kill der Film, auf dem der Ruf des Regisseurs als begnadeter Stilist beruht. SUZUKI fängt seine Geschichte des moralischen Konflikts zwischen Ehre und Überleben in einer Zwischenwelt des Künstlichen ein. Seine gewagten Farbkompositionen und Einstellungen, die man nicht vergißt, machen Tokyo Drifter zu einem Juwel unter den Massenproduktion des Yakuzafilms der 60er. Über den Regisseur SUZUKI, 1923 in Tokyo geboren, studierte ab 1946 an der Filmakademie Kamakura und arbeitete einige Jahre als Produktionsassistent in diversen Studios. 1958 drehte er seinen ersten eigenen Film. Zwischen 1956 und 1967 entstanden über 40 B-Movies. Seine Yakuza-Thriller und sein Pop-Art-Stil beeinflußten Filmemacher wie Wong Kar-Wei, Tarentino und John Woo. Filmografie (Auswahl) 1963 Youth of the Beast / 1965 One Generation of Tattoos / Gate of Flesh / 1966 Tokyo Drifter / Branded to Kill / 1980 Zigeunerweisen / 1981 Kagero-za / 1991 Yumeji / 2001 Pistol Opera / 2005 Princess Raccoon 20 Di 2.5. / 22.30 Uhr naTo Vital Mi 3.5. / 22.30 Uhr naTo TSUKAMOTO Shinya, Japan 2004, mit TSUKAMOTO Nami, KIKI, ASANO Tadanobu, 86 min, OmU Der Medizistudent Hiroshi hat nach einem Autounfall sein biographisches Gedächtnis verloren. Körperlich genesen, geistig jedoch leer, sucht er nach Anhaltspunkten seiner Vergangenheit. Nur die Bücher und Aufzeichnungen aus dem Studium scheinen solche zu liefern, weshalb sich Hiroshio an den Seziertisch zurück begibt. Als die Sektion einer Leiche auf dem Stundenplan des Anatomiekurses steht, findet er sich vor dem Körper einer jungen Frau wieder. Die Berührung, auch wenn sie die einer klinischen Sezierung ist, führt zur intensiven Wiederentdeckung verloren geglaubter Erinnerungen. Fieberhaft macht er sich nun auf die Suche, in der Hoffnung, sein verlorenes Leben im Körper der toten Frau wiederzufinden. Bedächtig und kunstvoll inszeniert, thematisiert Vital die Suche und den sehnsüchtigen Wunsch nach lückenlosem Leben und Liebe. Wer bei diesem Psychogramm mit Body Horror rechnet, wird enttäuscht. Über den Regisseur TSUKAMOTO, geb. 1960 in Tokyo, begann in seiner Jugend 8mm-Filme zu drehen – schon damals standen Alptraumvisionen, kafkaeske Träume und der menschliche Körper im Mittelpunkt seiner Filme. Er gründete ein mobiles Theater, absolvierte ein Studium der bildenden Künste und gelangte dann auf kleineren Umwegen zur Filmproduktion. Seinen internationalen Durchbruch und die Anerkennung als Regisseur und Meister der Bildsprache erlangte er durch Tetsuo . TSUKAMOTO, zu sehen im Rahmen der Filmtage ist auch sein Film Haze , ist selbst auch Darsteller (siehe Marebito S.13). Filmografie (Auswahl) 1988 Tetsuo / 1992 Tetsuo 2: Body Hammer / 1995 Tokyo Fist / 1998 Bullet Ballet / 1999 Gemini / 2002 A Snake of June / 2004 Vital / 2005 Female / Haze / The Glamorous Life of Sachiko Hanai 21 Fr 28.4. / 19.30 Uhr Prager Frühling Sa 29.4. / 17 Uhr Prager Frühling We Can’t Go Home Again – Bokura wa mo Kaerenai So 30.4. / 22 Uhr Prager Frühling Mo 1.5. / 17 Uhr Prager Frühling TOSHI Fujiwara, Japan 2006, mit MAO Torii, ATUSHI Shimoda, KURUMI Takasawa, 111 min, OmU Fünf junge Menschen, auf der Suche nach dem Sinn des Lebens: Mao arbeitet als Redakteurin in einem Verlag für Filmbücher und hat das Gefühl, für diesen Job zu wenig zu wissen und zu unerfahren zu sein. Außerdem wird sie ständig von einem jungen Mann verfolgt. Der Filmstudent Yushin ist ebenfalls in diesem Verlag beschäftigt, aber nur aushilfsweise als Lagerverwalter. Er ist glücklich über seinen Job, weil er sich so der Welt des Films bzw. der Erwachsenen zugehörig fühlen kann. Kurumi ist als 'Queen' in einem SM-Club tätig, weil sie einmal dachte, daß es ihr Vergnügen bereiten würde, Männer zu schlagen. Jedes Wochenende trifft sie sich mit Masato, einem früheren Schulfreund, in einem Park, erlebt mit ihm zwar keine erotischen Höhenflüge, aber entspannte Stunden. Masato steht kurz vor dem Examen, weshalb Kurumi ihn für einen künftigen Universitätsprofessor hält, doch er hat ganz andere Pläne. Atsushi hat stets eine Polaroidkamera bei sich und macht ständig Fotos, allerdings nicht von den Orten, die er aufsucht, sondern von seinem eigenen Gesicht. »Dieser Film entstand als 'kollektive Improvisation' von Laiendarstellern. Die meisten Szenen wurden sorgfältig als ungeschnittene Sequenzen komponiert. Ich wollte die gesamte Atmosphäre einfangen, als Bruchstück oder Fragment unserer heutigen urbanen Realität.« (TOSHI) Eine Entdeckung aus dem Forum der diesjährigen Berlinale! Über den Regisseur TOSHI Fujiwara, geb. 1970, aufgewachsen in Tokyo und Paris, studierte Film in Japan und Kalifornien, war Filmkritiker und macht seit 2002 eigene Filme. We Can’t Go Home Again ist sein erster abendfüllender Spielfilm. Filmografie 2004 Fragments: On Amos Gitai & Alila / 2006 We Can't Go Home Again 22 What the Snow Brings – Yuki ni Negaukoto Mi 26.4. / ca. 20 Uhr (Eröffnung) naTo Do 27.4. / 22.30 Uhr naTo NEGISHI Kichitaro, Japan 2005, mit SATO Koichi, ISEYA Yusuke, 112 min, OmeU Auf Hokkaido findet mitten im Winter ein ungewöhnliches Pferderennen statt, das »Banei Horserace«, unendlich hart für Mensch und Pferd. »Alle Charaktere, auch die Pferde, in meinem Film sind mit Problemen belastet.« so NEGISHI, »Ich versuchte (...) über Beziehungen in japanischen Familien zu berichten, ein traditionelles Thema (...) «. NEGISHI erforscht in seinem Drama besonders die Kluft zwischen zwei Brüdern, die lange voneinander getrennt waren. What the Snow Brings war der absolute Gewinner des Tokyo Festivals 2005 und wurde mit dem Tokio Sakura Grand Prix ausgezeichnet. SATO Koichi erhielt außerdem den Darsteller-Preis. Über den Regisseur NEGISHI Kitchitaro, 1950 in Tokyo geb., gehört zu den Veteranen des Japanischen Kinos. Für What the Snow Brings wurde er als Bester Regisseur ausgezeichnet. Filmografie (Auswahl) 1978 Orion no satsui yori – Joji no houteishiki / 1981 Enrai / 1985 Hitohira no yuki / 1993 Chibusa / 2004 Toukou no ki 23 World’s End / Girlfriend – Sekai no Owari Sa 29.4. / 18 Uhr naTo Mo 1.5. / 18 Uhr naTo Di 2.5. / 20 Uhr naTo KAZAMA Shiori, Japan 2004, mit NAKAMURA Mami, NAKATSUKA Keishi, 112 min, OmU Zusammen mit seinem Partner führt Shinnosuke ein Geschäft in Tokyo. Trotz der altmodischen Bezeichnung 'Bonsai-Laden' handelt es sich um ein modernes Geschäft. Eines Tages kommt Shinnosukes Freundin Haruko vorbei, die von ihrem Ex-Freund hinausgeworfen wurde. Sie macht zur Zeit eine Lehre als Friseuse, hat aber wegen einer Auseinandersetzung mit ihrer Vorgesetzten Miki aufgehört zu arbeiten. Bis sie eine neue Wohnung gefunden hat, lebt Haruko von da an bei Shinnosuke und seinem Partner. Kurze Zeit später findet Haruko einen neuen Freund und zieht wieder aus. Shinnosuke, der eine gewisse Zuneigung für sie hegt, verabschiedet sich mit einem Lächeln von ihr. Harukos neuer Freund ist schon etwas älter und sehr wohlhabend. Er kümmert sich freundlich um sie, verschweigt aber, dass er verheiratet ist. Als Haruko schließlich davon erfährt, ist sie sehr verletzt und zieht wieder zu Shinnosuke. Diesmal jedoch hat dieser eine neue Freundin ... Über die Regisseurin KAZAMA Shiori wurde 1966 in Saitama geboren. Noch in der Schule drehte sie den 8mm-Film Zero*Zero , der 1984 auf dem Pia Filmfestival in Tokyo ausgezeichnet wurde. Nach dem 8mm-Film Melodies arbeitete KAZAMA fast vier Jahre lang an ihrem ersten abendfüllenden Film How Old is the River? , der im Westen große Beachtung fand. Filmografie 1982 Otanoshimiwa higekikara / 1984 Zero*Zero / 1985 Imitation, Interior / 1989 Melodies / 1994 How Old is the River? / 2001 Kasei no Kanon – The Mars Canon / 2004 Sekai no Owari 25 Besetzung: Mika (vocals), Mel (guitar), Agi (guitar), Mika aka Wataru Idol (bass), Ergi (drums) Warm-Up-Konzert Mikabomb (Japan/GB) Di 25.4. / 20.30 Uhr – naTo Als Sängerin Mika 1998 von Japan nach London zog, wollte sie eine coole Punk-Rock-Band gründen. Das Ergebnis ist MIKABOMB, eine Formation mit drei zierlichen, doch energiegeladenen Asiatinnen an der Spitze. Zur Sängerin gesellten sich die Gitarristinnen Mel und Agi, die schon als Teenager aus Peking nach London kamen, Bassistin Mika und der Londoner Ergi, der mit seinem harten Schlagzeug-Beat zum charakteristischen Mikabomb-Sound beiträgt. Mit ihrer Mischung aus Motown-Sound, New-York-Punk, 50er Jahre Garage-Rock und Japan-Pop kamen sie 2000 bei dem Beastie-BoysLabel Grand Royal unter Vertrag. MIKABOMB, in der Selbstauskunft »Japan's hottest heroines«, lassen es krachen, sobald die Gitarren eingestöpselt sind! Aber sie haben auch ein zartere Seite, die in den Balladen anklingt. Mikas Stimme bewegt sich dann voller Charme durch die Melodien. In den letzten Jahren tourte die Band durch Japan, die USA, Skandinavien und Mitteleuropa und spielte zahlreiche Gigs in Großbritannien. – Ihr Schlachtruf: »Punk and disorder!« 26 Eintritt: 9.–/7.– EUR Eröffnung der Filmtage: Kendô- und Aikidô-Vorführung Zur Eröffnung der 5. Japanischen Filmtage Leipzig werden Mitglieder der Kampfkunstschule »Karitakan« eine kurze Vorführung der japanischen Schwertkampfkunst Kendô geben. Danach präsentieren Schüler des »Aikidô Dojo Fudoshin Leipzig« Techniken der Kampfkunst Aikidô. Mi 26.4. / 19.00 Uhr – naTo +++ Nipp on Con nect ion Part y +++ »Horns liegt in Tokio!«, denn in Horns Erben steigt dieses Jahr die 5. Nippon Connection Party! Für japanische Clubatmosphäre sorgen HONDA SHIMAI. Die beiden sheDJs KAKIYA Orie und ODA Hiroko aus Tokio sorgen an den Plattentellern für Japansound vom Garagenrock der 60er bis zum Elektrofolk jüngerer Tage. No Mainstreampop! Unterstützt werden die beiden von Nine (finest clap!music)! Weitere Infos zu Location und Musik unter www.horns-erben.de n Sa 29.4. / 22.30 Uhr – Horns Erbe 27 Japanische Teezeremonie Vorführung und Vortrag: Dirk Reil, Halle Eintritt: 8.–/6.– EUR Schon eine Tradition im Rahmen der Filmtage. Auch diesmal befassen sich Vorführung und Vortrag mit der vor über 400 Jahren von den Japanern entwickelten Kunstform des Teetrinkens. Sie geht über die alltägliche Form hinaus, sie ist mehr als bloße Zeremonie oder Entspannung in ruhiger Atmosphäre. Sie ist eine Kunst für sich, die unterschiedliche Bereiche aus dem Alltag und anderen Künsten komplex vereint (z.B. Architektur, Kunsthandwerk, Kalligraphie, Philosophie, Ethik und Selbstdisziplin). Theoretisch ist die Tee-Kunst, japanisch auch »Chadô«, der Teeweg, nicht zu fassen. Nur durch praktische Teilnahme und Übung kann dieser erfahren werden. Erst die Interaktion zwischen den Teilnehmern und dem Ort der Handlung eröffnet eine Welt, die vom Alltag löst und vorübergehend innere Ruhe und Gelassenheit spüren läßt. Man findet Distanz zu Schwierigkeiten im Alltag und dadurch neue Kraft für deren Lösung. Die vier geistigen Elemente des »Chadô« sind: Wa – Harmonie und Frieden, Kei – Hochachtung und Ehrfurcht, Sei – Reinheit, Jaku – Stille, heitere Gelassenheit. So 30.4. / 15 Uhr GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig LOCATIONS die naTo Karl-Liebknecht-Straße 46, 04275 Leipzig ☎ (0341) 30 39 133 (Büro Cinémathèque) www.cinematheque-leipzig.de sowie www.nato-leipzig.de GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen (Vortragssaal) Johannisplatz 5–11, 04103 Leipzig Tel. (0341) 97 31 900 www.mvl-grassimuseum.de Horns Erben Kinobar Prager Frühling Arndtstraße 33 04275 Leipzig www.horns-erben.de Bernhard-Göring-Straße 133, 04277 Leipzig ☎ (0341) 306 53 33 www.kinobar-leipzig.de EINTRITT Nippon Film: 5,50 EUR Dauerkarte Nippon Film: 40,– EUR IMPRESSUM »Nippon Connection on tour – 5. Japanische Filmtage Leipzig« ist eine Gemeinschaftsveranstaltung von Nippon Connection e.V. Mertonstraße 26–28 60325 Frankfurt [email protected] Marion Klomfaß, Holger Ziegler, Alexander Zahlten, Jenny Flügge und Cinémathèque Leipzig e.V. Karl-Liebknecht-Straße 48 04275 Leipzig ☎ (0341) 30 39 133 [email protected] Anzeigen Sandra Trojan Katalog Kerstin Habel (Layout) Druckerei Hensel Veit Geldner, Manja Kohnke, Thomas Merten, Jane Wegewitz, Sven Wörner Website Festival Trailer Webhosting Angelika Haus, Maiken Laackmann adconsys AG Stephan Wein, buerofuergestaltung Die Filmtage wurden ermöglicht dank der Unterstützung von Botschaft von Japan in Deutschland Kulturamt Leipzig Agentur für Arbeit Leipzig Bionade Kooperationspartner Besonderer Dank auch an Aikido Leipzig (Philippe Orban) Bikedepartment Ost Buchhandlung el libro com.cores Comiccombo Leipzig culturtraeger GmbH Druckerei Hensel El Amir FairKaffeehandel el rojito Hamburg Filmgalerie Alpha60 Gangart Japan at home – Giehl und Kalkbrenner Trading GbR Kampfkunstschule Karitakan Leipzig Mr. Moto (Jan Spitzner) Restaurant Zest naTo e.V. Kinobar Prager Frühling GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig Horns Erben Der Filmtransport wurde ermöglicht durch teilAuto Medienpartner Kreuzer Ellen KIM (Seoul) Dr. Ingo Nentwig (Leipzig) Miriam Pfeiffer (Leipzig) Mark Siegmund (Seoul) sowie Alamode Filmverleih (München) Freunde der Deutschen Kinemathek (Berlin) Hollywood Classics Ltd. (London) Open Sesame Co. (Tokyo) Peripher Filmverleih (Berlin) PIA FILM FESTIVAL (Tokyo) rapid eye movies (Köln, Bonn) SATO Shuji, Pony Canyon Inc. (Tokyo) YASUDA Yuko, Stylejam Co. (Tokyo) … und an alle, die an dieser Stelle vergessen wurden! Player 31