Sehr geehrte Damen und Herren, Spart die Immobilienpresse zu
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Sehr geehrte Damen und Herren, Spart die Immobilienpresse zu
Nr.: 27 40. KW, 30. Sept. 2002 Print-Ausgabe 9,-- € Inhalte: Seite: Spart die Immobilienpres- 1 se zu Tode! (Unterreiner) IDW - Wirtschaftsprü- 2 fer basteln BewertungsZeitbombe (Rohmert) Neu: Prüfzeitraum zwei 4 Wochen für ImmobilienVerträge (Unterreiner) grundbesitz invest über 8 4 Mrd. Euro DEGI eröffnet Gastrono- 5 mie Kleinod in Hamburg Rechtstipp: Kündigung 5 wg. Schönheitsreparaturen Internet-Immobilien auf 6 dem Vormarsch Zukunft Bauwirtschaft 6 (von Schönfels) Büromarkt Frankfurt -JLL 8 DEGI Hochhäuser Studie 9 aurelis - 35 qkm Innen- 9 stadt zum Verkauf Validia 2 – Fonds zwi- 9 schen Verriss und Phantasie (Loipfinger, Pollheim, Rohmert) Europäische Hotellerie mit 13 Einbrüchen Adlon Erweiterung 13 Fonds-Besprechung DIV 37 (Loipfinger) 13 Aengevelt Moskau 14 Hauptstadtsymposion (Krentz) 15 Finanzierungskatalog 16 Impressum . 16 Sehr geehrte Damen und Herren, der letzte Sonntag hat eigentlich nur bestätigt, dass die Immobilienwirtschaft den „worst case“ durchspielen muss. Bereits vor einem Jahr versprach ich der Immobilienwirtschaft die härteste Bewährungsprobe der deutschen Nachkriegsgeschichte. Jetzt ist sie da. Gleichzeitig basteln die Schildbürger des IDW Institut der Wirtschaftsprüfer mit einer neuen ImmobilienBewertungsrichtlinie an einer Zeitbombe für deutsche Bilanzen (Seite 2, Rohmert). Wir kündigten in unserer letzten Ausgabe eine ausführliche Besprechung des FitnessImmobilien-Fonds der Ideenkapital AG (früher: GVP) an. Eine vorauseilende, ausführliche Gegendarstellung erreichte uns schon vorher auf der Basis vorheriger Verrisse u. a. in der Wirtschaftswoche (ab Seite 9). Der Immobilienpresse spricht der bekannte Immobilienjournalist Frank Peter Unterreiner, der u.a. für die erfolgreichen Immobilien-Beilagen der FAZ verantwortlich zeichnet, mit seinen Kommentar (s. u.) aus der Seele. Die Branche, die nur mit Hilfe einer qualifizierten immobilienwirtschaftlichen Presse in den letzten 15 Jahren deutliche Schritte in Richtung Professionalisierung, Seriösität und Verbesserung des Images getan hat, bereitet den Rückweg vor. Werner Rohmert, Vorstand Research Medien AG Spart die Immobilienpresse zu Tode! Die Immobilienwirtschaft ist im Bewusstsein der Bevölkerung ebenso wie in den Medien unterrepräsentiert. Ihre wahre Bedeutung wird von den meisten Medien nicht erkannt. Auch Fachpublikationen gibt es bei uns, im Gegensatz zu den angelsächsischen Ländern, zu wenig. Diesen Aussagen wird wohl niemand aus der Immobilienbranche widersprechen wollen. Jetzt besteht die Gefahr, dass die wenigen Sprachrohre der Branche zu Tode gespart werden. Die Werbeflaute führt heute schon dazu, dass über wichtige Entwicklungen in der Immobilienwirtschaft und spannende neue Projekte nicht mehr adäquat berichtet werden kann. Beispiele gefällig? Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung” hat die freitägliche Berichterstattung von Jens Friedemann, einem Pionier im Immobilienjournalismus, von zwei auf eine Seite kürzen müssen. Das „Handelsblatt” besetzte die Position der nach elf Jahren ausgeschiedenen Immobilienredakteurin Karina Junghanns (sie bekommt auf der Expo-Real den Deutschen Preis für Immobilienjournalismus verliehen) nicht mehr. Die tägliche Immobilienseite der „Welt” erscheint nicht mehr täglich. Der „Immobilien Manager” wird immer dünner. Und auch die Immobilienbeilagen der „FAZ” (seit 1996 die erfolgreichsten in Deutschland) haben nicht mehr die gewohnten Umfänge. Das Traditionsmedium IWH (WEKA-Verlag) gibt es nicht mehr. Die Gefahr ist groß, dass aufgrund der Werbeflaute weitere Immobilienmedien bald ganz eingestellt werden. Natürlich bleibt es jedem unbenommen, selbst zu entscheiden, wofür er sein Geld ausgibt und ob er Anzeigen-Werbung für sinnvoll hält. Der Trend zu immer aufwändigeren BaustellenEvents und Messeauftritten zeigt, dass durchaus noch Geld da ist. Doch klar ist: Ohne Anzeigen gibt es keine Immobilienseiten und -publikationen, keine Sprachrohre der Branche und keine Außendarstellung gegenüber der Öffentlichkeit. Dieser Hinweis muss gestattet sein, denn die Folgen sind fatal. Soll nachher keiner sagen können, er hätte es nicht gewusst und es würde ihm leid tun ... Frank Peter Unterreiner, Freier Journalist (eMail: [email protected]) Nr. 27, 40. KW, 30. September 2002, Seite 2 von 16 Neuer IDW Immobilienbewertungsstandard – Wirtschaftsprüfer basteln Zeitbombe für Immobilienunternehmen Werner Rohmert, seit 15 Jahren Immobilienspezialist von "Der Platow Brief" Unternehmensnews Frankfurt: DeTe Immobilien und Voigt & Haeffner, eine Tochter der Gebr. Röchling KG (Umsatz 2001: 6,3 Mrd. Euro), haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Sie bieten alle Dienstleistungen rund um den sicheren Betrieb einer Immobilie, maßgeschneiderte Energieversorgungslösungen sowie ein umfassendes und flächendeckendes Serviceangebot an. Diese umfasst die Lieferung und Montage von technischen Lösungen zur gesicherten Versorgung mit Energie für Anlagen der Telekommunikationstechnik sowie die Inspektion, Wartung und Instandsetzung mit einer Störungsannahme rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. DeTe Immobilien ist eine 100prozentige Tochter der Deutschen Telekom AG mit ca. 7000 Beschäftigten, 64 Mio. qm bewirtschaftete Fläche und 35.000 Objekten. Frankfurt: Die DEPFA Deutsche Pfandbriefbank AG hat einen Global Pfandbrief mit einem Volumen von 2 Mrd. USD und einer Laufzeit von 5 Jahren begeben. Bei einem Kupon von 3,375 % und einem Ausgabekurs von 99,795 (Reoffer) wird die Emission mit einem Spread von 65 bp über der fünfjährigen USTreasury Anleihe ausgestattet, was einem Spread von 11 bp über Freddie Mac (September 2007) entspricht. Wie die übrigen Pfandbriefe der DEPFA verfügt auch diese Emission über ein Moody´s AAARating. Als ob die Immobilienwirtschaft nicht schon genug gebeutelt wäre. Politik und Banken schnüren dem Mittelstand und damit der mittelständischen Immobilienwirtschaft die Luft ab. An der Finanzierungsfront geht fast Nichts mehr. Noch nie traf die Immobilienwirtschaft eine Verschlechterung aller Rahmenbedingungen gleichzeitig. Und nahezu unbemerkt bastelte das IDW Institut der Wirtschaftsprüfer, deren Stellungnahmen für die Prüferzunft fast Gesetzescharakter haben, im April eine Zeitbombe. Nach ersten Recherchen geht die Bedeutung der Stellungnahme „IDW RS WFA 1“ vom 24. April 2002 weit über das eigentlich besprochene Problem hinaus. In gewünschter IDW-Anwendung lauert eine Bilanzierungskatastrophe, die nicht nur professionelle Immobilienbestandshalter, sondern in weitergedachter Konsequenz, auch Banken, Versicherungen oder auch jedes Unternehmen mit eigenem Immobilienbestand treffen könnte. „IDW RS WFA 1“ droht nämlich jeden zu treffen, dessen Immobilien einen Stichtagswert haben, der deutlich unter dem Buchwert liegt, sofern dieser nicht innerhalb von 3 bis 5 Jahren unter Berücksichtigung der planmäßigen Abschreibung wieder den Buchwert erreichen wird. Und das trifft sicherlich nicht nur auf Ost-Immobilien und vergammelte Wohnungsbestände, sondern auch auf normale Produktionsimmobilien, Messehallen oder selbstgenutzte Bürogebäude an suboptimalen Standorten zu. Haben Sie eine Vorstellung, wie die Leipziger Messe, die für 1 Mrd. Euro landwirtschaftliches Nutzgebiet im Leipziger Norden zweckentfremdet, unter Immobilien- bzw. Ertragswertgesichtspunkten zu bewerten wäre? Dabei fing alles ganz harmlos an. Der Wohnungswirtschaftliche Fachausschuss des IDW setzte sich zusammen, um über die „Berücksichtigung von strukturellem Leerstand bei zur Vermietung vorgesehenen Wohngebäuden“ zu befinden. Intelligente wohnungswirtschaftliche Gedanken zur Bedeutung der Unternehmensplanung für die Bewertung/Bilanzierung von Wohnungsbeständen in den von strukturellem Leerstand betroffenen Gebieten in den neuen Ländern finden sofort die Zustimmung des Immobilienmannes. Für ihn ist klar, dass in vielen Fällen ein Abwertungsbedarf besteht. Just zu jener Zeit begab es sich aber, dass die Prüferzunft sich nicht an allen Fronten mit Orden bedeckte. Vorauseilender Gehorsam ist in solchen Fällen angeschlagenen Images die typisch deutsche Reaktion. Deshalb lässt das IDW auf Anfrage flugs verlauten, dass diese spezifisch wohnungswirtschaftliche Stellungnahme mit spezifischem Ausnahme-Hintergrund der Wohnungswirtschaft in den neuen Ländern für alle Immobilien anzuwenden sei. Jetzt wird es ernst. Eine kräftige Abwertung des Anlagevermögens kann sich heute keiner erlauben. Basel II würde potenziert. Das Gefahrenpotential macht das Erbeben der sonst so standfesten Versicherungswirtschaft deutlich. Auslöser sind noch nicht einmal ganze, unter Nachfragegesichtspunkten nicht unbedingt notwendige BüroStrassenzüge in Leipzig. Versicherungen laborieren an ihren Aktienbeständen und der eher geschichtlichen Bedeutung von Sterbetafeln, die vielen Rentenversprechen zu Grunde lagen. Um dem Abwertungsdruck auf das Anlagevermögen zu entgehen, war es den Versicherungen Ende 2001 gelungen, einen neuen § 341 b HGB durchzusetzen. Danach müssen Kursrückgänge bei im Anlagevermögen gehaltenen Wertpapieren - für die es keine planmäßige AfA gibt - nicht sofort durch Abschreibungen auf den Anschaffungswert aufgefangen werden, sondern erst, wenn diese als „dauerhaft“ angesehen werden müssen. Was dauerhaft meint, ist allerdings durchaus zwischen Unternehmen, Wirtschaftsprüfern und Aufsichtsbehörden umstritten. Die Möglichkeit, eine Gesetzesänderung zu puschen, hat die mittelständische Immobilienwirtschaft ohne Image und Lobby nicht. Im Gegenteil: Es besteht jetzt die ernste Gefahr, dass die IDW-Wohnungsstellungnahme die Bilanzen auch bei gewerblichem Immobilienbestand verhaut. Was hat sich durch „IDW RS WFA 1“ verändert? Die Regelung nach § 253 Abs. 1 Satz 1 Abs. 2 HGB sieht vor, dass Wohngebäude im Anlagevermögen mit einer Nutzungsdauer zwischen 50 und 80 Jahren zu Anschaffungs- oder Herstellkosten abzüglich der planmäßigen Abschreibungen zu bewerten sind. Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert können vorgenommen werden. Sie Nr. 27, 40. KW, 30. September 2002, Seite 3 von 16 müssen vorgenommen werden, wenn die Wertminderung voraussichtlich dauerhaft ist. Die Frage, wann eine Wertminderung dauerhaft ist, hängt von der jeweiligen Nutzungsdauer ab. In der Literatur wurde dafür überwiegend ein Prognosezeitraum von der Hälfte der betriebsüblichen Nutzungsdauer von meist 50 Jahren angenommen. In einer 25 Jahres-Prognose erreicht wohl jede Immobilie den Schnittpunkt zwischen Buchwert nach Abschreibungen und dem beizulegenden Stichtagswert. Unternehmensnews Berlin: ImmobilienScout 24 und der MaklersoftwareSpezialist Glaswald Informatik GmbH, Leipzig, Anbieter der Maklersoftware Pnet Immobilien, kooperieren. Sie werden bis zum Jahresende rund 15.000 Immobilien von PnetAnwendern in die Datenbank von ImmobilienScout 24 integrieren. Pnet-Nutzer können ihre Immobilien ab sofort per Tastendruck problemlos über eine gemeinsame Schnittstelle in die Datenbank von ImmobilienScout 24 überspielen und dort zur Vermarktung anbieten. Pnet wurde speziell für die Vermarktung von Objekten über das Internet konzipiert. Der Grundgedanke des Programms ist die Erledigung des Tagesgeschäftes der Anbieter mit der Software und die tägliche Datenübertragung per Mausklick. Dadurch entsteht für die Datenpflege auf der eigenen Website, den kostenfreien und kostenpflichtigen Portalen keinerlei zusätzlicher Aufwand. Das IDW hat nunmehr den Prognosezeitraum auf drei bis fünf Jahre verkürzt. Die Stellungnahme gilt nach einer Auskunft des IDW für alle Immobilien. Im Ergebnis ist eine außerordentliche Abschreibung stets dann erforderlich, wenn der niedrigere beizulegende Wert (Ertragswert) um sechs bis 10 Prozent unter dem Buchwert liegt (bei 2 Prozent AfA) und nicht erwartet werden kann, dass eine Wertaufholung innerhalb der genannten drei bis fünf Jahre erreicht werden kann. Es kann sogar in der Regel davon ausgegangen werden, dass etwa bei einer neu angeschafften Immobilie unter Berücksichtigung der Transaktionskosten fast regelmäßig bei Zugrundelegung des kurzen Prognosezeitraums eine außerordentliche Abschreibung vorzunehmen sein wird. Die Unsinnigkeit des kurzen Zeitraumes wird schon bei Betrachtung von Immobilienzyklen mit einer Amplitude von acht bis zehn Jahren deutlich. Damit ist allein zyklisch das Risiko außerordentlicher Abschreibungen gegeben. Umgekehrt schafft dies freilich auch die Chance für die Erzeugung stiller Reserven. Erste Abschlussprüfer wenden nach "Der Immobilienbrief"-Recherchen aktuell die April-Stellungnahme auch auf Gewerbeimmobilien an. In der Folge sind in den geprüften Unternehmen außerordentliche Aufwendungen und entsprechende Bilanzverluste darzustellen, obwohl nach der bisherigen Bewertung eine langfristige planmäßige Wertaufholung als plausibel dargestellt werden konnte. Weitere Probleme werden sich ergeben, wenn in einer Bilanz Beteiligungen an Immobiliengesellschaften zu bewerten sind. Jede maßgebliche Beteiligung müsste dazu führen, dass sich die Wirtschaftsprüfer mit den Immobilien der Beteiligungsgesellschaft auseinander setzen müssten. Wie soll das gehen? Wenn das mangels Praxisnähe aber nicht angedacht ist, brauchte man aber nur die Immobilien in eine Immobilienverwaltungsgesellschaft einzubringen, um dem Bewertungsproblem zu entgehen. Das ist aber wohl kaum im Sinne der Richtlinie. Nicht nur für die deutsche Immobilienwirtschaft stellt sich damit ein Problem, das in seiner vollen Schärfe noch nicht erkannt wurde. Helfen würde noch nicht einmal ein Praxis relevanter Umgang mit „IDW RS WFA 1“. Denn vor dem Hintergrund der ab 2005 allgemein anzuwendenden IAS-Rechnungslegung steht sowieso eine verkehrswertnähere Immobilienbewertung an. Die muss dann durch häufiger anzufertigende Verkehrswertgutachten erfüllt werden. Umso überflüssiger ist es, dass das IDW jetzt mit der neuen Stellungnahme – und der undifferenzierten Anwendung durch Wirtschaftsprüfer auf alle Immobilien oder sogar Beteiligungen an Immobiliengesellschaften - noch Verwirrung stiftet. Sie wird für die Immobilie als Sicherheitsorientierte Anlage, die sich gerade in der aktuellen Börsenbaisse bewährt, nichts Gutes bewirken. Nr. 27, 40. KW, 30. September 2002, Seite 4 von 16 Prüfzeitraum von zwei Wochen für Kaufverträge Frank Peter Unterreiner, freier Immobilienjournalist (u. a. FAZImmobilienbeilagen) Unternehmensnews New York: Silverstein unterliegt im ersten WTCProzess. Im Streit zwischen Larry Silverstein, der sechs Wochen vor den Terrorattacken das World Trade Center gepachtet hatte, und den Versicherungsunternehmen ist ein erstes Urteil ergangen. Ausgangspunkt war die Frage, ob es sich bei den Anschlägen am 11. September 2001, bei denen zwei Flugzeuge die Zwillingstürme des WTC zerstörten, um ein oder zwei Ereignisse handelte - mit den entsprechenden Konsequenzen für die Berechnung der Schadenssumme. Wie die "New York Times" berichtet, hat nun ein Bundesrichter entschieden, dass der Anschlag als ein Ereignis zu betrachten ist. Im aktuellen Fall geht es nur um eine Versicherungssumme von 112 Mio. $. Iinsgesamt bedeutet die Frage für Silverstein, ob er sieben oder 3,5 Mrd. $ bekommt. (Quelle: IZ News vom 26.09.2002) Frankfurt: Starwood Capital Group beteiligt sich mit einer Minderheitsbeteiligung an DIC Deutsche Immobilien Chancen AG & Ko KG. Die Gesellschaften sind seit 2001 bereits über ein gemeinsames Joint Venture verbunden. Die DIC verfügt über einen kleinen Projektbestand von 170 Mio. Euro und bearbeitet derzeit ein Projektentwicklungsvolumen von 180 Mio. Euro. Starwood betreut derzeit ein Immobilienvermögen von 7,5 Mrd. USDollar. Immer wieder haben unseriöse Machenschaften einiger Strukturvertriebe und Notare die Immobilienbranche in Verruf gebracht. Rhetorische geschulte Verkäufer schwatzten gutgläubigen Bürgern überteuerte Immobilien auf. Willfährige Notare standen bereit, solche Kaufverträge notfalls auch nachts und am Wochenende zu beurkunden. Immobilie in Verruf gebracht: Oft genug standen die Käufer anschließend vor dem Ruin - denn sie konnten die Immobilie nicht finanzieren, oder das Objekt war nahezu wertlos. So haben Betrüger die Immobilie, eine im Grunde vorzügliche Kapitalanlage, missbraucht und in Verruf gebracht. Insofern ist es positiv, dass dies nun so einfach nicht mehr möglich ist. Neue 14 Tage-Frist: Jetzt wurde analog der Regelung bei Haustürgeschäften und Rechtsgeschäften im Fernabsatz (zum Beispiel Versandhandel) eine Sicherung eingebaut. Dort gilt seit Jahresbeginn ein Widerrufsrecht von 14 Tagen nach Vertragsunterzeichnung. Notarverträge hingegen können nicht widerrufen werden. Also wollte der Gesetzgeber analog 14 Tage Zeit zur Prüfung des Vertrags geben. Dies gilt allerdings nur, wenn Privatpersonen von Unternehmen kaufen, nicht beim Erwerb zwischen Privatpersonen oder zwischen Unternehmen. Notar zur Aufklärung verpflichtet: Doch schon bislang war der Notar gehalten, die Beteiligten mit zeitlichem Vorlauf zu informieren. Und vor allem ist der Notar zur unparteiischen Aufklärung aller Beteiligten verpflichtet. Wer sich bislang als Handlanger von Strukturvertrieben hergab, hat gegen die elementarsten Regeln des Berufsstands verstoßen. Vielleicht hätte es gereicht, dafür drastischere Sanktionen zu formulieren, Beurkundungen außerhalb der Notarpraxis und der üblichen Geschäftszeiten außer in Notfällen zu verbieten. Vor allem sollte jedoch die Aufklärungspflicht des Notars deutlich erhöht werden. Eine Vorlage des Kaufvertrags zwei Wochen vor Beurkundung nützt wenig, wenn der Strukturvertrieb den potenziellen Käufer so lange nicht mehr aus den Augen lässt oder ihm - noch perfider - aus der prallen Provision eine zweiwöchige Urlaubsreise spendiert. Noch Fragen offen: Das hektische Jahresendgeschäft jedenfalls wird jetzt ausfallen oder sich nach vorne verlagern. Käufer müssen aufpassen: Wenn sie sich zu spät für eine Immobilie entscheiden, dann greift die Steuerersparnis erst für das nächste Jahr. Und der Verkäufer muss bangen, ob sein Kunde wieder abspringt, andere Interessenten gehen ihm vielleicht verloren. Eine weitere Frage ergibt sich: Beginnt die Frist von zwei Wochen neu zu laufen, wenn beim Notartermin wesentliche Vertragsinhalte geändert werden? grundbesitz-invest - Deutsche Bank Immobilienfonds überschreitet 8 Milliarden Euro Grenze Der offene Immobilienfonds grundbesitz-invest der DB Real Estate Investment GmbH erreichte zum Ende der 38. Kalenderwoche ein Volumen von acht Milliarden Euro. Der Vertriebsstart des ersten offenen Immobilienfonds aus dem Hause der Deutschen Bank war am 27. Oktober 1970. Heute hat der Fonds 120 Immobilien vorwiegend in westdeutschen Großstädten und in EU-Metropolen. Die Wertentwicklung (incl. Ausschüttungen) wird in diesem Geschäftsjahr (Ende 30.09.2002) auf rund 5% prognostiziert. Seit der Auflegung vor rund 32 Jahren betrug sie über 620%. Der offene Fonds hat lt. GF Helmut Ullrich vor allem auch vom weltweiten Zusammenschluss aller Immobilieninvestmentgesellschaften der Deutschen Bank mit heute über 1 500 Immobilienexperten auf 4 Kontinenten und Immobilien-Assets „under Management“ von über 47 Milliarden USD profitiert. Vertriebs GF Walter Klug ermittelt, dass mit über 23% der Mittelzuflüsse aller offenen Immobilienfonds in Deutschland in diesem Kalenderjahr die DB Real Estate den höchsten Marktanteil erzielt habe. Werner Welter, für den Immobilienbereich zuständiger Managing Director des Hauses, betonte, dass die liquiden Mittel "intelligent" und nur in wertbeständige Immobilien investiert würden. Nr. 27, 40. KW, 30. September 2002, Seite 5 von 16 DEGI eröffnet Gastronomie-Kleinod in Hamburg Unternehmensnews Wiesbaden: Die Aareal Bank AG hat eine Tochtergesellschaft, die Aareal First Financial Solutions AG, gegründet. Sie wird bestehende IT-Lösungen der Aareal Bank rund um Zahlungsverkehr und Kontoführung für wohnungswirtschaftliche Unternehmen weiterentwickeln. Als weiteren Schwerpunkt realisiert die Gesellschaft innovative Produkte für die Wohnungswirtschaft, wie zum Beispiel das Paco. Dieses Zugangs- und Abrechnungssystem basiert auf einem kleinen Chip, der Türen und Tore öffnet, Schranken freischaltet und Waschautomaten startet. Die Gesellschaft geht mit 56 ehemaligen IT-Mitarbeitern der Aareal Bank an den Start. Die Vorstände der neuen Tochtergesellschaft sind Georg Diehl und Armin Heil. Aufsichtsratsvorsitzender ist Michael A. Kremer. Trotz verstärkter Orientierung auf höhere Mietanfangsrenditen verlieren die offenen Fonds doch nicht die Liebe für Topp-Immobilien. Die DEGI Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds mbH (Dresdner Allianz Immobiliengruppe) lässt nach 12 Jahren Totentanz den „Süllberg“ in Hamburg Blankenes wieder in altem Glanz erstrahlen. 1060 wurde auf dem 75 m hohen (!) „Berg“ die erste Festung gebaut. Die Anlage in ihrer heutigen Form wurde 1887 bis 1903 erbaut und ist nach dem Blankeneser Fährhaus eines der ältesten Gasthäuser im Westen Hamburgs. Neuer Süllberg-Chef ist „Sterne“-Koch Karlheinz Hauser (35), der in den letzten 5 Jahren im Berliner Adlon einen Michelin-Stern erkochte. DEGI-GF Hans Brauwers, der rd. 40 Mio. Euro investierte, eröffnete vor wenigen Tagen vor viel Prominenz das architektonische und gastronomische Kleinod. Rechtstipp: Fristlose Kündigung bei unterlassenen Schönheitsreparaturen Führt ein Mieter jahrelang die vertraglich geschuldeten Schönheitreparaturen nicht durch und ist zu erwarten, dass diese auch nicht bei Beendigung des Mietverhältnisses vorgenommen werden, ist der Vermieter zur fristlosen Kündigung des Mietverhältnisses berechtigt. Nach Auffassung des Amtsgerichts Hamburg (Urteil v. 15 November 2001, Az. 41B C 90/01) hat der Vermieter in diesen Fällen gemäß ƒ 564 Abs. 2 Nr. 1 BGB ein berechtigtes Interesse an der Beendigung des Mietverhältnisses, da der Mieter seine Vertragspflichten schuldhaft nicht unerheblich verletzt hat. Im vorliegenden Fall hatte der Mieter seit mehr als einem Jahrzehnt keinerlei Schönheitsreparaturen mehr durchgeführt. Praxistip: Nicht immer rechtfertigen vom Mieter unterlassene Schönheitsreparaturen eine fristlose Kündigung. Neben der Nichtvornahme der vertraglich geschuldeten turnusmäßigen Renovierungsarbeiten muss zusätzlich zu erwarten sein, dass die Arbeiten auch bei Beendigung nicht vorgenommen werden und auch ein Schadensersatzanspruch des Vermieters aufgrund der Vermögenssituation des Mieters nicht befriedigt werden kann. Liegen diese Voraussetzungen jedoch vor, kann nach entsprechender Abmahnung an die Möglichkeit der fristlosen Kündigung gedacht werden. (Autor: Tobias Hiller, Bethge & Partner GbR - Rechtsanwälte und Notar) Beim Schutz Ihrer Immobilie lassen wir uns einiges einfallen. Zum Beispiel: Zugbrücke, Wassergraben oder eine Leibgarde. Auch wenn Sie keine Kronjuwelen haben. Auf majestätischen Schutz brauchen Sie nicht zu verzichten. Vom Pförtnerdienst über den Objektschutz bis hin zur Sonderbewachung übernehmen wir alles, was Ihre Immobilie sicherer macht. Selbst das Burgfräulein wäre bei uns in besten Händen. Nutzen Sie unser Wissen. Infos unter 02 28/52 89 -12 00 oder unter www.deutschepost.de/immobilien Planen. Realisieren. Betreiben. Bewerten. ▲ Initiieren. Alles aus einer Hand. Nr. 27, 40. KW, 30. September 2002, Seite 6 von 16 IMMO MEDIA Research 3 beurteilt Internet-Immobilienmarkt Standort News Rhein-Main-Gebiet: Die Preise für Wohnimmobilien im Rhein-Main-Gebiet waren in den letzten zwölf Monaten mit einem Plus von 2% bis 2,5% recht stabil. Die konstanten Preise und die niedrigen langfristigen Zinsen führten dazu, dass vor allem im unteren und oberen Preissegment große Nachfrage zu verzeichnen war. Im mittleren Preissegement hingegen hatten Zukunfts- und Arbeitsplatzängste stagnierende bis rückläufige Umsätze zur Folge. Dies berichtet Eschner & Partner. Zudem ging die Anzahl der Baugenehmigungen zurück; in Südhessen wurden im Jahr 2001 pro 10.000 Einwohner 32 Genehmigungen erteilt (2000: 35). Bei den Mietpreisen für Wohnimmobilien war ein deutlicher Anstieg festzustellen, so Eschner & Partner. (Quelle: IZ News vom 26.09.2002) Deals Deals Deals München: Die Bayerische Immobilien AG hat drei Immobilien am Standort München veräußert. Dabei handelt es sich um die Büroimmobilie „Zamilapark" (Daglfing, 22.300 qm), das "Bürozentrum Berg-amLaim" (22 500 qm) sowie das „Westpark-Center" (Untersendling, 22.900 qm). Käufer des Immobilienpakets ist die zur Sparkassenorganisation gehörende Fondsgesellschaft WestInvest Gesellschaft für Investmentfonds mbH, Düsseldorf. IMMO MEDIA RESEARCH (www.immo-media-consult.de) legt zum dritten Mal eine Analyse des Immobilienmarktes im Internet vor. Erstmalig sind neben Wohnimmobilien auch Gewerbeimmobilien Gegenstand der Analyse. Wie in den beiden ersten Studien bildet eine große Online- Befragung von Anbietern und Nachfragern den Kern der Analyse. Insgesamt haben sich ca. 1.400 Personen und Unternehmen an der Analyse beteiligt. Für "Der Immobilienbrief" ist erfreulich, dass unsere Partner ImmobilienScout 24 und Immowelt/ascado sich bei allen Ranking-Kriterien auf den vorderen Plätzen befinden. Von März 2001 bis März 2002 haben sich die Visits auf den Seiten der zehn größten deutschen Immobilienplattformen um 33,5% erhöht. Im gleichen Zeitraum stieg die Anzahl der abgerufenen Exposees um 93,4%. Dies ist ein eindeutiger Indikator dafür, dass sich die Trefferquote bei der Immobiliensuche im Internet signifikant erhöht hat. Dennoch herrscht gegenwärtig eine schlechte Stimmung bei den Marktplätzen: Innerhalb des vergangenen Jahres warfen mit der Deutschen Immobilienbörse (November 2001), Immonline.de (Februar 2001) und Estate.net (November 2001) gleich drei der Top Ten der deutschen Immobilien-Portale das Handtuch. Bei PropertyGate wurden mit der 100%igen Anteilsübernahme durch den Axel Springer Verlag im August 2001 erste Konsolidierungstendenzen im Markt der überregionalen Börsen eingeleitet. Im November 2001 folgte die Übernahme der Ascado AG, einer auf gewerblich genutzte Objekte spezialisierten Immobilienbörse, durch die Immowelt AG in Nürnberg, welche den Service jedoch unter gleichem Namen weiter betreibt. Anfang Mai 2002 gaben der Axel Springer Verlag und der RDM die Gründung der gemeinsamen Gesellschaft „Immonet GmbH” bekannt, in der die Online-Immobilienaktivitäten gebündelt werden sollen. Damit schließen sich zwei bedeutende Portale zusammen. Am 15. August 2002 schloss das lautstark gestartete Zeitschriftenportal Versum die Pforten. Für die Nachfrager von Immobilien hat das Internet als Suchmedium weiter an Attraktivität gewonnen. Erstmalig gaben im IMMO MEDIA RESEARCH 3 die Interessenten dem Internet für die Erstrecherche den Vorzug gegenüber der Zeitung. Bei der Verteilung der unterschiedlichen Anbietergruppen ist festzustellen, dass der Wohnimmobilienmarkt im Internet klar vom Berufsstand der Makler dominiert wird. Deren Anteil ist trotz eines leichten Rückgangs mit über 60% mit erheblichem Abstand die größte Gruppe. Ranking der Anbieter: Für die Online-Immobilienbörsen wurde ein detailliertes Ranking erhoben. Die wichtigsten von den Befragten erwähnten Börsen sind (alphabethische Reihenfolge): • bellevue.de • immobilienscout24.de • immopool.de • immowelt.de • planethome.com • propertygate.com. Für die Nachfrager ist die Aktualität das wichtigste Qualitätskriterium für die Angebote einer Immobilienbörse. Hier landeten immobilienscout24.de, propertygate.com und planethome.com auf den ersten Plätzen. Aus Anbietersicht ist der Vertriebserfolg das wichtigste Kriterium. Hier führten Immobilienscout24.de, immowelt.de und Propertygate.com die Hitliste an. Zukunft Bauwirtschaft - Branche muss sich warm anziehen Hans-Kaspar von Schönfels, Chefredakteur von immobilienbusiness Die deutsche Bauwirtschaft wartet im Jahr 2002 vergeblich auf den Aufschwung. Auftragslage und Umsätze entwickeln sich unbefriedigend. Entsprechend angespannt ist die Lage am Arbeitsmarkt. Statt der erhofften Stabilisierung droht der Branche ein Insolvenzrekord. Vor dem Hintergrund einer solch desolaten Datenlage ist es für die Branche umso wichtiger, die langfristige strategische Orientierung nicht zu verlieren. Aus diesem Grund hat die deutsche Bauindustrie das Bonner Institut für Wirtschaft und Gesellschaft beauftragt, die mittel- bis langfristigen Entwicklungs-Chancen vor Nr. 27, 40. KW, 30. September 2002, Seite 7 von 16 dem Hintergrund der gesellschaftlichen »Megatrends« unter die Lupe zu nehmen. Deals Deals Deals Düsseldorf: DB Real Estate hat für den offenen Fonds grundbesitz-invest von der NPC-Gruppe das Büround Hotelensemble „Neues Zentrum Seestern“ mit einem Accor Hotel 4-SterneHotel mit 232 Zimmern und 11 500 qm Bürofläche für rd. 70 Mio. Euro gekauft. Dresden: Bundespräsident Rau hat hat die „AltmarktGalerie“, das 70. ECECenter, mit 100 Fachgeschäften auf ca. 26 000 qm Einzelhandelsfläche und 5 000 qm Büro- und Praxisfläche eröffnet. Projektpartner des 200 Mio. Euro Innenstadt-Projektes, dessen Toplage allerdings durch seinen „InnenhofCharakter“ aus "Der Immobilienbrief"-Sicht leicht gemindert wird, sind neben der ECE die Deutsche EuroShop AG und die TLG. Die Untersuchung zeigt, dass sich Bauwirtschaft und Politik auf erhebliche Veränderungen der Rahmenbedingungen einstellen müssen. Für den Wohnungsmarkt, der in eine historisch neue Phase tritt, gilt dies in besonderem Maße. Bei allen Moll-Tönen zeigt die Untersuchung aber auch, dass mit der deutschen Bauwirtschaft in den kommenden Jahren zu rechnen ist. Die Wachstumsspielräume werden zwar nicht mehr ganz so groß sein. Dem demographischen Wandel wird vor allem der Geschosswohnungsbau Tribut zollen müssen. Dennoch scheint dieser Wandel auf der Nachfrageseite des Baumarktes für die Branche durchaus beherrschbar. Stagnierende Bauproduktion: Der in Westdeutschland seit Jahrzehnten zu beobachtende Rückgang des Anteils der Bauwirtschaft an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung und an der Beschäftigung, der durch den Einheitsboom vorübergehend unterbrochen wurde, setzt sich in den kommenden Jahren in ganz Deutschland fort. Auch bei einem realem BIP-Wachstum von um 1,6 % wird die Bauproduktion stagnieren. Die Zahl der Arbeitsplätze im Baubereich nimmt voraussichtlich weiter ab. Zugleich werden langfristige Einflüsse wirksam, die die Bauproduktion dämpfen. Dazu gehören die abnehmenden finanziellen Spielräume der öffentlichen Haushalte. Die von der Politik Partei übergreifend angestrebte Senkung der Staatsquote auf 40 % bis zum Ende des Jahrzehnts ist nur bei erheblichen Leistungskürzungen und umfassender Privatisierung staatlicher Aufgaben erreichbar. Der hohe direkte und indirekte staatliche Finanzierungsbeitrag zur Baunachfrage dürfte deutlich sinken. Wohnungsbau: Dämpfend auf die Baunachfrage wirkt auch der demographische Wandel. Dies hat vor allem für den Wohnungsbau gravierende Folgen. Bei einer jährlichen Nettozuwanderung von 100.000 bis 200.000 Personen werden, sofern sich das bisherige Wohnverhalten fortsetzt und sich die Wohnverhältnisse in Ost- und Westdeutschland angleichen, bis 2010 noch zwischen 330.000 und 380.000 Fertigstellungen von Wohnungen heutiger Durchschnittsgröße pro Jahr benötigt. Damit wächst die Gesamtwohnfläche – trotz weiter steigender Pro-Kopf-Wohnfläche – höchstens noch halb so stark wie in den 90er-Jahren. Wirtschaftsbau: Im gewerblichen Bau ist die Bedarfslage günstiger. Für den Hochund Tiefbaubedarf der Wirtschaftsunternehmen sind die gesamtwirtschaftlichen Wachstums- und Standortbedingungen ausschlaggebend. Zwar sinkt insgesamt der Bauanteil an den Anlage-Investitionen der Unternehmen. Doch profitiert die Bauwirtschaft vom wachsenden Anteil des vergleichsweise baukapitalintensiven Dienstlei- Düsseldorf / Amsterdam: Der Offene Immobilienfonds WestInvest 1 hat ein weiteres Bürogebäude im Quartier Riekerpolder in Amsterdam erworben. Die auf den Namen "Tiara" getaufte Immobilie umfasst insgesamt rund 9.400 qm Büro- sowie 900 qm Archivfläche. Sie ist vollständig für zehn Jahre vermietet. Das Quartier Riekerpolder ist Teil einer Gesamtentwicklungsmaßnahme, die neben rund 90.000 qm Bürofläche ein Wohngebiet und ein Hilton-Hotel vorsieht. (Quelle: IZ News vom 27.09.2002) stungssektors, der zusätzliche Büro- und Geschäftsflächen benötigt. Nr. 27, 40. KW, 30. September 2002, Seite 8 von 16 Deals Deals Deals Amsterdam: Die Hospitality Europe B.V. will zwei Hotels in Amsterdam verkaufen. Zum einen handelt es sich um das Fünf-Sterne-Hotel Pulitzer im Zentrum der Stadt, das Hospitality Europe 1997 von Ciga gekauft und für etwa 30 Mio. Euro renoviert hat. Der Komplex umfasst 24 Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert entlang eines Kanals, die zu einem Luxushotel mit 230 Betten und zahlreichen Restaurants und Konferenzmöglichkeiten umgebaut wurden. Das zweite Objekt ist das Sheraton Amsterdam Airport Hotel and Conference Center, das direkten Zugang zum Flughafen hat. Der von Hospitality entwickelte Fünf-Sterne-Komplex wurde 1997 eröffnet. Er bietet 408 Zimmer, zwei Restaurants, zwei Bars und verfügt über 24 Konferenzräume für bis zu 1.350 Gäste. Mit den Verkäufen wurde Jones Lang LaSalle Hotels beauftragt. Glasgow: Das Sauchiehall Shoppingcenter in Glasgow ist das jüngste Objekt des iii-Fonds Nr. 3. Die 19.154 qm Verkaufs-, Büro- und Lagerflächen sind fast vollständig vermietet. Die Verträge haben Laufzeiten von 15 bis 25 Jahren. Zu den Mietern zählen neben einem Sportartikelgeschäft, einer Drogerie und zwei Bekleidungsgeschäften auch ein Fitnesscenter und die Royal Bank of Scotland. Infrastruktur: Erheblicher Baubedarf besteht weiterhin bei der Infrastruktur. Der jahresdurchschnittliche Bauinvestitionsbedarf für Verkehrs- und Nachrichtenwesen, Verund Entsorgung, Gesundheit und Pflege, Bildung und Erziehung sowie öffentliche Verwaltung und Sicherheit liegt bis 2010 mit etwa 60 Milliarden Euro kaum niedriger als in den 90er-Jahren. Zum einen ist der ostdeutsche Nachholbedarf noch nicht überall gedeckt. Zum anderen besteht in Westdeutschland inzwischen erheblicher Modernisierungs- und Erweiterungsbedarf. Der Staat wird jedoch für die benötigten Investitionen immer weniger aufkommen. Deshalb drohen Investitionslücken in einer geschätzten Größenordnung von bis zu einem Prozentpunkt des Bruttoinlandsprodukts. Das lässt sich nur vermeiden, wenn verstärkt auf private Finanzierung und Bereitstellung von Infrastruktur zurückgegriffen wird. Voraussetzung dafür ist eine ordnungspolitische Neuorientierung, die privaten Anbietern und Betreibern breiten Raum einräumt. Gleichzeitig kann der Staat die Zahlungsfähigkeit der Nutzer nicht mehr im bisherigen oder sogar weiter steigenden Maße für andere fiskalische Zwecke, insbesondere die Querfinanzierung sozialer Sicherungssysteme, abschöpfen. Angebotsseite problematisch: Mehr Sorgen als die geschilderten Prognosen dürfte die Angebotsseite des Baumarktes bereiten. Das liegt vor allem daran, dass der zur Stabilisierung des Marktes an sich dringend notwendige Kapazitätsabbau nicht im notwendigen Umfang zu Stande gekommen ist. Zu Zeiten der Hochkonjunktur Mitte der 90er-Jahre gab es beispielsweise im deutschen Bauhauptgewerbe rund 71.000 Unternehmen. Heute, am tiefsten Punkt der Baukrise ist diese Zahl nicht etwa gesunken. Sie ist vielmehr auf mehr als 77.000 gestiegen. Einem um 22 Prozent gesunkenen Umsatz steht eine um 8,5 Prozent gestiegene Zahl von Anbietern gegenüber. Ursache: Im Gefolge der Insolvenz eines größeren mittelständischen Unternehmens werden immer häufiger quasi als »Spaltprodukte« mehrere Kleinunternehmen gegründet. Hinzu kommt der beständige Druck auf die Baupreise, etwa durch europäische Niedriglohnunternehmen am deutschen Markt. Diesen Entwicklungen beizukommen, scheint aktuell für die Bauwirtschaft noch das größte Problem, ganz unabhängig von den mittelfristigen Marktperspektiven. Frankfurter Büroimmobilienmarkt – JLL Kurzinformation zum 3. Quartal 2002 Der Frankfurter Büroimmobilienmarkt wird lt. einer Kurzinformation zum 3. Quartal von Jones Lang LaSalle immer mehr von Untervermietungsflächen, die hauptsächlich von Banken angeboten werden, beeinflusst. Zu einer Leerstandsrate von 4,2 % kommt eine Quote von 3,8 % an Untervermietungsflächen hinzu. Trotz fehlender wirtschaftlicher Impulse, liegt der Umsatz bis zum 28.09.2002 mit über 332.000 qm (VorJahres-Vergleichszeitraum: Büromarkt Frankfurt per 28.09.2002 464.000 qm) immer noch 3. Q. 02 3. Q. 01 Entwickl. über dem 10-jährigen Schnitt. Die anhaltenden Spitzenmiete in 42,50 51,13 -16,9 % Entlassungen der Banken EUR/m²/mtl. sowie die politische und wirt3. Q. 02 1.1.02 - 30.9.02 3. Q. 01 schaftliche Unsicherheit füh103.000 332.000 147.400 Umsatz in m² ren zu verzögerten Entschei440.000 = 4,2% 228.600 / 2,2 376.800 / 3,7 dungsprozessen bei Unter- Leerstand nehmen. Deshalb rechnet Untervermie392.000 = 3,8% k. A. k. A. JLL nicht mit einer entschei- tung 832.000 = 8,0% k. A. k. A. denden Trendwende bis Summe Ende 2003. Bis zum Jahresvermietet / spekulativ Summe ende erwarten die Berater Fertigstellungen Eigennutzer einen Gesamtumsatz für den Büroimmobilienmarkt, der bis zum Ende 87.600 133.900 221.500 2002 knapp über 400.000 qm liegt. Pipeline 2003 396.500 Quelle: Jones Lang LaSalle 09/2002 271.300 667.800 889.300 Nr. 27, 40. KW, 30. September 2002, Seite 9 von 16 DEGI – Hochhäuser bleiben in Frankfurt beliebt, aber Sicherheitsbewußtsein steigt Deals Deals Deals München: Über 1.000 Quadratmeter Bürofläche mietete die Werbeagentur Schwenkert, Katzenhuber und Partner in der Feringastraße 6 in Unterföhring über die Berater von ATIS REAL Müller. Die Agentur wird die neuen Räume am Medienstandort Unterföhring im Oktober beziehen. Eigentümer des Objekts ist die Gewerbepark Unterföhring GmbH & Co. München: Wolters Kluwer Deutschland, eine der führenden Fachverlagsgruppen für die Bereiche Recht, Wirtschaft und Steuern, hat im Büroobjekt IT-Port in Unterschleißheim bei München ca. 2 150 qm Bürofläche angemietet. Das Büroobjekt IT-Port ist eine Entwicklung der FOM – Future Office Management GmbH. Hamburg: Die Commerzbank AG hat in der City, Schauenburgerstr. 15 – 21, ca. 1 600 qm Bürofläche in den Schauenburger Kontorhäusern über JLL von der Gothaer Lebensversicherung a.G. angemietet. 26/09/2002 + + + Hanse Orga AG hat in Großborstel, Oldesloer Straße 63, 2 256 qm Bürofläche über JLL von der Luserke Vermögensverwaltung GmbH angemietet. + + + Karen Millen , England, Damenfashion, hat in der Fußgängerzone, Gerhofstraße 32, ca. 130 qm Ladenfläche über JLL von der Procom Investitions- und Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG angemietet. Eine aktuelle Umfrage der DEGI Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds mbH dem offenen Fonds der Dresdner Bank, zur Sicherheit in Frankfurter Hochhäusern zeigt, dass Büronutzer den „Wolkenkratzern“ trotz der Ereignisse vom 11. September 2001 treu bleiben. Allerdings steigt das Sicherheitsbewusstsein. Als Standortvorteil gegenüber „herkömmlichen“ Bürokomplexen werden vor allem Citynähe, imagebildende Adresse der Landmarks von „Mainhattan“ sowie die langfristigen Expansionsmöglichkeiten innerhalb des Gebäudes angegeben. Für Research-Leiter Dr. Thomas Beyerle bleibt die positive Grundeinstellung gegenüber Bürotürmen auch in Zukunft bestehen. 80% der Befragten bejahten, dass sie im Falle einer neuerlichen Standortentscheidung wieder ein Hochhaus bevorzugen würden. In Bezug auf das Sicherheitsempfinden ist jedoch eine erhebliche Bewusstseinsänderung eingetreten. Bereits zum Zeitpunkt des Einzugs flossen neben PkwErreichbarkeits- und Kostenkriterien vor allem Sicherheitsaspekte in die Standortentscheidung ein. Als wesentlich erachten Mieter folgende Aspekte im Bereich Sicherheit der Hochhäuser: Zugangskontrollen des zentralen Eingangsbereichs, generelle Gästeanmeldung, interne Firmenausweispflicht incl. elektronisches Zutrittsmanagement, überwachte Tiefgaragenzufahrten, Trennung Personen- von Lastenaufzügen und stärkere Videoüberwachung. Allerdings hat die Umfrage ebenfalls ergeben, dass nur ein Fünftel aller Befragten generell bereit wäre, dafür auch eine höhere Nebenkostenrate in Kauf zu nehmen. Deutsche Bahn Vermarktungs-Tochter „aurelis“ - 35.000.000 qm Innenstadtgrundstücke sollen verkauft werden Die Deutsche Bahn Tochter, aurelis Management GmbH, Frankfurt, startet mit dem Verkauf ihres 35 Mio. qm großen Immobilienportfolios nicht betriebsnotwendiger Bahn Areale. Es handelt sich lt. aurelis „ausschließlich (um) vermarktungsfähige Grundstücke und Objekte in exponierten Lagen großer deutscher Städte und Ballungsgebiete“. Den Marktwert hat die KPMG auf rund 2,7 Mrd. Euro veranschlagt. Diesem Marktwert von 2,7 Milliarden Euro steht nach den Worten GF Dieter Ullsperger ein geschätzter „Entwicklungswert“ von ca. 10 bis 15 Mrd. Euro gegenüber. "Der Immobilienbrief" ist allerdings immer wieder verblüfft, wie leicht solche Zahlen ohne Erläuterung in die Öffentlichkeit kommen. Denn entweder fehlt dabei der Investitionsbedarf zur Erreichung des Entwicklungswertes oder man fragt sich, wieso ein solcher erkennbarer Entwicklungswert bei der Wertermittlung, die gerade einmal ein Fünftel des späteren Entwicklungswertes ausmacht, nicht berücksichtigt wurde. Das ist so, als wenn Ackerland, das nicht bewirtschaftet wird und von dem man weiß, dass es sicher Bauland wird, noch nach der Bodenwertzahl zur Ermittlung der Fruchtbarkeit bewerten würde. Wir werden die offenen Fragen und die Vermarktungsstrategie im Gespräch mit Ullsperger klären. Aurelis verhandelt derzeit auch mit potentiellen Joint-Venture-Partnern, die sich als Mehrheitsgesellschafter an der Vermarktungsgesellschaft beteiligen können und so von den Entwicklungsperspektiven direkt an der Quelle profitieren können. Noch in diesem Jahr rechnet das Unternehmen mit einer Entscheidung. Voraussichtlich werden wir auf der Expo Real weitere Informationen bekommen. Aus Düsseldorf hört man übrigens erste Gerüchte. Die Immobilienvermarktung startet unabhängig davon aber bereits sofort. Validia 2 (Ideenkapital) - Hamburger Fitness-Fonds im Spannungsfeld zwischen Analyse und Selbstdarstellung Werner Rohmert Wir haben die seltene Gelegenheit, die Fondsanalyse des Fonds-Spezialisten Stefan Loipfinger zum Fitness-Center Fonds Valida 2 direkt der Gegendarstellung des Sprechers der Ideenkapital AG, Axel Pollheim, gegenüberzustellen. Allein schon unser Nr. 27, 40. KW, 30. September 2002, Seite 10 von 16 Analysehinweis in der letzten Ausgabe führte zu der Reaktion. In der Wirtschaftswoche war Loipfinger mit einigen Kritikpunkten bereits zitiert worde. Eine Kurzkritik brachte auch "Der Platow Brief". Im Anschluss werde ich noch kurz zu den Argumenten Stellung beziehen und noch auf eigene Recherchen verweisen. Zunächst die Statements der Kontrahenten: Validia 2 - Unsichere Zukunft für „Fitness-Fonds“ Deals Deals Deals Krefeld: Kayaba Europe GmbH, ein Unternehmen der AutomobilZulieferungsindustrie, hat ca. 10.000 m² Hallen- und 700 m² Bürofläche in Krefeld angemietet. Der Mietvertrag läuft über zehn Jahre. Der Bau des Projekts beginnt im Herbst dieses Jahres. Kayaba verlegt damit seine Europazentrale von Meerbusch nach Krefeld. Die neuen Hallenflächen dienen als europäisches Zentrallager. Entwickler und Vermieter der Flächen ist Prologis, ein amerikanischer Entwickler von Logistikflächen. Jones Lang LaSalle hat die Anmietung vermittelt. Essen: Die mfi Management für Immobilien AG hat jetzt rund 1.900 qm Bürofläche im Bamler Servicepark, Essen, an die Celltech Pharma GmbH & Co. KG vermietet. Die Ansiedlung des Medizinunternehmens ist auf eine Initiative der EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH zurückzuführen. Das dritte Gebäude des Serviceparks, in dem die Celltech Mieter ist, wurde im Dezember 2001 mit 15.400 qm Büro-, Service- und Hallenfläche fertiggestellt. Der Servicepark ist damit vollständig ausgebaut und weist eine Gesamtmietfläche von 35.000 qm und ein Investitionsvolumen von 49 Mio. Euro auf. Im Januar diesen Jahres waren schon die Firmen BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH in den Bamler Servicepark eingezogen. Stefan Loipfinger / Dr. Susanna Berndt Der Trend des neuen Jahrtausends lautet Fitness und Wellness. Da sich mit einem Trend bekanntermaßen viel Geld verdienen lässt, legte die Düsseldorfer Initiatorin Ideenkapital Financial Engineering AG einen geschlossenen Immobilienfonds auf, bei dem das Geld der Anleger in ein Fitnessstudio investiert wird: Validia 2. Die Risiken aus dieser Ein-Mieter-Spezialimmobilie überwiegen jedoch bei weitem die eventuellen Chancen. Die Spezialimmobilie mit umfangreichen Sanitäranlagen und einem Schwimmbad befindet sich im Hamburger Stadtteil Barmbek neben einem Einkaufszentrum. (Anmerkung "Der Immobilienbrief": Der typische spezifische Ausbau eines hochwertigen Fitness-Centers kostet ca. 500 Euro pro qm) Wenn auch dessen Laufkundschaft nach Erfahrungen des ECE-Chefs Dr. Alexander Otto, Deutschlands größtem EinkaufsCenterbetreibers, nicht unbedingt zur relevanten Zielgruppe eines Wellnesstempels zählt, ist die Lage dennoch akzeptabel. Mit dem 14,2-fachen der Nettojahresmiete 2003 entspricht der Einkaufsfaktor (incl. „Weicher Kosten“) für den Anleger gerade noch der vertretbaren Norm. Im oberen Bereich liegen hingegen die weichen Kosten. Sie machen 14,2 Prozent aus. Laut Investitionsplan beläuft sich das Gesamtinvestitionsvolumen auf 23,2 Millionen Euro für rund 5.500 qm Nutzfläche. Das sind immerhin über 4.200 Euro pro Quadratmeter für ein Fitness-Center! Knapp 9,9 Millionen Euro zuzüglich fünf Prozent Agio sollen bei den Anlegern eingesammelt werden. Die Mindestzeichnungssumme beträgt 15.000 Euro. Der Rest der Investitionssumme wird über Darlehen kombiniert mit einem Cross-Currency-Swap auf Basis Euro/Schweizer Franken aufgebracht. 2003 wird die erste volle Jahresmiete in Höhe von 1,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Anleger erhält eine Ausschüttung von acht Prozent p.a., die laut Prognose bis 2023 auf elf Prozent p.a. ansteigt. Nach der geplanten Rückführung des gesamten Darlehens rechnet die Initiatorin für die Jahre 2024 bis 2027 mit einer Ausschüttung von 23 Prozent p.a. Die Anleger erzielen Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung. Laut Prospekt kommt es 2002 zu einem negativen steuerlichen Ergebnis von rund 23,6 Prozent. Die aktuellen Erkenntnisse zum Fondskostenerlass wurden allerdings nicht berücksichtigt. In den Folgejahren handelt es sich durchgängig um positive steuerliche Ergebnisse. Für die für die Miet- und Ausschüttungsentwicklung wichtige Inflationsrate unterstellt die Prognoserechnung einen Wert von 2,5 Prozent. Die Prospektaussage, dass es sich dabei um den Durchschnittswert der vergangenen 20 Jahre handelt, ist jedoch falsch. Der korrekte Wert liegt bei 2,2 Prozent. Das Neubauobjekt wird voraussichtlich im Oktober 2002 eröffnet. Gemietet wurde es für 25 Jahre von der Holmes Place Lifestyle Clubs AG, Berlin. Die in England börsennotierte Muttergesellschaft – Holmes Place PLC – ist den Verpflichtungen aus dem Mietvertrag gesamtschuldnerisch beigetreten. Für Instandhaltung und Renovierung – außer für Dach und Fach – hat die Mieterin aufzukommen. Grundsätzlich wäre der 25-jährige Mietvertrag positiv zu werten, allerdings lässt sich kaum vorhersagen, ob der Fitnessboom, Ansprüche an Center und Bonität einer Fitness Company über 25 Jahre unvermindert anhalten. Obwohl die Fremdfinanzierung synthetisch in Schweizer Franken erfolgt und es zudem mit 52,8 Prozent der Investitionssumme einen Fremdkapitalüberhang gibt, wurde keine Rückstellung für Währungsrisiken gebildet. Desgleichen fehlt eine ausreichende Rücklage für ein Mietausfallwagnis. Zwar wurde eine Versicherung abgeschlossen – sie hat im Falle einer Insolvenz während der ersten fünf Jahre zwei volle Jahresmieten und während dem sechsten bis zum zehnten Jahr eine volle Jahresmiete zu leisten. Für die restlichen 15 Jahre besteht jedoch keine Absicherung. Erst ab dem sechsten Jahr und mit 1,75 Prozent der Nettojahresmiete – also dem für eine solche Spezialimmobilie viel zu geringen Ansatz von 5,50 Euro pro Quadratmeter – wurden Nr. 27, 40. KW, 30. September 2002, Seite 11 von 16 außerdem die Instandhaltungskosten extrem knapp kalkuliert. Düsseldorf: Im GLOCK HAUS die in der Nähe des Kennedydamms vermittelte Trombello Kölbel Immobilienconsulting GmbH, ca. 700 qm Bürofläche im Erdgeschoss an zwei Tochterunternehmen eines renommierten Kosmetikkonzerns. Der Einzug ist für den November dieses Jahres geplant. Von den insgesamt ca. 12.200 qm im Bürogebäude der REDEVCO Services Deutschland GmbH sind hiermit ca. 90 Prozent vermietet. Frankfurt: Die Deka Immobilien Investment GmbH hat in Zusammenarbeit mit der Atis Real Müller ein Bürogebäude in Frankfurt erworben. Der Kaufpreis für das "Carré Mainzer Landstraße" 179190 belief sich auf rund 163 Mio. Euro. Verkäufer des seit Herbst 2001 in Bau befindlichen Objektes ist die Hamburger DWI Grundbesitz-Gruppe. Der siebengeschossige Komplex, der im Frühjahr 2003 fertig gestellt sein soll, bietet rund 24.000 qm Nutzfläche und ist vollständig an zwei Konzernunternehmen der Deutschen Bank vermietet. Duisburg: Stararchitekt Shin Takamatsu aus Japan hat sich im internationalen Gutachterverfahren einstimmig als Planer des MultiCasa gegen RKW Rhode, Kellermann, Warowsky und vier andere Architekten durchsetzen können. Auf einen Blick • • • Immobilie: Neu gebautes Fitness- und Wellnesszentrum im Hamburger Stadtteil Barmbek • • • Faktor: 14,2-fache der Nettomieteinnahme des Jahres 2003 • • • Mindestanlage: 15.000 Euro zuzüglich fünf Prozent Agio • • • Vermietung: Holmes Place Lifestyle Clubs AG, Berlin • • • Ausschüttung: 2003 bis 2023 von anfänglich 8 Prozent auf 11 Prozent p.a. ansteigend; 2024 bis 2027 jährlich 23 Prozent • • • Informationen: Ideenkapital Financial Service AG, Steinstraße 20, 40212 Düsseldorf, Tel. 0211/13608-0, [email protected], www.ideenkapital.de Validia 2 – Die Sicht des Initiators: „Fitness-Fonds-Kritik von Loipfinger überzogen“ Der Initiator ist naturgemäß anderer Meinung. Er stellt klar, der „Kollege Loipfinger schreibt fälschlicherweise, die Finanzierung erfolge in Schweizer Franken. Das ist nicht richtig. Die komplette Finanzierung erfolgt in Euro. Der Schweizer Franken ist als Cross Currency Swap darüber gelegt. D.h., er ist tageswirksam kündbar und läuft 30 Tage später aus. Das Währungsrisiko ist hier wohl unbestritten mehr als überschaubar. Zur Zeit liegt die Finanzierung im Schweizer Franken 1,03 Prozent günstiger als im Euro. Die Franken-Finanzierung wird vielmehr genutzt, um die wohl im Wettbewerbsvergleich einmalige annuitätische Tilgung von 2,5 % p.a. zu unterstützen. Dies führt innerhalb der Mietvertragslaufzeit zur Vollentschuldung der Immobilie. Von langfristigem Tuning kann also hier überhaupt nicht die Rede sein.“ Zum Kritikpunkt Spezialimmobilie schreibt Ideenkapital-Sprecher und erfahrene Journalist (Bild Zeitung) Axel Pollheim: „Auch hier gibt es zwei Szenarien, falls – wovon wir nun wirklich nicht ausgehen – Holmes Place insolvent würde. Die eine ist eigentlich nur am Rande interessant: Andere Betreiber könnten das Objekt als Wellness-Center nutzen. Oder ein Umbau mit verhältnismäßig geringem Aufwand könnte dazu führen, das mit dem Objekt verbundene Einkaufscenter mit Einzelhandelsflächen zu erweitern (für das bereits jetzt eine erhebliche Nachfrage besteht). Solche Notfall-Szenarien sind im Interesse aller Beteiligten natürlich auch durchgespielt worden (siehe auch die ausführliche Sensitivitätsanalyse Seite 89 im Katalog). Der Zeichner würde bei einer Mietnutzungsänderung keine bzw. nur minimale Verluste bei der Rendite erleiden.“ Zum Thema „Weiche Kosten“ schreibt Pollheim: „Um eine einheitliche Berechnungsgrundlage für die weichen Kosten zu gewährleisten, halten wir uns an die Begriffsdefinition aus dem Buch „Geschlossene Fonds“ von Loipfinger/Nickl/Richter. … Unter Berücksichtigung dieser Kosten im Verhältnis zum Gesamtinvestitionsvolumen ohne Agio kommen wir auf 11,53%. Die Position „vorausbezahlte Fondsverwaltung“ wurde in unserer Berechnung nicht berücksichtigt, da es sich hierbei um die Kosten der Fondsverwaltung für die Jahre 2003 bis 2005 handelt. Selbst unter Berücksichtigung der „vorausbezahlten Fondsverwaltung“ würden die „weichen Kosten“ lediglich 11,79% betragen.“ Auch die Instandhaltung sieht Pollheim hinreichend berücksichtigt: „Der Vermieter trägt laut Mietvertrag lediglich die Instandhaltungskosten an Dach und Fach. Da es sich bei der Immobilie um einen Neubau handelt sollten diese Kosten in den ersten Jahren nicht anfallen. Ferner bestehen für die ersten 5 Jahre Gewährleistungsansprüche. Die übrigen Kosten für die Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen trägt der Mieter. Ihm obliegen auch die Schönheitsreparaturen in oder an den Mietflächen. Daher ist ein Rücklage auf Fondsebene hierfür nicht nötig.“ Pollheim verweist gleichzeitig auf einen positiven Check der Unternehmensanalyse Appel. Auf unsere Rückfrage teilte uns Stefan Appel sein Ergebnis mit: „Das Validia 2-Projekt ist wg. Holmes Place und des Standortes an der Hamburger Straße eine Perle! Wir kennen die Wettbewerber am Ort und sehen trotz wachsender Konkurrenz (Aspira geht mit 20.000 qm Wellnessfläche in Wellingsbüttel - bei uns um die Ecke jetzt an den Markt!) einen robusten Markt für diese Betreiberimmobilie (PremiumSegment oberhalb Meridian).“ Validia 2 – Die Argumente aus "Der Immobilienbrief“ –Sicht Werner Rohmert, Vorstand Research Medien AG, "Der Immobilienbrief" Nr. 27, 40. KW, 30. September 2002, Seite 12 von 16 PERSONALIEN Frankfurt: Elfi C. Garthe ist ab Mitte Oktober 2002 bei Jones Lang LaSalle Deutschland verantwortlich für den Bereich Corporate Finance. Sie war zuvor als Business Developing Director für das Investment Banking von General Electric Capital in Deutschland und der Schweiz zuständig. In unserem letzten Gespräch mit Frau Garthe im Juni 1999 wurden allerdings die Schwierigkeiten der Aufgabe in Bezug auf Renditevorstellungen und Standortvorgaben von GE für deutsche Investitionen deutlich. ankers Trust, BHF und Lazard waren weitere Stationen. Steegen/Ammersee: Nach der Überführung des Produktvertriebs geschlossener Fonds der Competence Center AG, Stuttgart, zur eFonds24.de GmbH, Stegen am Ammersee, ist Ralph Bullinger aus der Vertriebsleitung von eFonds24 ausgeschieden und entwickelt als Vorstand der Competence Center AG deren Beraternetztwerk weiter. Ebenfalls nicht mehr bei eFonds24 eingebunden ist der Medienfondsexperte Wolfram Seehaus, der initiatorennahe Tätigkeiten übernommen hat. München: Dieter Riedle (57) ist für die Vertriebsbetreuung der SHB Innovative Fondskonzepte AG, Oberhaching bei München, zuständig. Der DiplomBetriebswirt und Bankkaufmann arbeitet seit 22 Jahren im Vertrieb, zuletzt bei der EUREKA, München. Seit genau 20 Jahren habe ich jetzt im aktiven Geschäft, in der Unternehmensberatung und als Journalist mit geschlossenen Immobilienfonds zu tun. Dennoch bin ich immer wieder überrascht, mit welchem Nerv menschliche Initiatoren-Werbe-CD ROMs als Pressesprecher ihre Weisheiten verbreiten. Die Pollheim-Kritik an der Loipfinger-Analyse wurde übrigens bislang nicht an Loipfinger geleitet, sondern lediglich an die Medien, die Loipfinger zitierten. Vorab noch eine persönliche Anmerkung. Natürlich kann der Fonds gut gehen. Das wünschen wir auch den sicherlich bereitstehenden wahrscheinlich wenig Fitness erfahrenen Anlegern. Schließlich hatte auch noch niemand die Chuzpe, so etwas in einen Fonds zu packen. Andererseits verbieten allein aus Immobiliensicht Spezialimmobilien mit kurzem Produktlebenszyklus eine Finanzierung über Fonds. Auf die Idee einer teuren Fondsfinanzierung kommt doch nur, wer die Immobilie nicht fremdfinanzieren kann. Und Banken stehen sicherlich nicht Schlange, um für über 4.200 Euro pro qm ein FitnessCenter zu finanzieren. Weitere Bonitätsdaten außer der „Börsennotierung“ sind schwer auszumachen. Hier irritieren ein wenig die aktuellen Bemühungen um ein Management Buy Out beim englischen Mietgaranten, die Loipfinger an anderer Stelle erwähnt. In Deutschland springt der Finanzier/Anleger außerdem in interessante unternehmerische Neuland-Position. Schließlich ist Holmes Place außer in London, Spanien und Portugal lt. eigener Homepage in den übrigen Weltregionen überwiegend mit Unikaten vertreten. In Deutschland gibt es in Berlin im Quartier 205 in der Friedrichstraße auf 5.000 qm ein Center. Meine Warnungen, die ich im vergangenen Jahrzehnt frühzeitig vor Seniorenfonds, Urban Entertainment Centern und Multiplexkinos ausgesprochen habe, sind auch auf Mega-Fitness-Center zu übertragen. Dies sind unternehmerische Investments, die durchaus auch erfolgreich sein können. Aber für den Immobilieninvestor ist das Chance-/Risikoverhältnis unausgewogen. Geht es schief, hat er das ganze Risiko. Geht es gut, bekommt er die Miete. Monopolisierung der Chancen bei gleichzeitiger Sozialisierung der Risiken ist das immobilienwirtschaftliche Credo solcher Modelle. Solche neuen Märkte sind gleichzeitig gekennzeichnet durch erfolgreiche Unternehmer in der Startphase, denen die Nachahmer folgen. Durch den Timelag der Immobilieninvestitionen beinhalten diese Märkte mit hoher Sicherheit am Ende ein Überangebot, dass meist zum Schluss über Fonds finanziert wird. Zurück zu den Argumenten: Die Schaumschlägerei kostengünstiger späterer Umbauten in eine normale Immobilie habe ich zuletzt bei einem großen Musical-Theater in Stuttgart gehört, das derzeit die Geldbörsen der Anleger beschäftigt. Natürlich ist ein Umbau technisch möglich. Die erste Generation der Spezialeinbauten ist aber dann verloren. Dazu kommen Umbaukosten, die sich meist erst nach dem Konkurs des Ursprungsinvestors lohnen. Gerade der wird aber bei Validia 2 gesucht. Bei den Weichkosten berücksichtigt der Initiator das Agio nicht, obwohl das niemals in Zweifel stand. Der detaillierte Bezug auf das zitierte Loipfinger-Buch ist naturgemäß unsinnig, da hier weiche Kosten mit neuem Namen nicht berücksichtigt sind. Eine kurze Überschlagsrechnung bestätigt die Werte auf Loipfinger-Niveau. Zu den Instandhaltungskosten könnte man mit Vertrauen in den Mieter auch der Initiatorenmeinung sein. Aber haben Sie eine Vorstellung, was Sie dann für ein Gebäude nach Ablauf der Mietzeit oder bei einer Pleite zurück erhalten. Was machen Sie, wenn der Mieter nach wenigen Jahren meint, die Ausstattung sei nicht mehr zeitgemäß und das Objekt deshalb nicht rentabel. Träumen Sie ruhig weiter von der Geltung der Mietverträge. Ein Anleger sollte die oben zitierten Statements zu den vernachlässigbaren Risiken als Prospektergänzung aufbewahren. Zu dem oben beschriebenen „Perpetuum Mobile“ der Währungsfinanzierung fanden wir übrigens in der Page der Bank Austria Creditanstalt sowie der Bank Austria Creditanstalt (http://www.treasury.at /zinsprodukte/german/content/crosscurrencyswapbeschr6.htm) folgenden Risikohinweis: „Neben dem Erfüllungsrisiko für die Zinszahlungen kommt beim CCS ein Wechselkursrisiko hinzu, das bei langen Swap-Laufzeiten erheblich werden kann. Fällt ein Partner aus und müssen somit die Währungen auf dem Kassamarkt rückgetauscht werden, besteht ein hohes Verlust-, aber auch Gewinnpotenzial.“ Auf Deutsch: Aus Buchverlusten werden bei Auflösung echte Liquiditäts-Verluste. Und auch bei einer echten SFR-Finanzierung gibt es bei zwischenzeitlicher Panik die Möglichkeit, sich Nr. 27, 40. KW, 30. September 2002, Seite 13 von 16 abzusichern. Zum Währungsrisiko ermittelten wir übrigens seit 1953 rund 20 Jahresschlusskurse als „historische“ Höchstkurse. Seit 1997 kennt der SFR nur noch den Weg nach oben (vgl.: Klingsporn/Rohmert in "Der Immobilienbrief" Nr. 24). PERSONALIEN Frankfurt: Peter Pilz (37) ist neuer Deutschland-Chef der Insignia GmbH. Er kommt von Oppenheim und war zuvor bei JLL. Insignia erzielte mit 8.700 Mitarbeitern weltweit 780 Mio. Euro Umsatz. Berlin: Stephan Baumgartner wird Juniorpartner bei der KapHag. Er ist seit 5 Jahren bei der KapHag und wird für Vermietung und Entwicklung neuer Geschäftsfelder zuständig sein. FörderpreisAusschreibung Bonn Förderpreis 2003: GEFMA, der Deutsche Verband für Facility Management, verleiht im kommenden Jahr zum 6. Mal seine mit insgesamt 7.500 Euro dotierten Förderpreise.Es sind Wissenschaftler(-innen) aufgefordert, sich mit ihren Arbeiten (Diplomarbeit, Master Thesis, Dissertation) zum Thema FM am Preiswettbewerb zu beteiligen. Einsendeschluss ist der 14. 01. 2003. (Einzelheiten zur Ausschreibung: www.gefma.de, Einsendungen an: GEFMA Kennwort Förderpreis 2003 – Dottendorfer Str. 86, 53129 Bonn) Hinzu kommen lt. Loipfinger und Heinz Gerlach bei der Ideenkapital AG/GVP eine unzureichend dokumentierte Leistungsbilanz. Sie führte dazu, dass Heinz Gerlach in Direkter Anlegerschutz (DA-Nr. 39B/02 26. September 2002 6. Jahrgang) auch den US-Fonds „6 Chrysler Building N.Y.“ des Initiators Ideenkapital AG mit dem Problemrating „??-Rating“ (kein beanstandungsfreies Wirtschaftsprüfer-Prospektgutachten und keine vollständige 2000er Leistungsbilanz) versieht. Europäische Spitzenhotellerie mit drastischen Einbrüchen – Deutschland bleibt Preis- und Zimmer Diaspora Alle Hotelübernachtungen der sechs bedeutendsten deutschen Hotelstandorte zusammengerechnet (32,8 Mio.) erreichten 2001 nur knapp die Übernachtungsquote der französischen Hauptstadt Paris (33,2 Mio.) und weniger als ein Drittel von Europas Hotelmarktführer London (115 Mio.). Das Hotelangebot (3-5 Sterne Hotels) liegt in Paris bei ca. 46.000 Zimmern und in London bei etwa 52.000. Die Zimmeranzahl der sechs deutschen Hotelstandorte zusammen hingegen machen lediglich ca. 60.000 aus. Insbesondere Märkte mit einem hohen Anteil an internationalen Gästen wie London und Paris (über 60 % aller Übernachtungen in 2001), Mailand (55,9 %), Warschau (59 %), Madrid (49 %) oder München (40 %) verzeichneten deutliche Einbußen in ihrer Performance. Im Hotel-Fachchinesisch ist der Room Yield (Belegung * durchschnittlich erzielter Zimmerpreis = Umsatz pro vorhandenem Zimmer) die wichtigste Kennziffer für den Erfolg eines Hotels. Trotz eines Rückgangs gegenüber 2000 von 18 % blieb London Ende 2001 mit einem absoluten Room Yield von 225 Euro weiterhin Top Performer. Allerdings lag noch zur Jahresmitte 2001 dieser Wert bei 275 Euro. Paris als Zweitplatzierter landete bei mit großem Abstand bei 162 Euro. An dritter und vierter Stelle liegen die Hotelmärkte Mailand (153 Euro), Rom und Barcelona (jeweils 137 Euro), gefolgt von Amsterdam (131 Euro) und Madrid (114 Euro). In Deutschland wurde 2001 der beste Room Yield in Frankfurt (93 Euro) erzielt, dicht gefolgt von Berlin mit 91 Euro. Das macht das mögliche Aufholpotential deutscher Hotelmärkte deutlich. Nachdem die deutsche Hotellerie trotz der Einbrüche bei der New Economy, der konjunkturellen Beruhigung und der Folgen des 11. September 2001 noch mit einem „blauen Auge“ davon gekommen war, zeigen im laufenden Jahr alle Pfeile deutlich bergab. Der Room Yield im ersten Halbjahr 2002 musste - verglichen mit dem Vorjahreszeitraum - in fast allen Hotelmärkten Europas einen Rückgang hinnehmen. Anhand dieser Kennziffer hat sich in Deutschland lediglich Berlin mit einem kleinen Einbruch von -2,2 % auf 93 € noch gut gehalten und schob sich immerhin auf Rang 9 der 23 untersuchten europäischen Hotelmärkte vor. In Deutschland liegt Berlin zur Jahresmitte auf Platz 1 vor dem traditionell stärkeren Markt Frankfurt (siehe unten Artikel Berliner Hotelmarkt). Die rote Laterne hält in diesem Jahr das sonst so verwöhnte München. Der Einbruch der Bayern-Metropole von sage und schreibe -21,8% wird in Europa nur noch von Warschau mit -28 % geschlagen. Die Main-Metropole Frankfurt hat es gleichfalls hart erwischt. Im ersten Halbjahr 2002 zeigt der Room Yield mit 87,22 Euro starke Rückgänge von -15,3% im Vorjahresvergleich. Durchschnittlich erzielter Zimmerpreises und Belegung gingen zurück. Damit zeigt Frankfurt den drittstärksten Rückgang der sechs untersuchten deutschen Hotelmärkte nach München und Köln. Adlon erweitert um Residenz „Wilhelmseck“ Rund 300 persönlich anwesende Gesellschafter stimmten am Samstag bei nur einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen auf einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung der Adlon Erweiterung um die angrenzende „Residenz“ zu. Bezogen auf die abgegebenen Stimmen mit eindeutiger Weisung an den Treuhänder ergab sich eine Mehrheit von knapp 94%. Da bei fehlender Reaktion der Gesellschafter der Nr. 27, 40. KW, 30. September 2002, Seite 14 von 16 Treuhänder gemäß dem Beschlussvorlagen abstimmt, hält das Protokoll ein Ergebnis 97,38% Zustimmung fest. Nach Ausübung eines von der Gesellschafterversammlung beschlossenen vorrangigen Bezugsrechtes der bestehenden Adlon-Gesellschafter für die neuen Fondsanteile sollen die restlichen Anteile frei platziert werden. BUCHTIPP - GEFMA 900 - Gesetze, Verordnungen, Vorschriften im Facility Management: Der Deutsche Verband für Facility Management, hat ein Verzeichnis relevanter Gesetze, Verordnungen und Vorschriften herausgegeben, die im Facility Management zu berücksichtigen sind. Die Liste umfasst 262 Vorgaben der Ministerien von Bund und Ländern, nachgeordneter Behörden, Berufsgenossenschaften, Kammern usw.. Ausgabe September 2002, ca. 23 Seiten, Preis: 23,00 € zzgl. MwSt., kostenlos für GEFMA-Mitglieder: Bestellungen an GEFMA, [email protected], Fax 0228 230498. VERANSTALTUNGEN „Immobilien-Forum 2002“: ImmobilienScout 24, Deutschlands führendes Immobilienportal im Netz, lädt die Entscheider der deutschen Immobilienwirtschaft zum diesjährigen ImmobilienScout-Forum ein. In ausgesuchten Städten diskutieren kompetente Referenten, u.a. Harald Blumenauer, mit den Teilnehmern aktuelle Themen der Immobilienwirtschaft rund um die ImmobilienVermarktung im Internet. Dabei erfahren Sie Wissenswertes zur Erfolgsmessung, Onlinemarketing, EDV-Schnittstellen und neue Trends. Termine: 08.10. München, 10.10. Wuppertal, 15.10. Stuttgart, 16.10. Frankfurt, 22.10. Hamburg und 24.10. Berlin. Anmeldung und weitere Informationen unter: www.is24.de/forum Für Kempinski und Fundus-Chef Jagdfeld war der Erwerb des angrenzenden Wilhelmseck die einzige verbleibende Möglichkeit zu einer marktadäquaten AdlonErweiterung. Ein Kempinski-Mietvertrag ermöglichte den strategischen Mehrheitserwerb von ca. 90% der bestehenden Projektgesellschaft. Durch die allerdings sehr aufwendige Erweiterung wird zum einen die notwendige Bettenkapazität für den neuen Kongressteil durch den Erweiterungsbau hinter dem Palais der Künste bereitgestellt und zum anderen werden zusätzliche Rentabilitätseffekte durch Umbauten und Umstrukturierungen im bestehenden Adlon ermöglicht. Die Lagequalität der Immobilie bewährte sich für die Anleger im ehemaligen Fonds „Seniorenresidenz Wilhelmseck“, der durch die Dr. Hanne-Pleite nicht realisiert wurde. Zwei Jahre stand der Bau still. Platzierungsversuche als Suitenhotel waren vom Markt nicht angenommen worden. Das Damoklesschwert über dem Rohbau wurde immer deutlicher sichtbar. Gute Nerven und erstklassiges Verhandlungsgeschick bewiesen die Gesellschafter des Fonds. Sie blieben hart und kamen ohne Schaden aus der Falle. Auch für Initiator Egon Banghard, der gegenüber seinen Anlegern mit Garantien im Obligo war, dürften damit die schwersten Zeiten vorbei sein. 10. Aengevelt Immobilienkonferenz - Moskau auf dem Weg zur dynamischen Metropole Werner Rohmert, Immobilienspezialist von "Der Platow Brief" "Der Immobilienbrief" nutze die Internationale Immobilienkonferenz Moskau, die der Moskau Pionier Aengevelt zum 10. Mal mit 180 internationalen Gästen veranstaltete, um sich vor Ort über die Entwicklungen zu informieren. Zum letzten Mal waren wir mitten während der Rubel-Krise 1998 vor Ort. Damals brachen alle zwischenzeitlichen Fortschritte wieder zusammen. Internationale Unternehmen verschwanden schnell wieder von der Bildfläche. Nur die Deutschen blieben. Im Backgroundgespräch mit dem deutschen Botschafter in Moskau, Hans-Friedrich von Ploetz, ist dies auch ein wichtiger Grund für das heute gute Image der Deutschen in Moskau. Anders als bei der wirtschaftlichen Eroberung der Neuen Bundesländer schwammen hier nicht die deutschen Haie mit Versicherungen, Heizungen, Beratungsleistungen oder unbekannten „Markenprodukten“ am schnellsten in den Markt. Sprach- und Kostenbarrieren verhinderten dies ebenso wie die Umgangsformen manchen russischer Kontrahenten. Die deutsche Handelskammer achtet strikt auf die Einhaltung der Seriösitätsrahmenbedingungen. Für von Ploetz sind die Russen eines der pragmatischsten Völker überhaupt. Pragmatismus ist auch die Devise der Regierung. Von der Watchlist der möglichen TopKrisenherde ist Russland inzwischen verschwunden. 2.700 deutsche Unternehmen sind bereits in Russland ansässig. Von Ploetz sieht jetzt die „Stunde des Mittelstandes“, der allerdings außerhalb der Metropolen vielleicht besser aufgehoben ist als in Moskau. In Nowgorod entwickelt sich eine expandierende Wirtschaftsregion. Eine interessante Information am Rande: Russland ist ein Importeur von Bargeld. Während das bislang vor allem auf Dollarnoten zutraf, sind im laufenden Jahr 700 Mio. Euro und nur 500 Mio. US-Dollar als Bargeld importiert worden. Die Russen sehen sich dem Europäischen Wirtschaftsraum zugehörig. Inzwischen ist seit einem Jahr auch in Russland der Erwerb von Grund und Boden möglich. In der Praxis verkauft jedoch die Moskauer Stadtregierung – wie Thomas Mundy von Freshfields Bruckhaus Deringer ausführte – keine Grundstücke. Es bleibt bei der Erbaurechtsähnlichen Vermietung über 49 Jahre, die zwar für unternehmerische Investitionen ausreicht, aber aus "Der Immobilienbrief"–Sicht für einen reinen Immobilieninvestor, der die langfristige Wertschöpfung aus der Wertentwicklung des Grundstücks holen muss, nicht ausreicht. Problematisch bleibt die Finanzierung. Holger Müller, Westdeutsche Landesbank, Nr. 27, 40. KW, 30. September 2002, Seite 15 von 16 VERANSTALTUNGEN DFI-Analyse-Tagung: Sind Wohnungsbaugenossenschaften ein neuer Dauerbrenner für Initiatoren und Vertriebe? Mit seinem Entscheid zur Eigenheimzulage hat der Bundesfinanzhof ein neues Vertriebsfenster geöffnet. Der Clou: Die Eigenheimzulage kann auch der in Anspruch nehmen, der zwar Genosse werden, aber nicht in eine Genossenschaftswohnung ziehen will. Damit ist auch Anlegern, die sich bislang keine eigenen vier Wände leisten konnten, der Weg zur Wohnungsbauförderung nicht mehr verbaut. Die DFI-Analyse-Tagung am 17. Oktober 2002 in Frankfurt beantwortet die wichtigsten Fragen. Ein Eingangsreferat informiert Sie darüber, worauf Sie bei Genossenschaftskonzeptionen achten müssen. Ingeborg Esser, Steuerreferentin beim Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen (GdW), macht Sie steuerlich fit. Auf dem Prüfstand: - Europea Genossenschaft zur Förderung des Wohnbaus e.G., - Familien Wohnspar e.G., - Newog Neue Wohnungsbaugenossenschaft e.G. und - Wohnungsgenossenschaft Saxonia e.G. Anmeldungen unter Fax 069/ 24 26 39 60. Tagungsgebühr 613,55 Euro. Abonnenten von "DFI-gerlachREPORT", "Cash." und zahlen 500 Euro, jeweils plus Mehrwertsteuer. kann aber inzwischen wenigstens auf eine erfolgreiche Immobilienfinanzierung verweisen. Der Anforderungskatalog bleibt restriktiv. Russische Unternehmen sind nicht finanzierbar. Es gibt kein Absonderungsrecht von Sicherheiten im Konkurs. Auch Immobilienkredite verschwinden mit unzureichender Bevorzugung in der Konkursmasse. Die erweist sich aber lediglich als monetärer Steinbruch für die verschiedenen Gruppen von Beteiligten und lässt für den Gläubiger nichts übrig. Der Konkurs der zweitgrößten russischen Bank im Gefolge der Rubelkrise, bei dem trotz Einschaltung der Politik auf höchster Ebene alle internationalen Kreditgeber über den Tisch gezogen wurden, hat hier viel Vertrauen zerstört. Im Fazit bleibt Moskau ein Markt für Unternehmer und Developer. Für den reinen langfristigen Immobilieninvestor sind die Rahmenbedingungen noch nicht ausreichend. Allerdings gehören die gesicherten Spitzenlagen mit Kreml-Blick schon auf die Watchliste der Investoren. Immobilienmarkt Moskau - einer der spannensten Märkte Für Aengevelt-Statthalter Hans-Georg Feesche ist Moskau derzeit einer der interessantesten Märkte der Welt. Moskau ist mit 9,5 Mio. Einwohnern in der Kernstadt, 16,1 Mio. Einwohnern in der Region und arbeitstäglich 2,7 Mio. Einpendlern Europas am dichtesten besiedelter Agglomerationskern. Die Metropole ist das wirtschaftliche Entscheidungszentrum Russlands und mit aktuell über 150 in- und ausländischen Banken unbestritten der Finanzplatz Nr. 1 in Osteuropa. Moskau konzentriert nahezu 80% der Finanzressourcen der Russischen Föderation. Mit „Boulevardring“ und „Gartenring“ verfügt die Metropole über zwei überaus funktionstüchtige innerstädtische Straßenringe. Der dritte Ring wird voraussichtlich 2005 vollendet. 1991 umfasste der Moskauer Markt für Büroflächen etwa 7 Mio. qm Russischen Standards und lediglich 370 000 qm BGF Internationalen Standard. Heute sind es 1.35 Mio. qm Büroflächen internationalen Standards. Rund 50 000 Mitarbeiter internationaler Unternehmen haben einen Bedarf von nur etwa 650 000 qm BGF. Das entspricht einem mittleren Büroflächenverbrauch von ca. 13 qm BGF pro Beschäftigten. Wie von Aengevelt schon zuvor prognostiziert sanken seit 1998 die bis dahin deutlich überteuerten Mieten für Büro- und Handelsflächen ab. Die Büromieten reichten in der Spitze bis zu 1 000 US Dollar pro qm pro Jahr. 3 000 US Dollar gab es am Manegeplatz für Handelsflächen. Heute sind es noch 1 200 US Dollar. Und für Platow wären im Schnitt vielleicht 600 US Dollar dort gerechtfertigt. Die völlig überteuerten Mietpreise, je nach Lage und Ausstattung für Büroflächen internationalen Standards im Zentralbezirk konsolidierten sich auf 330 US Dollar pro qm pro Jahr bis zu Ausnahmepreisen von 560 US Dollar pro qm pro Jahr in Spitzenlagen. Absolute Topmieten erzielen derzeit nur noch Bürogebäude der Spitzenklasse mit Kremlblick. Aber selbst hier überwiegt das Angebot derzeit noch als die Nachfrage. Für B-Flächen außerhalb der Topbezirke beginnt die Scala bei 220 US Dollar. Diese im internationalen Vergleich immer noch außerordentlich hohen Mieten sind für Feesche nach marktwirtschaftlichen Preis-Leistungs-Standards immer noch vollkommen überzogen. Hauptleistungsdefizite sind: Lageunsicherheit oder unzureichendes Umfeld, unzureichende Ausstattung, mangelnde Flächeneffizienz, hohe Betriebskosten, fehlende Parkplätze und unzureichendes Facility-Management. Trotz Professionalisierung werden immer noch Fälle bekannt, in denen ausländische Unternehmen ohne sachkundige Beratung fehlerhaft und zudem auch noch wesentlich überteuert anmieten. So kann der Mietvertrag ungültig sein und die Mietvorauszahlung verschwinden. Der wichtigste Aspekt bei allen Immobilientransaktionen ist, dass alle erforderlichen juristischen Dokumente vollständig und lückenlos vorliegen. Dies sind Eigentumsnachweis, Eintragung in das Eigentumsregister und Auszug aus dem Pass des BTI. Ist das Glas halb voll oder halb leer? – Fragen zur Hauptstadt Berlin auf einem Symposium Wirtschaftsjournalistin Karin Krentz Diese Stadt ist anders als andere. Von der Wieder-Gründung des Berliner Zeitschrif- Nr. 27, 40. KW, 30. September 2002, Seite 16 von 16 ten-Verbandes im Jahr 1946 ist ein Bonmot des Vorsitzenden Eduard Grosse überliefert, das die Zustände treffend beschreibt und aus diesem Grund auch heute noch gerne kolportiert wird. „Berlin war immer und wird immer sein, nur – es ist nie.“ Und gerade das ist die Crux für die Stadt und Wirtschaft und Politik. Diese Situation war Gegenstand aller Diskussionen des jüngsten IIR-Hauptstadtsymposiums 2002. Impressum Redaktion: Repkestraße 5, 33378 Rheda-Wiedenbrück Telefon: 05242-901250 Fax: 05242-9079899 [email protected] www.der-immobilienbrief.de Chefredaktion: Christina Winckler (V.i.S.d.P.) Immobilienredaktion: Ulrike Bartholomä, Michael Beck, Dr. Thomas Beyerle, Daniel T. Borger, Ergin Iyilikci, Karin Krentz, Uwe Krey, Stefan Loipfinger, Uli Richter, Werner Rohmert, Frank A. Schultz, Dieter Thomaschowski, Frank Peter Unterreiner Recht / Anlegerschutzrecht: Stefan Frisch - Rechtsanwälte Tilp & Kälberer, Kirchentellinsfurt; Dr. Wolfgang Schirp - Rechtsanwälte Schirp & Apel, Berlin Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder. 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Karl-Georg Loritz, (Bayreuth), Frank Motte Bankverbindung: Kreissparkasse Wiedenbrück (BLZ 478 535 20) Kto.-Nr.: 39578 Bezugsbedingungen: 9,-- Euro pro Ausgabe bei Direktversand per Post (Jahresabonnement für 25 Ausgaben 191,25 Euro) oder kostenlos per eMail über autorisierte Kooperationspartner. Die Meinung zu den Berliner Perspektiven ist unter den Investoren geteilt. Anno August Jagdfeld blieb optimistisch. Noch nie habe es in Berlin so viel gute Immobilie in Top-Lagen zu so fairen Preisen gegeben. MEAG-Geschäftsführer Knut Riesmeier ging die Sache pragmatisch an. Keinen Euro werde sein Unternehmen in Berlin investieren. 10,5 Milliarden Euro hat die MEAG GmbH im übrigen Europa, in den USA und in Asien investiert. Auch Tishman Speyer Properties GmbH konzentriert seine Kräfte lieber auf neue Projekte in Frankfurt am Main. Andere Player jedoch wie die Deutsche Immobilienfonds AG und die TLG Treuhand Immobilien GmbH wollen langfristig in den Standort Berlin vertrauen. Auch die Bauwert Property Group GmbH verfolgt eine andere Strategie als die MEAG. Diese will gar warten, bis der Berliner Markt sich erholt hat. Patrick Reich, GF Bauwert, will dagegen antizyklische Marktverhältnisse ausnutzen. Der mit Spannung erwartete erste öffentliche Auftritt des neuen Senators für Wirtschaft, Arbeit und Frauen Harald Wolf (PDS), der auch wie sein Vorgänger Gregor Gysi ob seiner Vergangenheit nicht ganz unumstritten ist, war durchaus erlebenswert. Amtskollege Peter Strieder (SPD), Senator für Stadtentwicklung, hatte es schwer (oder leicht?), seine optimistische Ansicht zu vertreten, dass Berlin einen Bedeutungswandel erleben werde. Nur über den Zeitpunkt äußerte er sich nicht. „Erhellende Worte“ hatte der Wirtschaftssenator zu bieten. Da war die Rede von einer Abkehr des überholten Politikmodells der neunziger Jahre und von einem endlich einsetzenden Mentalitätswechsel in der Verwaltung. In Zukunft sollen auch für Investoren klare und verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, so Wolf. Verabschiedung von Erhaltungssubventionen, Entschlackung der 3000 Verwaltungsvorschriften und das Rückbesinnen auf die eigentlichen Stärken versprach der Senator. Wesentliche Effekte soll die nun endlich in Gänge kommende einheitliche Anlaufstelle für Investoren in der Stadt bringen. Vorbei also mit den langen Wegen durch die Instanzen des Senats und der Bezirke für die Geldbringer? Die Zusammenlegung der Wirtschaftsförderung GmbH und der BAO Berlin International GmbH ist mehr als überfällig. Die Zukunft wird zeigen, wie ernst gemeint die beabsichtigte Bündelung von Entscheidungskompetenzen in der Realität ist. Große Hoffnungen ruhen auf den Großflughafen Berlin-Brandenburg. Über den nun zustande gekommenen Letter of Intent zeigten sich Wirtschaft und Senat gleichermaßen zufrieden und Klaus Koellen, Geschäftsführer der IVG Airport GmbH, gab sich optimistisch, dass dieser Grundbestandteil eines entsprechenden Vertrages sein könnte. BUCHTIPP - Finanzierungskatalog - Wie Sie Ihr Wohneigentum unter Dach und Fach bringen: Immobilienkauf ist eine Wissenschaft für sich. Hunderte von Fachbegriffen und ein Wust von gesetzlichen und steuerlichen Sonderregelungen machen nicht nur den Laien zu schaffen. Dazu kommen noch Risiken durch unseriöse Berater und wenig durchdachte Vorschläge. Fehler sind schnell gemacht und können dann nicht mehr korrigiert werden. Ein umfangreicher Ratgeber bietet jetzt kompetente Hilfe an. Mit dem Baywobau-Finanzierungskatalog nämlich findet der Immobilieninteressierte auf Anhieb nicht nur die Erklärungen der Fachbegriffe, sondern auch nützliche Angaben zum großen Komplex der Förderung. Zudem wird die Baufinanzierung neben den Themenpaketen Recht und Steuern transparent gemacht. Der nützliche Leitfaden ist jetzt in der zehnten Auflage erschienen. Erwerber von Wohneigentum und Verkäufer von Immobilien finden hier nützliche Orientierung durch das Branchenlatein und viele Tipps. Das Nachschlagewerk berücksichtigt die jüngste Rechtsprechung. Der Baywobau-Finanzierungskatalog (110 Seiten) kann gegen eine Schutzgebühr von zehn Euro bei Baywobau Baubetreuung GmbH, Geyerstraße 32 in 80469 München bestellt werden. E-mail: [email protected], Tel. 089-286-500 oder Fax 089286-50-100.