Sun, Fun and nothing to do?

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Sun, Fun and nothing to do?
SVVIA-NEWS
Der Partner für den Aussendienst
Schweizerischer Verband der Versicherungs-Inspektoren und -Agenten — Fédération Suisse des Inspecteurs et Agents d’assurance
Redaktion: Marc-Oliver Stöcklin, E-Mail: [email protected]; www.svvia.ch
Sun, Fun and
nothing to do?
Die Hitze dringt überall ein. Die Sonne brennt vom Himmel und jeder, nicht
nur im Aussendienst, ist froh, wenn er über eine Klimaanlage im Auto verfügt. Im Sommer dem süssen Nichtstun frönen? Weit gefehlt!
VON MARC-OLIVER STÖCKLIN
Marc-Oliver Stöcklin ist Zen­
tralpräsident SVVIA, Partner Pax
Versicherungen, Mandatsleiter
Union Swiss Brokers Holding AG
und Gastdozent WWZ Uni Basel.
D
er SVVIA hat anlässlich der ersten
Beiratssitzung diverse Themenbereiche zusammengestellt. Einen der
neun Bereiche – «Produkte» – möchte ich Ihnen hier nun kurz erklären:
Die Ausgangslage ist jeweils ein Idealzustand. Mit möglichen Massnahmen versuchen wir über längere Zeit nahe an diesen
Idealzustand heranzukommen. Selbstverständlich braucht es immer wieder Korrekturen. Zu guter Letzt kommen noch die entsprechenden Auswirkungen dazu. Es handelt sich hierbei um Imagepflege (good girl/
boy), die langfristige Wirtschaftlichkeit und
natürlich das Empfinden des Vertrauens.
1. Idealzustand
Generell sind wir der Auffassung, dass Produkte klar verständlich sein und einen erkennbaren hohen Nutzen für den Endkonsumenten
darstellen sollten. Wünschenswert wäre eine
möglichst umfassende Deckung und keine
«Schachtelklauseln».
Beispiele aus der täglichen Arbeit an der Front
sind zum Beispiel die Motorfahrzeugversicherungen. Bei der Deckung des Ereignisses Glasbruch sind je nach Gesellschaft vielfältige
Möglichkeiten vorhanden. Glasbruch sollte
einfach Glasbruch sein, ohne weitere Klauseln
und/oder Einschränkungen, wie dies zum heu-
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AUGUST 2012 | SVVIA-NEWS
tigen Zeitpunkt der Fall ist. Ein Scheinwerfer
ist ein Scheinwerfer, unabhängig davon, ob es
sich um Xenonlicht handelt oder nicht.
2. Mögliche Massnahmen
Der gerechnete Preis sollte gelten, ganz
nach dem Gutdünken und der Risikobereitschaft der Gesellschaft. Generelle Anpassungen sind natürlich immer möglich. Heute
kommt es oft zu Basarrunden. Diese sind zeitintensiv und verursachen durch Bindung
von Arbeitskräften hohe Kosten. Im Endeffekt bekommt derjenige den Zuschlag im
Verdrängungsmarkt, welcher nach diesen
Verhandlungen den besten Preis offeriert
hat. Stossend ist hier bestimmt auch: weit
unter dem gerechneten Preis des Aktuariats,
mit notabene hohen Entstehungskosten.
Einfache, verständliche AVBs mit möglichst
wenig oder keinem Konfliktpotenzial tragen
massgeblich zur Effizienz bei. Ein absolutes
Muss ist eine ganz klare Abgrenzung zum
Betrug und entsprechend scharfe Konsequenzen für diejenigen Kunden, welche zu
betrügen versuchen. Bei gutem Schadenverlauf, über eine gewisse Zeitperiode hinweg,
kann vielleicht sogar eine «Gewinnbeteiligung» an die guten Versicherungsnehmer
ausgeschüttet werden. Beispiele dafür gibt
es ja auf dem Schweizer Versicherungsmarkt.
3 Auswirkungen
3.1 Imagepflege
Es wird über einen mittelfristigen Zeitraum
noch weniger Ombudsfälle und dadurch
eine bessere Presse geben. Die Glaubwür-
digkeit wird steigen und ganz wichtig: Die
Versicherungsidee wird erlebt.
3.2 Langfristige Wirtschaftlichkeit
Die Möglichkeit besteht sehr wohl, dass der
Schadenerledigungsaufwand sinken kann.
Kostspielige Rechtsfälle werden auf ein Minimum reduziert. Die Prämienerosion kann
so – ohne verbotene Absprachen – gestoppt
werden und die entsprechenden «Nebenkosten» sind beinahe inexistent.
3.3 Vertrauen
Reelle Preise fördern das Vertrauen. Das
Versicherungsprodukt entspricht mehrheitlich der Erwartung des Kunden.
Teures Nullsummenspiel
Viele von Ihnen waren in den Ferien schon
auf einem Markt. Es bereitete Ihnen Freude,
über den Preis zu verhandeln. Aber mal ehrlich: Ein gewisser Ärger machte sich doch
spätestens dann breit, wenn der Tischnachbar im Hotel denselben Artikel beim gleichen Händler nochmals um 50 Prozent
günstiger bekommen hat. Ihre Freude war
nur von kurzer Dauer über das «Schnäppchen». Oft sagen Sie nachher: «Uih, der hat
mich aber über den Tisch gezogen. Eigentlich habe ich aber nichts anderes erwartet!»
So und/oder ähnlich ergeht es unseren Kunden. Der Effekt ist derselbe. Die grosse Gefahr ist in unserer Branche zudem, dass
langjährige, treue Kunden von den Neukunden-Rabatten nicht profitieren können, was
diese wiederum – verständlicherweise – verärgert und zum Wechsel zu einem neuen
Anbieter veranlasst, bei welchem sie ja dann
als Neukunde gelten. Dies ist ein Nullsummenspiel, welches die Assekuranz viele Millionen pro Jahr kostet. Die bestehenden
Kunden kennen wir, die neuen nicht. Dennoch bekommen oftmals die alten Kunden
die schlechteren Prämien als diejenigen,
welche man auf Teufel komm raus neu akquirieren möchte für ein paar Jahre.

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