Ein dickes Kompliment!

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Ein dickes Kompliment!
KANINCHEN
DER KLEINTIERZUCHTER 6/2016
In Staffel bach war nicht ganz alles
Sachsengold Schweiz erl e bte anl äss lich
der Klubramm lerschau am vierten
Adventssonntag in Staffelbach AG eine
Premiere. Mit Fran ~ois Menoud stellte
erstmals ein Romand den Champion.
Trotz vie len schönen Tiere n gibt es bei
den Sachsen gold Optimie rungswünsche.
I Experte war ich mir durchaus bewusst, zwei schöne Tiere einzuliefern .
Den Champion zu stellen, war rur mich
dennoch total überraschend», erklärte Fran~i
Menoud, nachdem er da Resultat erfahren hatte. Der prächtige Rammler habe ihm bereits bei
der Freiburger Kantonalen in Bulle mit
96 5 Punkten den R. en ieg eingetragen. Genau dieselbe Totalpunktzahl erreichte er auch
in taffelbach: 9,5 - 9,5 - 10 - 19 - 19 - 9,5 - 10
- 10 =96,5 P. Menoud zilchtet eit zehn Jahren
achsengoldkaninchen al Zweilra e neben
Loh hwarz. Die po itive Entwicklung ei ner
A
Zucht verdanke er den trengen elektionskriterien, die er anwende, lüftete der Freiburger
ein Züchtergeheimni .
Er beschäftigte sich chon während einer
Kinder- und Jugendzeit mit Kaninchen . Weil er
einen Beruf wunsch (Landwirt) nicht realisieren konnte, dienten ie ihm al Ersatz für Kühe
und Pferde. Mittlerweile i t Menoud nicht mehr
in einem erlernten Beruf als Kä er tätig, ondem als Aussendien tmitarbeiter in der Futtermittelbranche. Der Kaninchenzucht i t er tets
treu geblieben. Er schätzt ,sich mit seinen
Tieren zu beschäftigen. eit mehr al 20 Jahren
i t Fran~oi Menoud auch Kaninchenexperte.
Optimierungen in Position 2 erwünscht
Der Freiburger teilte vorläufig den letzten
Champion an einer chweizerischen KlubRammlerschau, die jeweil von der Gruppe
Zentral durchgeführt wurden. Die Mitglieder
von ach engold chweiz führen ab 2016 all-
jährlich eine nationale Klub chau durch, die
alternierend durch die drei Untergruppen
(Sem, 0 t lind Zentral) organi iert wird. 1m
näch ten Jahr laden die Bemer nach chonbühJ
ein. Die Durchführung orte der folgenden Jahre Iod noch nicht bekannt.
In taffelbach wurden die ach engoldkaninchen durch andra Heuberger-Ursprung,
Bözen AG, und Renzo Valsangiacomo, Maroggia TI, bewertet. AI Obmann waltete Mirko
olari, Faido Tl. Alle drei lei teten gute Arbeit
und erhielten lobende Wone von den Züchtern.
Obwohl die Analy e der Ergebnisse von nur
40 Rammlern nicht voll aussagekräftig i t, lasen ich da rau doch einige Erkenntnisse gewinnen. Die erste Po ition (Kop!) cheint gefestigt,
erhielten doch acht Tiere (20 Prozent) eine 10
geschrieben und nur zwei Kaninchen hatten
ich mit einer 9 zu begnilgen.
Ln der zweiten Po ition (Brust) i t auUaJlend, da nur ein Rammler die Maximalpunkt-
Die Exp erten Sandra Heuberger und Renzo Va/sangiacomo.
Position
10,0
9,5
9,0
Kopf, Ohren, Hals
8
30
2
Brust, Schultern, Vorderläufe und Haltung
.1
31
8
Rücken, Becken, Hinterläufe und Bauchlinie
8
29
3
9,5
9,0
Position
4
19,0 18,5 18,0 10,0
Fell, Fellhaut,
Grannenhaare
11
26
3
-
-
-
Farbe und Glanz
27
12
1
-
-
-
Unterfarbe
-
-
2
36
2
Gleichmässigkeit
-
-
-
3
33
4
Werner Schaad aus Niederbipp BE wurde Sieger der
Kollektionswertung der Gruppe Zentral.
KANINCHEN
DER KLEINTIERZÜCHTER 6/2016
Gold, was glänzte
zahl erreichte. Hier besteht noch achholbedarf. «Die Vorderlaufe ind nicht da Problem,
sondern die chwache Bemu kelung der chulterpartie», waren ich die Experten einig. Die
Punktzahlen in der dritten Po iLion (Rücken)
ind praktisch identi h mit jenen des Kopfes
und bestäLigen der Rasse einen guten tand in
diesem Bereich. Ein Tier wurde wegen Übergewicht mit ein m Punkteabzug «bestraft ».
Zibben gefielen besser als Rammler
\ eniger gefestigt zeigt ich die Po ition Fell. 26
Tiere (uber 60 Prozent) hatten sich mit ei ner
1 ,5, drei gar mit einer 18 zu begnugen. «Die
Rammlerfelle ind oft zu wenig griff18 und weien häuf18 Mangel an Unterwolle auf. Darauf
mtissen die Züchter künftig
er achten », bemerkte andra Heuberger.
Die Farbe erwies ich al relativ gut , wa ich
in po itiven Punktezahlen auswirkte. Es i t den
Zuchtern weitgehend gelungen, den uner-
Hannelore Oechslin belegte mit ihrem
kräftigen Rammler den zweiten Platz.
wünschten Ru nflug - mei t an den Ohrrändern - au zumerzen. Bei einigen Tieren wurde
der gewünschte Glanz der Felle venni l. Abetzer zogen eben fall Punktcabzüge nach sich.
Die Beurteilung der Unterfarbe i t nicht nur für
die Züchter, sondern auch fü r die Experten eine
Herausforderung. ur je zwei Rammler waren
makello (10) oder zu fehlerhaft (9). Alle Ubrigen Tiere erhielten eine salomonische 9,5 geschrieben. Die oten in der Po iLion Gleichmä igkeit unterschieden ich nur wenig von
jenen der Unterfarbe. Keine Abzüge ergaben
ich in der Po ition Gesundheit und Pflege.
achser180ldkaninchen zählen nicht zu den
Typcnrassen, wo der gute Bau mit einer weiteren hohen Punktzahl in der Po ition Typische
Erscheinung bestäLigt wird. Ein pitzenvertreter bei den «Farbentieren» mu neben einem
kräftigen Körperbau und einem guten Fell insbesondere auch in den Po itionen 5 bi 7 punkten, um ein hohes Total erreichen zu können.
«Die Zibben, die an der gleichzeitigen Klubschau der Gruppe Zentral au g teilt waren,
gefielen meist besser als die Rammler», sagte
Heuberger abschli end.
Hannelore Oech lin, Ramsen H, belegte
mit ihrem prächtigen Rammler, der zwei Maximalnoten in den Körperpan ien aufwies , den
zweiten Rang vor Emil töckli, Langnau LU.
eben diesen beiden gefälligen Rammlern wieen vier weitere Tiere 96 Punkte auf.
Gleichzeitig führte die Gruppe Zent ral in
taffe lbach ihre Klubschau mit Kollektionund tämmewertung durch. Leider blieb die
Zahl der au gestellten Tiere etwas hinter den
Erwartungen zurück. Werner chaad, iederbipp BE, stellte die iegerkollektion mit
95,6 Punkten (2 x 96 - 2 x 95,5 - je einmal 95
und 94,5). Er verwies Emil töckli (95,3 P.) und
Lokalmatador Ruedi Baumann, taffelbach
AG, (95 P.) auf die Plätze. Die tämmewertung
entschied der Langnauer zu seinen Gun ten (96
- 96 - 97 =96,33 P.).
Zweithobby Kräutergarten
Werner chaad i I eit mehr als 20 Jahren begeisterter ach engoldzüchter. Das elegante
Erscheinung bild, die rotgoldene Farbe und die
Zutraulichkeit der lebhaften Kaninchen gefallen ihm. «Wa , ich - Kollektion ieger? Da
hätte ich nie erwartet», kommentierte er einen
ersten gro n Erfolg.
chaad inter iert ich neben der Kaninchenzueht auch für die Kräuterheilkunde. Angeregt durch da Werk «Kaninehenapotheke»
von «Tierwelt»-Redaktorin Ursula Glauser,
pflanzt er in einem eigenen Garten 32 verchiedene Heilkräuter an. Der Mischung fügt er
gedörrte Äpfel von Hoch tammbäumen und
Randen aus Biobetrieben bei. «Ich habe in früheren Jahren einige Erfahrungen mit kranken
Tieren sammeln können, die mir nun erspart
bleiben », bemerkt ehaad, der gerne auch
andern Züchtern mit Rat und Tat zur eite
Text und Bilder. EmU SrlXkli
teht.
INTERVIEW
Josef Schmutz
Präsident
Sachsengold Schweiz
«Ein dickes
Komplimenth)
lose' Schmutz, seit zwei Jahren sind
Sie Präsident von Sachsengold
Schweiz. Wie beurteilen Sie diese
Zeit?
Mir gefällt die Zusammenarbeit zwischen
den einzelnen Gruppen. Schade, dass sich
nicht mehr Züchter dieser Rasse einem Klub
anschliessen. Wer noch nicht im Klub mit
dabei ist, soll sich bei mir oder einem der
Präsidenten der Untergruppen melden!
Womit sind Sie sonst noch
beschäftigt?
Es gilt in erster Linie meine Nachfolge zu
regeln, habe ich doch meinen Rücktrin an
der nächsten Generalversammlung bereits
seit längerer Zeit angekündigt.
Hat die Bewertung nach dem neuen
Standard Auswirkungen gezeigt?
Für die Sachsengoldzüchter hat sich nur wenig verändert; die beiden für unsere Rasse
wichtigen Positionen Gleichmässigkeit und
Unterfarbe tauschten ihre Positionen. Bei
der Unterfarbe wünsche ich mir künftig eine
bessere Differenzierung. Ich bin aber etwas
ennäuscht, weil - wie bereits an der Rammlerschau in Sempach - das Siegertier die
97er-Marke nicht erreichte.
Sind Sie auch von der Bewertung
Ihres eigenen Rammlers enttäuscht?
Nein, keineswegs! Mit 95 Punkten blieb er
zwar um einen Punkt hinter dem erreichten
Ergebnis an der Klubschau der Gruppe Bern,
wo er Rassensieger war, zurück, doch 10er
und 9,5er liegen oft nahe beisammen.
Wie beurteilen Sie die Ausstellung
in Staffelbach?
Ich kann den Organisatoren nur ein dickes
Kompliment aussprechen, besonders für die
liebevoll gestaltete Dekoration. Alles war
bestens organisiert - was will man noch
mehr?
Intervi ew: EmU Stöckli
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