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Interview-Transkription (Laufzeit: 22 Minuten, 40 Sekunden)
Das Interview wurde am 30.09.2014 abgehalten und aufgezeichnet. Herr Schauer, Disability Manager der Bank
Austria, steht dem Medium Freak Radio zum Thema Disability Management der Bank Austria Frage und
Antwort. Durch das Interview führt Herr Christoph Dirnbacher.
A = Herr Christoph Dirnbacher (Moderator)
B = Herr Erwin Schauer (Disability Manager der Bank Austria)
Einleitung:
Willkommen bei Freakradio. Am Mikrofon begrüßt Sie Joseph Heinz. Im ersten Beitrag der heutigen
Magazinsendung, erfahren Sie wie eine österreichische Bank das Disability Management und Barrierefreiheit
umsetzt. Zu Gast im Studio ist Herr Erwin Schauer, Disability Manager der Bank Austria. Im zweiten Beitrag
nimmt Sie Sandra Knopp mit nach Salzburg. Das Projekt „Neue Arbeit Personalservice“ hat sich zum Ziel
gesetzt, Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ab 45 Jahren, wieder ins Berufleben zu integrieren. Doch
zunächst zurück zur Bank Austria und der Entstehung des Disability Mangements.
Der Bank Austria Konzern beschäftigt derzeit österreichweit rund 10000 Mitarbeiter. Seit heuer erfüllt die Bank
Austria die Behinderteneinstellungsquote komplett, denn jedes heimische Unternehmen ist verpflichtet, pro 25
Mitarbeiter, einen begünstigt-Behinderten zu beschäftigen. Das Interview mit Erwin Schauer führte Christoph
Dirnbacher.
B:
Das Disability Management wurde am 1. April 2010 in der Bank Austria installiert. Ursprüngliche Motivation
dafür war, dass die Bank Austria schon damals sehr viele behinderte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im
Konzern hatte und man sich hier dazu entschied, dass man etwas für diese Menschen tun und der sozialen
Kompetenz der Bank Austria gerecht werden möchte.
Mir hat man dann angeboten, dass ich diese Planstelle als Disability Manager besetzen kann. Das habe ich
gemacht und seitdem sind wir in der Behindertenthematik tätig.
Das Aufgabengebiet des Disability Managements haben wir dann gleich Anfangs erweitert, von behinderten
Mitarbeitern auch auf behinderte Bankkundinnen und -kunden.
A:
Jetzt gibt’s das Disability Management doch schon einige Jahre in der Bank Austria. Was würden Sie sagen, hat
sich seither verändert?
B:
Die Haltung im Konzern hat sich insofern verändert, dass sich das Bewusstsein, Menschen mit Behinderung
gegenüber, dementsprechend verstärkt und dementsprechend herausgebildet hat. Bestes Zeichen dafür ist, dass
der Bank Austria Konzern seit dem letzten Quartal 2012 auch als eines der wenigen Unternehmen Österreichs
die Einstellungsquote für behinderte Menschen erfüllt.
A:
Das heißt, sie haben rund 10000 Mitarbeiter, wenn ich das richtig gelesen habe. Wieviele Menschen mit
Behinderung sind nun beschäftigt?
B:
Wir haben rund 10000 Mitarbeiter und 400 Menschen mit Behinderung und davon 260 begünstigte Behinderte.
A:
Was sind nun die letzten Projekte der Bank Austria in Bezug auf Barrierefreiheit? Wir haben hier einiges gelesen
von Vorlese-Software bis hin zu barrierefreien Homepages und auch Gebärdensprache.
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B:
Für uns ist Barrierefreiheit zu einem Allround-Projekt geworden. Allround-Projekt deswegen, weil es alle
Unternehmensbereiche betrifft. Wir versuchen hier Projekte für gleichzeitig alle Gruppen behinderter Menschen
zu entwerfen. Das ist natürliche eine dementsprechende Herausforderung. Das heißt, dass es in einem
Unternehmen, in Bezug auf Barrierefreiheit, eine ständige Bewusstseinsbildung geben muss. Barrierefreiheit in
einem Großunternehmen bedeutet, am lebenden Prozess, der komplizierter ist, als man denkt, zu arbeiten. Zu
denken, dass man mit einer einmaligen Aktion ein Unternehmen barrierefrei macht, wäre eine phantasielose und
kreativlose Betrachtungsweise der Situation. Man muss sich gewahr werden, dass im Unternehmen und auch
außerhalb des Unternehmens, Produktentwickler, Designer, Architekten, Prozessmanager, und viele, viele mehr,
sich umstellen müssen in ihrer Denkweise, denn sie müssen dann einfach Produkte und Prozesse schaffen, die
auch den Bedürfnissen behinderter Menschen gerecht werden. Das heißt, Barrierefreiheit muss in einem
Großunternehmen dauerhaft gelebt werden. Das bedeutet eben ständig neue Herausforderungen. Es gibt in
Unternehmen ständig neue IT-Systeme, neue Organisationsformen, es ist ein ständiger Wechsel und da muss
man ständig an der Barrierefreiheit arbeiten.
Auch bei uns als Disability Manager ist es so, dass wir ständig dazulernen. Wir bekommen natürlich immer
wieder Beschwerden und Reklamationen von behinderten Bankkunden, die aufzeigen, wo wir noch nicht
barrierefrei sind. Diese Beschwerden sind für uns ein ganz wichtiger Input und wir ersuchen diese Menschen
immer bei uns mitzuarbeiten. Also nicht nur zu kritisieren, sondern auch mitzuarbeiten, damit wir zu möglichst
optimalen Lösungen kommen. Bei vielen Dingen, die die Bank Austria macht, sind wir in einer Vorreiterrolle in
Österreich, oft sogar international. Und darauf sind wir stolz. Das können wir nur in Zusammenarbeit mit
betroffenen Menschen und mit den Interessensvertretungen machen, denn nur dann können wir sinnvolle
Projekte entwickeln. Das umschreibt so ungefähr die Gesamtheit dieses Allround-Projekts „Barrierefreiheit“ bei
uns.
A:
Sie haben das Netzwerk angesprochen. Wie groß ist das Disability-Netzwerk der Bank Austria mittlerweile?
Denn bei unserem letzten Gespräch, im Jahr 2012, war die Rede von 45 Menschen, die da aktiv Mitarbeiten. Ist
da in Zukunft eine Ausweitung angedacht?
B:
Das Netzwerk ist ausgeweitet worden. Im Disability-Netzwerk sind betriebsintern mittlerweile 60 Mitarbeiter,
die mit uns in Bezug auf diese Thematik zusammenarbeiten. Das externe Netzwerk hat sich natürlich durch
unsere Tätigkeit auch dementsprechend erweitert. Was wir mit unserer Homepage gemacht haben ist, dass wir
bereits eine umfassende Vorlesefunktion auf unserer Homepage haben. Und auf den wichtigsten Seiten der
Homepage haben wir noch zwei zusätzliche Funktionen, nämlich eine sogenannte „leichter-lesen-Funktion“ mit
einfacheren Texten und Gebärdensprachvideos. Unser Bestreben ist hier, dass wir auch die restlichen Seiten mit
den zwei zusätzlichen Funktionen dann zur Verfügung stellen können und wir hoffen, dass wir das in den
nächsten Monaten schaffen werden.
A:
Gibt es Rückmeldungen von der Zielgruppe, was diese Services angeht?
B:
Es gibt gewaltige Rückmeldungen, vor allem auch aus dem Ausland. Hier wird bei uns angefragt, inwieweit wir
unterstützen und inwieweit wir unsere Erfahrungen zur Verfügung stellen können. Hier ist also das Interesse sehr
groß. Es hat da Rückfragen aus Deutschland gegeben und auch beispielsweise von einer Bank aus Südafrika.
A:
Sie haben einmal in einem Gespräch gemeint, dass viele, auch Unternehmen, Diskriminierung weniger
absichtlich geschehen lassen, sondern rund 80% seien unbeabsichtigt. Was kann man als Großunternehmen wie
die Bank Austria tun, um solche ungewollten Schlechterstellungen im Konzern zu vermeiden?
B:
Da sind wir wieder bei der Bewusstseinsbildung. Das was man tun kann ist Aufklärung im Unternehmen und
zwar mit allen internen Kommunikationsmitteln. Wir haben das so gemacht, dass wir zum Beispiel innerhalb des
Personals einen regelmäßigen Jourfix-Termin abhalten, wo wir eben mit unseren Personalverantwortlichen
diskutieren und Probleme besprechen. Solche Probleme kann man nicht ganz ausschließen, aber sie werden
dadurch minimiert.
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A:
Apropos HR. Sie haben damals gemeint, dass die Bank Austria mehr und mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
mit Behinderung ansprechen möchte, auch in Zusammenhang mit Carreer Moves. Inwiefern ist dieses Programm
schon Realität geworden?
B:
Das ist insofern Realität geworden, als dass wir, nur weil wir die Einstellungsquote erfüllen, nicht stehen
bleiben. Wir versuchen nach wie vor gezielt behinderte Menschen einzustellen. Bei uns ist es nur so, wie in den
meisten anderen Großunternehmen auch, dass die Neuaufnahmen eingeschränkt sind. Das was wir machen ist,
dass wir jedes Jahr zwischen 40 und 70 Lehrlinge einstellen und da versuchen wir bereits jetzt schon vermehrt
behinderte Lehrlinge einzustellen. Es ist bekannt, dass junge Burschen in erster Linie Kfz-Mechaniker werden
wollen und junge Mädchen Friseurinnen. Für einen Rollstuhlfahrer ist die Ausübung dieser Berufe sicherlich ein
Problem. Warum sollten also Rollstuhlfahrer nicht Bankkaufleute werden? Es ist also so, dass wir diesen jungen
Menschen eine dementsprechende Ausbildung anbieten können und für junge Menschen ist eben die
abgeschlossene Berufsausbildung sicherlich das Wichtigste. Und da bemühen wir uns und würden uns
wünschen, dass wir diesbezüglich einfach mehr Bewerbungen von behinderten jungen Menschen bekommen.
Wir haben bereits mit den Integrationsschulen in Wien begonnen zusammenzuarbeiten, weil wir hier bei dem
Bewerbungen eben mehr Zulauf haben möchten.
A:
Das heißt, wenn ich Sie richtig zusammenfasse: Der Wille wäre da, aber die Anzahl an qualifizierten jungen
Menschen ist Ihnen noch zu wenig?
B:
Diese ist überraschenderweise verhältnismäßig gering.
A:
Das Engagement der Bank Austria ist das eine. Wie sieht es Ihrer Erfahrung nach mit den Mitbewerbern aus? Ist
das Feld der Disability Manager auch eines das vernetzt agiert? Sehen Sie sich an, was eine Erste Bank, eine
PSK ect. in diesem Bereich macht?
B:
Natürlich schauen wir uns das an. Es hat jetzt zum Beispiel ein großes Projekt gegeben, das wir zusammen
realisiert haben, also zusammen auch mit dem Blindenverband und mit der Hilfsgemeinschaft für Blinde und
sehschwache Menschen. Es handelt sich dabei um die Sprachausgabe bei unseren Foyer-Geräten. Hier erstellte
man gemeinsam mit den anderen Banken ein Anforderungsprofil und mittlerweile können wir als Bank Austria
bereits unseren blinden Bankkunden anbieten, dass wir in jedem unserer Foyers zumindest ein derartiges Gerät
mit Sprachausgabe haben. Bis zum Jahresende wollen wir soweit sein, dass alle unsere Geräte über diese
Sprachausgabe verfügen. Das ist in Zusammenarbeit erstellt worden. Das ist ausgesprochen wichtig, da diese
Sprachausgaben, für die einfachere Bedienbarkeit von betroffenen Menschen, doch möglichst ähnlich sein
sollen.
A:
Jetzt knüpft sich daran die nächste Frage: Inwiefern ist diese Einbindung von betroffenen Organisationen oder
Behindertenverbänden wichtig für das Disability Management? Welche Erfahrungen durften Sie diesbezüglich
sammeln?
B:
Ich habe beispielsweise selber eine Behinderung aufgrund einer chronischen Erkrankung. Mir sind die
persönlichen Bedürfnisse von einem Rollstuhlfahrer, einem blinden Menschen oder von einem gehörlosen
Menschen natürlich nicht so bewusst, wie dem Betroffenen selbst. Und da ist es wichtig, dass man mit dem
betroffenen Menschen zusammenarbeitet, und zusätzlich auch mit den Behindertenvertretungen. Denn sonst
würden wir Projekte entwickeln, die einfach am Ziel vorbeischießen und die für diese Menschen einfach nicht
die optimale Lösung schlussendlich darstellen.
A:
Weil wir vorhin gerade von Rollstuhlfahrerinnen und –fahrern gesprochen haben – Sollen alle Bank Austria
Filialen bis 2015 barrierefrei zugänglich sein? Wird dieses Ziel haltbar sein?
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B:
Dieses Ziel muss haltbar sein und wird haltbar sein. Wir haben derzeit 235 Filialen und davon sind
österreichweit ungefähr 100 Filialen bereits barrierefrei gemacht. Die Kosten für die barrierefrei-Machung sind
in einer vollkommen unterschiedlichen Höhe. Da gibt es Filialen, die einfach so beschaffen sind, dass man nur
mehr die taktilen Bänder legen und Glasflächen optisch absichern, sowie ein Induktionsgerät anschaffen muss.
Die Einrichtung der Filialen der neuesten Generation ist bereits so bei uns angedacht, dass wir für
Rollstuhlfahrer abgesenkte Schreibpulte haben und eben die Foyer-Geräte bereits anders aufstellen, sodass die
Radien stimmen und ein Rollstuhlfahrer zu diesen Geräten auch zufahren kann. Die neue Generation dieser
Geräte hat die Tastatur bereits in der von der ÖNORM vorgeschriebenen Höhe. Wir versuchen jetzt noch ein
Softwareprogramm zu entwickeln, da die Touchscreens, die diese Geräte haben, sich nicht in der von uns
gewollten Höhe befinden, sondern einfach höher sind und sich über der Tastatur befinden. Und damit ergibt sich
wieder eine neue Schwierigkeit für die Bedienbarkeit dieser Geräte. Daher entwickeln wir gerade eine Software,
die es Rollstuhlfahrern ermöglicht, über die Tastatur eben alle wichtigen Funktionen dieser Geräte zu bedienen.
Die Geldausgabe funktioniert bereits über die Tastatur. Wir versuchen also dies auf alle Funktionen zu erweitern.
Da gehen wir also schrittweise vor und werden das bis 2016 sicherlich schaffen, dass unsere Filialen barrierefrei
sind. Nur geht bei uns die Barrierefreiheit eben weit über die Gestaltung der Filialen hinaus, denn es muss
beispielsweise auch die gesamte IT barrierefrei werden. Es muss das mobile Banking und das online Banking,
das wir haben, wieder verbessert werden. Hinsichtlich einer Verbesserung für blinde Menschen, sind wir schon
dabei, und arbeiten auch hier wieder mit der Hilfsgemeinschaft und betroffenen Bankkundinnen und –kunden
zusammen, um hier zu einer möglichst optimalen Lösung zu kommen. Wir sind auch gerade dabei, dass wir alle
unsere Drucksorten, die wir haben, wie beispielsweise Geschäftsbedingungen, Verträge usw. pdf-mäßig
umstellen, damit blinde Menschen eine Vorlesefunktion dafür verwenden können. Das sind also sehr
umfangreiche Aufgaben, die wir hier als Bank haben.
A:
Apropos welche Notwendigkeiten Sie haben. Sie haben gemeint, man müsse auch darauf achten, dass die
Wirtschaft das Bundebehindertengleichstellungsgesetz nicht verschlafe. Wie sieht ihr Befund aus, aus heutiger
Sicht? Ist die Wirtschaft in der Zwischenzeit schon munter geworden? Es gibt mitunter auch wieder
Bestrebungen, diese Frist nach hinten verlegen zu wollen.
B:
Ich würde es einmal so ausdrücken: Die Wirtschaft ist munterer geworden. Sehr schätzenswert sind die
Bestrebungen der Interessensvertreter und der betroffenen Personen, die hier tätig sind und darauf hinweisen,
dass diese gesetzliche Frist einfach einzuhalten ist. Das ist sehr wichtig. Wir zeigen hier als Bank Austria, dass
es möglich ist sie einzuhalten und dass man das schaffen kann. Im Grunde genommen glaube ich, dass das ein
jedes Unternehmen kann. Das sollte also kein Problem darstellen. Die Barrierefreiheit in Unternehmen ist
einfach eine Notwendigkeit, die eben in einer modernen Zeit einfach da ist. Das kann man nicht einfach
wegschieben. Das Wichtige ist, und da glaube ich hat die Aufklärungskampagne noch nicht ganz Fuß gefasst,
dass man darauf hinweist, dass hier Unternehmen, mit der Schaffung der Barrierefreiheit, auch neue Zielgruppen
bewerben. Das ist auch ein sehr wichtiger und wirtschaftlicher Faktor. Es sollte eigentlich positiv und nicht nur
von der Kostenseite her betrachtet werden.
A:
Gibt es Statistiken, wieviele Kundinnen und Kunden die Bank Austria gewinnen kann, wenn sie barrierefrei ist,
oder es werden möchte?
B:
Wir wissen heute, je nach Statistik, wieviele behinderte Menschen es in Österreich gibt. Wir wissen auch, was
die Bank Austria für einen Marktanteil in Österreich hat. Dadurch sollte es auch erhebbar sein, wieviele
behinderte Bankkundinnen und –kunden die Bank Austria hat.
A:
Wie sieht es mit der Beratung in Gebärdensprache aus? Seinerzeit war es einmal angedacht, das über Webcams
zu machen. Ist aus diesem Projekt etwas geworden?
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B:
Das ist ein sehr umfangreiches Projekt. Wir sind mittlerweile so weit, um das erste österreichische Lehrbuch in
Gebärdensprache zu gestalten und die Bankerausdrücke standardisieren zu lassen. Und das ist geschehen. Dieses
Lehrbuch liegt mittlerweile in der ÖSD Stufe C1 und C2 vor. Darüberhinaus haben wir einige Kundenbetreuer,
die die Gebärdensprache beherrschen und haben zusätzlich auch Betreuer in Gebärdensprache ausgebildet.
Momentan haben wir eine Kampagne, über die wir in ausgewählten Filialen, in denen wir eben Mitarbeiter
haben, die die Gebärdensprache beherrschen, Kundenbetreuung in Gebärdensprache anbieten. Das ist jetzt
gerade am Laufen. Darüber hinaus haben wir noch immer die Zielsetzung, dass wir in den nächsten Jahren
soweit sind, dass wir Gebärdensprachbetreuung auch über WebCam anbieten können. Hier sind wir aber gerade
damit beschäftigt, einige rechtliche Dinge noch abzuklären, bevor wir das wirklich in Angriff nehmen können.
A:
Davon abgesehen – Welche Projekte stehen für die nächsten Monate an?
B:
Einige Projekte haben wir hier bereits angesprochen. Das ist vor allem der weitere Ausbau der Barrierefreiheit in
den Filialen. Es geht hier um die Umsetzung der gezielten Betreuung in Gebärdensprache. Wir bauen aber hier
auch unser Shuttle-Service, das wir für behinderte Menschen anbieten, die Probleme damit haben, öffentliche
Verkehrsverbindungen zu benutzen, aus. Dieses gibt es im Großraum Wien und mittlerweile auch im Großraum
Graz. Momentan sind wir damit beschäftigt, es in Linz zu installieren, da hoffen wir, dass wir damit in ein paar
Wochen so weit sind. Denn es ist einfach wichtig, dass man Menschen mit diesen Problemen zur Bank bringen
kann. Wir haben auch unseren Filialfinder umgebaut und so können Sie hier genau und detailliert sich anzeigen
lassen, was wir an Barrierefreiheit in den Filialen bereits bieten können und das ist auch sehr wichtig. Denn ein
Mensch mit besonderen Bedürfnissen sollte auswählen können, welche Filiale für ihn die richtige ist. In Wien
haben wir uns diesbezüglich auch mit www.wien.gv.at, also dem Stadtplan der Gemeinde Wien vernetzt. Auch
dort finden Sie die barrierefreien Bank Austria Filialen. Da werden wir auch versuchen, dass wir etwas
Ähnliches österreichweit hinbekommen. Ein weiterer wichtiger Schritt ist, die notwendige Software unserer
Foyer-Geräte und zwar insofern, als dass möglichst alle Funktionen unserer Foyer-Geräte, wie
Kontoauszugsdrucker und Geldausgabegeräte, über die Tastatur benutzbar sind und eben ein behinderter Mensch
nicht gezwungen ist, den Touchscreen zu benutzen. Auch der weitere Ausbau unserer Webseite ist ein wichtiges
Thema, also dass auch die beiden zusätzlichen Funktionen wie Gebärdensprachvideos und die leichter-lesenFunktion, auf allen Seiten gegeben ist. Die Verbesserung unseres Mobile Banking, des Online Banking für
blinde Benutzer und die Umgestaltung unserer Pdf’s unserer Drucksorten, damit blinde Menschen eine
Vorlesefunktion benutzen können, sind ebenfalls sehr wichtige Projekte, die wir in den nächsten Monaten
realisieren wollen.
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