geschichte der hypovereinsbank kempten

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geschichte der hypovereinsbank kempten
1
GESCHICHTE DER
HYPOVEREINSBANK
KEMPTEN
eine information der UniCredit Bank AG,
Corporate history
Inhalt
ÜBERBLICK4
DIE VORGÄNGERBANKEN IN KEMPTEN
5
DIE BAYERISCHE HYPOTHEKEN- UND
WECHSEL-BANK IN KEMPTEN
6
DIE BAYERISCHE STAATSBANK IN KEMPTEN
DIE BAYERISCHE VEREINSBANK IN KEMPTEN
VON DER BAYERISCHEN HYPO- UND VEREINSBANK
ZUR UNICREDIT BANK AG IN KEMPTEN
8
9
11
3
Stammbaum der UniCredit Bank Filiale
in Kempten
1850
Hypo-Bank-Filiale
1861
Bankfirma
August Leipert
1861
1875
1875
Bankhaus Abrell
& Deffner
1897
Bankhaus
L. Ullmann & Söhne
n. b.
Notenbank-Filiale
1875
1908
1909
1900
Disco-WechselFiliale
1909
BV-Filiale
1908
Staatsbank-Filiale
1901
HandelsbankFiliale 1899
Hypo-BankFiliale
1923
1921
1935
1950
1971
1975
1998
1998
HypoVereinsbankFiliale
1998
2000
2009
1899
1905
1923
1925
Bankhaus Ignaz
Wolfsheimer
n. b.
UniCredit
Bank-Filiale
2009
4
Überblick
Die UniCredit ist einer der führenden Anbieter von Bankund Finanzdienstleistungen in Europa. Mitte 2011 wurde sie
bereits zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres beim
Bankencheck des Deutschen Instituts für Service-Qualität
zur „Besten Filialbank Deutschlands“ gewählt. Dabei setzte
sie sich in der Kategorie Filialbank mit ihrer kompetenten,
freundlichen und umfassenden Beratung gegen mehr als
50 Konkurrenten durch. Derzeit hat die Bank in Deutschland mehr als 21.000 Mitarbeiter, über 600 Filialen und rund
3,5 Millionen Kunden. Ihr Erfolg beruht unter anderem auf
zahlreiche Fusionen.
Filiale erhalten. Gesichert ist, dass die Notenbank das angemietete Gebäude der Hypo-Bank am Residenzplatz übernahm und dort ihre Geschäfte fortführte. Erst 1889 zog sie
in ein neues Gebäude in der Bahnhofstraße. Die nationalsozialistische Regierung kündigte 1935 das Ausgaberecht der
privaten Notenbanken auf. Ein Jahr später wurde die Bayerische Notenbank auf die Bayerische Staatsbank – wie die
Königliche Bank nach 1918 hieß – übergeleitet. Die Filiale der
Notenbank ging damit auf die bereits seit 1901 bestehende
Kemptener Filiale der Staatsbank über.
Die Bayerische Staatsbank wurde 1780 von Markgraf Karl
Auch der Filialstandort Kempten spiegelt dies wider. Seit Alexander als „Hochfürstlich-Brandenburg-Anspach-Baynunmehr 150 Jahren ist die UniCredit den Bürgern dieser
reuthische Hof-Banco“ gegründet. Sie gehört zu einem der
Stadt über elf verschiedene Bankhäuser verbunden. Dies
ältesten Äste der Bank. Nach den napoleonischen Kriegen
sind: die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank (Hy- kam Ansbach zu Bayern, und die Bank erhielt den Namen:
po-Bank), das Bankhaus Abrell & Deffner, die Bayerische „Königlich Baierische Banco“. Die bayerische Regierung verDisconto- und Wechsel-Bank (Disco-Wechsel), die Baye- legte den Sitz der Bank in das nun zu Bayern gehörende
rische Notenbank (Notenbank), die Bayerische Staatsbank
Nürnberg. Bald bürgerte sich der Name „Königliche Bank“
(Staatsbank), das Bankgeschäft Ignaz Wolfsheimer, das
ein. Eine erneute Umbenennung in „Bayerische Staatsbank“
Bankhaus L. Ullmann & Söhne, die Bayerische Handels- folgte 1918 mit dem Ende der Monarchie in Bayern. Zu ihren
bank (Handelsbank), die Bankfirma August Leipert, die
Kunden gehörten neben dem Staat vorwiegend heimische
Bayerische Vereinsbank (BV) und die Bayerische Hypo- und
Händler und Industriebetriebe, deren Geschäfte sich vor
Vereinsbank (HVB).
allem nach 1945 positiv entwickelten. 1971 fusionierte die
Bayerische Staatsbank mit der Bayerischen Vereinsbank.
Im Jahr 1861 eröffnete das erste Vorgängerinstitut in Kempten: die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank. Der
Die Bayerische Vereinsbank geht auf eine Privatinitiative zu150. Geburtstag ist Anlass für eine Jubiläumsfeier und für ei- rück. Bedeutende Münchner und Augsburger Hofbankiers,
nen Rückblick auf die bewegte und beeindruckende Bank- Angehörige des Hofadels und bürgerliche Geschäftsleute
geschichte.
schlossen sich zusammen und erhielten am 11. April 1869
von König Ludwig II. von Bayern die Konzession, eine AkDie Gründung der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel- tiengesellschaft zu gründen. Gemäß ihrer Satzung betrieb
Bank im Jahr 1835 geht auf die Initiative König Ludwigs I. die BV von Beginn an sowohl das Kredit- als auch das Hyvon Bayern zurück, der so die Agrarwirtschaft durch Kredi- pothekenbankgeschäft. Auch im 20. Jahrhundert war das
te unterstützen wollte. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts „gemischte Institut“ in diesen beiden Bereichen tätig.
entwickelte sich die Bank zur größten Hypothekenbank in 1921 übernahm die BV die Bankgeschäfte und Filialen der
Deutschland. Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg war die
Bayerischen Handelsbank. Durch eine weitere Fusion mit
Hypo-Bank eine bayerische Regionalbank, die sich nach
der Bayerischen Staatsbank im Jahr 1971 wurde die BV eine
Kräften am wirtschaftlichen Fortschritt des Bundeslandes
der größten Banken Bayerns. In den 1990er-Jahren begann
beteiligte. Erst in den 1960er-Jahren begann sie deutsch- sie in Mittel- und Osteuropa zu expandieren.
landweit und in den 1970er-Jahren auch international zu
expandieren.
1998 entstand durch die Fusion der Bayerischen Vereinsbank mit der Bayerischen Hypotheken- und WechselGemeinsam mit der Königlichen Bank gründete die Hy- Bank zur Bayerischen Hypo- und Vereinsbank das damals
po-Bank 1875 die Bayerische Notenbank, die Banknoten
zweitgrößte deutsche Bankinstitut. Seit 2005 gehört es zur
und Kredite ausgab, sowie Wechsel diskontierte. Mit der
UniCredit. Erkunden Sie mit dieser Broschüre die EntwickGründung der Notenbank wurden auch die bisherigen
lung von den Anfängen in Kempten bis zur heutigen Filiale
Hypo-Bank-Filialen in Augsburg, Kempten und Lindau auf
in der Bahnhofstraße 7.
das neue Institut überschrieben. Aus der Kemptener HypoBank-Filiale wurde so eine Filiale der Notenbank. Im Historischen Archiv der Bank sind kaum Unterlagen über diese
5
DIE VORGÄNGERBANKEN IN KEMPTEN
Wie aus dem Stammbaum erkennbar, waren neben der
Hypo-Bank, der Notenbank, der Staatsbank, der BV und
der HypoVereinsbank in Kempten sechs weitere Vorgängerbanken der UniCredit tätig: die Bayerische Disconto- und
Wechsel-Bank, die Bayerische Handelsbank sowie die Privatbankhäuser Abrell & Deffner, Ignaz Wolfsheimer, August
Leipert und L. Ullmann & Söhne.
Das Vorgängerinstitut Bayerische Disconto- und WechselBank wurde 1905 als gemeinsames Tochterinstitut der
Berliner Disconto-Gesellschaft und der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank in Nürnberg gegründet. Grund
dafür war unter anderem der Wunsch der beiden Mutterkonzerne, über mehr Filialen im nordbayerischen Raum zu
verfügen. Das neue Tochterinstitut wurde mit einem Aktienkapital von zwölf Millionen Mark ausgestattet. Neben der
Eröffnung eigener Geschäftsstellen übernahm die Bank
auch alteingesessene Firmen. In Kempten erwarb die Disco-Wechsel am 1. Januar 1909 das Bankgeschäft Abrell &
Deffner, das 1897 gegründet worden war. Außer dem vorhandenen Personal übernahm die Disco-Wechsel auch das
Bankgebäude in der Sedanstraße 101 (Ecke Bahnhof- und
Sedanstraße), wo sich heute ein Geschäftshaus befindet.
Der bisherige Bankinhaber Heinrich Abrell zog sich mit der
Übernahme ins Privatleben zurück, während sein Partner
Blick in die Kemptener Bahnhofstraße 1914,
Quelle: Stadtarchiv Kempten
Wilhelm Deffner die Filiale noch bis 1923 leitete. Bereits 1917
hatte die Hypo-Bank alle Aktien der Disco-Wechsel übernommen und führte sie als Tochtergesellschaft weiter. Im
Laufe des Jahres 1923 leitete die Hypo-Bank die Geschäfte
der Disco-Wechsel per Vertrag auf sich über und integrierte
sämtliche Filialen der Tochtergesellschaft. In Kempten wurde aus der Disco-Wechsel entsprechend eine Hypo-BankFiliale. Damit war die Hypo-Bank am Standort Kempten
erneut präsent.
Eine weitere Vorgängerbank in Kempten war die Handelsbank: Sie wurde 1869 als „gemischtes Bankinstitut“
in München gegründet und durfte wie die BV sowohl das
Kredit- als auch das Hypothekenbankgeschäft betreiben.
Auch in Kempten gründete die Handelsbank 1899 durch
die Übernahme des Bankgeschäfts Ignaz Wolfsheimer eine
Filiale, die sich sehr erfolgreich entwickelte. Eine weitere Vergrößerung erfuhr die Kemptener Handelsbank-Filiale 1905
durch die Angliederung des Bankhauses L. Ullmann & Söhne, welches bereits seit 1869 bestand. 1920 übertrug die
Handelsbank ihre Bankgeschäfte inklusive aller Filialen auf
die BV. Da die Handelsbank zwei Standorte in Kempten hatte einen in der Bahnhofstraße und einen im „Ponikauhaus“
gab es nun mit der seit 1908 existierenden Filiale der Bayerischen Vereinsbank drei BV-Standorte in Kempten. Erst
1924 wurden diese im Bankgebäude in der Bahnhofstraße
7 zusammengelegt.
6
DIE BAYERISCHE HYPOTHEKEN- UND WECHSEL-BANK
IN KEMPTEN
Die Geschichte des ältesten Vorgängerinstituts der UniCredit Bank AG beginnt in Kempten 1861 mit der Eröffnung
einer Filiale durch die Hypo-Bank. Im 26. Rechenschaftsbericht der Hypo-Bank für das Geschäftsjahr 1861 ist vermerkt, dass „wir auf Antrag der Stadt Kempten und der
kommerziellen Autoritäten daselbst (…) eine Filiale unserer
Anstalt auf dem dortigen Platze errichten.“ Der Magistrat der
Stadt Kempten hatte in einem Antrag vom 8. April 1861 an
die Bank die Gründe für die Eröffnung einer Filiale in der
Stadt folgendermaßen benannt: „In Kempten besteht ein
echtes Bedürfnis nach einer potenten Bank, weil sich seit
Jahren dort kein Bankgeschäft mehr befindet und alle diesbezüglichen Geschäfte durch Augsburger Bankiers getätigt
werden. Die Prosperität eines Bankgeschäftes ist durch den
bedeutenden Handel des Allgäuer Oberlandes mit Landprodukten (Butter, Käse, Schmalz und Zuchtvieh) sowie die
junge Industrie (vor allem Textil) gewährleistet.“ Die Leitung
der Hypo-Bank entschied dieser Bitte nachzukommen und
bestimmte mit ihrem Beschluss vom 25. April 1861 „die Errichtung einer Filialbank in Kempten. “ Ein Pluspunkt für den
Standort war auch die seit 1852 bestehende Anbindung an
die Ludwig-Süd-Nord-Bahn, die Kempten zu einem wichtigen Bahnknotenpunkt machte. Auch die Erlaubnis der Bayerischen Regierung zur Eröffnung der Filiale lag bald vor: Mit
Schreiben vom 29. Mai 1861 wurde über den Königlichen
Bankkommissär die ministerielle Genehmigung erteilt.
Eine geeignete Unterbringung für die Geschäftsräume wurde schnell gefunden. Die Bank mietete in bester Lage den
ersten Stock des sogenannten Weidle´schen Hauses gegenüber der Residenz (am heutigen Residenzplatz). Neben den
Geschäftsräumen befanden sich hier auch die Wohnung des
Filialleiters sowie in einem kleinen Hinterhaus die Waschküche, die Holzlege und ein Zimmer für den Bankdiener. Das
Bankdirektorium verpflichtete drei Mitarbeiter und einen Leiter; die Wahl des Leiters fiel auf Ludwig Sondermann.
Zur offiziellen Eröffnung am 1. Oktober 1861 versandte die
Hypo-Bank Kempten an alle potenziellen Kunden und an die
örtliche Presse ein sogenanntes Circular, ein Rundschreiben, in dem sie ihre Geschäftsschwerpunkte aufzählte. Das
Angebot überzeugte, denn von Beginn an entwickelte sich
die Filiale bestens. Die Stadt Kempten hatte nicht zu viel versprochen und der Bank gelang es schnell, gute Kontakte
zu den ortsansässigen Händlern und den Geschäftsleuten
der sich rasch entwickelnden Industriezweige zu knüpfen.
Allerdings hielt die positive Stimmung nicht lange an. In einem Bericht aus dem Sommer 1863 an den Vorstand der
Hypo-Bank in München heißt es: „Die Geschäfte der Filiale
leiden unter dem Drucke der Zeitverhältnisse nicht unbe-
Postkarte mit Blick auf den Kemptener Residenzplatz
ohne Datum, Quelle: Stadtarchiv Kempten
deutend, indem die amerikanischen Wirren (gemeint ist der
amerikanische Bürgerkrieg von 1861 bis 1865), deren Ende
nicht abzusehen ist, nicht nur der Baumwollindustrie, sondern auch den Käsereien des Allgäus großen Eintrag tun.“
Anders als erwartet, erholte sich die Filiale in den nächsten
Monaten und konnte wieder gute Erträge vorweisen. Ende
März 1864 bat Filialleiter Ludwig Sondermann sogar darum,
das Personal aufzustocken. Im Juli 1866 verstarb Ludwig
Sondermann unerwartet. Die Nachfolge trat der bisherige
Buchhalter und Depositar Ludwig Frauenholz an. Zur gleichen Zeit wurde das Personal der Filiale Kempten durch
zwei weitere Mitarbeiter verstärkt.
Noch ehe 1875 die Filiale Kempten an die Bayerische Notenbank abgetreten wurde, versetzte die Bankleitung Ludwig
Frauenholz in die Zentrale nach München, wo er einige Jahre
später zum Vorstandsmitglied aufstieg. Nun führte die Notenbank die Filiale in Kempten weiter. Damit endet zunächst
die Geschichte der Hypo-Bank in Kempten, denn von 1875
bis 1923 war sie in der Stadt nicht mehr vertreten.
Erst 1923 kehrte die Bank mit der Übernahme einer Filiale
ihres Tochterinstituts, der Disco-Wechsel, nach Kempten
zurück. Die Hypo-Bank übernahm die Filiale im Eckgebäude
an der Bahnhof- und Sedanstraße samt Personal.
Nach der Inflation von 1923 und der Weltwirtschaftskrise
im Jahr 1929 kam es 1931 zu einer heftigen Bankenkrise in
Deutschland, die den Konzentrationsprozess im Bankwesen beschleunigte. Zunächst war in Kempten davon allerdings nichts zu spüren.
7
Erst die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse während
des Zweiten Weltkrieges trafen auch die Geschäfte der Hypo-Bank-Filiale. In der Stadt wurden vor allem Konsumgüter hergestellt. Diese Betriebe wurden während des Krieges
nicht mehr mit Rohstoffen beliefert und fuhren ihre Produktion entsprechend herunter. Fliegerangriffe und Bombardements zerstörten viele Wirtschaftsbetriebe und die Infrastruktur Kemptens. Nach dem Ende des Krieges musste die
Wirtschaft wieder aufgebaut werden. Neue Firmen wurden
gegründet, die Textilindustrie ausgebaut. Sie gaben dem
Wachstum erste Impulse. Die Hypo-Bank-Filiale unterstützte Kempten beim Wiederaufbau und sorgte mit Krediten dafür, dass das gewerbliche Leben wieder in Schwung kam.
Aufgrund der stetigen Aufwärtsentwicklung entschied sich
der Münchner Bankvorstand Mitte 1959 für eine umfassende Modernisierung des Filialgebäudes. Im Januar 1960 waren die Baumaßnahmen beendet. In einem Artikel der Zeitung „Der Allgäuer“ lässt sich dazu Folgendes nachlesen:
„Filialleiter Willy Seitz dankte dem Architekten, der Stadtverwaltung und allen Unternehmen, die am Bau beteiligt waren, für ihre Unterstützung. Das Mitglied des Vorstands der
Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank Fritz Hemmer unterstrich das Bemühen, durch Zuverlässigkeit und
Schnelligkeit den großen Kundenkreis zufriedenzustellen.
Dies falle umso leichter, als die Bank in langjähriger Zusammenarbeit die vorsichtige, solide Art ihrer Allgäuer Kunden
schätzen gelernt habe. Der Umbau werde eine rasche und
reibungslose Abwicklung des Geschäftsbetriebs zur Folge
haben, was alle Kunden gewiss zu schätzen wüssten. Ein
Rundgang überzeugte die Teilnehmer vom Gelingen des
Umbaus. Die Räume sind jetzt groß, hell und farbig ansprechend. Die 30-köpfige Belegschaft freute sich über die Umgestaltung und den Umzug aus dem Ausweichquartier.“
historischen Stadtmauer erlaubte keine weiteren An- und
Ausbauten. Aufgrund der steigenden Kundenzahl und des
wachsenden Geschäftsumfangs mussten die Räumlichkeiten aber dringend weiter vergrößert werden. So sah sich
Filialleiter Alfons Maier in Absprache mit der Immobilienabteilung in München nach einem größeren Gebäude um. Sie
wurden schließlich in der Königstraße 17 fündig. Nach baulichen Anpassungen präsentierten die Mitarbeiter der HypoBank-Filiale Kempten im November 1982 ihre neuen Räume.
Die „Allgäuer Zeitung“ vom 3. Dezember 1982 berichtete:
„Es stehen nun auf drei Etagen mehr als 1.000 Quadratmeter zur Verfügung. Dies entspricht nahezu einer Verdoppelung der bisherigen Geschäftsfläche. Großen Wert hat die
Bankleitung darauf gelegt, die baulichen Veränderungen
am Flachbau harmonisch an das 1892 errichtete Gebäude
anzuschließen. Die 400 Quadratmeter große Kundenhalle
strahlte eine freundliche Atmosphäre aus. Gleichzeitig mit
der Eröffnung der neuen Geschäftsräume nimmt die HypoBank Kempten einen Geldautomaten für alle Inhaber einer
ec-Automaten-Karte in Betrieb.“
Dem Umzug Ende 1982 folgte im April 1991 der Umzug aller Hypo-Bank-Mitarbeiter in ein Übergangsquartier in der
Bahnhofstraße 1. Das bisherige Gebäude in der Königstraße 17 wurde teilweise abgerissen und durch einen Neubau
ersetzt. Mit der Umsetzung eines neuen Raumkonzepts
trug die Bank den stetig wachsenden Anforderungen der
Kunden Rechnung. Nach gut eineinhalb-jähriger Bauzeit
nahm die Hypo-Bank Kempten am 7. Dezember 1992 ihren
Geschäftsbetrieb in den neuen Räumen am alten Platz wieder auf. Die Filiale verfügte nun über eine Gesamtfläche von
3.300 Quadratmetern. Für individuelle und längere Besprechungen standen insgesamt 17 Beratungsinseln und neun
-räume zur Verfügung. Am 23. Januar 1993 luden die Mitarbeiter alle Interessierten zu einem „Tag der offenen Bank“
ein. Zahlreiche Besucher verschafften sich einen Überblick
über die Neuerungen in der Hypo-Bank-Filiale.
Schalterhalle der Kemptener Hypo-Bank-Filiale aus dem Jahr
1953, Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
Trotz dieses Umbaus und weiteren Modernisierungen in den
folgenden Jahren waren 1982 alle baulichen Möglichkeiten
am Filialgebäude ausgereizt. Die Nähe des Gebäudes zur
Außenaufnahme der Kemptener Hypo-Bank-Filiale aus dem
Jahr 1984, Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
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Leiter der Hypo-Bank-Filiale Kempten
Leiter der Hypo-Bank-Filiale Kempten
1861 – 1866
Ludwig Sondermann
1923 – 193?
unbekannt
1866 – 1875
Ludwig Frauenholz
193? – 1953
August Ott
1953 – 1967
Willy Seitz
1967 – 1975
Helmut Drescher
1974 – 1983
Alfons Maier
1982 – 1998
Ludwig Seitz
DIE BAYERISCHE STAATSBANK IN KEMPTEN
Wie bereits im Überblick erwähnt, eröffnete die Bayerische
Staatsbank, die damals noch Königliche Bank hieß, 1901
eine eigene Filiale in Kempten.
Für Kempten bedeutete die Niederlassung eines angesehenen Bankinstitutes eine starke Förderung der Wirtschaft und
– damit einhergehend – Wohlstand. Auch für die Bevölkerung
war die Ansiedlung einer weiteren Bank eine deutliche Aufwertung ihrer Stadt und bot vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Die Kemptener Stadtväter unterstützten die Königliche Bank daher gerne bei der Suche nach einem geeigneten
Gebäude. Sie eröffnete ihre Filiale zunächst im TöchterschulAnwesen (heutiges Neubronnerhaus am Rathausplatz). Ab
dem 2. November 1903 konnte die Filiale dann das neu errichtete Bankgebäude an der Sedanstraße 7 beziehen.
Zu den Haupttätigkeitsfeldern gehörte einerseits die Annahme von Einlagen gegen Verzinsung; andererseits stellte
die Geschäftsstelle dieses Geld der Wirtschaft in Form von
Krediten zur Verfügung. Darüber hinaus diskontierte die Filiale auch in- und ausländische Handelswechsel. Das Institut
gewährte Darlehen gegen Hinterlegung von Wertpapieren
und gegen Verpfändung von Hypothekenforderungen. Das
Bankgeschäft sah allerdings ganz anders aus als heute: Alle
Buchungen und Berechnungen mussten handschriftlich
erfasst werden. Im Schein von Petroliumlampen standen
die Bankangestellten oft von morgens bis abends an ihren
Stehpulten und vermerkten mit tintengetränkten Federkielen alle Vorgänge.
Die Geschäfte der Königlichen Bank in Kempten liefen gut
an. Durch die enge Kundenbeziehung avancierte sie schnell
zu einem wichtigen Partner der Wirtschaft vor Ort. Zusätzlich profitierte die Filiale von den besonderen Privilegien als
Königliche Bank: So mussten seit 1901 die Eisenbahnverwaltung, seit 1903 beziehungsweise 1909 die Steuer- und
Zollverwaltung sowie zwischen 1908 und 1911 auch die
innere Verwaltung ihre Barmittel fortlaufend bei der Königlichen Bank anlegen.
Während des Ersten Weltkrieges nahm der Geschäftsumfang der Königlichen Filialbank kontinuierlich zu. Zum einen
galt es, die Kriegsanleihen des Staates unterzubringen, zum
anderen war der immense Geldverkehr zu bewältigen, den
die Konten der Militärkassen verursachten. Eine Besonderheit im Geschäftsbetrieb der Königlichen Filialbank Kempten war die „Pferdauszahlung“ während der Kriegsjahre: Für
Kriegszwecke requirierte die Bank für 1.000 Mark – falls gewünscht auch in Goldstücken ausgezahlt – pro Tier fast alle
brauchbaren Pferde der Allgäuer Landwirtschaft.
Nach dem Ersten Weltkrieg und mit dem Ende der Monarchie
in Bayern erfolgte die Umbenennung der Königlichen Bank
in Bayerische Staatsbank. Als solche oblag ihr auch weiterhin die Lohnzahlung der bayerischen Beamten. Die Inflation
1923 stellte die Bank vor immense Herausforderungen, denn
sie verlor in dieser Zeit zwei Drittel ihres Eigenkapitals. Umso
wichtiger war es für das Geldinstitut, dass das Geschäft mit
dem Staat während dieser schwierigen Phase erhalten blieb.
Die Kemptener Filiale war aber auch nach wie vor ein wichtiger Ansprechpartner für die Privat- und Geschäftskunden.
Geändert hatten sich jedoch die Arbeitsabläufe in der Filiale:
Das flackernde Licht war durch elektrische Glühbirnen ersetzt worden; Gespräche mit einzelnen Firmenkunden führte
man nun auch per Telefon; die Geschäftspost und andere
schriftliche Arbeiten erledigten die Angestellten nun mit Hilfe
von Schreib- und Rechenmaschinen.
Einen Einschnitt erlebte die Staatsbank während der Zeit des
Nationalsozialismus. Der Staat unterstellte die Bayerische
Staatsbank dem „Aufsichtsamt für das Kreditwesen“ in Berlin
und schränkte deren Geschäftstätigkeit ein. Die Bank verlor
die Zuständigkeit für den Zahlungsverkehr des bayerischen
Staates. Die Hauptaufgaben der Bank lagen nun vor allem im
Bereich des landwirtschaftlichen Kredits und der Verwaltung
der staatlichen Darlehen für den Wohnungsbau.
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Eine Geschäftserweiterung erfuhr die Staatsbank Kempten
durch die bereits erwähnte Übernahme der Bayerischen
Notenbank. Darüber wurden die betreffenden Filialen in
einem Rundschreiben vom 21. Dezember 1935 informiert.
Vom Personal übernahm die Staatsbank drei Mitarbeiter.
Das Gebäude der Notenbank wurde verkauft.
Die Geschichte der Kemptener Staatsbank-Filiale endete im
Jahr 1971 mit der Fusion der Staatsbank und der Bayerischen Vereinsbank. Auch die Staatsbank-Filiale in Kempten
in der Sedanstraße 7 wurde zu einer BV-Filiale. Da die BV
bereits eine eigene Filiale in der Stadt hatte, gab es hier nun
zwei BV-Filialen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren zahlreiche
Staatsbank-Filialen beschädigt oder zerstört. Die Filiale in
Kempten hatte Glück und so gut wie keine Kriegsschäden
davongetragen. Als Staatsbank verantwortete sie nun wieder die Kassengeschäfte Bayerns. Zudem pflegte sie das
Spargeschäft, gab Privatleuten Kredite, kaufte Wechsel an,
kaufte und verkaufte Wertpapiere und betrieb das Emissions-, Depot- und Außenhandelsgeschäft.
Um dem wachsenden Kundenkreis im Kemptener Wirtschaftsraum weiterhin gerecht zu werden, entschied sich
die Bankleitung in den 1950er-Jahren, die Filiale zu vergrößern und mehrfach umzubauen. Bereits 1948/49 wurde der
Ausbau des Dachgeschosses in Auftrag gegeben. 1954
folgte der große Umbau, dem einige Zimmer der Dienstwohnung des Bankvorstandes zum Opfer fielen. Aber auch
jetzt war die Modernisierung der Filialräume nicht endgültig
abgeschlossen. Nach 1964 folgten weitere Umbaumaßnahmen. „Am 6. Dezember 1965 eröffnete die Staatsbank
Kempten ihre neu gestalteten und vergrößerten Geschäftsräume in der Sedanstraße 7.“, berichtete der Redakteur
der „Staatsbank-Nachrichten“, der Mitarbeiterzeitung der
Staatsbank, in der Ausgabe 1966/1. „Im Untergeschoss ist
zur besonderen Bequemlichkeit der motorisierten Kunden
ein Autoschalter vorgesehen, der allerdings voraussichtlich
erst zu Beginn des Frühjahrs 1966 eröffnet werden kann.
Diese neuartige Anlage wird es dann ermöglichen, direkt
vom Auto aus laufende Bankgeschäfte zu tätigen.“
Eingangsbereich der Kemptener Staatsbank-Filiale um 1965,
Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
Leiter der Staatsbank-Filiale Kempten
1901 – 1917
Karl Fikentscher
1917 – 1919
Ludwig Lenk
1919 – 1920
Direktor Schleusinger
1920 – 1930
Fritz Wiesend
1931 – 1945
Otto Reill
1945 – 1946
Frau Wittmayr
1946 – 1947
Herr Schmid
1947 – 1952
Max Kroner
1952 – n.b.
August Winter
DIE BAYERISCHE VEREINSBANK IN KEMPTEN
Die Gründung der ersten BV-Filiale erfolgte ein paar Jahre nach der Eröffnung der Staatsbank-Geschäftsstelle. Um
die Jahrhundertwende begann die Bayerische Vereinsbank
verstärkt, Filialen in Bayern zu gründen. Häufig übernahm sie
kleine Privatbanken und führte sie als eigene Filialen weiter. So
auch in Kempten. Im Geschäftsbericht der Bank von 1907 lässt
sich Folgendes nachlesen: „Außerdem werden wir in Kempten
unter Aufnahme der dortigen Bankfirma August Leipert eine
Zweigniederlassung ins Leben rufen.“ Die Geschäftsräume
befanden sich zunächst in der damaligen Sonnenstraße C
58 (heutige Memmingerstraße). Das übernommene Bankgeschäft August Leipert hatte eine langjährige Tradition in der
Stadt: Es wurde bereits Ende 1861 – nur wenige Monate nach
der Eröffnung der Hypo-Bank-Filiale – gegründet.
Bereits bei der Übernahme der Bankfirma Leipert und der
Eröffnung der eigenen Filiale war klar, dass die Bankräume
für die Zukunft nicht ausreichen würden. Im Frühjahr 1908
sah sich die Filialleitung deswegen nach größeren Räumen
um. Die Bank erwarb schließlich das Anwesen Hs. No. 46
am Klostersteig, das sie umbauen ließ. Die Maßnahmen gingen gut voran und bereits kurze Zeit später zogen die Mitarbeiter der Geschäftsstelle in die neuen Räume.
Nach der Fusion von Handelsbank und BV im Jahr 1921
bestanden zunächst alle drei Filialen – am Klostersteig, im
„Ponikauhaus“ und in der Bahnhofstraße 7 – weiter. Am
1. Juli 1924 führte die Konzernleitung die Filialen dann an
der Bahnhofstraße zusammen. Das dortige Gebäude hatte
die Handelsbank im Jahr 1900 nach Plänen eines Berliner
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Architekten errichten lassen und am 1. Mai 1901 eingeweiht.
Mit seinen großstädtischen Dimensionen galt es seinerzeit
als sehr modern. Die zentrale Lage und die Ausbaumöglichkeiten am Gebäude trugen wesentlich zur Entscheidung bei,
die Filiale in der Bahnhofstraße als Standort der BV-Filiale
beizubehalten.
Autoschalter der BV-Filiale in der Bahnhofstraße aus dem Jahr
1961, Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
Außenansicht der BV-Filiale in der Bahnhofstraße nach 1924,
Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
Während der nächsten Jahre, die durch die Inflation und
die Bankenkrise geprägt wurden, musste die BV-Filiale Einbußen hinnehmen. Allerdings gelang es ihr relativ schnell,
diese Schwierigkeiten zu überwinden und an ihre früheren
Erfolge anzuknüpfen.
Nach kleineren Verschönerungsmaßnahmen in den zurückliegenden Jahren beschloss die Münchner Bankleitung
aufgrund des stetigen Wachstums der Kundenzahl und der
Geschäftsbeziehungen eine grundlegende Modernisierung
des Kemptener BV-Gebäudes. Der Um- und Erweiterungsbau, in den das ganze Haus einbezogen wurde, begann am
7. Januar 1961. Die Filialmitarbeiter zogen vorübergehend
in eine zweistöckigen Baracke im Hof des Bankgebäudes.
Am 18. Dezember 1961 eröffnete die Filiale den Geschäftsbetrieb in den neu gestalteten Räumen. In der BV-Mitarbeiterzeitschrift Nummer 4 von 1962 berichtete der zuständige
Redakteur detailliert über die Bauarbeiten sowie die Einweihungsfeierlichkeiten: „Mit einem Höhepunkt begannen
die Einweihungsfeierlichkeiten unseres Kemptener Filialumbaus: Der erste Autoschalter der BV wurde gleichzeitig seiner Bestimmung übergeben. Von nun an brauchen unsere
motorisierten Kunden zur Abwicklung von Bankgeschäften
ihre Fahrzeuge nicht mehr zu verlassen und sind noch dazu
der leidigen Parkplatzsuche enthoben. (…) Das stattliche
Eckhaus in der Bahnhofstraße ist größer geworden und
hat eine schlichte und zeitgemäße Fassade sowie moderne
zweckmäßige Bankräume erhalten.“
Neben den geschäftlichen Belangen engagierte sich die BV
wiederholt bei kulturellen Veranstaltungen. Zahlreiche Ausstellungen in den Filialräumen sowie Besuche von Prominenten zogen viele Schaulustige in die Filliale; beispielsweise
am 30. Oktober 1969, als das Idol mehrerer Bergsteigergenerationen Luis Trenker für eine Autogrammstunde nach
Kempten kam.
Nach der Fusion von Bayerischer Vereinsbank und Staatsbank hatte die BV 1971 zwei Filialen in Kempten. Nach umfassenden, zwei Jahre dauernden Umbaumaßnahmen im
und am Gebäude in der Bahnhofstraße wurde die Zweigstelle im ehemaligen Staatsbankgebäude in der Sedanstraße geschlossen. Die Bahnhofstraße 7 galt nun als zentrale
Anlaufstelle für alle finanziellen Belange und Fragestellungen
der Kemptener Kunden. Als ein Gewinn für das Stadtbild
wurde der Umbau des Bankgebäudes in der „Allgäuer Zeitung“ vom 26. Juni 1982 bezeichnet: „Mit dem Umbau soll
ein rationeller und kostengünstiger Geschäftsbetrieb ermöglicht werden. Dabei haben Sicherheit und Bequemlichkeit der Kunden und ein freundliches Arbeitsklima im Vordergrund gestanden. (…) Das Gebäude setzt durch seine
kompakte Form und seine Fassade aus Leichtmetallprofilen
einen reizvollen Akzent im Stadtbild. Die Schalterhalle bildet
mit ihrem imponierenden Ausmaß von 500 Quadratmetern
den Mittelpunkt des Erdgeschosses.“
Prospekt der Kemptener BV-Filiale nach dem Umbau 1982,
Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
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Auch jetzt bot die Bank in ihrer Filiale mit wechselnden Ausstellungen und Veranstaltungen ein kulturelles Programm:
So waren im Mai 1985 Aquarelle und Zeichnungen des
Kemptener Künstlers Bruno Geißler zu sehen. Im Dezember
1988 lockte eine Schau mit dem Titel „Vom Knochenschlittschuh zum Abfahrtsski“ mit Stücken aus der Ski- und Wintersportsammlung der Museen der Stadt Kempten. Im Mai
1991 wurde die Ausstellung „Falknerei – Jagd der Ritter und
Edelfrauen“ eröffnet und ab 1994 beteiligte sich die Bank
alljährlich an den Jazz-Tagen in Kempten. Jedes Jahr hatte
eine andere Band die Möglichkeit, in den Kemptener Bankräumen die Besucher von ihrem Können zu überzeugen.
Leiter der BV-Filiale Kempten
1908 – 19??
Robert von Reichert
19?? – 1955
unbekannt
1955 – 1958
Günter Daniel
1958 – 1971
Georg Simon
1971 – 1976
Ludwig Satzger
1965 – 1987
Alfred Honold
1987 – 1994
Johann Völkl
1994 – 1998
Anton Aichele
1994 – 1998
Reinhard Mattern
VON DER BAYERISCHEN HYPO- UND VEREINSBANK
ZUR UNICREDIT BANK AG IN KEMPTEN
Seit dem 1. September 1998 sind die BV und die Hypo-Bank
zur Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG verschmolzen.
Zunächst wurden in Kempten beide Stellen, die Filiale in der
Königstraße 17 und die Filiale in der Bahnhofstraße 7, unter
dem Namen HypoVereinsbank weitergeführt. Kurze Zeit später entschied die Bankleitung, die Filiale in der Bahnhofstraße
7 zum alleinigen Hauptsitz der Bank in Kempten zu machen.
Durch den Zusammenschluss der HypoVereinsbank mit der
UniCredit im Jahr 2005 profitieren die Kunden von einem
noch größeren und attraktiveren Netzwerk. Seit dem 1. April 2008 dient das Logo der UniCredit als offizielles Erkennungsmerkmal der Bank und ihrer Geschäftsstellen. An der
weißen, nach rechts gekippten Eins auf rotem Kreis können
die Kunden europaweit erkennen, welche Geschäftsstellen
zu ihrer Hausbank gehören, und dort kostenfrei Geld abheben. Seit dem 26. August 2008 erstrahlt auch die Filiale
in Kempten im neuen Design der europäischen Bankengruppe. Im Dezember 2009 erfolgte die Umbenennung der
Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG in UniCredit Bank
AG. Dadurch wird die Nähe und Zugehörigkeit zu einer der
führenden europäischen Banken betont.
Trotz dieser europäischen Dimension ist der Bank der regionale Bezug sehr wichtig. Die enge Beziehung zwischen
der Bevölkerung der Stadt und der Bank spiegelt sich in
Kempten durch die lokale Präsenz der Bank wider. Denn
nur wer direkt vor Ort ist, hat Verständnis für die individuelle
Lebenssituation und kann die damit einhergehenden Herausforderungen und Chancen als Partner meistern.
Diese Verbundenheit brachten die Kemptener Filialmitarbeiter Anfang 2010 mit der Kemptener oder besser der Allgäuer
Motiv ec-Karte zum Ausdruck. Dargestellt ist ein Ausschnitt
der typischen Allgäuer Berglandschaft mit saftigen grünen
Wiesen und mehreren Vertretern des bekannten Allgäuer
Braunviehs. Mit der Karte möchte die Filiale ihre Identifikation mit der Stadt und der Region zum Ausdruck bringen. Alle
Kunden können so immer ein Stück ihrer schönen Heimat
bei sich tragen und gleichzeitig alle Funktionen einer modernen Bankkarte nutzen.
HypoVereinsbank Motiv EC-Karte Kempten/Allgäu,
Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
Neben vielen Vorträgen und Informationsabenden zu tagesaktuellen wirtschaftlichen Themen hat die Filiale von ihren
Vorgängerinstituten die Tradition übernommen, sich regelmäßig kulturell zu engagieren. Beispielsweise veranstaltet
die Filiale in der Bahnhofstraße 7 seit 1997 regelmäßig Ausstellungen mit dem Verein „freunde der kemptener Museen
e.V. “. Am 5. Juli 2011 wurde die neue Ausstellung „Neue
Heimat Allgäu“ eröffnet. Zu sehen sind Arbeiten von Künstlern, die nach dem Zweiten Weltkrieg, nach Flucht und Vertreibung, nach Umsiedelung und Kriegsgefangenschaft, im
Allgäu ansässig wurden.
Schalterhalle der Filiale Kempten im Juli 2011,
Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
PKMU-Team der Filiale Kempten im Juli 2011,
Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
Der Standort Kempten ist heute Niederlassungssitz für Privatkunden sowie kleine und mittlere Unternehmen in der
Region und wird von Matthias Lieckfeld geführt. Direkt vor
Ort ist Claudia Siegel mit ihrem Team für die Privatkunden
zuständig. Ihr Kollege Armin Meixner verantwortet den Bereich kleine Unternehmen und Matthias Gelmroth den Bereich mittlere Unternehmen. Gemeinsam betreuen sie mit
rund 50 Mitarbeitern die Kemptener Kunden in allen Fragen
rund ums Geld, ob Finanzierung, Vermögensaufbau, Versicherung oder Altersvorsorge. Privatpersonen, Unternehmen sowie die Kunden des lokalen Gemeinwesens können
jederzeit auf die Möglichkeit einer persönlichen Fachberatung zurückgreifen. Die Mitarbeiter stellen dabei immer die
individuelle Lebenssituation des Kunden in den Mittelpunkt
und finden so konkrete Lösungen für das alltägliche Leben.
Neben der umfangreichen Angebotspalette der Bank können die Kunden in der Filiale Bahnhofstraße außerhalb der
regulären Öffnungszeiten unkompliziert die Selbstbedienungszone nutzen. Dort stehen zwei Geldautomaten mit
Ein- und Auszahlungsfunktion, ein Terminal sowie ein Kontoauszugsdrucker bereit.
Eine gute, breitgefächerte Ausbildung war in der Filiale
Kempten immer ein wichtiger Bestandteil des geschäftlichen Erfolgs. Zurzeit unterstützen 3 Auszubildende das
Filialteam.
UniCredit Bank AG
Corporate History / COM7CH
Arabellastraße 12
81925 München
www.hvb.de/geschichte
Kempten hat heute über 62.000 Einwohner. Die idyllische
Lage im Herzen des Allgäus unweit der Alpen sowie die gute
Infrastruktur und die zahlreichen Wirtschaftsbetriebe machen das charmante Kempten zu einer attraktiven Arbeits-,
Wohn- und Urlaubsstadt. Neben dem Tourismus stehen die
Land- und Milchwirtschaft, diverse Dienstleistungsbetriebe
sowie Vertreter der Logistik- und Automobilzulieferbranche
im Fokus des wirtschaftlichen Lebens.
Die UniCredit kann, wie diese Broschüre zeigt, auf eine
150-jährige Tradition vor Ort zurückblicken – 150 Jahre, die
auch das Vertrauen widerspiegeln, das die Kunden der Filiale seit langer Zeit entgegenbringen. Dieser langjährigen
Partnerschaft ist es auch zu verdanken, dass die Bank seit
1861 gemeinsam mit ihren Kunden stets aufs Neue Chancen und Herausforderungen angenommen und gemeistert
hat. Vom Gulden über die Mark, die Rentenmark und die
Deutsche Mark bis hin zum Euro hat die Bank ihre Kunden in
Kempten begleitet und so eine nachhaltige Wertschöpfung
für die Stadt und die Menschen, die hier leben, realisiert.
Leiter der HypoVereinsbank-Filiale Kempten
1998 – 2001
Reinhard Mattern
2000 – 2002
Ludwig Wiesbauer
2002 bis heute
Claudia Siegel
Stand 10 / 2011

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