Hier also mein Monsterbericht aus Jerez mit ProSpeed im

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Hier also mein Monsterbericht aus Jerez mit ProSpeed im
Hier also mein Monsterbericht aus Jerez mit ProSpeed im Dezember im tiefsten
Spanien/Andalusien,wo man auch im Winter racen kann.....
Bitte verzeiht die Größe dieses Berichts,aber ich versuch so unterhaltsam wie möglich zu schreiben.
Tag1:
Oft frage ich mich,wie man einen Bericht von der Rennstrecke schreibt,ohne dass dieser langweilig
wirkt...ich fang einfach mal an Weihnachten an,da an diesem Tag die große Reise begann....
Ich kam natürlich nicht wie geplant gegen 21.00 ins Bett,um so ausgeschlafen wie möglich am
nächsten Tag loszukommen....schliesslich lagen rund 1600km bis Barcelona vor uns.
Ich sag's gleich....es wurd rund 23.30Uhr bis mich der Verstand ins die Kissen befahl....
Gegen 05.00 reisst mich der Wecker aus dem Schlaf....mit Mordgedanken ob der Frechheit mich
aus der süßen Traumwelt zu reissen,gebiete ich mit routiertem Griff dem lauten Gesellen Einhalt
und wälze mich auf die andere Seite meines zurechtgepennten Kissens.Einige weitere Griffe und
die mahnende Stimme meines angetrauten Eheweibes holen mich in die Realität zurück und müde
wälze ich mich aus den wärmenden Federn der Biberbettwäsche.
Scheisse denke ich,warum ist der Dezember im so saukalt...schlaftrunken wandel ich in die
Küche,der Griff zur Kaffeekanne,Tasse,Zucker und Milch ist ein tausendfach geübtes Ritual und
funktioniert auch im Halbschlaf.Der Griff zur Kippe ist obligatorisch und so verbringe ich die ersten
15 Minuten des 25.12 ziemlich belämmert im Halbdunkel am Küchentisch im Hause meiner
Schwiegereltern,bei denen ich mein gesamtes RacingEquipment lagere.
Nach Kaffee,Zigarette (waren wohl einige) und der Morgenwäsche kehren die mühsam
vertriebenen Lebensgeister zurück.
Es ist gegen 5.30,als ich die wärmende Stube/Haus verlasse und in der kalten Morgenluft des
25.12 die ersten tiefen Züge des anbrechenden Tages in die teergeschwängerten Lungen
sauge....shit,denk ich mir,ist das arschkalt.
Ich beeile mich ins Auto zu kommen und den Motor zu starten.
5.45....ich biege auf die A8 Richtung Stuttgart/Karlsruhe und die Reise nach Spanien
beginnt....2600km liegen vor uns.
Bis zur Grenze bei Freiburg sind es rund 400 Kilometer.Ich erreiche dieselbige gegen 10.30 und
muß feststellen,dass der Ford Transit vollgepackt mit Moped+Zubehör und Wohnanhänger säuft
wie ein russischer T72 (Panzer aus dem WW2) bei der Schlacht um Berlin 45.Von den geplanten
500-600 km-Etappen wird dann ja wohl nichts.Im Kopf mach ich mir schon Gedanken um unser
Budget,was das Tanken angeht...Wird wohl teuer als geplant.Zum Glück darf ich die EuroShellkarte
der Firma verwenden,die mir die Tankkosten ersparen sollte,aber wer schon mal in Spanien und
Frankreich unterwegs war,weiss,wie selten diese angetroffen werden.
Die Route von Karlsruhe über Freiburg bis zur Grenze bei Mühlhausen verläuft ansonsten
ereignislos.In Frankreich angekommen folgte ich der A36 Richtung Paris/Lyon und schon kurz nach
der Grenze bei Belfort hat mich die franz. Autobahnmafia im Griff.Es heisst Ticket ziehen und
warten der Dinge,die da kommen...heisst,schau mer mal,wie hoch der Preis ausfällt.
Ich passiere Montbeliard und mein Kaffee vom morgen meldet sich lautstark.Ich steuere kurz vor
Besancon einen der zahlreichen Parkplätze an und verzieh mich in eines der dreieckigen Häuschen
am Rande des Parkplatzes.
Schon als ich die Türe des selbigen öffnete fiel mir laute Musik auf,die aus unsichtbaren
Lautsprechern aus der Decke entgegen dröhnt.Irgendein franz. Regionalsender hämmert mir franz.
Folklore ins heavymetal-verwöhnte Ohr,sodass die dringend benötigte Erleichterung sehr kurz
ausfällt...so kann man auch die Toiletten frei halten...nicht auszuhalten!!!
In der Nähe von Dijon verlass ich die Route Richtung Paris und biege auf die A7 Richtung Lyon
ab....
Rund 100km vor Lyon holt mich die viel zu kurze Nacht wieder ein und ich bekomme meinen
1.toten Punkt.Wir halten auf einem Rastplatz in strömenden Regen und ich penne ne knappe
Stunde im Wohnwagen,um die Batterien wieder aufzuladen.
Wieder unterwegs, passieren wir in den frühen Abendstunden Lyon,durch dessen Zentrum die
Autobahn führt.Es ist mittlerweile stockdunkel,die Fahrerei wird ziemlich anstrengend,bedingt
durch die Sicht und die Chaoten auf der Strasse...
Nochmal einige Stunden später erreichen wir Montpellier und damit Südfrankreich....ich beschliesse
den nächsten Parkplatz anzusteuern und für diesen Tag Feierabend zu machen.
Nach einer warmen Mahlzeit und der obligatorischen Zigarette roll ich mich kurz vor Mitternacht in
die weichen Daunen und nehm mir vor,mehr draufzuhauen,um unser Ziel noch im hellen zu
erreichen.
Tag2
Es wird wohl so gegen 5.30 sein,als ich mich wieder auf den Fahrersitz meines Ford's dränge,die
Heizung aktiviere und mit der ersten Zigarette des Tages leise und untertourig den Parkplatz
verlasse.
Der frischgemachte Instantkaffee in der Halterung neben dem Aschenbecher schwappt lustig hin
und her und reaktiviert meine fahrerischen Fähigkeiten.
Einige Stunden später passiere ich die spanische Grenze.100km weiter hat mich die Großstadt
Barcelona wieder und ich quäle mich durch spanische Strassenbeschreibungen weiter Richtung
Süden.
Da ich durchs spanische Hinterland noch nie gefahren bin,ignoriere ich Roberts Beschreibung
derselbigen und will mich auf der Küstenroute bis nach Murcia durchschlagen.Die Entfernung von
Barcelona bis Murcia liegt so bei 630 km.Ich plane rund 7 Stunden dafür ein.Wie gewaltig ich mich
irren sollte,bekam ich schon rund 50 km nach Barcelona zu spüren und das im wahrsten Sinne des
Wortes.
Ab da begann nämlich die Autobahn in direkter Nähe des Meeres zu verlaufen.Trotz strahlend
blauen Himmels bekamen wir orkanartige Böen vom Landesinneren ab,die das Gespann jedesmal
um nen glatten Meter versetzte und ich schon Schiss bekam,irgend jemanden auf der Überholspur
unbeabsichtig abzudrängen.
Zwei weitere Nachteile bekamen wir auch alsbald zu spüren...erstens,die
Durchschnittsgeschwindigkeit sank auf rund 80km und die zweite,der Tankverbrauch stieg in
unbekannte Höhen.
Mein Zeitplan zerrann zwischen meinen Fingern....erst am frühen Abend erreichten wir Murcia und
begannen die Überquerung der Gebirgskette zwischen Murcia und Granada.Hier erreichte der
Spritverbrauch seinen absoluten Höhepunkt.Der 2l-Fordmotor gab sein bestes und zerrte das
Gespann auf unerwartete Höhen....im Dunkel kamen wir auf die Hochebene bei Baza und Leute,ich
schwör Euch,ich fuhr durche eine weisse Winterlandschaft.
Mittlerweile begann ich mir Sorgen um den Abstieg nach Granada zu machen und kalkulierte kurz
das Gesamtgewicht des Gespannes durch.Wer Fordbremsen kennt,weiss warum.
Ich kam Granada immer näher und es ging immer noch leicht bergauf....Während der Fahrt begann
ich meine Geschichtskenntnisse rauszukramen und überlegt mir,ob Granada wohl ein Skiort in
Andalusien sei...da die steigende Strasse nicht endete und ich Granada immer näher kam,begann
ich drüber nachzudenken,wie steil wohl das Gefälle sein müsse,um das viel tieferliegende Granada
zu erreichen....ich kam so auf 25% Gefälle und verwarf den Gedanken sofort.Schlussendlich waren
es dann so an die 5-6%,die aber immer noch ausreichten,um das Gespann auf lockere 120130km/h zu beschleunigen....ich bremste wenig und eigentlich nur vor Kurven und fuhr ansonsten
recht hochtourig mit der Motorbremse.
Eine Stunde später hatten wir Granada passiert und waren auf dem Weg ins 260km entfernte
Sevilla.Einen Tankstopp,vielen Zigaretten und 2 Verfahrern später landeten wir nach 17 Stunden
Fahrzeit im Fahrerlager des Circuit Jerez.
Ich kümmerte mich nur noch kurz um einen Standplatz und Strom,begrüßte Knut und seinen
mitgereisten Schrauber Wolfgang und sank totmüde gegen Mitternacht in die Federn....endlich
da,war mein letzter Gedanke!!!
Tag3
Als totaler Frühaufsteher bin ich gegen 8.00 wieder raus aus dem Bett und mußte feststellen,dass
es noch stockdunkel war.Ich dachte kurz an Sommer und Winterzeit und dass ich die Uhr
zurückstellen mußte...falsch gedacht,da die Spanier die Uhr nicht vor oder zurückstellen,hatten wir
hier in Spanien diesselbe Zeit wie jetzt in Deutschland,aber durch die Nähe zum Äquator wurde es
später hell,blieb aber abends auch länger sonnig.
Nach Kaffee und Zigarette,Abhängen des Wohnanhängers und Ausladen des Busses,zwängte ich
mich gegen 10 in die Kombi und fuhr das erste mal raus auf den Racetrack von Jerez....
Da ich mir keinen Stress machen wollte,liess ich die Finger vom Laptimer,wußte ich doch,dass
meine Zeiten vom AMB-Transponder protokolliert wurden und der stündliche Aushang an Roberts
Box mir schwarz auf weiss meine Rundenzeiten lt.protestierend entgegenwarf...
2.09 waren das Endergebnis des ersten Tages....das es so nicht bleiben durfte,verstand sich von
selbst.Am Abend versuchte ich dann zuerst recht erfolglos die mitgebrachte Satellitenschüssel zu
installieren.Mit Hilfe meiner Frau und mühsamer Sat.-Suche kam dies aber dann am Dienstag zu
Gange und wir kamen in den Genuss sinnlosen dt. Fernsehen's.Achja...die Heimat...so fern und
doch so nah
Mit einigen Bierchen und Benzingesprächen beendete ich diesen sonnigen Montag im tiefsten
Spanien und kroch schon früh wieder in die Kiste,ob der Heldentaten,die ich am nächsten Tag
vollbringen wollte.
Tag4
Es war bitterkalt geworden in der Nacht von Montag auf Dienstag und so zierten lustige Eisblumen
die Fenster des mollig warmen Wohnwagens.Ich wollte trotzdem als erster Fahrer auf die Strecke
und so stand ich pünktlich um 9.59 am Absperrgitter der Zufahrt auf die Rennstrecke...richtig
angasen konnte man vergessen,da die Streckentemperatur auch noch um die null Grad lag.Es hat
trotzdem Spass gemacht,allein auf der Strecke herumzufahren.Auf der Zielgeraden gab ich alles
um die ungläubig schauende Passanten von meiner rasenden Fahrweise zu überzeugen und was für
ein harter Racer ich sei....nach rund 40 Minuten beendete die mahnende Spritkontrolle dieses
jämmerliche Schauspiel und mein Rumgeschwuchtel auf dem Kurs.
Ein heisser Kaffee und tief inhallierte Nikotinzufuhr wärmten den ausgekühlten Körper wieder.Ich
fuhr dann gegen Mittag noch einige Runden auf dem sich langsam erwärmenden Asphalt und
bekam die Strecke langsam in den Griff.
Langsam sanken auch meine Rundenzeiten und ich begann die Linie mich überholender Racer zu
kopieren und in den eigenen Fahrstil zu integrieren.Meine Rundenzeit sank gegen Mittag dann auf
eine 2.05 und der Protokollschrieb an Box 7 sah mich nicht mehr ganz so enttäuscht an.
Bis 14.40 war dann Pause.Ab da hatten die Klasse bis 650ccm Ihr erstes WarmUp und 20 Minuten
Zeit,sich auf das Zeittraining für Mittwoch und Donnerstag vorzubereiten.Es lief nicht so wie ich es
mir vorgestellt hatte...ich macht mir mit Sicherheit zuviel Druck und fuhr den ersten Highsider des
Tages nach der scharfen rechts Ende der Gegengeraden ein.Ich schob dies im ersten Augenblick
auf die Michelins und war verärgert...im Nachhinein war es aber mit Sicherheit das viel zu frühe
harte angasen nach der Rechts.
Ziemlich fertig bin ich an diesem Dienstagabend früh ins Bett.Der lange Racingtag und die vielen
Rennrunden forderten Ihren Tribut.In Dämmerzustand bekam ich noch die Berichterstattung aus
Thailand und der Tsunamikatastrophe mit und sank dann in erlösenden Tiefschlaf.
Tag5
Als ich in den frühen Morgenstunden den Wohnwagen verliess,bemerkte ich zuerst die warme
Luft,die man in Bayern spürt,wenn der Fön sich ankündigt und sich die warmen Luftmassen über
den Alpenkamm aus Italien kommend,den Weg ins bayrische Voralpenland bahnen.Es war
jedenfalls sehr angenehm.Unangenehmer Nebeneffekt der warmen Nacht war der
Regenschauer,der über der Rennstrecke gekommen war.
Ein ebenso früher Aufsteher wie ich es bin,bemekte:Ich dachte,dass Sie die Strecke reinigen
wollten...aber dass Sie (die Spanier) immer so übertreiben müssen.Ich konnte mir ein Schmunzeln
nicht verkneifen und verschob den Racingbeginn bis zum Abtrocknen der Strecke.Dies dauerte
leider bis Mittag und ich kam daher erst kurz vor dem 1.Zeittraining der 650er-Klasse auf die
Strecke.gegen 15.30 waren alle Gruppen durch und es begann wieder lustiges Zeitenhetzen auf
dem Rundkurs.
Im Zeittraining konnte ich meine Rundenzeit noch auf eine 2.03 drücken und der stets mahnende
gelbe Protokollzettel der Veranstalterbox sah mich nun langsam freundlicher an....
Im Gesamtklassment aller gestarteten Fahrer schob ich mich aus dem untersten Drittel nun ins
Mittelfeld und bestätigte am späten Nachmittag noch meine Rundenzeiten mit ähnlich gefahrenen
Runden.
Abends gabs wieder das übliche Bier....Benzinratschen....und die Zeit verflog unglaublich
schnell.Mit leicht akloholgeschwängerter Birne und Bettschwere bin ich gegen 23.00 ins Bett...liess
die Finger von der Fernbedienung und schwenkte recht schnell auf der Überholspur des Schlafes
Richtung Traumland ab.
Tag6
Der Donnerstag begann ziemlich ereignislos und gegen 10.30 war ich schon wieder auf der
Strecke,um den Reifen den Rest zu geben,den Sie verdient hatten.Mittags zog ich einen komplett
neuen Satz Michelins in der Mischung S1246A für vorne und S1847A für hinten auf.Diesen wollte
ich für das Zeittraining noch kurz anfahren um dann passable Zeiten herrauszufahren.Leider war
das Zeittraining auf 10 Minuten gekürzt und alle 36 Mann/Frau waren gleichzeitig auf der
Strecke...mehr als eine 2.03 war einfach nicht drin und ich landete damit auf Startpaltz 18 in der
fünften Startreihen links aussen...gut für die erste Rechts nach Start/Ziel aber viel zu weit hinten.
Das Rennen war dann um 15.20...nach 2 Warmup-Laps hatte ich dann nen guten Start und macht
gleich mal 3 Plätze gut...die erste Kurve war dann verdammt eng geworden,ich verlor wieder einen
oder zwei Plätze,weil ich nicht mit Gewalt draufhielt und mein Baby schrotten wollte.Schliesslich
ging es um nichts.Ich machte dann im Rennen noch einige Plätze gegenüber zaghafterer Bremser
gut,wobei mir die neue PT-Bremspumpe sehr gute Dienste leistete und ich sehr viel Vertrauen in
die Bremsanlage bekam,sodass ich meine Bremspunkte immer weiter Richtung Kurve verschob.
Schlussendlich beendete ich das Rennen auf dem 12.Platz und war sehr zufrieden mit dem
Ergebniss meines ersten Rennens überhaupt in meiner jungen Racerkarriere.
Der Ausdruck meines Sprintrennenergebnisses offenbarte dann noch eine 2.02 und so war dieser
Tag ein voller Erfog aus meiner Sicht.
Tag7
Letzter Tag auf der Rennstrecke und Sylvester....ich begann etwas wehmütig den fast frühlingshaft
beginnenden neuen Tag im sonnigen Andalusien.Meine Gedanke kreisten schon wieder um das
Heimfahren in die Saukälte und das viel zu schnell vergangene 2004.
Während ich gegen 10.00 in die Kombi schlüpfte offenbarte mir der Körper die Rechnung für das
ausgelassene Zeitenhetzen und es meldeten sich Muskeln mit leichtem Muskelkater,deren Existens
ich vorher noch nich einmal geahnt hätte.Man wird halt alt.....
Ich dachte an Warnungen,sich nicht total kalt auf die Rennstrecke zu begeben,um dem Erwähnten
vorzubeugen...Schaden macht klug.
Ich fuhr wieder gegen 10.30 auf die Rennstrecke raus,malträtierte meinen Hinterreifen und
übergab denselbige gegen Mittag der Exikution in Form eines neuen Hinterreifens.
Ich wollte beim doppelt solangen Rennen (15 RUNDEN) gegen Mittag nochmal alles geben und mit
nem neuen 1847er eine bessere Platzierung im Endergebnis herrausfahren.Gegen 13.00 war dann
Start...kam wieder ganz gut weg und kämpfte mich bis auf Platz 10 in Runde 5 vor....es begann
Spass zu machen und wenn ich auch auf der Geraden nicht vorbeikam,so nutzte ich doch
waghalsiger als die Tage zuvor meinen späteren Bremspunkt als Vorteil zum Überholen.
Dann kam wegen einem Sturzes der Abbruch und der Neustart mit verbleibenden 5 Rennrunden.Ab
da lief alles schief...ich versaute den Start,verlor einige Plätze,hatte den einen oder anderen
Rutscher und fand nicht mehr in eine vernünftige Linie.Ich bremste mich noch an 3-4 Teilnehmern
vorbei und gab die letzten 2 Runden alles,um nicht wieder zurücküberholt zu werden.
Etwas enttäuscht beendete ich das Rennen auf Platz 15.
Als Trost attestierte mir der Transponderausdruck noch eine 2.01.349 in den letzten 2 Rennrunden
und ich war wieder einigermassen versöhnt.Der Nachmittag verging wie im Flug mit Einräumen
unserer Utensilien in den Ford und Vorbereitungen für die Heimreise.
Der Abend verging dann etwas zäh,wir saßen zusammen in der Box und tranken auf die
schrottfreien 5 Tage die hinter uns lagen und auf die Heldentaten,die wir in diesen 5
wunderschönen Tagen erlebt hatten.Nebenbei tauschten wir Adressen und Mailaddys aus und
versprachen in Kontakt zu bleiben und uns in Brünn im Mai wieder zu treffen.Gegen 23.00
schauten wir noch kurz bei Robert's Buffet vorbei und standen um Mitternacht auf dem Boxendach
und blickten Richtung Jerez Stadt.Mit einem Glas Sekt begrüßten wir das neue Jahr in Andalusien
und ich verkroch mich alsbald gegen 00.30 in die Federn,da der neue Tag eine ziemlich lange
Reiseroute für uns vorsah!
Tag8
Da wir am Vortag schon alles fertig gemacht hatten,stand in den frühen Morgenstunden des
1.Januar 2005 nur der übliche Kaffee und Zigarette an.Wir verabschiedeten uns artig und in der
aufgehenden Sonne des neuen Jahres bog ich wehmütig auf die Autobahn Richtung Sevilla ab.Am
frühen Nachmittag erreichten wir Madrid und verfuhren uns mal wieder total,da es da anscheinend
mehr Autobahkreuze gibt als in der BAB-Hölle Frankfurt.Als ich schliesslich vor einem Schild
Richtung Portugal stand,wußte ich,....Alter,das ist die total falsche Richtung....Irgendwie fand ich
dann wieder aus und war nach rund 1 Stunde Fahrzeit in dieser Klappse auf dem richtigen Weg.
Die Fahrt weiter nach Saragossa war sehr abwechslungsreich und die Gegend vom Alpenpanorama
bis zur Mondlandschaft geprägt...das Landesinnere Spaniens ist wirklich sehenswert und ich nahm
mir vor,hier mal im Sommer Motorad zu fahren.
Es wurd fast 23.00 Uhr als wir Barcelona erreicht hatten und auf einem Parkplatz ausserhalb der
Stadtgrenzen unser Nachtquartier bezogen.Ein letztes mal kroch ich in unserem liebgewonnenen
ausgeliehenen Wohnwagen in die Federn und war nach der langen Fahrt sofort weg.
Tag9
Der letzte Tag zog sich wie Kaugummi....die Kilometer wurden nicht weniger...ein Stau nach Lyon
Richtung Paris hielt uns weiter auf und das Wetter kam unserer Laune sehr nahe...es schüttete wie
aus Eimern.
Ziemlich fertig kamen wir am Abend gegen 23.00 nach 2660km in der Heimat wieder an,ich warf
den Schlüssel in die Ecke,die Jacke gleich dazu....zog einige heftige Züge in die schon malträtierte
Lunge und verschwand dann in das heiss ersehnte Bett.