Ein Fertighaus, das fast nur aus Fenstern besteht und
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Ein Fertighaus, das fast nur aus Fenstern besteht und
glashaus/huf Nordische Fichte, mit Glas ausgefacht – das Fachwerkhaus der Moderne entwickelte Manfred Adams in den 70er Jahren. Die Verglasung ist 51 mm dick text P e t ra Sc h wa b Ein Fertighaus, das fast nur aus Fenstern besteht und eigentlich ein Fachwerkhaus ist. Klingt abenteuerlich, gibt es aber tatsächlich. Zum Beispiel im Tessin Licht hoch drei 28 E XT RA Sc h ö n e r wo h n e n in glashäusern wird die einrichtung teil der aussicht und der natur, sie bleibt zurückhaltend Die Huf-Haus-Idee, Fachwerk mit Glas auszufachen, beschert der Westerwälder Firma zunehmend Kunden mit Hanggrundstück, wie hier in Lugano/Schweiz 30 E XT RA Sc h ö n e r wo h n e n Die Fakten Haustyp: A3, weißer Dreiachser. Wohnfläche: 318 m², davon Büro im Keller: 112 m². Grundstück: 833 m². Bauweise: Holzständer, vorgefertigte Bauteile. Transmissionswärmeverlust: 0,38 W/m²K. Fenster: Ug 0,60 W/m²K. Heiztechnik: Luft/Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung. Endenergiebedarf: 22 kWh/m² a. Primärenergiebedarf: 40,2 kWh/²m a. Sonstige Haustechnik: 14 m² Solarkollektoren auf dem Dach. Hersteller: www.huf-haus.de der bauplan Oberste Priorität war: so viel Licht und Aussicht wie möglich! Außerdem wollte der Bauherr Wohnen und Arbeiten (im Untergeschoss) verbinden und eine Aufteilung haben, die Familienzuwachs möglich macht. Die Lage im Tessin begünstigt passive Energiegewinnung: Die Sonne heizt im Winter die Räume, Solarkollektoren speisen die Warmwasserversorgung Obergeschoss 10,50 m 1 Der Essplatz im Westen ist wie ein großer Wintergarten. Am Boden: amerikanischer Kirschbaum. Bei Dunkelheit strahlt Ingo Maurers Leuchte „Birds Birds Birds“ 3 Im Westflügel des dreiachsigen Fachwerkhauses liegt die offene Küche. Hier sieht man die Sonne über den Tessiner Alpen untergehen 2 Zum Bad gehört auch eine Sauna. Die dunkelgrauen großen Fliesen machen den Raum optisch höher 1 2 3 4 Erdgeschoss Zeichnungen inken voss 22 Vom Wohnraum mit Loungesofa (B & B Italia) führt eine breite Schiebetür aus Glas auf die Südterrasse 14,30 m 0 0 1 2 3 4 Das Erdgeschoss (mittlere Etage) ist an drei Seiten von einem Balkon umgeben, der die atemberaubende Aussicht auf Lugano feiert K einer hat einen so grandiosen Ausblick. Das Hanghaus der Tumeleros besteht ja auch – gefühlt – fast ganz aus Fenstern. Die sind dreifach verglast, haben eine isolierende Vakuumschicht und sind satte 51 Millimeter dick. Nur so ist der neue KfW-Status „Effizienzhaus 70“ zu erreichen. Serge Tumelero staunte anfangs nicht schlecht, dass sein Traumhaus ein Fertigbau ist, binnen Tagen aufgestellt. Heute weiß er, dass das Klischee „Fertig- gleich Billighaus“ der totale Quatsch ist, blanke Unwissenheit. Bis zu zehn Millionen Euro geben Kunden weltweit für Häuser ähnlich wie das seine aus. So viel Geld zahlt man nur nach reiflicher Prüfung. Huf-Haus ist der Porsche der Branche. Nachdem der Ingenieur eingezogen war, wechselte er den Beruf. Aus dem Käufer wurde ein Verkäufer. Diese Bezeichnung mag Tumelero gar nicht. Botschafter sei er und „in die lichtdurchflutete Architektur verliebt“, und er betont, dass seine Heizkosten viel geringer seien als beim Holzhaus des Nachbarn. Er schätzt die handwerkliche Perfektion, die sorgfältige thermische Trennung von Kältebrücken etwa, und teilt seine Begeisterung mit einer wachsenden Zahl von Bauherren. Und nach der Katastrophe von L’Aquila spricht sich herum, dass Holzhäuser in Skelettbauweise Erdbeben besser standhalten (siehe Seite 48). Für Tumelero sind passive Wärmeerzeugung und gute Dämmung ein ökologisches Gebot. „Wenn die eher der Exklusivität verpflichteten Italiener erst einmal erfahren haben, wie viel Geld sie in einem Effizienzhaus 70‘ sparen können, wollen sie die positiven Effekte – wie auch das gute Raumklima – nicht mehr missen“, weiß Tumelero. Er hätte sein Haus gern um 90 Grad gedreht, um den Einfallswinkel der Sonne auf die Solarkollektoren zu optimieren. Aber die Auflage, dass alle Dächer in eine Richtung weisen müssen, verhinderte eine ökologischere Ausrichtung. Auch ein Porsche unterliegt dem Bebauungsplan. Schöner wohnen EXTRA 33